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UX/UI & Webdesign

So führst du deine User intuitiv ans Ziel


Ein Element, das entscheidend für die User Experience ist, ist deine Website-Navigation. Erfahre, wie du eine überzeugende Navigation erstellst, optimierst und deine Nutzer intuitiv ans Ziel führst.

Es gibt viele Aspekte deines Webdesigns, die ein gutes Nutzererlebnis fördern – und viele Details, die, wenn sie nicht beachtet werden, die User Experience ruinieren können. Vom Layout über den Text bis hin zur technischen Funktionalität – eine gute Website erfordert ein durchdachtes Webdesign.

Von allen Elementen, die du berücksichtigen solltest, ist eines ganz besonders entscheidend: die Website-Navigation.

Eine Website, die leicht zu navigieren ist, hilft den Nutzern, gesuchte Informationen zu finden, Produkte zu kaufen oder Kontakt aufzunehmen. Bedeutet:

Nur eine Website mit guter Navigation führt deine Nutzer an ihr Ziel.

Dieses positive Erlebnis animiert deine User, sich näher mit dir und deinen Angeboten auseinanderzusetzen.

In diesem Artikel erkläre ich dir, warum die Navigation auf deiner Website wichtig ist und wie du deine User intuitiv ans Ziel führst. Außerdem erfährst du, welche Tipps du beim Design deines Website-Menüs unbedingt beachten solltest.

Was ist eine überzeugende Website-Navigation?

Eine überzeugende Website-Navigation ist das Herzstück eines gelungenen Webdesigns. Sie ermöglicht es deinen Nutzern, Inhalte intuitiv zu finden und sich mühelos durch deine Seite zu bewegen. Mit einer durchdachten Struktur, klaren Menüpunkten und responsivem Design schaffst du nicht nur eine positive User Experience, sondern förderst auch Conversion und Nutzerbindung.

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Website-Navigationen haben einen typischen Aufbau, der ihnen trotzdem genug Spielraum für individuelle Umsetzungen bietet.

Was genau ist die Website-Navigation?

Eine Website-Navigation findest du eigentlich auf jeder gewöhnlichen Seite. Was ist das genau? Gemeint ist mit der Navigation meistens das Menü, über das deine Nutzer von einer Unterseite zu einer anderen Seite wechseln können.

Die Website-Navigation ermöglicht deinen Nutzern eine einfache Orientierung – ganz egal, wo sie sich auf deiner Seite gerade befinden.

Denn bedenke:
Nicht jeder Nutzer steigt über deine Startseite auf deine Website ein. Manche User gelangen über einen bestimmten Suchbegriff in der Google-Suche auf eine deiner thematisch passenden Unterseiten. Diese Nutzer möchten sich ein Bild von dir und deinem Unternehmen machen. Dann navigieren sie von der Unterseite aus auf deine Startseite oder Über-mich-Seite.

Folgende Arten von Navigation auf einer Website gibt es:

  • Metanavigation
  • Hauptnavigation
  • Subnavigation
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Verschiedene Website-Navigationen mit Drop-Down-Menüs.

Warum ist die Navigation einer Website überhaupt so wichtig?

Die Navigation dient deinen Nutzern zur Orientierung auf deiner Seite und gibt ihnen die Möglichkeit, sich mit den gewünschten Inhalten auseinanderzusetzen. Sie können sich durch deine Website klicken und erhalten alle Informationen zu dir, deinem Unternehmen und deinem Angebot.

Ohne eine gut durchdachte Navigation kann es sein, dass deine User Schwierigkeiten mit der Nutzung deiner Website haben. Die Folge: Die User verlassen deine Seite.

Eine Website-Navigation ist deshalb so wichtig, weil deine Nutzer deine Website mit ihrer Hilfe ganz einfach bedienen können.

Nur eine Website mit guter Navigation führt deine Nutzer an ihr Ziel.

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Da wird ein Header schnell voll:
Logo, Hauptnavigation und Metanavigation – da muss der Designer fein gestalten.

Informationsarchitektur und Navigation:
Was ist der Unterschied?

Wenn du dich schon ein wenig mit Webdesign beschäftigt hast, sagt dir Informationsarchitektur mit Sicherheit etwas. Wo liegt aber der Unterschied zwischen einer Informationsarchitektur und einer Navigation für deine Website?

Ganz einfach: Mit der Informationsarchitektur planst und strukturierst du all deine Inhalte, ordnest sie hierarchisch und setzt sie in ein Verhältnis. Deine Navigation ist später quasi das übergeordnete Inhaltsverzeichnis, das die Nutzer zu den einzelnen Inhalten führt.

Deshalb ist es wichtig, dass du deine Informationsarchitektur vor der Navigation ausarbeitest.

Du möchtest mehr darüber erfahren, wie du eine gute Informationsarchitektur für deine Website erstellst?
Lies hier meinen Artikel zum Thema Informationsarchitektur: So strukturierst du die Inhalte deiner Website.

Website-Navigation optimieren: So führst du deine User intuitiv ans Ziel 4Website-Navigation optimieren: So führst du deine User intuitiv ans Ziel 4
Ein klassische hierarchische Navigationstruktur.

Navigationskonzepte für verschiedene Website-Typen

Die optimale Navigation hängt stark vom Typ deiner Website ab. Was für einen Online-Shop perfekt funktioniert, kann für einen Corporate Blog völlig ungeeignet sein. Hier erfährst du, welche Navigationslösungen sich für verschiedene Website-Arten bewährt haben.

Blog-Navigation

Blogs leben von ihrer chronologischen Struktur und großen Contentmengen. Hier hat sich eine Kombination aus verschiedenen Navigationselementen bewährt: Eine klare Hauptnavigation im Header, ergänzt durch Kategorie- und Tag-Navigation in der Sidebar. Besonders wichtig ist die chronologische Navigation – entweder durch Pagination oder einen „Ältere Beiträge“-Button. Bei themenorientierten Blogs solltest du zusätzlich eine gut strukturierte Kategorienavigation anbieten, damit Nutzer gezielt nach Inhalten suchen können.

E-Commerce-Navigation

Online-Shops stellen besondere Anforderungen an die Navigation. Hier ist eine Kombination aus verschiedenen Navigationswegen entscheidend: Eine leistungsstarke Suche mit Filterfunktionen, eine klare Kategoriestruktur und eine übersichtliche Breadcrumb-Navigation helfen Nutzern, Produkte schnell zu finden. Mega-Menüs haben sich besonders bei großen Produktkatalogen bewährt, da sie einen schnellen Überblick über das gesamte Sortiment ermöglichen.

Corporate Websites

Unternehmenswebsites benötigen eine besonders klare und professionelle Navigation. Die wichtigsten Bereiche wie „Über uns“, „Leistungen“ und „Kontakt“ sollten sofort auffindbar sein. Eine horizontal angeordnete Hauptnavigation im Header, ergänzt durch eine detailliertere Footer-Navigation, hat sich hier als Standard etabliert. Bei größeren Corporate Sites ist zusätzlich eine Suchfunktion und eine Sitemap sinnvoll.

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Typische Hauptnavigationen auf Corporate Websites.

Content-Portale und Nachrichtenseiten

Bei großen Informationsportalen ist eine mehrschichtige Navigation unerlässlich. Kombiniere eine Hauptnavigation für übergeordnete Themenbereiche mit dynamischen Filtern und einer leistungsstarken Suche. Verwende Tags und interne Verlinkungen, um verwandte Inhalte zu vernetzen. Eine gut strukturierte Breadcrumb-Navigation hilft Nutzern, sich in der Informationshierarchie zurechtzufinden.

Portfolio- und Galerie-Websites

Bei visuell orientierten Websites steht die Content-Präsentation im Vordergrund. Eine schlichte, zurückhaltende Navigation lässt den Inhalten den nötigen Raum. Filter nach Kategorien oder Projekten, kombiniert mit einer eleganten Pagination, ermöglichen es Besuchern, gezielt durch deine Arbeiten zu navigieren. Verzichte hier auf komplexe Mega-Menüs zugunsten einer minimalistischen, aber effektiven Navigationslösung.

Event-Websites

Veranstaltungswebsites haben oft eine überschaubare Seitenanzahl, aber spezifische Anforderungen. Die Navigation sollte sich auf die wichtigsten Informationen konzentrieren: Anmeldung, Programm, Sprecher und praktische Informationen. Eine klare Call-to-Action für die Registrierung sollte prominent platziert sein, während die übrige Navigation übersichtlich und kompakt bleiben kann.

Praxis-Tipp:
Analysiere erfolgreiche Websites deiner Branche und identifiziere bewährte Navigationsmuster. Beachte dabei aber, dass nicht jeder Trend für deine spezifischen Anforderungen geeignet ist. Teste verschiedene Navigationsvarianten mit deiner Zielgruppe und optimiere kontinuierlich basierend auf dem Nutzerverhalten.

Drop-Down-MenüsDrop-Down-Menüs
Viele Unterpunkte brauchen viel Raum – eine umfangreiche Seitenstruktur ist nicht immer einfach zu visualisieren.

Tipps für eine überzeugende, intuitive Website-Navigation

Nicht immer ist es ratsam, Trends zu folgen und mit dem Strom zu schwimmen. Allerdings gibt es bestimmte Grundsätze, die sich im Webdesign schon über Jahre bewährt haben. Daraus haben sich Gewohnheiten bei den Nutzern entwickelt, die du unbedingt für deine Website-Navigation berücksichtigen solltest. Denn nur so finden sich deine User später auf deiner Website zurecht. Das Ergebnis: eine gute Benutzererfahrung und hohe Conversion Rate.

Deshalb habe ich hier die wichtigsten Tipps für eine überzeugende, intuitive Website-Navigation für dich gesammelt.

Content-Strategie und Navigation verbinden

Deine Navigation ist nicht nur ein Menü – sie steuert, wie Nutzer deine Inhalte finden. Eine durchdachte Struktur sorgt dafür, dass wichtige Themen klar erkennbar sind und optimal präsentiert werden.

Inhalte als Basis der Navigation

Bevor du die Navigation gestaltest, analysiere deine Inhalte. Welche Themen sind zentral? Wie konsumieren Nutzer diese Inhalte? Die Antworten darauf bestimmen, welche Punkte in die Hauptnavigation gehören.

Klare und relevante Bezeichnungen

Vermeide generische Begriffe wie „Produkte“ oder „Services“. Nutze stattdessen präzisere Labels, die den Inhalt direkt beschreiben – etwa „WordPress Tutorials“ statt nur „Tutorials“. So wird die Navigation verständlicher und suchmaschinenfreundlicher.

SEO und Nutzerintention beachten

Integriere relevante Keywords direkt in Menüpunkte und URLs. Achte darauf, dass die Begriffe mit den tatsächlichen Suchanfragen deiner Zielgruppe übereinstimmen. Eine klare, keyword-optimierte Navigation verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern stärkt auch dein Ranking bei Google.

Best Practice:
Überprüfe regelmäßig deine Analytics-Daten, um zu sehen, welche Navigationspfade am häufigsten genutzt werden. Optimiere diese Pfade kontinuierlich.

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Flache oder tiefe Hierarchie: Was ist besser?

Was ist besser für deine Website: eine flache oder eine tiefe Hierarchie? Wie so oft gibt es auf diese Webdesign-Frage keine eindeutige Antwort.

Eine flache Hierarchie eignet sich in der Regel gut, wenn auf deiner Website klare und wiedererkennbare Kategorien vorkommen. Dann müssen sich deine User nicht durch so viele Ebenen klicken.

In manchen Fällen gibt es aber so viele Kategorien, dass es keinen Sinn macht, diese auf einer Ebene darzustellen. Oder aber es macht keinen Sinn, dem Nutzer von Anfang an zu viele Informationen zur Verfügung zu stellen, sodass es besser ist, wenn er diese erst später findet.

Die Lösung: Finde heraus, vor welchem Problem deine Nutzer stehen und wie ihr Suchverhalten aussieht. Usability-Tests, Analysen und Suchprotokolle helfen dir dabei, zu erkennen, wie gut deine Hierarchie funktioniert.

Informationsarchitektur, UX Design und NavigationInformationsarchitektur, UX Design und Navigation
Informationsarchitektur, UX Design und Navigation bilden ein Zusammenspiel.

Wie viele Unterpunkte sind geeignet?

Du möchtest deinem Nutzer alle benötigten Informationen zur Verfügung stellen, ihn aber nicht erschlagen. Deshalb fragst du dich, wie viele Unterpunkte du in deiner Navigation aufführen kannst.

Die „richtige“ Anzahl für deine Menüpunkte gibt es nicht. Sie hängt davon ab, wie komplex dein Angebot ist bzw. wie viele Produkte oder Dienstleistungen du hast. Im besten Fall führst du bis zu sechs oder sieben Unterpunkte auf.

Ebenfalls wichtig: die Reihenfolge deiner Menüpunkte.

Mega-Menüs: Die Power-Navigation für komplexe Websites

Mega-Menüs haben sich zu wahren Power-Tools der Navigation entwickelt. Anders als klassische Dropdown-Menüs bieten sie eine übersichtliche Multi-Level-Navigation mit visuellen Elementen:

Moderne Mega-Menü Features:

  • Responsive Grid-Layouts für optimale Übersicht
  • Visuelle Vorschauen von Produkten oder Kategorien
  • Integrierte Suchfunktion innerhalb des Menüs
  • Live-Filteroptionen für schnellere Navigation

Best Practices für effektive Mega-Menüs:

  • Maximal 2-3 Hierarchieebenen verwenden
  • Wichtigste Kategorien links platzieren (Eye-Tracking-Studien)
  • Whitespace für bessere Scanbarkeit einsetzen
  • Performance durch lazy-loading von Bildern optimieren

Wichtig:
Mega-Menüs eignen sich besonders für E-Commerce und große Content-Portale. Für kleinere Websites können sie überdimensioniert wirken und sollten durch schlankere Alternativen ersetzt werden.

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Mega-Drop-Down-Menüs bringen schnell viel Übersicht, sind aber in der Umsetzung durchaus kniffelig.

Erfahre mehr: Drop-Down-Menü in Websites – 11 Tipps zur Gestaltung

Mega Menü vs. Drop-Down: Was ist besser?

Gerade bei komplexen Navigationen und vielen Kategorien können Drop-Down-Listen die bessere Wahl sein. Allerdings bieten Mega Menüs einen entscheidenden Vorteil:
Sie zeigen alle/viele deine Menüpunkte auf einen Blick.

Außerdem erlauben Mega Menüs eine anspruchsvolle graphische Gestaltung, den Einsatz von Bildern und eine übersichtlichere Gruppierung deiner Elemente.

Drop-Down-Mega-MenüDrop-Down-Mega-Menü
Mega-Menüs bieten viel Raum, um Unterpunkte auch visuell ansprechender zu präsentieren. Allerdings kann schon mal schnell die „sieben Unterpunkte“-Regel fallen…

Reihenfolge: Wie ordne ich meine Menüpunkte?

Wenn du weißt, welche Menüpunkte in deiner Navigation auf gar keinen Fall fehlen dürfen, stellst du dir als nächstes die Frage, in welcher Reihenfolge du sie darstellen solltest.

Beachte: Die Menüpunkte am Anfang und am Ende deiner Liste ziehen die größte Aufmerksamkeit auf sich. Platziere hier die wichtigsten Links.

Es hat sich etabliert, dass die meisten Seiten mit dem Menüpunkt „Angebot“, „Produkte“ oder „Dienstleistungen“ beginnen und mit einer Handlungsaufforderung in der Navigation enden – zum Beispiel „Kontakt“.

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Tipps für gelungene Navigationspunkte.

Wie benenne ich meine Menüpunkte?

Damit deine User sich gut zurechtfinden, spielt die Benennung deiner Menüpunkte eine große Rolle. Denn nur wenn deine Links sinnvoll und verständlich benannt sind, wird ein Nutzer diese später anklicken.

Bedenke, dass deine User in der Lage sein sollten, leicht vorherzusehen, wohin ein Link sie führt, bevor sie ihn anklicken. Der wichtigste Faktor ist das Wording in deiner Navigation. Deine Menüpunkte sollten beschreibend, kurz und in einfacher Sprache benannt sein.

Aber nicht nur die passenden Wörter sind entscheidend für die Benennung deiner Menüpunkte. Auch die Symbole sollten den Nutzern genau sagen, was bei einem Klick passiert. Verwende deshalb bekannte Icons, wie bspw. einen Briefumschlag für Kontakt oder einen Einkaufswagen für den Warenkorb.

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Das Wording der Navigationspunkte ist entscheidend.

Die richtige Sprache in der Navigation: Nutze die Worte deiner Besucher

Eine Navigation ist nur dann effektiv, wenn Nutzer die Begriffe sofort verstehen. Kreative oder technische Bezeichnungen helfen wenig, wenn sie nicht zur Sprache deiner Zielgruppe passen. Statt interner Fachbegriffe solltest du Wörter wählen, die deine Besucher tatsächlich nutzen.

Wie findest du die richtigen Begriffe?

Analysiere die Sprache deiner Nutzer systematisch:

  • Suchfeld-Analysen: Welche Begriffe geben Besucher ein?
  • Support-Anfragen & Chat-Protokolle: Wie beschreiben Kunden ihre Anliegen?
  • Usability-Tests: Welche Begriffe wählen Testpersonen spontan?

Lernen aus Missverständnissen

Häufige Fehler in der Navigation zeigen, welche Begriffe unklar sind oder wo Fachsprache Barrieren schafft. Ein Beispiel: Eine Versicherung nutzte „Wie vorsorgen?“, doch Nutzer suchten nach „Vorsorgemöglichkeiten“. Nach der Umbenennung stieg die Klickrate deutlich.

Tipp für die Praxis

Erstelle ein „Wörterbuch deiner Nutzer“ mit häufig gesuchten Begriffen und alternativen Bezeichnungen. So bleibt deine Navigation verständlich und intuitiv.

Beachte die 3-Klick-Regel

Die 3-Klick-Regel besagt, dass auf einer Website maximal 3 Klicks erforderlich sein sollten, um an den gewünschten Inhalt zu gelangen. Was bedeutet das für deine Seite?

Deine Nutzer geben sehr wahrscheinlich frustriert auf, wenn sie mehr als dreimal klicken müssen, bevor sie eine relevante Information erhalten. Du kannst die 3-Klick-Regel nutzen, um die Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit deiner Website zu testen.

Beachte: Deine Website nur auf Klicks zu testen, reicht allein nicht aus. Natürlich sind auch dein Design und die Inhalte wichtig für die Usability deiner Website. Dennoch ist die 3-Klick-Regel eine gute Methode, um ein Gefühl für die Bedienbarkeit einer Seite zu bekommen.

Deine Navigation auf dem Handy:
Mobiloptimierung für dein Website-Menü

Eigentlich sollte dieser Tipp jedem Webdesigner klar sein – trotzdem wird er bei der Erstellung einer Website-Navigation häufig vergessen.

Optimiere deine Website-Navigation für mobile Endgeräte.

Dein Menü ist eines der wichtigsten Elemente deiner Website. Es erlaubt deinen Usern die Nutzung und Navigation auf deiner Seite. Genau deshalb muss dieses Element unbedingt für alle Endgeräte optimiert werden, um die bestmögliche Nutzererfahrung zu schaffen.

Das Hamburger-Symbol ist ein universelles Symbol zur Kennzeichnung des Website-Menüs auf dem Handy. Es ist nicht ratsam, hier mit anderen Icons zu experimentieren.

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Hamburger Icons sind bei kleinen Bildschirmen sinnvoll, auf großen aber eher lästig. Hier besser die Menüpunkte anzeigen lassen.

Deine Navigation auf großen Bildschirmen

Auf großen Bildschirmen gilt das Gegenteil für deine Website-Navigation:

Nutze hier kein Hamburger-Menü.

Du läufst ansonsten Gefahr, dass deine Navigation nicht auffindbar ist. Und gerade auf großen Bildschirmen möchtest du dein Menü nicht verstecken.

Eines der grundlegenden Prinzipien bei der Gestaltung von Websites ist es, die Navigation sichtbar zu machen. Obwohl das so einfach klingt, fällt die Navigation immer wieder der Kreativität mancher Webdesigner zum Opfer. Du kannst ein kreatives und ausgefallenes Layout entwerfen – bei der Navigation ist allerdings Vorsicht gefragt.

Hybridnavigation

Auf komplexen Websites und Webanwendungen kann es ratsam sein, mehrere Formen der Navigation miteinander zu kombinieren.

Dafür kannst du zum Beispiel einige wichtige Navigationslinks in der Menüleiste platzieren und zusätzlich einen Menü-Button einbauen, über den der Nutzer zu einer umfangreichen Liste an Links gelangt.

Einige Websites nutzen zusätzlich den Footer und bauen hier eine weitere Navigation ein. Häufig wiederholen sich hier aber nur die Links aus der oberen Menüleiste. Die Fußzeile kannst du aber auch nutzen, um eine kleine Auswahl an Links bereitzustellen, die sich für eine bestimmte Nutzergruppe eignet. Meist können User hier die Sprache ändern oder das Impressum aufrufen.

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Footernavigationen können manchmal sehr umfangreich sein.

Scroll-Navigation für One-Page-Websites

Ein moderner Trend im Webdesign sind One-Page-Websites mit intelligenter Scroll-Navigation. Anders als traditionelle Menüs führen die Navigationspunkte hier nicht zu separaten Seiten, sondern scrollen automatisch zum gewählten Abschnitt innerhalb der Landing Page.

Diese Navigationsform eignet sich besonders für:

  • Portfolio-Websites
  • Event-Landing-Pages
  • Produkt-Microsites
  • Start-up- oder SaaS-Präsentationen

Der große Vorteil: Nutzer bleiben im Lesefluss und erleben die Inhalte als zusammenhängende Story. Wichtig ist hier die visuelle Rückmeldung:
Der aktive Menüpunkt sollte sich beim Scrollen automatisch hervorheben, damit Besucher immer wissen, wo sie sich befinden.

Praxis-Tipp:
Ergänze die Scroll-Navigation mit einem „Nach oben“-Button, der ab einer bestimmten Scroll-Tiefe eingeblendet wird. Für mobile Geräte sollte die Scroll-Navigation in ein kompaktes Hamburger-Menü umgewandelt werden.

Moderne Sidebar-Navigation

Eine Alternative zur klassischen Top-Navigation ist die vertikale Sidebar-Navigation. Diese moderne Variante bietet deutlich mehr als nur eine seitliche Menüleiste.

Erweiterte Funktionen moderner Sidebars:

  • Dynamisches Ein- und Ausklappen für mehr Screenspace
  • Kontextsensitive Menüpunkte je nach Seitenbereich
  • Integration von Micro-Interaktionen
  • Kombinierbar mit Mega-Menüs für Unterkategorien

Besonders effektiv ist die Sidebar-Navigation bei komplexen Webanwendungen und Content-Management-Systemen. Sie bietet mehr vertikalen Raum für Menüpunkte und lässt sich elegant mit Icons kombinieren.

Best Practice:
Gestalte die Sidebar so, dass sie im eingeklappten Zustand nur Icons zeigt und beim Hover oder Klick die vollständigen Menütitel einblendet. Das spart Platz und bleibt trotzdem intuitiv bedienbar.

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Eine Sidebar-Navigation kommt eher selten vor, kann aber gerade deswegen interessant sein.

Breadcrumb

Breadcrumbs unterstützen als wichtiges Element die Navigation deiner User. Sie machen deinem Nutzer bewusst, an welcher Stelle er sich gerade befindet. Breadcrumbs sind eine Liste von Links, die die aktuelle Seite sowie die übergeordneten Seiten darstellen und in der Regel bis zur Startseite zurückreichen.

Klassischerweise werden Breadcrumbs als eine Reihe von Links am oberen Seitenrand dargestellt – meist direkt unter der globalen Navigation.

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Breadcrumbs sind eher unscheinbar, können aber einer großen Navigationstiefe sehr hilfreich sein.

Wenn du Breadcrumbs einsetzt, solltest du diese Punkte beachten:

  • Breadcrumbs ersetzen nicht die globale Navigationsleiste.
  • Breadcrumbs sollten nicht den Verlauf einer Sitzung, sondern die aktuelle Position in der hierarchischen Struktur deiner Website anzeigen.
  • Die Seite, auf der sich dein Nutzer aktuell befindet, sollte immer das letzte Element in deinem Breadcrumb-Pfad sein.
  • Der Breadcrumb, der der aktuellen Seite entspricht, sollte kein Link sein.
  • Websites, die linear aufgebaut sind oder nur über ein oder zwei Ebenen verfügen, benötigen keine Breadcrumbs.
  • Dein Pfad sollte mit einem Link zu deiner Startseite beginnen.
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Die Navigationsarten im Einsatz.

Barrierefreie Navigation nach WCAG 2.1

Eine moderne Website-Navigation muss 2024 nicht nur optisch ansprechend, sondern auch barrierefrei sein. Die WCAG-Richtlinien geben hier klare Vorgaben:

Kontraste und Lesbarkeit:

  • Minimaler Kontrast von 4.5:1 für normale Texte
  • Minimaler Kontrast von 3:1 für große Texte und Icons
  • Ausreichende Schriftgröße (mindestens 16px für Menüpunkte)

Keyboard-Navigation:

  • Vollständige Bedienbarkeit ohne Maus
  • Sichtbarer Fokus-Indikator
  • Logische Tab-Reihenfolge
  • Skip-Links für Screenreader

Touch-Optimierung:

  • Mindestgröße für Touch-Targets: 44x44px
  • Ausreichende Abstände zwischen klickbaren Elementen
  • Hover-Menüs mit Toggle-Option für Touch-Geräte
  • Feedback bei Interaktionen (visuell UND haptisch)

Praxis-Tipp:
Nutze Tools wie WAVE oder den Chrome Lighthouse Report zur Überprüfung der Barrierefreiheit deiner Navigation. Teste regelmäßig mit verschiedenen Screenreadern wie NVDA oder VoiceOver.

Mehr zu Barrierefreiheit im Artikel Barrierefreie Websites – der Leitfaden für inklusives Webdesign

Designtipps für deine Website-Navigation

Wie du jetzt weißt, ist die Website-Navigation eines der wichtigsten Elemente deiner Seite. Damit deine Nutzer sich wirklich gut zurechtfinden, muss dein Menü nicht nur technisch einwandfrei funktionieren.

Ein durchdachtes Design trägt dazu bei, dass deine Navigation übersichtlich ist und deine Benutzer sich über eine gute Erfahrung freuen können. Deshalb habe ich hier die wichtigsten Designtipps für deine Website-Navigation gesammelt.

Sorge für eine gute Sichtbarkeit

Gestalte deine Navigation so, dass alle Menüpunkte gut auffindbar und sichtbar sind. Bedeutet: Die Menüsymbole sollten ausreichend groß sein. Platziere dein Menü außerdem an einer Stelle, an der deine Nutzer danach suchen.

Stelle sicher, dass deine Navigation in deinem Design auffällt. Wenn du dein Menü an einer Stelle platzierst, an der die Nutzer ohnehin danach suchen, benötigst du nicht viel Weißraum oder Kontrast. Bei unübersichtlichen Designs solltest du dein Menü allerdings visuell deutlich hervorheben.

Gestalte gut lesbare Menüpunkte

Damit deine Menüpunkte nicht untergehen, solltest du sie gut lesbar gestalten. Dazu gehört auf der einen Seite, dass deine Links sich farblich vom Hintergrund abheben und genau wie der Fließtext lesbar sind (Kontrast). Außerdem sollten deine Nutzer verstehen, dass sie die Links bedienen können.

Gestalte interaktive Menüpunkte, die als Links erkennbar sind. Auf Websites mit vielen Elementen, solltest du genügend Abstand (Padding) um deine einzelnen Menüpunkte integrieren.

Positioniere dein Menü an geeigneter Stelle

Bei der Positionierung deiner Navigation solltest du keine Experimente wagen. Etabliert haben sich Menüs oben im Header. Alternativ kannst du ein vertikales Menü auf der linken Seite oder eines in der Fußzeile hinzufügen. Navigationen, die außerhalb dieser Bereiche platziert werden, sind schwer zu finden und führen zu Verwirrung und oft auch Unzufriedenheit bei den Nutzern.

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Erkläre deinen Nutzern, wo sie sich befinden

Nicht jeder deiner User gelangt über die Startseite auf deine Website. Das bedeutet: Deine Nutzer wissen im ersten Moment vielleicht gar nicht, wo sie gelandet sind. Mit einem einfachen Mittel kannst du ihnen diese Information bereitstellen. Mit folgenden Elementen kannst du deinen Nutzern erklären, wo sie sich gerade befinden:

  • Logo mit Verlinkung zu deiner Startseite
  • Visuelle Hervorhebung des Menüpunktes, der zur aktuellen Seite gehört
  • linksbündige Überschriften
  • Website-Titel, die oben im Fenster oder Tab erscheinen
  • aussagekräftige URL
  • Breadcrumbs

Nutze Sticky Header

Sticky Header sind eine gängige Methode, bei der die Menüzeile immer am oberen Rand des Bildschirms sichtbar ist – auch während der Nutzer nach unten scrollt. 

Der Vorteil: Sticky Header ermöglichen deinen Nutzern einen schnellen Zugriff auf die Website-Navigation, ohne dass sie erst bis an den oberen Rand der Website scrollen müssen. Du erhöhst die Auffindbarkeit deiner Menü-Elemente und die Wahrscheinlichkeit, dass deine Navigation von den Usern genutzt wird.

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Wird häufig eingesetzt: Die Navigationsleiste bleibt am oberen Browserrand fix stehen, wie hier bei 99u.com.

Nutze Buttons nur für deine Call to Actions

Buttons sind eine hervorragende Möglichkeit, um Aufmerksamkeit auf wichtige Links zu lenken. Deshalb sollten sie hauptsächlich für Call to Actions verwendet werden. Verwende Buttons in deiner Navigation deshalb sparsam. Ideale Einsatzmöglichkeiten sind zum Beispiel Schaltflächen für Kontakt oder eine Terminbuchung.

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Auch in der Hauptnavigation lassen sich Call-to-Action-Buttons einsetzen.

Visuelle Interaktion und Feedback in der Navigation

Eine intuitive Website-Navigation lebt von klaren visuellen Signalen und Feedback-Elementen. Diese spielen eine zentrale Rolle für die Benutzerfreundlichkeit deiner Website und helfen Nutzern, sich jederzeit zu orientieren. Besonders wichtig ist die Hervorhebung des aktuell ausgewählten Menüpunkts.

Anders als viele Designer denken, reicht es nicht aus, sich hier auf subtile Farbunterschiede zu verlassen. Stattdessen solltest du sowohl Farbe als auch Form nutzen, um den aktiven Bereich deutlich zu kennzeichnen. Eine bewährte Methode ist die Kombination aus Unterstreichung und Farbkontrast.

Der ausgewählte Menüpunkt sollte sich durch den stärksten Kontrast von allen anderen Navigationselementen abheben. Dies ermöglicht es Nutzern, ihre Position auf deiner Website sofort zu erkennen, ohne lange suchen zu müssen:

Hover-States:

  • Subtile Farbänderungen beim Überfahren von Menüpunkten
  • Sanfte Transitionen (0.2-0.3 Sekunden)
  • Unterstriche oder Highlights zur visuellen Rückmeldung
  • Konsistente Hover-Effekte auf der gesamten Website

Focus-States:

  • Deutlich sichtbare Umrandung für Keyboard-Navigation
  • Kontrastreiche Hervorhebung des aktiven Elements
  • Klare visuelle Unterscheidung zwischen Hover und Focus

Micro-Interactions:

  • Dezente Animationen beim Öffnen von Dropdowns
  • Smooth-Scroll bei Anker-Links
  • Visuelle Bestätigung bei Klicks
  • Loading-States für dynamische Inhalte

Praxis-Tipp:
Implementiere ein konsistentes System visueller Rückmeldungen. Der aktive Zustand sollte den höchsten Kontrast aufweisen, gefolgt vom Hover-Zustand. Inaktive Menüpunkte können dezenter gestaltet sein, müssen aber weiterhin gut lesbar bleiben. Nutze Tools wie den WCAG Contrast Checker, um sicherzustellen, dass deine Kontrastverhältnisse den Accessibility-Richtlinien entsprechen.

Teste deine interaktiven Elemente immer mit verschiedenen Eingabemethoden (Maus, Touchscreen, Tastatur) um eine optimale User Experience zu gewährleisten.

Navigation testen und optimieren

Eine gute Navigation entsteht nicht einmalig – sie muss regelmäßig überprüft und verbessert werden. A/B-Tests helfen dir, verschiedene Menü-Varianten zu vergleichen. Teste Labels, Positionierungen und analysiere, wo Nutzer abspringen.

Usability-Tests geben dir direktes Feedback. Beobachte, wie echte Nutzer Aufgaben erledigen, wo sie zögern oder gar scheitern. So findest du Schwachstellen in der Navigation.

Auch Analytics-Daten sind Gold wert. Welche Menüpunkte sind beliebt? Welche werden ignoriert? Tracke Navigationspfade, analysiere Absprungraten und vergleiche das Verhalten auf Desktop und Mobilgeräten.

Und ein Praxis-Tipp:
Mindestens alle sechs Monate solltest du einen umfassenden Test durchführen. Mit Tools wie Hotjar oder Crazy Egg erkennst du Problemstellen schnell und kannst deine Navigation gezielt verbessern. Denn nur eine intuitive Navigation sorgt dafür, dass Nutzer bleiben – und nicht frustriert abspringen.

Konzeptions Kit mit hilfreichen VorlagenKonzeptions Kit mit hilfreichen Vorlagen
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Die Website-Navigation:
So führst du deine User intuitiv ans Ziel

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Website-Navigation ein wesentlicher Bestandteil einer gut gestalteten Website ist. Eine klare Navigation fördert die reibungslose Nutzung der Website und führt somit zu einer positiven User Experience. Im Umkehrschluss führt ein unstrukturiertes Menü zu Verwirrung, Orientierungslosigkeit und einer negativen Benutzererfahrung.

Bei der Inhaltsplanung hilft die auch eine Sitemap. Erfahre hierzu mehr im Artikel Sitemap erstellen: So strukturierst du deine Website effektiv.

Die Website-Navigation ist nach wie vor einer der am meisten unterschätzten Aspekte bei der Erstellung eines Webdesigns. Du weißt jetzt, was für dein Menü wichtig ist und welche Designtipps unbedingt zu beachten sind. Wenn du die Punkte erfolgreich für deine Website umsetzt, freuen sich nicht nur deine Nutzer. Denn auch du darfst dich über zufriedene, wiederkehrende User freuen, die im besten Fall zu Kunden werden.

Weitere spannende Infos zur Navigation findest du im Artikel Menu Design: Checklist of 15 UX Guidelines to Help Users.

Um zu einer klaren und intuitiv gut bedienbaren Navigationsstruktur zu gelangen, kannst du die Templates im Konzeptions Kit nutzen. Diese helfen dir bei vielen weiteren Planungsaspekten deiner Websites weiter:

Website-Navigation optimieren: So führst du deine User intuitiv ans Ziel 17Website-Navigation optimieren: So führst du deine User intuitiv ans Ziel 17

Zusammenfassung des Artikels – wichtige Erkenntnisse zur Website-Navigation

Plane zuerst die Informationsarchitektur:
Eine durchdachte Navigation beginnt mit einer klaren Informationsarchitektur. Diese legt fest, wie deine Inhalte hierarchisch strukturiert sind und bildet die Basis für ein übersichtliches Menü.

Wähle eine intuitive Menüstruktur: 
Ob flache oder tiefe Hierarchie: Passe die Navigation an die Bedürfnisse deiner Nutzer an. Vermeide unnötige Komplexität, damit sich User schnell zurechtfinden.

Benenne Menüpunkte klar und verständlich:
Die Bezeichnungen deiner Menüpunkte sollten beschreibend und einfach sein. Nutzer sollten sofort wissen, welche Inhalte sie hinter einem Link erwarten.

Berücksichtige bekannte Konventionen:
Nutze etablierte Standards, wie das Logo als Link zur Startseite oder Breadcrumbs zur Orientierung. Diese Gewohnheiten schaffen Vertrauen und erleichtern die Bedienung.

Optimiere die Navigation für mobile Geräte: 
Ein Hamburger-Menü ist auf kleinen Bildschirmen oft die beste Wahl. Achte darauf, dass deine Navigation auf allen Endgeräten zugänglich und funktional bleibt.

Sorge für eine hohe Sichtbarkeit
Dein Menü sollte leicht auffindbar sein – sowohl auf großen Bildschirmen als auch mobil. Nutze klare Kontraste, ausreichende Größen und logische Platzierungen.

Teste die Bedienbarkeit regelmäßig: 
Usability-Tests wie die 3-Klick-Regel helfen, Schwachstellen in der Navigation zu erkennen. Nutze die Ergebnisse, um dein Menü kontinuierlich zu verbessern.

Nutze Sticky Header und Hybridnavigationen:
Fixierte Menüleisten erhöhen die Nutzerfreundlichkeit. Kombiniere verschiedene Navigationselemente, um komplexe Websites besser zu strukturieren.

Priorisiere die Reihenfolge der Menüpunkte: 
Die wichtigsten Links sollten am Anfang und Ende des Menüs platziert werden, da diese Positionen am meisten Aufmerksamkeit erhalten.

Buttons gezielt einsetzen:
Verwende Buttons sparsam und nur für Call-to-Actions, wie Kontakt oder Terminbuchung, um die Aufmerksamkeit der Nutzer gezielt zu lenken.

Häufig gestellte Fragen zur Website-Navigation

Was ist eine Website-Navigation?
Die Website-Navigation ist das Menü, das Nutzern hilft, sich auf einer Website zu orientieren und zwischen Seiten zu wechseln. Sie erleichtert den Zugriff auf Informationen, Produkte oder Kontaktmöglichkeiten.

Warum ist die Website-Navigation so wichtig?
Eine gute Navigation sorgt dafür, dass Nutzer schnell und einfach finden, wonach sie suchen. Das verbessert die Benutzererfahrung, reduziert Absprungraten und erhöht die Conversion-Rate.

Wie gestalte ich eine intuitive Navigation?
Eine intuitive Navigation basiert auf einer klaren Informationsarchitektur, verständlichen Menüpunkten und etablierten Konventionen wie dem Logo als Link zur Startseite oder Breadcrumbs zur Orientierung.

Was ist die 3-Klick-Regel?
Die 3-Klick-Regel besagt, dass Nutzer innerhalb von maximal drei Klicks die gewünschten Inhalte erreichen sollten. Das hilft, Frustration zu vermeiden und die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen.

Welche Menüs eignen sich für mobile Geräte?
Für mobile Geräte ist das Hamburger-Menü eine gute Wahl, da es platzsparend ist. Wichtig ist, dass die Navigation für alle Endgeräte optimiert ist und leicht bedienbar bleibt.

Was ist der Unterschied zwischen Mega-Menü und Drop-Down-Menü?
Ein Mega-Menü zeigt viele Kategorien und Unterpunkte auf einen Blick, oft mit visuellen Elementen. Ein Drop-Down-Menü ist kompakter, eignet sich jedoch weniger für umfangreiche Inhalte.

Wie viele Menüpunkte sollte eine Navigation haben?
Die Anzahl hängt von der Komplexität der Website ab. Ideal sind sechs bis sieben Menüpunkte, um eine klare Übersicht zu bewahren, ohne die Nutzer zu überfordern.

Wie priorisiere ich Menüpunkte?
Die wichtigsten Links sollten am Anfang und am Ende des Menüs stehen, da diese Positionen die größte Aufmerksamkeit erhalten. Wichtige Kategorien wie „Produkte“ oder „Kontakt“ sind typische Start- und Endpunkte.

Wann sind Sticky Header sinnvoll?
Sticky Header eignen sich, um die Navigation immer sichtbar zu halten, während der Nutzer scrollt. Das erleichtert den schnellen Zugriff und verbessert die Benutzererfahrung.



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UX/UI & Webdesign

Koto rebranded Lyft › PAGE online


Lyft war seit jeher das leuchtend pinke Anti-Uber. Jetzt aber ist der Fahrdienst-Vermittler von Studio Koto mit seinem ersten Rebranding seit mehr als 10 Jahren versehen worden. Das wirkt sehr fein und setzt dennoch entscheidende Akzente.

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UX/UI & Webdesign

AI, soziale Verbindungen, Influencing › PAGE online


Auch wenn die Mittelschicht verhalten konsumiert, gibt es Chancen für Marken. Dafür muss man sich die Bereiche näher anschauen, in die aktuell gerne investiert wird. Hier gibt es einige Impulse.

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Deckblatt Consumer Trends Report 2025 / Warc / GWI

Kluft zwischen Armen und Reichen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Influencing, Freizeit und Gesundheit … Alles hängt miteinander zusammen, wenn es um die zukünftigen Consumer Trends geht.

Warc hat sich das Verhalten von Verbraucher:innen genau anschaut und die Ergebnisse im Report festgehalten. Es wurden einige spannende Take-aways identifiziert, die es in sich haben – und einen starken Fokus auf AI legen. Die sozialen Verbindungen bleiben dabei aber nicht auf der Strecke!

Weniger Geld, weniger Kaufkraft

Wer viel Geld hat, gibt auch viel aus. Die weniger gut betuchten Menschen halten sich eher zurück. Und ein für Marken nicht gutes Zeichen ist, dass die ärmeren Konsument:innen mittlerweile lieber weniger Geld für günstigere Markenprodukte ausgeben, als etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um ihnen altbekannten Marken, die aber etwas teurer sind, treu zu bleiben. Das waren 55 % der Befragten. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass Menschen mit geringem Einkommen eher bereit sind, Marken zu wechseln – eine Chance zum Wachsen für kleinere Brands?

Vertrauen in Influencer:innen & AI-Agenten

Interessant ist auch, dass neben der AI-Entwicklungen Influencing und Content Creators in Social Media weiterhin sehr relevant sind. Verbraucher:innen informieren sich laut Report sehr stark in den sozialen Netzwerken und Kanälen – und kaufen dann auch, 47 % kaufen aufgrund von Influencer:innen-Empfehlungen. Dieser Trends setzt sich also fort, aber Konsument:innen müssen heutzutage aufpassen, denn manchmal verbirgt sich hinter einer Produktbewertung oder -information nur KI-Fake.

Anknüpfend daran kommt der Report dann auch aufs Thema Künstliche Intelligenz und die Nutzung von Agenten. Der zukünftige Umgang und die Nutzung damit wird als Paradigmenwechsel im Bereich AI User Experience bezeichnet.

Gründerin und Chef-Analystin von Sonata Insights, Debra Aho Williamson, kommentiert:

»Bald werden die Verbraucher:innen nicht einmal mehr eine KI-Plattform aufsuchen müssen, um das zu erledigen, was sie normalerweise tun. Stattdessen werden sie einen KI-Agenten damit beauftragen, eine Aufgabe in ihrem Namen auszuführen, und die Ergebnisse werden ihnen einfach geliefert.«

Soziale Verbindungen offline stärken!

Neben AI und Influencing – also dem ganzen digitalen Bereich – achten Menschen aber auch verstärkt auf Gesundheit und Wohlbefinden. Das heißt, sie investieren mehr und gerne in Brands, die beispielsweise gesunde Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel anbieten. Das könnte bedeuten, dass Foodbrands Aufschwung bekommen.

Aber auch Freizeitaktivitäten wie Brettspiele, Festivals und Events sind vor allem bei den jungen Generationen beliebt. Offenbar – so der Report – besteht der Wunsch, sich neben dem Digitalen wieder mehr offline zu connecten. Stichwort: soziale Kontakte pflegen.

Marken können darauf reagieren, indem sie beispielsweise erlebnisorientierte Aktivitäten wie Pop-ups, Workshops und Festivals schaffen. Auch für Agenturen könnte der Trend interessant sein, wenn Unternehmen in diesen Bereichen Kreativaufträge vergeben möchten.

Im Report gibt es dazu diesen Impuls:

»Die Identifizierung dieser neuen Räume und deren Einbindung in Touchpoint-Strategien kann dazu beitragen, die Sichtbarkeit und die mentale Verfügbarkeit der Marke zu steigern. Eine Zusammenarbeit mit strategischen Partnern wie sozialen Clubs und Plattformen kann helfen, die Reichweite der Marke zu vergrößern.«

Das Reporting basiert auf GWI-Umfragen in 54 Märkten, kombiniert mit WARCs eigenen Untersuchungen, Fallstudien und Analysen.



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UX/UI & Webdesign

Alles so schön zentrisch hier! – Was bedeutet „optische Mitte“, und welche Gestaltungsgrundlagen kommen heutzutage im Kommunikations- und Informationsdesign zur Anwendung?


Optische Mitte, Symmetrie, Asymmetrie und Achsen sind in der Gestaltung elementare Gestaltungsprinzipien. Diese beeinflussen maßgeblich, inwieweit wir Objekte, Zeichen und Designs als harmonisch, ausgewogen und ästhetisch ansehen, auch ob wir jemand anderen als schön empfinden.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters, heißt es. Eine Redewendung, die einen Trugschluss birgt: die Existenz von objektiven Kriterien und übergreifenden, universellen Maßstäben wird dabei ausgeblendet. Ästhetik ist nicht völlig relativ. Welche Rolle hierbei Symmetrie spielt, auch welche wahrnehmungspsychologische Faktoren im Design im Zusammenhang mit der optischen Mitte und im Hinblick auf das Empfinden von Ausgewogenheit einen Einfluss haben, darum soll es in diesem Artikel gehen.

Der nachfolgende Text verhält sich asymmetrisch, gemessen an Normen der heutigen Informationsgesellschaft, denn er ist unüblich lang. Ein gewisses Durchhaltevermögen wird dem Leser also abverlangt, vor allem ein scharfer Blick. Bevor wir uns mit konkreten Designs beschäftigen, ist es notwendig zunächst die Gestaltungsgrundlagen zu kennen und zu verstehen.

Symmetrie

Warum ist Symmetrie wichtig? Symmetrie entspricht einer klaren, einfachen Struktur, die das Gehirn leichter verarbeitet und als angenehm empfindet. Symmetrische Formen und Zeichen interpretieren wir als Ordnung, Stabilität und Ruhe, auch als Gesundheit (Biologie). Bei der Einteilung von Flächen in links, rechts, oben, unten und mittig spielt die selbst-bezogene Raumvorstellung des Menschen eine wesentliche Rolle. „Der Mensch macht sich selbst zum Maß seiner Wahrnehmung“ 1. Wir empfinden Symmetrie als harmonisch, da diese auf uns selbst verweist und uns als Individuum bestätigt (Abb. Mensch als Bezugspunkt).

Wenn im Design, in der Grafik, in der Fotografie Objekte als zentrisch dargestellt werden sollen, ist die mathematische Symmetrie nicht entscheidend. Vielmehr geht es in der Gestaltung darum, einen visuellen Eindruck von Symmetrie zu erzeugen. Entscheidend ist, wie es wahrgenommen wird, nicht wie es ist. Was als symmetrisch, harmonisch und ausgewogen wahrgenommen wird, ist verschieden. Auch das Empfinden der optischen Mitte ist individuell verschieden.

Optische Mitte

Eine optische Mitte ist keine objektive Größe, sondern ein wahrnehmungspsychologischer Kompromiss, der für möglichst viele Menschen eine ausgewogene, harmonische Wirkung erzeugen soll. Es geht bei der Bestimmung der optischen Mitte um eine Lösung, die konsensfähig ist.

Im Kommunikations- und Informationsdesign wird empfohlen, wichtige Gestaltungselemente eher an der optischen Mitte als an der geometrischen Mitte zu platzieren, um so ein harmonisch ausgewogenes Gesamtbild zu erzeugen. Je nach Objekt und Format können optische Mitte und geometrische Mitte identisch sein (Beispiel Zielscheibe) – in vielen Fällen jedoch unterscheiden sich diese.

Die optische Mitte betrifft beide Achsen, die horizontale wie die vertikale, jedoch nicht im gleichen Maße. In Bezug auf die vertikale Achse müssen Objekte häufiger händisch positioniert werden. Dies hat wahrnehmungspsychologische Gründe.

Geometrische Mitte versus optische Mitte
Geometrische Mitte versus optische Mitte

In der vertikalen Achse gilt:

Geometrisch mittig platzierte Objekte wirken in einem umgebenden Format (A4, Smartphone im Porträtmodus, u.a.), als seien sie aus der Mitte nach unten verschoben, obwohl sie geometrisch perfekt zentriert sind.

Je höher das Format, um so stärker der Effekt.

Der wahrnehmungspsychologische Grund hierfür ist folgender: Das menschliche Orientierungssystem nutzt die Schwerkraftrichtung als Hauptbezugspunkt im Raum. Da Schwerkraft immer nach unten wirkt, sind wir evolutionär darauf geprägt, den unteren Bereich als den stabilen Boden wahrzunehmen. Wissenschaftler vermuten, dass die Gravitation auch der Grund dafür ist, weshalb wir die Länge von vertikalen Objekten grundsätzlich überschätzen (Horizontal-vertikal Täuschung).

In der horizontalen Achse gilt:

Geometrisch zentrisch platzierte Objekte können, je nach Form, in einem umgebenden Format so wirken, als seien sie aus der Mitte verschoben, obwohl sie geometrisch perfekt zentriert sind. Ein geometrisch zentrisch platziertes Dreieck in einem Kreis wirkt optisch nach links verschoben (siehe Abb. unten). In diesem konkreten Fall wird die optische Ausrichtung dadurch erleichtert, dass sich der Mittelpunkt des gleichseitigen Dreiecks sehr leicht durch das Einzeichnen von Winkelhalbierenden ermitteln lässt (blaue Linien). Da die Kreisfläche nach oben und unten begrenzend wirkt, ist der so ermittelte Mittelpunkt des Dreiecks im Prinzip gleichbedeutend mit der optischen Mitte.

Das Dreieck links wirkt, obwohl geometrisch zentriert, optisch nach links verschoben. Das Dreieck rechts wirkt optisch mittig und harmonisch
Das Dreieck im linken Kreis wirkt, obwohl geometrisch zentriert, optisch nach links versetzt. Das Dreieck im rechten Kreis wirkt hingegen harmonisch positioniert

Außerdem gilt für beide Achsen:

Je unregelmäßiger die Form des Objektes, umso stärker der Effekt. Das menschliche Auge tut sich sehr schwer, wenn es darum geht, bei unregelmäßigen Objektformen die exakte Mitte zu finden. Ein achsensymmetrisches Objekt erfordert bei der Gestaltung in der Regel eine geringere Verschiebung, mitunter keine.

Eine Headline, die in Versalien gesetzt ist, bedarf in der Regel, bedingt durch die geringere Unregelmäßigkeit von Versalien, auch einer geringeren Verschiebung als eine Headline, die in Gemischtschreibweise gesetzt ist.

Das umgebende Format beeinflusst die Wahrnehmung des Objektes. Wie auch andere umgebende Objekte die Wahrnehmung eines Objektes beeinflussen (Ebbinghaus’sche-Täuschung).

Dasselbe Objekt kann in Abhängigkeit vom Hintergrund heller oder dunkler erscheinen (Simultankontrast), und somit den Effekt ebenfalls beeinflussen. Innerhalb der Gestaltpsychologie ist dokumentiert, dass bei der Perzeption von grafischen Zeichen und Symbolen viele verschiedene Faktoren und Gestaltgesetze eine Rolle spielen.

Soweit die Gestaltungsgrundlagen. Nachfolgend wird auf die unterschiedlichen Designdisziplinen eingegangen.

Schriftgestaltung

In der Typographie gibt es unzählige Methoden und Techniken, um auf mikro- und makrotypographischer Ebene für ein harmonisches Schriftbild zu sorgen: Überhang (Overshoot), Unterschneidung (Kerning), Ligaturen, Laufweite, Strichstärkenkontrast, Inktrap, und vieles mehr. So werden beispielsweise vertikale Striche (Stems) oft minimal dicker gestaltet als die horizontalen Striche (Bars), damit beide optisch gleich kräftig wirken. Im Typolexikon und unter typografie.info wird in aller Ausführlichkeit auf die vielen Facetten der Schriftgestaltung eingegangen. Kurt Weidemann hat die Vertikalen im Logo der Deutschen Bahn minimal dicker angelegt als die Horizontalen. Die Grundlage hierfür bildet auch in diesem Fall die Gestaltpsychologie.

Doch Logogestaltung ist eine eigene Designdisziplin. Es wäre ein Fehler, wie es KI-Sprachmodelle vielfach tun, wie sich im Rahmen der Recherche zu diesem Artikel gezeigt hat, Bedingungen, Regeln, Anforderungen und Ziele aus einem Teilbereich in einen anderen zu übertragen. Auch deshalb, weil KI-Sprachmodelle wie ChatGPT, GoogleGemini und Perplexity nach wie vor sehr viel Unsinn produzieren, wodurch sie entscheidend zur Verbreitung von Desinformation beitragen, soll mit diesem Artikel der Versuch der Klarstellung unternommen werden.

Denn es ist so: Während bei der Gestaltung von Schriftzeichen die harmonische Eingliederung in ein Alphabet, in ein Font-System im Vordergrund steht, liegt der Fokus bei der Gestaltung eines Logos auf dessen individuellem Ausdruck. Im Kontext Logodesign spielen Prägnanz, Individualität, Emotionalisierung und Story-Telling eine viel größere Rolle. Mit dem Design eines Logos sind ganz andere Ziele verknüpft.

Typologos wie jene von Coca-Cola oder Tempo sind mehr als ein reiner Textkorpus. Ein Typologo hat eine über das geschriebene Wort hinaus gehende semiotische Bedeutung – es repräsentiert etwas: eine Marke. Logos haben eine kommunikative Qualität. Sie werden (von der Erstwahrnehmung einmal abgesehen) weniger wie ein Wort gelesen, sondern mehr wie ein bildhaftes Zeichen erfasst und wahrgenommen, zumeist flüchtig, als Repräsentant einer Marke.

Um die Unterschiedlichkeit der Disziplinen an einem konkreten Beispiel zu veranschaulichen: Bei der Wortmarke des finnischen Glasherstellers Iittala ließen sich die Zeichenzwischenräume unter dem Gesichtspunkt der Schriftgestaltung zweifellos harmonisieren. Doch eben jene unregelmäßigen, geradezu verstörend unruhig wirkenden Zeichenzwischenräume sind es, die der Wortmarke Unverwechselbarkeit verleihen, und die den künstlerischen Anspruch der Marke Iittala artikulieren, und diesen im Visuellen bestätigen. So wie in der Musik eine Pause einem Ton Ausdruckskraft verleiht, ist es im Design der Zwischenraum, der einem Zeichen (Linie, Buchstabe, Farbfläche, u.a.) Geltung und Bedeutung verschafft.

Das bewusste Spiel mit Unregelmäßigkeiten wie auch die gezielte Asymmetrie können in der Gestaltung ungemein effektvoll sein, im Design ebenso wie in der Architektur oder in der Kunst. So wie die ineinander gelegten Hände des Arnolfini-Brautpaares (Jan van Eyck, 1434), leicht rechts der Mittelachse versetzt, Spannung erzeugen und die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Auch das von Paula Scher im Jahr 1995 entworfene Plakat „The Public Theater“ ist deshalb besonders aufmerksamkeitsstark, weil die Gestaltung den gezielten Bruch mit traditionellen Gestaltungsprinzipien wie Symmetrie, Goldener Schnitt, Raster und Achsen beschreibt und dabei tradiertes Harmonieverständnis auf die Probe stellt.

Unregelmäßigkeiten und Asymmetrien im Logodesign

Auch andere namhafte Grafikdesigner, etwa Saul Bass oder Paul Rand, haben für ihre Designs oft asymmetrische Kompositionen gewählt. Das Logo von Continental Airlines (Saul Bass, 1968) besteht nicht, wie so viele andere Airline-Logos, aus einem Kreis als Grundform, sondern aus einer Ellipse. Zudem ist die Bildmarke nicht achsensymmetrisch, obwohl sie dem Anschein nach so wirkt.

Auch Paul Rand, der unter anderem Logos für IBM, UPS und ABC entworfen hat, stattete 1959 das Logo von Westinghouse Electric (Abb. unten links) mit mehreren Unregelmäßigkeiten aus: der Ring ist auf der linken Seite dicker; zudem sind die An- und Abstriche im W minimal verschoben. Das Zeichen ist also nicht zu 100 Prozent achsensymmetrisch.

100 Prozent achsensymmetrisch ist auch die Sirene im Starbucks-Logo nicht (Abb. oben rechts). Die Kontur der Nase unterscheidet sich minimal links- und rechtsseitig der Mittelachse. Verleiht die rechtsseitig längere Schattenkontur der Figur eine natürlichere Anmutung, ein menschlicheres Antlitz? Würden einheitliche Schattenkonturen die Qualität und den Ausdruck des Zeichens verschlechtern? Dies mag jeder für sich bewerten.

Zwei Logos mit versteckten, kaum wahrnehmbaren Unregelmäßigkeiten. Inwieweit derlei Unregelmäßigkeiten dafür sorgen können, dass eine Form einen harmonischeren Ausdruck erhält, ist fraglich. Hinzu kommt, dass die Details schon bei der üblichen Darstellungsgröße eines Logos (App-Symbol, Website, Briefpapier) kaum zur Geltung kommen.

Auch bei dem kürzlich hier im dt vorgestellten Logo der Verbraucherzentrale wurde die Binnenform, das V, absichtlich leicht nach rechts verschoben (siehe Logo-Konstruktion). Die Anpassung diene, so die Erklärung seitens der Verbraucherzentrale, der „optischen Zentrierung in der Gesamtkombination mit der Wortmarke“. Der Umstand, dass das verschobene V auch in der alleinstehenden Verwendung der Bildmarke beibehalten wird, begründet die Pressestelle der Verbraucherzentrale damit, dass „die Bildmarke insbesondere im digitalen Einsatz (z. B. in Social Media) häufig zusammen mit Text dargestellt“ wird. Die leichte Verschiebung unterstütze demnach auch dort die visuell ausgeglichene Gesamtwirkung. Doch kann ein Design dies leisten? Die Begründung ist wenig plausibel.

Aufgrund der hohen Anzahl von Medienanwendungen, Touchpoints und Anwendungskontexten, die im Rahmen von Markenkommunikation heutzutage bestehen, lassen sich die zahlreichen Kombinationen, bestehend aus Logo plus Textumfeld, unmöglich in der beschriebenen Weise harmonisieren. In einigen Fällen ist die „Verbraucherzentrale“-Wortmarke rechts der Bildmarke platziert, mal steht der Name darunter, mal ist der Name einzeilig, mal zweizeilig, mal in schwarz gehalten, mal in weiß (siehe Screen). Zudem sind Abstände, Farbschemata und Typographie unterschiedlich. All diese Bedingungen können darüber hinaus durch Anwender individuell angepasst werden (Schriftgrößen, Dark-Mode, Zoom, etc.).

Diese Unterschiedlichkeit und Varianz gilt es bei der Gestaltung von Logos sicherlich im Hinterkopf zu haben. Allerdings ist es weder technisch möglich diese Varianz auszugleichen, quasi über eine Art Framework, das eine adaptive, kontextsensitive Bildmarke passend zum Umfeld ausspielt –, noch gibt es ein Design, das über eine derartige Qualität verfügt, dass es diese Varianz ausgleichen könnte. Kein wie auch immer manipuliertes Logodesign vermag diese Varianz zu harmonisieren. Design kann vieles leisten, doch nicht alles.

Tatsächlich sind gestalterisch in dieser Weise frisierte Logos verbreiteter als man annehmen könnte. Beispielsweise ist auch das Volkswagen-Logo 2 nicht zu 100 Prozent achsensymmetrisch. Auch an der Target-Bildmarke, im Prinzip eine 100 Prozent symmetrische Form, wurde Hand angelegt und die Symmetrie moduliert (Abb. unten). Wer das Bullseye richtig ins Visier nimmt, wird erkennen: dies ist gar kein Kreis!

Die Verschiebungen sind minimal. Beim VW-Logo ist der Ring auf der linken Seite etwas stärker, dafür sind die Anstriche von V und W etwas dünner. Beim Target-Logo sind der weiße Ring und die rote Kreisfläche innen minimal seitlich verschoben und verbogen.

Auch vom Mercedes-Stern sind Logoversionen in Umlauf, bei denen Stern- und Ringform in ähnlicher Weise seitlich verschoben dargestellt sind. Im Brand-Design-Hub von Mercedes wie auch im Webauftritt unter mercedes-benz.de ist ein 100 Prozent achsensymmetrisches Stern-Signet hinterlegt – auf mehreren Facebook-Profilen sowie im Geschäftsbericht 2024 kommt hingegen eine Version mit minimal verschobenen Zacken zum Einsatz. Erst in stark vergrößerter Darstellung sind die Abweichungen zu erkennen. An dieser Stelle muss betont werden, dass es sich hierbei keinesfalls um eine Art von Darstellungsfehler oder technischem Defekt handelt, verursacht durch Bildkompression oder Dateikonvertierung. Die Logos wurden mit Absicht in der dargestellten Form gestaltet.

Schön zentrisch, schön symmetrisch

Um zu verstehen, was es mit derlei Unregelmäßigkeiten innerhalb von Bildmarken auf sich hat, müssen wir auf den oben genannten Aspekt zurückkommen: Wir empfinden Symmetrie als harmonisch. Doch 100 Prozent perfekte Symmetrie kann auch unheimlich wirken, bezogen auf den menschlichen Körper und das Gesicht. Im Rahmen von anatomischen Studien wurde festgestellt: je symmetrischer ein Körper aufgebaut ist, desto positiver wird dieser bewertet 3. Als schön und gesund wird angesehen, wer ein möglichst symmetrisches Gesicht hat. Auffällige Asymmetrien werden als Zeichen von Erkrankung gedeutet. Perfekte Symmetrie gibt es in der Anatomie allerdings nicht.

Und dieser Aspekt spielt in unterschiedliche Designdisziplinen mit hinein, die Natur gewissermaßen zum Vorbild nehmend. Das Ergebnis sind mikroskopisch kleine Abweichungen, die das Gesamtbild einer als symmetrisch angesehenen Form in positiver Weise unterstützen sollen. Das menschliche Gehirn sucht nach Mustern, und ist in der Lage fehlende Elemente imaginär zu ergänzen – so können wir Konturen sehen, wo keine sind (Scheinkonturen). Paul Rand, einer der einflussreichsten und profiliertesten Gestalter seiner Zeit, war zudem der Meinung, dass eine perfekte Symmetrie zu offensichtlich wäre 4.

Dahinter steht eine Designphilosophie, die nach Rands Verständnis dem Betrachter ein „intellektuelles Vergnügen“, eine Art ästhetische Befriedigung bietet. Otl Aicher, der nicht nur ein akribischer, detailversessener Gestalter war sondern darüber hinaus als Designtheoretiker in der Entwicklung des modernen Designs in Deutschland eine Schlüsselrolle einnimmt, hat ebenfalls an die unter seiner Leitung entstandenen Werke eine philosophische Dimension geknüpft, auch eine moralische. Aicher bezeichnete Symmetrie als „Syntax der Macht“, in Anspielung auf die Architektur von Repräsentationsbauten, wie jene des Weißen Hauses.

Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was ästhetisch, schön, harmonisch ist. Die Wissenschaft kann bestimmte Muster und Faktoren identifizieren, die bei der Wahrnehmung von Designs eine Rolle spielen. Doch inwieweit eine solche von Gestalterhand herbeigeführte Symmetriemodulation einen positiven Effekt auf die Wahrnehmung eines Logos hat, dürfte schwierig zu ermitteln sein. Hinzu kommt, dass die benannten wahrnehmungspsychologische Faktoren innerhalb der Designwelt unterschiedlich, teils gegensätzlich ausgelegt und interpretiert werden. Im Westinghouse-Logo ist der Ring links dicker, während die Ringdicke bei VW und Target in der Höhe variiert.

Vielleicht, so eine These, hat man in den 1960er-, 1970er-Jahren, in einer Zeit, in der die Disziplinen Branding und Corporate Design immer noch in den Kinderschuhen steckten, namhaften Gestaltern mehr Vertrauen und Glauben geschenkt. Design ist heute demokratischer – Wissen und Werkzeuge sind jederzeit verfügbar. Zudem sind die Anforderungen im Bereich der Markenkommunikation heute wesentlich komplexer. Hersteller, die falsche Versprechen machen, bekommen den Zorn der Internetgemeinde zu spüren. Wenn ein Unternehmen im Leitbild Werte wie Integrität, Ehrlichkeit, Transparenz, Klarheit und Authentizität betont, dann braucht es heute mehr denn je ein visuelles Erscheinungsbild, das dieses Selbstbild auch bestätigt. Daher gilt für Marken: „Macht euch ehrlich!“ 5.

Das von Anton Stankowski gestaltete Logo der Deutschen Bank, der „Schrägstrich im Quadrat“, ist ehrlich, echt, frei von Verformungen und Verschiebungen. Die streng geometrische Konstruktion visualisiert einen damit einhergehenden Anspruch: Präzision. Ein Zeichen, das nach wie vor funktioniert.

Das Kranich-Signet der Lufthansa, im Jahr 1918 von Otto Firle erdacht und zuletzt von der Münchner Agentur Martin et Karczinski überarbeitet, ist, anders als die Binnenfläche im VW-Logo, auch im mathematischen Sinne ein Kreis. Der Kranich umgebende Ring verfügt über eine gleichmäßige Stärke. Auch der Ring im Logo des Chemiekonzerns Bayer und die Audi-Ringe sind gleichmäßig. Das von Thomas Miller in den 1950er-Jahren entworfene Logo von Motorola ist ebenso zu 100 Prozent achsensymmetrisch wie die von William Golden 1951 gestaltete CBS-Bildmarke. Auch auf die kreisrunden Logos von Bosch, Yamaha und vielen anderen Marken trifft dies zu.

Informationsdesign

Auch im Informationsdesign ist Symmetrie bedeutsam. Achsen- und punktsymmetrisch gestaltete Verkehrszeichen sorgen dafür, dass wir die entsprechenden Informationen schnell und eindeutig erkennen. Ein intellektuelles Vergnügen muss die Betrachtung eines Einbahnstraßenschildes nicht bereiten.

Im Flaggendesign sind Formen, die nur dem Anschein nach symmetrisch sind, völlig unüblich. Symmetrie ist bei Flaggen laut North American Vexillological Association (NAVA) kein absolutes Muss, wird jedoch häufig als unterstützendes ästhetisches Element genutzt. Gutes Flaggendesign ist vor allem simpel und klar. So wie die südkoreanische Nationalflagge (Taegeuk), deren Konstruktion einem strengen symmetrischen Prinzip folgt. Beides, Flaggen und Verkehrszeichen, sind so gestaltet, dass diese aus der Entfernung und in unterschiedlicher Ausrichtung gut erkennbar sind. Kriterien, die auch im Logodesign relevant sind.

Flagge Südkorea – symmetrische Konstruktion, Quelle: Wikipedia, Ersteller Ksiom
Flagge Südkorea – symmetrische Konstruktion, Quelle: Wikipedia, Ersteller Ksiom

Doch Unregelmäßigkeiten und Asymmetrien finden sich auch in der Welt des Informationsdesigns, so zum Beispiel in den GHS-Gefahrenkennzeichen („Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals“), die seit 2012 in Europa als Kennzeichnung für alle gefährlichen Chemikalien Pflicht sind.

Grafische Objekte wie Flamme, Totenkopf und Ausrufezeichen sind im roten Korpus in Form einer Raute nicht nur leicht aus der Mittelachse nach rechts versetzt, ihre Form selbst ist ebenfalls asymmetrisch. Inwieweit die für die Gestaltung verantwortlichen Personen auch in diesem Fall eine harmonischere Gesamtwirkung verfolgen, ist nicht bekannt. Auch in diesem Fall ist der Versatz gezielt herbeigeführt, und nicht etwa ein Darstellungsfehler.

 

Als Maßstab für gutes Design können diese Zeichen kaum gelten, ganz unabhängig von ihrer schlechten Darstellungsqualität. Zudem sind die Objekte wie der Totenschädel im GHS06-Piktogramm viel zu weit oben platziert, als dass diese als mittig im Rautenkorpus wahrgenommen werden könnten. Der Kopf sitzt schlichtweg zu weit oben, lässt sich, bedingt durch die Knochen, in dieser Form auch nicht mittig positionieren.

Auch das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN), unter anderem verantwortlich für die Gestalt der Sicherheitszeichen, ist, was die Ausrichtung der grafischen Objekte betrifft, kein verlässlicher Maßstab und Orientierungspunkt. Zu inkonsistent ist die Gestaltung der Zeichen.

Zeichen wie das für „Sammelstelle“ (E007) oder jenes für Augenschutz (M004) sind zu 100 Prozent achsensymmetrisch; hier sind die Objekte zentrisch platziert. Wohingegen in Zeichen mit gleicher Machart, wie beim „Atemschutz“-Zeichen (M017), Objekte von der Mittelachse rechts verschoben abgebildet werden. Eben für jene Zeichen der ISO-Norm ISO 7010 bestehen dezidierte gestalterische Vorgaben, um so das perzeptuelle Erleben der Sicherheitszeichen zu optimieren. Auch die Einheitlichkeit der Gestaltung soll so gewährleistet werden. Doch wie sich zeigt, gelingt dies nicht immer.

Symbole & Piktogramme

Die von der Designorganisation AIGA herausgegebenen „Symbolzeichen“ sind in dieser Hinsicht konsistent, auch sonst ist gestalterische Qualität besser. Wie viele der über 8 Millionen Icons auf thenounproject.com mit einer Scheinsymmetrie ausgestattet sind, wäre mal interessant zu wissen. Vielleicht mag sich ein KI-Modell der Sache annehmen. Jedenfalls ist diese Art der Verformung von Piktogrammen völlig üblich, auch im Kontext User Interface ist diese keine gängige Praxis.

Markenlogos und Symbole haben als Bedingung gemein, dass sie in zigtausend unterschiedlichen Anwendungskontexten funktionieren müssen. So wie das vom britischen Künstler und Designer Gerald Holtom im Jahr 1958 entworfene „CND-Symbol“ (Campaign for Nuclear Disarmament), allgemein als „Peace-Zeichen“ bekannt. Jeder Mensch, der es einmal gesehen hat, kann das Symbol aus der Erinnerung nachzeichnen. Selbst mit einem einfachen Flachpinsel aus dem Baumarkt oder einer Sprühdose lässt sich das Symbol in sekundenschnelle auf Pappschild, Transparent, T-Shirt und Beutel übertragen.

CND / Peace Symbol, Quelle: cnduk.org, Grafik: dt
CND / Peace Symbol, Quelle: cnduk.org, Grafik: dt

Die Größe der Winkel, die Breite der Striche oder der Grad der Symmetrie sind dabei ebenso nachrangig wie eine exakte Linienführung des Kreises. Ein Kind kann mit Fingerfarben das Zeichen auf Papier malen – und jeder erkennt es. Die Qualität des Zeichens besteht in der Einfachheit der Struktur, in der Symmetrie der Form. Ein pures, ungeschöntes, dabei ästhetisches, langlebiges, nicht-artifizielles Design.

Konzeptionelle Reinheit und Minimalismus sind auch im Logodesign gefragt. „Im Design sollte man keine Angst vor den allereinfachsten Lösungen haben, wenn sie die Sache treffen“, schreibt Aicher in „Die Welt als Entwurf“ 6. Die Welt ist ohnehin kompliziert genug. ☮

Wer es bis zu dieser Stelle des Artikels geschafft hat, sieht Logodesign und verwandte Gestaltungsdisziplinen womöglich mit anderen Augen. Die Dinge sind zuweilen nicht so wie sie scheinen. Visuelle Gestaltung ist zudem nicht allein eine Frage des persönlichen Geschmacks. Viele Designprinzipien fußen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Vielleicht kann dieser Artikel dazu beitragen etwas mehr Licht in die optische Mitte zu führen. Das würde mich freuen. Wie immer gilt im dt: Kommentare, Anregungen und Ergänzungen sind sehr willkommen.

Fußnoten

  1. Monika Heimann, Michael Schütz: Wie Design wirkt – Psychologische Prinzipien erfolgreicher Gestaltung. Rheinwerk Verlag, 2016
  2. Beim Volkswagen-Logo wurde, nachdem es 2019 öffentlich präsentiert und eingeführt wurde, der Strichstärkenkontrast zwischen „VW“ und dem umgebenden Ring nachträglich durch die verantwortlichen Designer angepasst und verringert, siehe dt-Beitrag
  3. Vera Spillner: Symmetrische Schönheit, spektrum.de
  4. Maria Popova, Thoughts on Design: Paul Rand on Beauty, Simplicity, the Power of Symbols, and Why Idealism Is Essential in Creative Work, The Marginalian
  5. Lucas von Gwinner, Dirk von Gehlen: Macht Marke – Orientierung, Sinn, Vertrauen. Wie Kreative Zukunft gestalten, Verlag Hermann Schmidt, 2024
  6. Otl Aicher, Die Welt als Entwurf, Ernst & Sohn, 1991



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