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So kannst du Werbung auf WhatsApp ausblenden
Geplant ist ein eigener Bereich namens Ad Preferences, der über die Updates-Ansicht sowie die Haupteinstellungen erreichbar sein soll. Zwei neue Funktionen stehen dort im Vordergrund:
- Recent ad activity – eine Historie aller kürzlich gesehenen Anzeigen inklusive Datum
- Advertisers you’ve seen – eine Liste der Werbetreibenden, deren Ads in den vergangenen Tagen eingeblendet wurden
Hier siehst du einen ersten Screenshot aus der aktuellen Beta:

Der Hintergrund: WhatsApp öffnet sich zunehmend für Anzeigen, etwa im Status-Bereich oder im Verzeichnis der Channels. Noch vor dem großflächigen Roll-out dieser Formate sollen Nutzer:innen zumindest die Möglichkeit bekommen, gezielt einzelne Werbetreibende dauerhaft auszublenden. Wer also eine unerwünschte Marke blockiert, erhält künftig keine Ads dieser Brand mehr im eigenen Feed. Sollten die Einstellungen später geändert werden, lassen sich blockierte Advertiser jederzeit wieder freischalten – WhatsApp macht diese Kontrolle also reversibel. Die neue Option soll laut den Betainformationen mit einem zukünftigen Update kommen. Aktuell befindet sich das Feature noch in Entwicklung und ist in der Betaversion noch nicht aktiv.
Doch was heißt das konkret für die Werbung auf WhatsApp? In der Europäischen Union sind personalisierte Anzeigen bislang noch nicht freigeschaltet. Warum das so ist und welche regulatorischen Fragen aktuell eine Rolle spielen, zeigt der weiterführende Artikel.
Werbung auf WhatsApp
– vorerst nicht in der EU
End-to-end encrypted – und trotzdem Werbung?
WhatsApp versichert, dass private Nachrichten, Anrufe und Status Updates auch weiterhin durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt bleiben. Diese Inhalte seien für Werbeanzeigen weder sichtbar noch auswertbar. Stattdessen basiert die Anzeigenausspielung laut WABetaInfo auf minimalen, nicht-personenbezogenen Daten. Dazu zählen etwa:
- die App-Sprache
- der ungefähre Standort auf Stadtebene
- die Nutzung bestimmter Kanäle oder Interaktionen mit bisherigen Ads
Zusätzlich bietet WhatsApp die Möglichkeit, das eigene Konto freiwillig mit dem Meta Accounts Center zu verknüpfen. In diesem Fall könnten weitere Ad-Präferenzen aus Facebook oder Instagram einfließen – standardmäßig ist diese Verknüpfung jedoch deaktiviert und muss aktiv eingeschaltet werden.
Trotz dieser Einschränkungen bleibt die Öffnung von WhatsApp für Werbung ein umstrittenes Thema. Kritische Stimmen stellen die grundsätzliche Frage, ob eine Anwendung, die sich als sicherer Messenger positioniert, überhaupt Raum für personalisierte Werbeformate bieten sollte.
Mehr Möglichkeiten für Status Updates: Emojis, Musik und Sticker
Neben den geplanten Werbefunktionen arbeitet WhatsApp derzeit auch an neuen kreativen Tools für den Text-Status. In den aktuellen Betaversionen (iOS 25.18.10.82 und Android 2.25.19.13) können erste Nutzer:innen Musik, Emojis und Sticker direkt in ihre Statusmeldungen einfügen.
Bislang waren Status Posts meist schlicht: Text auf farbigem Hintergrund. Mit dem neuen Update lassen sich diese nun deutlich vielseitiger gestalten. Content Sticker wie Ortsangaben, Musik-Labels oder das bekannte Add Yours Sticker-Format aus Instagram werden ebenso unterstützt wie eigene Emojis oder Musik-Snippets.
Die Funktion steht aktuell nur einigen Betatester:innen zur Verfügung, die die neueste WhatsApp-Beta für iOS über die TestFlight App installiert haben. Laut WABetaInfo wird der Roll-out in den kommenden Wochen schrittweise erweitert. Ein erster Einblick, wie das künftig aussehen könnte, zeigt der Screenshot:
WhatsApp geht damit strategisch einen klaren Schritt: Der Messenger entwickelt sich immer stärker in Richtung Content Feed. Mehr Ausdrucksmöglichkeiten für Nutzer:innen – und zugleich mehr Fläche, die künftig auch für Creator und Marken spannend werden dürfte. Wie sich WhatsApp technisch und strategisch weiterentwickelt – gerade auch beim Einsatz von KI – erfährst du in unserem Artikel.
KI soll deine Nachrichten schreiben:
WhatsApp bringt Private Processing
Mehr Werbung, etwas mehr Kontrolle – ein Balanceakt
Mit den neuen Funktionen zeigt WhatsApp, wohin die Reise geht: Mehr Monetarisierung, mehr Content, mehr Creator-Optionen. Das geplante Feature zur Steuerung der Ad-Präferenzen mag ein Schritt in Richtung Nutzungstransparenz sein – doch letztlich bleibt es eine sehr kleinteilige Kontrolle innerhalb eines wachsenden Werbeökosystems.
Wer sich an Ads in WhatsApp grundsätzlich stört, wird sich mit dem kommenden Werbemodell wohl arrangieren müssen. Immerhin: Mit den neuen kreativen Tools für den Text-Status wird die App zugleich auch für organische Inhalte interessanter – und damit auch für Marken, die jenseits von Paid Ads Sichtbarkeit suchen.