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Künstliche Intelligenz

Solarbetriebener Roboter bekämpft Unkraut mit KI und Hacke


Das Robotik-Start-up Aigen hat Unkraut auf landwirtschaftlich genutzten Flächen den Kampf angesagt. Dazu verwendet das Unternehmen einen solarbetriebenen Roboter, der Unkraut mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) erkennt und mit elektrisch angetriebenen Hacken den Garaus macht.

In der Landwirtschaft wird Unkraut auf dem Feld meist mit Herbiziden bekämpft. Das ist weder gesund für den Boden noch für den Verbraucher, der die belasteten Nutzpflanzen über Lebensmittel zu sich nimmt.

„Jeder isst Lebensmittel, die mit Chemikalien besprüht wurden“, fasst Richard Wurden, Mitgründer und CTO von Aigen, das Problem plakativ zusammen. Wurden hat fünf Jahre beim Elektroautohersteller Tesla als Maschinenbauingenieur gearbeitet. Dann begann er mit der Entwicklung eines Roboters, der in der Landwirtschaft Unkraut bekämpfen kann. Auf die Idee brachten ihn Verwandte, die im US-Bundesstaat Minnesota einen landwirtschaftlichen Betrieb haben, Nutzpflanzen anbauen und die kostspielige Unkrautbekämpfung beklagten. Denn nach einiger Zeit können Unkräuter eine Resistenz gegen Unkraut vernichtende Herbizide entwickeln. Andere, ungefährlichere Verfahren, wie etwa das Entfernen von Unkräutern mit der Hacke, seien zu teuer. Es fehlt einfach an Arbeitskräften, die diese Arbeit erledigen könnten. So bleibt also nur noch der Einsatz von Chemikalien, obwohl deren Wirksamkeit mit der Zeit abnimmt und die Mehrheit der Landwirte sie ablehnt.

Der Roboter von Aigen soll das Unkrautproblem auf umweltfreundliche Weise beheben. Auf einem autonom elektrisch fahrbaren Gestell sind Solarzellen installiert. Sie laden eine Batterie, die die Elektromotoren und die benötigte Elektronik zur Steuerung des Antriebs, der Kameras, Signalübermittlung und Unkrautentfernung speist. Prinzipiell ahmt der beräderte Roboter einen Menschen nach, der Unkraut jätet.

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Das Video zeigt, wie der Roboter von Aigen selbstständig auf landwirtschaftlichen Flächen Unkraut jätet.

Dazu bewegt sich der Roboter, auch koordiniert mit anderen Robotern, über ein Feld und sucht zwischen den Nutzpflanzen nach Unkraut. Das funktioniert über eine KI, die Kamerabilder per Bilderkennung auswertet und Unkräuter identifiziert. Das wird jedoch nicht auf dem Roboter selbst erledigt, sondern in einem Kontrollzentrum, an das der Roboter die Bilddaten drahtlos übermittelt. Unterstützung dafür gibt es von Amazon Web Service (AWS), die Aigen im Rahmen des „Compute for Climate“-Programms unterstützten. Amazons Cloud-Ableger hilft mit diesem Programm Start-ups, die sich mit Umweltproblemen befassen und stellt ihnen etwa KI-Tools, Rechenzentrumskapazitäten und technische Hilfe zur Verfügung.

Mithilfe der Unkrauterkennung kann der Roboter dann mit der Bekämpfung beginnen. Dazu nutzt er Schneideblätter, ähnlich einer herkömmlichen Hacke, die das Wurzelwerk der Unkräuter abhackt, sodass das Unkraut abstirbt. Es verbleibt dann auf dem Feld. Die drei am Roboter befindlichen Hacken werden entsprechend der Position des Unkrauts elektromotorisch ausgerichtet und betätigt. Das nahezu in Echtzeit.

Geht etwas schief, gibt der Roboter eine Rückmeldung an das Kontrollzentrum, das weitere Maßnahmen ergreifen kann. Prinzipiell soll der Roboter seine Arbeit durchgängig erledigen – zumindest, solange die Sonne scheint und für Energienachschub über die Solarzellen gesorgt ist. Nach Einbruch der Dunkelheit steht der Roboter entsprechend still und setzt seine Arbeit erst am nächsten Tag wieder fort.

Aigen stellt klar, dass die Unkrautroboter keine menschliche Arbeitskraft ersetzen sollen. Vielmehr könnten Mitarbeiter, die etwa mit der Ausbringung der Herbizide beschäftigt waren, zur Überwachung der Roboter im Kontrollzentrum eingesetzt werden.

Für ein 65 ha großes Feld werden fünf Roboter benötigt. Dabei kommt allerdings ein stattliches Sümmchen für den Landwirt zusammen: Rund 50.000 US-Dollar soll ein Roboter in der Anschaffung kosten. Meist werden teure Landmaschinen, wie etwa Mähdrescher, die nicht dauernd genutzt werden, jedoch von Firmen gegen eine Gebühr für einen gewissen Zeitraum verliehen. Es ist anzunehmen, dass das auch das Geschäftsmodell von Aigen werden dürfte.


(olb)



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Leuchtstarker OLED-Fernseher ohne Spiegelungen: Samsung QE65S95F im Test


QD-OLED-TVs sind für satte Farben und helle Bilder mit hohen Kontrasten bekannt. Samsungs QD-OLED-Panel im aktuellen TV-Topmodell QE65S95F nutzt ein neues elektrolumineszentes Material und fünf organische Schichten für die OLED-Lichtquelle. Das soll die Lichtausbeute um 30 Prozent verbessern. Zudem setzt Samsung wie im Jahr 2024 auf eine matte Bildschirmoberfläche, eine Alleinstellung unter den OLED-Fernsehern. Die Mattierung hat der Hersteller weiter verbessert und setzt sie nun auch in den 4K- und 8K-LCDs der teuren Neo-QLED-Modelle ein. Damit stören Reflexionen von Lichtquellen den Filmgenuss weniger.

Alle organischen Displays mit Quantenpunkten (Quantum Dot OLEDs) verwenden blaue OLED-Schichten als flächige Lichtquelle, in zwei Subpixeln wandeln Quantenpunkte das blaue Licht in rotes und grünes um, das blaue Pixel leuchtet direkt. Die RGB-Subpixel sitzen dabei nicht wie in Flüssigkristalldisplays (LCD) nebeneinander, sondern sind im Dreieck angeordnet.

Pflicht scheint im Jahr 2025 ein Hinweis auf künstliche Intelligenz: Der NQ4 AI Gen3 Prozessor steigert die Anzahl der neuronalen Netzwerke von 20 auf 128 und soll die automatische Bildverarbeitung per „Samsung Vision AI“ verbessern. Was das bringt, prüfen wir in unserem Test. Die Tizen-Oberfläche des Smart-TVs hat Samsung leicht überarbeitet, die von den Smartphones des Herstellers bekannte One-UI-Oberfläche hält Einzug.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Leuchtstarker OLED-Fernseher ohne Spiegelungen: Samsung QE65S95F im Test“.
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Künstliche Intelligenz

KI-Wettlauf: Meta kündigt den Bau von Rechenzentren im Gigawatt-Bereich an


Meta plant den Bau mehrerer riesiger Datenzentren mit mehreren Gigawatt (GW) Rechenleistung. Das kündigte Meta-CEO Mark Zuckerberg am Montag an. Dies soll die Ambitionen des US-Konzerns im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) vorantreiben. Das erste dieser Rechenzentren wird voraussichtlich im kommenden Jahr in Betrieb gehen.

„Wir bauen derzeit mehrere Multi-GW-Cluster. Den ersten nennen wir Prometheus und er wird ’26 in Betrieb gehen“, schrieb Zuckerberg in einem Post in dem zu Meta gehörenden Kurznachrichtendienst Threads. „Außerdem bauen wir Hyperion, das über mehrere Jahre auf 5 GW skaliert werden kann. Wir bauen auch mehrere weitere Titan-Cluster. Allein einer davon deckt einen erheblichen Teil der Fläche von Manhattan ab“, so Zuckerberg weiter. Gemeint ist eine Anlage in Richland Parish im US-Bundesstaat Louisiana, die fast so groß wie Manhattan sein soll.

Im KI-Wettbewerb investiert Meta seit geraumer Zeit verstärkt in Energieprojekte, Rechenleistung und Köpfe. Im April erklärte das Unternehmen, in diesem Jahr bis zu 72 Milliarden US-Dollar für Investitionen auszugeben – mit Schwerpunkt auf KI und Rechenzentren. So hat Meta kürzlich 14,3 Milliarden US-Dollar für eine 49-prozentige Beteiligung an Scale AI bezahlt, ein Unternehmen, das unter anderem Daten für das KI-Training aufbereitet. Zudem wurde Scale AI-Mitbegründer Alexandr Wang als Chief AI Officer eingestellt. In den vergangenen Monaten hat Meta zudem zahlreiche Top-KI-Experten von Mitbewerbern wie OpenAI, Anthropic, Apple und Safe Superintelligence abgeworben. Angeblich fließen dabei Gehaltssummen von bis zu 100 Millionen US-Dollar über mehrere Jahre hinweg. Die KI-Experten sollen das neu gegründete Meta-Team Superintelligence Labs aufbauen. Eine KI-Superintelligenz ist eine Art Schritt zur Artificial General Intelligence (AGI). Diese KI der nächsten Generation erfordert noch mehr Rechenleistung, weshalb der Ausbau von Rechenzentren immer wichtiger wird.

„Bei unseren Bemühungen um Superintelligenz konzentriere ich mich auf den Aufbau des besten und talentiertesten Teams der Branche. Außerdem werden wir Hunderte von Milliarden Dollar in die Datenverarbeitung investieren, um Superintelligenz aufzubauen. Wir haben das Kapital aus unserem Geschäft, um dies zu tun“, schrieb Zuckerberg am Montag. Meta hat den Vorteil, das gesamte KI-Geschäft quersubventionieren zu können. Das Geld verdient der Social Media-Konzern mit anderen Geschäftsmodellen, vor allem der Werbung in den sozialen Netzwerken Facebook, Instagram oder WhatsApp. „Die Meta Superintelligence Labs werden über ein branchenweit führendes Maß an Rechenleistung verfügen und bei weitem die größte Rechenleistung pro Forscher aufweisen“, so Zuckerberg weiter.


(akn)



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Immer weniger deutsche Unternehmen nutzen X – wegen Elon Musk


Sechs von zehn deutschen Unternehmen haben ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) des Milliardärs Elon Musk zurückgefahren oder ganz eingestellt. Die Gründe liegen nicht zuletzt in der umstrittenen Persönlichkeit von Musk. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 602 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitenden.

Demnach halten 63 Prozent der Befragten Elon Musk für gefährlich; 74 Prozent meinen, dass Menschen mit so viel Einfluss auf soziale Medien wie Musk keine politischen Ämter übernehmen sollten, schreibt Bitkom in einer Pressemitteilung am Montag. Gegen politische Ämter für aktive Führungskräfte großer Unternehmen generell sprechen sich zwei Drittel der Befragten aus.

Seit den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten Anfang November vergangenen Jahres kehren zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer, aber eben auch Unternehmen, Sportclubs, Parteien und andere Organisationen dem sozialen Netzwerk X den Rücken und wechseln zu den Konkurrenten Threads oder Bluesky. Zwischen Threads und X könnte es in Kürze zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kommen, wer von beiden Kurznachrichtendiensten die meisten täglich aktiven Nutzer hat. X-Besitzer Elon Musk hatte im US-Wahlkampf den erneut gewählten US-Präsidenten Donald Trump massiv unterstützt. Als „besonderer Regierungsangestellter“ soll Musk nach Trumps Amtsantritt mit seinem „Department of Government Efficiency“ (DOGE) die Ausgaben der US-Regierung durchleuchten und kürzen. Mittlerweile hat Musk das Weiße Haus verlassen und die beiden ehemaligen „besten Kumpel“ haben sich wegen Trumps Steuerpolitik heftig zerstritten.

Laut der Bitkom-Umfrage nutzen nur noch 27 Prozent der befragten Unternehmen X. Zum Vergleich: Im Oktober 2023 waren es 32 Prozent. Von den Unternehmen, die X nutzen, veröffentlichen wiederum 58 Prozent dort inzwischen weniger Beiträge oder posten gar keine Beiträge mehr. Ein Drittel (32 Prozent) postet im selben Umfang wie zuvor; drei Prozent der befragten Unternehmen veröffentlichen jetzt sogar mehr Posts oder haben damit erst nach Musks Twitter-Übernahme begonnen. Vier Prozent posten grundsätzlich nicht. Musk hatte den Kurznachrichtendienst Twitter Ende 2022 nach einem turbulenten, monatelangen Rechtsstreit für 44 Milliarden US-Dollar (damals rund 41 Milliarden Euro) gekauft und später in X umbenannt.

Was Musk und seiner Plattform vor allem schmerzen dürfte: Rund die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen (51 Prozent) schaltet auf X inzwischen weniger oder gar keine bezahlten Anzeigen mehr. Im Herbst 2023 lag die Zahl laut Bitkom noch bei 26 Prozent. Sieben Prozent werben in demselben Umfang wie vor Musks Übernahme, 37 Prozent verzichten generell auf Werbung in dem sozialen Netzwerk. „Viele Unternehmen gehen auf Abstand, wenn jemand gleichzeitig massive wirtschaftliche, politische und mediale Macht auf sich vereint“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Die Löschung des eigenen Unternehmensprofils auf X ziehen mit elf Prozent allerdings nur wenige Firmen in Erwägung. Insgesamt fordern 85 Prozent aller Unternehmen – also auch solche, die nicht auf der Plattform X vertreten sind – diese solle stärker kontrolliert werden. Vier von fünf der Befragten sind der Meinung, X beschleunige die gesellschaftliche Spaltung. Dass Elon Musk die Meinungsfreiheit stärke, finden dagegen nur 21 Prozent. Erst vor wenigen Tagen sorgte der KI-Account Grok der Plattform X mit antisemitischen Ausfällen für Aufsehen. Polens Regierung forderte die EU-Kommission daraufhin auf, mögliche Verstöße gegen den Digital Services Act (DSA) zu untersuchen.


(akn)



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