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Künstliche Intelligenz

Steam-Spiele laufen auch auf Android (ja, wirklich)


Windows-Spiele wie Hollow Knight: Silksong, Dead Cells und Skyrim laufen auch auf Android und sind in weniger als fünf Minuten installiert. Möglich machen es Emulations-Apps wie GameHub oder Winlator. c’t 3003 hat sich angeschaut, was da schon geht und was nicht.

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(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guckt mal hier, das bin ich, wie ich den Kindergeburtstag meines Einjährigen verpasse und das brandneue Hollow Knight: Silksong mit butterweichen 120 FPS spiele. Oder hier, ich, wie ich im Bewerbungstraining beim Arbeitsamt einfach ein bisschen Skyrim spiele. Ja, und das Krasse ist, das hier ist kein Steam Deck oder so ein Windows-Handheld wie das ROG Ally, sondern ein stinknormales Android-Smartphone, wo das Spiel gerade auf der Hardware läuft. Wie bitte? Ja, richtig gehört, das hier ist kein Cloud-Gaming, kein Stream, hier läuft einfach gerade Skyrim auf meinem Smartphone. Oder hier, Dead Cells oder Cult of the Lamb. Ja, läuft alles. Das geht mit Tools wie GameHub oder Winlator. Das Einrichten dauert ungelogen weniger als 5 Minuten und dann kann ich einfach meine komplette Steam-Library durchscrollen, Spiele runterladen und loslegen. Wie das geht und ob es einen Haken gibt, zeigen wir euch in diesem Video. Bleibt dran.

Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…

Also, Gaming auf dem Handy ist ein Ding. Also mal so richtig. Laut dieser Statistik vom Verband der Deutschen Gamesbranche e. V. ist das Handy in Deutschland die populärste Gaming-Plattform mit 22,9 Millionen Spielern. Gefolgt von Konsolen mit 20,5 Millionen und dann weit abgeschlagen der PC mit 13,1 Millionen. Ja, krass. Aber trotzdem hat Mobile Gaming unter den „echten“ Gamern, ich sag mal, nicht den besten Ruf. Und ja, ich muss sagen, das ist bei mir auch so. Ich verbinde Handyspiele meistens mit so richtig frechen Pay-to-Win-Mechaniken, so einer 1-Euro-Shop-Optik und komischer Steuerung. Und ja, ja, ich weiß, es gibt auch echt gute Spiele auf Smartphones. Und auch gute Ports von PC-Spielen, z. B. Balatro, Stardew Valley oder Fortnite. Aber davon gibt es leider einfach nicht so viele. Und wie cool wäre das, wenn ich so Spiele wie das neue Hollow Knight: Silksong einfach entspannt auf meinem Handy spielen könnte. Weil das hab ich ja in der Regel eh immer dabei.

Und da kommt Windows-Emulation auf Android ins Spiel. Denn mit der richtigen Software kann man Windows-Spiele auch auf Android laufen lassen. Hier, schaut mal, das hier ist ein Samsung Galaxy S25+, also Samsungs aktuelles Flaggschiff-Modell mit Snapdragon 8 Elite. Die Plus-Variante hat einen größeren Bildschirm als das normale S25, ist ansonsten leistungstechnisch aber gleich. Da öffnet man dann einfach diese App hier, scrollt durch die Spielesammlung und startet beispielsweise Hollow Knight: Silksong. Ja, und das läuft dann einfach mit 120 FPS komplett smooth. Oder hier das Roguelike Dead Cells oder Cult of the Lamb, laufen alle supergut. Und das sieht alles auf dem AMOLED-Display mit 120 Hz wirklich richtig schick aus. Also schaut mal, wenn ich das hier jetzt mal neben mein 60-Hz-LCD-Steam-Deck lege, dann macht das im Vergleich schon ordentlich was her. Und was ich richtig heftig finde: Hier läuft einfach gerade Skyrim. Also nicht so ganz so geschmeidig mit 40 bis 50 FPS, aber trotzdem finde ich das schon krass. Und nochmal, das ist kein Cloud-Gaming oder Stream, hier läuft einfach Skyrim auf meinem Handy. Hätte ich das vor ein paar Jahren irgendwo gesehen, hätte ich das für Fake gehalten. Das Krasse dabei, das habe ich in weniger als 5 Minuten eingerichtet. Ja, wirklich, zeige ich euch gleich.

Ja, und ich weiß, das S25+ kostet über 800 Euro. Dafür könnte man also gleich zwei Steam Decks oder eine Switch 2 oder einen Gaming-PC kaufen. Ja, viel Geld. Aber die Windows-Emulation läuft auch auf schwächeren Android-Geräten, wie hier zum Beispiel dem Retroid Pocket 5, den es bei AliExpress für knapp 200 Euro gibt. Da braucht man nicht mal so eine Game-Controller-Halterung wie für das S25, sondern der Controller ist da direkt eingebaut. Ich finde das Ding optisch richtig geil, besonders hier in diesen GameCube-Farben. Außerdem liegt das Ding super in der Hand und ist echt kompakt. Der Retroid Pocket 5 ist eigentlich für Retro-Spiel-Emulation gedacht, aber der eingebaute Snapdragon 865 reicht auch für Windows-Kram. Allerdings nicht ganz so flüssig wie mit dem High-End-Samsung. Bei Silksong haben wir hier so 80 FPS geschafft, was echt super ist, und auf dem AMOLED-Display sieht das Ganze ähnlich nice aus wie auf dem Samsung. Leider aber nur mit 60 Hz. Skyrim läuft FPS-mäßig sogar besser als auf dem Samsung, stürzt aber leider ständig ab, genau wie Cult of the Lamb. Dead Cells und Hollow Knight 1 haben sich leider gar nicht starten lassen, Stardew Valley ging aber. Ja, also für Windows-Emulation würde ich mir das Teil jetzt nicht unbedingt kaufen, aber wie gesagt, das ist ja eigentlich für Retro-Gaming gedacht. Dafür gibt es auf Android echt eine riesige Emulationswelt mit verschiedenen Frontends wie RetroArch. Das ist aber nochmal ein ganz eigenes Thema, falls wir darüber mal ein Video machen sollen, lasst uns das gerne wissen.

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In diesem Video soll es aber erstmal primär um Windows-Emulationen gehen, also Emulation, denn möglich macht das die Kompatibilitätsschicht Wine. Aber was ist das überhaupt? Kurz gesagt: Wine ist sowas wie eine Zwischenschicht, die Windows-API-Aufrufe abfängt und sie für Android oder Linux übersetzt. Also sowas wie Windows-Datei-Operationen, also „Schreibe diese Datei in C:\…“, Registry-Kram und so weiter. Der Unterschied zu einem richtigen Emulator bzw. zu einer virtuellen Maschine ist, dass Wine nicht einen kompletten Rechner mit CPU, GPU und so weiter emuliert, sondern halt nur notwendige Funktionen bzw. Operationen von Windows nachbildet. Und mit denen läuft dann das Spiel einfach. Ein Emulator bräuchte immer auch zusätzliche Rechenleistung, um die Hardware zu emulieren, die man mit Wine halt nicht braucht. Und vielleicht fragt ihr euch jetzt: Hä? Gibt es da nicht noch dieses Proton? Das läuft doch auf dem Steam Deck mit SteamOS immer. Ja, stimmt. Proton ist quasi einfach eine von Valve aufgemotzte Version von Wine, die nochmal besser für Spiele optimiert ist. Also so in der Kurzfassung.

So, genug gelabert, wie geht das jetzt? Also ich muss sagen, bei der Vorstellung, Windows-Spiele auf Android-Smartphones zum Laufen zu bringen, ist mir erstmal ein bisschen schwindlig geworden, weil das klingt erstmal nach ’ner Mega-Fummelei. Ja, ich sag mal, es kann frickelig sein, muss es aber nicht. In diesem Video zeige ich euch mal zwei Möglichkeiten, mit denen ihr Spiele zum Laufen bringt. Einmal super bequem mit GameHub, wo man sich allerdings einen Account anlegen muss, und einmal komplett Open Source ohne Account mit Winlator, was aber deutlich frickeliger ist.

Methode Nummer 1 – GameHub. GameHub ist ’ne App des chinesischen Controller-Herstellers GameSir, kennt ihr vielleicht. Die gibt’s nicht im Play Store, sondern nur per Sideloading. Also man muss sich die App manuell runterladen und installieren. Bisschen unschön, weil man damit die Sicherheitsmechanismen des Play Stores nicht hat, aber no risk, no fun; ihr seid auf jeden Fall gewarnt, dass das auf eigene Gefahr passiert. Aber GameSir ist auf jeden Fall ein seriöser und etablierter Hersteller. Das Sideloading funktioniert auf jeden Fall babyeinfach und das alles ist in weniger als 5 Minuten eingerichtet. Hier auf gamehub.xiaoji.com kann man einfach die APK-Datei runterladen. Beim Öffnen meckert das Handy vermutlich aber erstmal, dass es die Datei aus Sicherheitsgründen nicht starten will, weil die App kommt halt nicht aus dem Play Store. Um das zu erlauben, muss ich hier beim Galaxy unter „Sicherheit und Datenschutz“ einmal die automatische Sperre ausschalten. Dann einfach öffnen und installieren. Ist das durch, hat man die App wie jede andere hier auf dem Home-Bildschirm und man kann sie einfach starten.

Das Blöde ist, man muss sich leider anmelden, um GameHub nutzen zu können. Das geht per Mail, Google oder Apple. Bei Winlator funktioniert das auch ganz ohne Anmeldung, aber da komme ich gleich noch zu. Naja, hat man sich einmal eingeloggt, landet man auf dem GameHub-Homescreen. Und ja, der gefällt mir echt gut. Das sieht hier ein bisschen aus wie auf dem Steam Deck und ist echt clean und lässt sich vor allem mit Controller easy bedienen. Der wird auch sofort erkannt.

Ja, und apropos Controller, so einen braucht ihr, wenn ihr ein Smartphone und nicht so ein Android-Retro-Handheld wie das Retroid Pocket 5 benutzt. Also ja, man kann theoretisch auch jedes Spiel mit so eingeblendeten Touch-Controls bedienen, aber das ist meiner Meinung nach kompletter Quatsch. Also ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde so eingeblendete Touch-Bedienung einfach nie gut. Naja, was Controller angeht, könnte man jetzt einen normalen Controller wie von der PlayStation per Bluetooth koppeln. Das finde ich aber irgendwie uncool, weil dann muss man sich ja das Handy irgendwie aufstellen und so komisch davor sitzen. Viel besser für Mobile Gaming finde ich solche Controller-Krallen wie diese hier. Da klemmt man das Smartphone einfach hier so rein und zack, hat man das Handy quasi zum Handheld umgebaut. Schon ganz nice. Ich habe hier zwei Stück. Einmal einen Razer Kishi V2 Pro mit USB-C für ca. 80 Euro und einen 8BitDo mit Bluetooth für ca. 50 Euro. Die Dinger gibt es aber wirklich in allen Geschmacksrichtungen und Preisklassen, also irgendwie von 20 bis 200 Euro.

So, zurück zu GameHub. Hier in der Oberfläche kann man einmal Streaming auswählen, sich bei Steam einloggen oder Games manuell hinzufügen. Steam ist auf jeden Fall die einfachste Möglichkeit, um Spiele zu installieren. Ich kann aber auch verstehen, falls man da vielleicht ein bisschen Bauchschmerzen bekommen sollte, sich da mit seinen Steam-Daten einzuloggen. Falls man da wirklich gar keinen Bock drauf hat, kann man Spiele auch manuell hinzufügen. Komme ich gleich noch zu. Naja, mit Steam muss man sich auf jeden Fall einfach anmelden und kann dann hier durch die Steam-Bibliothek scrollen. Dann einfach ein Spiel auswählen, auf „Get Game“ klicken und herunterladen. Ah, und man hat mit Steam natürlich auch seine Cloud-Games zur Verfügung und kann da weiterspielen, wo man am PC aufgehört hat. Naja, zumindest theoretisch. Bei manchen Spielen wie Hollow Knight 1 hatte ich meine Spielstände direkt am Start, bei anderen wie Cult of the Lamb, ja, da waren einfach keine. Hm, naja.

Wenn man keinen Steam benutzen will, kann man Spiele auch manuell hinzufügen. Dafür braucht ihr aber eine kopierschutzfreie Version des Spiels. Solche gibt’s beispielsweise bei Good Old Games, also GOG. Die muss man dann auf einen Windows-PC installieren und den Installationsordner anschließend aufs Handy kopieren, also per USB-C oder so. Ist der Ordner auf dem Handy, muss man in GameHub auf „Import Game“ tippen und die Spiel.exe auf dem Handy auswählen. Was cool ist: GameHub hat hier bei Silksong direkt automatisch ein passendes Bild hinzugefügt, das Spiel benannt und direkt die passende Firmware und Wine- bzw. Proton-Version heruntergeladen. Dann kann ich das Spiel einfach starten und es läuft. Im Spiel kann man bei GameHub so ein Seitenmenü noch öffnen wie beim Steam Deck, da kann man dann sowas wie FPS-Limit anpassen oder sich Touch-Controls einblenden.

Aber kann ich denn jetzt einfach jedes Spiel runterladen und das läuft dann einfach? Leider nicht. Und da sind wir auch schon beim größten Haken an der Nummer: Das ist leider alles noch sehr Hit-or-Miss. Also viele Spiele funktionieren einfach direkt und manche starten einfach nicht. Ich hab echt einiges ausprobiert und kann generell sagen, dass ich bei 2D-Spielen wie Cult of the Lamb, Dead Cells oder Stardew Valley die beste Erfolgsquote hatte. Die ließen sich einfach direkt starten und liefen butterweich. Aber auch bei solchen geht’s manchmal einfach nicht. Hotline Miami 1 zum Beispiel, da kann ich machen, was ich will, das startet einfach nicht. Bei grafisch anspruchsvolleren Sachen hab ich dann nochmal deutlich weniger zum Laufen bekommen. Auch bei Spielen, die angeblich „perfect supported“ sind. Ja, denn GameHub hat bei manchen Spielen so ’ne Kennzeichnung hier, wie beim Steam Deck, dass das Spiel angeblich perfekt laufen soll. Wenn man da draufklickt, sieht man die Hardwareanforderungen und empfohlenen Einstellungen. Das ist leider aber kompletter Quatsch. Angeblich müssten dann Spiele wie Doom, Dishonored 2 und das Resident Evil 2 Remake perfekt laufen, aber keins von denen konnte ich auch nur starten.

Andere Spiele wie beispielsweise Fallout 4 kann man starten, das läuft aber auf dem S25 echt nicht gut. Das krampft so bei 20 FPS rum. Aber ey, es startet zumindest, und das ist schon beeindruckend. Was tatsächlich spielbar ist, zumindest auf dem S25, ist Skyrim. Das läuft zwar streckenweise echt instabil und nur mit so 40 bis 50 FPS, hat auch hier und da so ein paar Grafikglitches, aber ja, das hier ist ein Android-Smartphone und dass das überhaupt ein bisschen spielbar ist, finde ich schon krass. Und bei Skyrim kann man auch noch mit Einstellungen arbeiten, damit das besser läuft, hatte ich zumindest in ein paar YouTube-Videos gesehen. Denn man kann für jedes Spiel noch Kram einstellen, wie zum Beispiel die Wine- oder Proton-Version auswählen. Oder sowas wie die DXVK-Version wechseln. Das ist so eine weitere Kompatibilitätsschicht, die DirectX zu Vulkan übersetzt. Ja, aber wie ihr merkt, kann das hier echt fummelig werden, bis man da die optimale Kombination rausbekommt. Teilweise kann man dafür aber auch mal im Internet schauen, da haben manche ihre Settings auf Reddit oder so gepostet. Aber ob Spiele laufen oder nicht, kann man halt schnell mal ausprobieren. Das mit GameHub ist wirklich innerhalb von 5 Minuten eingerichtet.

Ganz im Gegensatz zu Methode Nummer 2, Winlator. So, ich meinte ja am Anfang des Videos, dass es noch eine weitere Variante für Windows-Emulation auf Android gibt. Das hier ist Winlator. Winlator funktioniert im Prinzip wie GameHub, also auch mit Wine bzw. Proton. Der dicke Unterschied ist aber, dass Winlator Open Source ist und man sich nicht einloggen muss. Das ist zwar cool, aber Winlator ist auch deutlich unbequemer zu benutzen. Im Gegensatz zu GameHub ist Steam hier nämlich nicht integriert und man muss die Spiele manuell aufs Smartphone laden und importieren. Das funktioniert am einfachsten mit Spielen ohne Kopierschutz. Also im besten Fall nimmt man dafür die GOG-Version. Hatten wir ja vorhin schon. Steam installieren und benutzen geht zwar auch irgendwie, ist aber ’ne riesen Fummelei und würde auf jeden Fall den Rahmen dieses Videos sprengen. Falls ihr das mal ausprobieren wollt, habe ich euch ein Tutorial in der Beschreibung verlinkt.

Ein weiterer Unterschied zu GameHub ist, dass man alles manuell einstellen muss. GameHub versucht ja zumindest für Spiele automatisch die passende Wine- bzw. Proton-Version herunterzuladen, wählt den passenden Treiber aus und hat Controller-Support out of the box. Das muss man bei Winlator alles selber einstellen. Also ja, ihr checkt, bei Winlator muss man keine Daten von sich preisgeben, was super ist, aber man hat halt auch deutlich weniger Komfort.

Ok, aber wie benutzt man Winlator? Als Vorbereitung kann man schon mal das gewünschte Spiel aufs Handy packen. Wie gesagt, am einfachsten geht das mit den kopierschutzfreien Versionen, wie diese hier von Hollow Knight: Silksong von GOG. Da lade ich mir hier unter „Offline Backup Game Installers“ die Installationsdatei herunter und ziehe sie per USB-Kabel in den Downloads-Ordner auf meinem Smartphone. Dann Winlator installieren. Wie bei GameHub lädt man sich hier ’ne APK-Datei runter, diesmal von GitHub. Das dann einfach installieren. App öffnen und hier oben rechts auf das Plus. Da kann man einen Container für das jeweilige Spiel anlegen. Hier oben den Namen eintippen und sonst erstmal die Standardeinstellung beibehalten. Die kann man auch später noch ändern. Dann auf den Haken klicken und der „Container“ ist erstellt. Also so ’ne Wine-Windows-Umgebung.

Klickt man jetzt hier auf das Play-Zeichen, landet man in diesem, ich nenn ihn mal, Desktop. Hier kann man die Maus ganz gut mit Touch bedienen. Dann ins D-Verzeichnis, da sollte der Inhalt eures Downloads-Ordners auf dem Handy drin sein. Dann einfach die Installationsdatei von Silksong ausführen und installieren. Wenn das Spiel fertig ist, das Spiel einmal starten und wieder beenden. Bei mir hat Silksong dann ’ne Fehlermeldung ausgegeben und ich musste die App einmal komplett neu starten, aber naja. Winlator also wieder starten und nochmal in den Silksong-Container. Und hier unter Shortcuts kann man dann auch das Spiel über diesen Play-Button hier starten.

So, jetzt muss man noch den Controller einstellen. Dafür wieder aufs Menü, auf „Input Controls“ und hier über das Plus ein neues Profil anlegen. Controller anschließen oder koppeln und hier unten auswählen. Und ja, dann jede Taste einmal drücken und jeweils Gamepad und die passende Taste auswählen. Mega nervig. Ich hab bisher keine einfache Methode gefunden, falls ihr eine kennt, dann gerne in die Kommentare schreiben. Dann bei „Shortcuts“ beim jeweiligen Spiel auf die 3 Punkte und unter „Advanced“, „Input Controls“, „Profile“ das angelegte Profil auswählen. Fertig.

Performance-technisch lief Silksong mit den Standardeinstellungen genauso gut wie bei GameHub. Und was ich so von anderen mitbekommen habe, ist, dass es extrem geräte- und einstellungsabhängig ist, mit welcher Software jetzt was besser läuft. Einige sagen, dass GameHub out of the box bei den meisten Spielen besser funktioniert, andere wiederum haben bessere Ergebnisse mit Winlator. Ich persönlich würde auf jeden Fall zu GameHub raten. Ja, auch wenn man da auf eine Art mit seinen Daten bezahlt. Es ist einfach viel, also wirklich viel bequemer. Das Ding ist, die Nummer ist so oder so noch echt experimentell. Also manche Spiele funktionieren einfach und manche nicht. Und bei GameHub kann man halt echt entspannt verschiedene Spiele ohne Gefrickel ausprobieren. Bei Winlator finde ich das deutlich aufwendiger, nur damit das Spiel dann am Ende vielleicht einfach gar nicht läuft. Außerdem gefallen mir die Steam-Integration mit den Cloud-Saves, wenn sie funktionieren, und die automatischen Presets bei GameHub echt gut. Ich kann aber auf jeden Fall auch verstehen, wenn man seine Daten nicht in die Hände eines random chinesischen Controller-Herstellers legen will. Wenn man Bock hat, sich da ein bisschen reinzunerden, ist Winlator auf jeden Fall auch eine Alternative.

Also generell muss ich sagen, ich finde es echt faszinierend, dass so etwas mittlerweile möglich ist. Also ich kann mich noch erinnern, dass es früher oft so clickbaity Videos und Posts mit so gefakten Thumbnails, so mäßig „GTA 5 auf dem Handy funktioniert, extrem einfach“, gab. Das war halt früher immer Quatsch, geht aber jetzt einfach. Das ist schon krass. Aber wie gesagt, die Nummer ist wirklich echt noch sehr experimentell. Wenn man eh ein Android-Gerät rumliegen hat, dann kann man das auf jeden Fall mit GameHub sehr niedrigschwellig einfach mal ausprobieren. Man kann jetzt aber kein Android-Gerät wie das Retro Pocket extra für Windows-Emulation kaufen. Dafür ist die Nummer einfach noch nicht ausgereift genug.

Schreibt doch mal in die Kommentare, welche Spiele ihr hier auf Android zum Laufen bekommen habt. Würde mich echt interessieren. Abonnieren nicht vergessen und bis zum nächsten Mal. Tschüss!

c’t 3003 ist der YouTube-Channel von c’t. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen, Lukas Rumpler, Sahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.


(sahe)



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Zahlen, bitte! 178.333 Nadeln eines typischen deutschen Weihnachtsbaums


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This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Viele treibt die Frage um, „Woher holen wir den Weihnachtsbaum?“, sofern der Christbaum bisher nicht in der Stube steht. Sie suchen dann am 23. Dezember auf den letzten Drücker den Baum fürs Wohnzimmer. Die Unerschrockenen sichten noch am Vormittag des Heiligen Abends die verbliebenen Baumangebote und nehmen dann auch den einen oder anderen Schönheitsfehler nicht krumm.

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Für sie gehört der festlich geschmückte Weihnachtsbaum zum Christfest dazu, und das sind nicht wenige: Laut Schätzungen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald stehen rund 24 Millionen Christbäume zu Weihnachten in deutschen Wohnzimmern.


Bitte Zahlen

Bitte Zahlen

In dieser Rubrik stellen wir immer dienstags verblüffende, beeindruckende, informative und witzige Zahlen aus den Bereichen IT, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und natürlich der Mathematik vor.

Die Sendung „Frag doch mal die Maus“ beschäftigte sich bereits im Jahr 2006 mit der wirklich wichtigen Frage zum Baum: Wie viele Nadeln denn solch ein Weihnachtsbaum habe, wollte ein Kind wissen. Und sie zählten nach. Der Beispielbaum war 1,63 Meter groß und viele Helfer zählten insgesamt 178.333 Nadeln.



Weihnachtsbaum mit Lichtern, Kugeln und Geschenken für die braven Haushaltsmitglieder.

(Bild: CC BY-SA 2.0, William Warby)

War zunächst seit den 1950ern die Rotfichte der beliebteste Weihnachtsbaum hierzulande, wurde sie ab den 1980ern durch die Nordmanntanne abgelöst. Heute hält sie einen Marktanteil von 80 Prozent, gefolgt von Blaufichte und der eingangs erwähnten Rotfichte. Die Nordmanntanne wird geschätzt, weil sie robust ist, kaum nadelt und wenig Harz absondert. Letzteres ist allerdings auch dafür verantwortlich, dass man den Weihnachtsbaum nicht mehr so intensiv riecht.

Dabei entstammt mit über 90 Prozent der größte Teil aus heimischer Produktion: Das Statistische Bundesamt zählte 2024 insgesamt 3310 landwirtschaftliche Betriebe, die auf einer Fläche von 19100 Hektar Weihnachtsbaumkulturen pflegen. Die Regionen mit den größten Anbaugebieten sind Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bayern sowie Baden-Württemberg.

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Die Bäume sind auch auf Plantagen den Witterungsbedingungen ausgesetzt.

(Bild: CC BY-SA 3.0, Jimlaneozark)

1,8 Millionen Weihnachtsbäume wurden importiert, dabei entstammen die meisten aus dem Norden: 83 Prozent der importierten Weihnachtsbäume wurden im Jahr 2024 aus Dänemark geliefert. Das ist auch kein Wunder: Mit 9,3 Millionen Weihnachtsbäumen war Dänemark 2024 Christbaum-Exportweltmeister.

Dabei wird der Baum 2025 wohl teurer: Allgemein seien Kosten gestiegen und aus Dänemark werden eine Million Bäume weniger erwartet. Eine weltweit steigende Nachfrage nach Nordmanntannen sowie Ernteverluste lassen in diesem Jahr den Export aus dem Nachbarland schrumpfen.

Doch wie entsteht ein Baum? Nachdem ein Weihnachtsbaum einige Jahre in einer Baumschule gewachsen ist, wird er je nach gewünschter Größe in der Regel nach acht bis zwölf Jahren geerntet.

In dieser Zeit ist der Baum dem Wetter ausgesetzt und muss gepflegt werden: Ein Hektar Weihnachtsbaumplantage verursacht rund 80 Stunden Forstarbeit und Pflege pro Jahr. Die Dürrejahre und Frostschäden ließen dabei im Jahr 2025 nicht nur in Dänemark den Ertrag schrumpfen.

Echte Weihnachtsbäume gelten gegenüber Plastikbäumen als nachhaltiger: Studien zufolge muss ein Plastikbaum mit rund 48,3 Kilogramm CO₂ rund 17 Jahre als Stubengast verwendet werden, bis er nachhaltiger ist als vergleichbare echte Weihnachtsbäume, die pro Jahr auf etwa 3,1 Kilogramm CO₂ kommen.

Der NABU empfiehlt dabei, den Baum nicht beim Discounter zu schnappen, bei denen man oft nicht genau weiß, woher die Bäume stammen, sondern lieber regional zu kaufen. Großplantagen mit ihren Monokulturen benötigen zudem den Einsatz von Dünger und Pestiziden.

Sie empfehlen den Kauf von Bäumen auf Sonderflächen unter Strom- oder auf Leitungstrassen, deren Lage beim Forstamt erfragt werden kann. Zudem gebe es neue Siegel wie Bioland, FSC oder Naturland, mit denen besonders ökologisch bewirtete Bäume zertifiziert seien.

Wichtig ist auch der Schmuck: Laut einer Umfrage leuchten 2025 rund 19.750.000.000 Lämpchen zu Weihnachten in deutschen Haushalten. Das ist etwas weniger als letztes Jahr. Ein großer Teil davon gehört dem Lichterschmuck am Baum. Wobei der Trend zu LED-Lichtern die klassischen Lichterketten ablöst: Sie verbrauchen weniger Strom als Lichterketten mit herkömmlichen Lampen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Das Schmücken des Weihnachtsbaums ist eine Wissenschaft für sich, die leider im Bescherungsdruck untergeht, was der unvergessene Hanns Dieter Hüsch feststellte, der 2025 stolze100 Jahre alt geworden wäre.

Durch LED sind selbst kabellose Lichterketten möglich: Zwar ist der Aufbau ohne Kabelgewusel wesentlich bequemer, und sie sind ein- und ausschaltbar per Fernbedienung, aber die Nachhaltigkeit relativiert sich, wenn man einen ganzen Satz Batterien für die Lichterpracht bereitstellen muss.

Wer es dann in der Vorweihnachtszeit versäumt hat, sich um genügend Batterien zu kümmern, der kauft dann womöglich in seiner Verzweiflung die örtliche Tankstelle leer. Besinnlichkeit zum Gegenwert von goldgepresstem Latinum.


(mawi)



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Mini-PC Trycoo WO4 5600H im Test: Ryzen 5, 16 GB RAM & Windows 11 Pro für 300 €


Der Mini-PC Trycoo WO4 5600H kommt mit 16 GB DDR4 RAM, Ryzen-5-Prozessor und 512 GB SSD und das für nur 300 Euro.

Der Trycoo WO4 5600H ist mit einem AMD Ryzen 5 5600H, 16 GB RAM und 512 GB Speicher ausgestattet und so für den Einsatz als kleine Büromaschine eigentlich ideal. Nützliche Features wie zwei LAN-Ports, drei Display-Anschlüsse sowie ein durchdachtes Gehäuse machen den Mini-PC zumindest auf dem Papier zu einer attraktiven Mittelklasse-Lösung. Was er sonst noch kann und wo er eventuell weniger glänzt, zeigen wir im Test.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Trycoo WO4 5600H?

Unter der Haube des Trycoo WO4 5600H befindet sich ein AMD Ryzen 5 5600H (Codename Cezanne-H) mit 6 Zen3-Kernen und 12 Threads, der mit maximal 4,2 GHz taktet. Der Grundtakt beträgt 3,3 GHz, während die TDP bei 45 Watt liegt. Als Arbeitsspeicher stehen 16 GB SO-DIMM DDR4 mit 3200 MT/s auf einem Modul zur Verfügung. Über einen zweiten Slot kann der Arbeitsspeicher auf insgesamt 64 GB erweitert werden. Die M.2 2280 PCIe 3.0 NVMe SSD liefert 512 GB an Speicherplatz. Damit kommt man je nach Einsatzzweck relativ schnell an seine Grenzen. 1 TB wären hier natürlich besser gewesen. Via Crystaldiskmark prüfen wir die Lese- und Schreibgeschwindigkeit der SSD. Beim Lesen erreicht sie knapp 3340 MB/s, beim Schreiben sind es 2702 MB/s. Auch die SSD ist aufrüstbar, maximal 4 TB werden unterstützt. Eine SATA 2.5 HDD mit 500 GB oder 1 TB Speicherplatz (7200 rpm) unterstützt der Mini-PC ebenfalls.

Der Trycoo WO4 5600H hat mit HDMI 2.0, Displayport 1.4 und USB-C drei verschiedene Display-Anschlüsse, die jeweils 4K bei 60 Hz unterstützen. Außerdem verfügt er über zwei USB-3.2-Anschlüsse sowie einen 2,5-mm-AUX-Anschluss. Zwei weitere USB-Ports (3.0) befinden sich auf der Rückseite des Trycoo WO4 5600H. Neben dem 2,5-Gigabit-LAN steht ein weiterer 1-Gigabit-LAN-Port zur Verfügung. Im Hinblick auf die drahtlosen Schnittstellen ist er mit Wifi 6 und Bluetooth 5.3 via Realtek 8852BE ausgestattet. Für die Ethernet-Verbindung kommt Realtek Gaming 2.5 GbE zum Einsatz.

Der Mini-PC bezieht Strom über ein Netzteil mit DC-Rundstecker.

Performance: Wie schnell ist der Trycoo WO4 5600H?

Der Ryzen 5 5600H erzielt in PCmark 10 einen Gesamtwert von 6160 Punkten. Bei 3DMark und dem Benchmark Time Spy erzielt er nur einen Gesamtscore von 1002 Punkten. Dieser setzt sich aus 875 Punkten für die Grafik und 5740 für die CPU zusammen. Bei Cinebench 24 prüfen wir sowohl die Multi-Core- als auch die Single-Core-Performance des Prozessors. Hier erzielt der Ryzen 5 5600H 511 Punkte im Multi- und 83 Punkte im Single-Core-Test. Im Cross-Platform-Benchmark Geekbench 6 schauen wir uns ebenfalls Single- sowie Multi-Core-Leistung an. Der Single-Core-Score liegt bei 1905, der Multi-Core-Score bei 6607. Bei OpenCL erreicht der Mini-PC 12.723 Punkte.

Für Gaming ist der Trycoo WO4 5600H ganz klar nicht ausgestattet. Die meisten alltäglichen Büroaufgaben wie der Umgang mit den Office-Anwendungen von Microsoft, Internetbrowsern sowie Durchführen von Audio- und Videocalls ist er definitiv imstande.

Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Trycoo WO4 5600H?

Im Idle benötigt der Trycoo WO4 5600H im Schnitt etwa 10 Watt, während die CPU-Temperatur bei etwa 40 °C liegt. Unter Volllast bewegt sich der Verbrauch durchschnittlich zwischen 30 und 35 Watt, mit Spitzen von knapp 57 Watt und einer CPU-Temperatur von maximal 75 °C.

Lüfter: Wie laut ist der Trycoo WO4 5600H?

Der Lüfter befindet sich auf der Unterseite des Mini-PCs. Im Idle ist der Trycoo WO4 5600H kaum zu hören und hält sich geräuschtechnisch bei etwa 20 dB(A) auf (direkt am Gerät per Smartphone-App gemessen). Unter Volllast erreicht er laut unserer Messungen im Schnitt 44 dB(A). Die Messung per Smartphone-App soll hier nur als grober Richtwert dienen und ist nicht mit denen von professionellem Equipment gleichzusetzen.

Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Trycoo WO4 5600H installiert?

Der Trycoo WO4 5600H kommt von Werk aus mit Windows 11 Pro (Version 22H2) vorinstalliert. Das Betriebssystem lässt sich beim ersten Start des Rechners problemlos ohne Internetverbindung einrichten und enthält keine zusätzlich installierte Bloatware außer den mit Windows 11 standardmäßig mitgelieferten Programmen wie Clipchimp und Co. Ein vollständiger Systemscan mit Microsoft Defender attestiert zudem keinerlei verdächtige Dateien auf dem Computer.

Wir testen Ubuntu per Boot-Stick und sind in der Lage, es problemlos auf dem Trycoo WO4 5600H zu nutzen. Durch Drücken der F7-Taste beim Hochfahren rufen wir das Boot-Menü auf und wählen den Stick aus. Ubuntu erkennt unser WLAN-Netzwerk und verbindet sich nach Eingabe des Passworts anstandslos mit dem Internet. Bluetooth sowie die Audiowiedergabe funktionieren ebenfalls von vornherein reibungslos.

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Trycoo WO4 5600H?

Das Gehäuse des Trycoo WO4 5600H überzeugt durch eine saubere Verarbeitung. Es ist vollständig aus Plastik und wirkt ausreichend robust. Farblich setzt man hier auf schlichtes Grau und Schwarz sowie orangefarbene Akzente, etwa am Power-Button. Bis auf die glänzende Vorderseite ist das Gehäuse matt. Seitlich und auf der Unterseite befinden sich Lüftungsschlitze. Praktisch: Ein abziehbarer Aufkleber auf dem Deckel informiert über die Tasten, um auf das BIOS oder die Boot-Optionen zuzugreifen. Das erspart ein nerviges Herumprobieren. Zwei weitere abziehbare Aufkleber blockieren die LAN-Buchsen mit dem Hinweis, die Ersteinrichtung von Windows ohne Internetverbindung durchzuführen, um Zeit zu sparen.

Dank des magnetischen Deckels des Gehäuses hat man in wenigen Augenblicken Zugriff auf die einzelnen Komponenten des Mini-PCs. Das erleichtert die Wartung ungemein und ist auch der Langlebigkeit des Gehäuses zuträglich. Um an den Lüfter zu kommen, muss man die vier Schrauben an der Unterseite des 128 × 128 × 52 mm großen Gehäuses entfernen.

Preis: Was kostet der Trycoo WO4 5600H?

Den Trycoo WO4 5600H gibt es bei Amazon für 300 Euro.

Fazit

Der Trycoo WO4 5600H stellt für 300 Euro ein gutes Gesamtpaket aus Leistung und sinnvollem Design dar. Der AMD Ryzen 5 5600H überzeugt bei einfachen Büroaufgaben, während die drei Display-Anschlüsse und zwei LAN-Ports den Funktionsumfang des Mini-PCs erweitern. Durch einen magnetischen Deckel muss man für den Austausch von RAM oder der SSD nicht jedes Mal das Gehäuse aufschrauben. Letzteres überzeugt übrigens durch eine saubere Verarbeitung und Robustheit. Trotz einer fehlenden Stromversorgung durch USB-C und eines etwas laut werdenden Lüfters unter Volllast ist der Trycoo WO4 5600H eine attraktive Option der günstigen Mittelklasse.



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Speicherdauer von Bonitätsdaten – Bundesgerichtshof hebt Urteil gegen Schufa auf


Wie lange darf die Schufa wissen, dass jemand früher Rechnungen nicht fristgerecht bezahlt hat? Damit muss sich erneut das Oberlandesgericht Köln (OLG) befassen, nachdem der Bundesgerichtshof ein früheres Urteil des OLG aufgehoben hat. Entgegen der Auffassung des OLG kommt es nämlich auf die Quelle dieser Information an, sowie gegebenenfalls auf „besondere Umstände“. Das Erkenntnis des BGH ist ein Etappensieg für den Bonitätsdienst Schufa.

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Kläger ist eine Person, die in den Jahren 2019, 2020 und 2021 jeweils eine zu Recht bestehende Schuld nicht fristgerecht bezahlt hat: zwei Vollstreckungsbescheide und eine mehrfach gemahnte Rechnung. Die Gläubiger meldeten das der Schufa. Der Schuldner beglich die Rechnungen schließlich mit bis zu 21 Monaten Verspätung. Dennoch speicherte die Schufa die gemeldeten Daten weiter; anfragenden Unternehmen teilte sie mit, dass sie die Gefahr eines Zahlungsausfalls als „sehr kritisch“ einstufe.

Die betroffene Person wollte das nicht hinnehmen. Auf eine erfolglose Abmahnung folgte eine Klage auf Schadenersatz. Diese scheiterte zwar beim Landgericht Bonn (Az. 20 O 10/24), doch in der Berufung sprach das OLG Köln 500 Euro Schadenersatz zu (Az. 15 U 249/24).

Es verwies auf eine Vorlageentscheidung des EuGH im Fall C26/22: Werden Daten aus den Insolvenzbekanntmachungen gelöscht, müssen auch Auskunfteien ihre Kopien solcher Daten löschen. Andernfalls laufe die Löschregelung ins Leere.

In diesem Fall geht es zwar nicht um Insolvenzbekanntmachungen, sondern um einfache Schulden. Doch die Systematik sei die gleiche. Weil das öffentliche Schuldnerverzeichnis solche Einträge nach Bezahlung löschen würde, müsse auch die Schufa Angaben zu schlechter Zahlungsmoral nach Bezahlung sofort löschen. Da sie das nicht getan hat, sei sie schadenersatzpflichtig.

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Dagegen erhob die Schufa Revision an den BGH. Wie schon beim OLG brachte sie vor, dass sie die konkreten Daten aus keinem öffentlichen Verzeichnis, sondern direkt von den Gläubigern erhalten habe. Diese Unterscheidung überzeugt den BGH-Senat I. „Die Erwägung (des EUGH), dass die für die ursprüngliche Datenspeicherung geltende Löschungsfrist nicht durch eine längere Speicherung an anderer Stelle konterkariert werden soll, greift daher im Streitfall nicht”, fasst die Pressemitteilung des Gerichtshofes zusammen. Er hebt das OLG-Urteil auf und schickt den Fall dorthin zurück.

Es hängt also von der Datenquelle ab. Informationen aus öffentlichen Verzeichnissen müssen Wirtschaftsauskunfteien löschen, sobald die Daten aus den Verzeichnissen gelöscht sind. Bleibt die Frage, wie lange die Schufa Daten speichern darf, die sie aus anderen Quellen erhält. Das beantwortet der BGH nicht konkret, er gibt dem OLG aber einen Wink mit dem Zaunpfahl.

Dem BGH-Senat erscheint es „möglich, bestimmte Speicherungsfristen als Ergebnis einer typisierten Abwägung festzulegen, soweit dabei die Besonderheiten des Einzelfalls hinreichend berücksichtigt werden.” Und dazu, so die BGH-Richter, habe der Hessische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit neue Verhaltensregeln für die deutschen Wirtschaftsauskunfteien herausgegeben, die seit Jahresanfang gelten. Deren Bestimmungen lobt der BGH-Senat als „grundsätzlich angemessenen Interessenausgleich”.

Demnach dürfen personenbezogene Daten zu ausgeglichenen Forderungen drei Jahre gespeichert werden. Weil es ja vorkommen kann, dass auch gute Schuldner einmal eine Rechnung übersehen, gibt es eine Einzelfallregelung: Handelt es sich nur um eine einzelne unbezahlte Forderung, und wird ihre Bezahlung binnen 100 Tagen gemeldet, halbiert sich die Speicherfrist auf 18 Monate, sofern sonst keine Informationen aus dem Schuldnerverzeichnis oder aus Insolvenzbekanntmachungen vorliegen.

Ganz reicht aber auch diese Regelung dem BGH nicht: Betroffenen muss zusätzlich möglich sein, „besondere Umstände” vorzubringen. Geht daraus ein „wesentlich überdurchschnittliches” Löschinteresse hervor, könne dies „ausnahmsweise” bewirken, dass „eine noch kürzere Speicherungsdauer” angemessen ist. War die Speicherung zumindest für einen Teil des Zeitraums rechtswidrig, kann das Anspruch auf Schadenersatz auslösen (BGH I ZR 97/25, der Volltext liegt noch nicht vor).

Das OLG Köln muss sich nun damit befassen, ob und gegebenenfalls wann der Kläger „besondere Umstände” vorgebracht hat, die eine ausnahmsweise kürzere Speicherdauer bedingen. Andernfalls wird die Schufa wohl keinen Schadenersatz leisten müssen.

Das freut die Firma naturgemäß. Die Entscheidung habe jedoch Bedeutung über den Einzelfall hinaus, zumal der BGH die Verhaltensregeln bestätigt habe. Außerdem helfe die Datenspeicherung anderen Verbrauchern, betont dioe Schufa: „Stünden diese Daten zum Prüfen der Bonität nicht zur Verfügung, würde das für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu weniger Krediten und höheren Zinsen bei deren Aufnahme führen.“


(ds)



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