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Supermassereiches Schwarzes Loch M87*: Magnetfelder sind überraschend turbulent


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die Polarisation des Lichts vom supermassereichen Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie Messier 87 (M87) hat sich zwischen 2017 und 2021 unerwartet umgekehrt, die jetzt entdeckte Dynamik „bringt unsere theoretischen Modelle an ihre Grenzen“. Das sagt der Astronom Paul Tiede vom Center for Astrophysics, Harvard & Smithsonian zur Einordnung von jetzt vorgestellten neuen Aufnahmen des Objekts. Diese zeigen jeweils für Mitte April 2017, 2018 und 2021 das supermassereiche Schwarze Loch M87* inklusive der Polarisation des zugrundeliegenden Lichts. Die machen einerseits die von Albert Einstein vorhergesagte Stabilität des Schattens des Objekts deutlich, zeigen aber gleichzeitig überraschende Turbulenzen der Magnetfelder, erklärt das Max-Planck-Institut für Radioastronomie.



Animation der Aufnahmen

(Bild: EHT-Kollaboration)

Aufgenommen wurden die neuen Aufnahmen vom Event Horizon Telescope, einem weltumspannenden Netzwerk von Teleskopen, die zusammengeschaltet und gleichzeitig auf das Schwarze Loch gerichtet werden können. Damit war 2017 die historische allererste direkte Aufnahme eines Schwarzen Lochs gelungen. Das ikonische Bild zeigt die direkte Umgebung des Schwarzen Lochs im 55 Millionen Lichtjahre entfernten Zentrum von M87. Später kamen die Messdaten zur Polarisation des Lichts hinzu und nun gibt es schon drei Aufnahmen, die diese Daten zusammenführen. Direkt deutlich werden die großen Unterschiede zwischen den komplizierten Polarisationsmustern. Die deuten auf eine enorme Dynamik der dortigen Magnetfelder hin.

Während die Schwingungsrichtung einzelner Lichtwellen normalerweise zufällig ist, schwingen polarisierte Lichtwellen in einer Ebene. Solch eine Polarisation kann durch Filter (etwa in Sonnenbrillen) erreicht werden oder aber durch starke Magnetfelder an der Lichtquelle. Die vermessene Polarisation ermöglicht deshalb einen klareren Blick auf das Schwarze Loch von M87 und vor allem auf die dortigen Magnetfelder. Die drei Aufnahmen deuten „auf eine sich entwickelnde, turbulente Umgebung hin, in der Magnetfelder eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie Materie in das schwarze Loch fällt und wie Energie in den nach außen gerichteten Jet geleitet wird“, erklärt das Max-Planck-Institut. Die überraschenden Änderungen stellten bestehende Modelle infrage.

Bemerkenswert sei aber auch, dass die Größe des Rings über die Jahre hinweg konstant geblieben ist, genau wie von Albert Einsteins Theorien vorhergesagt, ergänzt Tiede. Die mehrjährigen Bilder würden deshalb das Wissen von einem der extremsten Orte im Universum vertiefen und eine unerwartete Komplexität aufzeigen. Als Nächstes soll nun an häufigeren Aufnahmen – idealerweise ausreichend für einen Film – gearbeitet werden. Vorgestellt wird der Fund im Wissenschaftsmagazin Astronomy & Astrophysics. Die Verantwortlichen weisen noch darauf hin, dass das Event Horizon Telescope „entscheidend“ vom Anschluss zweier Teleskope profitiert habe, eines in den USA und eines in den französischen Alpen.


(mho)



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WorldExpo 2025: Durchsichtige Solarzellen, Natrium-Akkus und CO₂-Speicher


Die Weltausstellung hat zum Ziel, ein Labor für das Leben der Zukunft zu sein. Ein wichtiger Aspekt sind Energiesysteme, denn auch in der Zukunft braucht die Menschheit Strom. Japan, das bis zum Solarboom in Deutschland und später in China Weltmarktführer bei Sonnenenergie war, stellt in Osaka eine neue Generation von Solarzellen vor.

Es handelt sich um Perowskit-Solarzellen, mit denen Japans Industrie hofft, die heutige Weltmarktführerschaft chinesischer Hersteller zu brechen. Im Gegensatz zu bisherigen Solarzellen aus Silizium sind diese neuen Zellen nicht nur flexibel und leichter, sondern haben auch einen höheren Leistungsgrad. Je nach verwendeter Technik lässt sich sogar ihre Lichtdurchlässigkeit einstellen. Und japanische Hersteller sehen sich als Pionier.

Die Technik basiert auf einem Mineral, das nach dem Mineralogen Graf Lew Alexejewitsch von Perowski benannt wurde. Es war jedoch der japanische Wissenschaftler Tsutomu Miyasaka, der 2006 die fotovoltaischen Eigenschaften von Perowskit entdeckte.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „WorldExpo 2025: Durchsichtige Solarzellen, Natrium-Akkus und CO₂-Speicher“.
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Einbahnstraße China? Was sich für EU-Firmen ändern muss


Handelsstreit, harter Wettbewerb, unfaire Behandlung: Für europäische Firmen in China muss sich aus Sicht der EU-Handelskammer in den kommenden Jahren einiges ändern. Die Volksrepublik exportiere mit unverminderter Geschwindigkeit, aber importiere wenig, sagte Präsident Jens Eskelund in Peking. Wächst das Ungleichgewicht weiter, verwandelt sich der Handel aus Sicht der EU-Kammer in eine „Einbahnstraße“.

Chinas Handelspartner könnten sich fragen: „Was haben wir wirklich davon“, so Eskelund. Die Interessenvertretung in China von mehr als 1.600 Mitgliedsfirmen aus der EU fordert deshalb in einem Positionspapier Veränderungen.

Den Anlass liefert der 15. Fünfjahresplan, den die kommunistische Partei im Oktober beim „Vierten Plenum“ diskutiert. Im März 2026 soll der Volkskongress diesen Plan dann für die Zeit bis 2030 absegnen.

Chinas Handelsüberschuss könnte laut der EU-Kammer weitere Länder reagieren lassen. „Ich denke, was wir im Fall der USA gesehen haben, ist eine Situation, in der das Ungleichgewicht derart anwuchs, dass eine Reaktion dadurch erzwungen wurde“, sagte Eskelund. Folgen wie der eskalierte Zollstreit hätten für chinesische und ausländische Firmen in China „noch nie dagewesene Unsicherheiten“ geschaffen, so der Bericht.

Die Kammer fordert, dass China für beide Seiten Vorteile im Handel zulässt. Peking solle von Exportkontrollen wie bei seltenen Erden absehen, die vielen europäischen Firmen Liefersorgen einbrachten, wo sich nun aber Besserung andeutet. Außerdem sollen bei öffentlichen Ausschreibungen nicht nur chinesische Produkte bevorzugt werden.

Was die Lage zuspitzt: China produziert mehr, als das eigene Land aufnehmen kann. Bei Elektroautos oder Lieferdiensten tobt deshalb ein derart heftiger Verdrängungswettbewerb, dass sich Peking bereits zu Wort meldete. Hinzu kommt die hohe Verschuldung der Lokalregierungen und der mangelnde Fokus auf Sektoren wie der Dienstleistungsbranche. Peking sollte diese Probleme lösen und obendrein die soziale Sicherheit verbessern, erklärte die Kammer.

Demnach machen sich EU-Firmen seit Jahren Sorgen um Chinas verlangsamtes Wirtschaftswachstum. Zudem scheinen die Chinesen wegen Kosten für soziale Absicherung ihr Geld zusammenzuhalten.

Die EU-Kammer pocht darauf, dass Marktmechanismen entscheiden, wo investiert wird. Bislang bevorzugt der Staat seine Konzerne – zulasten der Privatwirtschaft, die laut Eskelund eigentlich effizienter wirtschaftet. Würde es im staatlich dominierten Gesundheitswesen mehr Konkurrenz mit ausländischen Privatfirmen geben, könnten so Patienten von besserer Versorgung und neuer Technologie profitieren, nannte er als Beispiel.


(aki)



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Vibe Coding Cleanup Specialists: Diese Menschen reparieren schlechten KI-Code


Vibe-Coding ist ein neuer Trend, der es mithilfe von KI-Tools wie ChatGPT, Claude oder Gemini ermöglicht, ganz ohne Vorkenntnisse zu programmieren. Das birgt allerdings auch neue Risiken. Wie 404 Media berichtet, hat sich daraus sogar schon eine neue Berufsbezeichnung entwickelt: Vibe Coding Cleanup Specialists haben sich auf die Reparatur schlechter KI-Programmierung spezialisiert – und die Nachfrage nach ihren Diensten steigt.

In der Regel haben Programmierer viele Jahre damit verbracht, ihre Fähigkeiten zu perfektionieren. Beim Vibe-Coding wird der Quellcode für Software aber fast ausschließlich durch Prompts generiert. Das bedeutet, dass dank KI-Tools praktisch jeder in der Lage ist, komplette Programme erstellen zu lassen. Vibe-Coding kann also vor allem unerfahrenen Programmierern dabei helfen, ihre Vision mit wenig Aufwand und Budget umzusetzen. Den Großteil der Arbeit übernimmt die KI – die Nutzer müssen lediglich beschreiben, was genau sie umsetzen wollen.

Die Vorteile bringen allerdings auch Risiken mit sich: Sicherheitsprobleme können beispielsweise dazu führen, dass eine mithilfe von Vibe-Coding programmierte App für Hobbyköche nicht nur Rezepte für Thai Curry oder Bananenbrot generiert, sondern auch Schritt für Schritt erklärt, wie sich giftige Zyanid-Eiscreme herstellen lässt.

Auch Cyberangriffe sind keine Seltenheit: So berichtete ein Nutzer auf X beispielsweise stolz von seiner Software-as-a-Service, die er komplett von dem KI-Code-Editor Cursor erstellt hatte. Nur wenige Tage später schrieb er in einem weiteren Beitrag, dass seine Software in der Zwischenzeit von unzähligen Cyberangriffen betroffen gewesen sei: „Es passieren komplett zufällige Dinge, die Anzahl der API-Schlüssel ist ausgereizt und Leute umgehen das Abonnement.“

Der Begriff des Vibe-Codings hat erst Anfang 2025 Andrej Karpathy geprägt, der zuvor unter anderem die KI-Abteilung bei Tesla geleitet hatte. Auf Fiverr, einem Online-Marktplatz für Freelancer, gab es aber auch schon davor Programmierer, die sich darauf spezialisiert haben, schlechten KI-Code zu reparieren.

Hamid Siddiqi ist einer von ihnen – er ist schon seit Ende 2023 als Vibe Coding Cleanup Specialist tätig. „Derzeit arbeite ich regelmäßig mit etwa 15 bis 20 Kunden zusammen und habe zusätzlich noch weitere Einzelprojekte im Laufe des Jahres“, erklärte er gegenüber 404 Media. „Ich habe angefangen, Projekte mit Vibe-Coding zu reparieren, weil mir aufgefallen ist, dass immer mehr Entwickler und kleine Teams Schwierigkeiten hatten, den von KI generierten Code zu optimieren. Dieser war zwar funktional, hatte aber nicht den Feinschliff oder den ‚Vibe‘, den sie für ihre Vision brauchten. Ich sah eine Chance, diese Lücke zu schließen, indem ich mein Programmier-Know-how mit meinem Blick für Ästhetik und Nutzungserfahrung kombinierte.“

Laut Siddiqi gibt es einige Probleme, die er immer wieder behebt. Dazu zählen unter anderem ein inkonsistentes UI/UX-Design und falsch ausgerichtete Branding-Elemente. Aber auch schlecht optimierter Code, der die Leistung beeinträchtigt, ist ein typischer Grund, weshalb sich Kunden an ihn wenden.

Auch Swatantra Sohni hat sich inzwischen auf das Bereinigen schlechten Codes spezialisiert. Er sagt, viele, die sich mit dem neuen KI-Trend befassen, seien Produktmanager oder Kleinunternehmer, die mithilfe von Vibe-Coding ihre Ideen umsetzen wollen. Für sie gehe es eher um die Erstellung eines Prototypen. „Vibe-Coding steckt derzeit noch in den Kinderschuhen. Es ist sehr praktisch, um den gewünschten Prototyp zu vermitteln, aber ich glaube nicht, dass es wirklich dafür ausgelegt ist, eine produktionsreife App zu erstellen.“ Vibe-Coding ist damit ein gutes Beispiel dafür, wie KI Jobs nicht nur ersetzt – sondern gleichzeitig auch neue schafft.

Dieser Beitrag ist zuerst auf t3n.de erschienen.


(jle)



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