Datenschutz & Sicherheit
Taiwan: Ehemaliger Rettungssanitäter verkauft Daten aus Leitstelle an Bestatter
In Taiwan wurde ein ehemaliger Rettungssanitäter festgenommen, der das Notrufsystem der Feuerwehr von Kaohsiung infiltriert und sensible Einsatzdaten in Echtzeit an Bestattungsunternehmen verkauft haben soll. Der 30-jährige Mann mit dem Nachnamen Pan hatte laut Anklage Zugriff auf Einsatzzeiten, Standorte und GPS-Daten, um vier Bestattungsfirmen einen strategischen Vorteil zu verschaffen. Das berichtete Golem zuerst.
„Pan richtete eine eigene cloudbasierte Plattform ein und nutzte sein Mobiltelefon, um einen Datenserver zu betreiben, der Bestattungsunternehmen Echtzeitinformationen bereitstellte“, heißt es von der Taipei Times. Die Bestatter konnten so schneller als die Konkurrenz am Einsatzort erscheinen – teilweise noch vor den Rettungskräften. Im Gegenzug kassierte Pan monatlich mehrere tausend bis zehntausend Taiwan-Dollar, umgerechnet etwa 100 bis über 1000 Euro.
Der Vorfall kam erst im August 2023 nach Hinweisen auf auffällige Zugriffe auf das Einsatzleitsystem ans Licht, wie die Taipei Times berichtet. Die Datenanalyse ergab, dass Pan seit 2022 ein eigenes Cloud-System aufgebaut hatte, das Informationen in Echtzeit aus 21 Städten und Landkreisen sammelte – dazu gehörten etwa Informationen zum Vorfall und GPS-Koordinaten. Daraufhin versuchten das Innenministerium und die Feuerwehr von Kaohsiung, die Menge der öffentlich verfügbaren Daten zu minimieren und strenge Kontrollen durchzuführen, was jedoch nicht reichte.
30 Millionen Zugriffe pro Jahr
Die Behörden schätzen, dass pro Jahr bis zu 30 Millionen unautorisierte Zugriffe auf das System registriert wurden, was erhebliche Risiken für die Datensicherheit und das öffentliche Interesse bedeutete. Nach monatelangen Analysen durch das Justizministerium wurden Pan und weitere Verdächtige, darunter IT-Fachkräfte der Bestattungsunternehmen, verhaftet. Pan gestand die Tat, mehrere Mitarbeiter der betroffenen Firmen wurden ebenfalls angeklagt. Die Ermittlungen dauern an.
(mack)
Datenschutz & Sicherheit
Cisco entfernt SSH-Hintertür in Unified Communications Manager
Angreifer können mit vergleichsweise wenig Aufwand auf Cisco Unified Communications Manager zugreifen und die volle Kontrolle über Systeme erlangen. Die Lücke wurde nun geschlossen. Außerdem gibt es noch Sicherheitsupdates für Application Delivery Platform, Enterprise Chat and Email und Spaces Connector.
Hintertür geschlossen
Den unbefugten Zugriff erlangen Angreifer durch das erfolgreiche Ausnutzen einer „kritischen“ Sicherheitslücke (CVE-2025-20309) in Unified Communications Manager und Unified Communications Manager Session Management Edition. Sie ist mit dem höchstmöglichen CVSS Score 10 von 10 eingestuft. Davon sind konkret die Versionen 15.0.1.13010-1 bis einschließlich 15.0.1.13017-1 in allen Konfigurationen bedroht.
Der Zugriff erfolgt über einen Root-Account mit statischen SSH-Zugangsdaten, die nicht geändert werden können. Darüber können entfernte Angreifer ohne Authentifizierung zugreifen. Im Anschluss können sie Schadcode mit Root-Rechten ausführen. In so einem Fall gelten Instanzen in der Regel als vollständig kompromittiert. Cisco gibt an, dass der Account aus der Entwicklung stammt.
In einer Warnmeldung listen die Entwickler Hinweise (Indicator of Compromise, IOC) auf, an denen Admins bereits attackierte Systeme erkennen können. Cisco versichert, den Account in der Ausgabe 15SU3 (Jul 2025) geschlossen zu haben. Außerdem stellen sie einen Sicherheitspatch zum Download. Dem Netzwerkhersteller zufolge gibt es derzeit keine Hinweise, dass Angreifer die Schwachstelle ausnutzen.
Weitere Gefahren
Enterprise Chat and Email ist für eine XSS-Attacke anfällig (CVE-2025-20310 „mittel„). Die Ausgabe 12.6(1)_ES11 ist abgesichert. Für Ausgabe 11 gibt es keinen Support mehr. Hier ist ein Upgrade auf eine noch unterstütze Version notwendig. Version 15 ist nicht verwundbar. Auf Application Delivery Platform sind ebenfalls XSS-Attacken möglich (CVE-2025-20307 „mittel„). RI.2025.05 verfügt über einen Sicherheitspatch.
Authentifizierte Angreifer können sich über eine Lücke (CVE-2025-20308 „mittel) in Spaces Connector Root-Rechte aneignen. Dagegen ist Connector 3-Jun 2025 gerüstet.
(des)
Datenschutz & Sicherheit
Sicherheitslücken Tenable Nessus: Angreifer können Systemdaten überschreiben
Angreifer können an drei Sicherheitslücken in Tenable Nessus ansetzen und Systeme attackieren. Unter Windows können Angreifer im schlimmsten Fall Systemdateien überschreiben. Bislang gibt es keine Berichte zu laufenden Attacken. Admins sollten die abgesicherte Ausgabe zeitnah installieren.
Mehrere Gefahren
In einer Warnmeldung erläutern die Entwickler, dass zwei Schwachstellen (CVE-2025-6021 „hoch„, CVE-2025-24855 „hoch„) die Komponenten libxml2 und libxslt betreffen. In beiden Fällen können Angreifer Speicherfehler auslösen, was zu einem DoS-Zustand führt. In so einem Fall kommt es zu Abstürzen. Oft kann im Kontext von Speicherfehlern aber auch Schadcode auf Systeme gelangen. Wie so eine Attacke ablaufen könnte, ist zurzeit unklar.
Die dritte Sicherheitslücke (CVE-2025-36630 „hoch„) betrifft den Codes des Schwachstellen- und Netzwerkscanners direkt. An dieser Stelle können Angreifer als Non-Administrative-Nutzer Systemdateien mit Systemrechten überschreiben. Unklar bleibt, an welchen Parametern Admins bereits erfolgte Attacken erkennen können.
Sicherheitspatch ist da
Die Entwickler versichern, die Probleme in Nessus 10.8.5 und Nessus 10.9.0 gelöst zu haben. Alle vorigen Ausgaben sind angreifbar. Zur Absicherung haben sie die gepatchten Versionen libxml2 2.13.8 und liubxslt 11.1.43 implementiert. Alle Lücken sind Tenable zufolge seit Mai dieses Jahres bekannt. Das Sicherheitsupdate und die Warnmeldung wurden erst jetzt veröffentlicht.
Erst kürzlich haben die Entwickler mehrere Sicherheitslücken in Tenable Agent geschlossen. In diesem Kontext kann Schadcode auf PCs gelangen und Systeme so vollständig kompromittieren.
Siehe auch:
(des)
Datenschutz & Sicherheit
Dell Secure Connect Gateway: Sicherheitslücken gefährden Remote-IT-Support
Dells Verbindungsgateway Secure Connect Gateway für unter anderem IT-Support über das Internet ist verwundbar. Die Schwachstellen gefährden Unternehmensnetzwerke. Admins sollten die gepatchte Ausgabe zügig installieren.
Diverse Sicherheitsprobleme
In einer Warnmeldung listen die Entwickler die löchrigen Komponenten auf. So kommt es etwa bei Spring Security im Kontext von BCrypt zu Fehlern bei Passwörtern und eigentlich falsche Kennwörter werden unter bestimmten Bedingungen fälschlicherweise als gültig durchgewunken (CVE-2025-22228 „hoch„). Eine Tomcat-Lücke (CVE-2025-24813) gilt als „kritisch„. Hier kann es zur Ausführung von Schadcode kommen.
Eine Schwachstelle (CVE-2025-26465) in OpenSSH ist mit dem Bedrohungsgrad „mittel“ eingestuft. An dieser Stelle können sich Angreifer in Verbindungen einklinken. Die Entwickler versichern, die Sicherheitslücken in Secure Connect Gateway 5.30.0.14 geschlossen zu haben. Alle vorigen Ausgaben sind attackierbar. Zurzeit gibt es noch keine Meldungen zu laufenden Angriffen. Das kann sich aber schnell ändern und deswegen sollten Admins mit dem Patchen nicht zu lange zögern.
(des)
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