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Testsieger: Die beste Wärmebildkamera im Test – gut schon ab 200 Euro


Wärmebildkameras helfen, Wärmebrücken und versteckte Tiere aufzuspüren. Wir stellen günstige Modelle für den Heimgebrauch vor – Testsieger ist Hikmicro.

Wärmebildkameras sind längst nicht mehr nur etwas für Profis aus Feuerwehr, Militär oder Industrie. Zunehmend finden sie auch im Alltag Verwendung – etwa bei der Haussanierung, auf der Jagd, beim Camping oder zur Überprüfung elektronischer Geräte. Die Technik macht Wärmestrahlung sichtbar und hilft dabei, Energieverluste im Gebäude aufzudecken oder Tiere in der Dunkelheit zu erkennen.

Die Unterschiede zwischen preiswerten Einsteigermodellen und hochpreisigen Profikameras sind dabei oftmals erheblich. Faktoren wie Bildauflösung, Temperaturgenauigkeit, Reichweite und Zusatzfunktionen variieren deutlich. Wir erklären, worauf es beim Kauf ankommt, und zeigen die besten günstigen Wärmebildkameras.

Welche Wärmebildkamera ist die beste?

Anmerkung: Beim Direktkauf über asiatische Plattformen oder Hersteller in China greifen weder EU-Gewährleistungsrechte noch der übliche Käuferschutz. Reklamationen lassen sich schwer durchsetzen. Deshalb sollte man nur mit sicheren Zahlungsarten (Kreditkarte, Paypal) bestellen und die Garantie- sowie Rückgabebedingungen genau prüfen.

KURZÜBERSICHT

Die Hikmicro B10S erweist sich im Test als gelungene Wärmebildkamera mit robuster Verarbeitung, guter Bildqualität und Extras wie der Makro-Funktion. Für Heimwerker und kleine Betriebe bietet sie eine zuverlässige Lösung. Dank solider Ausstattung und fairem Preis von 399 Euro ist sie unser Testsieger.

VORTEILE

  • günstig
  • intuitive Bedienung
  • großes Display
  • Wasser- und staubgeschützt nach IP54

NACHTEILE

  • keine App-Anbindung
  • nur Menü-Bedienung gewöhnungsbedürftig

Die Thermal Master THOR002 ist als starke Alternative auf Augenhöhe mit dem Testsieger – sie überzeugt mit hoher Auflösung, großem Messbereich und präziser Genauigkeit. Ergänzt wird das durch ihre ergonomische Pistolenform und die besonders einfache Bedienung.

Bei Amazon kostet die Wärmebildkamera mit dem Code TMTHOR002 nur 370 Euro. Direkt beim Hersteller sind es mit dem Code TMTHOR002 ebenfalls 370 Euro.

VORTEILE

  • hohe native Auflösung von 256 × 192 Pixel
  • großer Temperaturmessbereich (–20 bis 550 °C)
  • Pistolenform mit stabilem Griff
  • integriertes 3,5-Zoll-IPS-Display
  • mehrere Bildmodi (IR, Fusion, PiP, Visual)

NACHTEILE

  • keine Makrolinse im Lieferumfang
  • wenige Custom-Messpunkte
  • keine Software für Mac OS

Die Hikmicro E01 überzeugt als unkomplizierte Einsteiger-Wärmebildkamera mit zuverlässigen Thermoaufnahmen, langer Akkulaufzeit und verbesserter Bilddarstellung durch Super-IR-Interpolation. Sie ist aktuell bei Amazon für 180 Euro erhältlich und eignet sich ideal für Hobby- und Gelegenheitsnutzer.

VORTEILE

  • gute Akkulaufzeit (8 Stunden)
  • Temperaturbereich bis 400 °C
  • kompakte, robuste Bauweise
  • zuverlässige Tastenbedienung
  • integrierter Laserpointer

NACHTEILE

  • niedrige native Auflösung (96 × 96 Pixel)
  • kleines 2,4-Zoll-Display
  • keine optische Kamera/Fusionsmodus
  • kein WLAN oder Bluetooth

Ratgeber

Wie wichtig ist die Auflösung wirklich?

Die Auflösung gehört zu den entscheidenden Faktoren. Einsteigergeräte bieten meist 80 × 60 oder 160 × 120 Pixel. Das ist ausreichend für einfache Temperaturprüfungen im Haushalt, etwa zur Kontrolle von Heizkörpern oder zum Aufspüren undichter Fenster. Für größere Distanzen, wie bei der Jagd oder der Gebäudethermografie, empfiehlt sich dagegen mindestens 320 × 240 Pixel. Profimodelle erreichen 640 × 480 Pixel oder mehr, das ist hoch genug für das Einsatzfeld eines Handwerkers.

Wichtig: Anders als bei Digitalkameras lassen sich Wärmebilder nicht verlustfrei hochskalieren. Eine zu geringe Auflösung führt dazu, dass Objekte verschwimmen und wichtige Details verloren gehen.

Welchen Temperaturbereich benötige ich?

Nicht jede Wärmebildkamera deckt denselben Temperaturbereich ab. Für Heimwerker genügt größtenteils ein Bereich von –20 bis 250 °C. Für industrielle Anwendungen – etwa bei der Inspektion von Maschinen – sind hingegen Bereiche bis 650 °C oder höher erforderlich.

Ebenso wichtig ist die thermische Empfindlichkeit (NETD, Noise Equivalent Temperature Difference). Sie bestimmt, ab welcher Temperaturdifferenz die Kamera Unterschiede darstellen kann. Werte von ≤ 0,1 °C gelten als gut, Profimodelle erreichen sogar ≤ 0,05 °C.

Hikmicro B10S Wärmebildkamera

Welches Sichtfeld ist ideal?

Das Sichtfeld (Field of View, FOV) bestimmt, wie viel Umgebung eine Wärmebildkamera erfasst. Ein großer Bildwinkel von 90 bis 120 Grad eignet sich besonders für enge Räume oder wenn schnell größere Flächen untersucht werden sollen – etwa in der Gebäudethermografie oder bei Heizungsprüfungen. Wärmebrücken und undichte Stellen lassen sich so direkt auf einen Blick erkennen.

Für Distanzbeobachtungen empfiehlt sich dagegen ein engeres Sichtfeld zwischen 15 und 40 Grad. Damit steigt die Reichweite, und Objekte erscheinen klarer – etwa Wildtiere in der Nacht oder feine technische Details. Einige Modelle verfügen über Zoomfunktionen oder wechselbare Objektive, wodurch sich das Einsatzspektrum deutlich erweitert. Profi-Geräte kombinieren teils Weitwinkel- und Teleobjektive, was für flexible Anwendungen sorgt, den Preis aber spürbar erhöht.

Kaiweets KTI-W01

Warum sind Display und Bedienung entscheidend?

Ein gutes Display erleichtert die Interpretation der Wärmebilder erheblich. Wichtig sind eine helle, kontrastreiche Darstellung und eine intuitive Menüführung. Viele Modelle bieten zudem verschiedene Farbpaletten – etwa „Iron“, „Rainbow“ oder Schwarzweiß –, die je nach Einsatzzweck Vorteile haben. Praktisch ist auch ein schneller Zugriff auf Fotos und Videos, insbesondere wenn die Aufnahmen später dokumentiert werden sollen.

Welche Rolle spielen Speicher und Schnittstellen?

Nahezu alle Geräte speichern Fotos, viele unterstützen auch Videoaufnahmen. Schnittstellen wie WLAN, Bluetooth oder ein USB-C-Anschluss sind besonders interessant, da sie eine direkte Übertragung aufs Smartphone oder in die Cloud ermöglichen. Einige Hersteller liefern begleitende Apps, die zusätzliche Analysefunktionen bereitstellen. Gerade im professionellen Einsatz erleichtert dies eine saubere und standardisierte Dokumentation.

Wie robust und ausdauernd sollte eine Wärmebildkamera sein?

Da Wärmebildkameras häufig im Freien oder in anspruchsvoller Umgebung genutzt werden, ist die Robustheit entscheidend. Empfehlenswert sind Geräte mit Staub- und Spritzwasserschutz nach IP54 oder höher. Gummierte Gehäuse erhöhen die Stoßfestigkeit. Die Akkulaufzeit variiert je nach Modell zwischen zwei und acht Stunden. Für längere Einsätze ist ein austauschbarer Li-Ionen-Akku oder die Möglichkeit zum Nachladen via USB-C-Anschluss sinnvoll.

Was kosten Wärmebildkameras?

  • Unter 300 Euro: Vor allem einfache Smartphone-Adapter, die sich für Hobbyzwecke und gelegentliche Kontrollen eignen, sowie preiswerte Handheld-Modelle.
  • 300 bis 1000 Euro: Solide Handgeräte mit brauchbarer Auflösung, ideal für Hausbesitzer oder den Outdoor-Einsatz.
  • Über 1000 Euro: Hochwertige Profikameras mit hoher Auflösung, großem Temperaturbereich und zahlreichen Zusatzfunktionen – vorwiegend interessant für Energieberater, Handwerker oder ambitionierte Jäger.

Sind Smartphone-Adapter eine Alternative?

Für den Einstieg eignen sich Adapter, die per USB-C oder Lightning direkt an ein Android-Smartphone oder iPhone angeschlossen werden. Diese kompakten Lösungen nutzen die Rechenleistung und den Bildschirm des Handys und sind besonders handlich.

Hikmicro Mini E

Die Vorteile liegen in niedrigen Kosten, kleinem Format und einfacher Bedienung über eine App. Zudem lassen sich Bilder und Videos direkt auf dem Smartphone speichern und sofort teilen. Nachteile sind die Abhängigkeit vom Handy-Akku, eine geringere Robustheit, eingeschränkte thermische Empfindlichkeit und in der Regel ein fixes Sichtfeld ohne Wechseloption.

Modelle von Flir, Hikmicro, Thermal Master oder Seek Thermal sind ab etwa 200 Euro erhältlich. Sie bieten Auflösungen von 80 × 60 bis 206 × 156 Pixeln. Für einfache Aufgaben – etwa die Überprüfung einer Fußbodenheizung, das Auffinden undichter Fenster oder die Kontrolle von Elektrogeräten – reicht das aus.

Für gelegentliche Checks sind solche Adapter daher eine interessante Lösung. Wer jedoch regelmäßig im Außenbereich arbeitet oder Tiere bei Nacht über größere Distanzen beobachten möchte, stößt schnell an Grenzen und sollte besser zu einem eigenständigen Handgerät greifen.

Fazit

Welche Wärmebildkamera die richtige ist, hängt stark vom Einsatzzweck ab. Für schnelle Kontrollen am Haus reicht oft ein günstiges Modell mit niedriger Auflösung. Wer dagegen Wildtiere auf Distanz beobachten oder eine präzise Gebäudethermografie durchführen möchte, benötigt mehr Pixel, höhere Empfindlichkeit und zusätzliche Funktionen. Ebenso wichtig sind Robustheit, Bedienkomfort und Konnektivität. Kurz gesagt: Vor dem Kauf genau den Verwendungszweck klären – das spart Kosten und beugt Enttäuschungen vor.

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BESTENLISTE

Hikmicro B10S im Test: Handliche Wärmebildkamera für 399 Euro überzeugt

Robustes Design, klares Display und IP54: Die Hikmicro B10S ist eine kompakte Wärmebildkamera für den flexiblen Einsatz im Innen- und Außenbereich.

VORTEILE

  • günstig
  • intuitive Bedienung
  • großes Display
  • Wasser- und staubgeschützt nach IP54

NACHTEILE

  • keine App-Anbindung
  • nur Menü-Bedienung gewöhnungsbedürftig

Robustes Design, klares Display und IP54: Die Hikmicro B10S ist eine kompakte Wärmebildkamera für den flexiblen Einsatz im Innen- und Außenbereich.

Die Hikmicro B10S ist eine handliche Wärmebildkamera, die sich durch ihre kompakte Bauweise und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis hervorhebt. Ob zur Inspektion von elektrischen Anlagen, zur Lecksuche in Gebäuden oder zur Überprüfung von Heizsystemen – die B10S soll dabei helfen, Wärmequellen sichtbar zu machen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen. Die Kamera verspricht dabei eine einfache Bedienung und praktische Zusatzfunktionen, die den Arbeitsalltag erleichtern sollen.

Design & Display

Die Hikmicro B10S präsentiert sich im klassischen Handheld-Design mit ergonomischem Griff, der eine komfortable Handhabung ermöglicht – vergleichbar mit einem Handscanner im Supermarkt. Mit einem Gewicht von rund 380 g liegt sie gut in der Hand und ist auch für längere Einsätze geeignet.

Das 3,2 Zoll große Farb-LCD liefert eine klare Darstellung der Wärmebilder. Dank Schutzklasse IP54 ist die Kamera gegen Staub und Spritzwasser geschützt – ideal für den Einsatz im Außenbereich.

Zum Lieferumfang gehören neben der Kamera ein USB-C-Kabel mit USB-A-Adapter zum Laden, ein Befestigungsband sowie eine Kurzanleitung. Ein Netzteil ist hingegen nicht enthalten, was für manche Nutzer unpraktisch sein könnte.

Funktionen & Bedienung

Die B10S verfügt über mehrere Bildmodi wie Thermal, Fusion, PIP (Bild-in-Bild) und visuell, die eine flexible Analyse ermöglichen. Die Bedienung erfolgt über ein einfaches Menüsystem mit Tastensteuerung. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit lassen sich die Funktionen gut erschließen und sicher bedienen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass Eingaben im Menü mit der Power-Taste bestätigt werden müssen. Für Fotoaufnahmen steht eine separate Taste auf der Rückseite zur Verfügung, die sich wie ein Handscanner komfortabel bedienen lässt.

Die Kamera speichert die aufgenommenen Bilder intern. Laut Hersteller ist Platz für bis zu 35.000 Aufnahmen vorhanden. Auf Bluetooth oder WLAN muss man allerdings verzichten – eine App-Anbindung gibt es nicht, und die Übertragung der Bilder auf den Computer erfolgt ausschließlich per Kabel.

Die Hikmicro B10S eignet sich für eine Vielzahl von Einsatzbereichen. Im Handwerk hilft sie, Wärmeverluste schnell aufzuspüren – etwa an Fenstern, Türen oder Leitungen. Auch im Hausbau und in der Haustechnik ist sie ein nützliches Werkzeug zur Inspektion von Heizungsanlagen, Dämmungen und Rohrleitungen.

Techniker und Elektroniker profitieren von präzisen Temperaturmessungen zur Fehlerdiagnose an elektronischen Bauteilen. Nicht zuletzt ist die B10S auch für Hobbyanwender interessant, die ihre Umgebung oder Fahrzeuge auf Wärmequellen und undichte Stellen überprüfen möchten.

Bildqualität & Kamera

Die B10S ist mit einem IR-Detektor mit 256 × 192 Pixeln ausgestattet, was für die meisten Anwendungen im Heimwerkbereich ausreichend ist. Die Wärmebildkamera erlaubt eine Temperaturmessung im Bereich von –20 °C bis 550 °C mit einer Genauigkeit von ±2 °C oder ±2 %. Der NETD-Wert (Noise Equivalent Temperature Difference) liegt unter 40 mK, was eine gute Sensitivität bedeutet. Er erkennt daher schon kleine Schwankungen und kann diese sichtbar machen.

Das kleine LCD ist mit 640 × 480 Pixeln aufgelöst und lässt ausreichend Details erkennen. Grundsätzlich sind auch mittels integrierter Kamera normale Fotoaufnahmen (zwei Megapixel) möglich, aber diese sind nur bedingt zu verwerten. Auf dem Display werden zudem die höchsten und niedrigsten gemessenen Temperaturen angezeigt, während der wärmste Punkt mit einem Punkt markiert wird.

Die Kamera bietet eine Bildwiederholrate von 25 Hz, was für eine ausreichend flüssige Darstellung sorgt. Auch eine visuelle Alarmfunktion bei Überschreitung bestimmter Temperaturgrenzen, was die Sicherheit erhöht. Ein akustisches Signal ist als Warnung möglich. Praxisnahe Extras wie eine Makro-Funktion runden die Ausstattung ab.

Technische Daten

Display-Auflösung 640 x 480 Pixel
IR-Auflösung 256 x 192 Pixel
Thermische Empfindlichkeit < 0,04 °C
Genauigkeit Max (±2 °C, ±2 %), für Umgebungstemperatur 15 °C bis 35 °C und Objekttemperatur über 0 °C
NETD-Wert 40 mK
Visuelle Kamera 2 Megapixel
Bildfrequenz 25 Hz
Schutzart IP54

Preis

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 400 Euro positioniert sich die Hikmicro B10S im mittleren Preissegment für Wärmebildkameras. Aktuell ist sie für etwa 399 Euro erhältlich. Im Vergleich zu etablierten Marken bietet das Modell vergleichbare Funktionen zu einem deutlich günstigeren Preis. Damit eignet sich die B10S besonders für Anwender, die eine preiswerte Thermografie-Lösung suchen, ohne auf zentrale Ausstattungsmerkmale verzichten zu wollen.

Fazit

Die Hikmicro B10S erweist sich im Test als gelungene Wärmebildkamera mit einem ordentlichen Funktionsumfang für ihre Preisklasse. Sie punktet mit guter Bildqualität, robuster Verarbeitung und praxisnahen Extras wie einer Makro-Funktion. Für Heimwerker, Techniker und kleine Handwerksbetriebe, die eine zuverlässige und preisgünstige Thermografie-Lösung suchen, ist die B10S eine empfehlenswerte Option.

Thermal Master THOR002 im Test: Präzise Wärmebildkamera zum fairen Preis

Der Thermal Master THOR002 misst präzise von –20 °C bis 550 °C. Wie gut die preiswerte Wärmebildkamera für Hand- und Heimwerker ist, zeigt der Test.

VORTEILE

  • hohe native Auflösung von 256 × 192 Pixel
  • großer Temperaturmessbereich (–20 bis 550 °C)
  • Pistolenform mit stabilem Griff
  • integriertes 3,5-Zoll-IPS-Display
  • mehrere Bildmodi (IR, Fusion, PiP, Visual)

NACHTEILE

  • keine Makrolinse im Lieferumfang
  • wenige Custom-Messpunkte
  • keine Software für Mac OS

Der Thermal Master THOR002 misst präzise von –20 °C bis 550 °C. Wie gut die preiswerte Wärmebildkamera für Hand- und Heimwerker ist, zeigt der Test.

Die Thermal Master THOR002 ist eine autarke Wärmebildkamera im Pistolenformat mit 3,5-Zoll-Display, IR-Sensor (256 × 192 Pixel) und zusätzlicher 2-Megapixel-Kamera. Sie wiegt etwa 500 g, bietet robustes Design mit gummiertem Griff sowie Objektivschutz und kann bei Bedarf auch mit dem Smartphone verbunden werden. Damit eignet sie sich ideal für Handwerker, Techniker und anspruchsvolle Heimwerker, die zuverlässige Temperaturmessungen benötigen.

Design & Display

Die THOR002 präsentiert sich im klassischen Pistolen-Design, wie es bei vielen tragbaren Wärmebildkameras üblich ist. Die Konstruktion wirkt robust und liegt sicher in der Hand. Auf der Rückseite dominiert das 3,5-Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 640 × 480 Pixeln, das eine scharfe Darstellung bietet. Eine umlaufende Blende sorgt dafür, dass das Display beim Ablegen nicht direkt den Untergrund berührt.

An der Vorderseite sitzen die Infrarotlinse mit 4,3 mm Brennweite sowie die Digitalkamera. Zum besseren Anvisieren ist ein roter Laserpointer verbaut. Alternativ lässt sich eine helle LED zuschalten, um das Umfeld auszuleuchten. Ein integriertes Stativgewinde erlaubt stationäre Messungen – praktisch bei längeren Einsätzen. Die Infrarotoptik wird durch einen mechanischen Linsenschutz vor Beschädigungen bewahrt. Wünschenswert wäre allerdings ein vollständiger Frontschutz gewesen.

Zum Lieferumfang gehören ein USB-C-Kabel, die erwähnte microSD-Karte, ein schlagfester Transportkoffer sowie eine schriftliche Dokumentation inklusive Konformitäts- und Kalibrierzertifikat. Dank IP54-Schutzklasse ist das Gerät gegen Spritzwasser geschützt. Laut Hersteller übersteht es auch Stürze aus bis zu zwei Metern Höhe.

Funktionen & Bedienung

Die THOR002 wird direkt über gummierte Navigationstasten bedient, die auch mit dünnen Handschuhen gut zu ertasten sind. Eine separate App ist nicht erforderlich. Nutzer mit dickeren Handschuhen könnten jedoch wegen des geringen Tastenabstands gelegentlich unbeabsichtigt mehrere Tasten drücken. Ausgelöst wird die Messung über den Pistolengriff, der einen klar definierten Druckpunkt bietet. Wird dieser länger gehalten, startet die Videoaufnahme.

Das unserer Ansicht nach sehr intuitive Menüsystem ermöglicht schnellen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen; das Benutzerinterface ist zudem in deutscher Sprache verfügbar. Das Hauptmenü gliedert sich in vier Bereiche: Messfunktionen, Bildmodi, Farbpaletten und Einstellungen. Innerhalb der Messfunktionen lassen sich Mittelpunkt-, Heiß- und Kaltpunkt-Tracking sowie bis zu drei benutzerdefinierte Messpunkte aktivieren.

Zur besseren Unterscheidung der Wärmeverteilung stehen mehrere Bildmodi zur Verfügung: Der reine IR-Modus zeigt das klassische Wärmebild. Der PIP-Modus (Picture-in-Picture) blendet das Wärmebild teilweise in das Sichtbild ein, während der Visual-Modus ausschließlich das normale Bild der integrierten 2-Megapixel-Kamera darstellt.

Neben Einzelbildern kann die Kamera auch Videos samt Ton aufzeichnen. Für Fotos lassen sich im Nachhinein Sprachkommentare hinzufügen – zum Beispiel zur Dokumentation oder Analyse. Die Daten speichert das Gerät auf einer microSD-Karte; eine 32-GB-Karte liegt bei. Zur weiteren Ausstattung gehört ein USB-C-Anschluss zum Laden des Akkus, der laut Hersteller bis zu acht Stunden durchhält.

Ein zentrales Highlight ist die Fusion-Imaging-Funktion: Dabei werden die Infrarot- und Echtbildaufnahmen übereinandergelegt, wobei sich der Transparenzgrad individuell einstellen lässt. Das erleichtert insbesondere bei komplexen Strukturen mit vielen unterschiedlichen Temperaturzonen die Orientierung. Zur weiteren Differenzierung von Temperaturverteilungen können sieben verschiedene Farbpaletten ausgewählt werden.

Die Wärmebildkamera lässt sich per integriertem WLAN-Hotspot mit dem Smartphone verbinden. Dafür ist lediglich die App des Herstellers erforderlich. Das mobile Gerät fungiert dann als zweiter Bildschirm – nützlich etwa bei schwer zugänglichen Messpunkten oder zur Teamarbeit. Die App erlaubt zudem das Speichern von Bildern und Videos auf dem Smartphone oder Tablet.

Für Windows-Nutzer steht eine kostenlose PC-Software zur Verfügung, die über USB-C das Live-Streaming und eine Datenanalyse ermöglicht. Eine entsprechende Anwendung für Mac OS gibt es derzeit nicht.

Bildqualität

Die Infrarotkamera liefert eine native Auflösung von 256 × 192 Pixeln bei einer Bildfrequenz von 25 Hz. Das entspricht rund 49.000 Messpunkten pro Bild und sollte für sehr viele Anwendungen ausreichen. Der Bereich, in dem die Temperaturen gemessen werden können, reicht von –20 °C bis 550 °C, was den Einsatz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich erlaubt.

Die Messgenauigkeit liegt laut Hersteller bei ± 2 °C oder ±2 % des Messwerts. Die thermische Empfindlichkeit (NETD) beträgt weniger als 40 Millikelvin (mK), was eine gute Auflösung von Temperaturunterschieden ermöglicht. Je niedriger dieser Wert, desto besser können Unterschiede erkannt werden.

Das Objektiv bietet ein Sichtfeld von 40° × 30°. Es gibt nur einen digitalen 4-fach-Zoom und bei diesem Modell auch keine Makro-Einstellung. Der Hersteller hat noch einen Modus für eine künstlich erhöhte Auflösung eingebaut, die X³IR SuperIR-Resolution genannt wird und bei 512 × 384 Pixeln liegt. Die sieht zwar gut aus, doch letztlich werden die fehlenden Pixel nur hinzugerechnet.

Technische Daten

IR-Auflösung 256 × 192 Pixel
Bildfrequenz 25 Hz
Temperaturbereich -20°C bis 550°C
Messgenauigkeit ±2°C oder ±2%
Display 3,5″ IPS (640 x 480)
Digitalkamera 2 Megapixel
Akkulaufzeit 8 Stunden
Ladezeit 4 Stunden
Schutzklasse IP54
Gewicht ca. 500g
Sichtfeld (FOV) 40° x 30°

Preis

Die Thermal Master THOR002 ist als professionelle Einstiegslösung positioniert und kostet bei Amazon mit dem Code TMTHOR002 nur 370 Euro statt 390 Euro. Für den Preis erhält man eine vollwertige Wärmebildkamera mit solidem Funktionsumfang und professioneller Ausstattung.

Direkt beim Hersteller bekommt man die Wärmebildkamera mit dem Code TMTHOR002 sogar für knapp 370 Euro. Der Versand erfolgt aus Lagerbeständen in Deutschland binnen acht Tagen. Da der Hersteller in China ansässig ist, gelten dann aber die gewohnten Käuferschutzbestimmungen der EU nicht. Thermal Master gewährt allerdings ein 30-tägiges Rückgaberecht und eine Gewährleistung von zwei Jahren.

Beim Kauf der Kamera direkt über den chinesischen Store von Thermal Master müssen Käufer mit längeren Lieferzeiten, Importkosten sowie eingeschränktem Garantie- und Serviceumfang rechnen.

Fazit

Die Thermal Master THOR002 ist eine durchdachte Wärmebildkamera mit professioneller Ausstattung zu einem fairen Preis. Sie überzeugt mit hoher Auflösung, präziser Messgenauigkeit und großem Temperaturbereich. Dank ergonomischer Pistolenform und verschiedener Bildmodi lässt sie sich komfortabel bedienen und flexibel einsetzen.

Einschränkungen gibt es bei der fehlenden Makrolinse – im Gegensatz zum Schwestermodell THOR001 – sowie bei den nur drei frei wählbaren Messpunkten. Für die meisten Anwendungen ist die Ausstattung jedoch vollkommen ausreichend.

Hikmicro E01 im Test: Günstige Wärmebildkamera für 199 Euro

Die Hikmicro E01 ist eine günstige und handliche Wärmebildkamera mit langer Akkulaufzeit. Wir klären, ob sie sich für Einsteiger und Gelegenheitsnutzer lohnt.

VORTEILE

  • gute Akkulaufzeit (8 Stunden)
  • Temperaturbereich bis 400 °C
  • kompakte, robuste Bauweise
  • zuverlässige Tastenbedienung
  • integrierter Laserpointer

NACHTEILE

  • niedrige native Auflösung (96 × 96 Pixel)
  • kleines 2,4-Zoll-Display
  • keine optische Kamera/Fusionsmodus
  • kein WLAN oder Bluetooth

Die Hikmicro E01 ist eine günstige und handliche Wärmebildkamera mit langer Akkulaufzeit. Wir klären, ob sie sich für Einsteiger und Gelegenheitsnutzer lohnt.

Wer eine Wärmebildkamera ohne Smartphone-Anbindung sucht, sollte sich die Hikmicro E01 ansehen. Sie ist kompakt, nach IP54 gegen Staub und Spritzwasser geschützt und verfügt über ein 2,4-Zoll-Display mit 240 × 320 Pixeln. Der Sensor liefert 96 × 96 Pixel, die per Super-IR-Technologie auf 240 × 240 Pixel hochgerechnet werden.

Die Kamera deckt einen großen Temperaturbereich ab, bietet verschiedene Farbpaletten und integriert einen Laserpointer zur exakten Messung. In unserem Test zeigen wir, wie gut die Wärmebildkamera in der Praxis ist.

Design & Display

Die Hikmicro E01 ist mit einem 2,4-Zoll-LCD ausgestattet, das allerdings recht dunkel wirkt. Die Kamera misst 196 × 117 × 59 mm und bringt rund 290 g auf die Waage. Durch ihr kompaktes Format passt die E01 problemlos in die Werkzeugtasche – praktisch für Hobbyhandwerker. Die Hikmicro E01 ist zudem nach IP54 zertifiziert und damit staubgeschützt sowie gegen Spritzwasser aus allen Richtungen abgesichert.

Das LCD ist kleiner als bei teureren Modellen. Dadurch wirkt die Wärmebildkamera mit Pistolengriff weniger sperrig. Ein Nachteil: Es gibt keinen Blendschutz, wodurch Spiegelungen unter bestimmten Lichtbedingungen unvermeidlich sind.

Die Display-Auflösung von 240 × 320 Pixeln reicht für die Darstellung der Wärmebilder aus, auch wenn Details schwerer zu erkennen sind als auf größeren Bildschirmen. Die Bildwiederholfrequenz liegt bei 20 Hz und damit unter dem Niveau vieler Konkurrenten. Für statische Szenen und ruhiges Arbeiten reicht das jedoch in der Praxis meist aus.

Die Kamera bedient man über vier physische Tasten – einen Touchscreen gibt es nicht. Das macht sie robuster und zuverlässiger, allerdings ist die Navigation durch die Menüs etwas aufwendiger und weniger intuitiv. Vorteilhaft: Die Tasten lassen sich auch mit dünnen Handschuhen bedienen. Die Bildaufnahme erfolgt über einen Abzug an der Vorderseite, der mit dem Zeigefinger betätigt wird.

An der Front sitzen der Infrarotsensor und ein Laserpointer. Letzterer hilft, Messpunkte exakt zu lokalisieren. Er zielt in die Bildmitte, wo die Temperaturwerte standardmäßig eingeblendet werden. Allerdings ist der Sensor so verbaut, dass die Kamera leicht nach unten gekippt werden muss, um ein Objekt ins Bildzentrum zu rücken – das ist nicht sonderlich ergonomisch.

Funktionen

Die E01 konzentriert sich auf ihre Kernfunktion: reine Wärmebildaufnahmen ohne Zusatzfunktionen. Eine zusätzliche optische Kamera zur Anzeige von überlappten Bildern fehlt. Die E01 ist ein reines Wärmebildgerät – für viele Anwendungen ist das aber auch nicht nötig.

Die interne Software erlaubt das Einstellen verschiedener Farbpaletten, um je nach Einsatzbereich optimale Kontraste zu erzeugen. Zudem helfen automatische Temperaturmesspunkte (Zentrum, Hot, Cold) bei einer schnellen Analyse der Wärmebilder. Einen frei wählbaren Messpunkt kann die Kamera allerdings nicht setzen.

Der interne Speicher fasst 4 GB und reicht laut Hersteller für mehr als 30.000 Aufnahmen. Eine Erweiterung per Speicherkarte ist nicht vorgesehen. Die Datenübertragung erfolgt ausschließlich per USB-Kabel. WLAN oder Bluetooth fehlen. Am Windows-PC oder Mac meldet sich die Kamera als Wechseldatenträger.

Der integrierte Lithium-Ionen-Akku reicht im Idealfall für bis zu 8 Stunden Dauerbetrieb, sofern die Display-Helligkeit reduziert wird. Aufgeladen wird über eine USB-C-Buchse hinter einer Gummiklappe. Über dieselbe Schnittstelle lassen sich die gespeicherten Bilder auch auf den PC oder Mac übertragen.

Bildqualität

Mit einer nativen Auflösung von 96 × 96 Pixeln bewegt sich die E01 am unteren Ende des Marktes. Allerdings sollte man beachten: Schon etwas höhere Auflösungen verdoppeln schnell den Preis.

Die thermische Empfindlichkeit gibt der Hersteller mit < 50 mK an – ein überraschend guter Wert in dieser Preisklasse. Im Einsatz deckt die Wärmebildkamera einen Temperaturbereich von –20 bis 400 Grad Celsius ab. Zur besseren Darstellung der Messwerte stehen verschiedene Farbpaletten zur Auswahl.

Die Super-IR-Technologie interpoliert die nativen 96 × 96 Pixel auf 240 × 240 Pixel. Das funktioniert überraschend gut und sorgt für deutlich schärfere Darstellungen, als es die Rohauflösung erwarten lässt.

Technische Daten

IR-Auflösung 96 x 96 Pixel (nativ)
Interpolierte Auflösung 240 x 240 Pixel
Bildfrequenz 20 Hz
Temperaturbereich -20°C bis 400°C
Display 2,4″ LCD
Akkulaufzeit 8 Stunden
Speicher 4 GB intern
Konnektivität USB (kein WLAN/Bluetooth)

Preis

Die Hikmicro E01 ist derzeit reduziert und kostet bei Amazon nur rund 180 Euro und richtet sich klar an Einsteiger sowie Gelegenheitsnutzer. Für diese Zielgruppe ist das Preis-Leistungs-Verhältnis attraktiv. Anspruchsvollere Anwender könnten allerdings Funktionen wie eine integrierte Digitalkamera vermissen.

Fazit

Die Hikmicro E01 ist eine solide Einsteiger-Wärmebildkamera ohne überladene Ausstattung. Der Hersteller konzentriert sich auf das Wesentliche: zuverlässige Thermoaufnahmen bei langer Akkulaufzeit. Für die meisten Anforderungen von Hobby- und Gelegenheitsnutzern genügt das vollkommen. Die niedrige native Auflösung bleibt jedoch ein klarer Schwachpunkt – auch wenn die Super-IR-Interpolation das Ergebnis sichtbar verbessert.

Hikmicro D01 im Test: Günstige Wärmebildkamera für Haus & Werkstatt überrascht

Die Hikmicro D01 liefert Aufnahmen wie eine große Wärmebildkamera, bleibt dabei aber kompakt und preiswert – so zumindest das Versprechen des Herstellers. Doch kann die Wärmebildkamera das einhalten?

VORTEILE

  • Sehr lange Akkulaufzeit (bis ca. 11 Stunden)
  • Eigenständiges Gerät mit Display und internem Speicher
  • Hot-/Cold-Spot-Anzeige für schnelle Orientierung

NACHTEILE

  • Nativer Sensor nur 96 × 96 Pixel
  • Schwächen auf größere Distanz
  • Kunststoffgehäuse wirkt billig
  • Keine Video-Funktion

Die Hikmicro D01 liefert Aufnahmen wie eine große Wärmebildkamera, bleibt dabei aber kompakt und preiswert – so zumindest das Versprechen des Herstellers. Doch kann die Wärmebildkamera das einhalten?

Wärmebildkameras sind längst nicht mehr nur Werkzeug für Profis. Auch private Nutzer kommen mittlerweile zu erschwinglichen Geräten, mit denen man Wärmebrücken entdeckt, Elektrobauteile überprüft oder Heizungsanlagen kontrolliert.

Die Hikmicro D01 gehört genau in dieses Segment: ein handliches Gerät mit Display, Akku und Speicher. Sie ist innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit, benötigt kein Smartphone und richtet sich klar an Einsteiger, die schnell Ergebnisse sehen möchten. Im Test zeigt sie sich als überraschend leistungsfähig – mit klaren Stärken im Nahbereich und spürbaren Grenzen bei Detailtiefe und Reichweite.

Design

Die Hikmicro D01 setzt auf ein klassisches Wärmebildkamera-Format: ein kompaktes Handgerät mit integriertem Bildschirm und wenigen Bedienknöpfen. Das Gerät besteht aus Kunststoff und fühlt sich auch so an – etwas billig. Das Kunststoffgehäuse wirkt insgesamt funktional und ausreichend robust für typische Haus- und Werkstattaufgaben, aber für anspruchsvollere Aufgaben würden wir es nicht empfehlen.

Dafür liegt es aber gut in der Hand und ist leicht. Jedoch wurde auf eine leichte Schutzschicht wie eine Gummierung verzichtet, sodass es sich bei Nässe etwas rutschig anfühlt. Dank IP54-Zertifizierung übersteht es zumindest Spritzwasser.

Auf der Oberseite ist ein USB-C-Port angebracht. Damit kann man die D01 aufladen oder zur Datenübertragung mit einem PC oder Mac verbinden. Am unteren Ende ist hingegen ein Stativgewinde integriert, um das Handgerät auch stationär zu verwenden. Direkt daneben kann die mitgelieferte Handschlaufe angebracht werden.

Leider verzichtet Hikmicro auf einen Schutz für die Wärmebildlinse und auch eine Hülle oder Ähnliches ist nicht vorhanden. Wer also das Handheld-Gerät in den Werkzeugkoffer legen möchte, sollte daher aufpassen.

Steuerung & Bedienung

Die Bedienung ist einer der größten Pluspunkte der D01. Nach dem Einschalten dauert es nur wenige Sekunden, bis das Wärmebild erscheint. Die Menüstruktur ist bewusst einfach gehalten: Szenen wechseln, SuperIR aktivieren, Entfernungen anpassen – alles funktioniert intuitiv und ohne umfangreiche Vorkenntnisse.

Für viele Anwender reicht das völlig aus. Die automatische Anzeige des heißesten, kältesten und mittleren Messpunkts hilft enorm bei schnellen Diagnosen: Überhitzte Bauteile im Sicherungskasten, kalte Fugen an Fenstern oder Unterschiede in Heizkreisen lassen sich sofort lokalisieren.

Die interne Foto-Funktion eignet sich gut zur Dokumentation. Zwar gibt es keinen Videomodus, doch für typische Anwendungen wie Hausinspektionen, Heizungschecks oder Renovierungsarbeiten ist das verschmerzbar. Die sehr lange Akkulaufzeit – bis zu elf Stunden – macht die Kamera besonders praktisch für längere Rundgänge oder Arbeitstage ohne permanente Stromversorgung.

Grenzen zeigt das Bedienkonzept bei professionellen Aufgaben: Die Menüs sind einfach, Emissionswerte nur begrenzt anpassbar, und komplexe Analysewerkzeuge fehlen. Wer anspruchsvolle thermografische Auswertungen oder industrielle Prozesskontrollen plant, wird hier nicht fündig. Für den Alltag bietet die D01 jedoch genau die richtige Mischung aus Einfachheit und Funktion.

Kamera & Bildqualität

Das Herzstück der Wärmebildkamera ist natürlich der Infrarot-Sensor: Er arbeitet mit 96 × 96 Pixeln, der durch die SuperIR-Optimierung auf 240 × 240 Pixel hochgerechnet wird. Das sorgt für ein deutlich besseres Bild, als die Basisauflösung vermuten lässt. Für Haus- und Werkstattanwendungen ist die Bildqualität überraschend brauchbar: Wärmebrücken an Fenstern, Unterschiede in Fußbodenheizungen, Dämmfehler oder überhitzte Elektrobauteile lassen sich klar erkennen, aber dennoch erkennt man den Unterschied zu nativ höher aufgelösten Sensoren.

Damit eignet sich die Hikmicro D01 besonders für den Nah- und Mittelbereich. Bis zu einigen Metern Abstand liefert sie verwertbare Bilder. Der Temperaturbereich von –20 °C bis 400 °C deckt typische Kontrollaufgaben ab – von Heizsystemen bis zu elektrischen Verteilungen. Andere Modelle sind auch für höhere Temperaturen ausgelegt, kosten aber in der Regel auch einiges mehr.

Die Hot-/Cold-Spot-Anzeige erleichtert schnelle Analysen, und verschiedene Farbpaletten sorgen für ausreichend Kontrast, je nach Einsatzgebiet.

Auf größere Entfernung zeigt der Sensor jedoch seine Grenzen. Gebäudeansichten, feine Strukturen oder kleine Komponenten werden schnell zu grob dargestellt. Für die Preisklasse liefert die D01 jedoch überzeugende und vor allem praxisnahe Ergebnisse.

Preis

Die Wärmebildkamera Hikmicro D01 ist ab 159 Euro erhältlich. Bei Amazon gibt es aktuell einen anwählbaren Rabatt-Coupon in Höhe von 10 Prozent. Der Preis sinkt dann auf rund 143 Euro. Damit zählt sie zu den günstigsten eigenständigen Wärmebildkameras und bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Einsteiger.

Fazit

Die Hikmicro D01 ist eine praktische, preiswerte und überraschend leistungsfähige Wärmebildkamera für Haus, Werkstatt und Alltag. Sie liefert solide Bilder im Nahbereich, startet schnell, ist kinderleicht zu bedienen und überzeugt mit extrem langer Akkulaufzeit. Ihre Grenzen liegen bei Detailtiefe, Reichweite und professionellen Analysefunktionen. Für Einsteiger und alle, die schnell und unkompliziert thermische Auffälligkeiten entdecken wollen, ist die D01 ein empfehlenswerter und sehr zugänglicher Einstieg in die Wärmebildtechnik.

Hikmicro E03 im Test: Kompakte und günstige Wärmebildkamera

Die kompakte Wärmebildkamera Hikmicro E03 kombiniert Wärme- mit Sichtbildern per Fusion-Funktion. Dabei ist sie erfreulich kompakt und günstig.

VORTEILE

  • NETD von < 50mK 
  • Fusion-Technik
  • leicht und kompakt 
  • LED-Arbeitslicht und USB-C 
  • Schnelle Ladezeit (2,5 h)

NACHTEILE

  • unzuverlässige Touchscreen-Bedienung
  • Hardware-Auslöser funktioniert unzuverlässig
  • niedrige native IR-Auflösung (96 × 96) 
  • kein WLAN oder Bluetooth 

Die kompakte Wärmebildkamera Hikmicro E03 kombiniert Wärme- mit Sichtbildern per Fusion-Funktion. Dabei ist sie erfreulich kompakt und günstig.

Die Hikmicro E03 ist eine handliche Wärmebildkamera im Kompaktformat, die Temperaturen von -20 bis 350 Grad Celsius misst. Mit ihrer Fusion-Funktion, die Wärme- und Sichtbilder überlagert, erleichtert sie die Orientierung – etwa beim Aufspüren von Wärmequellen oder Kältebrücken.

Für rund 230 Euro richtet sie sich an Einsteiger, die eine mobile und alltagstaugliche Lösung für Gebäudediagnose, Elektrocheck oder einfache Reparaturarbeiten suchen. Wir haben im Test geprüft, ob die günstige Einsteigerkamera im Alltag überzeugt.

Design & Display

Die Thermalkamera bringt 218 g auf die Waage und misst 138 × 85 × 24 mm. Die Kamera ist kompakt, angenehm leicht und damit gut transportabel. Zum Lieferumfang gehören neben einem USB-C-Kabel auch eine einfache Tasche mit Clip, sodass sich die Thermokamera sicher am Gürtel oder an der Kleidung befestigen lässt.

Der 3,5-Zoll-Touchscreen bietet lediglich eine Auflösung von 320 × 240 Pixeln – klassische Digitalkameras liefern hier deutlich mehr. Angesichts der insgesamt niedrigen Systemauflösung fällt das jedoch kaum ins Gewicht. Problematisch ist eher die Hintergrundbeleuchtung: Im Freien ist das Display nicht hell genug, bei direkter Sonne lässt es sich kaum ablesen.

Die Bedienung erfolgt fast ausschließlich über den Touchscreen, ergänzt um einen Power-Knopf sowie den Auslöser für Foto- und Videoaufnahmen. Das Menü ist logisch genug aufgebaut, allerdings fehlen physische Tasten fast vollständig. Zudem reagiert der Touchscreen mitunter etwas träge.

Auch der Auslöser überzeugt nicht: Ein klarer Druckpunkt fehlt, und da der recht breite Knopf ins Gehäuse eingelassen ist, gestaltet sich das Auslösen unnötig fummelig. Mit Handschuhen ist die Bedienung praktisch unmöglich – weder Touchscreen noch Auslöser lassen sich sinnvoll nutzen. Erschwerend kommt hinzu, dass das eher kantige Gehäuse nicht ergonomisch geformt ist, sodass längeres Arbeiten anstrengend wird. Hochkant-Aufnahmen sind ebenfalls nicht möglich, da sich das Display-Bild nicht automatisch dreht.

Das Gehäuse ist nach IP54 spritzwasser- und staubgeschützt. Untergetaucht werden darf die Kamera aber nicht.

Funktionen & Bedienung

Die E03 bietet drei Bildmodi, zwischen denen je nach Anwendung gewechselt werden kann: einen klassischen Infrarot-Modus, einen Sichtlicht-Modus über die integrierte Digitalkamera sowie einen Fusion-Modus, der beide Ansichten kombiniert. Zur Hervorhebung von Temperaturunterschieden stehen sechs Farbpaletten bereit – darunter White Hot, Black Hot, Rainbow, Ironbow, Rain und Blue Red.

Im Gerät steckt ein nicht austauschbarer 4‑GB-Speicher, der Platz für rund 30.000 Wärmebilder oder etwa 20 Stunden Videoaufzeichnung bietet. Einen Speicherkartenslot gibt es nicht, der Datenaustausch erfolgt daher ausschließlich per Kabel. Praktisch: Die Thermokamera wird am PC oder Mac ohne zusätzliche Software wie ein externes Laufwerk erkannt und lässt sich direkt auslesen.

Die Akkulaufzeit liegt bei ungefähr 4 Stunden bei durchschnittlich hell eingestelltem Display. Der nicht wechselbare Lithium-Ionen-Akku wird über ein USB-C-Kabel in etwa 2,5 Stunden wieder aufgeladen. Ein Netzteil liegt nicht bei, doch mittlerweile dürfte praktisch jeder, der ein Handy besitzt, auch ein USB-C-Netzteil haben.

Ein kleines LED-Licht an der Vorderseite dient zur Ausleuchtung des Messfelds, reicht aber nur bis etwa einen Meter. Auf einen Laserpointer zum gezielten Anvisieren verzichtet die Kamera, dafür steht ein digitaler Vierfachzoom zur Verfügung. Außerdem erscheinen im Sucherbild automatisch drei Messpunkte: Center Spot zeigt die Temperatur in der Bildmitte an, Hot Spot markiert die wärmste Stelle, Cold Spot die kälteste.

So erkennt die E03 kritische Bereiche von selbst und verschafft dem Nutzer schnell einen Überblick über die Temperaturverteilung – etwa um Wärmequellen, Überhitzungen oder Kältebrücken zu identifizieren.

Etwas störend fällt die automatische Kalibrierung auf: In Abständen von ein bis zwei Sekunden friert das Bild kurz ein und ein leises Klicken ist zu hören. Dabei wird der IR-Sensor abgedunkelt, um das System neu zu justieren. Das erhöht zwar die Messgenauigkeit, unterbricht jedoch regelmäßig den Beobachtungsfluss.

Bildqualität

Die Hikmicro E03 liefert eine native Infrarot-Auflösung von 96 × 96 Pixeln, die intern auf 240 × 240 Pixel hochskaliert wird, um Details besser erkennbar zu machen. Das Sichtfeld beträgt 50 × 50 Grad. Der Messbereich reicht von –20 bis 350 Grad Celsius. Die thermische Empfindlichkeit (NETD) unter 50 mK bei 25 °C ist für diese Preisklasse ordentlich – teurere Modelle erreichen Werte unterhalb von 40 mK, Spitzenmodelle sogar deutlich darunter. Beim NETD handelt es sich um ein Maß für Empfindlichkeit – je kleiner, desto besser.

Zusätzlich ist eine 0,3-Megapixel-Digitalkamera integriert, mit der sich Fusion-Aufnahmen erstellen lassen: Dabei werden Wärmebild und Sichtbild überlagert, was die Orientierung deutlich erleichtert. Für typische Anwendungen wie das Auffinden von Kältebrücken, Überhitzungen oder Temperaturverteilungen reicht die Leistung der Hikmicro E03 völlig aus. Damit ist sie geeignet zum schnellen Check von Heizungsrohren, Schaltschränken oder Dachdämmung.

Die Messgenauigkeit gibt der Hersteller mit ±2 °C an – ein üblicher Wert. Damit eignet sich die Kamera nicht nur für den privaten Einsatz, sondern auch für einfache professionelle Anwendungen. Einschränkend wirkt allerdings das Fehlen einer Makro-Funktion: Feinere Temperaturunterschiede, etwa auf Leiterplatten, lassen sich so nur schwer erfassen.

Technische Daten

Native IR-Auflösung 96 x 96 Pixel (9.216 Bildpunkte)
SuperIR-Auflösung 240 x 240 Pixel (57.600 Bildpunkte)
Bildfrequenz 25 Hz
NETD < 50 mK (bei 25°C)
Display 3,5 Zoll-LCD-Touch (320 x 240 Pixel)
Digitalkamera 640 x 480 Pixel
Arbeitstemperatur -10°C bis 50°C
Gewicht 218 g
Speicher 4 GByte
Schnittstelle USB-C

Preis

Die Hikmicro E03 richtet sich als kompakte Wärmebildkamera an Einsteiger und bietet mit einem Preis von rund 230 Euro ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Fazit

Die Hikmicro E03 punktet mit praktischen Funktionen wie der Fusion-Technik und einem handlichen Formfaktor, der sie deutlich alltagstauglicher macht als klassische Wärmebildkameras. Den Gesamteindruck schmälern allerdings die träge Touchscreen-Bedienung und die häufig klackernde Kalibrierung.

Topdon TC004 Mini im Test: Günstige und handliche Wärmebildkamera

Die Topdon TC004 Mini bringt Wärmebildtechnik in kompakter Form für Hausinspektionen, Technik‑Checks oder den mobilen Einsatz – Kompromisse sind allerdings vorprogrammiert.

VORTEILE

  • kompakte Bauform, sehr leicht
  • großer Temperaturbereich von rund -20 °C bis +450 °C
  • sehr lange Akkulaufzeit (bis 15 Stunden)
  • automatische Hot-/Cold-Spot-Erkennung
  • Schutz nach IP54 und sturzfest bis 2 Meter

NACHTEILE

  • Detailtiefe auf Distanz begrenzt
  • Grundauflösung nur 128 × 128 Pixel
  • Keine Videoaufnahme, nur Fotos
  • Menüführung sehr einfach gehalten
  • Wenig geeignet für anspruchsvolle Profi-Analysen

Die Topdon TC004 Mini bringt Wärmebildtechnik in kompakter Form für Hausinspektionen, Technik‑Checks oder den mobilen Einsatz – Kompromisse sind allerdings vorprogrammiert.

Wärmebildkameras waren lange Zeit teures Spezialwerkzeug, doch inzwischen findet man auch handliche und erschwingliche Modelle, die für viele Alltagsaufgaben völlig ausreichen. Die Topdon TC004 Mini ist genau so ein Gerät: kompakt, leicht und für schnelle Temperaturanalysen gedacht – ob an der Heizung, an elektrischen Bauteilen oder beim Prüfen von Wärmebrücken am Haus.

Im Test zeigt sich schnell, dass die Kamera im Nah- und Mittelbereich überzeugt und sich besonders für schnelle Arbeitskontrollen eignet. Gleichzeitig wird klar: Wer maximale Auflösung oder große Reichweiten erwartet, sollte die Grenzen dieses Einsteigermodells für rund 170 Euro kennen.

Design

Die Topdon TC004 Mini setzt auf ein handliches Pistolenformat, das gut ausbalanciert in der Hand liegt. Der 2,4-Zoll-Bildschirm zeigt alle Informationen klar an, darunter befinden sich wenige, aber leicht verständliche Tasten zur Navigation. Das Gehäuse besteht aus einem robusten Kunststoff, der nach IP54 vor Staub und Spritzwasser schützt. Zusätzlich ist es nach Herstellerangaben sturzfest bis in eine hähe von rund zwei Metern – ein Vorteil für Baustelle, Werkstatt und Haushalt.

Mit ihrem geringen Gewicht eignet sich die TC004 Mini besonders für mobile Einsätze. Sie passt problemlos in den Werkzeugkoffer, die mitgelieferte Handschlaufe macht den Transport zusätzlich sicherer. Zubehör wie ein Hartschalenetui oder zusätzliche Objektive gibt es nicht, was in dieser Preisklasse nicht überrascht. Etwas kritisch ist jedoch, dass kein Kameraschutz beiliegt – hier ist Vorsicht geboten.

Ein kleines Detail versteckt sich auf der Unterseite: Wie auch andere Handgeräte verfügt die TC004 Mini über ein 1/4-Gewinde, sodass man die Kamera einfach auf ein Stativ schrauben und dadurch auch stationär nutzen kann. Auf der Oberseite ist hingegen der Lade- und Datenport zu finden. Für den USB-C-Anschluss liegt auch ein entsprechendes Ladekabel bei.

Steuerung & Bedienung

Die Bedienung der TC004 Mini ist bewusst simpel gehalten und weitestgehend selbsterklärend. Ein längerer Druck auf den Einschaltknopf genügt – nach kurzer Initialisierung erscheint das Wärmebild auf dem Display. Dort startet man in einer Standardansicht, die die minimale sowie maximale Temperatur im Bildbereich mittels einer blauen und roten Markierung anzeigt und diese oben links nochmals als genauen Messwert ausgibt. Die Farbpalette kann man über die Oben- und Unten-Taste wechseln.

Über einen Druck auf die OK-Taste gelangt man in das Menü. Dieses ist übersichtlich und bietet die wichtigsten Funktionen: Temperaturwarnungen aktivieren, Messmodi ändern sowie grundlegende Einstellungen wie Temperatureinheit oder Messdistanz anpassen.

Die Bildfrequenz von 25 Hz sorgt für ein flüssiges Livebild, sodass man auch bewegte Szenen gut beurteilen kann.

Die ergonomische Form ist ein Pluspunkt. Der Pistolengriff liegt angenehm in der Hand, auch bei längerer Nutzung. Für stationäre Aufgaben lässt sich die Kamera dank Gewinde auf einem Stativ befestigen. Fotos können mittels Triggertaste direkt auf den internen Speicher aufgenommen und später per USB-C übertragen werden. Die Akkulaufzeit ist in dieser Klasse sehr solide: Man kann das Gerät mehrere Stunden verwenden – das ist genug für mehrere Inspektionen ohne Nachladen.

Allerdings bleibt die Bedienung funktional und eher einfach. Tiefergehende Analysefunktionen oder einen Video-Modus bietet die TC004 Mini nicht. Auch die Verbindung zur Datenübertragung mit einem Mac klappt leider nicht vollkommen reibungslos. Um Bilder zu übertragen, mussten wir daher auf einen Windows-PC zurückgreifen.

Kamera & Bildqualität

Im Kern arbeitet die Topdon TC004 Mini mit einem Infrarotsensor mit 128 × 128 Pixeln. Durch interne Optimierung wird das Bild auf 240 × 240 Pixel hochgerechnet, was für deutlich mehr Struktur sorgt, aber natürlich keine echte optische Detailsteigerung bedeutet. Der Temperaturmessbereich reicht von etwa –20 °C bis +450 °C, die Sensitivität liegt bei unter 40 mK – genug, um selbst kleine Temperaturunterschiede sichtbar zu machen.

Im Nah- und Mittelbereich liefert die Kamera sehr brauchbare Ergebnisse. Wärmebrücken an Fenstern, undichte Stellen oder Leitungen einer Fußbodenheizung werden klar dargestellt. Elektrische Bauteile lassen sich gut beurteilen, und auch in der Werkstatt zeigt die Kamera zuverlässig Temperaturverläufe.

Die verschiedenen Farbpaletten – etwa White Hot, Black Hot, Iron oder Rainbow – helfen dabei, je nach Situation den besten Kontrast herauszuholen. Die Hot-/Cold-Spot-Anzeige erleichtert schnelle Entscheidungen, da kritische Stellen sofort auffallen.

Ab einer Entfernung von etwa drei Metern wird jedoch deutlich, dass der Sensor nur 128 × 128 Pixel liefert. Feine Details gehen verloren, und der digitale Zoom bringt erwartungsgemäß keine echte zusätzliche Schärfe. Für Wildbeobachtung oder anspruchsvolle Industrieprüfungen ist die Auflösung daher zu gering. Für typische Heimwerker-Aufgaben, Leckage- und Heizungsprüfungen sowie elektrische Diagnosen liefert die TC004 Mini dagegen absolut solide Bilder und Messwerte.

Preis

Die Topdon TC004 Mini kostet regulär rund 199 Euro. Im Handel ist sie teils auch etwas günstiger zu finden. So ist das Modell aktuell bei Amazon auf 170 Euro reduziert. Für eine eigenständige Wärmebildkamera mit solider Ausstattung ist das ein attraktiver Preis.

Fazit

Die Topdon TC004 Mini ist eine solide Einsteigerlösung für alle, die eine handliche Wärmebildkamera ohne komplexe Menüs suchen, aber auch keinen Smartphone-Adapter wollen. Sie liefert im Nah- und Mittelbereich ordentliche Ergebnisse, bietet eine lange Akkulaufzeit und ist robust genug für den Alltag.

Die Grenzen der Wärmebildkamera liegen klar bei der Auflösung, der fehlenden Videoaufnahme und eingeschränkter Detailtiefe auf Distanz. Für Hausinspektionen, Technikchecks und schnelle Kontrollen ist sie jedoch eine ausgezeichnete und preislich attraktive Wahl.

Kaiweets KTI-W01 im Test: Günstige Wärmebildkamera mit Bildüberlagerung

Wärmebildkameras müssen nicht teuer sein. Die Kaiweets KTI-W01 ist ein kompaktes und günstiges Modell für den semiprofessionellen Einsatz.

VORTEILE

  • Dual-Light-Fusion-Technik
  • integrierter 32-GB-Speicher
  • lange Akkulaufzeit 
  • kompaktes & leichtes Design

NACHTEILE

  • automatische Farbskalierung kann verwirren
  • keine Mac-Software verfügbar
  • fester Fokus ohne Makro-Einstellung

Wärmebildkameras müssen nicht teuer sein. Die Kaiweets KTI-W01 ist ein kompaktes und günstiges Modell für den semiprofessionellen Einsatz.

Mit der KTI-W01 bietet Kaiweets ein kompaktes und günstiges Modell im Pistolen-Design, das sich durch Bildüberlagerung mittels Dual-Light-Fusion, IP54-Schutz und lange Akkulaufzeit als vielseitige Lösung empfiehlt. Ob bei der Gebäudediagnose, bei Elektroinstallationen oder für Tierbeobachtungen – Wärmebildkameras sind längst nicht mehr nur teuren Profigeräten vorbehalten. Wie sich die Wärmebildkamera in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.

Design & Display

Das 3,2-Zoll-Display der KTI-W01 löst mit 640 × 480 Pixeln auf – für die Darstellung von Wärmebildern ist das vollkommen ausreichend. Mit Abmessungen von rund 90 × 105 × 223 mm bleibt das Gerät trotz des Displays angenehm kompakt. Eine kleine Transporttasche gehört zum Lieferumfang.

Die gummierten Tasten lassen sich auch mit dünnen Handschuhen zuverlässig bedienen. Unpraktisch ist jedoch, dass die Bestätigungstaste nicht mittig im Steuerkreuz sitzt, sondern darüber. Eine blinde Bedienung ist so schwer möglich und erfordert eine gewisse Eingewöhnung. Im Test landeten unsere Fingertipps daher häufig in der Mitte des Kreuzes.

Auf der Vorderseite sitzen sowohl die Infrarot- als auch die Digitalkamera, die für die Fusion-Funktion zusammenarbeiten. Abgedeckt werden sie von einer fest montierten Schutzklappe. Eine Makrofunktion oder ein Hilfslicht bietet die KTI-W01 nicht.

Funktionen

Die KTI-W01 bietet drei Bildmodi, die sie von günstigen Konkurrenzgeräten abheben: Im klassischen Infrarotmodus zeigt sie ausschließlich das Wärmebild, der Sichtlichtmodus nutzt nur die integrierte Digitalkamera. Im Dual-Light-Fusion-Modus werden beide Aufnahmen in drei wählbaren Transparenzstufen übereinandergelegt. Diese Technik erleichtert die räumliche Orientierung bei komplexen Wärmebildern. In der Praxis wird jedoch meist der reine Thermalmodus bevorzugt, da er eine ausreichend hohe Auflösung liefert.

Während der Messung verfolgt die Kamera automatisch die höchste, niedrigste und zentrale Temperatur im Bild und markiert diese sichtbar. Zusätzlich lassen sich fünf verschiedene Farbpaletten auswählen, um Temperaturverteilungen besser unterscheiden zu können.

Weniger überzeugend ist die Umsetzung der automatischen Kalibrierung: Alle ein bis zwei Sekunden friert das Bild kurz ein, begleitet von einem leisen Klicken. In diesem Moment wird der IR-Sensor abgeschottet, um sich neu zu justieren – was zwar die Messgenauigkeit erhöht, im Gebrauch aber stört.

Der 3500-mAh-Akku ermöglicht eine Laufzeit von 6 bis 8 Stunden, abhängig von der Display-Helligkeit. Aufgeladen wird er per USB-C. Grundsätzlich austauschbar, ist er jedoch verlötet und damit nur mit technischem Know-how wechselbar.

Zur Ausstattung zählen eine automatische Abschaltfunktion, Spritzwasser- und Staubschutz nach IP54 sowie ein interner Speicher von 32 GB – ein Speicherkartenslot fehlt allerdings. Damit eignet sich die Kamera auch für den robusteren Außeneinsatz, bleibt bei der Speichererweiterung aber eingeschränkt.

Für die Nachbearbeitung stellt der Hersteller auf dem internen Speicher eine Windows-Software bereit, die Analysen, Echtzeit-Streaming und Datenauswertung über die USB-C-Verbindung ermöglicht. Eine Mac-OS-Version ist bislang nicht verfügbar.

Bildqualität

Die Infrarotkamera der Kaiweets KTI-W01 liefert eine native Auflösung von 256 × 192 Pixeln bei 25 Hz und damit rund 49.000 Messpunkten. Der Temperaturmessbereich reicht von –20 bis 550 °C bei einer Auflösung von 0,1 °C. Die thermische Empfindlichkeit (NETD) liegt bei ≤ 50 mK bei 25 °C, wodurch Temperaturunterschiede zuverlässig erkennbar sind. Teurere Geräte erreichen unter 40 mK, doch die KTI-W01 reicht für die meisten Anwendungen aus – nur bei Regen oder Schneefall stößt sie an Grenzen.

Weniger gelungen ist die automatische Anpassung des Farbspektrums: Die Kamera richtet die Farbskala permanent an den minimal und maximal erfassten Temperaturen aus. Das führt dazu, dass identische Temperaturen in unterschiedlichen Kontexten verschieden eingefärbt erscheinen – was besonders erfahrenen Anwendern die Orientierung erschwert.

Technische Daten

IR-Auflösung 256 x 192 Pixel
Bildfrequenz 25 Hz
Temperaturbereich -20 Grad Celsius bis 550 Grad Celsius
Thermische Empfindlichkeit ≤50mK
Display 3,2″ (640×480 Pixel)
Digitalkamera eingebaut
Akkulaufzeit 6-8 Stunden
Schutzklasse IP54
Gewicht 417g
Sichtfeld (FOV) 56° x 42°
Speicher 32 GB eMMC

Preis

Die KTI-W01 wurde uns von Kaiweets zur Verfügung gestellt. Mit dem Rabatt-Code KTIW01 gibt es einen Nachlass von 25 Prozent, die Wärmebildkamera ist derzeit aber vergriffen. Auch bei Amazon ist sie ausverkauft. Zu haben ist sie noch bei Aliexpress für 235 Euro.

Da der Händler seinen Sitz in China hat, greifen EU-Käuferschutzregeln nur eingeschränkt bei Kaum über Kaiweets. Der Hersteller verspricht jedoch 30 Tage Rückgaberecht und drei Jahre Garantie.

Fazit

Die Kaiweets KTI-W01 zeigt, dass eine Wärmebildkamera mit nützlichen Profi-Funktionen nicht teuer sein muss. Stärken wie Dual-Light-Fusion, der 32-GB-Speicher und die lange Akkulaufzeit sprechen für das Modell. Die automatische Farbskalierung, das regelmäßige Rekalibrieren und die fehlende Mac-OS-Software sind jedoch klare Schwächen. Wer eine erschwingliche, robuste und vielseitige Wärmebildkamera sucht, erhält hier ein überzeugendes Gesamtpaket.

Günstige Wärmebildkamera für Einsteiger ab 90 €: Yourealstar YXI96 Pro im Test

Die Yourealstar YXI96 Pro ist robust und leicht zu bedienen. Damit ist sie eine günstige Wärmebildkamera für Einsteiger.

VORTEILE

  • Handheld-Gerät
  • Fairer Preis
  • Integrierte Taschenlampe

NACHTEILE

  • Geringe Auflösung
  • Geringe Sensor-Empfindlichkeit
  • Keine App

Die Yourealstar YXI96 Pro ist robust und leicht zu bedienen. Damit ist sie eine günstige Wärmebildkamera für Einsteiger.

Mit der YXI96 Pro bietet Yourealstar ein Handheld-Gerät, das sich vorwiegend an Einsteiger richtet. Anders als kompakte Smartphone-Adapter kommt hier ein eigenständiges Gerät mit Display und Bedienelementen zum Einsatz. Die Kamera verzichtet zwar auf High-End-Technik, liefert aber solide Ergebnisse für den schnellen Check von Temperaturunterschieden im Alltag.

Die YXI96 Pro ist deutlich größer als die winzigen Adapter des Herstellers. Mit 231 × 79,2 × 84,9 Millimetern und einem Gewicht von 303 Gramm liegt sie angenehm in der Hand und erinnert eher an ein kleines Werkzeug als an ein Gadget. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, wirkt robust und ist für den Außeneinsatz ausreichend stabil. Die Linse ist durch eine Kunststoffabdeckung geschützt, die den empfindlichen Sensor vor Staub und Kratzern bewahrt.

Die Bedienung erfolgt direkt am Gerät, sodass keine App oder Smartphone-Verbindung erforderlich ist. Damit eignet sich die Kamera besonders für Anwender, die eine unkomplizierte Standalone-Lösung bevorzugen. Auch für Nutzer, die ungern Software von Drittanbietern installieren, ist dies ein Pluspunkt. Aktuell kostet die Wärmebildkamera bei Banggood mit dem Code BG842251 nur 83 Euro.

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist spartanisch: Neben der Kamera selbst liegt nur ein USB-A-auf-USB-C-Kabel zum Laden im Karton. Immerhin lässt sich der Speicher per microSD-Karte erweitern, um Bilder und Messungen dauerhaft zu sichern. Allerdings ist sie schwer zu wechseln, da die umliegende Öffnung nur sehr klein ist. Weitere Extras oder Zubehörteile liefert der Hersteller nicht mit, was in dieser Preisklasse aber keine Seltenheit ist.

Display & Bedienung

Das 2,4-Zoll-Display löst mit 240 × 240 Pixeln auf und zeigt das Wärmebild in Farbe an. Für Innenräume ist es ausreichend hell. Die Menüführung ist einfach gehalten und beschränkt sich auf das Wesentliche. Mit wenigen Tasten navigieren Nutzer durch die Menüs, wechseln Farbprofile oder aktivieren die Taschenlampe. Die Kamera ist damit auch für Einsteiger ohne Vorkenntnisse schnell verständlich.

Eine App-Anbindung gibt es nicht – was den Funktionsumfang zwar einschränkt, gleichzeitig aber die Nutzung unkompliziert macht, da keine zusätzliche Installation notwendig ist. Wer einfach nur ein Gerät einschalten und sofort Ergebnisse sehen möchte, dürfte die YXI96 Pro als angenehm unkompliziert empfinden.

Funktionen & Bildqualität

Testaufnahmen Yourealstar YXI96 Pro

Der verbaute Infrarotsensor löst mit 96 × 96 Pixeln auf – ein klarer Einsteigerwert, der für grundlegende Temperaturkontrollen im Nahbereich jedoch ausreicht. Der Temperaturbereich reicht von –20 °C bis 550 °C, sodass die Kamera sowohl für den Haushalt als auch für technische Anwendungen im Handwerk nutzbar ist.

Die thermische Empfindlichkeit von ≤ 60 mK ist solide und erlaubt die Darstellung von gängigen Temperaturunterschieden, wenn auch weniger präzise als bei höherwertigen Modellen. Zur Auswahl stehen fünf Farbprofile, mit denen sich die Temperaturdifferenzen optisch hervorheben lassen. Eine kleine Taschenlampe ist integriert und erweist sich bei Einsätzen in schlecht beleuchteten Räumen als nützliches Extra.

Für einfache visuelle Checks reicht die Auflösung aus, allerdings sind die Grenzen schnell erreicht: Feine Risse in der Dämmung oder kleine Kabelbrüche lassen sich nicht zuverlässig erkennen. Auf größere Distanzen verliert das Bild zudem stark an Schärfe, sodass die Kamera wirklich für den Nahbereich gedacht ist.

Praxistest

In der Praxis eignet sich die YXI96 Pro gut für einfache Checks im Haushalt: Ist ein Heizkörper gleichmäßig warm? Entweicht die Wärme durch ein Fenster? Wird ein Ladegerät übermäßig heiß? Solche Fragen beantwortet die Kamera zuverlässig.

Dank der eigenständigen Bauweise braucht es kein Smartphone, keine App und keine Internetverbindung – ein klarer Vorteil für Nutzer, die ein unkompliziertes Gerät suchen. Einschränkungen zeigen sich bei der Bildschärfe: Mit 96 × 96 Pixeln ist die Detailgenauigkeit sehr gering, kleine Objekte oder feine Strukturen lassen sich kaum unterscheiden. Für präzisere Messungen oder professionelle Anwendungen ist die Kamera daher nicht geeignet.

Im Alltag überzeugte die einfache Bedienung: einschalten, Motiv anvisieren, Farbprofil wählen und messen. Gerade für Gelegenheitsnutzer, die schnell eine grobe Einschätzung benötigen, ist dieser unkomplizierte Workflow angenehm. Wer dagegen regelmäßig arbeiten möchte, etwa im Handwerk oder in der Gebäudediagnose, wird die Limitierungen sehr schnell bemerken.

Technische Daten

256 × 192 Pixel
±2 °C
25 Hz
50° x 37.2°
≤40mK
-20 ℃ bis 550 ℃
35,3 × 26 × 19,2 mm
15,6 g
keine

Preis

Regulär kostet die Yourealstar YXI96 Wärmebildkamera knapp 100 Euro. Aktuell ist das Modell etwa bei Banggood mit dem Code BG842251 auf 83 Euro reduziert (inklusive Versandgebühren).

Hinweis: Beim Kauf in China-Shops gilt kein EU-Käuferschutz. Es drohen lange Lieferzeiten, zusätzliche Zoll- und Steuerkosten sowie Probleme bei Garantie und Rückgabe. Bei sicherheitsrelevanten Produkten besteht zudem das Risiko, dass sie nicht europäischen Standards entsprechen.

Fazit

Die Yourealstar YXI96 Pro ist eine einfache und robuste Wärmebildkamera für Einsteiger, die mit eigenem Display und intuitiver Bedienung punktet. Sie ist leicht zu handhaben, sofort einsatzbereit und deckt mit –20 °C bis 550 °C einen breiten Temperaturbereich ab. Die Erweiterung per SD-Karte und die integrierte Taschenlampe erhöhen die Praxistauglichkeit.

Auf der anderen Seite sind die Auflösung von 96 × 96 Pixeln und die Empfindlichkeit von ≤ 60 mK klar begrenzend. Für schnelle Kontrollen im Haushalt oder gelegentliche Hobbyanwendungen ist die Kamera vollkommen ausreichend. Wer jedoch detailliertere Wärmebilder benötigt, sollte zu einem höher auflösenden Modell greifen.

Insgesamt ist die YXI96 Pro ein Gerät, das primär durch seine Schlichtheit und sofortige Einsatzbereitschaft überzeugt. Für den Einstieg in die Welt der Thermografie ist sie brauchbar, für ambitionierte Nutzer jedoch eher ein Zwischenschritt. Wer einmal die Möglichkeiten höher auflösender Geräte kennengelernt hat, wird den Mehrwert schnell zu schätzen wissen.

Mustool MT15S Pro im Test: Multimeter mit Wärmebildkamera

Wer mit Elektronik arbeitet, benötigt oft eine Vielzahl an Messgeräten. Das Mustool MT15S Pro kombiniert ein Digitalmultimeter mit einer Wärmebildkamera und reduziert so den Gerätepark.

VORTEILE

  • Multimeter und Wärmebildkamera in einem
  • ausreichende Auflösung für detaillierte Darstellung
  • günstig

NACHTEILE

  • kurze Akkulaufzeit
  • Firmware-Updates schwer durchzuführen
  • langsame Boot-Zeit

Wer mit Elektronik arbeitet, benötigt oft eine Vielzahl an Messgeräten. Das Mustool MT15S Pro kombiniert ein Digitalmultimeter mit einer Wärmebildkamera und reduziert so den Gerätepark.

Die Wärmebildkamera bietet eine Auflösung von 256 × 192 Pixeln. Damit lassen sich thermische Probleme an Leiterplatten, elektrischen Anlagen oder Fußbodenheizungen sowie Wärmelecks aufspüren. Das Multimeter misst Spannung, Strom, Widerstand und Kapazität. Zudem sind Durchgangsprüfung, Diodentests, Frequenzmessung, Temperaturmessung und eine berührungslose Spannungserkennung möglich.

Nutzer profitieren vom Mustool MT15S Pro vorwiegend bei der Fehlersuche an elektrischen und elektronischen Geräten, bei Wartungsarbeiten und Gebäudeinspektionen. Das Gerät erfasst nicht nur thermische Probleme, sondern misst gleichzeitig auch elektrische Parameter. Die Pro-Version verfügt zusätzlich über eine Makrolinse für den Sensor, die detaillierte Temperaturaufnahmen erlaubt – nützlich etwa zur Analyse feiner Strukturen auf Leiterplatten. Das Gerät hat uns Banggood für den Test zur Verfügung gestellt.

Design & Display

Das Mustool MT15S Pro steckt in einem robust wirkenden Kunststoffgehäuse mit leicht abgerundeten Kanten und liegt gut in der Hand. Es misst 134 × 64 × 28 mm und wiegt rund 200 g.

Trotz der Doppelfunktion bleibt die typische Multimeter-Form erhalten. Die Vorderseite dominiert ein 3,5-Zoll-Farbdisplay, das sowohl Messwerte als auch Wärmebilder anzeigt – jedoch ohne Touchfunktion. Stattdessen erfolgt die Bedienung über physische Tasten an den Seiten und oben. Diese lassen sich auch mit Handschuhen gut nutzen, während ein Touchscreen eine schnellere Menüführung ermöglichen würde.

An der Oberseite sitzen die standardmäßigen Multimeter-Buchsen für die Messleitungen sowie vier gummierte Bedientasten. Die Prüfspitzen der Messleitungen sind nicht vergoldet. Das Gerät wird über einen seitlichen Schalter ein- und ausgeschaltet. Ein USB-C-Anschluss dient zum Laden der austauschbaren 18650-Lithium-Ionen-Zelle. Der mitgelieferte 2000-mAh-Akku reicht für etwa acht Stunden Betrieb und kann durch ein Modell mit höherer Kapazität ersetzt werden. Unterwegs ist das Aufladen per Powerbank möglich.

Zur Beleuchtung der Messumgebung ist eine LED-Taschenlampe integriert. Auf der Rückseite befindet sich eine ausklappbare Halterung zum Aufstellen des Geräts. Zusätzlich verfügt die Unterseite über ein Stativgewinde für eine feste Montage. Zum Lieferumfang gehört eine kleine Transporttasche für das Gerät und Zubehör – die Anleitung passt allerdings nicht hinein.

Funktionen & Anwendung

Nach dem Einschalten startet das Gerät im kombinierten Modus: Das Wärmebild nimmt den Hauptteil des Bildschirmes ein, während die Multimeterwerte im unteren Bereich angezeigt werden. Die Wärmebildkamera kann deaktiviert werden, um das gesamte Display für größere Messwerte und Graphen zu nutzen. In der Praxis erweist sich die geteilte Anzeige als nützlich, um thermische und elektrische Parameter gleichzeitig im Blick zu behalten.

Der Messmodus des Multimeters wird über die seitlichen Tasten gewechselt oder – bei Strommessungen – automatisch durch Einstecken der Messleitung in die entsprechende Buchse aktiviert.

Die Modi des Mustool MT15S Pro werden über die seitlichen Tasten umgeschaltet. Ein kurzer Druck wechselt zwischen Hauptfunktionen wie Spannung, Strom, Widerstand, Kapazität und Non-Contact-Voltage (NCV). Mit der Funktionstaste auf der Oberseite lassen sich Unterfunktionen steuern: Ein kurzer Druck wechselt zwischen AC und DC, ein langes Drücken öffnet das Einstellungsmenü.

Die NCV-Funktion erkennt Wechselspannung berührungslos. Dazu wird das Gerät in der Nähe eines Leiters, einer Steckdose oder einer elektrischen Leitung gehalten. Erkennt es eine Spannung, gibt es eine Warnung auf dem Display und einen durchdringenden Signalton aus.

Messwerte und Wärmebilder lassen sich durch langes Drücken der Speichertaste lokal sichern. Eine microSD-Karte kann intern eingesetzt werden, ist aber umständlich zu entnehmen und einzusetzen.

Ein praktischer Nachteil ist die lange Boot-Zeit von etwa 12 Sekunden, was spontane Messungen erschwert. Viele Nutzer werden daher den Stand-by-Modus nutzen, der jedoch die Akkulaufzeit verringert.

Das Multimeter kann nicht nur aktuelle Messwerte anzeigen, sondern auch Daten aufzeichnen und für spätere Analysen speichern. Ein kurzer Druck auf die Hold/Save-Taste friert den aktuellen Messwert auf dem Display ein. Im Wärmebildmodus speichert ein langes Drücken der Taste das aktuelle Bild auf der Speicherkarte. Im Multimeter-Modus ermöglicht dieselbe Funktion die Aufzeichnung von Wellenformen und Graphen zur Analyse zeitabhängiger Signale.

Gespeicherte Daten lassen sich direkt auf dem Display oder am PC ansehen. Über die USB-C-Buchse kann das Gerät als Wechseldatenträger genutzt werden, alternativ kann die microSD-Karte ausgelesen werden.

Ein Software-Tool von Mustool ist nicht bekannt. Die Anleitung erwähnt zwar Firmware-Updates, doch eine offizielle Hersteller-Website konnten wir nicht finden. Die angegebene URL führt auf einen nicht mehr erreichbaren Server.

Bildqualität & Genauigkeit

Laut Bedienungsanleitung hat die Wärmebildkamera eine Genauigkeit von ±2 °C an – ein Wert, der mit vielen Wärmebildkameras im mittleren Preissegment vergleichbar ist. Die Messauflösung beträgt 0,1 °C, die maximale Temperatur liegt bei 550 °C.

Die Genauigkeit des Multimeters entspricht der mittleren Geräteklasse, ohne an die Präzision spezialisierter Labormessgeräte heranzureichen.

  1. Spannungsmessung (AC/DC): Die Genauigkeit beträgt 1 % des Messwerts plus 3 Digits. Eine Messung von 100 V kann also real zwischen 98,7 V und 101,3 V liegen.
  2. Strommessung (AC/DC): Ebenfalls mit 1 % des Messwerts plus 3 Digits spezifiziert – ausreichend für die meisten Anwendungen.
  3. Widerstandsmessung: mit 0,5 % des Messwerts plus 3 Digits genauer als die Spannungs- und Strommessung.
  4. Kapazitätsmessung: 2 % des Messwerts plus 5 Digits bis 1999,9 µF, für höhere Werte bis 199,99 mF steigt die Abweichung auf 5 % plus 5 Digits.
  5. Diodentest: Mit einer Genauigkeit von 10 % eher für eine qualitative Beurteilung als für präzise Spannungsmessungen geeignet.

Preis

Bei Banggood kostet das Mustool MT15S Pro normalerweise rund 200 Euro, ist aber derzeit vergriffen. Baugleich mit dem Modell von Mustool ist die Tooltop ET15S bei Aliexpress für rund 200 Euro.

Fazit

Das Mustool MT15S Pro kombiniert eine hochauflösende Wärmebildkamera mit einem Digitalmultimeter in einem kompakten Gerät und richtet sich an Techniker, Elektroniker und Hobbyanwender, die beide Funktionen regelmäßig nutzen.

Die Kombination spart Zeit und Platz, hat aber einen Nachteil: Fällt das Gerät aus, sind beide Funktionen gleichzeitig unbrauchbar. Die Wärmebildkamera mit 256 × 192 Pixeln liefert detaillierte Aufnahmen, die für viele Anwendungen ausreichen. Dank der integrierten Makrolinse lassen sich auch kleine elektronische Bauteile analysieren. Das Multimeter beherrscht die gängigen Messfunktionen: Spannung, Strom, Widerstand, Kapazität und Frequenz.

Allerdings gibt es einige Einschränkungen, die potenzielle Käufer kennen sollten. Die Boot-Zeit von rund 12 Sekunden ist vergleichsweise lang. Die Navigation über physische Tasten ist weniger intuitiv als ein Touchscreen. Mit etwa acht Stunden Akkulaufzeit ist das Gerät für lange Einsätze knapp dimensioniert, der austauschbare Standardakku gleicht das teilweise aus. Ein weiteres Manko: Firmware-Updates scheinen mangels offizieller Hersteller-Website kaum möglich. Auch eine deutschsprachige Anleitung konnten wir nicht finden. Der Preis ist angesichts der gebotenen Funktionalität allerdings angemessen.

ZUSÄTZLICH GETESTET

Bilderstrecke: Hikmicro D01

Bilderstrecke: Topdon TC004 Mini

Beispielbilder Yourealstar YXI96 Pro

Bilderstrecke: Yourealstar YXI96 Pro

Testaufnahmen Hikmicro D01

Testaufnahmen Topdon TC004 Mini



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Künstliche Intelligenz

Cloud-Markt: Gartner prognostiziert Billion US-Dollar bis 2027


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Gartner sieht den weltweiten Cloud-Markt weiter im Aufwind. Bis 2027 soll er auf eine Billion US-Dollar ansteigen. Allerdings wird es massive Änderungen geben, die auf eine zunehmende KI-Nutzung zurückzuführen sind. So soll bis 2030 KI in über 90 Prozent der Cloud-Strategien integriert sein, gegenüber weniger als zehn Prozent heute.

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Gartner-Analyst Milind Govekar sieht hierbei zwei Entwicklungen: „Es wird bei den Cloud-Providern zwei unterschiedliche Investitionsmodelle geben. Das eine setzt auf einen stark vertikal integrierten Stack, wie bei Google, also von der CPUs bis hin zur KI-Ebene. Der andere ist modular und partnerorientiert.“ Als Beispiel verweist er auf die Kooperation von Microsoft mit OpenAI, um eine breite Palette an KI-Funktionen abzudecken: von den GPUs und CPUs bis hin zu den KI-Features. Diese unterschiedlichen Modelle haben weitreichende Konsequenzen für die KI-Nutzung aus der Cloud. Der vertikal integrierte Technologie-Stack bietet hohe Kosteneffizienz, eine gute Leistungsoptimierung und die Kontrolle über den gesamten Technologie-Stack. Oder besser gesagt: Der Anbieter hat die Kontrolle. Der modulare, partnerorientierte Ansatz bietet dagegen mehr Flexibilität, verkürzt die Markteinführung und ermöglicht mehr Innovationen.

Govekar ging dabei der Frage nach, um welche Innovationen es sich hierbei handelt. „Im Wesentlichen sind das paketbasierte Komponenten mit branchenspezifischen Lösungen“, lautet seine Einschätzung. Folglich meint er, dass es einen deutlichen Anstieg von Cloud-Services geben wird, die in traditionelle Branchen expandieren. Hierzu verweist er auf den Banking-Service von AWS in den USA und die HealthCare-Services von Google.
Das alles basiert auf drei umfangreichen Ressourcen: Erstens, einer komplexen Kerninfrastruktur aus Netzwerk, Rechenleistung, Speicher, KI-Modellen und der entsprechenden Support-Software. Dazu gehört auch eine leistungsstarke Dateninfrastruktur, die es ermöglicht, riesige Datenmengen aus verschiedenen Bereichen zu erfassen und für Training und Inferenz zu nutzen. Zweitens, die Kompositionsmöglichkeiten mit Cloud-nativen Technologien, wie Containern, die für die Entwicklung und den Einsatz von KI-Agenten verwendet werden. Und drittens, die Fähigkeit, schnell paketbasierte Komponenten (PBCs) zu erstellen, Marktplätze und Branchen-Clouds zu schaffen und branchenspezifische Funktionen bereitzustellen, die von anderen Anbietern und Nutzern kombiniert und zu eigenen Diensten erweitert werden können.

Viele Cloud-Provider würden massiv in diese Bereiche investieren. Als Beispiel dafür sieht Govekar die Automotive-Cloud-Lösungen in Deutschland. Diese Entwicklung wird sich auch im Markt widerspiegeln: „Wir gehen davon aus, dass der Anteil branchenspezifischer KI-Systeme zur Unterstützung kritischer Geschäftsziele bis 2030 auf etwa 80 Prozent ansteigen wird – von derzeit unter zehn Prozent“, so seine Prognose. Govekar meint auch, dass diese KI-Systeme autonome Entscheidungen treffen und Aufgaben orchestrieren. Wobei sich die Skalierbarkeit der Rechenressourcen in der Cloud als äußerst nützlich erweist, da hierbei große Mengen unternehmensweiter Daten erfasst und für die autonomen Entscheidungen bereitgestellt werden müssen.

Diese Entwicklungen haben aber auch eine Reihe an Problemen – beispielsweise bei den Cloud-Kosten: „Die meisten agentenbasierten KI-Workloads werden mithilfe von Containern bereitgestellt. Ich habe oft gesehen, dass diese Container um bis zu 70 Prozent überdimensioniert sind – was viel Geld kostet“, weiß Govekar aus seinen Kundenkontakten zu berichten. Sein Fazit: „Unternehmen, die ihre zugrunde liegende KI-Computerumgebung nicht optimieren, werden bis 2030 50 Prozent mehr bezahlen als die Konkurrenz.“

Ein weiteres Problem ist der Energiebedarf für KI. Lineare Extrapolationen, die einen extremen Energiebedarf vorhersagen, gibt es viele. Doch Govekar ist skeptisch: „Die Umsätze mit traditionellen Servern verlaufen flach, wogegen sich die Umsätze von KI-optimierten Servern vervielfachen, was eine deutlich höhere Energie-Effizienz bedeutet“, so seine Einschätzung. Trotzdem geht auch er davon aus, dass sich der Energiebedarf bis 2030 mehr als verdreifachen wird. Das könnte seiner Ansicht nach zu größeren politischen Verwerfungen führen. „In den Niederlanden, Großbritannien und anderen Ländern weigern sich die Wasserversorger bereits, die Rechenzentren mit Kühlung zu versorgen. Viele Bürger in der EMEA-Region sagen: ‚Ich will dieses Rechenzentrum nicht, weil es den Strom für die Neubauten verbraucht.‘“ Das hat direkte Folgen für die Energieplanung der IT. „Bis 2030 werden die Unternehmen, denen es nicht gelingt, die zugrunde liegende KI-Rechenumgebung zu optimieren, 50 Prozent mehr bezahlen als diejenigen, die dies tun“, lautet die entsprechende Gartner-Prognose.

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Ein besonders großer Unsicherheitsfaktor bei der weiteren Cloud-Entwicklung ist das Thema digitale Souveränität. Govekar bestätigt das: „Digitale Souveränität ist in Europa ein äußerst brisantes Thema, viele Unternehmen sind besorgt um ihre Datensouveränität und fragen: Wo werden meine Daten gespeichert und wer hat darauf Zugriff?“ Das sei insbesondere bei Rüstungsunternehmen zu beobachten. In vielen Fällen nutzen diese zwar die Kerninfrastruktur eines Cloud-Providers, setzen aber zusätzlich auch einen lokalen TK-Anbieter ein, über den eine souveräne Datenverwaltungsschicht implementiert wird. Häufig würde anstelle von Internet- oder WLAN-Technologie die Mobilfunktechnologie genutzt, da sie sicherer sei als das Internet. Und im Zuge des 5G-Ausbaus würde diese Kommunikation zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Insgesamt sind sich die Gartner-Analysten uneins, wie sie mit dem Thema digitale Souveränität umgehen sollen. Während Govekar eine pragmatische Einschätzung hat, die sich vor allem auf besonders sensitive Bereiche wie die Rüstungsindustrie beschränkt, ist sein Kollege René Büst sehr skeptisch. „Bei der Cloud-Nutzung ist die geopolitische Lage eine der größten Sorgen der IT-Entscheider“ sagte er in einer Pressekonferenz. Viele CIOs und IT-Leiter wollen aufgrund der geopolitischen Situation künftig verstärkt lokale oder regionale Cloud-Anbieter nutzen. Namentlich werden hier OVH, Telekom, noris network, StackIT und Ionos genannt.

Was Deutschland betrifft, so ergab eine Gartner-Umfrage in sieben großen europäischen Ländern, dass das Thema in Deutschland nicht so hoch wie erwartet angesiedelt ist. Die Frage „Geopolitische Faktoren werden die zukünftige Nutzung lokaler/regionaler Cloud-Anbieter durch unsere Organisationen erhöhen“, wurde in UK und Frankreich zu 69 Prozent mit Ja beantwortet. Deutschland landete mit 51 Prozent nur auf Platz fünf. Auch die vielzitierte Präferenz für Open Source ist in Deutschland vergleichsweise gering. Die Frage „Geopolitische Bedenken haben Open Source zu einem wichtigeren Kriterium bei der Auswahl neuer Cloud-Lösungen gemacht“, wurde in Uk und Frankreich zu 63 Prozent mit Ja beantwortet – Deutschland lag mit 35 Prozent auf dem letzten Platz der Skala.

Auch andere Untersuchungen ergeben ein uneinheitliches Bild. IDC kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass 60 Prozent der europäischen Unternehmen eher souveräne Cloud-Lösungen einsetzen wollen. Doch das bezieht sich ausschließlich auf „KI-Workloads“ – nicht auf die Cloud-Nutzung als Ganzes. Interessant ist hierzu auch eine Bitkom-Untersuchung. Darin geben 97 Prozent der befragten Unternehmen an, dass das Herkunftsland bei der Auswahl des Cloud-Anbieters eine Rolle spielt. Doch diese Zustimmungen schwinden, wenn es um die Leistung des Providers geht. Sollte die Nutzung eines lokalen Providers Einbußen bei der Responsezeit, bei der Funktionsvielfalt, beim Preis oder beim Service bewirken, so würden sich 65 Prozent nicht dafür entscheiden.

Und letztlich gibt auch ein Blick auf die Cloud-Umsätze keine verlässlichen Hinweise. Zwar steigen diese in Europa an – aber das gilt für die gesamte Welt. Wie viel von diesem Plus auf den Wechsel von US-Providern zurückzuführen ist, bleibt unklar. „Marktseitig dominieren in Europa weiterhin Hyperscaler aus den USA“, lautet die Einschätzung des eco-Verbandes. „Die EU-Anbieter halten seit Jahren einen konstanten Anteil von 15 Prozent“, so der Verband weiter.

Im engen Zusammenhang mit der Souveränität wird häufig der Trend zur Repatriierung gesehen. Wobei sich das auch auf andere Cloud-Probleme wie Kosten, proprietäre Nutzungsformen oder Antwortzeiten beziehen kann. Hierzu haben die Gartner-Analysten eine klare Meinung: „Cloud Repatriierung ist kein Makrotrend“, sagte Ted McHugh gleich zu Beginn seiner Präsentation. Seiner Ansicht nach ist das ein Marketing-Gag der On-Premises-Infrastruktur-Anbieter, der von den Medien aufgegriffen wurde und überproportional dargestellt wird.

Zwar bestätigt McHugh, dass es viele solcher Fälle gibt, doch die Gründe dafür sind kein generelles Cloud-Problem – und schon gar kein Problem der Souveränität. „Die häufigsten Gründe für eine Rückführung von Anwendungen seien ähnlich zum Edge Computing: Autonomie, Latenz, effizientes Datenmanagement oder Anwendungen, die nicht für die Cloud entwickelt wurden“, so seine Einschätzung.

Zu guter Letzt gaben die Gartner-Analysten auch ein paar Ratschläge, wie die IT-Verantwortlichen ihre Infrastruktur verbessern können: Erstens, Erstellen einer Kosten-Nutzen-Analyse der aktuellen Infrastrukturoptionen. Zweitens, Identifikation von den Bereichen, in denen Änderungen der Bereitstellungsstile und der Infrastruktur die Rendite verbessern würden. Drittens: Den Einsatz von FinOps- und Kostenoptimierungstools prüfen und Business Cases für die erforderlichen Änderungen erstellen. Viertens, alle Risiken und Kosten berücksichtigen, die im Zusammenhang mit Geolocation- und Souveränitätsanforderungen stehen. Das Ergebnis sollte ein Konzept für eine Unternehmens-optimale Infrastruktur sein, die alle Einsatzmöglichkeiten von Cloud- über Edge-Computing bis hin zu Colocation, diversen Services sowie traditionelle On-Premises-Lösungen berücksichtigt.


(fo)



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Künstliche Intelligenz

Justizministerin Hubig will Vorratsdatenspeicherung für drei Monate


Zur Bekämpfung von Kriminalität im Netz sollen Internetanbieter IP-Adressen künftig drei Monate speichern. Das geht aus einem Gesetzentwurf von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hervor, über den zuerst die „Bild am Sonntag“ berichtete. Demnach wurde das Papier am Freitag zur Abstimmung an die übrigen Ministerien verschickt. Der Entwurf liegt auch der Deutschen Presse-Agentur dpa vor. „Bei Kinderpornografie, Online-Betrug und strafbarem Hass im Netz gilt bisher: Täter kommen viel zu oft davon. Das wollen wir ändern“, sagte Hubig der Zeitung.

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Provider sollen sollen künftig vorsorglich speichern, welchem Internetanschluss eine IP-Adresse zu einem fraglichen Zeitpunkt zugeordnet war, wie es aus dem Justizministerium hieß. Gespeichert werden sollen demnach auch weitere Daten, die für eine eindeutige Zuordnung der IP-Adresse zu einem Anschlussinhaber nötig sind. IP-Adressen seien oft die einzigen Spuren, die Täter im digitalen Raum hinterlassen, sagte die Ministerin der „Bild am Sonntag“.

„Die IP-Adressen-Speicherung kann den Ermittlern entscheidend helfen: Sie sorgt dafür, dass digitale Spuren auch später noch verfolgt werden können, wenn das für die Aufklärung einer Straftat erforderlich ist.“ Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte am Abend der Tagesschau nahezu wortgleich mit Hubig, die IP-Adresse sei „oft der einzige Hinweis“ auf mutmaßliche Täter.

Schon im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, die Telekommunikationsanbieter zu einer dreimonatigen Speicherung der IP-Adressen zu verpflichten. Wegen rechtlicher Unsicherheiten war die alte Regelung zur Vorratsdatenspeicherung seit 2017 nicht mehr genutzt worden. In Zeiten der Ampel-Regierung scheiterte eine Neuregelung an Uneinigkeit unter den Koalitionspartnern – besonders die FDP war gegen eine Pflicht zur Speicherung von IP-Adressen.

Die Vorratsdatenspeicherung ist seit langem umstritten. Kritiker fürchten eine Aushöhlung von Grundrechten. Hubig betonte deren Schutz. „Die Vertraulichkeit von Kommunikation bleibt strikt gewahrt. Bewegungs- und Persönlichkeitsprofile sind ausgeschlossen.“ Der Gesetzentwurf schaffe eine Lösung, die wirksam sei und gleichzeitig die Freiheit im Netz wahre, sagte die Justizministerin.

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Die Grünen finden den Ansatz trotzdem falsch. „Union und SPD planen offenkundig den Wiedereinstieg in die anlasslose Massenüberwachung im Internet“, warnte Rechtspolitiker Helge Limburg im „Stern“. Alle bisherigen Versuche, eine anlasslose flächendeckende Vorratsdatenspeicherung einzuführen, seien von Bundesverfassungsgericht und Europäischem Gerichtshof gekippt worden. „Anstatt erneut mit dem Kopf gegen dieselbe Wand zu rennen, sollten sich Union und SPD endlich auf wirksame Alternativen besinnen“, forderte der Grünen-Politiker.

Die Innenpolitik-Expertin der Linken, Clara Bünger, kritisierte ebenfalls alte Reflexe. „Ich habe dabei ein massives Störgefühl: Ausgerechnet dort, wo es auf den Schutz von Grundrechten und die Vertraulichkeit der Kommunikation ankommt, wird anlasslos in der Breite gespeichert“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist schleichende Grundrechtsaushöhlung und ein Generalverdacht gegen alle.“ Das Problem seien gar nicht fehlende Daten, sondern das Fehlen gut ausgebildeter Ermittlerinnen und Ermittler und digitaler Forensik.

Parallel zu der jetzt geplanten Umsetzung des Koalitionsvertrages gibt es auf Ebene der Europäischen Union derzeit Bestrebungen, eine Vorratsdatenspeicherung in den Mitgliedsstaaten für ein Jahr verpflichtend zu machen.


(nie)



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Künstliche Intelligenz

Russisches ISS-Modul soll in neue Raumstation wandern


Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos will den russischen Teil der Internationalen Raumstation ISS, die Russian Orbital Station (ROS) nach dem dortigen Einsatz in der geplanten neuen Russischen Orbitalen Servicestation (ROSS) weiterverwenden. Damit gehen auch einige weitere Änderungen am russischen Raumfahrtprogramm einher.

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Die ROSS soll die Zukunft der russischen Raumfahrt werden. Ursprünglich sollte eine komplett neue Station entstehen. Erste Module wollte Roskomsos bereits 2027 ins All schießen, 2028 sollte die Station von Astronauten bewohnt werden können. In den darauffolgenden Jahren sollten es insgesamt sieben Module werden. Die Station sollte zudem im polaren Orbit kreisen, was einen direkten Überflug Russlands ermöglichen würde. Außerdem hätten Astronauten dann direkt vom russischen Weltraumbahnhof Wostotschny zur ROSS starten können, anstatt wie zur ISS von Baikonur in Kasachstan.

Jetzt gibt es allerdings einen Kurswechsel: Das ISS-Modul ROS soll in Zukunft auch als Kernmodul der ROSS dienen. Die Verantwortlichen bei Roskosmos hätten diesem Vorgehen jetzt zugestimmt, zitiert die Nachrichtenagentur Arstechnica einen Roskosmos-Vertreter. Auch soll die ROSS demnach auf derselben Flugbahn wie der ISS platziert werden.

Für diesen Zweck soll der russische Teil der ISS nach ihrem Dienstende im Jahr 2030 verbleiben, während der amerikanische Teil von einer SpaceX-Dragon-Raumsonde zurückgeführt wird, wo er kontrolliert in den Pazifik stürzen soll.

Die Pläne für eine Wiederverwendung sorgen in Russland für Kritik. Arstechnica zitiert die russischsprachige Zeitung New Izvestia. Demnach hatte es 2022 von demselben Roskosmos-Vertreter noch geheißen, das alte ISS-Modul sei mittlerweile von Bakterien und Pilzen befallen, die für Mensch und Gerät gefährlich sein können. Sie seien über die Jahre hinweg von den vielen Astronauten auf die Station getragen worden. Davon sei plötzlich keine Rede mehr, monieren die Journalisten.

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Der Zustand des ROS ist aber im Allgemeinen alles andere als gut. Seit Jahren gibt es Probleme mit Sauerstofflecks und die Besatzung verbringt einen erheblichen Teil ihrer Zeit mit Reparaturarbeiten. Mit der geplanten Weiterverwendung des Moduls dürfte Roskosmos zwar einiges an Geld sparen – den Preis stattdessen aber wohl in Zukunft mit technischen Problemen auf seiner neuen Raumstation bezahlen.

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(nen)



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