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Thermal Master THOR002 im Test: Präzise Wärmebildkamera zum fairen Preis


Der Thermal Master THOR002 misst präzise von -20 °C bis 550 °C. Wie gut die preiswerte Wärmebildkamera für Hand- und Heimwerker ist, zeigt der Test.

Mit der Thermal Master THOR002 hat der Hersteller eine autarke Wärmebildkamera im Programm, die sich sowohl an anspruchsvolle Privatanwender als auch an Profis richtet. Das rund 500 Gramm schwere Gerät kommt im Pistolenformat mit gummiertem Handgriff und einem 3,5-Zoll-IPS-Display (640 × 480 Pixel). Integriert ist ein IR-Sensor mit einer nativen Auflösung von 256 × 192 Pixeln sowie eine zusätzliche 2-Megapixel-Echtbildkamera.

Der Messbereich reicht von -20 °C bis 550 °C, was den Einsatz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich erlaubt. Zum besseren Anvisieren ist ein roter Laserpointer verbaut. Alternativ lässt sich eine helle LED zuschalten, um das Umfeld auszuleuchten. Ein integriertes Stativgewinde erlaubt stationäre Messungen – praktisch bei längeren Einsätzen.

Die Bedienung erfolgt über gummierte Tasten, die auch mit dünnen Handschuhen gut zu ertasten sind. Nutzer mit dickeren Handschuhen könnten jedoch wegen des geringen Tastenabstands gelegentlich unbeabsichtigt mehrere Tasten drücken. Ausgelöst wird die Messung über den Pistolengriff, der einen klar definierten Druckpunkt bietet. Wird dieser länger gehalten, startet die Videoaufnahme.

Neben Einzelbildern kann die Kamera auch Videos samt Ton aufzeichnen. Für Fotos lassen sich im Nachhinein Sprachkommentare hinzufügen – zum Beispiel zur Dokumentation oder Analyse. Die Daten speichert das Gerät auf einer microSD-Karte; eine 32-GB-Karte liegt bei. Zur weiteren Ausstattung gehört ein USB-C-Anschluss zum Laden des Akkus, der laut Hersteller bis zu acht Stunden durchhält.

Trotz ihres Standalone-Charakters ist die THOR002 nicht komplett abgeschottet: Auf Wunsch kann sie auch mit einem Smartphone kommunizieren. Für den Einsatz in staubiger Umgebung lässt sich eine Schutzabdeckung über die Objektive schieben.

Die Thermal Master THOR002 empfiehlt sich damit als robustes Werkzeug für Handwerker, Techniker und ambitionierte Heimwerker, die auf präzise Temperaturmessungen angewiesen sind.

Design & Lieferumfang

Die THOR002 präsentiert sich im klassischen Pistolen-Design, wie es bei vielen tragbaren Wärmebildkameras üblich ist. Die Konstruktion wirkt robust und liegt sicher in der Hand. Auf der Rückseite dominiert das 3,5-Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 640 × 480 Pixeln, das eine scharfe Darstellung bietet. Eine umlaufende Blende sorgt dafür, dass das Display beim Ablegen nicht direkt den Untergrund berührt.

An der Vorderseite sitzen die Infrarotlinse mit 4,3 mm Brennweite sowie die Digitalkamera. Ein LED-Licht und ein Laserpointer helfen bei der präzisen Zielerfassung. Die Infrarotoptik wird durch einen mechanischen Linsenschutz vor Beschädigungen bewahrt. Wünschenswert wäre allerdings ein vollständiger Frontschutz gewesen.

Zum Lieferumfang gehören ein USB-C-Kabel, die erwähnte microSD-Karte, ein schlagfester Transportkoffer sowie eine schriftliche Dokumentation inklusive Konformitäts- und Kalibrierzertifikat. Dank IP54-Schutzklasse ist das Gerät gegen Spritzwasser geschützt. Laut Hersteller übersteht es auch Stürze aus bis zu zwei Metern Höhe.

Funktionen

Die THOR002 wird direkt über Navigationstasten bedient – eine separate App ist nicht erforderlich. Das unserer Ansicht nach sehr intuitive Menüsystem ermöglicht schnellen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen; das Benutzerinterface ist zudem in deutscher Sprache verfügbar.

Das Hauptmenü gliedert sich in vier Bereiche: Messfunktionen, Bildmodi, Farbpaletten und Einstellungen. Innerhalb der Messfunktionen lassen sich Mittelpunkt-, Heiß- und Kaltpunkt-Tracking sowie bis zu drei benutzerdefinierte Messpunkte aktivieren.

Zur besseren Unterscheidung der Wärmeverteilung stehen mehrere Bildmodi zur Verfügung: Der reine IR-Modus zeigt das klassische Wärmebild. Der PIP-Modus (Picture-in-Picture) blendet das Wärmebild teilweise in das Sichtbild ein, während der Visual-Modus ausschließlich das normale Bild der integrierten 2-Megapixel-Kamera darstellt.

Ein zentrales Highlight ist die Fusion-Imaging-Funktion: Dabei werden die Infrarot- und Echtbildaufnahmen übereinandergelegt, wobei sich der Transparenzgrad individuell einstellen lässt. Das erleichtert insbesondere bei komplexen Strukturen mit vielen unterschiedlichen Temperaturzonen die Orientierung.

Zur weiteren Differenzierung von Temperaturverteilungen können sieben verschiedene Farbpaletten ausgewählt werden.

Die Wärmebildkamera lässt sich per integriertem WLAN-Hotspot mit dem Smartphone verbinden. Dafür ist lediglich die App des Herstellers erforderlich. Das mobile Gerät fungiert dann als zweiter Bildschirm – nützlich etwa bei schwer zugänglichen Messpunkten oder zur Teamarbeit. Die App erlaubt zudem das Speichern von Bildern und Videos auf dem Smartphone oder Tablet.

Für Windows-Nutzer steht eine kostenlose PC-Software zur Verfügung, die über USB-C das Live-Streaming und eine Datenanalyse ermöglicht. Eine entsprechende Anwendung für Mac OS gibt es derzeit nicht.

Bildqualität

Die Infrarotkamera liefert eine native Auflösung von 256 × 192 Pixeln bei einer Bildfrequenz von 25 Hz. Das entspricht rund 49.000 Messpunkten pro Bild und sollte für sehr viele Anwendungen ausreichen. Der Bereich, in dem die Temperaturen gemessen werden können, reicht von -20 °C bis 550 °C.

Die Messgenauigkeit liegt laut Hersteller bei ±2 °C oder ±2 % des Messwerts. Die thermische Empfindlichkeit (NETD) beträgt weniger als 40 Millikelvin (mK), was eine gute Auflösung von Temperaturunterschieden ermöglicht. Je niedriger dieser Wert, desto besser können Unterschiede erkannt werden.

Das Objektiv bietet ein Sichtfeld von 40° x 30°. Es gibt nur einen digitalen 4-fach-Zoom und bei diesem Modell auch keine Makro-Einstellung. Der Hersteller hat noch einen Modus für eine künstlich erhöhte Auflösung eingebaut, die X³IR SuperIR-Resolution genannt wird und bei 512 × 384 Pixeln liegt. Die sieht zwar gut aus, doch letztlich werden die fehlenden Pixel nur hinzugerechnet.

Technische Daten

IR-Auflösung 256 × 192 Pixel
Bildfrequenz 25 Hz
Temperaturbereich -20°C bis 550°C
Messgenauigkeit ±2°C oder ±2%
Display 3,5″ IPS (640 x 480)
Digitalkamera 2 Megapixel
Akkulaufzeit 8 Stunden
Ladezeit 4 Stunden
Schutzklasse IP54
Gewicht ca. 500g
Sichtfeld (FOV) 40° x 30°

Preis

Die Thermal Master THOR002 ist als professionelle Einstiegslösung positioniert und kostet bei Amazon mit dem Code TMTHOR002 nur 341 Euro statt 449 Euro. Für den Preis erhält man eine vollwertige Wärmebildkamera mit solidem Funktionsumfang und professioneller Ausstattung.

Direkt beim Hersteller bekommt die Wärmebildkamera mit dem Code TMTHOR002 sogar für knapp 243 Euro (285 US-Dollar). Der Versand erfolgt aus Lagerbeständen in Deutschland binnen acht Tagen. Da der Hersteller in China ansässig ist, gelten dann aber die gewohnten Käuferschutzbestimmungen der EU nicht. Thermal Master gewährt allerdings ein 30-tägiges Rückgaberecht und eine Gewährleistung von zwei Jahren.

Fazit

Die Thermal Master THOR002 ist eine durchdachte Wärmebildkamera, die sich durch ihre professionelle Ausstattung und den fairen Preis auszeichnet. Einschränkungen gibt es bei der Verfügbarkeit einer Makrolinse – diese ist im Gegensatz zum Schwestermodell THOR001 nicht verfügbar. Auch die Anzahl der Custom-Messpunkte ist mit drei Stück etwas begrenzt. Für die meisten Anwendungen reicht die Ausstattung jedoch vollkommen aus.



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Warum Softwareentwicklung oft wie ein Escape Room ist


Ich habe vor kurzem eine Analogie gehört, die auf den ersten Blick ungewöhnlich wirkt, sich bei näherem Nachdenken jedoch als erstaunlich treffend erweist:

„Softwareentwicklung ist wie ein Escape Room.“


the next big thing – Golo Roden

the next big thing – Golo Roden

Golo Roden ist Gründer und CTO von the native web GmbH. Er beschäftigt sich mit der Konzeption und Entwicklung von Web- und Cloud-Anwendungen sowie -APIs, mit einem Schwerpunkt auf Event-getriebenen und Service-basierten verteilten Architekturen. Sein Leitsatz lautet, dass Softwareentwicklung kein Selbstzweck ist, sondern immer einer zugrundeliegenden Fachlichkeit folgen muss.

Je länger ich über dieses Bild nachgedacht habe, desto passender erschien es mir. Und weil ich diesen Vergleich für ausgesprochen gelungen halte, widme ich ihm heute diesen Beitrag. An dieser Stelle übrigens ein herzliches Dankeschön an Jörg für diese großartige Analogie.

Stellen Sie sich also vor, Softwareentwicklung wäre wie ein Escape Room. Nur eben – ein bisschen anders. Oder genauer gesagt: ganz erheblich anders. Denn in diesem Escape Room hat ihn zuvor niemand für Sie getestet. Es hat Ihnen niemand gesagt, wie viele Räume es überhaupt gibt. Es existiert kein Spielleiter, der Ihnen Tipps gibt. Und es gibt nicht einmal die Garantie, dass überhaupt irgendwo ein Ausgang vorhanden ist. Das Beste daran: Während Sie sich darin befinden, zahlt jemand, der draußen wartet – und zwar auf Stundenbasis.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

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Softwareentwicklung ist ein Escape-Room // deutsch

Das Ziel ist natürlich klar: Sie wollen einen Weg nach draußen finden. Im übertragenen Sinne heißt das: Sie möchten, dass die Anwendung live geht, dass das Feature deployed wird, dass die CI/CD-Pipeline grün ist und die Kundin oder der Kunde zufrieden. Nur: Wie genau Sie dorthin gelangen, weiß zu Beginn niemand.

In einem Escape Room erhalten Sie immerhin ein kurzes Briefing, etwa:

„Sie haben 60 Minuten Zeit, hier ist Ihre Geschichte, viel Erfolg!“

Am Ende, egal ob Sie es geschafft haben oder nicht, öffnet jemand die Tür und sagt:

„Immerhin, Sie haben es versucht und ein paar Schlösser geknackt.“

In der Softwareentwicklung läuft das etwas anders:

„Wir benötigen dieses Feature so schnell wie möglich, am besten gestern.“

Wenn Sie dann nachfragen, was das Feature denn genau leisten soll und worum im Detail es gehe, kommt häufig eine Antwort wie:

„Ach, das ist nicht viel, nur ein paar Buttons.“

Das klingt harmlos – bis Sie die Aufgabe genauer betrachten und feststellen, dass dort im Grunde steht:

„Bitte entwickeln Sie uns kurzfristig ein Flugzeug. Nur eben ohne Tragflächen, die können wir später ergänzen. Aber fliegen sollte es schon jetzt.“

Dann betreten Sie also Ihren Escape Room. Sie öffnen die erste Tür, stoßen auf das erste Rätsel – zum Beispiel: Welche Schnittstellen benötigen wir? Liefern diese tatsächlich die Daten, die laut Confluence dokumentiert sind? Oder kommt am Ende lediglich ein leeres JSON-Objekt zurück, weil irgendjemand irgendwo ein return hingeschrieben hat, dabei jedoch den Rückgabewert vergessen hat?

Trotzdem denken Sie sich, dass alles in Ordnung sei und Sie das schon irgendwie hinbekommen werden. Und tatsächlich lösen Sie das erste Rätsel. Sie öffnen die nächste Tür – und stehen plötzlich in einem Raum mit zwölf weiteren Türen, einer Falltür und einem zufällig umherfahrenden Laser, der Ihnen zuerst einmal Ihren gesamten Data-Layer zerschießt.

So geht es weiter. Manchmal lösen Sie ein Problem und sind sicher, es fast geschafft zu haben. Dann öffnen Sie die nächste Tür – und plötzlich bricht die Performance komplett ein. Oder die Security wird zum Problem. Oder Ihre CI/CD-Pipeline stürzt ab. Selbstverständlich nur bei jedem zweiten Durchlauf, mit einer ominösen Meldung wie „exit code 137“, einfach weil Jenkins gerade beschlossen hat:

„Nö, heute mal nicht.“

Vielleicht stellen Sie auch fest, dass das Legacy-System auf der Gegenseite noch auf Java 6 läuft, ausschließlich SOAP spricht und aus unerfindlichen Gründen zufällige Timeouts produziert. (Spoiler: Die Timeouts sind gar nicht zufällig. Das System hasst Sie einfach.)

Dann natürlich der Klassiker:

„Also bei mir läuft’s.“

Diesen Satz kennen Entwicklerinnen und Entwickler zur Genüge. Natürlich läuft es bei der Kollegin oder dem Kollegen auf dem Notebook, weil dort die Umgebungsvariable NODE_ENV auf „chaos“ gesetzt ist und noch fünf Docker-Container von vor drei Jahren laufen, die aber ausschließlich auf diesem einen Rechner jemals funktioniert haben.

Mitunter sieht ein Problem riesig aus, lässt sich dann jedoch in zwei Tagen erledigen, weil irgendeine Library es längst gelöst hat. Manchmal halten Sie es für trivial – und es kostet Sie Wochen, weil Sie plötzlich Merge-Konflikte in Dateien haben, die eigentlich gar nicht mehr existieren (sollten). So nach dem Motto:

„Warum liegt hier eigentlich noch eine package-lock.json von 2018 herum?“

In einem Escape Room hängt immerhin eine Uhr an der Wand. 60 Minuten, dann ist Schluss. In Softwareprojekten hingegen heißt es meist:

„Wir schätzen das auf etwa drei Monate.“

Was, wenn man ehrlich ist, bedeutet:

„Drei Monate plus minus alles.“

Denn Sie wissen schlicht nicht, ob Sie hinter der nächsten Tür ein kleines Zahlenschloss finden oder eine riesige Hydra aus zwanzig Services, die sich gegenseitig aufrufen und natürlich komplett auseinanderfallen, sobald Sie versuchen, auch nur einen davon zu aktualisieren.

Dann treten die Stakeholder auf den Plan. Im Escape Room stehen die wenigstens nicht mit Ihnen im Raum. In Softwareprojekten schon. Oder sie kommen alle fünf Minuten herein und fragen:

„Könnt ihr kurz zeigen, wie weit ihr schon seid?“

Und das, während Sie gerade herauszufinden versuchen, warum Ihr Deployment plötzlich alle Assets verschluckt und der Health-Check Ihrer API neuerdings nur noch den HTTP-Status-Code 418 zurückliefert („I’m a Teapot“). Wie sieht der Fortschritt also aus, den Sie zeigen könnten? Ein komplett rotes Dashboard und ein Entwickler, der seit drei Stunden reglos auf sein Terminal starrt …

Mein persönliches Lieblingsrätsel sind die Anforderungen. Am Anfang heißt es:

„Wir brauchen nur dieses eine Feature.“

Eine Woche später:

„Ach übrigens, könntet ihr das bitte alles Event-basiert umsetzen? Oder doch lieber mit synchronen REST-Calls? Am besten noch mit Dark Mode, Predictive AI und einem Self-Service-Portal, das Forecasts für die nächsten zwölf Monate liefert.“

Klar, warum nicht. Für mich entwickeln sich Requirements oft wie Pokémon: Zuerst ist es nur ein kleiner Button. Dann wird es ein Formular. Und irgendwann mutiert das Ganze zu einem Workflow mit OAuth, Approval-Chain und einem komplexen Dashboard.

Wenn man das – vielleicht etwas nüchterner als hier – im geschäftlichen Alltag zu erklären versucht, kommt garantiert jemand und sagt:

„Aber beim Hausbau geht das doch auch.“

Ja, aber wissen Sie was? Beim Hausbau ist auch alles bekannt. Da gibt es einen Plan. Hier stehen die Wände, dort kommen die Fenster hin, fertig. Kein Architekt kommt zwei Monate nach Baubeginn auf die Baustelle und sagt:

„Wir haben uns das noch einmal anders überlegt. Das Dach hätten wir jetzt gern aus Käse.“

In der Softwareentwicklung passiert genau das – und zwar ständig. Entweder, weil die Kundin oder der Kunde merkt, dass eigentlich etwas ganz anderes benötigt wird. Oder weil Sie unterwegs feststellen, dass sich unter dem Fundament noch ein riesiger Sumpf aus Altlasten verbirgt. Oder aus hundert anderen Gründen. Dann sind Sie schon froh, wenn Sie zumindest ein paar stabile Pfosten einziehen können, bevor Ihnen alles absäuft.

Wie geht man damit um? Indem man iterativ arbeitet. Man versucht nicht, den gesamten Escape Room mit allen Rätseln auf einmal zu lösen, sondern nimmt sich ein Rätsel nach dem anderen, Raum für Raum, Tür für Tür. Man testet regelmäßig, schreibt Logs (bevor es knallt), baut Metriken ein, macht Fehler früh sichtbar. Und man hat vor allem keine Angst, einmal das Licht anzuschalten und nachzusehen, was dort wirklich kreucht und fleucht.

Dabei macht das Team einen erheblichen Unterschied. Es ist ein großer Unterschied, ob Sie mit einem eingespielten Team von drei Personen in einem Escape Room stehen, die das schon hundertmal gemacht haben – oder mit einem Haufen planloser und nervöser Menschen, die von nichts eine Ahnung haben. Ein gutes Team erkennt Muster. Ein gutes Team weiß, wo man Tests sofort hinschreibt, statt später hektisch die Coverage zu schönen. Ein gutes Team baut Logging nicht erst dann ein, wenn es bereits brennt. Und es richtet CI/CD nicht fünf Minuten vor Schluss ein, wenn die Kundin oder der Kunde schon danebensteht und fragt, warum auf Staging noch das Feature von letzter Woche läuft.

Aber auch das beste Team kann Ihnen nicht garantieren, dass sich hinter der nächsten Tür nicht ein Monster verbirgt, das sagt:

„Hallo, ich bin Ihr zehn Jahre altes Legacy-CRM. Ich spreche nur EBCDIC und bin fest verdrahtet mit einer Oracle-Version, die offiziell seit 2012 nicht mehr unterstützt wird.“

Wenn Sie auf dieser Datenbank dann einmal ein SELECT ausführen, erhalten Sie entweder 200.000 Zeilen – oder eben gar nichts. Bei derselben Query, mal so, mal so. Aus Gründen.

Doch irgendwann kommt (hoffentlich) dieser Moment, in dem Sie tatsächlich vor der finalen Tür stehen. Alle Tests sind grün. Die Pipeline läuft. Das Deployment ist sauber. Das fühlt sich ungefähr so an, wie wenn Sie im Escape Room den letzten Schlüssel drehen, die Tür aufspringt und draußen jemand mit einer Konfettikanone auf Sie wartet. Zumindest so lange, bis jemand sagt:

„Könnten wir jetzt noch schnell einen Admin-Bereich einbauen? Am besten bis morgen, das wäre super.“

Das Schöne daran ist: All das gehört irgendwie auch dazu und macht ein Stück weit den Reiz dieses Berufs aus. Softwareentwicklung ist ein Escape Room. Nur größer, chaotischer, unvorhersehbarer. Manchmal extrem nervenaufreibend, manchmal frustrierend, aber immer mit diesem kleinen Kick, wenn Sie ein Rätsel gelöst haben. Wenn Sie eine Tür öffnen und dahinter nicht noch ein Drache wartet, sondern tatsächlich der Ausgang. Dann können Sie hinausgehen, sich kurz schütteln und voller Stolz sagen, dass Sie es geschafft haben. Zumindest bis jemand von hinten ruft:

„Übrigens, wir hätten da noch ein neues Projekt. Dieses Mal mit Machine Learning, IoT und Blockchain. Das sollte jetzt aber schnell gehen, oder?“


(rme)



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Multilevel-Umrichter für E-Autos: Das Effizienzwunder, das niemand in Serie baut


Traktionsbatterien liefern Gleichstrom. E-Motoren in Autos funktionieren dagegen praktisch alle mit Drehstrom. Daher kommen zwischen diesen beiden Teilen Umrichter zum Einsatz. Der Stand der Technik im Autobau sind 2-Level-Umrichter. Sie schalten auf drei Phasen in hohen Frequenzen zwischen der Nennspannung der Batterie und dem Bezugspotenzial (im Auto: Masseleiter) hin und her. Die für die Wechselspannung typische Sinuskurve erzeugen die Geräte näherungsweise über Pulsweitenmodulation (PWM). Mittlerweile gibt es die ersten Zulieferer-Vorschläge von 3-Level-Umrichtern. Was aber, wenn man auf noch deutlich mehr Ebenen schalten würde, bis auf die Ebene Modul oder gar Zelle herunter?

Auf dieser Idee bauen Multilevel-Umrichter auf (Multi Level Inverters, MLI). Sie verschalten ad hoc Module oder Zellen so, dass die jeweils nötige Spannung herauskommt – näherungsweise gestuft, mit der Auflösung der Zell- oder Modulspannung. Das hat eine ganze Reihe von Vorteilen, aber auch einige Nachteile, auf die wir gleich näher eingehen. Porsche Engineering, Porsche-Tochter und internationaler Ingenieurdienstleister, hat zur Demonstration kürzlich ein MLI-System in einem Prototypenfahrzeug integriert.

  • Multilevel-Umrichter zeigen seit Jahrzehnten in allen Studien große Vorteile bei der Effizienz.
  • Gebaut wurden sie bisher trotzdem nicht in Serie.
  • Porsche Engineering zeigte nun einen weiteren vielversprechenden Prototypen.
  • Ungeachtet der Multilevel-Technik ist die Schalt-Hardware mit auf dem SoC integrierten FPGA besonders interessant.

Dieser Artikel beschreibt die Idee des Entwickler-Teams bei Porsche Engineering, setzt sie in Bezug zu vorherigen Designs und dem Serien-Elektroautobau und arbeitet so Potenziale sowie Vor- und Nachteile heraus. Interessanterweise sitzt der Teil des Aufbaus, der es am ehesten in Serienautos schaffen könnte, in einer sehr interessanten SoC-Konstruktion der Steuerungsplatine.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Multilevel-Umrichter für E-Autos: Das Effizienzwunder, das niemand in Serie baut“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



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Mittwoch: Schadenersatz für deutschen Facebook-Nutzer, Sicherheitslecks bei AMD


Ein Deutscher fühlte sich von Meta Platforms überwacht, denn Meta sammelt Daten der Facebook-Nutzer auch außerhalb der eigenen Dienste. Das Landgericht Leipzig spricht ihm 5.000 Euro Schadenersatz zu. Insbesondere die Schadenshöhe könnte zu einer Klagewelle führen. Doch es ist davon auszugehen, dass Meta Rechtsmittel einlegen wird. Daten sollten auch auf Hardware-Ebene geschützt bleiben, aber jetzt gibt es neue Sicherheitslücken in aktuellen x86-Prozessoren. Die von AMD als mittelmäßig gefährlich eingestuften Schwächen wurden von Microsoft erkannt und bislang wohl nicht angegriffen. Einen Linux-Patch gibt es bereits, BIOS-Updates sollten folgen. Lücken gab es vor Jahren auch in Microsofts Exchange-Servern, von denen Hunderttausende 2020 bis 2021 geknackt wurden. Nun wollen die USA dafür einen Chinesen vor Gericht stellen. Er befindet sich zwar in Italien, doch er soll von der chinesischen Staatssicherheit beauftragt worden sein und in die USA ausgeliefert werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

5.000 Euro Schadenersatz soll Meta Platforms einem deutschen Facebook-Nutzer bezahlen. Grund sind die bei zahllosen Webseiten und Apps eingebetteten Meta Business Tools. Diese sammeln personenbezogene Daten, die Meta für das Profiling der Nutzer zusammenführen. Damit verstoße Meta massiv gegen europäischen Datenschutz und fahre in der Folge Milliardengewinne mit personalisierter Werbung ein, so das Landgericht Leipzig. Dafür stünden einem durchschnittlichen Facebook-Nutzer 5.000 Euro Schadenersatz zu. Dabei musste der Kläger den immateriellen Schaden und den Zusammenhang zum Datenschutzrecht nicht einmal belegen. Selbst das Gericht gibt zu, dass Nachahmer Facebook ebenfalls verklagen werden nach diesem Datenschutz-Urteil: Facebook soll deutschen Nutzer mit 5.000 Euro entschädigen.

Um Datenschutz auf der Hardware-Ebene geht es bei neuen Sicherheitslücken, die eine Reihe moderner x86-Prozessoren der aktuellen und letzten Generationen aufweisen. Denn dadurch könnten Angreifer sensible Informationen abgreifen. Da diese vier entweder als wenig oder mittelmäßig gefährlich eingestuften Schwachstellen von Microsoft präventiv gefunden wurden, wurden sie bislang offenbar nicht ausgenutzt. AMD hat die betroffenen CPU-Modelle der Athlon-, Ryzen- und Epyc-Serien genannt, aber ob Intel-Prozessoren betroffen sind, ist noch offen. AMD hat seinen Partnern wie Mainboard-Herstellern bereits Firmware-Updates zur Verfügung gestellt, sodass Nutzer nach neuen BIOS-Versionen Ausschau halten sollten: Neue Sicherheitslücken in verschiedenen modernen Ryzen und Epyc Prozessoren AMDs.

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Im Gegensatz zu diesen neuen CPU-Lücken wurden Lecks bei Microsofts Exchange-Servern vor Jahren massiv angegriffen. Jetzt gibt es einen Fahndungserfolg im Fall dieser 2020 und 2021 weltweit durchgeführten Angriffe: Italien hat den chinesischen Staatsbürger Xu Z. in Mailand verhaftet. Die USA streben seine Auslieferung an. Eine US-Anklage wirft dem 33-Jährigen sowie seinem 44 Jahre alten Landsmann vor, in die Angriffswelle involviert gewesen zu sein. Ebenfalls angeklagt sind zwei namentlich noch nicht genannte Spione der Volksrepublik, die die beiden Täter geführt haben sollen. Dabei sollen sie zwar bei einem chinesischen Unternehmen angestellt gewesen sein, tatsächlich aber im Auftrag der chinesischen Staatssicherheit gehandelt haben: Chinese verhaftet 5 Jahre nach großem Microsoft-Exchange-Einbruch.

Der Luftfahrtkonzern Airbus beabsichtigt, das taktische Transportflugzeug A400M für die Anforderungen moderner Kriegsführung vorzubereiten. Dazu gehört, dass von dem Flugzeug aus Drohnen in Konfliktgebiete geschafft und vom A400M aus gesteuert werden. Außerdem soll der A400M zu einer fliegenden Kommunikationszentrale werden, um etwa große Datenübertragungen über Breitband-Satellitenverbindungen zu ermöglichen. Auch die Selbstverteidigungsoptionen sollen erweitert werden. Derzeit testet Airbus die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Denn die Verwendung des A400M muss nicht nur auf militärische Einsätze beschränkt sein. Airbus entwickelt ein Feuerlösch-Add-on, um das Flugzeug zum Löschflugzeug umzurüsten: Airbus will Militär-Transportflugzeug A400M zum Drohnen-Mutterschiff umbauen.

Die US-amerikanische Regierung versucht weiter, Apples Management dazu zu bewegen, eine iPhone-Fertigung im Inland aufzubauen. Der Erfolg ist bislang allerdings mäßig. Peter Navarro, seines Zeichens Seniorberater des Weißen Hauses für Handel und Produktion, kritisierte nun Apple-CEO Tim Cook direkt. In einem Interview sagte er, schon während der ersten Trump-Administration (bis 2021) habe der Apple-Chef „ständig um mehr Zeit gebeten, seine Fabriken aus China umzuziehen„. Tatsächlich unternimmt Apple durchaus Schritte, seine Fabriken aus China abzuziehen – beziehungsweise mehr Kapazität außerhalb der Volksrepublik aufzubauen. Doch das passiert nicht in den USA, sondern in Indien oder Vietnam. Es ist der lange Konflikt Apple vs. US-Regierung bei der iPhone-Produktion: „Tim Cook macht es einfach nicht“.

Auch noch wichtig:

  • Private Mitteilungen drahtlos zu übermitteln, aber ohne Internet – das soll Bitchat hinkriegen. Der Ansatz ist nicht ganz neu: Bitchat ist Jack Dorseys internetfreie Messaging-App.
  • Macs, Zubehör, Apple Watch: Amazon hat einige interessante Deals für Apple-User zu den Prime-Day-Tagen parat. Allerdings sollte man vorher vergleichen: Diese Angebote des Amazon Prime Day lohnen sich für Apple-Nutzer.
  • Garmin bringt Google Maps auf seine Sportuhren. Die App steht ab sofort zum Download im Connect IQ Store bereit: Garmin-Uhren unterstützen jetzt Navigation über Google-Maps.
  • Kia unternimmt mit dem EV5 den Versuch, ein E-SUV in einem Segment zu platzieren, das derzeit sehr gefragt ist. Technische Highlights bleiben weitgehend aus bei der Vorstellung des Kia EV5: Mittig orientiert.
  • Admins können sich zumindest in Bezug auf Android und Pixel-Smartphones zurücklehnen. Im Juli gibt es nichts zu patchen: Android Patchday fällt im Juli aus.
  • Hitzegewitter und Überschwemmungen – Nach Pumpe und Lappen sorgt ein Taupunktlüfter für eine nachhaltige Trocknung, denn richtiges Lüften ist nicht trivial. Es ist der Kampf dem Schimmel: Mit dem Taupunktlüfter Keller trocken legen.
  • Mit Version 140 erscheint Thunderbird als neues Extended Support Release. Neben besseren Layout-Einstellungen ist der erste Support von Exchange interessant: Thunderbird 140 mit experimentellem Exchange-Support ist da.
  • Ab Oktober will Microsoft Windows 10 nicht mehr unterstützen, verspricht aber Ausnahmen. Global beflügelt das zuletzt den Nachfolger, nur nicht in Deutschland: Vor Support-Ende zieht Windows 11 an Windows 10 vorbei – außer in Deutschland.
  • Mehr Schrauben, aber immer noch ausgezeichnet reparierbar. Die Reparaturprofis von iFixit geben dem Fairphone 6 volle Punktzahl: iFixit gibt Fairphone 6 eine 10/10 für die Reparierbarkeit.
  • GPS-Navigation ist einfach und nützlich, wenn man sich nicht blind auf sie verlässt. Missachtet man die Straßenverhältnisse, endet die Nutzung auch mal tödlich, heißt es bei Zahlen, bitte: 52 „Tode durch GPS“.


(fds)



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