Künstliche Intelligenz
Thermostat für Fußbodenheizung: Meross MTS215B im Test – zeigt auch Heizverlauf
Das Meross MTS215B für Fußbodenheizungen lässt sich dank Matter in viele Smart-Home-Zentralen integrieren. Was das Thermostat sonst noch kann, zeigt der Test.
Mit dem MTS215B liefert Meross ein neues Thermostat für wassergeführte Fußbodenheizungen, das per Wi-Fi funkt und sich ohne Hub ansteuern lässt. Dank Matter-Unterstützung können Anwender es auch in zahlreiche Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) wie Amazon Alexa, Apple Home, Google Home, Home Assistant, Homey Pro oder Samsung Smartthings einbinden.
Optionales Zubehör wie einen Climate Sensor hat Meross anders als Aqara mit dem W500 (Testbericht) oder Switchbot mit dem Radiator (Testbericht) nicht im Programm. Doch dafür bietet das Meross eine Statistik zum Heizverlauf. Was es sonst noch zu bieten hat, zeigt unser Test.
Bilder: Meross MTS215B
Meross MTS215B: Elegantes WLAN-Thermostat für wassergeführte Fußbodenheizungen mit Matter-Unterstützung
Meross MTS215B: Die Integration über Matter in ein Smart-Home-System bietet nur rudimentäre Funktionen. Für Home Assistant gibt es allerdings eine lokale Integration, mit der man das Meross-Thermostat umfassend steuern kann. Blueprints halten dabei den Aufwand in Grenzen.
Meross MTS215B: Die Integration über Matter in ein Smart-Home-System bietet nur rudimentäre Funktionen. Für Home Assistant gibt es allerdings eine lokale Integration, mit der man das Meross-Thermostat umfassend steuern kann. Blueprints halten dabei den Aufwand in Grenzen.
Meross MTS215B: Die Integration über Matter in ein Smart-Home-System bietet nur rudimentäre Funktionen. Für Home Assistant gibt es allerdings eine lokale Integration, mit der man das Meross-Thermostat umfassend steuern kann. Blueprints halten dabei den Aufwand in Grenzen.
Meross MTS215B: Die Integration über Matter in ein Smart-Home-System bietet nur rudimentäre Funktionen. Für Home Assistant gibt es allerdings eine lokale Integration, mit der man das Meross-Thermostat umfassend steuern kann. Blueprints halten dabei den Aufwand in Grenzen.
Meross MTS215B: Die Integration über Matter in ein Smart-Home-System bietet nur rudimentäre Funktionen. Für Home Assistant gibt es allerdings eine lokale Integration, mit der man das Meross-Thermostat umfassend steuern kann. Blueprints halten dabei den Aufwand in Grenzen.
Meross MTS215B: Die App ist einfach zu bedienen und bietet mit Statistiken zum Heizverlauf interessante Einblicke.
Das Meross MTS215B überzeugt nicht nur in puncto Design und Verarbeitungsqualität, sondern bietet auch viele nützliche Konfigurationsoptionen.
Meross MTS215B: Das Anlegen von Heizplänen ist dank einer intuitiven Oberfläche leicht und schnell erledigt.
Meross MTS215B: Das Gehäuse wirkt durch weichere Konturen harmonischer als das Vorgängermodell (oben)
Meross MTS215B: Elegantes WLAN-Thermostat für wassergeführte Fußbodenheizungen mit Matter-Unterstützung
Meross MTS215B: Elegantes WLAN-Thermostat für wassergeführte Fußbodenheizungen mit Matter-Unterstützung
Meross MTS215B: Die App ist einfach zu bedienen und bietet mit Statistiken zum Heizverlauf interessante Einblicke.
Meross-MTS2015B: Unter Einstellungen – Verknüpfte Dienste kann man das Thermostat für andere Matter-Plattformen freigeben. Nach erfolgreicher Einrichtung zeigt sie der neue Dienst ebenfalls in dieser Liste.
Lieferumfang, Design, Bedienung und weitere Funktionen
Das Meross MTS215B wiegt 166 g und passt mit seinen Abmessungen von 86 × 86 × 48 mm in normale EU-Hohlwanddosen. In unserer Testwohnung sind Hohlwanddosen mit einer Tiefe von 62 mm verbaut, in denen das MTS215B problemlos Platz findet.
Die Vorderseite des Meross MTS215B besteht aus Glas, womit das Thermostat einen eleganten Eindruck hinterlässt. Bedient wird es entweder per App oder per Toucheingaben. Letztere Methode hinterlässt allerdings Fingerabdrücke, die aber nur aus manchen Blickwinkeln zu erkennen sind und das elegante Erscheinungsbild kaum trüben. Über das Touchdisplay können Anwender das MTS215B ein- und ausschalten, unterschiedliche Heizmodi sowie die Kindersicherung aktivieren. Die Heiztemperatur regeln sie über virtuelle Pfeiltasten. Wer das Thermostat zurücksetzen muss, drückt die beiden Tasten etwa fünf Sekunden lang. Dann beginnt das WLAN-Symbol zu leuchten und signalisiert damit, dass das Thermostat für eine Neueinrichtung bereit ist. Die Vorderansicht informiert außerdem über ein Fenstersymbol rechts oben, wenn das Thermostat ein offenes Fenster erkannt hat.
An den Seiten befinden sich Lufteinlässe, wodurch Luft ins Gehäuse gelangt, sodass die Sensoren Temperatur und Luftfeuchte erfassen können. Für die Montage der Halterung mit dem eigentlichen Thermostat sind Schrauben im Lieferumfang zur Montage an der Hohlraumdose enthalten. Die Anschlüsse sind klar gekennzeichnet, sodass eine Verkabelung schnell erledigt ist.
Im Lieferumfang ist außerdem noch ein NTC-Fußbodenfühler mit einem zwei Meter langen Kabel enthalten, der zusätzlich die Temperatur des Bodens erfasst und mit dem Thermostat verbunden wird. Damit ist eine präzisere Heizungssteuerung möglich, was etwa im Badezimmer sinnvoll ist, wenn morgens primär der Boden nach dem Duschen warm sein soll. Andererseits überwacht man damit den Boden, um diesen vor Überhitzung zu schützen, was bei hiesigen wassergeführten Bodenheizungen mit niedriger Vorlauftemperatur weniger relevant ist als bei elektrischen Varianten. In der Praxis dürfte er allerdings nur verwendet werden, wenn sich die Wohnung gerade im Bau befindet und man ihn unsichtbar verlegen kann.
Die Verarbeitung ist ansonsten erstklassig. Das Vorderteil wird wie üblich auf das eigentliche Thermostat geklemmt, das in der Hohlwanddose verschraubt ist. Es lässt sich auch leicht wieder abnehmen, indem man an der Unterseite mit einem Schraubenzieher die in der Mitte liegende Klemme leicht aufhebelt. Für die Wiederinbetriebnahme hängt man es oben ein und drückt es unten leicht an, bis es einrastet.
Wird ein Access Point oder ein Hub benötigt?
Anders als das Aqara W500 benötigt das Meross MTS215B keinen Hub. Es lässt sich mit der Meross-App, für die eine Registrierung erforderlich ist, mit dem heimischen WLAN koppeln, sodass man das Thermostat aus der Ferne steuern kann.
Inbetriebnahme
Nachdem man das Thermostat angeschlossen hat, befindet es sich im Kopplungsmodus, was durch ein blinkendes WLAN-Symbol links oben auf der Vorderseite signalisiert wird. In der Meross-App klickt man anschließend auf das +-Zeichen und wählt anschließend unter smart Thermostat das Modell MTS215B aus. Zunächst erfolgt eine detaillierte Beschreibung, wie das Thermostat angeschlossen wird. Die Montage und Einrichtung hat Meross in einem Youtube-Video näher erläutert. Hinweise dazu liefert auch die Bildergalerie. Wichtig dabei ist, dass der Strom für die Heizkreisverteilung in der Stromverteilung deaktiviert wird und man sich davon mit einem Phasenprüfer überzeugt. Wer sich mit dem Anschluss elektrischer Geräte nicht auskennt, sollte besser einen Elektriker hinzuziehen, denn beim Anschluss von Geräten ans 230-Volt-Hausnetz besteht Lebensgefahr.
Steuerung mit der App: Zeitpläne, Fensteroffenerkennung und Automatisierungen
Wie erwähnt, lässt sich das Meross-Thermostat über die touchfähige Glasfront manuell bedienen. Deutlich komfortabler ist die Bedienung aber mit der Meross-App. Damit kann man das Thermostat nicht nur bequem vom Sofa aus steuern, sondern auch Heizpläne anlegen und weitere Einstellungen vornehmen, die per Touchbedienung nicht möglich sind.
Das Erstellen von Zeitplänen ist Meross hervorragend gelungen. Die App kommt bereits mit einer Voreinstellung, die man lediglich anpassen muss. Dabei ist die Bedienoberfläche derart intuitiv gelungen, dass damit selbst Menschen klarkommen sollten, die mit moderner Technik auf Kriegsfuß stehen. Nachdem man das Bearbeiten der Zeitpläne über das Stift-Piktogramm rechts oben aktiviert hat, schiebt man die Regler zu den voreingestellten Zeitpunkten einfach nach ober oder unten auf die gewünschte Temperatur. Damit man die eingestellte Temperatur ablesen kann, muss man den Finger, ohne ihn anzuheben, etwas seitlich davon positionieren. Wer einen Regelungszeitpunkt löschen möchte, klickt etwas länger auf diesen, bis ein Papierkorbsymbol erscheint. Ein Tippen auf dieses löst den Löschvorgang aus, der anschließend bestätigt werden muss. Einen neuen Regelungszeitpunkt legt man fest, indem man einfach auf die gewünschte Stelle der Temperaturlinie tippt. Möchte man die Zeitpunkte verändern, verschiebt man diese einfach auf der unten platzierten Zeitlinie. Ein Klick auf das Fragezeichen liefert Erklärungen zu den einzelnen Konfigurationsmöglichkeiten.
Hat man für einen Tag einen Heizplan erstellt, kann man ihn auf andere Tage kopieren, indem man diese am oberen Bildschirmrand einfach auswählt und anschließend rechts oben über das Disketten-Piktogramm abspeichert. So lassen sich ganz einfach Zeitpläne etwa im Büro von Montag bis Freitag, sowie Samstag und Sonntag definieren.
Ansonsten bietet die App umfangreiche Konfigurationsoptionen wie Kalibrierung für Temperatur und Luftfeuchte sowie die Möglichkeit, Displayinhalte und Helligkeit zu steuern. Leider lässt das Display nicht die Anzeige der Luftfeuchte zu. Hierfür muss man also immer die App bemühen. Auch Automatisierungen sind möglich. So kann man etwa den Status eines Fenstersensors mit einem gewünschten Betriebsmodus des Thermostats koppeln.
Wie gut ist die Smart-Home-Anbindung?
Dank Matter-Unterstützung können Anwender das Meross MTS215B auch in kompatible Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) wie Amazon Alexa, Apple Home, Google Home, Home Assistant, Homey Pro oder Samsung Smartthings einbinden. Allerdings unterstützt das Matter-Protokoll für Thermostate noch rudimentär, sodass man auf viele Funktionen verzichten muss. Anders sieht es unter Home Assistant aus, für das es eine lokale Integration für Meross-Geräte gibt, die nahezu sämtliche Funktionen der Geräte auch unter dem beliebten Smart-Home-System bereitstellt. Damit lässt sich das Meross MTS215B umfassend konfigurieren und steuern.
Preis
Das zu Matter kompatible WLAN-Thermostat Meross MTS215B ist in Schwarz und in Weiß erhältlich und kostet regulär 80 Euro. Aktuell ist es für 64 Euro im Angebot. Wer auf Matter verzichten kann, etwa Home-Assistant-Anwender, kann zum Meross MTS205B greifen, das mit 60 Euro etwas günstiger ist. Auch diese Variante gibt es in Schwarz und Weiß.
Lohnt sich eine smarte Fußbodenheizung?
Durch die Trägheit von wassergeführten Fußbodenheizungen führt eine starke Nachtabsenkung der Temperatur nicht zu einer Ersparnis bei den Heizkosten, da der Raum morgens wieder aufgeheizt werden muss und der damit verbundene energetische Aufwand größer ist als die Ersparnis durch die Nachtabsenkung. Bei längerer Abwesenheit kann sich hingegen eine Temperaturabsenkung lohnen. Auch das Büro muss über das Wochenende nicht mit komfortablen 23 °C gewärmt werden. Hier reichen 20 °C aus, wodurch man ein wenig Heizkosten sparen kann.
Fazit
Mit dem MTS215B liefert Meross ein elegantes und gut verarbeitetes Thermostat für wassergeführte Fußbodenheizungen, das auch in puncto Leistungsumfang überzeugen kann. So sind Zeitpläne dank der intuitiven Nutzerführung der Meross-App im Handumdrehen erstellt. Und dank der Kompatibilität zu Matter lässt sich das Thermostat auch in andere Smart-Home-Zentralen integrieren. Allerdings stehen über das Matter-Protokoll bei weitem nicht alle Funktionen zur Verfügung. Besser dran, wie so oft, sind Home-Assistant-Anwender, da es für Meross-Geräte eine lokale Integration gibt, die nahezu sämtliche Einstellungsmöglichkeiten wie unter der Meross-App bietet.
Künstliche Intelligenz
Windows 11 26H1: Unterstützung für bestimmte Prozessoren
In den Medien gab es bereits Gerüchte, dass Microsoft eine Windows 11 26H1-Version veröffentlichen könnte. Genaueres blieb unklar. Nun hat Microsoft tatsächlich im Windows-Insider-Kanal „Canary“ einen neuen Build veröffentlicht, der diese Versionsnummer mitbringt.
Weiterlesen nach der Anzeige
Das ist offenbar laut Ankündigung von Microsoft auch die augenfälligste Änderung an Windows 11 mit der Build-Nummer 28000. „Mit diesem Build sehen Windows Insider im Canary-Kanal aktualisierte Versionsinformationen unter ‚Einstellungen‘ – ‚System‘ – ‚Info‘ (und winver), auf Windows 11, Version 26H1“, schreibt Microsoft. Das Unternehmen weist deutlich darauf hin, dass es sich nicht um ein Funktionsupdate für Windows 11 25H2 handelt. Die Fassung enthält demnach lediglich Plattform-Anpassungen, um bestimmte Prozessoren (Englisch „Silicon“) zu unterstützen. Kunden müssen keine Maßnahmen ergreifen.
Windows 11 25H2 bleibt Entwicklungsschwerpunkt
Der Build-Zweig 25H2 bleibt der primäre Ort für neue Funktionen, führt Microsoft weiter aus. „Windows 11 erhält weiterhin einen jährlichen Rhythmus für Funktionsupdates bei, mit Releases in der zweiten Hälfte des Kalenderjahrs“, stellt das Unternehmen klar. Eine weitere Erklärung schieben die Autoren nach: „Im Windows-Insider-Programm landen neue ‚Erfahrungen‘ in den Builds im Beta- und Dev-Kanal, während der Canary-Kanal sich auf Plattform-Änderungen fokussiert.“ Das Unternehmen erklärt dazu weiter: „Die Builds, die wir im Canary-Kanal veröffentlichen, spiegeln die neuesten Plattform-Änderungen zu Beginn des Entwicklungszyklus wider und sollten nicht als mit einer bestimmten Windows-Version übereinstimmend angesehen werden.“
Zur Art des erweiterten CPU-Supports schweigt Microsoft sich aus. Gerüchten zufolge soll es etwa um Qualcomms Snapdragon X2 Elite gehen, der ab Anfang 2026 ausgeliefert werden soll. Zu den Funktionen heißt es von Microsoft nur, die Canary-Vorschau bringe „einen kleinen Satz an allgemeinen Verbesserungen und Korrekturen mit, die die allgemeiner ‚Erfahrung‘ für Insider verbessern, die diesen Build auf ihrem Rechner installieren“. Dazu gehört etwa, dass nun Live-Untertitel nicht mehr abstürzen oder das Zugangsdaten-Fenster nicht zugreifbar war, wenn ein Log-in-Versuch in Outlook anstand.
Zuletzt brachten Windows-Insider-Vorschauen etwa eine verbesserte Suche im System und automatische Speicherchecks nach Systemabstürzen mit.
(dmk)
Künstliche Intelligenz
Analyse: Verbraucher haben mit dem Digital Markets Act größere Auswahl
Kaum ein gutes Haar lassen US-Tech-Riesen wie Apple und Google am Digital Markets Acts (DMA) der EU. Auch Nutzer und der Mittelstand gehörten zu den Verlierern, so ihre Einwände. Der Dachverband der europäischen Verbraucherorganisationen, Beuc, bricht dagegen nun eine Lanze für die neuen, seit 2024 geltenden Wettbewerbsregeln. In den vergangenen Jahrzehnten litten Verbraucher ihm zufolge unter missbräuchlichen Praktiken von Big-Tech-Unternehmen wie geschlossenen Ökosystemen (Walled Gardens), der Bindung an bestimmte Dienste (Lock-ins), eingeschränktem Zugang zu Alternativen und höheren Preisen. Der DMA sei entstanden, um diese unfairen Praktiken effektiver anzugehen und von vornherein zu verhindern.
Weiterlesen nach der Anzeige
Das traditionelle Wettbewerbsrecht habe sich auf den schnellen Technologiemärkten als zu langsam und wenig schlagkräftig erwiesen, schreibt Beuc in einem Bericht zu den „ersten Blüten“ der Wettbewerbsverordnung. Kartellverfahren dauerten oft Jahre und der Schaden sei in der Zwischenzeit längst eingetreten. Digitale Märkte seien parallel für das tägliche Leben der Konsumenten essenziell geworden – etwa für den Zugang zu Informationen, den Einkauf von Produkten oder die Kommunikation.
Achtzehn Monate nach Inkrafttreten des DMA ist es laut den Brüsseler Verbraucherschützern noch zu früh für eine abschließende Bilanz: Viele der erfassten Gatekeeper („Torwächter“) hielten sich noch nicht vollumfänglich an die Vorschriften. Dennoch hätten sich bereits konkrete Vorteile für die Verbraucher ergeben. Ein wichtiger Erfolg sei etwa, dass iOS-Nutzer nun einen Auswahlbildschirm erhalten, um ihren Standardbrowser festzulegen. Seit dem Apple-Update 18.2 im Oktober 2024 könnten Nutzer aus einer Liste der meistgeladenen Internet-Navigationswerkzeuge wählen. Darunter seien auch Wettbewerber wie Ecosia, DuckDuckGo, Opera und Brave. Das sei ein bedeutender Fortschritt im Vergleich zur Zeit vor dem DMA, als Nutzer zum vorinstallierten und -eingestellten Safari gedrängt wurden.
Gmail nicht mehr für Android nötig
Ferner könnten Verbraucher auf iOS- und iPadOS-Geräten nun auch Standard-Apps für eine Vielzahl von Kategorien frei wählen, ist der Analyse zu entnehmen. Mit dem Update 18.4 seien Nutzer in der Lage, von Drittanbietern installierte Apps für Navigation, Übersetzung, E-Mail, Anrufe, Messaging, Kamera oder Fotos als Standard festzulegen und sogar vorinstallierte Apple-Apps zu entfernen. Zuvor seien eigene Anwendungen des iPhone-Bauers oder von ihm bevorzugte Drittanbieter-Apps voreingestellt gewesen.
Im Bereich der kontaktlosen Zahlungen auf iPhones sind Verbraucher ebenfalls nicht mehr gezwungen, Apple Pay zu nutzen, lobt Beuc. Alternative Zahlungsdienstleister konnten so seit Anfang 2025 erstmals ihre Dienste für iPhone-Nutzer einführen. Schließlich sei auch der Zwang zur Nutzung von Gmail für die Erstellung eines Google-Kontos etwa für den Einsatz der Mobilplattform Android Geschichte. User könnten nun stattdessen eine E-Mail-Adresse eines Drittanbieters verwenden. Hierzulande untersagte es das Landgericht Mainz Google vor wenigen Monaten ausdrücklich auf DMA-Basis, den eigenen E-Mailservice Gmail bei der Einrichtung eines Android-Smartphones zu bevorzugen.
Die nächsten Stufen für den DMA
Weiterlesen nach der Anzeige
Trotz dieser ersten Erfolge sieht Beuc noch Bereiche, in denen Gatekeeper mutmaßlich gegen den DMA verstoßen. Um die volle Einhaltung des Gesetzes zu gewährleisten, fordert der Verband die EU-Kommission dringend auf, die Durchsetzung der Vorschriften auf die nächste Stufe zu heben. Dies erfordere schnellere Verfahren, ausreichende Ressourcen und die formelle Eröffnung von Untersuchungen in den noch offenen Verdachtsfällen. Dabei soll die Kommission auf eine Kombination aus Dialog und entschiedenen Sanktionen setzen, um eine schnelle Einhaltung zu erzwingen.
Die Verbraucherschützer kritisieren, dass Torwächter unvollständige oder nicht konforme Lösungen einführten, bevor sie eine finale Einigung mit der Kommission erzielten. Das führe zu Frustration bei den Anwendern. Die Brüsseler Regierungsinstitution sollte daher die Befugnis erhalten, die Einführung neuer Compliance-Lösungen einzufrieren, bis sie von Dritten geprüft und freigegeben worden sind. Ferner müssten Gatekeeper verpflichtet werden, die Neutralität ihrer Lösungsansätze zu testen und die Ergebnisse der Kommission und Dritten zugänglich zu machen.
Zudem empfiehlt Beuc, den DMA an neue Technologien anzupassen. Dazu gehöre die Prüfung der Benennung von Cloud-Diensten wie iCloud und OneDrive als zentrale Plattformdienste, da diese oft standardmäßig auf neuen Geräten voreingestellt seien und Lock-in-Effekte erzeugen könnten. Auch Systeme für generative KI wie ChatGPT, Gemini, Meta AI und Copilot sollten als solche wichtigen Services eingestuft werden, möglicherweise unter der Kategorie der virtuellen Assistenten. Dies soll verhindern, dass Gatekeeper ihre bestehenden Dienste missbrauchen, um ihre eigenen Chatbots wettbewerbswidrig zu fördern. Nicht zuletzt unterstützt der Verband die Prüfung von Interoperabilitätsanforderungen für Social-Media-Dienste von Gatekeepern, um Netzwerkeffekte aufzubrechen, die Verbrauchern Wechsel erschweren.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Digitale Souveränität: „Am Ende gilt für die US-Konzerne immer das US-Recht.“
Seit Donald Trumps Amtsantritt ist die IT-Welt in Deutschland und Europa eine andere. Die Sorge, dass der US-Präsident die digitale Vorherrschaft der US-Konzerne als Machthebel ausnutzt, liegt nahe. Der Fall des Internationalen Strafgerichtshofs, der sich wohl nicht zuletzt aus Furcht vor US-Sanktionen von Microsoft abgewandt und für openDesk entschieden hat, illustriert das eindrucksvoll. Im Interview erklärt CDU-Politiker Ralph Brinkhaus, was Digitalpolitik für mehr Souveränität tun kann. Das Interview fand via E-Mail statt.
Weiterlesen nach der Anzeige
(Bild: Tobias Koch )
Ralph Brinkhaus ist seit 2009 als Mitglied des Deutschen Bundestags. Von 2018 bis 2022 war er Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit 2025 ist Brinkhaus Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Digitales und Staatsmodernisierung der CDU/-CSU Bundestagsfraktion. Sein Kernthema ist dabei die Modernisierung des Staates.
Der erratische Stil von Trumps US-Regierung lässt viele Marktteilnehmer zweifeln, ob sie weiter IT der großen US-Konzerne nutzen sollten. Welche Chancen birgt das für deutsche Anbieter?
Darin liegen große Chancen für deutsche IT-Anbieter. Die kürzlich verkündete Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs zur Nutzung von openDesk ist dafür ein Beispiel. Allerdings hoffe ich nicht nur auf Chancen für Open-Source-Modelle, sondern auch auf Chancen für europäische Anbieter proprietärer Software.
Welche Rolle spielt denn Open Source für die Souveränität und die heimische IT-Wirtschaft? Oder ist Herkunft entscheidender als die Quelloffenheit der Software?
Open Source ist ein Baustein für die Souveränität, aber nicht die abschließende Lösung für alle Fragen der digitalen Souveränität. Wir müssen auch an den deutschen IT-Mittelstand mit proprietären Angeboten denken. Und es geht mir bei der ganzen Souveränitätsdiskussion nicht darum, künftig zu 100 Prozent in allen Bereichen nur noch deutsche und europäische Lösungen zu haben. Es geht darum, einseitige Abhängigkeiten auf ein kontrollierbares Maß zu senken.
Was muss die deutsche Digitalpolitik jetzt dafür tun, um die hiesige IT-Wirtschaft voranzubringen?
Zunächst einmal muss die hiesige IT-Wirtschaft sich durch wettbewerbsfähige Produkte selbst voranbringen. Wir sind und bleiben eine soziale Marktwirtschaft. Gleichzeitig muss der Staat mit gutem Beispiel vorangehen – also sich selbst erstmal durchdigitalisieren. Daran arbeiten wir mit Hochdruck, von der Verwaltungsdigitalisierung bis zur Modernisierungsagenda. Und der Staat kann als Ankerkunde auftreten. Das kann und muss noch verstärkt werden. Derzeit ist beispielsweise das neue Vergaberechtsgesetz im Gesetzgebungsverfahren, und die Bundesregierung hat bereits im Entwurf vorgesehen, dass bei der Auftragsausführung künftig digitale Souveränität berücksichtigt werden kann.
Weiterlesen nach der Anzeige
Helfen Vergaberegeln, den EU-Anbietern mehr Chancen einzuräumen?
Ja, das kann ein großer Schritt sein. Mit dem Staat als Ankerkunden können Unternehmen Umsatz und Gewinn generieren und diesen wiederum in die Weiterentwicklung ihrer Produkte investieren. Ein international bekanntes Beispiel dafür ist SpaceX, das am Anfang vor allem Regierungsaufträge bekommen hat und dann auch auf dem kommerziellen Markt sehr erfolgreich expandiert ist.
Das Digitalministerium hat erst kürzlich festgestellt, dass Deutschland und seine Verwaltung in vielen Bereichen von US-Technik abhängig sind. Warum setzen gerade deutsche Behörden und Ministerien so sehr auf Microsoft und Co.?
Dies gilt nach meiner Kenntnis nicht nur für Behörden, sondern für Deutschland insgesamt. Microsoft hat den größten Marktanteil. Mir geht es darum, ob wir künftig zu große einseitige außereuropäische Abhängigkeiten reduzieren können – und damit meine ich nicht nur Software, sondern auch Rohstoffe etc. Es geht nicht darum, alles Außereuropäische auf null herunterzufahren. Wir sollten niemals versuchen, eine Insel in der Welt sein.
Die großen US-Konzerne reagieren auf die aktuelle Souveränitätsdebatte mit mehr oder minder vom US-Mutterschiff abgetrennten Clouds – womit man speziell auch die regulatorischen Vorgaben von Behörden bedienen will. Zementiert das nicht vorhandene Abhängigkeiten?
Ja, und außerdem glaube ich nicht an eine vollständige Abtrennung. Spätestens bei der Wartung sind sie doch wieder auf das Mutterschiff angewiesen. Und am Ende gilt für die US-Konzerne immer das US-Recht.
Welche internationalen IT-Partner außerhalb der EU werden auch in Zukunft einen guten Ruf genießen können?
Ich denke, dass wir beispielsweise mit Kanada, Südkorea und Japan durchaus sehr gute IT-Partner haben, und bin mir sicher, dass dies auch so bleiben wird.
Warum haben wir diese Debatte vor allem über die Abhängigkeit von US-Cloud-Anbietern, aber nicht bei chinesischen IT-Hardware-Herstellern?
Wir haben die Debatte bei chinesischen IT-Hardware-Herstellern von Anfang an geführt – denken Sie nur an die Umsetzung der NIS1-Richtlinie und die Huawei-Diskussionen noch unter der Regierung von Bundeskanzlerin Merkel. Derzeit ist das NIS2-Umsetzungsgesetz im parlamentarischen Verfahren.
Erleben wir gerade das Ende der Globalisierungs-Ära und stattdessen eine Neubesinnung auf nationale Champions?
Wir erleben in der derzeitigen geopolitischen Neuordnung und dem US-China-Handelskonflikt tatsächlich ein Stück weit ein Ende der sogenannten Globalisierungs-Ära. Das heißt aber nicht, dass wir uns nur noch auf nationale Champions fokussieren. Wir bleiben dem freien Handel auch im Digitalbereich verpflichtet, wir dürfen dabei aber nicht naiv sein. Sonst werden wir in Europa irgendwann am Ende der Wertschöpfungskette stehen.
Herr Brinkaus, vielen Dank für die Antworten!
(axk)
-
UX/UI & Webdesignvor 3 MonatenDer ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenAdobe Firefly Boards › PAGE online
-
Social Mediavor 3 MonatenRelatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 2 MonatenGalaxy Tab S10 Lite: Günstiger Einstieg in Samsungs Premium-Tablets
-
UX/UI & Webdesignvor 3 WochenIllustrierte Reise nach New York City › PAGE online
-
Entwicklung & Codevor 3 MonatenPosit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Datenschutz & Sicherheitvor 2 MonatenHarte Zeiten für den demokratischen Rechtsstaat
-
Entwicklung & Codevor 2 MonatenEventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events
