Künstliche Intelligenz
Tolles Design & super Klang: Over-Ear-Kopfhörer Nothing Headphone 1 im Test
Die Nothing Headphone 1 fallen mit ihrem transparenten Design sofort ins Auge. Ob die Over-Ear-Kopfhörer auch klanglich überzeugen, zeigt unser Test.
Mit den Nothing Headphone 1 wagt sich der Smartphone-Hersteller Nothing an seinen ersten Over-Ear-Kopfhörer. Das transparente Design polarisiert, die Technik verspricht Hi-Res-Audio und langes Durchhaltevermögen. Ob die 299 Euro (Amazon) teuren Kopfhörer gegen etablierte Konkurrenz bestehen können, klären wir im Test.
Design, Verarbeitung und Komfort der Nothing Headphone 1
Nothing bleibt seiner charakteristischen Designsprache treu: Die Headphone 1 setzen auf ein transparentes, retro-futuristisches Gehäuse mit sichtbaren inneren Komponenten. Die rechteckigen Ohrmuscheln aus Aluminium wirken wie kleine Kunstwerke und stehen im krassen Kontrast zu optisch fast schon langweiligen Modellen wie dem Sony WH-1000XM6 oder JBL Tour One M3.
Beim ersten Öffnen der Verpackung schockierte uns das gewagte Design schon fast. Die Kopfhörer sehen aus wie ein Prototyp aus einem Science-Fiction-Film. Aufgesetzt gefallen sie jedoch deutlich besser – sie liegen eng an und wirken hochwertig. Das polarisierende Aussehen zieht garantiert Blicke auf sich. Wer unauffällig in der U-Bahn verschwinden möchte, sollte zu anderen Modellen greifen. Die Headphone 1 sind das Gegenteil von diskret. Wer es nicht ganz so auffällig will, greift zur schwarzen statt zur uns vorliegenden weißen Variante.
Die Verarbeitung überzeugt größtenteils: Der Aluminium-Rahmen verleiht Stabilität, das Kunstleder an den Ohrmuscheln fühlt sich wertig an. Die Memory-Foam-Polster sorgen für einen guten Abschluss und passen sich der Kopfform an. Die IP52-Wasserresistenz macht die Kopfhörer schweiß- und spritzwassergeschützt – ideal für Sport oder den Alltag.
Mit 329 Gramm wiegen die Nothing Headphone 1 mehr als die meiste Konkurrenz. So bringt etwa der Sony WH-1000XM6 nur 254 Gramm auf die Waage. Richtig schwer sind dagegen die Apple Airpods Max mit 385 Gramm. Das höhere Gewicht der Nothing-Kopfhörer kann bei längerem Tragen spürbar werden. Dazu kommt ein hoher Anpressdruck durch den straffen Bügel – ein Punkt, der den Tragekomfort schmälert.
Die Weitenverstellung des Bügels wirkt etwas uninspiriert und steht im Kontrast zur sonst fast perfekten Verarbeitung der Ohrmuscheln. Große Ohren könnten im Inneren der Ohrmuscheln anstoßen.
Die Ohrmuscheln lassen sich für den Transport im Case wegdrehen. Das Case selbst besteht überwiegend aus einem Filz. Sein Reißverschluss hakt gelegentlich. Die Ohrpolster sind nicht ohne Werkzeug tauschbar. Der JBL Tour One M3 zeigt, wie es besser geht: Dort lassen sich die Polster magnetisch abnehmen.
Nothing Headphone 1 Bilder
Technische Spezifikationen
In den Nothing Headphone 1 arbeiten 40-mm-Dynamic-Driver mit Nickel-beschichteter Membran, die von KEF abgestimmt wurden. Der Frequenzbereich reicht von 20 bis 20.000 Hz bei einer Impedanz von 32 Ohm – Standardwerte für moderne Over-Ear-Kopfhörer.
Die Kopfhörer unterstützen Hi-Res-Audio über LDAC mit bis zu 990 kbps sowie USB-C-Lossless. Zusätzlich stehen AAC und SBC zur Verfügung.
Die Bluetooth-Verbindung erfolgt über Google Fast-Pair- und Swift-Pair-Unterstützung. Das Pairing geht schnell von der Hand, auch wenn sich der Bluetooth-Button gut versteckt innen am rechten Cup befindet. Multipoint-Connection ermöglicht die simultane Verbindung mit zwei Geräten.
Das Hybrid-ANC arbeitet mit vier Mikrofonen. Sechs Mikrofone sorgen für klare Telefonate durch effektive Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen. Die Mikrofon-Ausstattung ist üppig, schlägt aber keine Rekorde. Der JBL Tour One M3 nutzt acht Mikrofone.
Bedienung und App der Nothing Headphone 1
Nothing setzt auf physische Bedienelemente statt Touch-Gesten – eine Wohltat für alle, die versehentliche Eingaben hassen. Der Roller regelt Lautstärke und ANC-Wechsel, ein Druck pausiert die Wiedergabe. Das Paddle springt zwischen Tracks (vor/zurück), längeres Halten spult vor. Ein separater Button ruft den Voice Assistant auf oder lässt sich benutzerdefiniert belegen.
Die unterschiedlichen Formen und Materialien der Buttons sorgen für eine selbsterklärende und damit schnell erlernbare Bedienung. Es macht richtig Spaß, an den Bedienelementen herumzuspielen. Ein echter Pluspunkt gegenüber den oft frustrierenden Touch-Systemen anderer Hersteller. Die Kopfhörer-Erkennung pausiert die Musik automatisch bei Abnahme. Ein Power-Schiebeschalter sitzt neben USB-C- und 3,5-mm-Anschluss.
Nothing Headphone 1 Screenshot
Die Nothing X App gefällt mit minimalistischem Interface im typischen Nothing-Stil. Der 8-Band-Advanced-EQ ermöglicht Feinjustierung in allen Frequenzbändern von 20 bis 20.000 Hz. Presets wie Balanced, Bright oder Bass Heavy stehen zur Verfügung, Custom-EQ-Einstellungen kann man abspeichern. Ein Vorteil gegenüber dem Sonos Ace, dessen Equalizer nur Bass und Höhen regelt.
Weitere App-Features: die gleichzeitige Verbindung zweier Geräte, Low-Lag-Mode fürs Gaming, Spatial Audio mit Head-Tracking und ANC-Anpassung in drei Stufen (Adaptive, High, Low). Firmware-Updates erfolgen ebenfalls über die App. Der umfangreiche Equalizer ist essenziell, da der Sound ohne Anpassung unspektakulär bleibt.
Klangqualität
Die Nothing Headphone 1 liefern einen ausgeglichenen Sound mit deutlichem Bass, klaren Mitten und detaillierten Höhen. Der von KEF abgestimmte Klang wirkt erwachsen und ausgewogen. Standardmäßig ist die Abstimmung neutral – profitiert aber deutlich von EQ-Anpassungen für mehr Dynamik.
Der tiefe, kontrollierte Bass beeindruckt, ohne zu überlagern. Die Mitten bleiben klar und präzise, Stimmen werden natürlich wiedergegeben. Die Höhen sind detailliert aufgelöst, ohne zu scharf zu werden. Ohne Equalizer wirkt der Klang jedoch unspektakulär – hier verschenkt Nothing Potenzial. Mit entsprechenden Anpassungen in Bass und Höhen wird er deutlich dynamischer und lebendiger.
Im Vergleich zum Sony WH-1000XM6 fehlt den Nothing-Kopfhörern die Leichtigkeit und Luftigkeit. Der JBL Tour One M3 klingt in den Grundeinstellungen ausgewogener. Die Apple Airpods Max bieten mehr Präzision und Detailauflösung. Dennoch: Mit dem richtigen EQ-Setup können die Headphone 1 durchaus mithalten.
ANC
Das Hybrid-ANC reduziert Umgebungsgeräusche um bis zu 42 dB, arbeitet aber nicht auf dem Niveau der besten unserer Top-Liste. Bei niedrigen Frequenzen (20-200 Hz) werden 15-25 dB gedämpft – ausreichend für Verkehrslärm oder Klimaanlagen. Im Mitteltonbereich liegt die Dämpfung bei 20-30 dB, was nur Mittelmaß bedeutet. Stimmen und klirrendes Geschirr dringen noch durch.
Das ANC reagiert windempfindlich und kann bei starkem Wind unangenehm rauschen. Hier zeigt sich der Unterschied zum Bose Quietcomfort Ultra, der auch bei widrigen Bedingungen zuverlässig arbeitet. Die drei ANC-Stufen (Adaptive, High, Low) können die grundsätzlichen Schwächen nicht kaschieren.
Der Transparency-Mode klingt natürlich, neigt aber zu einem boomigen Klang bei der eigenen Stimme. Windgeräusche können stören. Insgesamt bewegt sich die ANC-Leistung im oberen Mittelfeld.
Akku: Marathonläufer mit Schnelllade-Funktion
Hier trumpfen die Headphone 1 richtig auf: Die 1040-mAh-Batterie liefert laut Nothing bis zu 80 Stunden ohne ANC bei AAC-Codec und 50 Prozent Lautstärke. Mit aktiviertem ANC sind es noch 35 Stunden, mit LDAC ohne ANC 54 Stunden. Die Nothing-Kopfhörer spielen hier in der Oberliga. In der Praxis halten sie locker mehrere Tage durch, selbst bei intensiver Nutzung.
Die Fast-Charge-Funktion mit 4 Watt sorgt für beeindruckende Ladezeiten: 5 Minuten für 5 Stunden ohne ANC, 2,5 Stunden mit ANC. Ein voller Ladevorgang dauert nur etwa eine Stunde via USB-C.
Praktisch: Die Kopfhörer lassen sich auch per 3,5-mm-Kabel betreiben, allerdings nicht bei leerem Akku. USB-C funktioniert hingegen auch ohne Strom. Auto-Off nach Inaktivität schont den Akku zusätzlich.
Preis: Was kosten die Nothing Headphone 1?
Die Nothing Headphone 1 kosten 299 Euro (Amazon).
Für 299 Euro bekommen Käufer einen unverwechselbaren Kopfhörer mit solider Ausstattung. Die Konkurrenz ist hart: Der Sony WH-1000XM5 kostet aktuell 275 Euro, der JBL Tour One M3 350 Euro. Nothing positioniert sich geschickt im Mittelfeld.
Fazit
Die Nothing Headphone 1 sind ein mutiger Wurf mit polarisierendem Design und solider Technik. Das transparente Gehäuse macht sie zum Hingucker, die Verarbeitung überzeugt größtenteils. Die physischen Bedienelemente funktionieren präzise und selbsterklärend – deutlich besser als Touch-Systeme vieler Konkurrenten.
Klanglich bieten die Kopfhörer eine solide Basis, die jedoch den umfangreichen Equalizer benötigen, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Ohne EQ-Anpassung wirken sie unspektakulär. Das ANC bewegt sich im Mittelfeld und kann nicht mit der Klassenspitze mithalten. Die hervorragende Akkulaufzeit von bis zu 80 Stunden ohne ANC entschädigt für kleinere Schwächen.
Der hohe Anpressdruck und das hohe Gewicht trüben den sonst sehr guten Tragekomfort. Große Ohren könnten Probleme bekommen. Die windempfindliche ANC-Funktion zeigt Schwächen bei Outdoor-Nutzung.
Für 299 Euro (Amazon) bekommen Käufer einen unverwechselbaren Kopfhörer mit guter Grundausstattung. Wer das auffällige Design schätzt und bereit ist, am Equalizer zu feilen, findet hier einen interessanten Begleiter. Die Nothing Headphone 1 sind kein Alleskönner, aber ein charakterstarkes Nischenprodukt für Design-Liebhaber.
Künstliche Intelligenz
KI-Leak: Apple will 2026 angeblich eine Antwort auf alles haben
Wie gut wird die neue KI-gestützte Siri? Die Antwort auf diese Frage ist Apple trotz der bereits ins Jahr 2024 zurückreichenden Ankündigung bislang schuldig geblieben. Für das längere Warten sollen Nutzer im Frühjahr 2026 allerdings nicht nur mit einer Antwort, sondern ganz vielen entschädigt werden.
World Knowledge Answers – unter diesem Oberbegriff entwickelt Apple angeblich eine KI-gestützte Web-Suchfunktion, berichtet der Bloomberg-Reporter Mark Gurman unter Berufung auf ungenannte Quellen im Unternehmen. Dieses Weltwissen soll sich aus dem Netz und eigenen KI-Funktionen speisen, könnte aber wohl zum Teil auch Ergebnis einer neuen Zusammenarbeit mit Google sein. Neben Siri sei auch eine Integration im Webbrowser Safari und der Systemsuchfunktion Spotlight im Gespräch. Nutzer können Anfragen stellen und bekämen diese dann von der KI zusammengefasst. Das Ganze funktioniere mit Text, Fotos, Videos und lokalen Informationen, heißt es.
Codename „Linwood“
Die „Answer Engine“ sei angeblich ursprünglich in dem Umfang gar nicht geplant gewesen. Apple habe seine Pläne erweitert. Die gesamte Siri-Überarbeitung laufe intern unter den Codenamen „Linwood“ und „LLM Siri“.
Google soll wohl aufgrund besserer Konditionen in den Fokus von Apple gerückt sein. Lange Zeit wurde darüber spekuliert, dass der iPhone-Hersteller den Schulterschluss mit Anthropic suchen könnte, dessen Large Language Model Claude kürzlich erst in einer Beta von Apples Entwicklungsumgebung Xcode 26 Einzug hielt. Aber Anthropic habe seinen Favoritenstatus verloren, weil es mit jährlich 1,5 Milliarden US-Dollar zu viel Geld von Apple wollte, will Gurman erfahren haben.
Perplexity-Kauf vom Tisch
Interessant ist an den neuen Gerüchten auch, dass sie Apple nunmehr als künftigen Wettbewerber von OpenAI und Perplexity darstellen. Mit OpenAI unterhält Apple eine enge Kooperation: Wenn Siri nicht weiterweiß, kann sie Anfragen an ChatGPT weitergeben. Und auch in Apples Bild-KI Image Playground hilft mit den neuen Betriebssystemversionen im Herbst wahlweise OpenAI weiter. Mit Blick auf Perplexity war gar längere Zeit von einer möglichen Übernahme durch Apple die Rede. Google würde freilich durch die Kooperation in Kauf nehmen müssen, dass Apple seinen AI Overviews auch ein wenig Konkurrenz macht.
Apples Bemühungen, im KI-Geschäft besser dazustehen, dürften intern wie extern eine Signalwirkung haben. Extern ist es die Kritik von Nutzern und Rezensenten, dass Apple beim KI-Trend hinterherhinke, die für Unruhe sorgt und im schlimmsten Falle auch Anleger verunsichern könnte. Intern häufen sich die Berichte von Abgängen aus Apples KI-Abteilung. Hier dürften die gezahlten Gehälter zweifellos eine große Rolle spielen. Dennoch versprechen Wettbewerber momentan iauch mehr Renommee und Arbeit an Projekten, die viel weiter sind als Apples.
(mki)
Künstliche Intelligenz
Nuki Smart Lock Pro 5.0 im Test: schnell, kompakt und mit Matter
Das neue Nuki Smart Lock Pro hat einen schnellen Motor, Matter über Thread, WLAN, einen integrierten Akku und ein neues Design. Reicht das gegen Tedee und Co.?
Alles neu: Das Nuki Smart Lock Pro 5.0 setzt im Vergleich zum Vorgänger Pro 4.0 (Testbericht) auf einen komplett neuen bürstenlosen Motor, ein viel kompakteres Design und einen fest eingebauten Akku. Es integriert sich per Matter über Thread ins Smart Home, außerdem per WLAN – jetzt direkt ohne Bridge. Drei Geschwindigkeitsmodi sollen die Wahl zwischen Tempo und leisem Betrieb erlauben. Über eine App ist alles übersichtlich steuerbar. Hinzu kommt neues Zubehör wie das Keypad 2 mit Fingerabdrucksensor. Alternativ funktioniert auch das bekannte Equipment wie Door Sensor oder das Keypad 1 ohne Fingerabdrucksensor weiter. Und es geht sogar noch kompakter, nämlich mit dem Smart Lock Ultra. Das verlangt dafür aber auch zwingend einen neuen Zylinder, was beim Nuki Smart Lock Pro 5.0 nicht nötig ist.
Design und Verarbeitung
Die Gehäuse von Smart Lock Pro 5.0 und Ultra sind abgesehen von der Länge identisch: gebürstetes Aluminium statt Kunststoff vorn, LED-Ring auf der Front und schmale, wechselbare Adapterringe in Schwarz und Weiß hinten. Damit können Nutzer das clevere Schloss zumindest teilweise an die Farbe ihrer Tür anpassen. Der Druckknopf im Zentrum bietet haptisches Feedback, der LED-Ring ist stylish. Optisch sind Smart Lock Pro und Ultra echte Hingucker, Materialwahl und Design schick und edel. Fingerabdrücke fallen durch die gebürstete Oberfläche kaum auf, und die Verarbeitung ist hervorragend. Das Nuki Smart Lock Pro 5.0 wirkt „rocksolid“, wie man auf Neudeutsch zu sagen pflegt.
Einziger optischer Unterschied der beiden Nuki-Modelle. Beide haben zwar einen Durchmesser von 57 mm. In der Länge misst das Ultra aber 58 statt 70 mm und ist damit rund 12 mm kürzer als das Pro. Dafür kommt das Ultra zwingend mit einem neuen modularen, nach SKG-3-zertifizierten Sicherheitszylinder. Das ist toll, wenn man kein Problem mit dem Wechsel des Zylinders hat, aber unpraktisch bei kompletten Schließanlagen. Hier kommt das Pro-Modell ins Spiel. Denn das ist als Retrofit, also zum Nachrüsten, konstruiert und erlaubt die Weiternutzung des bestehenden Schließzylinders. Dabei umschließt es den vorhandenen Wohnungsschlüssel innen auf der Tür. Bei Bedarf dreht der Motor des Schlosses den Schlüssel zum Öffnen oder Schließen in die gewünschte Position.
In jedem Fall sind beide Schlösser im Vergleich zur alten, deutlich größeren Bauform, die auch das aktuelle Nuki Go nutzt, geradezu grazil. Denn der große Kasten, der zuvor unter dem runden Drehmechanismus an der Oberseite hing, entfällt jetzt ganz. Grund ist der jetzt in den Knauf integrierte, nicht mehr ohne Weiteres wechselbare Akku. Das macht auch Konkurrent Tedee so. Das Tedee Go 2 ist bei ähnlicher Größe wie das Nuki Pro allerdings schlichter und setzt standardmäßig auf Kunststoff. Die Variante aus Aluminium ist etwas teurer. Das Tedee Pro ist im Durchmesser noch kleiner und sogar etwas kürzer als sein Gegenstück Nuki Ultra. Es setzt ebenfalls auf viel Metall und wirkt ähnlich hochwertig.
Installation und App
Die Montage des Pro 5.0 erfolgt ohne Bohren auf der Innenseite der Tür. Das Schloss kann entsprechend rückstandslos zurückgebaut werden und eignet sich daher auch für Mietwohnungen. Nuki legt zwei Montageplatten bei: Eine verfügt über ein Klebe-Pad für Türen ohne ausreichenden Zylinderüberstand, die andere wird an Zylindern verschraubt, die mindestens 3 mm aus dem Türblatt herausstehen. Wir haben frühere Modelle geklebt und selbst nach Jahren keine Probleme mit der Haltbarkeit dieser Installation gehabt. Das neue Modell haben wir stattdessen per Schraubmethode eingerichtet. Dabei wird die Montageplatte mit drei winzigen Inbus-Schrauben am Zylinder befestigt. Ein passendes Werkzeug liegt bei. Tipp: Wer im Notfall immer noch von außen mit einem Schlüssel aufsperren können will, sollte darauf achten, einen Zylinder mit Not- und Gefahrenfunktion zu verwenden. Andernfalls ist das Schloss gegen Aufsperren von außen blockiert.
Die App ist optisch schlicht gehalten, aber dadurch wirkt sie edel und ist übersichtlich. Einen Account oder gar die Preisgabe persönlicher Daten verlangt Nuki nicht. Die Software führt in Einzelschritten durch Installation und Kalibrierung und bietet auch später unzählige Einstellungsmöglichkeiten. Der Nutzer hat so etwa die Wahl zwischen drei Geschwindigkeitsstufen: Gentle, Standard und Insane. Zudem lassen sich Zugriffsrechte für bis zu 200 Personen vergeben, zeitlich begrenzen und wieder entziehen. Ein Aktivitätenprotokoll dokumentiert jeden Öffnungs- oder Schließvorgang und führt die entsprechenden Nutzer auf. Es gibt außerdem einen Nachtmodus, Zeitsteuerung, Auto-Lock und Auto-Unlock und noch einiges an weiteren Features.
Das Smart Lock Pro 5.0 bindet sich auf Wunsch per Matter über Thread in gängige Smart-Home-Plattformen ein und besitzt darüber hinaus integriertes WLAN. Damit ist jetzt Fernzugriff ohne die früher benötigte separate Bridge möglich. Neben Google Home, Apple Home und Amazon Alexa unterstützt es auch MQTT, etwa für den Home Assistant (Testbericht). Das Ultra bietet dieselbe Protokollvielfalt. Bei Tedee verbinden sich die Schlösser aktuell zunächst über Bluetooth, Fernzugriff und Integrationen erfordern die separat angebotene Bridge. Eine native Matter-Unterstützung nennt der Hersteller für Go beziehungsweise Go 2 nicht, Apple Home wird beim Go 2 explizit verneint.
Im Alltag
Nuki Smart Lock Pro 5.0 und Ultra verwenden einen neuen bürstenlosen Motor. Damit öffnen und schließen die Schlösser nicht nur schneller, sondern sind auch kräftiger. Gerade bei älteren Türen oder solchen mit zusätzlichen Sicherheits-Schließmechanismen kann das wichtig werden. Ältere Modelle waren hier gern zu schwach. Das Pro 5.0 bietet drei Modi. „Insane“ priorisiert Tempo, „Standard“ soll einen Kompromiss aus Geschwindigkeit und Lautstärke darstellen und ist voreingestellt, „Gentle“ reduziert die Lautstärke. Das Problem: Laut sind alle drei Einstellungen. Bei gleichem Abstand und Winkel konnten wir Maximalausschläge auf schnellster Einstellung von 60 Dezibel messen, 58 Dezibel in der mittleren und 57 Dezibel in der „Gentle“-Einstellung. Dafür sind Nuki Pro und Ultra aber auch schneller als alle anderen aktuellen Smart Locks auf dem Markt.
An unserer Testtür benötigte das Pro kaum mehr als eine Sekunde, um im „Insane“-Modus eine doppelt verschlossene Tür zu öffnen. „Standard“ liegt bei unter zwei Sekunden, „Gentle“ bei rund 3,5 Sekunden. Selbst das ist schneller als die Konkurrenz. Der subjektive Geräuscheindruck ist dabei allerdings fast identisch, das kratzige Geräusch des Motors bleibt deutlich hörbar. Selbst der „Gentle“-Modus, der im Nachtmodus automatisch aktiviert wird, ist immer noch recht laut und benötigt noch dazu deutlich länger. Zudem ist das Aufreißen der Türfalle („Aufziehen“ wäre eine Untertreibung) im Anschluss an die Öffnung noch einmal deutlich durch ein lautes „Klack-Geräusch“ zu hören. Das Ultra verhält sich praktisch identisch. Die Lautstärke kann gerade in Mehrfamilienhäusern grenzwertig sein, weil diese Geräuschkulisse in chronisch hallenden Gemeinschaftsfluren gefühlt noch verstärkt werden dürfte.
Die Zuverlässigkeit stellte das Nuki Smart Lock Pro 5.0 eindrucksvoll unter Beweis. Fehler gab es während des Betriebs nicht, sogar Auto-Unlock per Geofencing funktionierte mehrere Wochen verlässlich. Tendenziell wird die Tür sogar etwas zu früh aufgeschlossen, allerdings kann es auch an zu vielen unterschiedlichen Annäherungsmethoden (Auto, Rad, zu Fuß) während der Lernphase gelegen haben. Für unseren Geschmack gilt hier aber: Lieber einige Sekunden zu früh, als vor der Haustür mit vollen Händen warten zu müssen. Außerhalb der Bluetooth-Reichweite des Smartphones wird Auto-Unlock übrigens nicht ausgelöst, eine gewisse Nähe zur Tür ist also Voraussetzung. Die Tür kann also nicht aus Versehen aufgesperrt werden, wenn sich der Nutzer am anderen Ende der Stadt aufhält. Außerdem praktisch: Diese Funktion lässt sich zeitlich einschränken, wird im Nachtmodus automatisch deaktiviert und kann pro Nutzer definiert werden.
Das Ereignisprotokoll hilft bei der Nachverfolgung, wer wann geöffnet hat. Temporäre Zugänge für Handwerker oder Gäste lassen sich minutengenau definieren. Ultra und Pro 5.0 liefern hier dieselbe Funktionstiefe. Tipp: In der App gibt es den Menüpunkt „Sperrweg optimieren“. Damit kann man das Schloss dazu bringen, überflüssige Drehungen nach dem Abschließen zu unterlassen, und so noch mehr Geschwindigkeit und weniger Stromverbrauch erreichen.
In die Smarthome-Praxis fügt sich das Pro ohne Zusatz-Hardware ein. Matter über Thread reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Ökosystemen und spart Energie, MQTT vereinfacht Automationen in Eigenregie. Wer Home Assistant nutzt, kann das Pro wahlweise per Matter, lokaler WLAN-API oder MQTT integrieren. Damit ist das Pro 5.0 flexibler als die meisten Retrofit-Modelle. Tedee Go deckt mit Bridge gängige Plattformen ab, die Tiefe der lokalen Integrationen reicht jedoch nicht an MQTT-Set-ups heran.
Akku
Das Nuki Smart Lock Pro 5.0 nutzt einen fest eingebauten Akku, der direkt an der Tür über ein magnetisches Kabel geladen werden kann. Dabei setzt der Hersteller auf einen proprietären, runden Anschluss. Die magnetische Auslegung ist klasse, da so Schloss und Kabel beim Laden nicht beschädigt werden können, sollte aus Versehen die Tür währenddessen benutzt werden. Stattdessen löst sich dann einfach die Magnetverbindung. Schade nur, dass Nuki hier nicht auf einen Standardstecker setzt. Tedee bietet etwa für den Magnetanschluss einen Adapter von USB‑C im Schloss auf den eigenen, proprietären Anschluss an.
Eine Powerbank reicht zum Laden. Wer nicht direkt an der Tür laden kann oder möchte, entfernt das Schloss mit nur einem Handgriff und lädt in der Nähe einer Steckdose mit einem einfachen Handy-Ladegerät. Nuki nennt eine durchschnittliche Ladezeit von etwa zwei Stunden von komplett leer auf voll. Die Laufzeit des eingebauten Akkus hängt von der verwendeten Funktechnik ab. Laut Hersteller soll eine Akkuladung ohne Fernzugriff für rund 7 bis 9 Monate reichen, mit Matter über Thread etwa 5 bis 7 Monate und über WLAN etwa 4 bis 6 Monate. Das Ultra setzt ebenfalls auf einen integrierten Akku mit identischer Ladelogik und vergleichbaren Laufzeiten.
Der Grund für die unterschiedlichen Angaben ist klar: Eine instabile WLAN-Verbindung weckt das Schloss häufiger zur Neuverbindung auf und verkürzt so die Laufzeit. Thread ist effizienter als WLAN und daher in vielen Set-ups die bessere Wahl. Die App informiert, wenn die Restladung unter 20 Prozent fällt.
Preis: Was kostet das Nuki Smart Lock Pro 5.0?
Die unverbindliche Preisempfehlung für das Nuki Smart Lock Pro 5.0 in Deutschland liegt bei 269 Euro. Das entspricht nahezu dem Straßenpreis laut Geizhals.de (Stand: 09.2025). Das Smart Lock Ultra liegt bei 349 Euro in der UVP und ist ebenfalls kaum günstiger zu bekommen. Aktuell bietet Tink das Nuki Smart Lock Pro 5.0 inklusive Keypad 2.0 für 359 Euro an.
Beim Tedee Go 2 nennt der Hersteller 149 Euro für die Variante mit Plastikabdeckung und 169 Euro für das Alu-Modell, das Tedee Pro kostet 399 Euro in der UVP. Bei Drittanbietern liegen die beiden Tedee-Modelle mit 124 und 280 Euro deutlich niedriger. Im Bundle mit Bridge und Keypad bietet Tink das Tedee Go 2 in Aluminium für 300 Euro an und die Plastik-Variante gibt es für 270 Euro. Wer eine Smart-Home-Anbindung nicht benötigt, kann auch zum Set mit Tedee Go 2 und Keypad Pro für 220 Euro greifen, knapp 140 Euro günstiger als das Nuki Smart Lock Pro 5.0.
Fazit
Das Nuki Smart Lock Pro 5.0 ist – zusammen mit dem Ultra – das aktuell schnellste Smart Lock auf dem Markt. Zudem ist es top-schick, hochwertig verarbeitet, zuverlässig und bietet eine tolle App-Steuerung. Eine zusätzliche Bridge ist weder für die WLAN- noch für die Matter-Einbindung nötig, und das Pro erlaubt darüber hinaus die Weiterverwendung des eigenen Schließzylinders – perfekt bei Nutzung eines Schließsystems, etwa in einer Eigentumswohnanlage. Der Akku ist zudem je nach Nutzungsart und Häufigkeit ausdauernd genug, um nicht ständig Angst haben zu müssen, vor verschlossener Tür stehenzubleiben.
Das größte Problem ist wie bei älteren Nuki-Modellen die hohe Lautstärke. Keine der drei Geschwindigkeiten ist wirklich leise. Sind Schlaf- oder Kinderzimmer zu nah an der Tür, könnte das Probleme bereiten und vielleicht sogar ein Dealbreaker sein. Gleiches gilt für eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, in der sich Nachbarn gestört fühlen könnten. Deutlich leiser sind die Schlösser von Tedee, dafür aber auch etwas langsamer.
Künstliche Intelligenz
openSUSE Leap 16: 24 Monate Support für alle
openSUSE hat angekündigt, mit Leap 16 den Maintenance und Support für seine Community-Distribution deutlich auszubauen. Sie übertrifft die von Leap 15, die noch bis April 2026 läuft: Jede Hauptversion erhält künftig volle 24 Monate Updates. Eine Überlappung soll gewährleisten, dass alle Anwender reibungslos auf eine neue Version der Linux-Distribution wechseln können.
Leap 16 basiert erstmals auf der Adaptable Linux Platform (ALP) von SUSE und markiert damit eine fundamentale Änderung für openSUSE. Wie die Schwesterdistribution Leap Micro wird Leap 16 als Appliance angeboten und teilt sich die Updatestrategie, wodurch Unternehmen wie Community-Nutzer von langfristiger Planungssicherheit profitieren. Bisherige Kritikpunkte, etwa veraltete Softwarepakete bei langen Lebenszyklen, sollen mit flexiblerem Produktmanagement und gezielten Ökosystem-Updates entschärft werden.
Wer längeren Support als die 24 Monate pro Release benötigt, kann mit bereitgestellten Tools zu SUSE Linux Enterprise oder SLE Micro wechseln; dort sind deutlich längerer kommerzieller Support enthalten. Leap 16 erscheint im Oktober 2025 und soll eine modernisierte, stabile Grundlage für Desktop und Server bieten.
Details zum längeren Support finden sich in der Ankündigung.
(fo)
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