Künstliche Intelligenz
Top 10: Die beste Sportuhr im Test – Garmin ist Testsieger vor Polar & Huawei
Amazfit T-Rex 2
Die T-Rex 2 von Amazfit richtet sich explizit an Sportler und Outdoor-Fans und will mit den Platzhirschen Garmin und Polar konkurrieren. Ob ihr das gelingt, klärt der Test.
- überragende Akkulaufzeit
- sehr robuste Verarbeitung
- über 150 unterstützte Sportarten mit speziellen Features für einzelne Profile
- eigenes GPS mit fünf unterstützten Satellitensystemen
- umfangreiches Aktivitäts- und Gesundheits-Tracking
- keine Bezahlfunktion
- ungenaue Pulsmessung bei Krafttraining
Sportuhr Amazfit T-Rex 2 im Test
Die T-Rex 2 von Amazfit richtet sich explizit an Sportler und Outdoor-Fans und will mit den Platzhirschen Garmin und Polar konkurrieren. Ob ihr das gelingt, klärt der Test.
Robust, widerstandsfähig, leistungsstark – all das soll die T-Rex 2 Sportuhr von Amazfit sein. Als Modell mit einer hohen Akkulaufzeit und individueller Trainingsauswertung richtet sie sich speziell an Sportler, die viel draußen unterwegs sind. Wir haben uns die Uhr im Test genauer angeschaut und klären, ob die T-Rex 2 wirklich wie vom Hersteller versprochen „jeder Herausforderung standhält“. Schon der Vorgänger T-Rex Pro (Testbericht) wusste mit starken Eigenschaften und einem fairen Preis zu überzeugen.
Design und Bedienbarkeit
Man sieht der T-Rex 2 auf den ersten Blick an, was sie sein will, nämlich eine kompromisslos robuste Outdoor-Sportuhr. Das Design erinnert an eine Mischung aus G-Shock und Garmin Fenix, das Gehäuse besteht aus einer Polymerlegierung. Beim Display setzt Amazfit auf einen AMOLED-Touchscreen, während das Armband aus Silikon besteht.
Wegen des eindeutigen Outdoor-Fokus macht die T-Rex 2 einen eher groben Eindruck, in etwa vergleichbar mit der Garmin-Fenix-Reihe. Als Business-Accessoire eignet sich die Uhr daher weniger, aber den Anspruch hat Amazfit mit diesem Modell auch gar nicht. Stattdessen betont der Hersteller, dass die Uhr nach militärischen Standards zertifiziert sei.
Im Fall der T-Rex 2 bedeutet das: Die Uhr übersteht extreme Temperaturen in Bereichen zwischen 70 und -40 Grad Celsius, ist wasserdicht, widersteht Eisregen und verfügt über eine besondere Stoßfestigkeit. Das haben wir im Test ausprobiert, indem wir die Uhr aus zwei Metern Höhe auf einen Steinboden haben fallen lassen – die Uhr überstand den Sturz unbeschadet. Auch die Wasserbeständigkeit bis 10 ATM konnten wir im Rahmen eines Schwimmgangs bestätigen.
Übrigens erinnert die T-Rex 2 nicht nur in Bezug auf ihre Optik an die Garmin Fenix, sondern auch in Bezug auf die Bedienbarkeit. Zwar unterscheiden sich die Uhren in Bezug auf den Touch-Screen, aber die Seitentasten der T-Rex 2 funktionieren nach demselben Prinzip wie bei der Fenix 6 (Testbericht). Einzig die Beleuchtungstaste der Fenix 6 fehlt bei der T-Rex 2. Wer aber zuvor schon einmal eine Garmin in Händen gehalten hat, findet sich bei der Bedienung der T-Rex 2 entsprechend schnell zurecht. Was wir im Test ebenfalls positiv wahrgenommen haben, ist die Display-Helligkeit.
Einrichtung und App
Bei der Einrichtung der T-Rex 2 erwarten uns keine großen Überraschungen. Wie von Amazfit-Produkten gewohnt, laden wir die Zepp-App via QR-Code auf unser Smartphone, legen ein Nutzerkonto an und wählen die Uhr aus, um mit der Koppelung zu beginnen. All das dauert nur wenige Minuten. Anschließend können wir die Uhr als Standard festlegen und bekommen in einem kurzen Tutorial die Bedienung der T-Rex 2 erklärt.
Die Zepp-App bereitet dann alle Daten, die wir mit der T-Rex 2 aufzeichnen, in übersichtlichen Diagrammen auf. Die Startseite zeigt auf einen Blick die Schritte, Schlafdaten, Herzfrequenz, PAI (Physical Activity Index, dazu später mehr) und Trainingsverlauf an. Wer möchte, kann zusätzliche Datenkarten zur Startseite hinzufügen oder diese entfernen, um für maximale Übersichtlichkeit zu sorgen. Im separaten Reiter Gesundheit können wir unsere persönlichen Bestleistungen anschauen und konkrete Ziele festlegen (Schritte, Gewicht, verbrannte Kalorien, Schlafdauer). All das funktioniert ohne Probleme und intuitiv.
Aktivität
Als smarte Sportuhr verfügt die Amazfit T-Rex 2 über eine Reihe von Funktionen zum Tracken von Aktivitäten und Gesundheitswerten. Das Gerät misst sowohl Herzfrequenz als auch Blutsauerstoffsättigung und den eigenen Stresslevel sowie die Atemfrequenz. Weichen die Messungen von den üblichen Werten ab, warnt uns die Uhr. Alle Daten können wir direkt auf dem Display der T-Rex 2 als auch in der Zepp-App nachlesen. Die Blutsauerstoffsättigung funktioniert auch in Verbindung mit dem Höhenbarometer: Sobald die Uhr registriert, dass wir in kontinuierlich ansteigenden Höhenlagen unterwegs sind, werden wir aufgefordert, die Blutsauerstoffsättigung messen zu lassen.
Ansonsten folgt Amazfit bei der T-Rex 2 in Sachen Aktivitätstracking dem Branchenstandard, allerdings mit einer Besonderheit: Wie bei anderen Amazfit-Uhren auch erstellt die App basierend auf den von uns gemessenen Daten einen PAI-Index. Dieser bezieht Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung, Schlaf, Sitzdauer, tägliche Aktivität und Trainingsdaten mit ein, um unseren Gesundheitszustand zu bewerten.
Wenn wir einen Wert dauerhaft bei mindestens 100 Punkten halten, gilt das als besonders gut für die eigene Gesundheit. Die App liefert uns konkrete Vorschläge, mit welchen Aktivitäten wir unseren PAI steigern können – ein unserer Meinung nach sehr hilfreiches Tool für alle diejenigen Nutzer, die ihren Alltag gern aktiver gestalten möchten, aber nicht genau wissen, wo sie anfangen sollen.
Selbstverständlich können wir ergänzend zum PAI auch eigene Aktivitäts- oder Schrittziele in der App festlegen. Erreichen wir ein Ziel, erhalten wir eine entsprechende Nachricht auf dem Display der Uhr. Dort sehen wir auch auf einen Blick, wie viele Schritte wir an einem Tag zurückgelegt haben. Der Schrittzähler funktionierte im Test übrigens absolut zuverlässig und genau, wir konnten lediglich geringfügige Abweichungen im einstelligen Bereich auf 1000 gezählte Schritte feststellen.
Training
Beim Tracking von Trainingseinheiten fährt die T-Rex 2 ganz große Geschütze auf: Mehr als 150 unterschiedliche Programme stehen uns zur Verfügung, um diverse Indoor- und Outdoor-Sportarten mit eigenem GPS (Dualband und 5-fache Satellitenpositionierung) aufzuzeichnen. Der Clou dabei: Die Uhr bietet für diverse Sportarten spezifische Funktionen und nicht nur die reine Pulsmessung.
Unter anderem gibt es einen speziellen Bahnlaufmodus für Läufer, bei dem die Runden automatisch für 200 m und 400 m getrackt werden. Überdies gibt es für Triathleten und Golfer eigene Modi mit Zusatzfunktionen. Zusätzlich erkennt die T-Rex 2 insgesamt acht unterschiedliche Sportarten automatisch, darunter mehrere Lauf-Varianten, Schwimmen, Radfahren und das Training auf dem Crosstrainer und Rudergerät. Wir haben im Test alle Varianten bis auf den Crosstrainer ausprobiert und konnten feststellen, dass die automatische Erkennung tadellos funktioniert.
Die App zur Amazfit T Rex 2 im Test
Ein weiterer Bonus für Sportler ist das Peakbeats-Feature. Dieser Algorithmus wertet unser Training basierend auf unseren Gesundheitsdaten aus und zeigt uns dann den Trainingseffekt, die Belastung und die Regenerationsdauer an. Das erinnert an das vergleichbare Feature der Garmin Fenix und funktioniert auf einem ähnlich guten Niveau.
Ergänzend dazu können wir über die App für elf verschiedene Sportarten (Laufen, Radfahren, Rudern, Krafttraining, Schwimmen und mehr) eigene Trainingspläne mit Warm-Up, Pausen-, Erholungs- und Cooldown-Phasen erstellen. Alle dafür nötigen Informationen zeigt die Uhr dann auf dem Display an und informiert uns über den Beginn der nächsten Trainingsphase. Auch hier eifert die T-Rex 2 der Garmin-Konkurrenz nach, mit dem Unterschied, dass die T-Rex 2 mehr Sportarten mit Trainingsplänen unterstützt.
Grundsätzlich machte die T-Rex 2 im Test der einzelnen Sportprofile eine ausgezeichnete Figur. Lediglich beim Krafttraining müssen Nutzer – wie eigentlich bei fast jeder smarten Sportuhr – ein paar Abstriche machen. Denn der optische Pulssensor kommt auch bei der T-Rex 2 nicht besonders gut mit starken Schwankungen der Herzfrequenz zurecht und neigt deshalb zu Ungenauigkeiten. Hier lohnt sich ergänzend die Anschaffung eines Pulsgurtes.
Ein weiteres Manko betrifft das Tracking von Kraftsportübungen. Zwar erkennt die T-Rex 2 automatisch insgesamt 15 verschiedene Kraftsportbewegungen, allerdings lässt die Genauigkeit beim Tracking der durchgeführten Wiederholungen etwas zu wünschen übrig – ein Problem, vor dem die meisten anderen Sportuhren aber ebenfalls nicht gefeit sind. Ein Vorteil der T-Rex 2: Wir können in der App nachträglich unser Training anpassen und die korrekte Wiederholungszahl anpassen. Dementsprechend fällt dieses Problem weniger ins Gewicht und wir sind nicht auf ein separates Trainingstagebuch zur Aufzeichnung von Sätzen und Wiederholungen angewiesen.
Benachrichtigungen und Zusatzfeatures
Wie bei den anderen Funktionen der Uhr erinnert die T-Rex 2 auch bei den Benachrichtigungs-Features und Zusatzfunktionen stark an die Garmin-Konkurrenz. Wir können über die App neue Ziffernblätter und zusätzliche Mini-Apps auf der Uhr installieren, darunter etwa einen Pomodoro-Timer, ein Diktiergerät, eine Meditations-App, Memory-Karten, einen Würfel, einen Kalorienzähler und eine ganze Reihe weiterer Software. Auch eine Koppelung mit einer GoPro-Kamera ist möglich, was für regelmäßige Nutzer dieser Hardware enorm praktisch sein kann. Nützlich sind auch Funktionen wie eine Benachrichtigungs-Option für Google Maps oder eine Erinnerung zur Flüssigkeitsaufnahme.
Besonders positiv aufgefallen ist uns im Test die Musiksteuerung. Denn anders als beispielsweise bei der Garmin Fenix 6 funktioniert diese auch während der Aktivität, ohne dass wir vorher erst umständlich aus der Aktivitätsanzeige heraus navigieren müssen. Eine einfache Geste auf dem Display reicht aus, um die Musiksteuerung direkt aufzurufen. Auch die Einrichtung dieses Features ist kein Problem, wir müssen lediglich die Benachrichtigungsfunktion in der App aktivieren.
Bei den Benachrichtigungen selbst erwarten uns wieder Standardfunktionen: Wir können sämtliche App-Meldungen auf dem Display der Uhr anzeigen lassen und sowohl Anrufe annehmen, als auch Nachrichten und E-Mails lesen. Ebenso gibt es die Möglichkeit, vorgefertigte Antworten abzusenden. Das einzige, was wir im Test vermisst haben, war eine Bezahlfunktion – Google Pay und Apple Pay oder vergleichbare Features werden von der T Rex 2 nicht unterstützt.
Schlaf
Beim Schlaf-Tracking lässt die T-Rex 2 hingegen wieder keine Wünsche offen. Die Uhr zeichnet automatisch unseren Schlaf und die Dauer der einzelnen Schlafphasen auf. Dabei hat sie in unserem Test auch gemessen, als wir einmal mitten in der Nacht aufgestanden sind. Die Erkennung von Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt funktionierte also tadellos. Ergänzend zu den Schlafphasen wertet die Uhr auch die Schlafdauer sowie Herz- und Atemfrequenz aus und bestimmt die Regelmäßigkeit unseres Schlafverhaltens. Ergänzend dazu können wir in der App unsere Stimmung vor dem Schlafengehen angeben und notieren, was wir direkt vor dem Schlafen noch getan haben (etwa Alkohol getrunken, Musik gehört, mit dem Handy gespielt etc.).
Basierend auf den gemessenen Daten errechnet die App eine Schlafpunktzahl auf einer Skala von 1 bis 100. Daran können wir langfristige Trends bei unserer Schlafqualität ablesen, was insbesondere mit den zusätzlichen Angaben zu unserer Schlafhygiene sinnvolle Rückschlüsse zum eigenen Schlafverhalten zulässt. Auch wenn die Genauigkeit des Schlafphasen-Trackings wie bei anderen smarten Sportuhren auch unter Umständen zu wünschen übrig lässt und dessen Aussage begrenzt ist, können wir also trotzdem über einen längeren Zeitraum hinweg hilfreiche Analysen erhalten und potenzielle Störfaktoren identifizieren.
Akkulaufzeit
Eines der zentralen Alleinstellungsmerkmale der T-Rex 2 ist definitiv die Akkulaufzeit. Amazfit hat einen 500mAh Akku verbaut, der bei durchschnittlicher Nutzung bis zu 24 Tage durchhalten soll – im Energiesparmodus sind laut Herstellerangaben sogar bis zu 45 Tage drin. Selbst bei starker Nutzung macht der Akku erst nach spätestens zehn Tagen schlapp und bei durchgängiger GPS-Nutzung nach 26 Stunden. Diese Werte konnten wir im Test größtenteils bestätigen.
Im GPS-Modus war der Akku nach etwa 24 Stunden erschöpft, bei normaler Nutzung mit drei Trainingseinheiten pro Woche und aktiviertem Always-On-Display schaffte die T-Rex 2 immerhin 22 Tage, bevor wir den Akku wieder aufladen mussten. Das Aufladen funktioniert mithilfe des beiliegenden USB-Kabels und dauert für eine vollständige Ladung rund zwei Stunden.
Die Amazfit T-Rex 2 liegt damit eindeutig im oberen Bereich für Sportuhren, was die Akkulaufzeit angeht. Lediglich Geräte wie die Garmin Enduro können die Akkulaufzeit der T-Rex 2 noch einmal deutlich toppen. Ansonsten müssen sich fast alle anderen, vergleichbaren Sportuhren gegenüber dem Modell von Amazfit geschlagen geben.
Preis
Amazfit verlangt für die T-Rex 2 einen Preis von knapp 230 Euro. Der Hersteller verkauft die Uhr in vier verschiedenen Farben. Je nach Variante liegt der Straßenpreis für die T-Rex 2 bei um die 200 Euro. Wechselarmbänder gibt es bei diversen Drittanbietern zu Preisen zwischen 15 und 35 Euro.
Fazit
Mit der T-Rex 2 hat Amazfit fast die eierlegende Wollmilchsau der smarten Sportuhren geschaffen: Dieses Modell kann praktisch alles, was die Garmin-Konkurrenz (insbesondere die Fenix 6) auch kann – und das zu weniger als der Hälfte des Preises. Noch dazu unterstützt sie ein breiteres Spektrum an Sportarten mit eigenen Trainingsplänen, verfügt über eine sehr bequeme Musiksteuerung und punktet mit einer Akkulaufzeit, von der die meisten Garmin- und Polar-Nutzer nur träumen können.
Gemessen daran, was Käufer der T-Rex 2 für ihr Geld bekommen, bietet die Uhr ein nahezu unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Summe an Funktionen, die extrem lange Akkulaufzeit und die robuste Verarbeitung der Uhr machen diese Amazfit-Sportwatch zu einem echten Spartipp für alle Outdoor-Sportler, denen die Garmin Fenix und vergleichbare Modelle zu teuer sind.
Im Grund genommen gibt es kaum etwas, das wir an der T-Rex 2 bemängeln könnten, abgesehen vielleicht von der eher ungenauen Pulsmessung beim Kraft- und HIIT-Training. Aber da schlagen sich andere smarte Sportuhren auch nicht besser, insofern können wir dieses Manko verschmerzen. Wer also schon länger auf der Suche nach einer günstigen Alternative zu den Topmodellen von Garmin und Polar gewesen ist, sollte sich die T-Rex 2 unbedingt näher anschauen – es lohnt sich definitiv.
Künstliche Intelligenz
Exploit für CrushFTP: Ältere Versionen können Admin-Zugriff gewähren
Wer CrushFTP für den Datentransfer nutzt, sollte die verwendete Version auf Aktualität prüfen. Das Entwicklerteam hat am vergangenen Freitag Angriffe in freier Wildbahn auf ältere Ausgaben entdeckt, die schlimmstenfalls zu einer Übernahme des Admin-Accounts durch Angreifer führen könnten.
Verwundbar sind laut Advisory der CrushFTP-Entwickler vor Anfang Juli erschienene Versionen. Konkret: die Versionen 10 bis exklusive 10.8.5 sowie Versionen ab 11 bis exklusive 11.3.4_23. Abgesichert sind dementsprechend alle Versionen ab 10.8.5 beziehungsweise 11.3.4_23 aufwärts. Bei aktiviertem DMZ-Proxy-Feature sei die Software grundsätzlich nicht verwundbar.
Die angegriffene Schwachstelle mit der ID CVE-2025-54309 hat einen CVSS-v3-Basescore von 9.0 (kritisch). Sie fußt laut knapper Beschreibung auf einem Validierungsfehler und kann via HTTPS missbraucht werden, um Admin-Zugriff zu erlangen. Laut CVSS-Vektorstring ist für einen Angriff weder eine Nutzerinteraktion noch eine vorherige Authentifizierung seitens des Angreifers erforderlich; allerdings wird die Angriffskomplexität als hoch beschrieben.
Weitere Hinweise und frühere Angriffe
Wer die schützenden Updates versäumt hat und bereits kompromittiert wurde beziehungsweise dies annimmt, findet im CrushFTP-Advisory Kompromittierungsindikatoren, Handlungsempfehlungen sowie einige präventive Maßnahmen für die Zukunft.
Die sehr knappe Angriffsbeschreibung erinnert übrigens an frühere Angriffe auf CrushFTP Ende letzten sowie im Laufe des aktuellen Jahres. Zuletzt sorgten aktive Angriffe auf CrushFTP im April für Schlagzeilen bei heise Security: Auch damals konnten (bei ausgeschalteter DMZ-Funktion) Authentifizierungsmechanismen umgangen werden.
(ovw)
Künstliche Intelligenz
Microsofts Souveränitäts-Debakel: Zwischen „blumiger Werbung“ und „keine Panik“
Eine simple Antwort schlägt hohe Wellen: Microsoft kann nicht unter Eid garantieren, dass Daten von EU-Kunden bei einer Anfrage nicht an US-Behörden übertragen werden. Obwohl sich die Anhörung auf die französische UGAP bezog, sind die potenziellen Auswirkungen weitaus größer – US-Cloud-Anbieter versuchen aktuell, mit Souveränitätsversprechen um Vertrauen in der EU zu werben. Eine solche Aussage konterkariert diese jedoch augenscheinlich. Um diese einzuordnen, haben wir zwei Meinungen von Experten eingeholt.
Dennis-Kenji Kipker ist Professor für IT-Sicherheitsrecht an der Hochschule Bremen und arbeitet dort an der Schnittstelle von Recht und Technik in der Informationssicherheit und im Datenschutz.
Stefan Hessel ist Rechtsanwalt und Salary-Partner bei reuschlaw in Saarbrücken. Als Head of Digital Business berät er nationale und internationale Unternehmen zu Datenschutz, Cybersicherheit und IT-Recht.
Dennis Kipker, Research Director, cyberintelligence.institute, sieht die Befürchtungen bestätigt:
Das Zugeständnis von Microsoft kommt nicht überraschend – aber ist gleichwohl erkenntnisreich, denn Microsoft hat in der Vergangenheit explizit mit Maßnahmen geworben, die angeblich eine höhere Datensicherheit im transatlantischen Datenaustausch gewährleisten beziehungsweise Zugriffe nach Möglichkeit ausschließen sollen.
Jetzt stellt sich heraus, dass diese blumigen Werbeversprechen, die Diskussionen um Datengrenzen und teilsouveräne Clouds keine effektiven Schutzmechanismen darstellen. Das ist umso fataler, als von den Werbeversprechen Entscheidungen von Unternehmen wie auch staatlichen Einrichtungen für die sichere und souveräne Datenhaltung abhängen und sich nun herausstellt, dass die Sicherheitsversprechen von Microsoft auf Sand gebaut sind.
Zwar räumt Microsoft ein, dass es bislang noch nicht zu einem Zugriff gekommen sei. Das war aber bislang nicht der Gegenstand der öffentlich geführten Argumentation – stets ging es nämlich nur darum, wie durch rechtliche, technische und organisatorische Maßnahmen das Zugriffsrisiko gemindert oder ausgeschlossen werden soll. Und damit sind wir wieder bei der ganz alten Erkenntnis angelangt: Als US-amerikanisches Unternehmen muss sich Microsoft der US-amerikanischen Jurisdiktion beugen – egal, was die Werbeversprechen sagen.
Und auch wenn argumentiert wird, dass auch in der EU entsprechende Zugriffsbefugnisse seitens der Behörden existieren, die dem US-amerikanischen Recht vergleichbar sind, geht dies fehl. Denn immerhin haben wir in Deutschland und in der gesamten Europäischen Union ein Datenschutzgrundrecht, das verfassungsrechtlich verankert ist. So etwas gibt es in den USA in dieser Form nicht.
Deshalb ist es eigentlich umso besser, dass diese Enthüllung jetzt offiziell bekannt wurde, damit sich Unternehmen und Behörden in ihrer Risikoabwägung im Rahmen von Cloud-Beschaffungsentscheidungen darauf einstellen können.
Kennen Sie schon den kostenlosen iX-Newsletter? Jetzt anmelden und monatlich zum Erscheinungsdatum nichts verpassen: heise.de/s/NY1E. In der nächsten Ausgabe geht’s ums Titelthema der August-iX: modernes Testmanagement.
Stefan Hessel, Rechtsanwalt bei reuschlaw, schätzt die Situation jedoch anders ein:
In der Aussage eines Microsoft-Managers, er könne nicht garantieren, dass die Daten vor einer Übermittlung in diese USA sicher seien, wird vielfach als Beleg für einen Kontrollverlust beim Einsatz von US-Cloudanbietern gesehen. Doch dieser Schluss greift zu kurz und lässt zentrale rechtliche Rahmenbedingungen außer Acht.
Zunächst liegt keine Drittlandsübermittlung vor, wenn im Cloudvertrag mit der EU-Tochtergesellschaft klar geregelt ist, dass die Daten ausschließlich im Europäischen Wirtschaftsraum verarbeitet werden. Der Fall ist also grundlegend anders als bei einer direkten Datenübermittlung in die USA oder an die US-Muttergesellschaft, wo ein direkter Zugriff durch die US-Behörden möglich ist. Im Kern geht es stattdessen um den CLOUD Act. Dieser verpflichtet US-Cloudanbieter, auf Anordnung einen Zugriff auf Daten einzuräumen, auch wenn diese nicht in den USA verarbeitet werden. Oft wird daraus geschlossen, dass US-Cloudanbieter ihre europäischen Tochtergesellschaften zur Herausgabe von Daten zwingen könnten.
Juristisch ist das jedoch nicht haltbar. EU-Tochtergesellschaften von US-Unternehmen unterliegen wie jedes andere EU-Unternehmen dem europäischen Recht und sind bei der Verarbeitung personenbezogener Daten an die DSGVO gebunden. Gemäß Art. 28 Abs. 3 DSGVO dürfen Cloud-Anbieter als Auftragsverarbeiter Daten ausschließlich auf Weisung des Kunden verarbeiten. Eine Ausnahme von diesem Grundsatz gilt nur, wenn sie durch das EU-Recht oder das Recht eines EU-Mitgliedstaats zu einer Verarbeitung verpflichtet sind.
Die Digitalisierung und der Einsatz von Cloud-Technologien stellen Unternehmen vor zentrale Fragen der Souveränität. Wie behalten sie die Kontrolle über Daten und Systeme, behalten dabei die Abhängigkeiten im Griff und erfüllen zudem regulatorische Anforderungen?
Dieser Workshop bietet einen kompakten Einstieg in das Thema Cloud-Souveränität, stellt unterschiedliche Cloud-Modelle vor und gibt einen Überblick über aktuelle Markttrends und Angebote. Die Chancen und Risiken von Multi-Cloud-Strategien werden praxisnah beleuchtet und die Teilnehmenden erarbeiten eine zukunftssichere IT-Strategie.
Anmeldung und Termine unter heise.de/s/nlrBA
Außereuropäische Gesetze wie der CLOUD Act dürfen dabei nicht berücksichtigt werden. Eine Offenlegung personenbezogener Daten gegenüber Behörden in Drittländern wie den USA darf gemäß Art. 48 DSGVO nur im Wege der Rechtshilfe erfolgen. Wenn dieses Verfahren eingehalten wird, ist es jedoch auch möglich, dass der Kunde keine Mitteilung über die Datenweitergabe erhält. Denn in Art. 28 Abs. 3 DSGVO ist auch geregelt, dass eine Benachrichtigung unterbleiben muss, wenn ein entgegenstehendes wichtiges öffentliches Interesse besteht.
EU-Töchter von US-Cloudanbietern dürfen Herausgabeaufforderungen ihrer Muttergesellschaft deshalb im Ergebnis nur nachkommen, wenn die Voraussetzungen der DSGVO erfüllt sind. Ob dies der Fall ist, können die europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden und Gerichte voll überprüfen und etwaige Verstöße wirksam ahnden. Es besteht also kein Anlass zur Panik.
(fo)
Künstliche Intelligenz
Bundesnetzagentur: Kosten für Stromnetze seit 2015 verdoppelt
Damit der Windstrom von der Küste bis in die Industrieregionen im Westen und Süden Deutschlands und bundesweit bis zu den Verbrauchern kommt, sind starke Netze nötig. Das ist eine teure Sache.
33 Milliarden Euro
Die Kosten für Deutschlands Stromnetze haben sich binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Wie aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervorgeht, betragen die von den Verbrauchern und Unternehmen zu zahlenden Netzentgelte in diesem Jahr 33 Milliarden Euro. 2015 waren es nur 15,9 Milliarden Euro.
Die Zahlen der Bundesnetzagentur spiegeln den größten Teil der deutschen Stromnetzbetreiber wider. Kleinere Betreiber, für die die Netzagentur nicht zuständig ist und die nur eine Nebenrolle spielen, sind bei den Zahlen nicht inbegriffen.
Grund für den Anstieg ist die Energiewende – der Anteil erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung steigt, weswegen das Stromnetz und dessen Steuerung aufwendig umgebaut werden muss. Diese Kosten tragen die Stromkunden, also die Verbraucher und Firmen.
11,6 Cent pro Kilowattstunde
Ein durchschnittlicher Haushaltskunde zahlte im Jahr 2015 noch ein Netzentgelt von 6,59 Cent pro Kilowattstunde Strom, im vergangenen Jahr waren es 11,62 Cent.
Das BSW hatte die Zahlen bei der Bundesnetzagentur angefragt. Die Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht nannte den starken Anstieg der Netzkosten „inakzeptabel“, sie wertete dies als „Versagen der Energiepolitik“. Es sei hausgemacht, dass Deutschland weltweit mit die höchsten Strompreise habe.
Die Bundesregierung müsse nicht nur die versprochene Entlastung bei der Stromsteuer liefern, sondern auch die Abzocke bei den Netzentgelten beenden, andernfalls werden die Strompreise nicht signifikant sinken, so Wagenknecht. „Die Netzentgelte sollten für die Verbraucher weitestgehend abgeschafft werden, die öffentliche Hand sollte die Netze übernehmen.“
(vbr)
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