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Totgesagte leben länger: EU-Cloudanbieter stellen sich hinter Gaia-X


Das bereits wiederholt für tot erklärte europäische IT-Großprojekt Gaia-X erhält Auftrieb: Der CISPE-Verband europäischer Cloudanbieter hat am Freitag zugesagt, bis zum November rund 3000 europäische Infrastrukturdienste in den Rechnerwolken verfügbar zu machen, die den Gaia-X-Anforderungen entsprechen. Dabei geht es um das Einhalten eines europäischen Wertesystems mit Vorgaben insbesondere für Offenheit, Dezentralisierung, Interoperabilität und Vertrauenswürdigkeit. Diese Erfordernisse sind in einem speziellen Rahmenwerk und Spezifikationen festgehalten, die die beteiligten Dienstleister befolgen sollen.

„Gaia-X hat maßgeblich zur Entwicklung eines Vertrauensrahmen beigetragen, der offene Zusammenarbeit, Sicherheit, Datenschutz und digitale Souveränität im europäischen Cloud-Ökosystem unterstützt“, erklärt CISPE. Um die Kraft dieser Werte „voll auszuschöpfen und die Einführung skalierbarer, verteilter Cloud-Lösungen zu beschleunigen“, müssten diese Vorgaben „nun aktiv umgesetzt werden“. Der Zusammenschluss setze seit Jahren darauf, solche Prinzipien in den Regelbetrieb einzubauen. Er habe dazu eigene praktische Instrumente und Frameworks entwickelt, die es Cloudanbietern ermöglichten, die Einhaltung komplexer Regelwerke sicher zu gewährleisten. Über die Kooperation mit Gaia-X erfolge nun ein weiterer Schritt in diese Richtung.

Zu den CISPE-Mitgliedern zählen neben Aitire, Arbua, Leaseweb, Oxya, UpCloud und Serverplan etwa auch der US-Marktführer AWS und Microsoft. Letztere gelten aber nur als assoziierte Unterzeichner des Statuts der Vereinigung, haben also keine Stimmrechte. Die neue Initiative steht prinzipiell aber allen Cloud-Service-Providern offen – nicht nur CISPE-Mitgliedern. Jeder solcher Dienstleister könne eigene Produkte zur Aufnahme in den entsprechenden Katalog einreichen, heißt es. Dienste, die die Gaia-X-Anforderungen erfüllten, würden darin gelistet und erhielten automatisch die entsprechenden Gaia-X-Labels. Das erhöhe „ihre Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit auf dem europäischen Markt“

Durch die aktive Bezugnahme auf diese Gaia-X-konformen Dienste in dem CISPE-Verzeichnis will der Verband „Beschaffungsprozesse optimieren und es Kunden einfacher und schneller erlauben, vertrauenswürdige Cloud-Dienste zu identifizieren und in ihre Umgebungen zu integrieren“. In Partnerschaft mit Gaia-X sei der französische Datenraum-Experte Cloud Data Engine beauftragt worden, den Katalog zu betreiben und Diensteanbieter einzubinden.

Um der Initiative beizutreten, müssen Unternehmen mindestens einen Cloud-Dienst ausweisen, der mindestens einem von einschlägigen Standards entspricht. Dazu zählen die zehn Prinzipien für faire Softwarelizenzierung, der Verhaltenskodex für Datenschutz und der Portabilitätsrahmen von CISPE selbst sowie der C5-Kriterienkatalog für Cloud Computing, der Pakt für klimaneutrale Rechenzentren, der EU-Verhaltenskodex für Cloud-Dienste und SecNumCloud.

CISPE zeigt sich überzeugt, „dass dieses praxisnahe Projekt mit definierten Ergebnissen unerlässlich ist, um das Versprechen und den Wert von Gaia-X zu erfüllen“. Die Förderung der Bereitstellung verifizierbarer Anmeldeinformationen und deren Zugänglichkeit sei eine wichtige Grundlage für mehr Transparenz, Vertrauen und Compliance in der europäischen Cloud-Landschaft.

Gaia-X entstammt einer deutsch-französischen Initiative, die Gold-Standards für verlässliche und vertrauenswürdige Dienste in den Rechnerwolken aufstellen wollte. CISPE gehört zusammen etwa mit Atos, BMW, Bosch, De-Cix, Deutsche Telekom, Fraunhofer-Gesellschaft, Orange, OVH, SAP und Siemens zu den Gründungsmitgliedern des Prestigevorhabens für die digitale Souveränität Europas. Schatten fielen auf diese Ambitionen, als bekannt wurde, dass auch US-amerikanische und chinesische Hyperscaler wie Amazon, Alibaba, Google und Microsoft sowie die eng mit US-Geheimdiensten kooperierende Big-Data-Firma Palantir von Anfang mitmischten.

Seit Monaten bemüht sich Gaia-X CEO Ulrich Ahle, die Initiative für digitale Ökosysteme gegen scharfe Kritik auch aus den eigenen Reihen zu verteidigen. Das Bundeswirtschaftsministerium stellte im Frühjahr die Erfolge zahlreicher Förderprojekte heraus. Ein Gaia-X-Ableger ist der Verbund 8ra, der an einem Open-Source-Ökosystem für Datenräume werkelt.


(nie)



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Chatten mit dem Arzt: Überraschende Ersterfahrung mit dem TI-Messenger TIM


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Am 1. Juli war es für viele Versicherte endlich so weit: Die ersten Krankenkassen schalteten den TI-Messenger (TIM) für ihre Versicherten frei – heise online hat direkt mal losgetippt und festgestellt, dass auch Versicherte einen Chat mit Ärzten starten können. Eigentlich dürfen nur Ärzte und Apotheken den ersten Chat anstoßen – aber aufgrund einer Fehlkonfiguration konnten auch Versicherte einfach mal Ärzte zuspammen. So schnell kommt man sonst selten mit ihnen ins Gespräch. Die Gematik kommentierte das Ganze gewohnt gelassen: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass im Rahmen einer Einführungsphase kleinere Optimierungen vorgenommen werden müssen.“ Kein Problem, wir testen ja gerne, sofern es keine TI-Störungen gibt.

Inzwischen wurde das Problem offenbar behoben: Bei unserem jüngsten Versuch, über TIM ein Gespräch mit einem weiteren Arzt zu beginnen, kam eine Fehlermeldung, die in einen leeren Chat mündete. Einen der zuvor zufällig kontaktierten Ärzte konnten wir für ein Gespräch über erste Erfahrungen mit TIM gewinnen.


Volker Thielmann

Volker Thielmann

Dr. Volker Thielmann ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin.

(Bild: Mistralmarketing)

Volker Thielmann ist seit 1995 Allgemeinmediziner, in einer Gemeinschaftspraxis tätig und engagiert sich unter anderem im Hausärztinnen- und Hausärzteverband Rheinland-Pfalz.

Seit wann nutzen Sie den TI-Messenger?

Wir nutzen TIM seit Ende letzten Jahres. Der Auslöser war der Bedarf an sicherer Kommunikation. Die bisherige Praxis war es, Bilder über Siilo zu verschicken. Das war für uns keine Option mehr und datenschutzrechtlich nicht mehr haltbar. Daher haben wir nach einer Alternative gesucht, um beispielsweise mit einem Pflegeheim, Apotheke und anderen Kollegen sicher zu kommunizieren.

Wir sind zudem eine von sieben Praxen im Pilotprojekt „Rheinland-Pfalz wird HÄPPI“ (kurz für Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell). Dabei geht es um die Optimierung der hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen – auch durch digitale Lösungen. Der TI-Messenger ist dabei ein Baustein. Wir testen, wie sich die Kommunikation mit Pflegeeinrichtungen, Apotheken und auch intern in der Praxis durch digitale Tools verbessern lässt.

Wie viele Anfragen über TIM haben Sie bisher erhalten?

Bisher waren es mit Ihnen nur vier. Eine davon kam von einer Kollegin, die ich aus einem medizinischen Forum kannte – das war eher ein Test. Insgesamt ist die Nutzung noch sehr zurückhaltend. Regelmäßig nutze ich den Chat mit einem Kollegen aus dem Nachbarort, der die gleiche Praxissoftware und den gleichen Messengerdienst nutzt.

Welche Funktionen nutzen Sie in Ihrer Praxis mit TIM?

Intern verwenden wir TIM intensiv: für Gruppen- und Einzelchats, zum Versenden von Bildern und sogar gelegentlich für Videotelefonie. Unsere Pflegefachassistentin kann bei einem Hausbesuch Bilder oder Videos direkt in die Praxis schicken. Auch mit Apotheken testen wir gerade die Kommunikation über TIM. TIM ist bei uns primär intern und mit ausgewählten Partnern im Einsatz. KIM (Anm. d. Red.: dabei handelt es sich um den E-Mail-Dienst „Kommunikation im Medizinwesen“) nutzen wir hauptsächlich für Facharztberichte.

Was wäre aus Ihrer Sicht wichtig für die Akzeptanz von TIM?

Die Integration in bestehende Praxisverwaltungssysteme wie Tomedo ist entscheidend, damit keine Informationen verloren gehen. Wir haben verschiedene Kanäle wie KIM und es wird zunehmend schwerer, den Überblick zu behalten. Wenn TIM besser integriert wird und stabil läuft, kann es eine sinnvolle Ergänzung sein – etwa für Terminanfragen oder Folgerezepte. Aber es muss klar geregelt sein, wer uns kontaktieren darf. Ich möchte nicht von Patienten direkt angeschrieben werden – das würde den Überblick sprengen.

Nutzen Sie auch die elektronische Patientenakte?

Die ePA ist bei uns bisher nicht im Einsatz, kommt aber bald. Wie viel die ePA gerade jungen Patienten hilft, darüber bin ich mir noch unsicher. Die Frage ist auch, ob die Speicherung bestimmter Daten – etwa über schwere Krankheitsverläufe – langfristig Nachteile bringen könnte und dazu führen kann, dass die Personen dann nicht mehr in eine Versicherung reinkommen. Für ältere Patienten kann die ePA hingegen sehr hilfreich sein, etwa zur Sammlung von Krankenhausentlassberichten. Da sehen wir den größten Vorteil, da diese wichtigen Informationen für die Weiterbehandlung der Patienten oft liegen bleiben.


(mack)



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In Russland droht dem Messengerdienst WhatsApp womöglich das Aus


Die russische Regierung möchte offenbar nicht, dass die Bevölkerung weiterhin per WhatsApp kommuniziert. „Es ist Zeit, dass WhatsApp sich darauf vorbereitet, den russischen Markt zu verlassen“, schrieb Anton Gorelkin, der stellvertretende Vorsitzende im Duma-Ausschuss für Informationspolitik, bei Telegram. WhatsApp werde demnach höchstwahrscheinlich auf einer Liste mit Software landen, für die Beschränkungen gelten.

Kremlchef Wladimir Putin hatte die Regierung zuvor angewiesen, Vorschläge zu erarbeiten, wie die Verwendung von Programmen aus „unfreundlichen Ländern“ weiter eingeschränkt werden könne. Programme westlicher IT-Firmen, die sich aus Russland zurückgezogen haben, sind dem Kreml schon länger ein Dorn im Auge. Bereits im Mai forderte Putin, ihre Dienste zu drosseln.

Die russische Regierung hatte 2021 nach einem Erlass des von Kremlchef Putin mit der Erstellung einer Liste „unfreundlicher Staaten“ begonnen, auf der zuerst die USA und Tschechien erschienen. Nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde die Liste um zahlreiche Länder erweitert, darunter auch die EU-Mitgliedsstaaten.

Im Juni hatte das russische Parlament, die Staatsduma, außerdem ein Gesetz zur Schaffung eines eigenen Messengers verabschiedet. In dieses Chatprogramm sollten auch staatliche Dienstleistungen integriert werden, hieß es damals. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Messenger MAX der neue Standard in Russland werden soll. MAX befindet sich noch im Beta-Stadium; der Messenger hatte laut der russischen Wirtschaftszeitung Vedomosti im Juni 2025 eine Million Nutzer, im Juli dann bereits zwei Millionen.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als drei Jahren hat Moskau Zensur und Kontrolle des Internets massiv verschärft. Jetzt will die Staatsduma ein weiteres Gesetz verabschieden. Wer nach Informationen sucht, die die russischen Behörden als extremistisch eingestuft haben, dem drohen demnach künftig Geldstrafen. Diese Einstufung trifft vor allem diejenigen, die den Kreml kritisieren. Unter das geplante Gesetz fallen auch Meta, das Unternehmen hinter Facebook, sowie Instagram und eben Whatsapp. Eine dritte Lesung dieses Gesetzes steht noch aus, gilt aber als Formalie.

Schon jetzt sind zahlreiche Seiten, unter anderem von westlichen und unabhängigen Medien in Russland gesperrt. Viele Online-Dienste wurden so stark gedrosselt, dass sie ohne virtuelles persönliches Netzwerk (VPN) kaum noch nutzbar sind. Um Russen den Zugang zu den gesperrten Inhalten weiter zu erschweren, werden VPN-Dienste zunehmend blockiert. Immer häufiger kommt es vor, dass das mobile Internet abgeschaltet wird.


(dwi)



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Top 10: Die beste Sportuhr im Test – Garmin ist Testsieger vor Polar & Huawei


Sportuhr Amazfit T-Rex 2 im Test

Die T-Rex 2 von Amazfit richtet sich explizit an Sportler und Outdoor-Fans und will mit den Platzhirschen Garmin und Polar konkurrieren. Ob ihr das gelingt, klärt der Test.

VORTEILE

  • überragende Akkulaufzeit
  • sehr robuste Verarbeitung
  • über 150 unterstützte Sportarten mit speziellen Features für einzelne Profile
  • eigenes GPS mit fünf unterstützten Satellitensystemen
  • umfangreiches Aktivitäts- und Gesundheits-Tracking

NACHTEILE

  • keine Bezahlfunktion
  • ungenaue Pulsmessung bei Krafttraining

Die T-Rex 2 von Amazfit richtet sich explizit an Sportler und Outdoor-Fans und will mit den Platzhirschen Garmin und Polar konkurrieren. Ob ihr das gelingt, klärt der Test.

Robust, widerstandsfähig, leistungsstark – all das soll die T-Rex 2 Sportuhr von Amazfit sein. Als Modell mit einer hohen Akkulaufzeit und individueller Trainingsauswertung richtet sie sich speziell an Sportler, die viel draußen unterwegs sind. Wir haben uns die Uhr im Test genauer angeschaut und klären, ob die T-Rex 2 wirklich wie vom Hersteller versprochen „jeder Herausforderung standhält“. Schon der Vorgänger T-Rex Pro (Testbericht) wusste mit starken Eigenschaften und einem fairen Preis zu überzeugen.

Design und Bedienbarkeit

Man sieht der T-Rex 2 auf den ersten Blick an, was sie sein will, nämlich eine kompromisslos robuste Outdoor-Sportuhr. Das Design erinnert an eine Mischung aus G-Shock und Garmin Fenix, das Gehäuse besteht aus einer Polymerlegierung. Beim Display setzt Amazfit auf einen AMOLED-Touchscreen, während das Armband aus Silikon besteht.

Wegen des eindeutigen Outdoor-Fokus macht die T-Rex 2 einen eher groben Eindruck, in etwa vergleichbar mit der Garmin-Fenix-Reihe. Als Business-Accessoire eignet sich die Uhr daher weniger, aber den Anspruch hat Amazfit mit diesem Modell auch gar nicht. Stattdessen betont der Hersteller, dass die Uhr nach militärischen Standards zertifiziert sei.

Im Fall der T-Rex 2 bedeutet das: Die Uhr übersteht extreme Temperaturen in Bereichen zwischen 70 und -40 Grad Celsius, ist wasserdicht, widersteht Eisregen und verfügt über eine besondere Stoßfestigkeit. Das haben wir im Test ausprobiert, indem wir die Uhr aus zwei Metern Höhe auf einen Steinboden haben fallen lassen – die Uhr überstand den Sturz unbeschadet. Auch die Wasserbeständigkeit bis 10 ATM konnten wir im Rahmen eines Schwimmgangs bestätigen.

Übrigens erinnert die T-Rex 2 nicht nur in Bezug auf ihre Optik an die Garmin Fenix, sondern auch in Bezug auf die Bedienbarkeit. Zwar unterscheiden sich die Uhren in Bezug auf den Touch-Screen, aber die Seitentasten der T-Rex 2 funktionieren nach demselben Prinzip wie bei der Fenix 6 (Testbericht). Einzig die Beleuchtungstaste der Fenix 6 fehlt bei der T-Rex 2. Wer aber zuvor schon einmal eine Garmin in Händen gehalten hat, findet sich bei der Bedienung der T-Rex 2 entsprechend schnell zurecht. Was wir im Test ebenfalls positiv wahrgenommen haben, ist die Display-Helligkeit.

Einrichtung und App

Bei der Einrichtung der T-Rex 2 erwarten uns keine großen Überraschungen. Wie von Amazfit-Produkten gewohnt, laden wir die Zepp-App via QR-Code auf unser Smartphone, legen ein Nutzerkonto an und wählen die Uhr aus, um mit der Koppelung zu beginnen. All das dauert nur wenige Minuten. Anschließend können wir die Uhr als Standard festlegen und bekommen in einem kurzen Tutorial die Bedienung der T-Rex 2 erklärt.

Die Zepp-App bereitet dann alle Daten, die wir mit der T-Rex 2 aufzeichnen, in übersichtlichen Diagrammen auf. Die Startseite zeigt auf einen Blick die Schritte, Schlafdaten, Herzfrequenz, PAI (Physical Activity Index, dazu später mehr) und Trainingsverlauf an. Wer möchte, kann zusätzliche Datenkarten zur Startseite hinzufügen oder diese entfernen, um für maximale Übersichtlichkeit zu sorgen. Im separaten Reiter Gesundheit können wir unsere persönlichen Bestleistungen anschauen und konkrete Ziele festlegen (Schritte, Gewicht, verbrannte Kalorien, Schlafdauer). All das funktioniert ohne Probleme und intuitiv.

Aktivität

Als smarte Sportuhr verfügt die Amazfit T-Rex 2 über eine Reihe von Funktionen zum Tracken von Aktivitäten und Gesundheitswerten. Das Gerät misst sowohl Herzfrequenz als auch Blutsauerstoffsättigung und den eigenen Stresslevel sowie die Atemfrequenz. Weichen die Messungen von den üblichen Werten ab, warnt uns die Uhr. Alle Daten können wir direkt auf dem Display der T-Rex 2 als auch in der Zepp-App nachlesen. Die Blutsauerstoffsättigung funktioniert auch in Verbindung mit dem Höhenbarometer: Sobald die Uhr registriert, dass wir in kontinuierlich ansteigenden Höhenlagen unterwegs sind, werden wir aufgefordert, die Blutsauerstoffsättigung messen zu lassen.

Ansonsten folgt Amazfit bei der T-Rex 2 in Sachen Aktivitätstracking dem Branchenstandard, allerdings mit einer Besonderheit: Wie bei anderen Amazfit-Uhren auch erstellt die App basierend auf den von uns gemessenen Daten einen PAI-Index. Dieser bezieht Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung, Schlaf, Sitzdauer, tägliche Aktivität und Trainingsdaten mit ein, um unseren Gesundheitszustand zu bewerten.

Wenn wir einen Wert dauerhaft bei mindestens 100 Punkten halten, gilt das als besonders gut für die eigene Gesundheit. Die App liefert uns konkrete Vorschläge, mit welchen Aktivitäten wir unseren PAI steigern können – ein unserer Meinung nach sehr hilfreiches Tool für alle diejenigen Nutzer, die ihren Alltag gern aktiver gestalten möchten, aber nicht genau wissen, wo sie anfangen sollen.

Selbstverständlich können wir ergänzend zum PAI auch eigene Aktivitäts- oder Schrittziele in der App festlegen. Erreichen wir ein Ziel, erhalten wir eine entsprechende Nachricht auf dem Display der Uhr. Dort sehen wir auch auf einen Blick, wie viele Schritte wir an einem Tag zurückgelegt haben. Der Schrittzähler funktionierte im Test übrigens absolut zuverlässig und genau, wir konnten lediglich geringfügige Abweichungen im einstelligen Bereich auf 1000 gezählte Schritte feststellen.

Training

Beim Tracking von Trainingseinheiten fährt die T-Rex 2 ganz große Geschütze auf: Mehr als 150 unterschiedliche Programme stehen uns zur Verfügung, um diverse Indoor- und Outdoor-Sportarten mit eigenem GPS (Dualband und 5-fache Satellitenpositionierung) aufzuzeichnen. Der Clou dabei: Die Uhr bietet für diverse Sportarten spezifische Funktionen und nicht nur die reine Pulsmessung.

Unter anderem gibt es einen speziellen Bahnlaufmodus für Läufer, bei dem die Runden automatisch für 200 m und 400 m getrackt werden. Überdies gibt es für Triathleten und Golfer eigene Modi mit Zusatzfunktionen. Zusätzlich erkennt die T-Rex 2 insgesamt acht unterschiedliche Sportarten automatisch, darunter mehrere Lauf-Varianten, Schwimmen, Radfahren und das Training auf dem Crosstrainer und Rudergerät. Wir haben im Test alle Varianten bis auf den Crosstrainer ausprobiert und konnten feststellen, dass die automatische Erkennung tadellos funktioniert.

Ein weiterer Bonus für Sportler ist das Peakbeats-Feature. Dieser Algorithmus wertet unser Training basierend auf unseren Gesundheitsdaten aus und zeigt uns dann den Trainingseffekt, die Belastung und die Regenerationsdauer an. Das erinnert an das vergleichbare Feature der Garmin Fenix und funktioniert auf einem ähnlich guten Niveau.

Ergänzend dazu können wir über die App für elf verschiedene Sportarten (Laufen, Radfahren, Rudern, Krafttraining, Schwimmen und mehr) eigene Trainingspläne mit Warm-Up, Pausen-, Erholungs- und Cooldown-Phasen erstellen. Alle dafür nötigen Informationen zeigt die Uhr dann auf dem Display an und informiert uns über den Beginn der nächsten Trainingsphase. Auch hier eifert die T-Rex 2 der Garmin-Konkurrenz nach, mit dem Unterschied, dass die T-Rex 2 mehr Sportarten mit Trainingsplänen unterstützt.

Grundsätzlich machte die T-Rex 2 im Test der einzelnen Sportprofile eine ausgezeichnete Figur. Lediglich beim Krafttraining müssen Nutzer – wie eigentlich bei fast jeder smarten Sportuhr – ein paar Abstriche machen. Denn der optische Pulssensor kommt auch bei der T-Rex 2 nicht besonders gut mit starken Schwankungen der Herzfrequenz zurecht und neigt deshalb zu Ungenauigkeiten. Hier lohnt sich ergänzend die Anschaffung eines Pulsgurtes.

Ein weiteres Manko betrifft das Tracking von Kraftsportübungen. Zwar erkennt die T-Rex 2 automatisch insgesamt 15 verschiedene Kraftsportbewegungen, allerdings lässt die Genauigkeit beim Tracking der durchgeführten Wiederholungen etwas zu wünschen übrig – ein Problem, vor dem die meisten anderen Sportuhren aber ebenfalls nicht gefeit sind. Ein Vorteil der T-Rex 2: Wir können in der App nachträglich unser Training anpassen und die korrekte Wiederholungszahl anpassen. Dementsprechend fällt dieses Problem weniger ins Gewicht und wir sind nicht auf ein separates Trainingstagebuch zur Aufzeichnung von Sätzen und Wiederholungen angewiesen.

Benachrichtigungen und Zusatzfeatures

Wie bei den anderen Funktionen der Uhr erinnert die T-Rex 2 auch bei den Benachrichtigungs-Features und Zusatzfunktionen stark an die Garmin-Konkurrenz. Wir können über die App neue Ziffernblätter und zusätzliche Mini-Apps auf der Uhr installieren, darunter etwa einen Pomodoro-Timer, ein Diktiergerät, eine Meditations-App, Memory-Karten, einen Würfel, einen Kalorienzähler und eine ganze Reihe weiterer Software. Auch eine Koppelung mit einer GoPro-Kamera ist möglich, was für regelmäßige Nutzer dieser Hardware enorm praktisch sein kann. Nützlich sind auch Funktionen wie eine Benachrichtigungs-Option für Google Maps oder eine Erinnerung zur Flüssigkeitsaufnahme.

Besonders positiv aufgefallen ist uns im Test die Musiksteuerung. Denn anders als beispielsweise bei der Garmin Fenix 6 funktioniert diese auch während der Aktivität, ohne dass wir vorher erst umständlich aus der Aktivitätsanzeige heraus navigieren müssen. Eine einfache Geste auf dem Display reicht aus, um die Musiksteuerung direkt aufzurufen. Auch die Einrichtung dieses Features ist kein Problem, wir müssen lediglich die Benachrichtigungsfunktion in der App aktivieren.

Bei den Benachrichtigungen selbst erwarten uns wieder Standardfunktionen: Wir können sämtliche App-Meldungen auf dem Display der Uhr anzeigen lassen und sowohl Anrufe annehmen, als auch Nachrichten und E-Mails lesen. Ebenso gibt es die Möglichkeit, vorgefertigte Antworten abzusenden. Das einzige, was wir im Test vermisst haben, war eine Bezahlfunktion – Google Pay und Apple Pay oder vergleichbare Features werden von der T Rex 2 nicht unterstützt.

Schlaf

Beim Schlaf-Tracking lässt die T-Rex 2 hingegen wieder keine Wünsche offen. Die Uhr zeichnet automatisch unseren Schlaf und die Dauer der einzelnen Schlafphasen auf. Dabei hat sie in unserem Test auch gemessen, als wir einmal mitten in der Nacht aufgestanden sind. Die Erkennung von Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt funktionierte also tadellos. Ergänzend zu den Schlafphasen wertet die Uhr auch die Schlafdauer sowie Herz- und Atemfrequenz aus und bestimmt die Regelmäßigkeit unseres Schlafverhaltens. Ergänzend dazu können wir in der App unsere Stimmung vor dem Schlafengehen angeben und notieren, was wir direkt vor dem Schlafen noch getan haben (etwa Alkohol getrunken, Musik gehört, mit dem Handy gespielt etc.).

Basierend auf den gemessenen Daten errechnet die App eine Schlafpunktzahl auf einer Skala von 1 bis 100. Daran können wir langfristige Trends bei unserer Schlafqualität ablesen, was insbesondere mit den zusätzlichen Angaben zu unserer Schlafhygiene sinnvolle Rückschlüsse zum eigenen Schlafverhalten zulässt. Auch wenn die Genauigkeit des Schlafphasen-Trackings wie bei anderen smarten Sportuhren auch unter Umständen zu wünschen übrig lässt und dessen Aussage begrenzt ist, können wir also trotzdem über einen längeren Zeitraum hinweg hilfreiche Analysen erhalten und potenzielle Störfaktoren identifizieren.

Akkulaufzeit

Eines der zentralen Alleinstellungsmerkmale der T-Rex 2 ist definitiv die Akkulaufzeit. Amazfit hat einen 500mAh Akku verbaut, der bei durchschnittlicher Nutzung bis zu 24 Tage durchhalten soll – im Energiesparmodus sind laut Herstellerangaben sogar bis zu 45 Tage drin. Selbst bei starker Nutzung macht der Akku erst nach spätestens zehn Tagen schlapp und bei durchgängiger GPS-Nutzung nach 26 Stunden. Diese Werte konnten wir im Test größtenteils bestätigen.

Im GPS-Modus war der Akku nach etwa 24 Stunden erschöpft, bei normaler Nutzung mit drei Trainingseinheiten pro Woche und aktiviertem Always-On-Display schaffte die T-Rex 2 immerhin 22 Tage, bevor wir den Akku wieder aufladen mussten. Das Aufladen funktioniert mithilfe des beiliegenden USB-Kabels und dauert für eine vollständige Ladung rund zwei Stunden.

Die Amazfit T-Rex 2 liegt damit eindeutig im oberen Bereich für Sportuhren, was die Akkulaufzeit angeht. Lediglich Geräte wie die Garmin Enduro können die Akkulaufzeit der T-Rex 2 noch einmal deutlich toppen. Ansonsten müssen sich fast alle anderen, vergleichbaren Sportuhren gegenüber dem Modell von Amazfit geschlagen geben.

Preis

Amazfit verlangt für die T-Rex 2 einen Preis von knapp 230 Euro. Der Hersteller verkauft die Uhr in vier verschiedenen Farben. Je nach Variante liegt der Straßenpreis für die T-Rex 2 bei um die 200 Euro. Wechselarmbänder gibt es bei diversen Drittanbietern zu Preisen zwischen 15 und 35 Euro.

Fazit

Mit der T-Rex 2 hat Amazfit fast die eierlegende Wollmilchsau der smarten Sportuhren geschaffen: Dieses Modell kann praktisch alles, was die Garmin-Konkurrenz (insbesondere die Fenix 6) auch kann – und das zu weniger als der Hälfte des Preises. Noch dazu unterstützt sie ein breiteres Spektrum an Sportarten mit eigenen Trainingsplänen, verfügt über eine sehr bequeme Musiksteuerung und punktet mit einer Akkulaufzeit, von der die meisten Garmin- und Polar-Nutzer nur träumen können.

Gemessen daran, was Käufer der T-Rex 2 für ihr Geld bekommen, bietet die Uhr ein nahezu unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Summe an Funktionen, die extrem lange Akkulaufzeit und die robuste Verarbeitung der Uhr machen diese Amazfit-Sportwatch zu einem echten Spartipp für alle Outdoor-Sportler, denen die Garmin Fenix und vergleichbare Modelle zu teuer sind.

Im Grund genommen gibt es kaum etwas, das wir an der T-Rex 2 bemängeln könnten, abgesehen vielleicht von der eher ungenauen Pulsmessung beim Kraft- und HIIT-Training. Aber da schlagen sich andere smarte Sportuhren auch nicht besser, insofern können wir dieses Manko verschmerzen. Wer also schon länger auf der Suche nach einer günstigen Alternative zu den Topmodellen von Garmin und Polar gewesen ist, sollte sich die T-Rex 2 unbedingt näher anschauen – es lohnt sich definitiv.



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