Digital Business & Startups
TukToro, Arang, HomeResQ, Akku Life Guard, Kokomoon treten vor die Löwen
#DHDL
Es geht wieder in die Löwen-Höhle! An diesem Montag flimmert bei Vox erneut “Die Höhle der Löwen” über den Bildschirm. In der aktuellen Folge pitchen TukToro, Arang, HomeResQ, Akku Life Guard und Kokomoon.

In der mittlerweile siebzehnten Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow “Die Höhle der Löwen“ (DHDL) wittert das mehrköpfige Löwenrudel wieder fette Beute. Die Jury besteht in dieser Frühjahrsstaffel aus der der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl, der Beauty-Löwin Judith Williams, dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer und der Venture-Capital-Löwin Janna Ensthaler. Zudem kämpfen in ihrer Abschiedsstaffel ein letztes Mal der Pharma-Löwe Nils Glagau, die Diversity-Löwin Tijen Onaran und der Produkt-Löwe Tillman Schulz um die besten Deals.
Die DHDL-Startups der Woche
TukToro aus Berlin
In der neuen Folge wagen sich Elisha Benner (27) und Andreas Häring (30) mit ihrem Startup TukToro in die “Höhle der Löwen” – und bekommen dabei tatkräftige Unterstützung von der neunjährigen Sophie, die als “Kids Executive Officer” mit dabei ist. Mitgebracht haben sie TukToro, ein interaktives, appgestütztes Lernspielzeug, das Kindern zwischen vier und zehn Jahren spielerisch das Rechnen beibringt. Die Kombination aus smarten Würfeln, Sensorik und einer begleitenden App soll Mathe wieder spannend machen – ob für Kinder mit Rechenschwäche oder mit besonderer Begabung. “Wir haben die Vision, dass Kinder mehr Spaß an der Welt der Zahlen entwickeln und sie sich später in der Schule weniger schwertun”, sagt Mitgründer Elisha Benner. Denn die neuesten Zahlen belegen: Das deutsche Bildungssystem hat zuletzt noch nie so schlecht in der PISA-Studie abgeschnitten, und 30 Prozent der Kinder erfüllen nicht einmal die Mindestanforderungen in Mathematik. Die Technologie vereint einen haptischen, motivierenden Lernansatz mit Echtzeit-Feedback und wachsendem Spieleangebot. Ziel der Gründer: TukToro soll in jedes Kinderzimmer, jede Schule und jedes Lerninstitut – und so das veraltete Bildungssystem revolutionieren. Die beiden bringen dabei nicht nur persönliche Erfahrungen aus dem Bildungs- und Technologiebereich mit, sondern auch viel Herzblut. Andreas Häring betont: “TukToro ist mehr als ein Spielzeug – es ist ein Werkzeug, um kindgerechtes Lernen endlich ins 21. Jahrhundert zu bringen.” Wird das Gründer-Duo mit einem Angebot von 400.000 Euro für acht Prozent der Firmenanteile überzeugen?
Arang aus Hamburg
Gründerin Sung-Hee Kim hat mit ihrem Startup Arang eine klare Mission: “Ich möchte das ‘K’ in Deutschlands Küchen bringen.” Sung-Hee ist gebürtige Hamburgerin, Tochter koreanischer Einwanderer und Musikwissenschaftlerin. Bereits 1975 eröffneten ihre Eltern das erste koreanische Restaurant Norddeutschlands – ein Ort, an dem authentische Gerichte, Gastfreundschaft und Tradition gelebt wurden. “Ich habe die Rezepte meiner Mutter gelernt – und spätestens seit der Geburt meiner Kinder war es mir wichtig, unsere Kultur weiterzugeben.” Doch die richtigen Zutaten sind in Deutschlands Supermärkten schwer zu finden und fertige Produkte haben oft künstliche Zusätze. Mit Arang macht sie die koreanische Küche jetzt für alle zugänglich – schnell, gesund und mit hochwertigen Zutaten. Das Sortiment umfasst unter anderem zwei traditionelle Marinaden: eine süß-würzige Sojasaucenbasis, sowie eine scharf-fruchtige Variante mit fermentierter Chilipaste. Dazu bietet sie Seetangsuppen mit Wakame-Algen in Bio-Qualität – ein echtes Kraftpaket, das in Korea traditionell jungen Müttern nach der Geburt serviert wird. Ob ihr K-Food die Löwen begeistert? Mit viel Herzblut, hochwertigen Produkten und einem symbolischen Namen – Arang, benannt nach dem Restaurant ihrer Eltern – möchte Sung-Hee Kim einen Deal holen: Für 100.000 Euro bietet sie 20 Prozent ihrer Firmenanteile an.
HomeResQ aus Elmshorn
Die Höhle der Löwen steht in Flammen! Zum Glück ist Feuerwehrmann Leonard Mergel (30) sofort zur Stelle und bringt das Feuer unter Kontrolle. Was im Pitch nur zur Veranschaulichung dient, könnte im Ernstfall fatale Folgen haben. Der 30-Jährige weiß aus eigener Erfahrung, wie entscheidend im Ernstfall Sekunden sein können. Nach einem besonders belastenden Einsatz im Jahr 2018, bei dem eine Person in einem Schlafzimmer in einem Spitzbogen erst nach langer Suche gerettet werden konnte, ließ ihn der Gedanke nicht mehr los: Was, wenn wir vorab gewusst hätten, was uns im Gebäude erwartet? Aus dieser persönlichen Erfahrung heraus entwickelte der engagierte Retter HomeResQ – ein digitales Informationssystem für Einsatzkräfte. Hausbesitzer registrieren sich über die Plattform, hinterlegen sicherheitsrelevante Angaben zu Bewohnern, Tieren, Grundrissen sowie Energiequellen, und bringen anschließend einen QR-Code am Gebäude an. Im Einsatzfall kann dieser von autorisierten Feuerwehrkräften gescannt werden – und zeigt sofort alle hinterlegten Informationen an, die für Menschenrettung und Brandbekämpfung essenziell sind. “HomeResQ soll Leben retten – und uns Feuerwehrleuten helfen, schneller und gezielter zu handeln”, sagt Leonard Mergel, der die Plattform in Eigenleistung aufgebaut hat. Über 60 Gebäude sind bereits erfasst und über 50 Feuerwehren nutzen das System. Nun will der Gründer die nächste Stufe zünden und sucht ein Investment für den bundesweiten Ausbau. Für 150.000 Euro bietet er 20 Prozent der Firmenanteile.
Akku Life Guard aus Leutkirch
Ein Trio aus Leutkirch im Allgäu möchte das Laden von Akkus endlich sicherer, effizienter und nachhaltiger machen. Die Gründer Hans-Peter Nägele (35), Andreas Tutschner (43) und Christoph Tutschner (37) haben mit dem Akku Life Guard ein intelligentes Zwischenstecker-System entwickelt, das den Ladevorgang erkennt und automatisch abschaltet, sobald der Akku voll ist – komplett ohne App, einfach per Knopfdruck. Damit wird nicht nur unnötige Energieverschwendung verhindert, sondern auch die Lebensdauer von Akkus verlängert und die Brandgefahr durch Überladung minimiert. Denn was viele nicht wissen: Über Nacht laden schadet Akkus langfristig – sie werden ständig zwischen 99 und 100?Prozent gehalten, was die Zellchemie belastet. Ladegeräte verbrauchen auch nach dem vollständigen Laden weiter Strom – allein in Deutschland werden so laut Schätzungen jährlich bis zu drei Milliarden Euro an Stromkosten verschwendet. Und täglich kommt es zu rund 15 Bränden durch defekte oder überlastete Akkus – mit steigender Tendenz. Der Akku Life Guard bringt drei smarte Lade-Modi mit, darunter einen besonders akkuschonenden Modus (Ladestopp zwischen 70 und 90?Prozent) und eine reine Stromdurchleitung. Er funktioniert mit allen gängigen Geräten, egal ob Smartphone, E-Bike oder Akkuschrauber – und soll damit nicht nur Umwelt und Geldbeutel entlasten, sondern auch den Alltag sicherer machen. Werden sie eine Löwin oder einen Löwen für das clevere Green-Tech-Gadget begeistern können? Für 200.000 Euro bieten sie zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.
Kokomoon aus Palma de Mallorca
Stefan Arens (49) und Nathalie Sorondo-Gooden (47) präsentieren in “Die Höhle der Löwen” auch ihr Herzensprojekt: Kokomoon, ein natürliches Gleitmittel auf Basis von hochwertigem Bio-Kokosöl. Die Idee entstand – ganz authentisch – im eigenen Schlafzimmer. Auf der Suche nach einem Gleitmittel, das pflegt statt reizt und vollkommen natürlich ist, stießen die beiden auf Kokosöl, das sich durch seine antibakterielle Wirkung und pflegende Konsistenz ideal eignet. Kokomoon kombiniert sinnliches Vergnügen mit Intimpflege und ist frei von synthetischen Zusatzstoffen. Es enthält neben Bio-Kokosöl auch Vitamin E und Kamillenextrakt, ist dermatologisch getestet und so rein, dass man es sogar essen kann. Dank seines hochwertigen Designs steht Kokomoon bewusst für eine neue Ästhetik im Schlafzimmer. Der Verkauf erfolgt bisher über einen eigenen Onlineshop. Mit einem Investment von 100.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile möchte das Duo nun ihre Marke auf das nächste Level heben, mehr Reichweite schaffen und in den Handel expandieren.
Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.
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Foto (oben): RTL / Bernd-Michael Maurer
Digital Business & Startups
+++ André Schürrle +++ DRYLL +++ Zava +++ feld.energy +++ Autodoc +++ Heilbronn Slush’D +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ Weltmeister André Schürrle gründet DRYLL +++ Zava-Exit: Hims&Hers zahlte 125 Millionen +++ Unbedingt merken: feld.energy +++ Autodoc ist auf Wachstumskurs +++ Jetzt bewerben: Heilbronn Slush’D +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Dienstag, 16. September).
#STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
#STARTUPTICKER
André Schürrle
+++ Weltmeister mit Gründergen! Fußball-Weltmeister André Schürrle, der in den vergangenen Jahren bereits in einige aufstrebende Startups wie Dance, Sanity Group und Lanch und einige bekannte Fonds investierte, geht nun selbst unter die Gründer. Gemeinsam mit David Rost, Gründer des Agenturnetzwerks MYTY und Business Angel, zieht der ehemalige Fußballspieler derzeit DRYLL hoch. Das Berliner Startup setzt auf sogenannte Performance-Drinks. Zielgruppe sind Sportlerinnen und Sportler. “Mit unserem kompromisslosen Zero-Bullshit Ansatz versorgen wir dich mit Elektrolyten und Flüssigkeit, die dich sowohl durch den Alltag als auch harte Trainingseinheiten bringen”, teilt das Team in eigener Sache mit. “Zum Launch geht Dryll mit Pulver-Sticks in fünf Geschmacksrichtungen an den Start”, berichtet Forbes zum Start von DRYLL. Neben Schürrle ist vor allem Fußball-Weltmeister Mario Götze inzwischen fest in der deutschen Startup-Szene verankert. Der Promi-Investor investierte bereits in rund 65 Startups und in mehr als 20 VCs. Und auch Fußball-Weltmeister Mats Hummels investiert inzwischen vermehrt in Startups. (Forbes) Mehr über André Schürrle
Zava
+++ Millionenschwerer Exit! Bereits im Juni übernahm der US-Telemedizinanbieter Hims&Hers, der auf Themen wie Impotenz setzt, das deutsch-britische Telemedizin-Unternehmen Zava (früher als DrEd bekannt). Nun gibt es spannende Neuigkeiten zur Übernahme! “Ein Kaufpreis von 125 Millionen Euro in cash ist für die Zava-Übernahme geflossen, wie sich im Geschäftsbericht zeigt. Weitere 100 Millionen Euro könnten in den kommenden drei Jahren hinzukommen, wenn das Zava-Team bestimmte Ziele erreicht und an Bord bleibt”, berichtet das Manager Magazin. Hims&Hers plant nun die Expansion nach Deutschland. “Eine eigene Deutschlandgesellschaft ist bereits in Hamburg gegründet. Auch sollen die bisherigen Zava-Kunden auf die Plattform von Hims&Hers wechseln”, heißt es im Bericht weiter. Zu den Wettbewerbern von Hims&Hers zählt insbesondere die Wellster Healthtech Group, die unter anderem von HV Capital finanziert wird. (Manager Magazin) Mehr über Zava
feld.energy
+++ Millionenschwere Energiewende! Global Savings Group-Gründer Adrian Renner legt bei feld.energy, seinem neuen Startup, ein ziemliches Tempo vor. Das GreenTech aus München, 2024 gegründet, setzt auf Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Das Team bietet Landwirtinnen und Landwirten somit eine Möglichkeit, “nachhaltig Energie zu produzieren, ohne die Landwirtschaft aufzugeben”. Der Münchner Investor HV Capital, Future Energy Ventures, AENU und Angel Invest investierten gerade erst 10 Millionen Euro in feld.energy. Zuvor flossen bereits rund 1,7 Millionen in die Jungfirma. HV Capital, schon bei Renners Gründung Global Savings Group (inzwischen als atolls bekannt) investiert, hält nun rund 24 % am Unternehmen. “Adrian hat bereits mit früheren Unternehmungen bewiesen, dass er skalierbare, wirkungsvolle Unternehmen aufbauen kann. Wir sind überzeugt, dass feld.energy das Potenzial hat, die Rolle der Landwirtschaft in der Energiewende neu zu definieren”, sagt David Kuczek, General Partner bei HV Capital, zum Investment. Mehr über feld.energy
Autodoc
+++ Gute Zahlen! Der Berliner Auto-Ersatzteilhändler Autodoc, der zuletzt zweimal mit seinem Börsengang scheiterte, sieht sich im “ersten Halbjahr auf Erfolgskurs”. Die Zahlen in aller Kürze: Die Umsatzerlöse stiegen zwischen Januar und Juni um 18,5 % auf 889,6 Millionen Euro. Das bereinigtes EBITDA legte um 12,5 % auf 80,9 Millionen Euro zu”. Das Team ist “zuversichtlich, den Wachstumskurs auch im Gesamtjahr fortsetzen zu können”. Zur Erinnerung: Autodoc erwirtschaftete 2024 rund 1,6 Milliarden Euro Umsatz. Mehr über Autodoc
Jua
+++ In den vergangenen Jahren flossen bereits rund 30 Millionen in das junge Wettervorhersage-Startup Jua, das 2022 gegründet wurde. “Wir bauen und betreiben einige der leistungsfähigsten KI-Modelle im Wetterbereich”, sagt Gründer Marvin Gabler. Mehr über Jua
+++ Es ist wieder Zeit für neue Startups! Heute stellen wir diese Jungunternehmen vor: Nixi, Orbisens, Pluz, Prisma Schools und Visioplan. Mehr im Startup-Radar
#EVENTTIPP
Heilbronn Slush’D
+++ Bald ist es so weit: Am 23. Oktober 2025 findet wieder die Heilbronn Slush’D statt. “Das einzige offizielle Slush’D-Event in Deutschland steht dieses Jahr unter dem Motto ‘ONE Driving Force’: Stärken zusammenbringen, Erfahrungen austauschen, und die Kräfte bündeln, um europäische Innovationen und Unternehmensgründungen zu fördern”, teilt das Team mit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich auf “dynamische Keynotes und aufschlussreiche Podiumsdiskussionen” freuen. Zu den Speakern in Heilbronn gehören unter anderem Agate Freimane, General Partner bei Norrsken, Fabian Veit, CEO von make.com und Sebastian Klaus, Gründer von Atmos Space Cargo. Zudem werden “50 Startups ihre Ideen im Rahmen eines Pitch-Wettbewerbs vor hochrangigen Entscheidern präsentieren”. Die Bewerbungsphase läuft noch bis zum 23. September 2025.
#DEALMONITOR
Investments & Exits
+++ GreenTech feld.energy sammelt 10 Millionen ein +++ Energieoptimierer encentive erhält 6,3 Millionen +++ Desksharing-Startup desk.ly übernimmt seinen Wettbewerber Sedeo +++ HealthyCloud übernimmt Clare&me. Mehr im Deal-Monitor
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
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Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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Gen Z ist die einsamste Generation aller Zeiten – diese App soll das ändern

Lili Vogelsang ist 32 und hat in ihrer bisherigen Karriere mindestes drei Pivots hingelegt. Wobei: Im Grunde wollte und will die Unternehmerin immer dasselbe: nervige Probleme lösen. Probleme, die nicht so existenziell sind wie Essen, Wohnen, Bildung – aber für Betroffene eben blöd. Und vor allen Dingen: Die Probleme sind äußerst weit verbreitet.
Zunächst hatte Vogelsang sich gewisser Schamhaar-Issues angenommen. Mit Sentou gründete sie ein D2C-Business, das Pflegelotions unter dem Slogan „Selfcare for down there“ auf den Markt brachte. Rasurbrand in Intimbereich, Pickelchen, Ausschläge, eingewachsene Härchen – dem allen wollte sie Abhilfe schaffen. Dafür hatte Vogelsang eine vielversprechende Karriere in der Strategieberatung an den Nagel gehängt.
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Und dafür fing sie sich von Mentorinnen und Investoren immer wieder wohlgemeinte Kritik ein. Sie sei doch eine Gründerin mit so viel Potential. „Intimlotion – Lili, willst du nicht was anderes machen?“
Nein, wollte sie nicht, Sentuo war eben ihr Baby, aber dann ist ein neues Business aus Versehen entstanden. Vogelsang beschäftigte sich dem Thema, wie man effektiv netzwerkt und schrieb ein Buch darüber, „Soul Talk: Die Kunst des guten Fragens“.
Und daraus wiederum entwickelte sich das Nächste: Jetzt will Lili Vogelsang denjenigen der GenZ helfen, die sich schwertun neue Freunde zu finden. Mit einer App, die so etwas sei wie „Duolingo für Social Skills.“
Wieder hockt Vogelsang in einem Berliner Café und erzählt. So, wie sie in der Vergangenheit in ähnlichem Setting Gründerszene von ihren Unternehmen erzählt hat: ruhig, aber voller Energie, für das, was sie tut. Voller Wärme, aber dennoch aus der nüchternen Sicht einer Unternehmerin. Es ist schwer, kein Fan von Lili zu werden, wenn man ihr zuhört.
Gründerin – und Influencerin
So ist das auch Tausenden auf TikTok ergangen. Als „Lilicurious“ hat Vogelsang da knapp 130.000 Follower, ihre Videos sind fast sieben Millionen mal angeschaut worden und auf der Straße wird Vogelsang oft erkannt: „Ach, deine Videos schaue ich so gern“, sagen die Leute dann. Und: „Das ist immer wie mit einer Freundin zu reden.“
Freundin. Das ist das Stichwort. Neben alle dem, was Vogelsang in den vergangenen Jahren beruflich gemacht und gelernt hat, eines ist sie immer schon: eine guter Freundin für ihren Kreis von Menschen. Sie scheint so etwas wie ein Naturtalent darin zu sein, schon bei einem unserer vorherigen Treffen hat sie viel von den bedeutenden Freundschaft in ihrem Leben erzählt und es scheint ihr dabei ne schwer gefallen zu sein, diese aufzubauen und zu erhalten.
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Auch in ihren TikToks erwähnt sie ihren Frendeskreis – und findet dann solche traurigen Kommentare darunter: „Wie hast du das gemacht, diese Freunde zu finden? Ich fühle mich so allein!“ „Je öfter ich über Freundschaft sprach, desto mehr solche Nachrichten habe ich bekommen“, erzählt Vogelsang.
Die einsamster Generation aller Zeiten
Was die Unternehmerin beobachtet, ist ein inzwischen schon recht gut erforschtes Phänomen: Die GenZ kann Freundschaft nicht. Sie ist die einsamste Generation aller Zeiten. Fast die Hälfte der Befragten einer Untersuchung der Bertelsmannstiftung, 45 Prozent, gab im Frühling 2025 an, sich sehr oder zumindest „moderat einsam“ zu fühlen.
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DHDL: Gründerin stellt Masturbations-Sattel vor
Die junge Kölnerin Sanja Zündorf möchte das Thema weibliche Masturbation enttabuisieren. Dafür hat sie einen Masturbations-Sattel entwickelt.

Sanja Zündorfs Mission ist nicht weniger als die weibliche Masturbation zu revolutionieren. Zumindest beginnt so ihr Pitch in der aktuellen Folge Die Höhle der Löwen. Dort stellt sie den sechs Investoren, inklusive der ehemaligem GNTM-Gewinnerin, Lena Gercke, ihr Masturbations-Kissen namens „Come Around“ vor. Ein muschelförmiger Sattel, den man auf Kissen, Matratzenkanten oder über das Waschbecken schnallen kann – um diese dann zu reiten.
Die Reaktionen der Löwen sind durchmischt. Während Tech-Investor Frank Thelen sich am Gendern der Gründerin stört, sorgt Janna Ensthaler mit einer spontanen Produkt-Demo für Irritation. „So, ich probiere das jetzt mal aus“, sagt sie und prompt blicken ihr fünf Löwen mit offenen Mündern entgegen. Am Ende kommt es zu keinem Deal für die junge Kölnerin. In ihrem Abschlussinterview ruft sie deshalb aktiv Investoren auf, sich bei ihr zu melden, denn bis dato sei sie eine One-Woman-Show und deshalb begrenzt in ihrem Schaffen.
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Von der Uni zur Höhle: Wie die Idee entstand
Auf die Idee kam Zündorf während ihrer Masterarbeit, in der sie sich mit der Frage beschäftigte, welchen Einfluss patriarchale Strukturen auf die weibliche Masturbation haben.
Ihre Erkenntnisse: Die Vorstellung, wie Menschen mit Vulva masturbieren, sei stark normiert und gesellschaftlich geprägt. „Auf dem Rücken liegend“ gelte oft als Standard. Viele Toys verstärkten diese Idee durch ihre immer gleiche, phallusförmige Gestaltung. Doch Zündorf fand in ihrer eigenen Umfrage mit mehr als 1000 Teilnehmenden heraus: Die Realität sieht anders aus. Viele nutzen Alltagsgegenstände, vor allem Kissen, zum Masturbieren. Jede Sechste berichtete demnach davon. Dies sei aber häufig mit großer Scham verbunden.
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Gender-Debatte in der Höhle
Zündorf nennt diese Gruppe aus ihrer Umfrage „Kissenreiter:innen“. Für sie entwickelte sie den Masturbationssattel, um dieser Form der Selbstbefriedigung mehr Raum, Sichtbarkeit und Komfort zu geben. Aber warum gendert sie an dieser Stelle?, fragt sich Ensthaler. Es seien doch nur Frauen von ihrem Produkt angesprochen.
Zündorf erklärt, es gebe auch Transpersonen mit einer Vulva oder Personen, die sich nicht als Frau identifizieren, mit dem weiblichem Geschlecht. Thelen findet dies verwunderlich. Für ihn seien die Kategorien Mann und Frau glasklar. Außerdem sei das Thema nicht „seine Passion“, deshalb ist er raus.
Model und Neu-Löwin Lena Gercke zeigt sich zunächst offen. Sie findet den Pitch „zeitgeistig“ und lobt den Mut der Gründerin. Beim Fühlen des Kissens sagt sie: „Wie ein Kirschkernkissen.“ Doch auch für sie ist das Thema Neuland und deshalb ist auch sie raus.
Guter Umsatz, noch besseres Marketing
Für Judith Williams ist ein wichtiger Punkt die Hygiene. Das Kissen könne man einfach in die Waschmaschine packen, erklärt Zündorf auf Nachfrage. Williams hebt hervor, dass Masturbation bei Männern popkulturell und gesellschaftlich normalisierter sei. Zündorf sei für sie eine Pionierin und sie sei stark beeindruckt, dass die junge Kölnerin im vergangenen Jahr alleine 120.000 Euro Umsatz generieren konnte. Dennoch könne sie nicht investieren, da auch ihr die Leidenschaft für das Thema fehle.
Auch Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel lehnen ab. Maschmeyer verweist auf interne Fondsrichtlinien, die ein Investment in Erotikprodukte ausschließen. Dümmel sieht das Problem eher im Vertrieb: Er könne sich das Kissen „nicht im Supermarktregal“ vorstellen.
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Sind die Löwen zu verklemmt für das Produkt der Kölnerin?
Es bleibt noch Janna Ensthaler, die selbst Gründerin eines Lifestyle-Produktes namens Glossybox ist. Zündorf beeindruckt die Löwin sichtlich mit ihrer Social-Media Präsenz. Bereits 70.000 Follower konnte sie zum Zeitpunkt der Aufnahme sammeln, 200 Millionen Views in einem Jahr. Mittlerweile sind es über 80.000 auf Instagram, Tendenz wachsend. Ensthaler hat mit 29,7 Tausend Followern auf Instagram weniger als die Hälfte.
Auf ihrem Instagram-Kanal erklärt die Gründerin in einem Video, wie der Masturbationssattel funktioniert: Man schnalle den Sattel auf ein Kissen und setzt sich dann auf ihn wie auf ein Pferd. Die Bewegung sei dann „a little bit like a slow twerk“. Außerdem – etwas, das oft falsch verstanden werde – gehe es beim „pillow-humping“ nicht um Schnelligkeit, sondern „its all about pressure“.
Auch die Social-Media-affine Ensthaler kann sich trotz der Community, die die junge Gründerin bereits in den sozialen Netzwerken aufgebaut hat, kein Investment vorstellen. „Für mich ist das leider zu nischig“, sagt sie. Für sie brauche es mehr Angebot, als dieses eine Produkt.
Erst nach dem Pitch erzählt Zündorf, dass sie bald plant, ein zweites Toy rauszubringen. Und rief Investoren auf, sich bei Interesse bei ihr zu melden.
Sextoy-Shop in der Fußgängerzone
Kurz vor Beginn der TV-Aufzeichnung eröffnete die studierte Designerin ihren ersten eigenen Laden mitten in der Kölner Innenstadt. Ihre Mutter, Sabine Bosse, erzählt in der Folge, für sie sei Selbstbefriedigung längst kein Tabuthema mehr. Bei der Eröffnung sagte sie: „Für mich ist das, als würde sie Marmelade verkaufen.“
Den Laden gibt es auch Monate nach der Aufzeichnung der DHDL-Folge noch. Auf der Website von Entzücke Dich selbst heißt es, dass man im Laden vor Ort Mützen und Schals anprobieren kann. Auch die Sattel lassen sich dort direkt anfassen, oft sogar in Farben, die online bereits vergriffen seien. Nur die Öffnungszeiten sind etwas kurios: Der Store ist ausschließlich freitags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, an allen anderen Tagen bleibt er geschlossen.
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