Künstliche Intelligenz
Vollwertiger Mini-PC in Handflächengröße mit Intel N100: Aoostar T8 im Test
Der Aoostar T8 gehört zu den kleinsten Mini-PCs überhaupt und bietet eine überraschend gute und umfangreiche Ausstattung. Wie er sich schlägt, zeigt sich im Test.
Obwohl Mini-PCs an sich bereits kompakter sind als klassische Desktop-Rechner oder Laptops, schafft es der Aoostar T8 selbst in diesem Segment das noch zu unterbieten: Das kompakte Gehäuse füllt gerade mal eine Handfläche aus. Dennoch bietet der Mini-Computer eine erstaunlich gute Ausstattung und setzt etwa beim Prozessor auf den Klassiker der Office-Rechner – einen Intel N100.
Die weitere Ausstattung mit 12 GB Arbeitsspeicher (RAM) sowie 256 bis 512 GB SSD-Speicher ist überraschend solide. Nicht zu verwechseln ist er mit seinem minimal größeren, ebenfalls mit N100 ausgestatteten Bruder T8 Plus (Testbericht), den wir ebenfalls getestet haben. Ob auch der kleine T8 in der Praxis überzeugt oder sich der ultrakompakte Formfaktor als Nachteil erweist, zeigen wir im Test. Das Testgerät hat uns Geekbuying zur Verfügung gestellt.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der Aoostar T8?
Geht es darum, welcher Prozessor in Mini-PCs bis 200 Euro zum Einsatz kommt, ist die Antwort fast so logisch wie ein Amen im Gebet – und sogar halbwegs erfreulich. Abgesehen von ein paar Ausreißern ist die Standardwahl fast immer der Intel N100, von dem auch der Aoostar T8 Gebrauch macht. Dieser Budget-Klassiker glänzt insbesondere durch seine hohe Effizienz bei einer TDP (thermischen Verlustleistung) von nur 6 Watt. Auch wenn er in gewisser Weise „kastriert“ ist – etwa bei den RAM-Speicherkanälen – so ist er für normale Office-Aufgaben mehr als ausreichend und bringt einen halbwegs performant durch den Alltag.
Ganz anders als die Zeiten der Celeron-Prozessoren, die geradezu körperliche Schmerzen bereiteten, ist der N100 ein solider und vor allem sparsamer Chip, mit dem man leben kann. Die im Januar 2023 vorgestellte CPU setzt auf eine Konfiguration aus vier Crestmont-Effizenz-Kernen bei vier Threads (also kein Hyperthreading) und taktet mit 1,8 bis 3,4 GHz. Er ist Teil der Alder-Lake-N-Reihe und im Intel-7-Prozess mit 10 nm gefertigt. Seine maximale Betriebstemperatur liegt bei 105 Grad. Als Grafikeinheit kommt eine Intel UHD Graphics 24EUs (Ausführungseinheiten; Englisch: Execution Units) zum Einsatz, die mit maximal 750 MHz taktet.
Der Nachteil der Alder-Lake-N-Reihe ist die kastrierte Speicheranbindung. So unterstützt der Intel N100 nur einen einzigen Speicherkanal mit maximal 16 GB. Immerhin kann er neben DDR4-RAM auch mit DDR5-RAM umgehen, wie ihn auch der Aoostar T8 einsetzt. Hier kommt fest verlöteter LPDDR5-RAM mit 12 GB und 4800 MT/s zum Einsatz, der Arbeitsspeicher kann also nicht getauscht werden. Das ist schade und ein Nachteil gegenüber anderen Mini-PCs, hier aber nachvollziehbar und der Größe geschuldet – ein klassischer SODIMM-RAM-Stick wäre bereits breiter als das gesamte Gehäuse des T8. Schön wäre zudem gewesen, wenn der Rechner die 16 GB voll ausgereizt hätte, 12 GB sind aber ein guter Kompromiss, um Geld zu sparen und nicht zu viel Leistung aufs Spiel zu setzen.
Beim Speicher setzt das System auf eine M.2-SSD im Formfaktor 2242 mit 256 GB oder 512 GB. Diese kommt vom Hersteller Shiji und schreibt im Falle des 512-GB-Modells ausweislich Crystaldiskmark mit 488 MB/s und liest mit 508 MB/s. Für ein SATA-Modell sind das solide Werte und in jedem Fall ist es schneller als eMMC-Flash-Speicher.
Bei den Anschlüssen hagelt es Überraschungen: Nicht nur gibt es trotz der geringen Gehäusegröße vier USB-A-Buchsen, davon zwei USB 2.0 und zwei USB 3.0, sondern auch noch HDMI sowie satte zwei LAN-Buchsen. On top verwendet der Aoostar T8 für die Stromversorgung einen USB-C-Port, der allerdings nicht nur Strom aufnehmen kann, sondern auch Bild und Daten übertragen kann.
Für drahtlose Verbindungen unterstützt der PC Wifi 5 und Bluetooth 4.2, was inzwischen deutlich veraltete Standards sind, die im Preisbereich bis 200 Euro allerdings noch immer häufig eingesetzt werden – irgendwo muss man eben sparen. Zum Einsatz kommt der Chipsatz Realtek RTL8168/8111.
Performance: Wie schnell ist der Aoostar T8?
Bei der Performance übertrifft das System unsere Erwartungen trotz des kompakten Gehäuses und den damit möglicherweise einhergehenden Problemen bei der Kühlung. Bei PCmark 10 erreicht der Aoostar T8 im Schnitt 3201 Punkte, mit Spitzen bei 3214 und 3189 Punkten. Das ist fast schon überdurchschnittlich für den Intel N100. Das Ergebnis von 3Dmark Time Spy ist mit 325 Punkten hingegen ein Stück hinter den Konkurrenz-Geräten mit gleicher CPU. Hier lohnt sich der Blick auf die Werte im Detail, denn der CPU-Score alleine liegt bei starken 2287 Punkten, was mit Abstand über der Konkurrenz ist.
Beim Grafik-Test hingegen schneidet er mit 283 Punkten deutlich schwächer ab, was den insgesamt niedrigeren Score trotz des starken CPU-Ergebnisses erklärt. Hintergrund könnte etwa der knapp bemessene RAM sein.
Die starke Performance der CPU bestätigt auch den Benchmark Cinebench 2024, wo es im Multi-Core 184 Punkte und im Single-Core 59 Punkte gibt. Insbesondere der Multi-Core-Score fällt hier auf, der Single-Core-Wert ist etwas niedriger als bei vergleichbaren Systemen. Auch im Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 zeigt der T8 ein starkes Ergebnis mit 1186 Punkten im Single Core und 2992 im Multi-Core. Beides sind bessere Ergebnisse als die beim kürzlich getesteten Ninkear N10.
Aufgrund der hier verwendeten Hardware ist an Gaming nicht zu denken. Der Fokus des Systems liegt im leisen und sparsamen Office-Betrieb, insofern unterlassen wir den Feldversuch mit Spielen.
Aoostar T8 – Bilderstrecke
Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Aoostar T8?
Der Aoostar T8 kommt mit Windows 11 Pro in der Version 23H2, entsprechend ist das langwierige Update auf 24H2 notwendig. Zusätzliche Bloatware ist nicht vorinstalliert, unser vollständiger Virentest mit Windows Defender findet keine Auffälligkeiten.
Auch der Betrieb von Linux ist möglich, wir haben das System mit dem auf Ubuntu basierenden Tuxedo OS ausprobiert. Dazu muss man zunächst die Bootreihenfolge im BIOS ändern, die sich via F7-Taste oder über die erweiterten Wiederherstellungsoptionen von Windows abrufen lässt. Secure Boot ist bereits ab Werk deaktiviert und macht insofern keine Probleme. Nach Auswahl des USB-Sticks als Bootmedium bootet das System in Tuxedo OS, das wir nach kurzer Einrichtung nutzen können. Dabei funktionieren WLAN, Bluetooth und Audio ordnungsgemäß und auch die Bildschirmauflösung wird richtig erkannt. Das Aufwecken aus dem Standby-Modus gelingt ebenfalls, was nicht erwartbar ist – einige Mini-PCs haben hier Probleme mit Linux.
Lüfter: Wie laut ist der Aoostar T8?
Der Lüfter des Aoostar T8 ist eine echte Besonderheit, denn es ist der erste in einem Mini-PC, den wir testen, wo man die Drehzahl softwareseitig frei einstellen kann. Das klappt in unserem Fall mit dem kostenlosen Tool Fancontrol, wo wir nach kurzem Selbsttest per Schieberegler oder Prozenteingabe die Geschwindigkeit des Gehäuselüfters verstellen können. Bei den meisten anderen Mini-PCs ist das nicht möglich, die Software hat hier keinen Zugriff auf den Lüfter.
Im automatischen Betrieb ist der Lüfter größtenteils nur minimal hörbar, im normalen Alltagsbetrieb sind es in der Regel nur 34 dB(A) am Gehäuse. Unter Last dreht das System dann aber auch auf 38 dB(A) am Gehäuse oder 27 dB(A) aus einem Meter Entfernung auf. Stellen wir den Lüfter manuell auf hundert Prozent, erreicht er sogar 42 dB(A). Das ist nicht gerade leise, bei dieser Kompaktheit hatten wir aber deutlich Schlimmeres befürchtet, zudem das System grundsätzlich angenehm leise arbeitet. Die maximal erreichte Temperatur des CPU-Package während eines Aida64-Stresstests liegt bei 83 Grad, die Taktrate pendelt sich bei 2,5 bis 2,6 GHz ein.
Der Verbrauch des Systems liegt bei ruhendem Desktop bei 12 Watt, bei Verwendung einzelner Anwendungen, wie dem Browser, bei bis zu 20 Watt. Unter Volllast steigt er zunächst auf 29 Watt an und pendelt sich dann bei 26 Watt ein. Damit ist der Betrieb auch mit 30 Watt starken GaN-Netzteilen möglich.
Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Aoostar T8?
Die Verarbeitung des Aoostar T8 ist für einen Preis von etwa 200 Euro absolut tadellos und hochwertig. Während ein kleiner Teil des Mini-PCs aus weißem Kunststoff besteht, sind ringsum um die Anschlüsse sowie im Deckel Teile aus Aluminium eingesetzt, die die Wertigkeit deutlich steigern. Nichts knarzt oder wirkt deplatziert – eine richtig gute Verarbeitungsqualität. Die Maße des Gehäuses betragen 7,3 × 7,3 × 4,3 cm, das Gewicht liegt bei lediglich 190 g.
Auch die Gehäuseöffnung gelingt gut, trotz des kleinen Formfaktors sind die Bauteile schnell erreichbar. Dazu gehören SSD, Netzwerkkarte sowie die CMOS-Batterie. Sie erreicht man, indem man den Kunststoffdeckel auf der Unterseite nach dem Lösen von vier Schrauben abnimmt. Das geht sehr einfach, der Deckel muss nicht noch umständlich aufgehebelt werden, sondern kommt einem freiwillig entgegen. Aufpassen muss man mit dem nur lose eingelegten Ein-/Aus-Knopf, den man entsprechend schnell verlieren kann. Nach dem Abnehmen des Deckels muss man noch den Aluminiumring von den Anschlüssen streifen. Anschließend findet man die Hardware auf zwei übereinander geschraubten Platinen vor, die man voneinander lösen kann. SSD und WLAN-Karte finden sich dabei auf der unteren Seite, sind aber zusätzlich von einer Metallabdeckung geschützt, die man erst abnehmen muss.
Preis: Was kostet der Aoostar T8?
Der Aoostar T8 ist aktuell noch in der Ausstattungsvariante mit 12/256 GB bei Geekbuying für 200 Euro verfügbar.
Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt in vielen Fällen weniger. Allerdings besteht im Gewährleistungs- oder Garantiefall die Gefahr eines schlechteren Service. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) mit Hürden versehen oder nicht möglich. Wir verlinken hier Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.
Fazit
Der Aoostar T8 kann trotz seiner geringen Größe im Test überzeugen. Klar, wir reden hier nur von einem Intel N100 und damit dem absoluten Einstieg, doch das System ist dennoch performant für Office-Aufgaben. Im Test wurde die Verwendung nie zur Qual.
Das haben wir bei vergleichbar kompakten Systemen schon anders erlebt, wo unsere Benchmark-Durchläufe neue Tiefstwerte erreichten. Nicht so hier. Zudem weiß auch die Anschlussausstattung mit zahlreichen Anschlüssen zu überzeugen, darunter auch ein vollwertiger USB-C-Port, der Bildausgabe und Stromeingang zum Betrieb des Mini-PCs vereint. Die 12 GB RAM sorgen zwar nicht für Luftsprünge, sind aber ausreichend und ein deutlicher Unterschied zu lediglich 8 GB RAM oder noch weniger – wie es früher in der günstigen Preisklasse üblich war. Auch mit übermäßiger Hitze oder einer überforderten und entsprechend lauten Kühlung muss das System nicht kämpfen.
Die SSD arbeitet zwar nur nach SATA-Geschwindigkeit, was bis 200 Euro aber noch häufig der Fall ist. Insofern können wir den Aoostar T8 klar empfehlen und bis auf den fest verlöteten RAM hat die geringe Größe gewissermaßen keine Nachteile. Daher gibt es im Test von uns viereinhalb Sterne.
Künstliche Intelligenz
Android: Rückschlag für Google in Streit um Rekordstrafe der EU
Im Rechtsstreit um eine Rekordstrafe der EU müssen Android-Betreiber Google und dessen Holding Alphabet einen Rückschlag hinnehmen: Juliane Kokott, Generalanwältin am Europäischen Gerichtshof (EuGH), stützt die Rechtsansicht des EU-Gerichts (1. Instanz). Die Rechtsauffassung der Generalanwältin hat beim EuGH erhebliches Gewicht; der Gerichtshof muss ihr nicht folgen, tut es aber häufig. Kokott verweist zudem auf mehrere frühere Entscheidungen des EuGH, die gegen Googles Argumente sprechen. Damit schwinden Googles Chancen, die Strafe in Höhe von mehr als 4,12 Milliarden Euro wegen Marktmachtmissbrauchs mittels Android-Verträgen noch abzuwenden.
Die Vorgeschichte
Im Kern geht es um eine altbekannte, wettbewerbsfeindliche Methode: Ein Unternehmen nutzt seine Macht auf einem Markt aus, um sich Vorteile auf einem anderen Markt zu verschaffen. Die EU-Kommission hat bei Android gleich vier solche Vorgänge erkannt: Ab 2011 durften Gerätehersteller den App-Store Google Play nur noch dann installieren, wenn sie auch Googles Suche mitlieferten. Weil Android ohne Play damals nicht massenmarkttauglich war, soll diese Verknüpfung das Google zusätzliche Werbeeinnahmen bei der Suchmaschine beschert haben.
Zweitens verbat Google den Herstellern, parallel andere Android-Geräte ohne Google Play auf den Markt zu bringen. Hersteller, die nicht ausschließlich vergoogelte Geräte verkaufen wollten, durften gar keine Geräte mit Google verkaufen, was wirtschaftlich schlecht darstellbar war. Drittens schrieb Google ab 2012 zusätzlich die Installation des Webbrowsers Chrome vor.
Viertens beteiligte Google Mobilfunk-Anbieter sowie Gerätehersteller am Werbeumsatz, wenn sie auf definierten Geräteklassen ausschließlich Googles Suche installierten (portfolio-based Revenue Share Agreement). Erst im April 2014 reduzierte Google diese Klausel von einem Geräteportfolio auf das jeweilige Modell – ab diesem Zeitpunkt hatte die EU-Kommission auch kein Problem mit diesem Vertragsmodell.
Milliardenstrafe, etwas reduziert
Die EU-Kommission prüfte und fand, dass alle vier Vertragsmodelle dazu dienten, Googles Marktmacht mit Android als Hebel für andere Geschäftsbereiche, insbesondere die Suchmaschine und deren Werbeeinnahmen, zu nutzen. Also erlegte sie Google 2018 eine Redkordstrafe in Höhe von 4,34 Milliarden Euro wegen Marktmachtmissbrauchs im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) auf.
Google ergriff Rechtsmittel, zum Teil mit Erfolg: Das EU-Gericht erachtete die portfolio-based Revenue Share Agreements als zulässig und reduzierte die Strafe 2022 auf 4,12 Milliarden Euro. Während die EU-Kommission dieses Urteil akzeptierte, war Google der Teilerfolg zu wenig. Somit liegt der Fall nun beim EuGH.
Generalanwältin bestätigt
Zumindest bei der Generalanwältin fallen Googles Argumente gegen die Strafe allerdings nicht auf fruchtbaren Boden. Google verlangt eine Analyse, wie die Wettbewerbssituation ohne das beanstandete Verhalten ausgesehen hätte. Doch die deutsche Juristin hält die Feststellung des EU-Gerichts, dass die Vorinstallation von Suche und Chrome den Wettbewerb beeinträchtigt hat, für ausreichend. Wettbewerber konnten demnach gegen die vorinstallierten Anwendungen nicht ankommen.
Außerdem meint Google, der Vergleich solle sich nicht auf die tatsächlichen Wettbewerber beziehen, sondern auf einen hypothetischen Wettbewerber, der ebenso stark wie Google sei. Das ist aus Sicht Kokotts im vorliegenden Fall unrealistisch und würde das Verbot des Marktmachtmissbrauchs untergraben.
Schließlich kann die Generalanwältin weder Rechenfehler erkennen noch einen Fehler bei der Einstufung von Googles Vorgehen als fortgesetzte, einheitliche Zuwiderhandlung. Jetzt ist der EuGH am Zug (Rechtssache C-738/22 P).
(ds)
Künstliche Intelligenz
Top 10: Der beste günstige Mini-PC – überraschend schnell für unter 300 Euro
Nipogi E3B
Hochwertig, günstig & von Ryzen 5 bis 7: Für einen Preis ab 284 Euro bietet der Nipogi E3B ein gutes Gesamtpaket. Wir haben den Mini-PC in der Praxis getestet.
- hochwertig
- leise
- gute Leistung
- nur einmal USB-C & Ethernet
- SSD nur mit SATA-Geschwindigkeit
- mit zahlreichen unterschiedlichen CPUs zu haben
Mini-PC Nipogi E3B im Test
Hochwertig, günstig & von Ryzen 5 bis 7: Für einen Preis ab 284 Euro bietet der Nipogi E3B ein gutes Gesamtpaket. Wir haben den Mini-PC in der Praxis getestet.
Der Nipogi E3B steht im Reigen der soliden Mittelklasse-Mini-PCs mit Chips der fünften Ryzen-Generation. Er ist der quasi-Nachfolger des Nipogi AM02 Pro, denn auf Amazon finden sich in den ehemaligen Inseraten des AM02 Pro nun die Ausführungen des E3B. Der AM02 Pro war bis zu seinem Ausverkauf Testsieger unserer Bestenliste der günstigen Mini-PCs, insofern stehen die Zeichen für den E3B gut. Denn mit Ryzen-Chips der fünften oder gar siebten Generation und 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) bietet er im Preisbereich um 300 Euro gute, wohl bewährte Kost. Zudem gibt es USB-C und ein ansprechendes Gehäuse. Wie viel dahintersteckt, zeigen wir im Test.
Das Testgerät hat uns Nipogi zur Verfügung gestellt.
Update (14. April 2025): Das Gerät, das wir zum Test zur Verfügung gestellt bekommen haben, verwendete den Ryzen 7 5825U. Leider gibt es den Nipogi E3B bereits seit 19. März 2025 nicht mehr mit diesem Chip. Um die Vergleichbarkeit beizubehalten, haben wir ihn mit den nun verwendeten Prozessoren Ryzen 5 7430U und Ryzen 7 5700U nachgetestet. Das Gehäuse und die sonstige Ausstattung sind weitestgehend gleich geblieben. Nachfolgend zeigen wir neben der ursprünglichen Variante nun beide CPUs im Vergleich, ob also die Leistung, der Verbrauch und die Lautstärke vergleichbar sind und welche Besonderheiten die neue Variante bietet.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der Nipogi E3B?
Der Nipogi E3B setzte ursprünglich in der von uns zuerst getesteten Ausstattung auf einen Ryzen-Chip auf Basis der Zen-3-Architektur mit dem Codenamen Barcelo. Konkret ist hier der Ryzen 7 Pro 5825U im Einsatz, der über acht Kerne bei 16 Threads verfügt. Der maximale Boost-Takt liegt bei 4,5 GHz, der Grund-Takt bei 2,0 GHz. Die thermische Verlustleistung des Chips ist mit 15 Watt angegeben. Als integrierte Grafikeinheit kommt eine Radeon RX Vega 8 zum Einsatz, die mit bis zu 2000 MHz taktet und deutlich weniger Leistungspotenzial aufbietet als die Radeon 780M. Eine KI-Beschleunigung über eine NPU (Neural Processing Unit) im Prozessor gibt es nicht, diese bietet AMD erst ab den Ryzen-AI-Chips.
Beim Arbeitsspeicher bietet unser Testgerät 16 GB an DDR4-RAM, der in Form von zwei SO-DIMM-Modulen von Lexar mit je 8 GB und 3200 MT/s (Mega Transfers per Second) eingesetzt ist. Wahlweise kann man 32 GB bekommen oder den RAM selbst auf bis zu 64 GB erweitern, wozu man die bestehenden Module austauschen muss. Die SSD von Rayson im Formfaktor M.2-2280 ist 512 GB groß und nutzt leider nur den SATA-Standard, wie auch unser Test mit dem Speicher-Benchmark Crystaldiskmark bestätigt. Hier erreicht sie magere Schreibraten von 470 MB/s und Leseraten von 544 MB/s. Im Preisbereich unter 300 Euro sind SATA-M.2-SSDs nicht unüblich, es gibt aber auch Modelle wie den Mini-PC U58 (Testbericht), die trotzdem eine schnellere NVMe-M.2-SSD verwenden. Ferner kann man eine weitere M.2-2280-SSD in einen zusätzlichen, freien Slot einbauen.
Bei den Anschlüssen finden sich sechs USB-A-Buchsen sowie ein Port mit USB-C 3.2 Gen2, der auch Bildübertragung unterstützt (4K bei 60 Hz). Außerdem gibt es HDMI 2.0 und Displayport 1.4. Aktuellere Übertragungsstandards sind mit HDMI 2.1 und Displayport 2.0 zwar theoretisch verfügbar, in dieser Preisregion aber nicht erwartbar.
Bei den drahtlosen Schnittstellen sind Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 vertreten. Auch hier gäbe es aktuellere Verbindungsstandards, die aber in diesem Preisbereich ebenfalls unüblich sind. Zudem gibt es für Wi-Fi 7 derzeit nur zwei Hersteller von entsprechenden Chipsätzen – Mediatek und Intel – wobei letztere die Verwendung nur in Verbindung mit Intel-CPUs ermöglichen. Als Wi-Fi-Chipsatz kommt hier ein Realtek RTL 8852BE zum Einsatz. Für die kabelgebundene Internetverbindung gibt es einen einzelnen Gigabit-LAN-Port. Für Einsätze als Firewall-Appliance wären zwei Ethernet-Ports hilfreich.
Andere Ausstattungsvarianten: Ryzen 7 5700U
So wie oben beschrieben, haben wir den E3B erstmals getestet. Mit diesen Ausstattungsmerkmalen gibt es den Mini-PC inzwischen aber nicht mehr. Statt dem Ryzen 7 5825U kommen nun entweder der Ryzen 7 5700U oder der Ryzen 5 7430U zum Einsatz. Beide CPUs kennen wir inzwischen auch aus einigen anderen Systemen im gleichen Preisbereich. Der Ryzen 7 5700U stammt im Unterschied zum 5825U aus dem Jahr 2021 statt 2022 und hat einige Defizite im Vergleich. So takten die CPU und Grafik geringer und die CPU verfügt nur über halb so viel L3-Cache, womit der Chip eine geringere Leistung als der Ryzen 7 5825U bietet. Konkret gesprochen verfügt der Ryzen 7 5700U über acht Kerne mit einem Takt bis zu 4,3 GHz und 16 Threads. Es handelt sich um einen Chip der Zen-2-Architektur unter dem Codenamen Lucienne mit 7 nm. Der L3-Cache liegt bei 8 MB, die thermische Verlustleistung bei 25 Watt. Die maximale Betriebstemperatur liegt bei 105 Grad statt 95 Grad bei Barcelo. Die iGPU ist wieder eine RX Vega 8, die aber nur mit 1900 MHz taktet und 8 CUs (Compute Units/Recheneinheiten) bietet.
Im E3B mit Ryzen 7 5700U kommt neben der CPU auch ein anderes SSD-Modell, anderer RAM sowie eine andere WLAN-Konfiguration zum Einsatz. Beim RAM gibt es weiterhin 16 GB, die aber als einzelner SO-DIMM-DDR4-Riegel mit 3200 MT/s eingesetzt sind. Auch bei der SSD gibt es Veränderungen, hier sogar ausdrücklich positive: Gegenüber der SATA-M.2-SSD der 5825U-Variante des E3B kommt das 5700U-Modell mit einer flotten, 512 GB großen NVMe. Diese schreibt laut Test mit Crystaldiskmark mit 2542 MB/s und liest mit 3489 MB/s deutlich flotter als die SATA-Variante. Zum Einsatz kommt dabei das Modell Rayson RS512GSSD710.
Wie angesprochen hat sich auch die Konfiguration der WLAN-Schnittstelle verändert – ebenfalls positiv: Statt Wifi 6 gibt es hier nun Wifi 6E und Bluetooth 5.2, wobei auf den WLAN-Chipsatz MT7902 von Mediatek gesetzt wird. Die Anschlüsse und restliche Ausstattung sind identisch zum ursprünglichen Modell mit Ryzen 7 5825U.
Andere Ausstattungsvarianten: Ryzen 5 7430U
Eine weitere neue Ausstattungsvariante besteht in der mit Ryzen 5 7430U – eine CPU, die bei Mini-PCs erst seit Kurzem Verwendung findet, an sich aber bereits seit September 2023 auf dem Markt ist. Es handelt sich zwar laut Nomenklatur um eine CPU der siebten Ryzen-Generation, tatsächlich verbirgt sich dahinter aber die Zen-3-Architektur der vorherigen fünften Generation. Diese ist in 7 nm gefertigt und hört auf den Codenamen Barcelo – wie beim 5825U. Der Chip verfügt über sechs Kerne und 12 Threads, sein Taktbereich liegt zwischen 2,3 GHz und maximal 4,3 GHz. Die thermische Verlustleistung liegt bei 15 Watt und damit niedriger als beim 5700U, gleiches gilt für die maximale Betriebstemperatur von 95 Grad statt 105 Grad. Als iGPU kommt eine mit 1800 MHz taktende Radeon RX Vega 7 zum Einsatz, die folglich eigentlich schlechter sein müsste, als die Vega 8 des 5700U – doch ob das hier auch so ist, zeigt sich später.
Dafür kommt hier wieder nur eine SATA-M.2-SSD zum Einsatz, die in Crystaldiskmark Schreibraten von 467 MB/s und Leseraten von 533 MB/s erreicht. Hier kommt ebenfalls eine Rayson-SSD zum Einsatz, das Modell RS512GSSD310. Der RAM von Shenzen Longsys ist in zwei 8 GB großen DDR4-SO-DIMM-Modulen mit 3200 MT/s unterteilt.
Veränderungen gibt es auch bei dieser Variante des E3B beim WLAN-Chipsatz, denn hier kommt zwar auch wieder ein Mediatek-Modell, konkret aber ist es hier das MT7922. Auch dieses unterstützt erfreulicherweise Wifi 6E und Bluetooth 5.2
Performance: Wie schnell ist der Nipogi E3B?
Der Ryzen 7 5825U gehört zu den klassischen Office-Mittelklasse-CPUs. Als solche bietet er eine starke Alltagsleistung, ist aber insbesondere bei der Grafik schwächer. Beim klassischen Büro-Benchmark PCmark 10 gibt es für das System durchschnittlich 6068 Punkte, mit Ausreißern bei 6093 Punkten und 5976 Punkten. Das sind mit ähnlich teuren Mini-PCs vergleichbare Werte und zeigt, dass der E3B im Alltag eine mehr als ausreichende Performance bietet. Außerdem haben wir mit 3Dmark Time Spy die CPU- und Grafik-Performance gemessen. Das gesamte System erreicht 1529 Punkte, die CPU liegt mit 7339 Punkten deutlich über dem im Preisbereich üblichen Wert. Gleiches gilt für die Grafikleistung, für die es 1342 Punkte gibt.
Der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench attestiert dem Mittelklasse-System im Single-Core-Test 1935 Punkte und im Multi-Core 8048 Punkte. Gerade der Multicore-Wert liegt etwa 1500 bis 2000 Punkte über den in diesem Preisbereich üblichen Ergebnissen. Ein ähnliches Bild liefert auch der Test von Cinebench, wobei wir im Single-Core-Test 84 Punkte und im Multi-Core 567 Punkte erzielen. Der Nipogi AM06 Pro kommt hier im Multi-Core auf etwa 502 Punkte, im Single-Core mit 85 Punkten ist der Unterschied nicht der Rede wert.
Nipogi E3B – Bilderstrecke
In der Preisklasse unter 350 Euro testen wir für gewöhnlich kaum Spiele, da die Hardware dort schlichtweg nicht darauf ausgelegt ist. Dennoch haben wir eine Runde Anno 1800 angeworfen, wobei die Framerate zwischen 17 und 34 FPS (Bilder pro Sekunde) schwankt. Damit ruckelt das Spiel immer wieder und so richtig Spaß kommt nicht auf. Dabei sind wir schon mit niedrigsten Grafikoptionen unter Full-HD unterwegs und haben FSR (FidelityFX Super Resolution) aktiviert.
Ausstattungsvariante mit Ryzen 7 5700U
Die Unterschiede sind beim Modell mit Ryzen 7 5700U in der Tat gravierend. Bei PCmark erreicht der Chip selbst für die fünfte Ryzen-Generation niedrige Ergebnisse und bleibt deutlich unter 5000 Punkten. Im Schnitt erzielt er 4818 Punkte, mit Spitzen nach oben bei 4856 Punkten sowie nach unten bei 4760 Punkten. Das Ergebnis von Time Spy von 945 Punkten, zusammengesetzt aus 828 Grafik-Punkten und 4886 CPU-Punkten ist ebenfalls unterdurchschnittlich. Bei Cinebench gibt es 72 Punkte im Single-Core-Durchlauf sowie 493 Punkte bei Multi-Core. Der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 fördert 1550 Punkte im Single- sowie 5460 Punkte im Multi-Core zutage, der Open-CL-Grafik-Test landet bei 13121 Punkten.
All das sind eher magere Werte, wobei insbesondere die Grafikeinheit Kopfschmerzen bereitet. Das zeigt sich nicht nur anhand der Benchmarks, auch unsere Spieletests bestätigen das Bild. So ist Counter Strike 2 absolut unspielbar und wir wurden bereits vom Gegner getroffen, bevor wir uns überhaupt einen Schritt bewegen konnten. Gleiches gilt auch für Anno 1800, das unter 14 FPS bei niedrigsten Einstellungen in Full-HD schafft, mit aktiviertem FSR auf „Leistung“. Wer spielen möchte, ist in diesem Preisbereich aber ohnehin schlecht aufgehoben – vom E3B mit 5700U sollte man aber ganz besonders Abstand nehmen.
Ausstattungsvariante mit Ryzen 5 7430U
Ein besseres Bild liefert da der Ryzen 5 7430U ab. Dieser erreicht bei PCmark 10 durchschnittlich 5858 Punkte, also knapp 1000 Punkte besser als der 5700U. Ausreißer gibt es bei 5935 Punkten sowie 5747 Punkten. Auch das Ergebnis bei Time Spy von 3Dmark kann sich mit 1375 Punkten (Gesamt) sehen lassen, wobei es 1213 Punkte für die Grafik und 5741 Punkte für die CPU gibt. Das ist signifikant besser, wenn auch immer noch unter dem 5825U. Dies bestätigt auch der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6, wo mit Ergebnissen von 1796 Punkten (Single-Core) und 6648 Punkten (Multi-Core) sowie 14208 Punkten (GPU: Open-CL-Score) ebenfalls deutlich bessere Resultate herauskommen. Bei Cinebench 2024 gibt es 457 Punkte für Multi-Core und 82 Punkte für Single-Core. Alle Benchmarks laufen folglich deutlich besser mit dem 7430U, auch wenn es sich dabei „nur“ um einen Ryzen 5 handelt, der also vermeintlich schwächer als der obige Ryzen 7 ist. Der Generationssprung zwischen den beiden unterschiedlichen Chip-Architekturen hinterlässt aber dennoch deutlich erkennbare Spuren.
Sogar an Spiele ist teils zu denken – erstaunlich – und Counter Strike 2 ist tatsächlich relativ spielbar zwischen 40 und 60 FPS bei niedrigen Einstellungen. Anno 1800 läuft ebenfalls recht flüssig mit 21 bis 48 FPS in der Spitze, auch wenn wir FSR und die niedrigsten Optionen dafür aktivieren müssen. In jedem Fall ist das ein ganz anderes Erlebnis, als beim 5700U.
Lüfter: Wie laut ist der Nipogi E3B und wie hoch ist die Leistungsaufnahme?
Die Lautstärke des Nipogi E3B ist verschwindend gering. Bei ruhendem Desktop mit einzelnen geöffneten Programmen verbraucht das System etwa 15 Watt und arbeitet mit 28 dB(A) – gemessen direkt am Gehäuse. Doch auch wenn wir den PC mit dem Stresstest von Aida64 oder Prime95 unter Volllast setzen, erreichen wir mit knapp 38 dB(A) am Gehäuse keine störende Größenordnung. Mit einem Meter Abstand messen wir nur 34 dB(A). Die CPU erreicht etwa 83 °C und bleibt auch nach längerer Zeit bei einem Takt von etwa 2,8 GHz. Für den Boost-Takt reicht es nur wenige Sekunden. Unter Volllast bezieht der PC etwa 52 Watt, wobei der Wert nach etwa fünf Minuten auf moderate 47 Watt fällt.
Die beiden anderen Ausstattungsvarianten des E3B mit Ryzen 5 7430U sowie Ryzen 7 5700U sind beide minimal lauter. In der Spitze legt der 7430U bei etwa 39, der 5700U bei 41 dB(A) am Gehäuse. Dabei laufen die Lüfter im Falle des 5700U-Modells dauerhaft bei niedriger Drehzahl, wohingegen die des 7430Us zwischenzeitlich gänzlich stillstehen. Im Idle-Zustand ist insofern der 7430U das leisere System.
Im Stromverbrauch nehmen sich die Chips wenig. Der 5700U benötigt unter Volllast etwa 48 Watt, bei ruhendem Desktop 9 bis 12 Watt und bei der Verwendung von Browser oder anderen üblichen Alltags-Anwendungen zwischen 20 und 25 Watt. Unter Last läuft der 5700U mit 2,5 GHz, mit gelegentlichen Sprüngen auf 2,7 GHz. Die CPU heizt sich dabei schon nach acht Minuten auf 85 Grad auf, was vergleichsweise viel, wenn auch nicht direkt schädlich ist. Auf lange Sicht könnten höhere Temperaturen aber zu Thermal Throtteling und einer verkürzten Lebensdauer des Chips führen. Der 7430U liegt hingegen unter Last bei 79 Grad ein wenig kühler und taktet mit 3,0 GHz. Nach 10 Minuten pendelt sich der Takt stabil auf 2,9 GHz ein, die Temperatur beträgt dann 83 Grad in der Spitze. Der Verbrauch liegt mit 43 Watt etwas niedriger. Bei ruhendem Desktop sind es ebenfalls 9 bis 12 Watt, verwendet man Browser oder andere Anwendungen sind meist 20 Watt.
Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Nipogi E3B?
Als Betriebssystem kommt in allen Ausstattungsvarianten Windows 11 Pro mit Feature-Update 23H2 zum Einsatz. Das Update auf Version 24H2 nimmt einige Zeit in Anspruch, weshalb es schneller sein kann, Windows direkt mit dem aktuellen Softwarestand neu zu installieren. Ebenfalls ist der Betrieb von Linux möglich, indem man mit der F7-Taste das Boot-Menü oder mit der DEL-Taste das BIOS öffnet, um darüber den bootfähigen USB-Stick auszuwählen. In unserem Versuch mit dem auf Ubuntu basierenden Tuxedo OS mit KDE-Desktop waren am 5825U-Modell alle Geräte und Funktionen nutzbar und der Mini-PC direkt mit dem Internet verbunden. Auch die Audio-Abhängigkeiten von Pulseaudio waren direkt richtig konfiguriert. Beim 5700U-System konnten wir WLAN, Bluetooth und Ton hingegen nicht verwenden, Linux lief aber zumindest. Auch der Schlafmodus/Standby machte hier im Unterschied zum 5825U Probleme und das System hängte sich auf dem Sperrbildschirm auf. Uns blieb hier nichts anderes, als das System per langem Knopfdruck Zwangs-abzuschalten. Während beim 7430U-Modell zwar Bluetooth, WLAN und Ton einwandfrei funktionierten, gab es auch hier leider dieselben Probleme mit dem Standby-Modus. Beim ursprünglichen System hatten wir derartige Schwierigkeiten nicht.
Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Nipogi E3B?
Der Nipogi E3B besteht vollständig aus schwarzem Kunststoff und fühlt sich recht hochwertig an. Die Oberseite ist mit einer diagonal verlaufenden Riffelung versehen, die Textur verleiht dem Gehäuse eine deutlich frischere Optik. Die Verarbeitung ist tadellos, die Übergänge gut umgesetzt. Von Nipogi gewohnt sind wir schon die zahlreichen aufgeklebten Sticker, die auf Whatsapp-Support oder Tipps zur Einrichtung verweisen. Besonders ungewöhnlich ist der Aufkleber, hinter dem sich der Ethernet-Port verbirgt, der die Empfehlung gibt, das System bei der Einrichtung nicht mit dem Internet zu verbinden. Auf diese Weise lässt Windows nämlich die schnellere Ersteinrichtung ohne Microsoft-Account zu.
Die Erreichbarkeit des Gehäuseinneren ist nach dem Lösen der vier Schrauben im Gehäuseboden unter den Gummifüßen gewährleistet. Danach muss man noch eine Zwischenplatte aus Metall lösen und hat dann Zugriff auf SSD, RAM und WLAN-Karte. Außerdem ist die CMOS-Batterie erreichbar, falls man das BIOS zurücksetzen muss. Die Gehäusemaße betragen 120 × 120 × 40 mm.
Preis: Was kostet der Nipogi E3B?
Der Nipogi E3B ist in der Ausstattung unseres Testgeräts mit Ryzen 7 5825U, 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher aktuell nicht mehr erhältlich. Stattdessen gibt es bei der 16-GB-Variante nun zwei Chips zur Auswahl. Mit unserem Code E3B16P284 kostet der E3B mit dem Ryzen 7 5700U noch bis zum 27. April 284 Euro. Die Variante mit 32 GB RAM liegt mit dem 5700U bei 314 Euro, wenn man den Code E3B32P314 verwendet.
Die andere, noch verfügbare Variante mit dem Ryzen 5 7430U, 16 GB RAM sowie 512 GB SSD liegt bei 299 Euro. Mit dem Code TECHE3BPC sinkt der Preis auf 279 Euro. Sie ist ein gutes Stück leistungsfähiger als das Modell mit dem Ryzen 7 5700U – und daher in unseren Augen eher zu empfehlen, da der Aufpreis gering ist. Auch eine 32-GB-Version ist mit dem Ryzen 5 7430U erhältich, wobei der Preis mit dem Code TECHE3BPC bei 317 Euro liegt – also nur zwei Euro über der 32-GB-Version mit Ryzen 7 5700U.
Insgesamt ist die Auswahl des Prozessors sehr verwirrend und volatil. Hier muss sich der Hersteller um Klarheit bemühen, ein solches Wirrwarr, welcher Prozessor mit welcher Ausstattung nun verwendet wird, ist nicht kundenfreundlich.
Mit diesen Preisen zieht er mit dem Nipogi AM06 Pro gleich, der bisher Testsieger der günstigen Mini-PCs war. Dieser kostete zuletzt ebenfalls 292 Euro und bot einen Ryzen 7 der fünften Generation. Allerdings ist er zu diesem Preis inzwischen nicht mehr erhältlich. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Mit dem Mini-PC U58 für knapp 290 Euro (Gutscheincode: BG8154c6) bekommt einen Ryzen 7 5800U und mit 32 GB erstaunlich viel RAM für diesen Preis.
Die von uns angegebenen Rabattcodes und Amazon-Anklick-Coupons gelten zum Zeitpunkt des Produkttests oder der letzten Aktualisierung der Bestenliste, respektive des Einzeltests. Da sich diese Coupons kurzfristig ändern oder auslaufen können, können die Preise zu einem späteren Zeitpunkt abweichen.
Fazit
Der Nipogi E3B hinterlässt im Test einen durchweg guten Eindruck. Die Leistung ist etwas überdurchschnittlich für den Preisbereich, die Ausstattung recht üppig – auch wenn andere um 300 Euro schon schnelle NVMe-SSDs statt nur einer SATA-SSD bieten. Im Alltag sind die Unterschiede aber ohnehin marginal, lediglich für größere Dateien ist das relevant. Bemerkbar ist hingegen die vergleichsweise geringe Geräuschemission durch den Lüfter, der auch unter Volllast kaum zu hören ist.
Für Spiele ist der Mini-PC dennoch nicht gemacht, hier muss man preislich höher ins Regal greifen. Anno 1800 ist auch in niedrigen Einstellungen unspielbar, von neueren Titeln ganz zu schweigen. Der Betrieb von Linux gelingt hingegen problemfrei. Insgesamt bekommt das System also eine klare Empfehlung zum fairen Kurs ab 284 Euro (Code E3B16P284). Der Nipogi E3B ist ein sehr guter Allrounder für Office-Aufgaben oder Ähnliches. Etwas unkonventionell ist die Vielzahl an verschiedenen Ryzen-Prozessoren, mit denen der E3B inzwischen zu haben ist. Sie alle haben ihre Eigenheiten, die sich in unserem Nachtest der betroffenen Varianten aufgezeigt haben. Wirklich übersichtlich ist das aber nicht.
Künstliche Intelligenz
Rheinmetall und US-Ausrüster Anduril wollen Drohnen „made in Europe“ bauen
Ein transatlantisches Firmenbündnis soll die autonome Kriegsführung vorantreiben. Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall und der US-Waffenhersteller Anduril Industries haben am Mittwoch eine strategische Partnerschaft bekannt gegeben. Im Rahmen der Kooperation wollen die beiden Unternehmen „europäische Varianten“ der Kampfsysteme Barracuda und Fury von Anduril entwickeln. Diese sollen dann in Rheinmetalls digitale Plattform für vernetzte militärische Operationen namens Battlesuite integriert werden.
„Europäische Souveränität“
Dieser Ansatz werde „europäische Souveränität, lokale Kontrolle, Transparenz und Anpassungsfähigkeit“ ermöglichen und Abhängigkeiten vermeiden, betonen beide Firmen. In die gemeinsame Produktion würden Zulieferer und Industriepartner aus ganz Europa einbezogen. Produkte oder Systeme sollen gemeinsam mit spezifischen Nutzern und Kunden entwickelt werden.
Die Barracuda von Anduril kann als Drohne und Marschflugkörper fungieren, je nach Konfiguration und Einsatzzweck. Die nach dem Schwert Aragorns aus Tolkiens Herr der Ringe benannte Firma aus dem Silicon Valley spricht von einer Familie „autonomer Luftfahrzeuge“. Es gibt verschiedene Varianten – Barracuda-100, -250, -500 –, die für verschiedene Reichweiten und Nutzlasten ausgelegt sind. Die von der Zusammenarbeit umfasste Barracuda-M ist explizit als Marschflugkörper konzipiert und darauf ausgelegt, Ziele möglichst präzise zu treffen.
Schnell und günstige Produktion entscheidend
Fury ist eine autonome Kampfdrohne, die eng mit bemannten Fighter Jets wie der F-35 zusammenarbeiten soll und diese schützen soll. Sie ist für Aufklärung, Überwachung Zielerfassung und Angriffsmissionen geeignet. Das Fluggerät wird von Andurils KI-Betriebssystem Lattice angetrieben. Es soll kostengünstig und massenproduzierbar sein. Der Hersteller ist auch an einem Pilotprojekt des Pentagons beteiligt, mit dem dieses für einen „billigen“ Drohnenkrieg rüstet.
Beide Partner wollen zudem die Entwicklung von Feststoffraketenmotoren unter Nutzung neuer Produktionsansätze von Anduril ausloten. Das könnte dazu beitragen, „den Zugang Europas zu einer zuverlässigen Reihe von Antriebssystemen zu gewährleisten“, heißt es.
Die zwei Firmen arbeiten bereits beim Entwickeln von Systemen zur Drohnenabwehr zusammen. Anduril wurde unter anderem von Oculus-Gründer Palmer Luckey gegründet. Zu denInvestoren zählt – genauso wie etwa bei Palantir – der Tech-Milliardär Peter Thiel. „Krieg auf Autopilot“ ist seit Jahren umkämpft. Nicht nur der einstige Papst Franziskus forderte 2024 ein Verbot „tödlicher autonomer Waffen“.
(vbr)
-
Online Marketing & SEOvor 1 Woche
Aus Marketing, Medien, Agenturen & Tech: Diese 40 klugen Köpfe unter 40 müssen Sie kennen
-
Social Mediavor 4 Tagen
LinkedIn Feature-Update 2025: Aktuelle Neuigkeiten
-
Digital Business & Startupsvor 7 Tagen
Von Peter Thiel finanziertes Krypto-Startup Bullish will an die Börse
-
UX/UI & Webdesignvor 6 Tagen
Wie gelingt eine einwandfreie Zusammenarbeit?
-
UX/UI & Webdesignvor 7 Tagen
Kunst & KI begleitet die Münchner Standort-Eröffnung › PAGE online
-
Künstliche Intelligenzvor 1 Woche
Amazon soll Werbung bei Prime Video verdoppelt haben
-
Künstliche Intelligenzvor 1 Woche
Telemedizin: Patientenversorgung braucht einfach zugängliche Kommunikationswege
-
Online Marketing & SEOvor 7 Tagen
Influencer Marketing: Warum Influencer Vertrauen verlieren und klassische Medien gewinnen