Connect with us

Künstliche Intelligenz

Vorsicht, Kunde! – Problematische Smart-Meter-Installation


Wer mehr über den eigenen Stromverbrauch erfahren möchte und diesen flexibel an die jeweils aktuellen Strompreise anpassen kann, braucht ein Smart Meter. Solche vernetzten Messstellen erfassen den Verbrauch im Viertelstundentakt und übermitteln die Daten zum Messstellenbetreiber, der sie an den örtlichen Netzbetreiber und der wiederum an den Stromanbieter weiterreicht.

Seit diesem Jahr haben Kunden Anspruch auf ein intelligentes Messsystem, theoretisch muss es auf Wunsch binnen vier Monaten eingebaut werden. In der Praxis scheitert das aber oft daran, dass die Messstellenbetreiber beziehungsweise die von ihnen beauftragten Handwerksbetriebe nicht mit Installation, Einbindung ins Netzwerk und Anmeldung hinterherkommen. Die Installation klappt meist noch, denn die kann jeder Elektriker übernehmen, weiß c’t-Redakteur Urs Mansmann. Problematischer ist schon die Netzwerkanbindung, und bei der Kommunikation der beteiligten Unternehmen untereinander geht am meisten schief, berichtet Mansmann.

Außerdem werden bei der Installation diejenigen Kunden bevorzugt behandelt, die einen vernetzten Stromzähler benötigen, also etwa Besitzer von Photovoltaikanlagen, die selbst erzeugten Strom ins Netz einspeisen und in einen dynamischen Stromtarif wechseln wollen.

Hat man mit dem Energieversorger einen Vertrag über einen dynamischen Stromtarif abgeschlossen, bietet dieser oft einen preislich interessanten Übergangstarif an. Hier sollte man darauf achten, dass der im Vertrag genannte Termin nicht an ein festes Ablaufdatum geknüpft ist, sondern bis zur Einrichtung des Smart Meters und der Umstellung auf den neuen Tarif läuft, rät Rechtsanwalt Niklas Mühleis. Dauert der Wechsel länger und entstehen dadurch zusätzliche Kosten, können Kunden Schadensersatz nach Paragraph 280 BGB einfordern. Da der Energieversorger seinen Pflichten nicht nachgekommen ist, muss er die Mehrkosten erstatten. Die Bundesnetzagentur hält auf ihrer Webseite Vorlagen für Beschwerden bereit und bietet Schlichtung über die Schlichtungsstelle Energie an.

Die Kosten für den Einbau des Smart Meter sind gesetzlich geregelt: Er darf bei einem Stromverbrauch von unter 6000 kWh pro Jahr maximal 100 Euro kosten, sofern keine besonderen Gegebenheiten vorliegen. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten, die zwischen 30 und 50 Euro liegen. Höhere Installationskosten muss der Messstellenbetreiber sehr genau begründen. Das gilt aber nur, wenn man den grundzuständigen Messstellenbetreiber beauftragt hat. Überlässt man den Einbau einem anderen Unternehmen, etwa dem Installateur der Photovoltaikanlage, sollte man den Kostenvoranschlag sehr genau daraufhin prüfen. Außerdem kommen oft weitere Kosten hinzu, etwa wenn ein neuer Zählerkasten eingebaut werden muss oder es an Ort und Stelle weder WLAN noch Ethernet gibt.



Ein Smartmeter aus digitalem Zähler und Gateway: Die viertelstündlich erfasste elektrische Energie wird an den Energieversorger übermittelt, die turnusmäßige manuelle Zählerablesung entfällt.

(Bild: Bundesnetzagentur)

Viele Vermieter haben derzeit kein Interesse am Einbau eines Smart Meters. Als Grund nannte etwa ein Drittel in einer Umfrage des Energiedienstleisters Techem zu hohe Kosten und fehlende Informationen. Knapp die Hälfte der befragten privaten Vermieter plant bislang keinen Einbau der intelligenten Zähler. Dabei lässt sich der Stromverbrauch im Haus mit den digitalen Messeinrichtungen viel einfacher auswerten und zuordnen. Da Smart Meter ein zentraler Baustein der Energiewende sind und unsere Netze bedarfsgerecht reagieren sollen, müssen die Leute wirtschaftlichen Anreiz haben, netzdienlich zu handeln, fordert Urs im c’t-Podcast.

Wenn jemand diese Steuer- und Regeleinheiten in großem Maße beeinflusst, beispielsweise alle gleichzeitig abschaltet, dann könnte das Stromnetz kollabieren.“ (Urs Mansmann)

Bedenken haben einige Anwender bezüglich der Datensicherheit. Denn schließlich lassen sich aus den erfassten Energiedaten einige sehr persönliche Dinge ableiten. Das ist auch dem Gesetzgeber bewusst, weshalb das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowohl Geräte als auch Betreiber prüft und zertifiziert. Wer die personenbezogenen Daten verarbeiten darf, beschreibt das Messstellenbetriebsgesetz in Paragraph 49 (MsbG). Zudem gilt es, die Smart Meter gegen Angriffe von außen abzusichern, denn andernfalls könnte das Stromnetz sogar kollabieren, falls viele Steuer- und Regeleinheiten gleichzeitig abgeschaltet würden.

In der aktuellen Episode des c’t-Verbraucherschutz-Podcast „Vorsicht, Kunde!“ klärt Moderatorin Ulrike Kuhlmann mit Urs und Niklas, welche gesetzliche Regelungen für Smart Meter gelten und wie das BSI die sichere Kommunikation der persönlichen Daten sicherstellen will.

Sämtliche Episoden unseres Verbraucherschutz-Podcasts sowie die darin behandelten Fälle finden Sie unter ct.de/Vorsicht-Kunde. Wir freuen uns über Anregungen, Lob und Kritik zum c’t-Podcast „Vorsicht, Kunde!“ in den Kommentaren.

Hier können Sie den c’t-Artikel zu dem im Podcast behandelten Streitfall nachlesen:

Der Fall Martin B.: Octopus Energy vergeigt Smart-Meter-Installation

Das c’t Magazin gibt es am Kiosk, im Browser und in der c’t-App für iOS und Android. Unsere c’t-Artikel finden Sie auch im digitalen Abo heise+. Wenn Sie dieses Angebot bisher nicht kennen, können Sie jetzt günstig reinschnuppern und uns damit unterstützen. Unter heiseplus.de/podcast bekommen Sie drei Monate heise+ zum Sonderpreis. Haben Sie Lust, weitere heise-Podcasts zu hören? Sie finden sie auf der Podcast-Seite.

c’t erreichen Sie online und auf vielen Social-Media-Kanälen

c’t Magazin
c’t bei WhatsApp
c’t auf Mastodon
c’t auf Instagram
c’t auf Facebook
c’t auf X/Twitter
c’t auf Bluesky
► c’t auf Papier: überall wo es Zeitschriften gibt!


c't-Logo

c't-Logo

Alle 14 Tage präsentiert Ihnen Deutschlands größte IT-Redaktion aktuelle Tipps, kritische Berichte, aufwendige Tests und tiefgehende Reportagen zu IT-Sicherheit & Datenschutz, Hardware, Software- und App-Entwicklungen, Smart Home und vielem mehr. Unabhängiger Journalismus ist bei c’t das A und O.


(uk)





Source link

Künstliche Intelligenz

Wie Sie von Windows auf ChromeOS umsteigen


Wie schön wäre ein Betriebssystem, bei dem man von Aktualisierungen nichts mitbekommt, das immer in unter zehn Sekunden hochfährt und das weder durch falsche Einstellungen noch durch Viren und Trojaner kaputtgeht? Nun, das gibt es: ChromeOS. Das schlanke Betriebssystem von Google fühlt sich auch auf schwächerer Hardware wohl. Ordentliche Chromebooks bekommt man deshalb schon ab 400 Euro. Wer lieber am Schreibtisch auf großem Bildschirm arbeitet, greift zur Chromebox. Die Minirechner werden zu ähnlichen Preisen unter anderem von Asus und Lenovo angeboten.

ChromeOS haftet aber immer noch das Image an, dass es sich bei ihm nur um einen Browser handelt, in dem Web-Apps laufen und mit dem man offline praktisch nichts anfangen kann. In den ersten, frühen Tagen von ChromeOS mag das gestimmt haben, doch mittlerweile hat sich das System gemausert: Neben den klassischen Browser-Apps unterstützt es auch Android-Apps aus dem Play Store und auf neueren Chromebooks lässt sich eine virtuelle Linux-Umgebung aktivieren, in der man problemlos Programme wie Firefox, Thunderbird oder Gimp installiert.

Trotz der Verbesserungen bleibt ChromeOS aber ein vergleichbar geschlossenes Betriebssystem. Man kann es eher mit Android oder iOS als mit Windows oder Linux vergleichen. Es bringt also einige Vorteile, aber auch so manche Einschränkungen mit. Wir beleuchten deshalb im Folgenden, wo die Stärken und Schwächen von ChromeOS liegen, für wen es sich besser eignet und für wen weniger und was man als Windows-Umsteiger grundsätzlich beachten muss.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Wie Sie von Windows auf ChromeOS umsteigen“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Schwachstellen in Firefox und Thunderbird können Schadcode passieren lassen


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Angreifer können Systeme attackieren, auf denen Firefox oder Thunderbird installiert ist. Davon ist auch die iOS-Version von Firefox betroffen. Sicherheitsupdates schließen unter anderem Schadcode-Lücken.

Im Sicherheitsbereich der Mozilla-Website sind die jüngst geschlossenen Schwachstellen aufgelistet. Unklar bleibt, welche Betriebssysteme konkret betroffen sind. Gegen mögliche Attacken sind die folgenden Ausgaben abgesichert:

  • Firefox 142
  • Firefox ESR 115.27
  • Firefox ESR 128.14
  • Firefox ESR 140.2
  • Firefox für iOS 142
  • Thunderbird 128.14
  • Thunderbird140.2
  • Thunderbird 142

Angreifer können im Kontext der Audio/Video-GMP-Komponente auf einem nicht näher ausgeführten Weg einen Speicherfehler auslösen und so aus der Sandbox ausbrechen. Die Sicherheitslücke (CVE-2025-9179) ist mit dem Bedrohungsgrad „hoch“ eingestuft. Sie betrifft Firefox und Thunderbird.

Darüber hinaus kann über weitere Speicherfehler (CVE-2025-9185 „hoch„) Schadcode auf Systeme gelangen. Im Anschluss gelten Computer in der Regel als vollständig kompromittiert. Unter iOS sind unter anderem XSS-Attacken vorstellbar (CVE-2025-55032 „hoch„).

Bislang gibt es noch keine Informationen über laufende Attacken. Unklar bleibt bislang auch, woran man bereits erfolgreich attackierte Systeme erkennen kann. Nutzer sollten sicherstellen, dass sie eine gegen die geschilderten Attacken abgesicherte Version installiert haben.

Zuletzt warnte Mozilla Anfang August vor Phishing-Attacken auf Add-on-Entwickler. Dabei wollten unbekannte Angreifer über gefälschte Mails Zugangsdaten von Entwicklern abgreifen. In welchem Ausmaß diese Kampagne ablief und Erfolg hatte, ist derzeit nicht bekannt.


(des)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Erneute Umstrukturierung: Meta pausiert Einstellungen von KI-Experten


Der Aufbau der Superintelligence-Abteilung bei Meta geht weiter. Dazu gehört offenbar auch, dass sich das Team erstmal finden und organisieren muss. Solange herrscht nun offenbar ein Einstellungsstopp und auch intern dürfen keine Positionen gewechselt werden, weiß das Wall Street Journal.

Demnach hat ein Meta-Sprecher gesagt, es gehe dabei um die „Schaffung einer soliden Struktur für unsere neuen Bemühungen im Bereich der Superintelligenz, nachdem wir Mitarbeiter eingestellt und jährliche Budgetierungs- und Planungsmaßnahmen durchgeführt haben.“ Der Konzern hat Milliarden in das Team investiert. Es soll hohe Boni sowie andere Anreize gegeben haben, wenn KI-Experten zu Meta gewechselt sind. An der Spitze der Meta Superintelligenz Labs steht Alexandr Wang, zuvor CEO von Scale AI, bei denen Meta mit 49 Prozent für 14,3 Milliarden US-Dollar eingestiegen ist.

Nun soll die Abteilung erneut umstrukturiert werden. Das Wall Street Journal berichtet von vier Teams: Eines soll sich konkret um das hehre Ziel der Entwicklung einer Superintelligenz kümmern, ein weiteres hat die Aufgabe, Produkte zu entwickeln, ein Team soll für die nötige Infrastruktur sorgen und das vierte Team hat eine wissenschaftliche Ausrichtung. Letztgenanntes Team dürfte das in Paris ansässige FAIR-Team sein – Fundamental AI Research, zu dem auch KI-Experte und Turingpreisträger Yann LeCun gehört.

Für das Infrastruktur-Team stellt sicherlich der Aufbau eines gigantischen Rechencenters das Gros der Aufgaben. Superintelligenz ist laut Mark Zuckerberg die Fähigkeit eines Computersystems, in den meisten kognitiven Aufgaben besser zu sein als Menschen. Während im Silicon Valley vor allem eine Artificial General Intelligence (AGI) angestrebt wird, ist das Ziel des Research-Teams bei Meta eine AMI – Advanced Machine Intelligence. Aus dem bisherigen AGI-Team haben laut WSJ mindestens drei Mitarbeiter Meta verlassen.

Grund für den Einstellungsstopp soll auch die Sorge der Investoren sein, dass sich ein zu hohes Maß an Ausgaben negativ auf den Shareholder Value auswirken könnte.


(emw)



Source link

Weiterlesen

Beliebt