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Warum du keine Jahresziele brauchst
Gründer Jason Modemann setzt auf Vision Writing. Wie das funktioniert und warum das für ihn zum echten Gamechanger wurde, verrät er hier.
Mawave / Logo: Gründerszene
Neues Jahr, neue Ziele? Völliger Quatsch. Jason Modemann, Gründer von Mawave, schreibt seit Jahren keine Jahresziele mehr auf. Stattdessen plant er sein zukünftiges Ich – und trifft dadurch bessere Entscheidungen als je zuvor.
Die letzten Wochen des Jahres haben für mich inzwischen einen festen Rhythmus. Wenn alle im Feiertagsmodus sind und mein Slack endlich mal still bleibt, passiert bei mir etwas, das im restlichen Jahr kaum Raum bekommt: Ich ziehe Bilanz.
Neben der Planung auf Company-Ebene, der strategischen Planung der einzelnen Bereiche und der Reflexion über einzelne Personen im Team, geht es dann um meinen ehrlichen Blick auf das Jahr. Ich mache das mittlerweile seit zwei, drei Jahren in Form eines Rituals, das für mich zum Gamechanger geworden ist: Vision Writing.
Im Vision Writing geht es nicht um klassische Ziele wie „mehr Sport”, „weniger Handy”, „Umsatz X”. Für mich bedeutet das, dass ich mich bewusst in mein zukünftiges Ich hineinversetze: Wer will ich in einem Jahr sein? Wie will ich meinen Alltag leben? Wie soll sich mein Leben anfühlen? Das sind Identitätsentscheidungen. Und genau deshalb funktionieren sie für mich so gut: Sie lenken mein Verhalten das ganze Jahr über – ohne To-do-Listen, ohne Druck.
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In meinem letzten Vision Writing für das Jahr 2025 standen beispielsweise Dinge wie „Ich arbeite zwei halbe Tage die Woche im Homeoffice, damit ich mehr echte Momente mit meiner Tochter erlebe“ oder „Ich mache mich in bestimmten Themen ersetzbar, damit Menschen in meinem Umfeld mehr Verantwortung übernehmen können.“ Aber auch Themen wie „Ich halte Freundschaften und Familie bewusst aktiv, auch wenn alles turbulent ist“ finden darin Platz – eben all das, was mein Leben und mich im nächsten Jahr ausmachen soll.
Persönliche Bilanz ziehen
Beim Jahresrückblick gehe ich dann nicht eine Liste durch und hake quasi ab, was ich alles erreicht habe. Stattdessen stelle ich mir Fragen, die mich herausfordern: Bin ich der Mensch geworden, den ich letztes Jahr beschrieben habe? Wo habe ich mich weiterentwickelt, wo nicht und warum? Welche Entscheidungen haben mich geprägt? Was habe ich gelernt, das ich vor einem Jahr noch nicht wusste?
Manchmal ist die ehrlichste Antwort auf diese persönliche Bilanz auch tatsächlich, dass ich nicht die Person war, die ich sein wollte. Und das ist auch okay. Denn der Rückblick soll nicht angenehm sein. Er soll ehrlich sein. Früher hätte mich das total gestresst, wenn ich ein Ziel nicht erreicht habe. Heute sehe ich es entspannter. Ziele nicht zu erreichen, ist kein Scheitern. Es ist vielmehr ein Feedbackgespräch mit mir selbst.
Meine drei Tipps fürs Vision Writing
- Plane nicht Ziele, plane Identität: Wer Identität definiert, trifft automatisch bessere Entscheidungen. Denn Ziele erzeugen Druck – Visionen schaffen eine Richtung.
- Sei ehrlich mit dir: Nicht die Vision aufschreiben, die gut klingt, sondern die, die wirklich zum eigenen Leben, Charakter und Alltag passt. Nur daraus entsteht echte Entwicklung.
- Reflektiere richtig: Richtige Reflexion bedeutet, Ziele nicht als Urteil über sich selbst zu sehen, sondern als Feedbacksystem, das hilft, klarer zu planen. Frage dich nicht: Warum war ich zu schlecht?Sondern: Warum war das Ziel nicht kompatibel mit meinem Leben? War das Ziel wirklich wichtig? Realistisch? Vereinbar mit meinem Leben? Oder einfach schlecht priorisiert?
Früher habe ich mir krampfhaft Ziele gesetzt, an denen ich mich messen konnte. Heute definieren meine Visionen, wie ich leben und arbeiten will. Dieses Ritual hält mich davon ab, im Autopiloten zu bleiben. Es zwingt mich, ehrlich zu reflektieren, mutiger zu entscheiden und klarer zu sehen, was wirklich wichtig ist. Und genau darin liegt die Kraft eines guten Jahresabschlusses: Er ist keine Pflichterfüllung, sondern Richtungsgeber.
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Friseur im Büro: Hier bekommen Mitarbeiter einen kostenlosen Haarschnitt
Startups locken mit Benefits für Mitarbeiter. Während die einen immer noch stolz auf ihren selbst kuratierten Obstkorb sind, können sich Mitarbeiter bei Snocks die Haare schneiden lassen.
Wenn es um Benefits für Mitarbeiter geht, sind die meisten Unternehmen nicht gerade kreativ: Obstkorb, Wasser, Kaffee – vielleicht noch Zuschuss zum Deutschland-Ticket. Es gibt aber auch Unternehmen, die sich etwas mehr einfallen lassen.
Beim Startup Braineffect können Mitarbeitende ins Eisbad und in die Infrarot-Sauna – und wer bei Snocks im Büro arbeitet, kann sich die Haare direkt im Office schneiden lassen.
„Kein Scherz“, schreibt Irina Ferreira Guimarães, Head of People und Cultur bei Snocks, in ihrem Linkedin-Post dazu. Im Büro von Snocks stehe deshalb ein Friseurstuhl. Alle zwei Wochen komme ein Friseur vorbei. Wer will, könne sich da die Haare schneiden lassen.
In den Kommentaren auf Linkedin erklärt Guimarães, wie der Benefit zustande kam: Die Idee hatte Gründer Johannes Kliesch. Er bestellte sich einen Friseur ins Büro. Gründe? Effizienz. Zeit sparen. So sei daraus ein Benefit für alle geworden.
Snocks ist ein Mannheimer Startup, das 2016 gegründet wurde und mit dem Verkauf von Socken gestartet ist. Erst im November 2024 hat Snocks die insolvente Modemarke Oceansapart übernommen. Im Mai dieses Jahres hat Snocks die Periodenunterwäsche-Firma Femtis gekauft.
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Warum manche Business Angels nur antworten, wenn du die Regeln brichst
Du hast alles gemacht, was man beim Fundraising „richtig“ macht. Du hast Angels recherchiert, sauber angeschrieben, Follow-ups geschickt, vielleicht sogar deinen Pitch als Video verschickt. Und trotzdem gibt es diese ein, zwei Namen auf deiner Wunschliste, an die du einfach nicht rankommst. Keine Antwort auf Linkedin. Keine Intro über dein Netzwerk. Funkstille.
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Manche Business Angels sind leider einfach schwer erreichbar, weil Standard-Outreach bei ihnen nicht (mehr) funktioniert. Gerade sehr gefragte Angels filtern extrem hart. Wenn du bei solchen Investoren auffallen willst, reicht es oft nicht, eine noch bessere Linkedin-Nachricht zu schreiben. Du musst den Kanal wechseln. Genau an diesem Punkt lohnt es sich, über unkonventionelle Methoden nachzudenken.
Drei unkonventionelle Wege zu schwer erreichbaren Business Angels
1. Der handgeschriebene Brief
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Warum das nächste Jahr für die Autobranche zum Wendepunkt wird
2026 wird zum Stresstest für die Autoindustrie: Nicht Visionen entscheiden, sondern Skalierbarkeit, Kosten und Resilienz.
2026 wird ein Jahr, in dem viele Entwicklungen, die technologisch längst vorbereitet sind, erstmals unter Realbedingungen zeigen müssen, ob sie tragfähig sind. Entscheidend ist dabei weniger, was möglich ist, sondern was sich skalieren lässt. Hinzu kommt, dass geopolitische Disruptionen weiterhin die entscheidende Rolle dabei spielen werden, wie es der gesamten Branche in diesem Jahr gehen wird. Aber auch neue Technologien werden für Aufsehen sorgen.
Batterie-Startups vor dem großen Durchbruch
Ein gutes Beispiel sind Natrium-Batterien, die ihren Weg in Autos finden werden. Sie werden 2026 aber nicht als Wunderlösung auftreten, die Lithium über Nacht ersetzt. Ihre Bedeutung liegt woanders: in Kosten, Verfügbarkeit und Resilienz der Lieferketten. Relevant wird die Technologie dort, wo Gewicht und Energiedichte zweitrangig sind – bei kleineren Fahrzeugen, Flotten oder stationären Anwendungen. Die Investitionen in diese und andere neue Batterietechnologien werden steigen, und damit ergeben sich auch neue Chancen für Startups aus der EU.
Parallel dazu wird das viel zitierte De-Risking von China erstmals konkret. Der Begriff wird 2026 zu einem Hauptbestandteil der strategischen Ausrichtung der Industrie in Europa. Unternehmen, die Lieferketten diversifizieren, gewinnen an Resilienz, zahlen dafür aber mit höherer Komplexität und geringeren Margen. De-Risking ist keine kostenlose Versicherung. 2026 wird sichtbar, welche Unternehmen diese zusätzliche Last tragen können – und welche nicht.
Dass chinesische Hersteller dennoch weiter in den europäischen Markt drängen, ist kein Widerspruch. Mit dem Produktionsstart von BYD in Ungarn verschiebt sich die Strategie von Export zu Verankerung. Chinesische Hersteller treten nicht mehr als externe Herausforderer auf, sondern als Teil der europäischen Industrie.
China dominiert die Strategie
Dazu wird auch gehören, dass die chinesische Zulieferindustrie stärker auf den Markt drängen wird. Die Überproduktion in China verlangt das von diesen Unternehmen. Das wird vor allem die Zulieferindustrie in Deutschland noch stärker unter Druck setzen. Die Frage wird sein, ob und wie die Regierungen reagieren werden. Protektionismus gegenüber den strukturell besser aufgestellten Wettbewerbern wird ein Thema werden.
Doch auch in China baut sich der wirtschaftlicher Druck auf die Autoindustrie auf. Ab diesem Jahr wird die Fahrzeugerwerbssteuer bei E-Autos schrittweise abgehoben. Bisher sind E-Autos davon befreit, was den Preis im Schnitt um 10 Prozent senkt. Ab 2026 wird man 5 Prozent mehr zahlen müssen.
Ohne die staatliche Stützräder wird die Nachfrage volatiler und die Preiskämpfe härter. Hersteller müssen beweisen, dass ihre Elektromodelle auch ohne politische Unterstützung bestehen können. 2026 wird damit zum ersten echten Stresstest für die Marktfähigkeit der Elektromobilität in China.
Autonomes Fahren wird skalieren
Das autonome Fahren wird weltweit wichtiger werden. Mit Akteuren wie Baidu, Waymo, Pony.ai oder Moia beginnen 2026 auch in Europa erste Versuche, autonome Fahrzeuge nicht nur technisch, sondern wirtschaftlich zu betreiben. Es geht weniger darum, ob die Systeme funktionieren, sondern ob sich Betrieb, Wartung, Software, Versicherung und Nutzerakzeptanz sinnvoll zusammenbringen lassen. Autonome Mobilität wird nicht flächendeckend starten, sondern dort, wo sie einen klaren Nutzen hat. 2026 ist kein Urteil über das autonome Fahren – es ist ein Lernjahr für seine Skalierung.
Am Ende verbindet all diese Entwicklungen eine gemeinsame Frage: Lässt sich das, was in den vergangenen Jahren angekündigt wurde, auch umsetzen? 2026 wird kein Jahr der großen Erzählungen, sondern eines der Bewährung. Nicht die lautesten Konzepte werden bestehen, sondern die belastbarsten.
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