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Künstliche Intelligenz

Wer braucht schon Plex? Jellyfin als Media-Server


Ein eigener Plex-Klon ganz ohne Abo, Werbung oder Account-Zwang? Warum sich der Umstieg lohnen kann:

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guck mal hier, das sieht super aus, oder? Das ist mein Medien-Server mit Serien und Filmen von meiner Festplatte, alles schön sortiert mit Metadaten wie Cover-Bild, Schauspieler und so weiter. Also quasi mein eigenes Netflix.

Das Ding hat den lustigen Namen Jellyfin, also Wabbelflosse oder so, und ist eine komplett kostenlose Open-Source-Alternative zum beliebten Medien-Server-Dienst Plex. Über den haben wir ja schon mal ein Video gemacht, und ihr habt euch sehr intensiv ein Video zur Open-Source-Alternative Jellyfin gewünscht. Und das kommt jetzt hier, bitteschön.

Und ja, wenn ihr jetzt denkt: „Puh, Open Source, das ist doch bestimmt mega fummelig und clunky und so.“ Ne, ne, ne, ne, ne, ne. Das ist echt alles super easy zu installieren und läuft out of the box wirklich super gut.

Und besonders nice: Jellyfin kann man mit vielen Plugins aus der Community um richtig viele Funktionen erweitern. Beispielsweise eine automatische Synchronisierung mit dem eigenen Letterboxd-Account oder einen Intro-Überspringer für Serien. Den gibt’s bei Plex übrigens nur, wenn man dafür bezahlt.

Und ich kann mir mit ungelogen drei Klicks Custom-Themes aus der Community installieren. Ich suche mir hier eins aus, kopiere diesen Link hier, füge ihn hier ein, und fertig. Einfach so. Ohne Gefummel kann Jellyfin so aussehen oder so oder so.

In diesem Video zeigen wir euch, wie man Jellyfin installiert, wie man das mit Plugins und Themes personalisieren kann und warum Plex in manchen Punkten vielleicht gar nicht so nice ist, wie man denkt. Bleibt dran.

Liebe Hackerinnen, liebe Internet-Surfer, it’s peanut butter Jellyfin time.

Also, falls man einen Home-Server hat und da Filme und Serien lokal speichert, hat man ziemlich sicher auch schon mal von Plex gehört. Hier, so sieht das aus. Das hat eine sehr schön anzusehende, leicht zu bedienende Abspieloberfläche für Filme, Serien und Musik. Quasi eine Art eigenes Netflix mit passenden Covern, alles schön sortiert.

Und bisher war das für viele auch immer der Way-to-go, wenn es um Medien aus dem Heimnetz geht. Das liegt vor allem auch daran, dass Plex sich verhältnismäßig einfach einrichten lässt und für fast jedes Gerät eine First-Party-App verfügbar hat. Also neben iOS und Android auch für gängige Smart-TVs und Konsolen.

Aber Plex bekommt in letzter Zeit auch immer mehr Kritik. Das liegt unter anderem daran, dass Plex neben den klassischen Funktionen eines Mediaservers schon länger versucht, sich als Streaming-Dienst mit eigenen Inhalten zu etablieren. Die sind anzeigenfinanziert, werden also immer wieder von Werbung unterbrochen. Und die Auswahl, die einem hier vorgeschlagen wird, ist – ich sag mal – speziell. Ich mein, wer kennt sie nicht, so Binge-worthy Shows wie Crazy Town oder Operation Repo.

Naja, also das finden auf jeden Fall einige zu überladen für einen Medienserver-Dienst, der ja eigentlich nur den eigenen Kram von der Platte zur Verfügung stellen soll. Zusätzlich braucht man noch einen Plex-Account. Also nicht zwingend, aber ohne den ist die Einrichtung auf jeden Fall nicht mehr so schön einfach, und es fehlen viele Funktionen, wie etwa die, dass sich Plex merkt, wo man aufgehört hat zu glotzen.

Und einige Sachen wie Intro überspringen und Hardware-Encoding gibt es eh erst mit dem Plex-Pass für entweder 5,99 Euro im Monat, 59,99 Euro im Jahr oder einmaligen 229,99 Euro. Und auch eine der meiner Meinung nach coolsten Funktionen hat Plex gerade erst hinter die Paywall gepackt. Denn mit den Plex-Apps kann man auch ganz ohne VPN-Gefummel von außen weiter auf die eigene Mediathek zugreifen – also beispielsweise aus dem Urlaub oder so. Und das kann man auch für weitere Benutzer einrichten, die dann Zugriff auf die Mediathek haben.

Ja, das ist schon cool, geht jetzt aber nur noch dann, wenn man sich den Remote-Watch-Pass für 1,99 Euro im Monat gebucht hat. Bis vor kurzem ging das noch ohne Abo, und für diesen Watch-Pass gibt es auch keine Einmalzahlung wie beim großen Plex-Pass. Also entweder man bezahlt monatlich oder holt sich gleich den dicken Plex-Pass für 230 Euro.

Und ja, so ist das halt. Plex ist ein kommerzielles Unternehmen und will, klar, Geld verdienen. Und dann landen halt leider auch mal beliebte Free-Funktionen plötzlich hinter einer Bezahlschranke. Das ist schon echt schade, da die Funktion besonders praktisch ist, um Freunden und Familie Zugang zur Mediathek zu geben. Die müssten sich halt sonst mit VPN eintunneln.

Und apropos Freunde: Was auch wirklich gar nicht gut ankam, war das Feature „Discover Together“, was Plex mit einem Update 2023 eingeführt hatte. Dabei wird im Wochentakt den Plex-Freunden eine Zusammenfassung der Inhalte per Mail geschickt, die man selbst geschaut hat. Hä, wirklich? Also wer sollte das wollen? Und ja, das kann man zwar abschalten, ist per Default aber erstmal aktiviert. Also naja, das hat vielen auf jeden Fall mal so gar nicht gefallen, aber das hätte man sich ja vielleicht vorher auch denken können, würde ich sagen.

Naja, aber es gibt ja eine nicht-kommerzielle und Open-Source-Alternative zu Plex. Schaut mal, das hier ist Jellyfin. Damit kann man sich ein ähnlich schickes Homemade-Netflix bauen. Ohne überladenes Interface, komplett kostenlos und ohne Account-Zwang. Und was wirklich super cool ist: Jellyfin lässt sich mit Plugins um viele weitere Funktionen erweitern oder mit Themes wie diesem hier optisch komplett flexibel gestalten. Aber dazu gleich mehr.

Wie bei Plex, nur ohne offiziellen Account, kann man Jellyfin im eigenen Netz aufrufen und einfach anfangen zu streamen. Das geht über den Browser oder über den Jellyfin-Client. Den gibt’s für macOS, Windows, Linux, iOS, Android und WebOS – also damit auch für LG Smart TVs. Apple TV, Android TV, Nvidia Shield und Amazon Fire TV gehen auch, aber nur mit Third-Party-Apps.

Für Apple TV gibt’s die Open-Source-App Swiftfin oder die proprietäre App Infuse. Ich hab beide ausprobiert und muss sagen, dass mir Infuse schon echt ein bisschen besser gefallen hat. Das läuft super geschmeidig, hat aber in der kostenlosen Variante ein paar dicke Einschränkungen. Beispielsweise spielt Infuse Medien mit dem verbreiteten Audio-Format EAC3 nur im Pro-Abo für 1,99 € ab. Naja, aber Swiftfin lief auch okay, nur halt so ein bisschen weniger geschmeidig.

Man findet auf jeden Fall beide einfach im App Store, die kann man runterladen, Serveradresse eingeben und zack, funktioniert. Nur für meinen Samsung-Fernseher gibt’s leider keine native App, sondern nur so eine krampfige Möglichkeit mit Developer-Mode, Gefummel und so.

Naja, meine Zwischenlösung ist gerade die Jellyfin-iOS-App mit AirPlay, denn AirPlay unterstützt der Fernseher zumindest nativ – das geht also ohne zusätzliche Hardware. Es gibt auch ein Jellyfin-Add-on für die beliebte Open-Source-Media-Center-Software Kodi. Das habe ich jetzt allerdings noch nicht ausprobiert, aber das ist sowieso nochmal ein dickes eigenes Thema. Falls wir darüber mal ein Video machen sollen, dann schreibt es gerne mal in die Kommentare.

Also, auf iOS muss man zumindest einfach die App starten, Serveradresse eingeben und dann den lokalen Benutzer und Passwort eingeben. Fertig. Jetzt kann ich einfach vom iPhone aus streamen.

Und was mir beim Streamen von lokalen Medien-Servern immer sofort auffällt: wie schnell das läuft. Also diese Snappiness, mit der die Sachen abspielen. Hier, guckt mal, ich klicke einfach auf Play und es spielt wirklich sofort los. Auch beim Rumscrubben hier leckt einfach gar nichts.

Hier mal im Vergleich mit Amazon Prime und Disney Plus: Also mit Jellyfin läuft das schon deutlich schneller. Nur der Windows-Client läuft out of the box irgendwie so ein bisschen laggy. Dafür gibt es einen Fix: Man muss in den Einstellungen hier den Haken bei Deinterlacing setzen, dann sollte das smooth laufen.

Ja, und auch bei Jellyfin sind meine Filme und Serien wie bei den großen Streaming-Diensten und Plex schön sortiert in Libraries angelegt. Wenn ich hier beispielsweise auf „Once Upon a Time in Hollywood“ klicke, wird das schön mit Cover-Bild, Beschreibung, IMDb-Bewertung und dem Cast angezeigt.

Falls Untertitel fehlen sollten, könnte ich hier auf die drei Punkte klicken und direkt welche suchen und runterladen. Super praktisch. Das ist aber nicht per Default bei Jellyfin dabei, sondern das ist ein Plugin, was ich installiert hatte.

Und da sind wir auch schon bei meinem Lieblings-Feature, denn man kann Jellyfin mit Plugins und Themes noch richtig doll personalisieren. Davon gibt es richtig viele, entweder von Third Parties oder von Jellyfin selbst. Schaut mal hier: Wenn man will, sieht Jellyfin so aus, oder so, oder so. Bei dem hier könnte ich sogar noch die Farben einzeln anpassen.

Neben den Themes habe ich mir hier auch noch Plugins mit Zusatzfunktionen installiert, wie zum Beispiel die bereits erwähnte Subtitle-Suche. Zusätzlich habe ich noch einen Skip-Intro-Button installiert – nicht vergessen, den gibt es bei Plex nur, wenn man dafür bezahlt –, der die Bibliothek scannt und den Skip automatisch an die richtige Stelle packt. Und noch so eine kleine Episoden-Übersicht direkt hier im Player.

Dann taucht dann hier so ein Button auf, und da werden einem die Episoden der Staffel mit Cover-Bild und Beschreibung und so angezeigt. Und ja, es gibt noch sehr viele mehr, wie beispielsweise eine Synchronisation mit Letterboxd, wo Filme und Serien direkt als „Watched“ eingetragen werden, ein Bot, der Benachrichtigungen der Serveraktivitäten über Telegram schickt, oder eine Integration von The P*** DB. Ähm, was?

So, aber wie installiert man Jellyfin? Wir zeigen euch hier mal zwei Möglichkeiten: einmal als Docker-Container mit Unraid und einmal manuell. Ich habe hier bei mir ein Lenovo ThinkCentre als Homeserver laufen. An dem hängen zwei USB-Festplatten, und da läuft Unraid drauf. Damit war die Installation gewohnt einfach.

Als Vorbereitung habe ich mir bei Unraid einen neuen Share angelegt, also einen Ordner für Medien mit jeweils einem Unterordner für Filme und einen für Serien. Da müssen, ja, die Serien und Filme rein. Damit die richtig erkannt werden, müssen die Dateien richtig benannt werden.

Jellyfin braucht für die richtige Zuweisung der Metadaten ein paar Anhaltspunkte, wie etwa den genauen Namen und am besten noch das Erscheinungsjahr. Dafür gibt es hier auch so einen offiziellen Guide, der Link ist in der Beschreibung. Bei mir hat der richtige Titel plus Erscheinungsjahr gereicht. Bei Serien habe ich noch zusätzlich einen Unterordner für die jeweilige Staffel angelegt und an die jeweiligen Folgen noch so was wie S01E01 drangeschrieben.

So, dann in der Unraid-Oberfläche unter „Apps“ im App Store nach Jellyfin suchen und bei der Version, wo „Official“ steht, auf „Install“ klicken. In diesem Fenster dann bei „Path Data TV Shows“ und „Path Data Movies“ in den Medienordner navigieren und den passenden Unterordner auswählen. Also das sind die Ordner, die ihr eben angelegt habt. Das dann einmal für Serien und einmal für Filme.

„Apply“ klicken, dann rödelt er kurz rum und zack – läuft das Ding.

Ja, und das war es eigentlich auch schon. Bei meinem relativ simpel aufgesetzten Homeserver musste ich sonst nichts mehr auf Serverseite anpassen. Das könnte aber je nach Setup bei euch anders sein.

In Unraid kann man jetzt über den Reiter „Docker“ auf Jellyfin klicken und das WebUI aufrufen. Da dann im Onboarding eine Sprache auswählen und einen lokalen Benutzer und Passwort festlegen. Im nächsten Schritt kann man dann „Libraries“ beziehungsweise „Bibliotheken“ anlegen.

Auf „Medienbibliothek hinzufügen“ klicken, den Typ des Inhalts festlegen – in diesem Fall Filme – und benennen. Bei „Verzeichnisse“ auf das Plus klicken, „Data Movies“ auswählen und bestätigen. Den Rest kann man ignorieren. Auf „OK“ klicken und dann für Serien einmal genauso wiederholen – mit dem Unterschied, dass man jetzt hier Serien statt Filme anklickt und den „Data Shows“-Ordner auswählt.

Hat man die Bibliotheken angelegt, fängt Jellyfin automatisch an, die Ordner zu scannen und sich die Metadaten zu snacken. Das sind so Sachen wie Titel, Cover-Bild, Schauspielerinnen und Schauspieler, Sortierung in Staffeln und so weiter – also alles, was das Ganze nice aussehen lässt.

Ja, jetzt landet man auf dem Homescreen von Jellyfin, und da sollten eure Filme und Serien hier als Bibliotheken auftauchen.

Aber auch ohne Unraid ist die Installation von Jellyfin sehr simpel. Als Vorbereitung muss man auf dem Server einen Medienordner anlegen – mit jeweils einem Unterordner für Filme und Serien. Wie bei Unraid auch, nur dass das nicht ein extra Pfad auf dem Server und so sein muss, sondern dieses Mal halt einfach im Finder oder Explorer oder so.

Dann einfach über die Jellyfin-Website hier unter „Server“ die passende Installationsdatei für Windows, macOS oder Linux runterladen. Installieren und den Jellyfin-Server starten.

Ja, und dann läuft das auch schon. Unter Windows findet man das rechts unten hier bei den laufenden Prozessen. Rechtsklick drauf und „Open Jellyfin“. Und ab da richtet ihr den Server eigentlich genauso ein wie bei Unraid. Also Benutzer und Passwort festlegen, Medienordner auswählen, Bibliotheken anlegen und so weiter.

Wenn ihr vom Server, also in diesem Fall vom Windows-Rechner, auf Jellyfin zugreift, steht im Browser als Adresse „localhost“ mit dem Port dahinter. Um von einem anderen Gerät im Netz darauf zuzugreifen, muss man das „localhost“ mit der jeweiligen IP austauschen.

Die kann man easy über den Router herausfinden. Einfach auf das Heimnetz und dort die IP vom Server kopieren und vor dem Port einfügen. Und für die Grundfunktion war es das auch eigentlich schon. Jetzt könnt ihr einfach ganz entspannt eure Serien und Filme im eigenen Netz streamen.

Ich finde, das war ziemlich einfach dafür, dass das eine Open-Source-Fummelsoftware ist.

So, aber wie installiert man diese nicen Themes und Plugins?

Letztere kann man einfach in den Einstellungen über „Plugins“ beim Katalog zu Jellyfin hinzufügen. Da habe ich mir zum Beispiel diese Open Subtitles installiert. Damit kann ich hier bei beispielsweise Dracula direkt in Jellyfin nach passenden Untertiteln suchen und sie runterladen. Schon praktisch.

Das Plugin ist eine Einbindung der offenen Untertitelbibliothek opensubtitles.com. Dafür muss man da zwar einen Account anlegen, hat dann aber 20 Untertitel pro Tag frei zum Download. Für die Installation musste ich nur hier unter „Plugins“ das Ding auswählen, auf „Installieren“ klicken und Jellyfin über die Einstellungen einmal neu starten. Dann bei „Plugins“ einmal mit den Open-Subtitles-Zugangsdaten einloggen und zack – läuft.

Und neben offiziellen gibt’s noch eine Tonne von Third-Party-Plugins, wie der schon erwähnte Skip-Button für Serienintros. Wenn man beispielsweise den Intro-Skipper installieren will, sucht man sich auf der GitHub-Seite vom Plugin den Link zum Repository, kopiert den, navigiert in Jellyfin zu „Plugins“ > „Katalog“, dann aufs Zahnrad, klickt auf das Plus und fügt da den Link ein. Dann noch einen Namen eingeben – also hier „Intro-Skipper“ – und auf „Save“ klicken.

Wenn man jetzt wieder auf „Katalog“ geht, taucht der Intro-Skipper da auf. Dann einfach installieren und Jellyfin einmal neu starten. Dann unter „Dashboard“ > „Geplante Aufgaben“ einmal beim Intro-Skipper unter „Detect & Analyze Media Segments“ auf „Play“ klicken. Das Plugin geht jetzt die Serien durch und checkt, wo sich das Intro befindet.

Und siehe da: Wenn jetzt ein Intro läuft, ploppt hier ein Skip-Intro-Button auf – wie bei Netflix. Nice.

Die Custom-Themes sind sogar noch einfacher installiert als die Plugins. Einfach ein Theme aussuchen, diese Zeile mit Code kopieren und bei Jellyfin unter „Übersicht“ > „Allgemein“ > „Benutzerdefinierter CSS-Code“ einfügen. Da gibt’s viele eigene Designs oder welche, mit denen Jellyfin aussieht wie Apple TV, Netflix oder Disney+ und so weiter.

Die einzelnen Themes haben dann teilweise auch noch verschiedene Farboptionen und Varianten. Um die einzubauen, kopiert man einfach die entsprechende Code-Zeile und fügt sie im selben Fenster darunter ein. Auf „Save“ klicken, Jellyfin nochmal neu starten – und fertig.

Ihr merkt: Wenn man da richtig tief reingehen will und das Ding komplett personalisieren will, dann kann man das auch.

Fazit: Also ja, ich muss ehrlich sagen, als ich das erste Mal von Jellyfin gehört habe, war ich eigentlich schon so komplett auf Open-Source-Fummelei eingestellt. Also, dass die Installation mega aufwendig ist, dass Sachen komisch aussehen, alles ein bisschen clunky läuft und an allen Ecken und Enden mich irgendwelche Bugs nerven.

Aber ja – nix davon ist eingetreten. Die Installation mit Unraid war genauso easy wie bei Plex und alles lief out of the box einfach super smooth, ohne Probleme – und das alles kostenlos und ohne Account.

Nur, dass mein Samsung Smart TV keine nativ funktionierende App hat, ist ein bisschen nervig. Ja, aber mein Fernseher nervt mich eh.

Was meint ihr? Bleibt ihr bei Plex oder probiert ihr Jellyfin mal aus? Schreibt es mir gerne mal in die Kommentare. Schön abonnieren und liken und so. Ihr wisst.

Tschüss!

c’t 3003 ist der YouTube-Channel von c’t. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen, Lukas Rumpler, Sahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.


(mond)



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Künstliche Intelligenz

Top 5: Die beste günstige Wärmebildkamera im Test – Hikmicro ist Testsieger


Günstige Wärmebildkameras helfen beim Aufspüren von Wärmebrücken oder Tieren. Die Bestenliste zeigt Modelle mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wärmebildkameras sind längst nicht mehr nur etwas für Profis aus Feuerwehr, Militär oder Industrie. Zunehmend finden sie auch im Alltag Verwendung – etwa bei der Haussanierung, auf der Jagd, beim Camping oder zur Überprüfung elektronischer Geräte. Die Technik macht Wärmestrahlung sichtbar und hilft dabei, Energieverluste im Gebäude aufzudecken oder Tiere in der Dunkelheit zu erkennen.

Die Unterschiede zwischen preiswerten Einsteigermodellen und hochpreisigen Profikameras sind dabei oftmals erheblich. Faktoren wie Bildauflösung, Temperaturgenauigkeit, Reichweite und Zusatzfunktionen variieren deutlich. Wir erklären, worauf es beim Kauf ankommt, und zeigen die besten günstigen Wärmebildkameras.

Welche Wärmebildkamera ist die beste?

Die beste Leistung bieten Testsieger Hikmicro B10S sowie die starke Alternative Thermal Master THOR002. Preis-Leistungs-Sieger ist die Kaiweets KTI-W01 dank Rabattcode beim Hersteller.

Anmerkung: Beim Direktkauf über asiatische Plattformen oder Hersteller in China greifen weder EU-Gewährleistungsrechte noch der übliche Käuferschutz. Reklamationen lassen sich schwer durchsetzen. Deshalb nur mit sicheren Zahlungsarten (Kreditkarte, Paypal) bestellen und Garantie- sowie Rückgabebedingungen genau prüfen.

KURZÜBERSICHT

Testsieger

Hikmicro B10S

Hikmicro B10S im Test: Handliche Wärmebildkamera für 399 Euro überzeugt

Die Hikmicro B10S erweist sich im Test als gelungene Wärmebildkamera mit robuster Verarbeitung, guter Bildqualität und Extras wie der Makro-Funktion. Für Heimwerker und kleine Betriebe bietet sie eine zuverlässige Lösung. Dank solider Ausstattung und fairem Preis von 359 Euro ist sie unser Testsieger.

VORTEILE

  • günstig
  • intuitive Bedienung
  • großes Display
  • Wasser- und staubgeschützt nach IP54

NACHTEILE

  • keine App-Anbindung
  • nur Menü-Bedienung gewöhnungsbedürftig

Starke Alternative

Thermal Master THOR002

Thermal Master THOR002 im Test: Präzise Wärmebildkamera zum fairen Preis

Die Thermal Master THOR002 ist als starke Alternative auf Augenhöhe mit dem Testsieger – sie überzeugt mit hoher Auflösung, großem Messbereich und präziser Genauigkeit. Ergänzt wird das durch ihre ergonomische Pistolenform und die besonders einfache Bedienung.

Bei Amazon kostet die Wärmebildkamera mit dem Code TMTHOR002 nur 380 Euro. Direkt beim Hersteller sind es mit dem Code TMTHOR002 nur knapp 325 Euro (379 US-Dollar).

VORTEILE

  • hohe native Auflösung von 256 × 192 Pixel
  • großer Temperaturmessbereich (–20 bis 550 °C)
  • Pistolenform mit stabilem Griff
  • integriertes 3,5-Zoll-IPS-Display
  • mehrere Bildmodi (IR, Fusion, PiP, Visual)

NACHTEILE

  • keine Makrolinse im Lieferumfang
  • wenige Custom-Messpunkte
  • keine Software für Mac OS

Preis-Leistungs-Sieger

Kaiweets KTI-W01

Kaiweets KTI-W01 im Test: Günstige Wärmebildkamera mit Bildüberlagerung

Zu den Stärken der Kaiweets KTI-W01 zählen die Dual-Light-Fusion-Technologie, der integrierte 32-GB-Speicher, eine lange Akkulaufzeit sowie das kompakte und leichte Design. Dank des fairen Preises ist die KTI-W01 unser Preis-Leistungs-Sieger.

Die Kaiweets KTI-W01 ist bereits bei Amazon für rund 279 Euro erhältlich. Direkt beim Hersteller kostet sie mit dem Rabattcode KTIW01 aktuell nur 195 Euro.

VORTEILE

  • Dual-Light-Fusion-Technik
  • integrierter 32-GB-Speicher
  • lange Akkulaufzeit 
  • kompaktes & leichtes Design

NACHTEILE

  • automatische Farbskalierung kann verwirren
  • keine Mac-Software verfügbar
  • fester Fokus ohne Makro-Einstellung

Ratgeber

Wie wichtig ist die Auflösung wirklich?

Die Auflösung gehört zu den entscheidenden Faktoren. Einsteigergeräte bieten meist 80 × 60 oder 160 × 120 Pixel. Das ist ausreichend für einfache Temperaturprüfungen im Haushalt, etwa zur Kontrolle von Heizkörpern oder zum Aufspüren undichter Fenster. Für größere Distanzen, wie bei der Jagd oder der Gebäudethermografie, empfiehlt sich dagegen mindestens 320 × 240 Pixel. Profimodelle erreichen 640 × 480 Pixel oder mehr.

Wichtig: Anders als bei Digitalkameras lassen sich Wärmebilder nicht verlustfrei hochskalieren. Eine zu geringe Auflösung führt dazu, dass Objekte verschwimmen und wichtige Details verloren gehen.

Welchen Temperaturbereich benötige ich?

Nicht jede Wärmebildkamera deckt denselben Temperaturbereich ab. Für Heimwerker genügt größtenteils ein Bereich von –20 bis 250 °C. Für industrielle Anwendungen – etwa bei der Inspektion von Maschinen – sind hingegen Bereiche bis 650 °C oder höher erforderlich.

Ebenso wichtig ist die thermische Empfindlichkeit (NETD, Noise Equivalent Temperature Difference). Sie bestimmt, ab welcher Temperaturdifferenz die Kamera Unterschiede darstellen kann. Werte von ≤ 0,1 °C gelten als gut, Profimodelle erreichen sogar ≤ 0,05 °C.

Hikmicro B10S Wärmebildkamera

Welches Sichtfeld ist ideal?

Das Sichtfeld (Field of View, FOV) bestimmt, wie viel Umgebung eine Wärmebildkamera erfasst. Ein großer Bildwinkel von 90 bis 120 Grad eignet sich besonders für enge Räume oder wenn schnell größere Flächen untersucht werden sollen – etwa in der Gebäudethermografie oder bei Heizungsprüfungen. Wärmebrücken und undichte Stellen lassen sich so direkt auf einen Blick erkennen.

Für Distanzbeobachtungen empfiehlt sich dagegen ein engeres Sichtfeld zwischen 15 und 40 Grad. Damit steigt die Reichweite, und Objekte erscheinen klarer – etwa Wildtiere in der Nacht oder feine technische Details. Einige Modelle verfügen über Zoomfunktionen oder wechselbare Objektive, wodurch sich das Einsatzspektrum deutlich erweitert. Profi-Geräte kombinieren teils Weitwinkel- und Teleobjektive, was für flexible Anwendungen sorgt, den Preis aber spürbar erhöht.

Kaiweets KTI-W01

Warum sind Display und Bedienung entscheidend?

Ein gutes Display erleichtert die Interpretation der Wärmebilder erheblich. Wichtig sind eine helle, kontrastreiche Darstellung und eine intuitive Menüführung. Viele Modelle bieten zudem verschiedene Farbpaletten – etwa „Iron“, „Rainbow“ oder Schwarzweiß –, die je nach Einsatzzweck Vorteile haben. Praktisch ist auch ein schneller Zugriff auf Fotos und Videos, insbesondere wenn die Aufnahmen später dokumentiert werden sollen.

Welche Rolle spielen Speicher und Schnittstellen?

Nahezu alle Geräte speichern Fotos, viele unterstützen auch Videoaufnahmen. Schnittstellen wie WLAN, Bluetooth oder USB-C sind besonders interessant, da sie eine direkte Übertragung aufs Smartphone oder in die Cloud ermöglichen. Einige Hersteller liefern begleitende Apps, die zusätzliche Analysefunktionen bereitstellen. Gerade im professionellen Einsatz erleichtert dies eine saubere und standardisierte Dokumentation.

Wie robust und ausdauernd sollte eine Wärmebildkamera sein?

Da Wärmebildkameras häufig im Freien oder in anspruchsvoller Umgebung genutzt werden, ist Robustheit entscheidend. Empfehlenswert sind Geräte mit Staub- und Spritzwasserschutz nach IP54 oder höher. Gummierte Gehäuse erhöhen die Stoßfestigkeit. Die Akkulaufzeit variiert je nach Modell zwischen zwei und acht Stunden; für längere Einsätze sind austauschbare Akkus oder die Möglichkeit zum Nachladen via USB-C sinnvoll.

Was kosten Wärmebildkameras?

  • Unter 300 Euro: Vor allem einfache Smartphone-Adapter, die sich für Hobbyzwecke und gelegentliche Kontrollen eignen, sowie preiswerte Handheld-Modelle.
  • 300 bis 1000 Euro: Solide Handgeräte mit brauchbarer Auflösung, ideal für Hausbesitzer oder den Outdoor-Einsatz.
  • Über 1000 Euro: Hochwertige Profikameras mit hoher Auflösung, großem Temperaturbereich und zahlreichen Zusatzfunktionen – vorwiegend interessant für Energieberater, Handwerker oder ambitionierte Jäger.

Sind Smartphone-Adapter eine Alternative?

Für den Einstieg eignen sich Adapter, die per USB-C oder Lightning direkt an ein Smartphone angeschlossen werden. Diese kompakten Lösungen nutzen Rechenleistung und Display des Handys und sind besonders handlich.

Hikmicro Mini E

Die Vorteile liegen in niedrigen Kosten, kleinem Format und einfacher Bedienung über eine App. Zudem lassen sich Bilder und Videos direkt auf dem Smartphone speichern und sofort teilen. Nachteile sind die Abhängigkeit vom Handy-Akku, eine geringere Robustheit, eingeschränkte thermische Empfindlichkeit und in der Regel ein fixes Sichtfeld ohne Wechseloption.

Modelle von Flir, Hikmicro, Thermal Master oder Seek Thermal sind ab etwa 200 Euro erhältlich. Sie bieten Auflösungen von 80 × 60 bis 206 × 156 Pixeln. Für einfache Aufgaben – etwa die Überprüfung einer Fußbodenheizung, das Auffinden undichter Fenster oder die Kontrolle von Elektrogeräten – reicht das aus.

Für gelegentliche Checks sind solche Adapter daher eine interessante Lösung. Wer jedoch regelmäßig im Außenbereich arbeitet oder Tiere bei Nacht über größere Distanzen beobachten möchte, stößt schnell an Grenzen und sollte besser zu einem eigenständigen Handgerät greifen.

Fazit

Welche Wärmebildkamera die richtige ist, hängt stark vom Einsatzzweck ab. Für schnelle Kontrollen am Haus reicht oft ein günstiges Modell mit niedriger Auflösung. Wer dagegen Wildtiere auf Distanz beobachten oder eine präzise Gebäudethermografie durchführen möchte, benötigt mehr Pixel, höhere Empfindlichkeit und zusätzliche Funktionen. Ebenso wichtig sind Robustheit, Bedienkomfort und Konnektivität. Kurz gesagt: Vor dem Kauf genau den Verwendungszweck klären – das spart Kosten und beugt Enttäuschungen vor.

Testsieger dieser Bestenliste der preiswerten Wärmebildkameras ist die Hikmicro B10S, dicht gefolgt von der Thermal Master THOR002. Preis-Leistungs-Sieger ist die Kaiweets KTI-W01.

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BESTENLISTE

Testsieger

Hikmicro B10S

Hikmicro B10S im Test: Handliche Wärmebildkamera für 399 Euro überzeugt

Robustes Design, klares Display und IP54: Die Hikmicro B10S ist eine kompakte Wärmebildkamera für den flexiblen Einsatz im Innen- und Außenbereich.

VORTEILE

  • günstig
  • intuitive Bedienung
  • großes Display
  • Wasser- und staubgeschützt nach IP54

NACHTEILE

  • keine App-Anbindung
  • nur Menü-Bedienung gewöhnungsbedürftig

Robustes Design, klares Display und IP54: Die Hikmicro B10S ist eine kompakte Wärmebildkamera für den flexiblen Einsatz im Innen- und Außenbereich.

Die Hikmicro B10S ist eine handliche Wärmebildkamera, die sich durch ihre kompakte Bauweise und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis hervorhebt. Ob zur Inspektion von elektrischen Anlagen, zur Lecksuche in Gebäuden oder zur Überprüfung von Heizsystemen – die B10S soll dabei helfen, Wärmequellen sichtbar zu machen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen. Die Kamera verspricht dabei eine einfache Bedienung und praktische Zusatzfunktionen, die den Arbeitsalltag erleichtern sollen.

Design & Display

Die Hikmicro B10S präsentiert sich im klassischen Handheld-Design mit ergonomischem Griff, der eine komfortable Handhabung ermöglicht – vergleichbar mit einem Handscanner im Supermarkt. Mit einem Gewicht von rund 380 g liegt sie gut in der Hand und ist auch für längere Einsätze geeignet.

Das 3,2 Zoll große Farb-LCD liefert eine klare Darstellung der Wärmebilder. Dank Schutzklasse IP54 ist die Kamera gegen Staub und Spritzwasser geschützt – ideal für den Einsatz im Außenbereich.

Zum Lieferumfang gehören neben der Kamera ein USB-C-Kabel mit USB-A-Adapter zum Laden, ein Befestigungsband sowie eine Kurzanleitung. Ein Netzteil ist hingegen nicht enthalten, was für manche Nutzer unpraktisch sein könnte.

Funktionen & Bedienung

Die B10S verfügt über mehrere Bildmodi wie Thermal, Fusion, PIP (Bild-in-Bild) und visuell, die eine flexible Analyse ermöglichen. Die Bedienung erfolgt über ein einfaches Menüsystem mit Tastensteuerung. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit lassen sich die Funktionen gut erschließen und sicher bedienen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass Eingaben im Menü mit der Power-Taste bestätigt werden müssen. Für Fotoaufnahmen steht eine separate Taste auf der Rückseite zur Verfügung, die sich wie ein Handscanner komfortabel bedienen lässt.

Die Kamera speichert die aufgenommenen Bilder intern. Laut Hersteller ist Platz für bis zu 35.000 Aufnahmen vorhanden. Auf Bluetooth oder WLAN muss man allerdings verzichten – eine App-Anbindung gibt es nicht, und die Übertragung der Bilder auf den Computer erfolgt ausschließlich per Kabel.

Die Hikmicro B10S eignet sich für eine Vielzahl von Einsatzbereichen. Im Handwerk hilft sie, Wärmeverluste schnell aufzuspüren – etwa an Fenstern, Türen oder Leitungen. Auch im Hausbau und in der Haustechnik ist sie ein nützliches Werkzeug zur Inspektion von Heizungsanlagen, Dämmungen und Rohrleitungen.

Techniker und Elektroniker profitieren von präzisen Temperaturmessungen zur Fehlerdiagnose an elektronischen Bauteilen. Nicht zuletzt ist die B10S auch für Hobbyanwender interessant, die ihre Umgebung oder Fahrzeuge auf Wärmequellen und undichte Stellen überprüfen möchten.

Bildqualität & Kamera

Die B10S ist mit einem IR-Detektor mit 256 × 192 Pixeln ausgestattet, was für die meisten Anwendungen im Heimwerkbereich ausreichend ist. Die Wärmebildkamera erlaubt eine Temperaturmessung im Bereich von –20 °C bis 550 °C mit einer Genauigkeit von ±2 °C oder ±2 %. Der NETD-Wert (Noise Equivalent Temperature Difference) liegt unter 40 mK, was eine gute Sensitivität bedeutet. Er erkennt daher schon kleine Schwankungen und kann diese sichtbar machen.

Das kleine LCD ist mit 640 × 480 Pixeln aufgelöst und lässt ausreichend Details erkennen. Grundsätzlich sind auch mittels integrierter Kamera normale Fotoaufnahmen (zwei Megapixel) möglich, aber diese sind nur bedingt zu verwerten. Auf dem Display werden zudem die höchsten und niedrigsten gemessenen Temperaturen angezeigt, während der wärmste Punkt mit einem Punkt markiert wird.

Die Kamera bietet eine Bildwiederholrate von 25 Hz, was für eine ausreichend flüssige Darstellung sorgt. Auch eine visuelle Alarmfunktion bei Überschreitung bestimmter Temperaturgrenzen, was die Sicherheit erhöht. Ein akustisches Signal ist als Warnung möglich. Praxisnahe Extras wie eine Makro-Funktion runden die Ausstattung ab.

Technische Daten

Display-Auflösung 640 x 480 Pixel
IR-Auflösung 256 x 192 Pixel
Thermische Empfindlichkeit < 0,04 °C
Genauigkeit Max (±2 °C, ±2 %), für Umgebungstemperatur 15 °C bis 35 °C und Objekttemperatur über 0 °C
NETD-Wert 40 mK
Visuelle Kamera 2 Megapixel
Bildfrequenz 25 Hz
Schutzart IP54

Preis

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 400 Euro positioniert sich die Hikmicro B10S im mittleren Preissegment für Wärmebildkameras. Aktuell ist sie für etwa 359 Euro erhältlich. Im Vergleich zu etablierten Marken bietet das Modell vergleichbare Funktionen zu einem deutlich günstigeren Preis. Damit eignet sich die B10S besonders für Anwender, die eine preiswerte Thermografie-Lösung suchen, ohne auf zentrale Ausstattungsmerkmale verzichten zu wollen.

Fazit

Die Hikmicro B10S erweist sich im Test als gelungene Wärmebildkamera mit einem ordentlichen Funktionsumfang für ihre Preisklasse. Sie punktet mit guter Bildqualität, robuster Verarbeitung und praxisnahen Extras wie einer Makro-Funktion. Für Heimwerker, Techniker und kleine Handwerksbetriebe, die eine zuverlässige und preisgünstige Thermografie-Lösung suchen, ist die B10S eine empfehlenswerte Option.

Starke Alternative

Thermal Master THOR002

Thermal Master THOR002 im Test: Präzise Wärmebildkamera zum fairen Preis

Der Thermal Master THOR002 misst präzise von –20 °C bis 550 °C. Wie gut die preiswerte Wärmebildkamera für Hand- und Heimwerker ist, zeigt der Test.

VORTEILE

  • hohe native Auflösung von 256 × 192 Pixel
  • großer Temperaturmessbereich (–20 bis 550 °C)
  • Pistolenform mit stabilem Griff
  • integriertes 3,5-Zoll-IPS-Display
  • mehrere Bildmodi (IR, Fusion, PiP, Visual)

NACHTEILE

  • keine Makrolinse im Lieferumfang
  • wenige Custom-Messpunkte
  • keine Software für Mac OS

Der Thermal Master THOR002 misst präzise von –20 °C bis 550 °C. Wie gut die preiswerte Wärmebildkamera für Hand- und Heimwerker ist, zeigt der Test.

Die Thermal Master THOR002 ist eine autarke Wärmebildkamera im Pistolenformat mit 3,5-Zoll-Display, IR-Sensor (256 × 192 Pixel) und zusätzlicher 2-Megapixel-Kamera. Sie wiegt etwa 500 g, bietet robustes Design mit gummiertem Griff sowie Objektivschutz und kann bei Bedarf auch mit dem Smartphone verbunden werden. Damit eignet sie sich ideal für Handwerker, Techniker und anspruchsvolle Heimwerker, die zuverlässige Temperaturmessungen benötigen.

Design & Display

Die THOR002 präsentiert sich im klassischen Pistolen-Design, wie es bei vielen tragbaren Wärmebildkameras üblich ist. Die Konstruktion wirkt robust und liegt sicher in der Hand. Auf der Rückseite dominiert das 3,5-Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 640 × 480 Pixeln, das eine scharfe Darstellung bietet. Eine umlaufende Blende sorgt dafür, dass das Display beim Ablegen nicht direkt den Untergrund berührt.

An der Vorderseite sitzen die Infrarotlinse mit 4,3 mm Brennweite sowie die Digitalkamera. Zum besseren Anvisieren ist ein roter Laserpointer verbaut. Alternativ lässt sich eine helle LED zuschalten, um das Umfeld auszuleuchten. Ein integriertes Stativgewinde erlaubt stationäre Messungen – praktisch bei längeren Einsätzen. Die Infrarotoptik wird durch einen mechanischen Linsenschutz vor Beschädigungen bewahrt. Wünschenswert wäre allerdings ein vollständiger Frontschutz gewesen.

Zum Lieferumfang gehören ein USB-C-Kabel, die erwähnte microSD-Karte, ein schlagfester Transportkoffer sowie eine schriftliche Dokumentation inklusive Konformitäts- und Kalibrierzertifikat. Dank IP54-Schutzklasse ist das Gerät gegen Spritzwasser geschützt. Laut Hersteller übersteht es auch Stürze aus bis zu zwei Metern Höhe.

Funktionen & Bedienung

Die THOR002 wird direkt über gummierte Navigationstasten bedient, die auch mit dünnen Handschuhen gut zu ertasten sind. Eine separate App ist nicht erforderlich. Nutzer mit dickeren Handschuhen könnten jedoch wegen des geringen Tastenabstands gelegentlich unbeabsichtigt mehrere Tasten drücken. Ausgelöst wird die Messung über den Pistolengriff, der einen klar definierten Druckpunkt bietet. Wird dieser länger gehalten, startet die Videoaufnahme.

Das unserer Ansicht nach sehr intuitive Menüsystem ermöglicht schnellen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen; das Benutzerinterface ist zudem in deutscher Sprache verfügbar. Das Hauptmenü gliedert sich in vier Bereiche: Messfunktionen, Bildmodi, Farbpaletten und Einstellungen. Innerhalb der Messfunktionen lassen sich Mittelpunkt-, Heiß- und Kaltpunkt-Tracking sowie bis zu drei benutzerdefinierte Messpunkte aktivieren.

Zur besseren Unterscheidung der Wärmeverteilung stehen mehrere Bildmodi zur Verfügung: Der reine IR-Modus zeigt das klassische Wärmebild. Der PIP-Modus (Picture-in-Picture) blendet das Wärmebild teilweise in das Sichtbild ein, während der Visual-Modus ausschließlich das normale Bild der integrierten 2-Megapixel-Kamera darstellt.

Neben Einzelbildern kann die Kamera auch Videos samt Ton aufzeichnen. Für Fotos lassen sich im Nachhinein Sprachkommentare hinzufügen – zum Beispiel zur Dokumentation oder Analyse. Die Daten speichert das Gerät auf einer microSD-Karte; eine 32-GB-Karte liegt bei. Zur weiteren Ausstattung gehört ein USB-C-Anschluss zum Laden des Akkus, der laut Hersteller bis zu acht Stunden durchhält.

Ein zentrales Highlight ist die Fusion-Imaging-Funktion: Dabei werden die Infrarot- und Echtbildaufnahmen übereinandergelegt, wobei sich der Transparenzgrad individuell einstellen lässt. Das erleichtert insbesondere bei komplexen Strukturen mit vielen unterschiedlichen Temperaturzonen die Orientierung. Zur weiteren Differenzierung von Temperaturverteilungen können sieben verschiedene Farbpaletten ausgewählt werden.

Die Wärmebildkamera lässt sich per integriertem WLAN-Hotspot mit dem Smartphone verbinden. Dafür ist lediglich die App des Herstellers erforderlich. Das mobile Gerät fungiert dann als zweiter Bildschirm – nützlich etwa bei schwer zugänglichen Messpunkten oder zur Teamarbeit. Die App erlaubt zudem das Speichern von Bildern und Videos auf dem Smartphone oder Tablet.

Für Windows-Nutzer steht eine kostenlose PC-Software zur Verfügung, die über USB-C das Live-Streaming und eine Datenanalyse ermöglicht. Eine entsprechende Anwendung für Mac OS gibt es derzeit nicht.

Bildqualität

Die Infrarotkamera liefert eine native Auflösung von 256 × 192 Pixeln bei einer Bildfrequenz von 25 Hz. Das entspricht rund 49.000 Messpunkten pro Bild und sollte für sehr viele Anwendungen ausreichen. Der Bereich, in dem die Temperaturen gemessen werden können, reicht von –20 °C bis 550 °C, was den Einsatz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich erlaubt.

Die Messgenauigkeit liegt laut Hersteller bei ± 2 °C oder ±2 % des Messwerts. Die thermische Empfindlichkeit (NETD) beträgt weniger als 40 Millikelvin (mK), was eine gute Auflösung von Temperaturunterschieden ermöglicht. Je niedriger dieser Wert, desto besser können Unterschiede erkannt werden.

Das Objektiv bietet ein Sichtfeld von 40° × 30°. Es gibt nur einen digitalen 4-fach-Zoom und bei diesem Modell auch keine Makro-Einstellung. Der Hersteller hat noch einen Modus für eine künstlich erhöhte Auflösung eingebaut, die X³IR SuperIR-Resolution genannt wird und bei 512 × 384 Pixeln liegt. Die sieht zwar gut aus, doch letztlich werden die fehlenden Pixel nur hinzugerechnet.

Technische Daten

IR-Auflösung 256 × 192 Pixel
Bildfrequenz 25 Hz
Temperaturbereich -20°C bis 550°C
Messgenauigkeit ±2°C oder ±2%
Display 3,5″ IPS (640 x 480)
Digitalkamera 2 Megapixel
Akkulaufzeit 8 Stunden
Ladezeit 4 Stunden
Schutzklasse IP54
Gewicht ca. 500g
Sichtfeld (FOV) 40° x 30°

Preis

Die Thermal Master THOR002 ist als professionelle Einstiegslösung positioniert und kostet bei Amazon mit dem Code TMTHOR002 nur 380 Euro. Für den Preis erhält man eine vollwertige Wärmebildkamera mit solidem Funktionsumfang und professioneller Ausstattung.

Direkt beim Hersteller bekommt man die Wärmebildkamera mit dem Code TMTHOR002 sogar für knapp 325 Euro (379 US-Dollar). Der Versand erfolgt aus Lagerbeständen in Deutschland binnen acht Tagen. Da der Hersteller in China ansässig ist, gelten dann aber die gewohnten Käuferschutzbestimmungen der EU nicht. Thermal Master gewährt allerdings ein 30-tägiges Rückgaberecht und eine Gewährleistung von zwei Jahren.

Beim Kauf der Kamera direkt über den chinesischen Store von Thermal Master müssen Käufer mit längeren Lieferzeiten, Importkosten sowie eingeschränktem Garantie- und Serviceumfang rechnen.

Fazit

Die Thermal Master THOR002 ist eine durchdachte Wärmebildkamera mit professioneller Ausstattung zu einem fairen Preis. Sie überzeugt mit hoher Auflösung, präziser Messgenauigkeit und großem Temperaturbereich. Dank ergonomischer Pistolenform und verschiedener Bildmodi lässt sie sich komfortabel bedienen und flexibel einsetzen.

Einschränkungen gibt es bei der fehlenden Makrolinse – im Gegensatz zum Schwestermodell THOR001 – sowie bei den nur drei frei wählbaren Messpunkten. Für die meisten Anwendungen ist die Ausstattung jedoch vollkommen ausreichend.

Preis-Leistungs-Sieger

Kaiweets KTI-W01

Kaiweets KTI-W01 im Test: Günstige Wärmebildkamera mit Bildüberlagerung

Wärmebildkameras müssen nicht teuer sein. Die Kaiweets KTI-W01 ist ein kompaktes und günstiges Modell für den semiprofessionellen Einsatz.

VORTEILE

  • Dual-Light-Fusion-Technik
  • integrierter 32-GB-Speicher
  • lange Akkulaufzeit 
  • kompaktes & leichtes Design

NACHTEILE

  • automatische Farbskalierung kann verwirren
  • keine Mac-Software verfügbar
  • fester Fokus ohne Makro-Einstellung

Wärmebildkameras müssen nicht teuer sein. Die Kaiweets KTI-W01 ist ein kompaktes und günstiges Modell für den semiprofessionellen Einsatz.

Mit der KTI-W01 bietet Kaiweets ein kompaktes und günstiges Modell im Pistolen-Design, das sich durch Bildüberlagerung mittels Dual-Light-Fusion, IP54-Schutz und lange Akkulaufzeit als vielseitige Lösung empfiehlt. Ob bei der Gebäudediagnose, bei Elektroinstallationen oder für Tierbeobachtungen – Wärmebildkameras sind längst nicht mehr nur teuren Profigeräten vorbehalten.

Die KTI-W01 wurde uns von Kaiweets zur Verfügung gestellt. Regulär kostet sie rund 279 Euro bei Amazon, mit dem Rabatt-Code KTIW01 beim Hersteller sogar unter 200 Euro. Wie sich die Wärmebildkamera in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.

Design & Display

Das 3,2-Zoll-Display der KTI-W01 löst mit 640 × 480 Pixeln auf – für die Darstellung von Wärmebildern ist das vollkommen ausreichend. Mit Abmessungen von rund 90 × 105 × 223 mm bleibt das Gerät trotz des Displays angenehm kompakt. Eine kleine Transporttasche gehört zum Lieferumfang.

Die gummierten Tasten lassen sich auch mit dünnen Handschuhen zuverlässig bedienen. Unpraktisch ist jedoch, dass die Bestätigungstaste nicht mittig im Steuerkreuz sitzt, sondern darüber. Eine blinde Bedienung ist so schwer möglich und erfordert eine gewisse Eingewöhnung. Im Test landeten unsere Fingertipps daher häufig in der Mitte des Kreuzes.

Auf der Vorderseite sitzen sowohl die Infrarot- als auch die Digitalkamera, die für die Fusion-Funktion zusammenarbeiten. Abgedeckt werden sie von einer fest montierten Schutzklappe. Eine Makrofunktion oder ein Hilfslicht bietet die KTI-W01 nicht.

Funktionen

Die KTI-W01 bietet drei Bildmodi, die sie von günstigen Konkurrenzgeräten abheben: Im klassischen Infrarotmodus zeigt sie ausschließlich das Wärmebild, der Sichtlichtmodus nutzt nur die integrierte Digitalkamera. Im Dual-Light-Fusion-Modus werden beide Aufnahmen in drei wählbaren Transparenzstufen übereinandergelegt. Diese Technik erleichtert die räumliche Orientierung bei komplexen Wärmebildern. In der Praxis wird jedoch meist der reine Thermalmodus bevorzugt, da er eine ausreichend hohe Auflösung liefert.

Während der Messung verfolgt die Kamera automatisch die höchste, niedrigste und zentrale Temperatur im Bild und markiert diese sichtbar. Zusätzlich lassen sich fünf verschiedene Farbpaletten auswählen, um Temperaturverteilungen besser unterscheiden zu können.

Weniger überzeugend ist die Umsetzung der automatischen Kalibrierung: Alle ein bis zwei Sekunden friert das Bild kurz ein, begleitet von einem leisen Klicken. In diesem Moment wird der IR-Sensor abgeschottet, um sich neu zu justieren – was zwar die Messgenauigkeit erhöht, im Gebrauch aber stört.

Der 3500-mAh-Akku ermöglicht eine Laufzeit von 6 bis 8 Stunden, abhängig von der Display-Helligkeit. Aufgeladen wird er per USB-C. Grundsätzlich austauschbar, ist er jedoch verlötet und damit nur mit technischem Know-how wechselbar.

Zur Ausstattung zählen eine automatische Abschaltfunktion, Spritzwasser- und Staubschutz nach IP54 sowie ein interner Speicher von 32 GB – ein Speicherkartenslot fehlt allerdings. Damit eignet sich die Kamera auch für den robusteren Außeneinsatz, bleibt bei der Speichererweiterung aber eingeschränkt.

Für die Nachbearbeitung stellt der Hersteller auf dem internen Speicher eine Windows-Software bereit, die Analysen, Echtzeit-Streaming und Datenauswertung über die USB-C-Verbindung ermöglicht. Eine Mac-OS-Version ist bislang nicht verfügbar.

Bildqualität

Die Infrarotkamera der Kaiweets KTI-W01 liefert eine native Auflösung von 256 × 192 Pixeln bei 25 Hz und damit rund 49.000 Messpunkten. Der Temperaturmessbereich reicht von –20 bis 550 °C bei einer Auflösung von 0,1 °C. Die thermische Empfindlichkeit (NETD) liegt bei ≤ 50 mK bei 25 °C, wodurch Temperaturunterschiede zuverlässig erkennbar sind. Teurere Geräte erreichen unter 40 mK, doch die KTI-W01 reicht für die meisten Anwendungen aus – nur bei Regen oder Schneefall stößt sie an Grenzen.

Weniger gelungen ist die automatische Anpassung des Farbspektrums: Die Kamera richtet die Farbskala permanent an den minimal und maximal erfassten Temperaturen aus. Das führt dazu, dass identische Temperaturen in unterschiedlichen Kontexten verschieden eingefärbt erscheinen – was besonders erfahrenen Anwendern die Orientierung erschwert.

Technische Daten

IR-Auflösung 256 x 192 Pixel
Bildfrequenz 25 Hz
Temperaturbereich -20 Grad Celsius bis 550 Grad Celsius
Thermische Empfindlichkeit ≤50mK
Display 3,2″ (640×480 Pixel)
Digitalkamera eingebaut
Akkulaufzeit 6-8 Stunden
Schutzklasse IP54
Gewicht 417g
Sichtfeld (FOV) 56° x 42°
Speicher 32 GB eMMC

Preis

Bei Amazon kostet die Kaiweets KTI-W01 rund 279 Euro. Damit bietet sie eine vergleichsweise günstige Wärmebildlösung mit professionellen Funktionen und hoher nativer Auflösung – und liegt preislich deutlich unter den Modellen europäischer Markenhersteller.

Aktuell lässt sich die Wärmebildkamera direkt beim Hersteller für nur 195 Euro erwerben – mit dem Rabattcode KTIW01 gibt es 25 Prozent Nachlass auf den regulären Preis.

Da der Händler seinen Sitz in China hat, greifen EU-Käuferschutzregeln nur eingeschränkt bei Kaum über Kaiweets. Der Hersteller verspricht jedoch 30 Tage Rückgaberecht und drei Jahre Garantie.

Fazit

Die Kaiweets KTI-W01 zeigt, dass eine Wärmebildkamera mit nützlichen Profi-Funktionen nicht teuer sein muss. Stärken wie Dual-Light-Fusion, der 32-GB-Speicher und die lange Akkulaufzeit sprechen für das Modell. Die automatische Farbskalierung, das regelmäßige Rekalibrieren und die fehlende Mac-OS-Software sind jedoch klare Schwächen. Wer eine erschwingliche, robuste und vielseitige Wärmebildkamera sucht, erhält hier ein überzeugendes Gesamtpaket.

Hikmicro E03 im Test: Kompakte und günstige Wärmebildkamera

Die kompakte Wärmebildkamera Hikmicro E03 kombiniert Wärme- mit Sichtbildern per Fusion-Funktion. Dabei ist sie erfreulich kompakt und günstig.

VORTEILE

  • NETD von < 50mK 
  • Fusion-Technik
  • leicht und kompakt 
  • LED-Arbeitslicht und USB-C 
  • Schnelle Ladezeit (2,5 h)

NACHTEILE

  • unzuverlässige Touchscreen-Bedienung
  • Hardware-Auslöser funktioniert unzuverlässig
  • niedrige native IR-Auflösung (96 × 96) 
  • kein WLAN oder Bluetooth 

Die kompakte Wärmebildkamera Hikmicro E03 kombiniert Wärme- mit Sichtbildern per Fusion-Funktion. Dabei ist sie erfreulich kompakt und günstig.

Die Hikmicro E03 ist eine handliche Wärmebildkamera im Kompaktformat, die Temperaturen von -20 bis 350 Grad Celsius misst. Mit ihrer Fusion-Funktion, die Wärme- und Sichtbilder überlagert, erleichtert sie die Orientierung – etwa beim Aufspüren von Wärmequellen oder Kältebrücken.

Für rund 233 Euro richtet sie sich an Einsteiger, die eine mobile und alltagstaugliche Lösung für Gebäudediagnose, Elektrocheck oder einfache Reparaturarbeiten suchen. Wir haben im Test geprüft, ob die günstige Einsteigerkamera im Alltag überzeugt.

Design & Display

Die Thermalkamera bringt 218 g auf die Waage und misst 138 × 85 × 24 mm. Die Kamera ist kompakt, angenehm leicht und damit gut transportabel. Zum Lieferumfang gehören neben einem USB-C-Kabel auch eine einfache Tasche mit Clip, sodass sich die Thermokamera sicher am Gürtel oder an der Kleidung befestigen lässt.

Der 3,5-Zoll-Touchscreen bietet lediglich eine Auflösung von 320 × 240 Pixeln – klassische Digitalkameras liefern hier deutlich mehr. Angesichts der insgesamt niedrigen Systemauflösung fällt das jedoch kaum ins Gewicht. Problematisch ist eher die Hintergrundbeleuchtung: Im Freien ist das Display nicht hell genug, bei direkter Sonne lässt es sich kaum ablesen.

Die Bedienung erfolgt fast ausschließlich über den Touchscreen, ergänzt um einen Power-Knopf sowie den Auslöser für Foto- und Videoaufnahmen. Das Menü ist logisch genug aufgebaut, allerdings fehlen physische Tasten fast vollständig. Zudem reagiert der Touchscreen mitunter etwas träge.

Auch der Auslöser überzeugt nicht: Ein klarer Druckpunkt fehlt, und da der recht breite Knopf ins Gehäuse eingelassen ist, gestaltet sich das Auslösen unnötig fummelig. Mit Handschuhen ist die Bedienung praktisch unmöglich – weder Touchscreen noch Auslöser lassen sich sinnvoll nutzen. Erschwerend kommt hinzu, dass das eher kantige Gehäuse nicht ergonomisch geformt ist, sodass längeres Arbeiten anstrengend wird. Hochkant-Aufnahmen sind ebenfalls nicht möglich, da sich das Display-Bild nicht automatisch dreht.

Das Gehäuse ist nach IP54 spritzwasser- und staubgeschützt. Untergetaucht werden darf die Kamera aber nicht.

Funktionen & Bedienung

Die E03 bietet drei Bildmodi, zwischen denen je nach Anwendung gewechselt werden kann: einen klassischen Infrarot-Modus, einen Sichtlicht-Modus über die integrierte Digitalkamera sowie einen Fusion-Modus, der beide Ansichten kombiniert. Zur Hervorhebung von Temperaturunterschieden stehen sechs Farbpaletten bereit – darunter White Hot, Black Hot, Rainbow, Ironbow, Rain und Blue Red.

Im Gerät steckt ein nicht austauschbarer 4‑GB-Speicher, der Platz für rund 30.000 Wärmebilder oder etwa 20 Stunden Videoaufzeichnung bietet. Einen Speicherkartenslot gibt es nicht, der Datenaustausch erfolgt daher ausschließlich per Kabel. Praktisch: Die Thermokamera wird am PC oder Mac ohne zusätzliche Software wie ein externes Laufwerk erkannt und lässt sich direkt auslesen.

Die Akkulaufzeit liegt bei ungefähr 4 Stunden bei durchschnittlich hell eingestelltem Display. Der nicht wechselbare Lithium-Ionen-Akku wird über ein USB-C-Kabel in etwa 2,5 Stunden wieder aufgeladen. Ein Netzteil liegt nicht bei, doch mittlerweile dürfte praktisch jeder, der ein Handy besitzt, auch ein USB-C-Netzteil haben.

Ein kleines LED-Licht an der Vorderseite dient zur Ausleuchtung des Messfelds, reicht aber nur bis etwa einen Meter. Auf einen Laserpointer zum gezielten Anvisieren verzichtet die Kamera, dafür steht ein digitaler Vierfachzoom zur Verfügung. Außerdem erscheinen im Sucherbild automatisch drei Messpunkte: Center Spot zeigt die Temperatur in der Bildmitte an, Hot Spot markiert die wärmste Stelle, Cold Spot die kälteste.

So erkennt die E03 kritische Bereiche von selbst und verschafft dem Nutzer schnell einen Überblick über die Temperaturverteilung – etwa um Wärmequellen, Überhitzungen oder Kältebrücken zu identifizieren.

Etwas störend fällt die automatische Kalibrierung auf: In Abständen von ein bis zwei Sekunden friert das Bild kurz ein und ein leises Klicken ist zu hören. Dabei wird der IR-Sensor abgedunkelt, um das System neu zu justieren. Das erhöht zwar die Messgenauigkeit, unterbricht jedoch regelmäßig den Beobachtungsfluss.

Bildqualität

Die Hikmicro E03 liefert eine native Infrarot-Auflösung von 96 × 96 Pixeln, die intern auf 240 × 240 Pixel hochskaliert wird, um Details besser erkennbar zu machen. Das Sichtfeld beträgt 50 × 50 Grad. Der Messbereich reicht von –20 bis 350 Grad Celsius. Die thermische Empfindlichkeit (NETD) unter 50 mK bei 25 °C ist für diese Preisklasse ordentlich – teurere Modelle erreichen Werte unterhalb von 40 mK, Spitzenmodelle sogar deutlich darunter. Beim NETD handelt es sich um ein Maß für Empfindlichkeit – je kleiner, desto besser.

Zusätzlich ist eine 0,3-Megapixel-Digitalkamera integriert, mit der sich Fusion-Aufnahmen erstellen lassen: Dabei werden Wärmebild und Sichtbild überlagert, was die Orientierung deutlich erleichtert. Für typische Anwendungen wie das Auffinden von Kältebrücken, Überhitzungen oder Temperaturverteilungen reicht die Leistung der Hikmicro E03 völlig aus. Damit ist sie geeignet zum schnellen Check von Heizungsrohren, Schaltschränken oder Dachdämmung.

Die Messgenauigkeit gibt der Hersteller mit ±2 °C an – ein üblicher Wert. Damit eignet sich die Kamera nicht nur für den privaten Einsatz, sondern auch für einfache professionelle Anwendungen. Einschränkend wirkt allerdings das Fehlen einer Makro-Funktion: Feinere Temperaturunterschiede, etwa auf Leiterplatten, lassen sich so nur schwer erfassen.

Technische Daten

Native IR-Auflösung 96 x 96 Pixel (9.216 Bildpunkte)
SuperIR-Auflösung 240 x 240 Pixel (57.600 Bildpunkte)
Bildfrequenz 25 Hz
NETD < 50 mK (bei 25°C)
Display 3,5 Zoll-LCD-Touch (320 x 240 Pixel)
Digitalkamera 640 x 480 Pixel
Arbeitstemperatur -10°C bis 50°C
Gewicht 218 g
Speicher 4 GByte
Schnittstelle USB-C

Preis

Die Hikmicro E03 richtet sich als kompakte Wärmebildkamera an Einsteiger und bietet mit einem Preis von rund 199 Euro ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Fazit

Die Hikmicro E03 punktet mit praktischen Funktionen wie der Fusion-Technik und einem handlichen Formfaktor, der sie deutlich alltagstauglicher macht als klassische Wärmebildkameras. Den Gesamteindruck schmälern allerdings die träge Touchscreen-Bedienung und die häufig klackernde Kalibrierung.

Mustool MT15S Pro im Test

Wer mit Elektronik arbeitet, benötigt oft eine Vielzahl an Messgeräten. Das Mustool MT15S Pro kombiniert ein Digitalmultimeter mit einer Wärmebildkamera und reduziert so den Gerätepark.

VORTEILE

  • Multimeter und Wärmebildkamera in einem
  • ausreichende Auflösung für detaillierte Darstellung
  • günstig

NACHTEILE

  • kurze Akkulaufzeit
  • Firmware-Updates schwer durchzuführen
  • langsame Boot-Zeit

Wer mit Elektronik arbeitet, benötigt oft eine Vielzahl an Messgeräten. Das Mustool MT15S Pro kombiniert ein Digitalmultimeter mit einer Wärmebildkamera und reduziert so den Gerätepark.

Die Wärmebildkamera bietet eine Auflösung von 256 × 192 Pixeln. Damit lassen sich thermische Probleme an Leiterplatten, elektrischen Anlagen oder Fußbodenheizungen sowie Wärmelecks aufspüren. Das Multimeter misst Spannung, Strom, Widerstand und Kapazität. Zudem sind Durchgangsprüfung, Diodentests, Frequenzmessung, Temperaturmessung und eine berührungslose Spannungserkennung möglich.

Nutzer profitieren vom Mustool MT15S Pro vorwiegend bei der Fehlersuche an elektrischen und elektronischen Geräten, bei Wartungsarbeiten und Gebäudeinspektionen. Das Gerät erfasst nicht nur thermische Probleme, sondern misst gleichzeitig auch elektrische Parameter. Die Pro-Version verfügt zusätzlich über eine Makrolinse für den Sensor, die detaillierte Temperaturaufnahmen erlaubt – nützlich etwa zur Analyse feiner Strukturen auf Leiterplatten.

Design & Display

Das Mustool MT15S Pro steckt in einem robust wirkenden Kunststoffgehäuse mit leicht abgerundeten Kanten und liegt gut in der Hand. Es misst 134 × 64 × 28 mm und wiegt rund 200 g.

Trotz der Doppelfunktion bleibt die typische Multimeter-Form erhalten. Die Vorderseite dominiert ein 3,5-Zoll-Farbdisplay, das sowohl Messwerte als auch Wärmebilder anzeigt – jedoch ohne Touchfunktion. Stattdessen erfolgt die Bedienung über physische Tasten an den Seiten und oben. Diese lassen sich auch mit Handschuhen gut nutzen, während ein Touchscreen eine schnellere Menüführung ermöglichen würde.

An der Oberseite sitzen die standardmäßigen Multimeter-Buchsen für die Messleitungen sowie vier gummierte Bedientasten. Die Prüfspitzen der Messleitungen sind nicht vergoldet. Das Gerät wird über einen seitlichen Schalter ein- und ausgeschaltet. Ein USB-C-Anschluss dient zum Laden der austauschbaren 18650-Lithium-Ionen-Zelle. Der mitgelieferte 2000-mAh-Akku reicht für etwa acht Stunden Betrieb und kann durch ein Modell mit höherer Kapazität ersetzt werden. Unterwegs ist das Aufladen per Powerbank möglich.

Zur Beleuchtung der Messumgebung ist eine LED-Taschenlampe integriert. Auf der Rückseite befindet sich eine ausklappbare Halterung zum Aufstellen des Geräts. Zusätzlich verfügt die Unterseite über ein Stativgewinde für eine feste Montage. Zum Lieferumfang gehört eine kleine Transporttasche für das Gerät und Zubehör – die Anleitung passt allerdings nicht hinein.

Funktionen & Anwendung

Nach dem Einschalten startet das Gerät im kombinierten Modus: Das Wärmebild nimmt den Hauptteil des Bildschirmes ein, während die Multimeterwerte im unteren Bereich angezeigt werden. Die Wärmebildkamera kann deaktiviert werden, um das gesamte Display für größere Messwerte und Graphen zu nutzen. In der Praxis erweist sich die geteilte Anzeige als nützlich, um thermische und elektrische Parameter gleichzeitig im Blick zu behalten.

Der Messmodus des Multimeters wird über die seitlichen Tasten gewechselt oder – bei Strommessungen – automatisch durch Einstecken der Messleitung in die entsprechende Buchse aktiviert.

Die Modi des Mustool MT15S Pro werden über die seitlichen Tasten umgeschaltet. Ein kurzer Druck wechselt zwischen Hauptfunktionen wie Spannung, Strom, Widerstand, Kapazität und Non-Contact-Voltage (NCV). Mit der Funktionstaste auf der Oberseite lassen sich Unterfunktionen steuern: Ein kurzer Druck wechselt zwischen AC und DC, ein langes Drücken öffnet das Einstellungsmenü.

Die NCV-Funktion erkennt Wechselspannung berührungslos. Dazu wird das Gerät in der Nähe eines Leiters, einer Steckdose oder einer elektrischen Leitung gehalten. Erkennt es eine Spannung, gibt es eine Warnung auf dem Display und einen durchdringenden Signalton aus.

Messwerte und Wärmebilder lassen sich durch langes Drücken der Speichertaste lokal sichern. Eine microSD-Karte kann intern eingesetzt werden, ist aber umständlich zu entnehmen und einzusetzen.

Ein praktischer Nachteil ist die lange Boot-Zeit von etwa 12 Sekunden, was spontane Messungen erschwert. Viele Nutzer werden daher den Stand-by-Modus nutzen, der jedoch die Akkulaufzeit verringert.

Das Multimeter kann nicht nur aktuelle Messwerte anzeigen, sondern auch Daten aufzeichnen und für spätere Analysen speichern. Ein kurzer Druck auf die Hold/Save-Taste friert den aktuellen Messwert auf dem Display ein. Im Wärmebildmodus speichert ein langes Drücken der Taste das aktuelle Bild auf der Speicherkarte. Im Multimeter-Modus ermöglicht dieselbe Funktion die Aufzeichnung von Wellenformen und Graphen zur Analyse zeitabhängiger Signale.

Gespeicherte Daten lassen sich direkt auf dem Display oder am PC ansehen. Über die USB-C-Buchse kann das Gerät als Wechseldatenträger genutzt werden, alternativ kann die microSD-Karte ausgelesen werden.

Ein Software-Tool von Mustool ist nicht bekannt. Die Anleitung erwähnt zwar Firmware-Updates, doch eine offizielle Hersteller-Website konnten wir nicht finden. Die angegebene URL führt auf einen nicht mehr erreichbaren Server.

Bildqualität & Genauigkeit

Laut Bedienungsanleitung hat die Wärmebildkamera eine Genauigkeit von ±2 °C an – ein Wert, der mit vielen Wärmebildkameras im mittleren Preissegment vergleichbar ist. Die Messauflösung beträgt 0,1 °C, die maximale Temperatur liegt bei 550 °C.

Die Genauigkeit des Multimeters entspricht der mittleren Geräteklasse, ohne an die Präzision spezialisierter Labormessgeräte heranzureichen.

  1. Spannungsmessung (AC/DC): Die Genauigkeit beträgt 1 % des Messwerts plus 3 Digits. Eine Messung von 100 V kann also real zwischen 98,7 V und 101,3 V liegen.
  2. Strommessung (AC/DC): Ebenfalls mit 1 % des Messwerts plus 3 Digits spezifiziert – ausreichend für die meisten Anwendungen.
  3. Widerstandsmessung: mit 0,5 % des Messwerts plus 3 Digits genauer als die Spannungs- und Strommessung.
  4. Kapazitätsmessung: 2 % des Messwerts plus 5 Digits bis 1999,9 µF, für höhere Werte bis 199,99 mF steigt die Abweichung auf 5 % plus 5 Digits.
  5. Diodentest: Mit einer Genauigkeit von 10 % eher für eine qualitative Beurteilung als für präzise Spannungsmessungen geeignet.

Preis

Bei Banggood kostet das Mustool MT15S Pro normalerweise rund 200 Euro, ist aber derzeit vergriffen. Baugleich mit dem Modell von Mustool ist die Tooltop ET15S bei Aliexpress für rund 205 Euro.

Fazit

Das Mustool MT15S Pro kombiniert eine hochauflösende Wärmebildkamera mit einem Digitalmultimeter in einem kompakten Gerät und richtet sich an Techniker, Elektroniker und Hobbyanwender, die beide Funktionen regelmäßig nutzen.

Die Kombination spart Zeit und Platz, hat aber einen Nachteil: Fällt das Gerät aus, sind beide Funktionen gleichzeitig unbrauchbar. Die Wärmebildkamera mit 256 × 192 Pixeln liefert detaillierte Aufnahmen, die für viele Anwendungen ausreichen. Dank der integrierten Makrolinse lassen sich auch kleine elektronische Bauteile analysieren. Das Multimeter beherrscht die gängigen Messfunktionen: Spannung, Strom, Widerstand, Kapazität und Frequenz.

Allerdings gibt es einige Einschränkungen, die potenzielle Käufer kennen sollten. Die Boot-Zeit von rund 12 Sekunden ist vergleichsweise lang. Die Navigation über physische Tasten ist weniger intuitiv als ein Touchscreen. Mit etwa acht Stunden Akkulaufzeit ist das Gerät für lange Einsätze knapp dimensioniert, der austauschbare Standardakku gleicht das teilweise aus. Ein weiteres Manko: Firmware-Updates scheinen mangels offizieller Hersteller-Website kaum möglich. Auch eine deutschsprachige Anleitung konnten wir nicht finden. Der Preis ist angesichts der gebotenen Funktionalität allerdings angemessen.

ZUSÄTZLICH GETESTET

Hikmicro E01



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Künstliche Intelligenz

Liveticker zur iPhone-Keynote: Ab 19 Uhr alles zu iPhone 17, Apple Watch und Co.


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Jetzt ist es soweit: Ab 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit steigt Apples diesjährige iPhone-Präsentation. Mindestens vier neue Smartphones werden erwartet: ein Standardmodell als iPhone 17, ein iPhone 17 Air mit neuem, dünnen Formfaktor sowie zwei Pro-Varianten – iPhone 17 Pro und 17 Pro Max. Außerdem könnte es drei neue Apple Watches und eventuell neue AirPods Pro geben. Alle Infos finden Sie jetzt hier in unserem Liveticker:

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Künstliche Intelligenz

Nvidia Rubin CPX: Spezialbeschleuniger für KI-Inferencing kommt Ende 2026


Nvidia will Ende 2026 einen speziellen Beschleunigerchip auf den Markt bringen, den Rubin CPX. Er soll speziell KI-Anwendungen mit enormen Context-Anforderungen (siehe unten) beschleunigen, denen wiederum eine besonders hohe Profitabilität unterstellt wird. Darunter sind KIs, die Programmcode liefern oder KI-Filme aus dem Nichts erstellen. Rubin CPX soll die spezifischen Flaschenhälse bei der Verarbeitung solcher KI-Modelle gezielt angehen.

Der Chip gehört zu Nvidias 2026 kommender Vera-Rubin-Generation von Rechenzentrumsbeschleunigern, die bereits ihren Tape-Out hinter sich hat. Er ist entweder direkt im Rackeinschub integriert oder als Zusatz-Beschleuniger in separaten Einschüben zu bekommen.

Die aktuell angesagten KI-Modelle wie DeepSeek R1, Llama4 Maverick, gpt-ossm, Qwen3 oder auch Kimi K2 verwenden eine Technik, die man Mixture-of-Experts nennt. Dabei kommen verschieden spezialisierte neuronale Netze (die Experts) für unterschiedliche Anfragen(teile) zum Einsatz. Das wiederum führt bei den einzelnen Experten zu geringeren Anforderungen an Speicher und Rechenleistung.

Der Trick ist, die optimale Mixtur von Experten für jede Anfrage hinzubekommen; die Verteilung der Anfragen auf die Experten wird entscheidend. Gerade in Verbindung mit Reasoning müssen die einzelnen Experten miteinander kommunizieren und das MoE-Modell als Ganzes wird aufwendiger.

Zugleich werden die Antworten von KI-Anwendungen um Größenordnungen komplexer, etwa durch die Ausgabe ganzer Programmcode-Sequenzen oder künstlich erzeugter Filme. Das lässt die Anzahl der Token, die ständig berücksichtigt werden müssen, exponentiell ansteigen. Ein Token ist dabei die kleinste Informationseinheit, die innerhalb einer KI eine numerische ID zugewiesen bekommt, um die Berechnungen zu vereinfachen. Ein Token kann Informationen von einem Buchstaben bis hin zu kurzen Phrasen repräsentieren. Schätzungen setzen ein englisches Wort im Durchschnitt mit 1,5 Token gleich.



Nvidias Vera Rubin-Beschleuniger in einer künstlerischen Darstellung. Damit ausgerüstete Systeme sollen 2026 in Rechenzentren ankommen.

Damit die Antwort in sich konsistent ist, muss die KI intern noch weitaus mehr Token bei der Gewichtung berücksichtigen als im Antwortfenster ausgegeben werden, das nennt man Context. Chat-GPT 3.5 hatte anfangs ein Context-Window von 4096 Token. GPT-4o ist schon bei 128.000 Token, Google Gemini 1.5 Pro bei 2 Millionen Token.

Ein dadurch entstandener Optimierungsansatz ist das entkoppelte Beantworten der Anfragen (disaggregated serving). Dabei werden Context- und Prefill-Stufen bei der Beantwortung einer Anfrage verschiedenen Beschleunigern zugewiesen. Nvidia nutzt das bereits mit aktuellen GB200-Blackwell-Systemen. So arbeiten etwa in den optimierten Einreichungen zu den KI-Benchmarks der MLCommons MLPerf Inference v5.1 von den 72 Blackwell-GPUs eines NVL72-Racks 56 GPUs nur am Context und nur die restlichen 16 erzeugen die Inhalte. Diese Optimierung bringt geschätzt anhand eines ungenau beschrifteten Diagramms einen Performance-Sprung von 40 bis 45 Prozent auf Blackwell.

Nvidia macht sich dabei noch eine Eigenschaft dieser LLMs zunutze: Sie kommen mit entsprechendem Feintuning auch mit recht niedriger Rechengenauigkeit aus, sodass das hauseigene, 4-bittige Floating-Point-Format NVFP4 mit blockweise geteiltem Exponenten für die erforderliche Antwortgenauigkeit bei MLPerf Inference ausreicht.

Bereits Blackwell Ultra (GB300) hat Nvidia auf maximalen Durchsatz bei diesem Format optimiert. Dafür haben die Ingenieure die Exponent-2-Funktion aufgebohrt, die im Attention-Layer aller KI-Modelle mit Transformer-Technik eine große Rolle spielt. Da diese außerhalb der auf KI-Durchsatz spezialisierten Tensorkerne in den SFU-Einheiten (Special Function Units) laufen, sind sie in Blackwell bereits zum Flaschenhals geworden, denn die EX2-Leistung gegenüber Hopper ist kaum gewachsen. Blackwell Ultra verdoppelt den EX2-Durchsatz gegenüber Blackwell von 5 auf 10,7 Billionen Exponential-Berechnungen pro Sekunde.

Ein NVL72-Schrank GB300 schafft rund 1,1 ExaFLOPS in NVFP4, Rubin NVL144 wird von Nvidia auf 3,6 EFlops projektiert und ein Rubin-CPX-Rack auf satte 8 EFlops.

Ein Rubin CPX soll Ende 2026 gegenüber dem heutigen GB300 den dreifachen Exponential-Durchsatz von 30 PFlops NVFP4 schaffen. Da die Context-Phase weniger schnellen RAM benötigt und hauptsächlich von den Berechnungen limitiert wird, setzt Nvidia bei Rubin CPX auf 128 GByte GDDR7-Speicher.


(csp)



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