Künstliche Intelligenz

„Wie Atombombenexplosion“: Warnung vor möglichem Asteroideneinschlag in den Mond


Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass der Asteroid 2024 YR4 in sieben Jahren den Mond trifft, würde das dabei ins All geschleuderte Material Satelliten in der Erdumlaufbahn gefährden und auf der Erde selbst für beeindruckende Meteoritenschauer sorgen. Das haben kanadische Forscher ermittelt, die den weiterhin nicht auszuschließenden Einschlag modelliert haben. Sollte sich der am 22. Dezember 2032 tatsächlich ereignen, würden dabei 6,5 Megatonnen (TNT-Äquivalent) an Energie freigesetzt und ein Krater mit einem Durchmesser von etwa einem Kilometer entstehen, schreiben sie. Etwa 100.000 Tonnen an Mondmaterial würden dabei ins All geschleudert und 10 Prozent davon würden innerhalb von Tagen die Erde erreichen.

Solch ein großer Einschlag ereigne sich nur etwa alle 5000 Jahre auf dem Mond, ordnet die Gruppe außerdem ein. Forschungsleiter Paul Wiegert von der University of Western Ontario erklärte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Kollision in Bezug auf die dabei frei werdende Energie mit einer großen Atombombenexplosion vergleichbar wäre. Teile des dabei ins All geschleuderten Materials würden auf der Erde für zahlreiche Meteoriten sorgen, die aber vergleichsweise langsam durch die Erdatmosphäre fallen würden. Trotzdem prophezeien sie einen „echten Hingucker“. Andere Gesteinsbrocken würden dagegen in eine Umlaufbahn eintreten und dort für Satelliten eine Gefahr darstellen. Ein YouTube-Video zeigt die Folgen mehrerer simulierter Einschläge.

Die noch nicht unabhängig überprüfte Studie zu den möglichen Folgen eines Einschlags von 2024 YR4 erfolgt jetzt vor dem Hintergrund, dass die Menschen nun jahrelang nicht erfahren werden, wie wahrscheinlich die überhaupt ist. Zuletzt hatte die NASA vor zwei Wochen erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision jetzt bei 4,3 Prozent liegt. Das wurde mithilfe des Weltraumteleskops James Webb ermittelt, aktuell ist der Asteroid außerhalb der Reichweite all unserer Instrumente. Damit kann ein Einschlag des etwa 60 Meter großen Himmelskörpers auf dem Mond bei seinem übernächsten Vorbeiflug an der Erde nicht ganz ausgeschlossen werden, er ist aber noch immer extrem unwahrscheinlich.

2024 YR4 hat Anfang des Jahres wochenlang für Aufsehen gesorgt, nachdem der erdnahe Asteroid am 27. Dezember kurz nach seinem jüngsten Rendezvous mit der Erde entdeckt wurde. Folgebeobachtungen haben dann zuerst ergeben, dass ein Einschlag des Asteroiden auf der Erde im Jahr 2032 nicht ausgeschlossen werden konnte. Mehrere Wochen stand der Asteroid an der Spitze der Listen von ESA und NASA mit den aktuell gefährlichsten Himmelskörpern. Erst Ende Februar wurde dann ermittelt, dass der Erde keine Gefahr droht. Noch kann er aber den Mond treffen, was unter Umständen von der Erde aus zu sehen wäre. Gewissheit werden wir wohl erst bekommen, wenn er 2028 wieder in die Reichweite unserer Teleskope kommt.


(mho)



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