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Digital Business & Startups

Wir lernen mit jedem Handeln dazu


#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? „So richtig abschalten kann ich als selbständige Person nicht, aber nach der Arbeit geht es Heim zu meinen Katzen, sie sind der Ruhepol“, sagt Betül Yönak Bein, Gründerin des von bedrop, einem Shop für Bienenprodukte.

“Wir lernen mit jedem Handeln dazu”

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Betül Yönak Bein, Gründerin von bedrop. Das Unternehmen, 2020 von Florian Bein und Betül Yönak-Bein gegründet, setzt auf “natürliche Bienenprodukte wie Propolis, Gelee Royal und Manuka Honig”.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
So richtig abschalten kann ich als selbständige Person nicht, aber nach der Arbeit geht es Heim zu meinen Katzen, sie sind der Ruhepol. Von da geht es zum Sport, wo ich meine Gedanken freilassen und einigermaßen die Kraft anders verlagern kann.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Neben dem Finanziellen generell die Bürokratie. Ich würde hier aber betonen, dass ich mit meinem Partner Florian jemanden an der Seite hatte, der viel Expertise in dem Bereich hatte und wir viele Prozesse schnell abwickeln konnten. Danach ging es ans Eingemachte, Partner und Produkte finden, sodass wir mit dem perfekten Produkt an den Markt gehen konnten.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Ich würde es nicht direkt als Fehler sondern wirklich als Learnings betiteln. Wir lernen mit jedem Handeln dazu. Generell würde ich sagen, dass ich im Bereich Personal eine genaue Vorstellung hatte, was ich in meinem Unternehmen anders und vor allem besser machen möchte. Dennoch war es auch hier nicht einfach in dem Thema gut zu werden, weswegen ich in der Anfangszeit falsche Leute im Team hatte. Doch genau daraus habe ich dann gelernt, mir/uns eine Unternehmensberaterin dazu geholt und im Bereich Personalführung dazugelernt.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Meiner Meinung nach kann man dies nicht pauschalisieren, es unterscheidet sich total von dem Unternehmen und sogar intern von der Stelle. Wir haben bereits mit Headhunter gearbeitet, wobei ich mit einem von diesem nie wieder zusammenarbeiten würde, genauso läuft aber auch vieles durch Netzwerk und auch verschiedene Plattformen die man nutzen kann.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Immer machen und nicht auf andere hören. Das Umfeld hat generell immer eine Meinung zu dem, was man sich selber wünscht und woran man glaubt, dass man damit erfolgreich sein kann – wichtig ist an, sich selbst zu glauben und seinen Weg zu verfolgen.

Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Viele. Es ist auch hier sehr abteilungsbasiert und total unterschiedlich. Wir arbeiten bei bedrop mit sehr vielen Tools von Projektmanagement bis hin zu Human Ressources, genauso auch beim Hiring.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Wir legen einen großen Wert auf Transparenz, Offenheit und generell, dass wir im geschäftlichen Rahmen viel zusammen unternehmen. Erfolge werden gemeinsam zelebriert, ob es ein Quartalsteamevent, eine Runde Pizza für alle oder Matcha zur Abkühlung im Sommer ist. Jeder hat auch bei uns eine Meinung die offen Kundgegeben werden darf und auch mit bewertet wird.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
In einem Startup erlebt man gefühlt jeden Tag etwas Neues, wo man sich denkt “okay, das ist echt wild und krass” aber wenn ich generell etwas hervor heben muss dann definitiv eine Agentur, die uns zwei Monate lang richtig abgezogen hat und fast das Genick und die Existenz von bedrop gekostet hat. Wir haben die Fähigkeit entwickelt, aus Fehlern Learnings zu ziehen, und wissen nun ganz genau, wie wir dabei handeln, damit wir nicht wieder in eine solche Situation geraten und generell die Zügel in der Hand behalten.

WELCOME TO STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Bedrop



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Catapult Sports kauft Impect – Deutz investiert in Arx Robotics


#DealMonitor

+++ #DealMonitor +++ Catapult Sports kauft SportsTech Impect (Kaufpreis: 78 Millionen) +++ Smart Reporting übernimmt Fluency for Imaging +++ Deutz investiert in Arx Robotics +++ Butterfly & Elephant investiert in Gardia +++

Catapult Sports kauft Impect – Deutz investiert in Arx Robotics

Im #DealMonitor für den 17. Oktober werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.

#STARTUPLAND


FOMO? You should. This is Startupland
+++ Der Countdown läuft! Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Sichere Dir jetzt Dein Ticket

INVESTMENTS

Arx Robotics
+++ Der Kölner Motorenbauer Deutz investiert in Arx Robotics. “Der Abschluss der Finanzierungsrunde, die weitere Investoren umfasst, wird in den nächsten Wochen erwartet. Der Schritt ist Teil einer umfassenderen strategischen Partnerschaft der beiden Unternehmen”, heißt es in einer Presseaussendung. Arx Robotics, 2022 von Marc Wietfeld, Stefan Röbel und Maximilian Wied in München gegründet, positioniert sich als “Hersteller von skalierbaren Robotersystemen”. Konkret entwickelt das Unternehmen autonome unbemannte Bodenfahrzeuge (UGV) für militärische und zivile Zwecke. Insgesamt flossen bereits über 50 Millionen in Arx. Zu den Investoren gehören Speedinvest, HV Capital, Omnes Capital, NATO Innovation Fund und Project A Ventures. Mehr über Arx

Gardia
+++ Butterfly & Elephant, die Beteiligungsgesellschaft von GS1 Germany, investiert in GardiaDas Startup aus Soest, 2019 von Marlon Besuch und Michael Hummels als caera gegründet, setzt auf ein “smartes Notrufarmband für mehr Sicherheit älterer Menschen”. Das frische Kapital soll insbesondere in “Produktentwicklung und Optimierung” sowie die Internationalisierung fließen. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit für caera. Bonventure investierte zuletzt eine siebenstellige Summe in das Startup. Mehr über Gardia 

MERGERS & ACQUISITIONS

Catapult Sports – Impect
+++ Das australische SportsTech-Unternehmen Catapult Sports übernimmt die Fußball-Datenanalysefirma Impect. “The acquisition significantly enhances Catapult’s long-term strategy, helping teams make better decisions through a comprehensive all-in-one technology, with unique and differentiated product solutions”, teilen die Unetrnehmen mit. Der Kaufpreis liegt bei 78 Millionen Euro. 40 Millionen davon fließen sofort, weitere 38 Millionen in den kommenden vier Jahren. 10 Millionen dabei sind erfolgsabhängig. “Impect’s scalable, technology-first, cloud-based SaaS business model generates deep tactical insights for scouting from almost 150 global soccer leagues and 40,000 matches, in 25 countries and growing, every year”, heißt es zur Übernahme. Das Kölner Unternehmen Impect, 2014 von den ehemaligen Bundesliga-Profis Stefan Reinartz und Jens Hegeler sowie Lukas Keppler und Matthias Sienz gegründet, wurde vor allem für den Begriff Packing bekannt. Neben dem Gründerteam war ansonsten nur Athletia Invest am Unternehmen beteiligt. Mehr über Impect

Smart Reporting – Fluency for Imaging
+++ Das Münchner Radiologie-Startup Smart Reporting übernimmt das amerikanische Unternehmen Fluency for Imaging (Pittsburgh), das sich um Spracherkennung und radiologisches Befund-Workflow kümmert. Das fusionierte Unternehmen tritt künftig unter dem Namen Jacobian auf. “Unter einem Dach vereint das neue Unternehmen medizinische Wissensmodellierung, modernste KI-Kompetenz, Produkt- und Entwicklungsteams sowie branchenführenden Kundensupport. Ziel ist es, Kontinuität zu sichern und die verantwortungsvolle Integration von KI in den klinischen Alltag weltweit zu beschleunigen”, teilen die Firmen zum Zusammenschluss mit. Jacobian wird von den Smart Reporting-Machern – gemeinsam mit dem Führungsteam hinter Fluency for Imaging – geleitet. Smart Reporting, 2014 von Wieland Sommer gegründet, entwickelt “eine auf Künstlicher Intelligenz basierende medizinische Dokumentationstechnologie”. TVM Capital Life Science, Bayern Kapital und Altinvestoren investierten zuletzt 23 Millionen Euro in Smart Reporting. Mehr über Smart Reporting

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Foto (oben): azrael74



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+++ Stark +++ Uwe Horstmann +++ Lilium +++ Smedo +++ UpVisit +++ re:ignite +++ Xcamp +++ Petcario +++


#StartupTicker

+++ #StartupTicker +++ Project A-General Partner Uwe Horstmann wird Stark-CEO +++ Lilium: Ausverkauf statt Neustart +++ Smedo, UpVisit und re:ignite sind insolvent +++ Inkubator Xcamp geht an den Start +++ AnimalsTag heißt nun Petcario +++

+++ Stark +++ Uwe Horstmann +++ Lilium +++ Smedo +++ UpVisit +++ re:ignite +++ Xcamp +++ Petcario +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Freitag, 17. Oktober).

#STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

#STARTUPTICKER

Stark
+++ Jetzt ist es endlich offiziell! Project A-General Partner und DefenseTech-Experte Uwe Horstmann wird CEO des umtriebigen DefenseTech-Startups Stark. “Horstmann, eine zentrale Figur bei der Gründung und dem Wachstum von Stark, bringt fast zwei Jahrzehnte Erfahrung im Aufbau von Startups und ein umfassendes Know-how im Bereich Verteidigung und Sicherheit mit”, teilt das Unternehmen zur Personalie mit. Horstmanns Einstieg bei Stark war im allgemeinen Berliner Flurfunk schon monatelang bekannt, wurde bisher aber nie bestätigt. Das junge Berliner DefenseTech Stark sammelte seit der Gründung bereits 100 Millionen US-Dollar ein. Das Unternehmen gehört damit weiter zu den absoluten Hinguckern im boomenden DefenseTech-Segment. Zu den Investoren von Stark gehören bekannte Geldgeber wie Sequoia Capital, Tech-Investor Peter Thiel, In-Q-Tel, NATO Innovation Fund, Doepfner Capital und eben auch Project A. Bei der letzten Investmentrunde wurde die Jungfirma, die 2024 vom Quantum Systems-Gründer Florian Seibel und Sven Kruck gegründet wurde, mit rund 500 Millionen Dollar bewertet. Das DefenseTech aus der Hauptstadt setzt auf Kampfdrohnen (Loitering Munition System). Bei Project A soll Horstmann “weiterhin in die Investitionsaktivitäten eingebunden bleiben”. Project A ist hierzulande einer der aktivsten Investoren im DefenseTech-Segment. Mehr über Stark

Lilium
+++ Ausverkauf statt Neustart! Das kalifornische Luft- und Raumfahrtunternehmen Archer Aviation übernimmt die Überreste (konkret geht es um die Patente) des insolventen Münchner Flugtaxi-Startups Lilium – wie das Branchenmagazin Aerotelegraph zuerst berichtete. “Das Lilium-Patentportfolio umfasst Innovationen in den Bereichen Hochvolt-Systeme, Batteriemanagementsysteme, Flugzeugkonstruktion, Flugsteuerungssysteme, elektrische Antriebssysteme, Propellertechnik und Mantelpropeller-Technologie für eVTOL-Flugzeuge”, heißt es in einer Presseaussendung. Der Wettbewerber von Lilium zahlt dafür laut Bericht 18 Millionen Euro. Der Insolvenzverwalter spricht von einem Kaufpreis “im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich”. Zuletzt hatte sich vor allem die Ambitious Air Mobility Group (AAMG) um Lilium bemüht und schon von einem Neustart im DefenseTech-Segment gesprochen. “Der Verkauf an Archer bietet die höchste Transaktions- und Umsetzungssicherheit”, teilt der Insolvenzverwalter mit. Was man als Seitenhieb auf andere Bieter verstehen kann. AAMG zeigt sich in einer Pressemitteilung “zutiefst enttäuscht” vom Verkauf an Archer Aviation. “Diese Entscheidung missachtet den Wert für die Gläubiger, untergräbt die deutsche Industrie und begünstigt einen Bieter, der sich nicht in gleichem Maße zu Arbeitsplätzen oder lokalen wirtschaftlichen Auswirkungen bekannt hat”, heißt es weiter. Nach eigenen Angaben bot AAMG 30 Millionen “für die gesamten Vermögenswerte” von Lilium. Die ehemaligen Produktionshallen von Lilium in Oberpfaffenhofen gingen unterdessen an Quantum System. Das Flugtaxi-Startup Lilium schlitterte in den vergangenen Jahren gleich zweimal in die Insolvenz. Das deutsch-amerikanische Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC), bestehend aus dem Berliner Geldgeber Earlybird, dem Geldgeber 468 Capital und dem slowakischen Unternehmer Marian Bocek (DTM Investments) wollte Lilium nach der ersten Pleite retten. Die rettende Finanzspritze blieb jedoch aus. (Aerotelegraph) Mehr über Lilium 

Smedo – UpVisit – re:ignite
+++ Pleiten, Pech und Pannen! Das Hennigsdorfer MedTech Smedo ist insolvent. Zum Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Florian Linkert bestellt. Das Unternehmen, 2019 gegründet, kümmert sich um die berührungslose Messung von Vitaldaten. APEX Ventures und Brandenburg Kapital investierten zuletzt 1,66 Millionen Euro in Smedo. Auch das Stuttgarter Startup UpVisit, 2022 gegründet, ist insolvent. Zum Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Ilkin Bananyarli bestellt. Das Team wollte Orte zu einem “interaktiven Erlebnis” machen. Business Angels, ein lokales Banken-Konsortium und Crowdfunding-Geldgeber:innen investierten zuletzt 1,6 Millionen Euro in das Unternehmen. Zu guter Letzt ist auch re:ignite aus Chemnitz, 2020 gegründet, insolvent. Bei re:ignite konnten sich Gamer plattformübergreifend vernetzen. Mehr in unserer Offline-Rubrik

Xcamp
+++ Gründen mit Belohnungssystem! Mit Xcamp startet in Berlin ein neuer Inkubator. Das Team möchte dabei nicht weniger als “die Regeln der Startup-Welt grundlegend neu denken”. Die Hauptstädter rund um Claas Kauenhowen beschreiben Xcamp als “Betriebssystem für Gründer” bzw. “LinkedIn in Action”. Im Grunde geht es bei Xcamp um eine Plattform, auf der “Gründer:innen ihr Startup KI-getrieben bauen, managen und gezielt Unterstützung einbinden” können. Hinzu kommt eine Art Belohnungsystem. “Unterstützer:innen erhalten dafür Reward Credits: virtuelle Beteiligungen, die an den realen Marktwert gekoppelt sind. Startups reservieren im Gegenzug einen Teil ihrer Equity für die Community – ähnlich einem virtuellen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (vESOP)”. Mal eine andere Art der Zusammenarbeit.

Petcario
+++ Umbenennung: Das Dresdner PetTech AnimalsTag heißt nun Petcario. Das junge Unternehmen, 2021 von Pierre Pivorius gegründet, positioniert sich als “Plattform für digitale Haustierhaltung”. Mit Petcario ist es möglich alle Infos zu einem Tier, darunter Gesundheitsdaten und Hundesteuerdaten zu speichern. “Die integrierte Tierseite gibt außerdem Findern deines vierbeinigen Freundes die Möglichkeit, dein Tier schnell und sicher zu dir zurückzubringen, sollte es einmal verloren gehen”, heißt es zum Konzept. Mehr über Petcario

Gen Z
+++ Die klassische Startup-Erzählung – jung, dynamisch, purpose-driven – überzeugt nur noch eingeschränkt. Entscheidend ist nicht mehr das Image, sondern die Substanz: Welche Gründe sprechen dafür, genau hier zu arbeiten? Mehr im Gastbeitrag von Felix von Zittwitz

#DEALMONITOR

Investments & Exits
+++ HyImpulse sammelt 45 Millionen ein +++ Bees & Bears erhält 5 Millionen +++ Finanzspritze für Scopri +++ Archer Aviation übernimmt Lilium-Patente +++ IBB Ventures legt Pre-Seed-Fonds auf. Mehr im Deal-Monitor

Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3



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Maschmeyer erzählt: Mein verrückter Tag auf den Tech Weeks in San Francisco


Maschmeyer erzählt: Mein verrückter Tag auf den Tech Weeks in San Francisco

Carsten Maschmeyer über KI, Gründer und den kalifornischen Ausnahmezustand.
Maschmeyer

AI in Nail Design? Ein bisschen neugierig bin ich schon, was sich dahinter verbirgt. Eine KI, die für Fußnägel futuristische Motive entwickelt? Aber leider kollidiert die Zukunft der Nagelästhetik mit dem zeitgleich stattfindenden Vortrag „AI in Financial Services“. Das klingt vielleicht weniger unterhaltsam, aber – für mich – nützlicher.

Das erste Learning: AI or byebye

Grundsätzlich ist es so, dass es selten so schwierig war, einen Zeitplan zusammenzustellen. Das liegt daran, dass die Tech Weeks dezentral organisiert sind, die einzelnen Events sind über die riesigen Stadtgebiete von San Francisco und Los Angeles verteilt – und vieles davon findet gleichzeitig statt. Priorisierung ist wichtig, jeder Gründer kennt das. Und wer im Stadtverkehr von SF oder LA schon mal schnell von A nach B kommen wollte, weiß, dass „schnell“ überhaupt nichts geht. Vor allem, wenn allein nach SF mehr als 70.000 Menschen kommen und die Straßen zusätzlich verstopfen. Da hilft auch keine große Waymo-Flotte.

Fahrradtour und Croissants – aber leider nicht für mich

Der Tech-Week-Tag hätte statt mit „AI in Nail Design“ oder „AI in Financial Services“ auch mit „Hawk Hill Ride + Croissants“ beginnen können: 102 Investoren und Gründer haben sich angemeldet, um pünktlich um 7:00 Uhr mit dem Fahrrad über die Golden Gate Bridge und anschließend auf den Hawk Hill zu radeln, wo dann mit Kaffee und Croissants der Tag mit einem grandiosen Blick auf San Francisco startet. Für mich war die Fahrradtour auf den Berg keine Option, 7am bedeutet nämlich 16 Uhr in Deutschland, und mein Morgen ist für Deutschland-Calls reserviert.

Also ist erst um 10:30 Uhr mein erstes Event und ich höre Aliisa Rosenthal zu, die bis vor kurzem Head of Sales bei OpenAI war, wie und warum die Finanzindustrie zu den frühesten Anwendern von generativer KI gehörte. Ich bin einer von knapp 500. Es ist also „packed“, wie man sagt, die Versorgung mit Kaffee, Tee und Wasser klappt aber erstaunlich gut.

AI Agents bauen macht hungrig – ich hole mir eine Bowl

Ein paar Meter weiter erklärt kurz darauf die Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Oslo, welche Tech Opportunities Norwegens Hauptstadt bietet. Das spare ich mir aber, weil ich mir lieber um 13:00 Uhr bei Dedalus Labs erklären lasse, wie ich selbst AI Agents in 5 Minuten bauen kann. „No prior experience required“ wurde versprochen. Ganz stimmt das nicht.

AI Agents bauen macht hungrig und in San Francisco gibt es dasselbe, wie in allen Städten westlicher Prägung: Bowls, mit Hühnchen, Lachs oder vegan, auf viel zu viel Reis: Der weltweite großstädtische Einheitsgeschmack, man fühlt sich überall zuhause.

Wir alle werden bald OpenAI nutzen, ob wir wollen oder nicht

Das erste Learning: AI or byebye. Alles, wirklich alles auf den Tech Weeks dreht sich um Künstliche Intelligenz. Viele erfolgreiche Unternehmen wie Spotify, Walmart oder die Immobilienplattform Zillow integrieren nach und nach AI. Früher hätten sie noch versucht eine eigene zu bauen, mittlerweile ist aber ein Mega-Trend sichtbar: Kooperieren statt konkurrieren. Eine clevere Taktik von OpenAI, das eigene Wachstum vor allem darauf auszurichten, in reichweitenstarke Plattformen hineinzukommen. Wir alle werden bald OpenAI nutzen, ob wir wollen oder nicht – einfach, weil ChatGPT die meistgenutzte KI sein wird, die im Hintergrund läuft.

Das autonome Fahren funktioniert hervorragend

Um kurz vor 14 Uhr rufe ich mir ein Waymo, das mich ein paar Blocks weiter zu einem Vortrag über die aktuelle Exit-Situation in den USA bringen soll. Das autonome Fahren funktioniert grundsätzlich ganz hervorragend, außer ein menschlicher Autofahrer blockiert die Straße. Und wo sich natürliche Intelligenz hindurchquetschen würde, bleibt Künstliche Intelligenz stehen und wartet. Dadurch komme ich ein wenig zu spät.

Die Exit-Situation in den USA ist tatsächlich weit besser als in Europa und Deutschland. Das liegt nicht nur daran, dass die Acquisition-Kassen der Tech-Riesen gut gefüllt sind, sondern auch daran, dass kartellrechtliche Beschränkungen so gut wie gar nicht mehr gelten. Die Großen werden so noch größer und kaufen schnell auf, bevor Konkurrenz heranwächst. Die bessere Exit-Situation in den USA hat noch einen weiteren entscheidenden Effekt: Viele Investoren hier waren zuvor selbst Gründer, die einen erfolgreichen Exit hinter sich haben. Investoren, die selbst mal Gründer waren, sind risikobereiter, wissen, dass Venture Capital tatsächlich Risikokapital bedeutet und sind bereit, auch disruptive Ideen mit großen Summen zu unterstützen. Damit bleibt viel Kapital im Kreislauf aus Start-Up, Scale-Up und Exit und fließt wieder zurück in Start-ups. Ein sehr entscheidender Standortvorteil.

Warum ich auch überrascht war

Eine Stunde später höre ich mir bei einer Veranstaltung von Andreesen Horowitz die Sorgen einiger Juristen an, die bisher hochbezahlt Vertragswerke entworfen haben und ganz zurecht Angst haben, demnächst von Künstlicher Intelligenz abgelöst zu werden. Harvey AI gehört zu den größten Legal Techs in den USA und hat bisher mehr als 600 Mio Dollar eingesammelt. Gleichzeitig hat mehr als die Hälfte der Rechtsanwaltskanzleien keine AI-Strategie. Grundsätzlich bin ich überrascht, dass selbst hier in der sonst jeder Technologie gegenüber so aufgeschlossenen Bay Area die Angst groß ist, dass KI Unmengen an Arbeitsplätzen vernichtet. Jedenfalls sind sich alle, mit denen ich spreche, einig, dass nur noch diejenigen Chancen auf einen Job haben, die mit künstlicher Intelligenz gekonnt umgehen können.

Poker Night oder Vortrag? Lieber eigenes Event!

Währenddessen können im Nachbargebäude beim Tea Tasting Kontakte zwischen Investoren und Gründern geknüpft werden. Wie gut das funktioniert, weiß ich nicht, die Idee finde ich aber witzig. Unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten zwischen Gründern und Investoren bräuchten wir in Deutschland auch viel mehr. Bei uns ist das alles leider ein wenig formalisiert.

Um 16 Uhr hätte ich die Wahl zwischen der SF Poker Night (!), einem Vortrag darüber, welche Führung AI-Experten benötigen und Best-Practice-Vorträgen, in denen Gründer erzählen, wie sie am erfolgreichsten Investorengespräche absolviert haben. Keines davon schafft es in meinen Terminkalender, denn ich bereite mich auf unsere eigene Veranstaltung vor. Wir erwarten in unserem MGV-Office rund 300 Gäste zu einem Networking-Abend, der vor allem dem Dealflow dienen soll. Also viele Gründer, die vor einer Finanzierungsrunde stehen und gerne frühzeitig VC-Kontakte knüpfen wollen. Das geht mit Freigetränken und Foodtrucks leichter als mit Pitchdeck-Eingabemasken.

Die Tech Weeks sind das kalifornische Techtoberfest

Meine neugierige Frage, was denn die nächste große Entwicklung in AI sei, wird von vielen ähnlich beantwortet: Voice AI. Schon sehr bald werden wir nicht mehr wissen, ob wir mit einem Menschen oder einer Maschine sprechen. Der AI Act der EU schränkt bei uns einiges ein, was in den USA schon erfolgreich eingesetzt wird, nämlich die Erkennung menschlicher Emotion durch KI. Unicorns wie Observe.AI analysieren Kundengespräche und geben dem Call Center Agent (noch ist das ein Mensch) Hinweise, dass der Kunde genervt, freudig, ungeduldig oder enttäuscht ist. Bald schon wird die KI selbst mit dem Kunden sprechen.

Gegen 20 Uhr bin ich tatsächlich müde, der Jetlag wirkt nach und vor allem geht es am nächsten Tag in der Früh nach Los Angeles. LA gehört mittlerweile zu den wichtigsten Startup-Ökosystemen der Welt, knapp 10 Prozent aller US-Startups sind hier zu finden, was der Region schon den Namen „Silicon Beach“ eingebracht hat. Am 19. Oktober enden die Tech Weeks, quasi das kalifornische Techtoberfest. Bis dahin habe ich ein straffes Programm. Dass die Tech Weeks, die hier zu den wichtigsten Events der Start-up-Szene gehören, in Deutschland kaum bekannt sind, muss sich jedenfalls dringend ändern.



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