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Wirklich besser als der Arztbesuch?


In Deutschland benötigen versicherungspflichtige Bluttests einen Diagnosecode. Ohne diesen gibt es kein Laborformular. Ihr könnt zwar die meisten Tests ohne Rezept privat bezahlen, aber das ist nicht immer so einfach, wie es klingt, vor allem, wenn es um Hormontests geht. In der Regel braucht Ihr immer noch einen Arzt, der Euch berät, welche Marker untersucht werden sollen, und der Euch manchmal auch ein Rezept ausstellt. Ich habe diese Unterstützung nicht bekommen. Also habe ich aufgegeben, obwohl ich wusste, dass etwas nicht stimmt.

Einer der Ärzte ordnete schließlich eine allgemeine Blutuntersuchung an. Ich fügte ein Vitamin-Panel hinzu und bezahlte es privat. Die Ergebnisse waren erstaulich. Mein Vitamin-B12-Wert war extrem niedrig. Mein Vitamin-D-Wert war sogar noch schlechter. Ich begann sofort mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, und schon nach wenigen Tagen ging es mir deutlich besser.

Trotzdem bekam ich nie den Hormontest, um den ich ursprünglich gebeten hatte. Das änderte sich vor zwei Monaten, als ich Aware entdeckte.

Was Aware anders macht

Aware ist eine Plattform, die Menschen direkten Zugang zu Bluttests durch zertifizierte Labore ermöglicht. Sie erfasst mehr als 70 Biomarker aus verschiedenen Gesundheitsbereichen und stellt die Ergebnisse in einer gut gestalteten mobilen App zur Verfügung. Eine ärztliche Verschreibung ist nicht erforderlich, was einen großen Unterschied zum deutschen Gesundheitssystem darstellt.

Während diese Art von Service in den Vereinigten Staaten weit verbreitet ist, gibt es ihn in Deutschland erst seit kurzem. Aware ist derzeit in Deutschland, Österreich und den Niederlanden tätig.

Die App ist für iPhone und Android erhältlich. Der Download ist kostenlos, werbefrei und GDPR-konform. Nachdem Ihr Euer Profil eingerichtet habt, könnt Ihr einen früheren Bluttest für eine kostenlose Auswertung hochladen oder einen neuen Test direkt über die App buchen. Der Prozess ist einfach und vollständig digital.

Mein Blut mit Aware testen

Da ich in Berlin wohne, habe ich einen der Aware-Standorte besucht, um mir Blut abnehmen zu lassen. Die Buchung war einfach und schnell. Wenn ich wollte, hätte ich sogar noch am selben Tag einen Termin vereinbaren können. Da ich mich aber für ein Paket entschieden hatte, das eine gewisse Vorbereitung erfordert, buchte ich den Termin für einen späteren Zeitpunkt, der mir besser passte.

In der Sammelstelle war alles sauber, privat und professionell. Es gab vier Kabinen und geschultes Personal, das bereit war zu helfen. Für Menschen, die nervös sind oder bei denen der Blutdruck während der Blutabnahme abfällt, gibt es sowohl eine Sitz- als auch eine Liegeposition.

Moderne Büros mit transparenten Kabinen und einer Treppe, mit lila Akzenten.
Die Aware-Einrichtung in Berlin ist sauber, privat und professionell. Ihr könnt direkt in der App einen Termin vereinbaren und in manchen Fällen wird Euer Blut noch am selben Tag abgenommen. / © Aware

Ich habe einen umfassenden Test gebucht, der mehr als 75 Biomarker umfasste. Bei dieser Art von Paket dauerte es etwa zehn Tage, bis die Ergebnisse in der App angezeigt wurden. Einfachere Tests können innerhalb von zwei Tagen fertig sein.

Die App schickte eine Benachrichtigung, wenn die Ergebnisse verfügbar waren. Anweisungen zum Fasten, zum Absetzen von Nahrungsergänzungsmitteln oder zur Vorbereitung auf bestimmte Marker wurden in der App vorher deutlich erklärt. Aware arbeitet mit zertifizierten Laboren zusammen. In meinem Fall wurde die Probe von MDI Limbach in Berlin bearbeitet. Der Laborbericht erschien als PDF in der App, und ich konnte ihn mit meinem Arzt teilen.

Ein besserer Weg, Bluttestergebnisse zu sehen

Seit 2022 nehme ich an den jährlichen Blutuntersuchungen teil, die von der Versicherung übernommen werden. Normalerweise bekomme ich einen eingescannten Laborbericht, oft mit handschriftlichen Notizen, die ich kaum lesen kann. Manchmal ist der Scan nicht einmal das digitale Originaldokument.

Aware präsentiert Eure Daten auf eine viel verständlichere Weise. Auf der Registerkarte „Meine Gesundheit“ werden die Ergebnisse automatisch in Biomarker innerhalb und außerhalb des Bereichs unterteilt. Wenn etwas außerhalb des Referenzbereichs liegt, zeigt die App deutlich an, ob der Wert zu hoch oder zu niedrig ist.

Zu jedem Biomarker-Ergebnis gibt es eine Erklärung, was der Wert bedeutet, warum er möglicherweise abweicht und wie Ihr darauf reagieren könnt. Die Sprache ist verständlich und alles ist auf Euer Alter zugeschnitten. Die App zeigt auch Trends im Laufe der Zeit an, was umso nützlicher wird, je mehr Daten Ihr sammelt.

Aware geht noch weiter und bietet evidenzbasierte Vorschläge zur Verbesserung Eurer Ergebnisse. Dazu gehören Ernährungstipps, Bewegungsempfehlungen und Verweise auf medizinische Fachliteratur. Wenn ein Marker zu hoch ist, werden Euch praktische Möglichkeiten aufgezeigt, wie Ihr ihn wieder in einen gesunden Bereich bringen könnt.

Ärztliche Unterstützung, wenn ihr sie braucht

Für zusätzliche Unterstützung stellt Aware eine Verbindung zu Teleclinic her, einem Telemedizindienst eines Drittanbieters. Dieser ist nur in Deutschland verfügbar. Ich habe ihn getestet und innerhalb einer Stunde einen Videotermin bekommen, sogar an einem Samstag. Der Besuch wurde von meiner Versicherung abgedeckt.

Der Arzt, mit dem ich sprach, war hilfsbereit und zuvorkommend. Diese Funktion ist jedoch eher als Zusatzfunktion zu sehen. Es handelt sich um eine normale Online-Konsultation und nicht um eine spezielle Überprüfung Eurer Aware-Ergebnisse, es sei denn, Ihr fragt ausdrücklich danach. In meinem Fall kam ich mit vorbereiteten Fragen, was dazu beitrug, dass die Sitzung produktiv war.

Wo Aware versagt

Die Benutzeroberfläche ist klar und intuitiv. Die Informationen sind solide. Dennoch fühlen sich einige Funktionen zu allgemein an.

Nehmt zum Beispiel die Registerkarte „Aktionen“. Hier findet Ihr Ratschläge für Euren Lebensstil, die auf Euren Testergebnissen und Eurem Gesundheitsprofil basieren. Die Ratschläge werden von einem medizinischen Team geprüft und durch Forschungsergebnisse unterstützt. Allerdings können sich die Empfehlungen wie Dinge anfühlen, die Ihr bereits kennt. Wenn Euer Cholesterinspiegel zum Beispiel leicht erhöht ist, kann es sein, dass Euch gesagt wird, Ihr sollt mehr Ballaststoffe oder gesunde Fette essen, ohne dass Ihr etwas dazu sagen müsst.

Die App fragt zwar nach den Ernährungsgewohnheiten und dem Aktivitätsniveau, aber sie ist nicht mit Apple Health oder Google Fit integriert. Das bedeutet, dass Eure körperliche Aktivität, Schlafdaten und andere aufgezeichnete Gewohnheiten bei der Analyse nicht berücksichtigt werden. Das schränkt die Personalisierung der Vorschläge ein.

Auch bei der Sicherheit gibt es noch Verbesserungsbedarf. Aware bietet derzeit keine Zwei-Faktor-Authentifizierung, kein Face ID-Login und keine anderen Möglichkeiten, Euer Konto zu sperren. Auch wenn Euer Telefon einen Schutz auf Geräteebene bietet, wäre es beruhigend, wenn es mehr Sicherheitsebenen gäbe – vor allem für Gesundheitsdaten.

Preisgestaltung und Wert

Die Preise von Aware sind transparent und für den deutschen Markt wettbewerbsfähig. Grundlegende Tests beginnen bei 35 Euro, umfangreichere Pakete kosten zwischen 99 und 175 Euro. Das Pro-Abo kostet 99 Euro pro Jahr und gibt Euch Zugang zu vergünstigten Preisen. Wenn Ihr zum Beispiel ein Langzeit-Gesundheitspaket mit 44 Gesundheitsmarkern wählt, beträgt der reguläre Preis 125 Euro, aber mit dem Abonnement zahlt Ihr nur 80 Euro. Das Abonnement beinhaltet auch das unbegrenzte Hochladen von Bluttestergebnissen aus anderen Laboren.

Um auf mein Beispiel mit den Hormonwerten zurückzukommen: Meine Ärztin hatte Recht, als sie sagte, dass es in Deutschland teuer ist, dafür privat zu bezahlen. Viele Labore verlangen 15 bis 30 Euro pro Marker, und ein komplettes Screening kann leicht mehr als 250 Euro kosten, ohne jegliche Nachbetreuung.

In diesem Fall vereinfacht Aware alles auf einen Preis, mit zertifizierten Labortests, klaren Ergebnissen und optionaler medizinischer Unterstützung. Meiner Meinung nach ist das ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und der gesamte Prozess findet auf Eurem Telefon statt.

Schlussgedanken

Aware zielt nicht darauf ab, Euren Arzt zu ersetzen, und das ist auch gut so. Was es bietet, ist Zugang. Sie füllt eine Lücke im Gesundheitssystem, indem sie Labortests einfacher, schneller und transparenter macht. Für alle, die mit chronischen Symptomen zu kämpfen haben oder einfach nur langfristige Gesundheitskennzahlen verfolgen wollen, ist es ein kluges Werkzeug, das man haben sollte.

Am wichtigsten war für mich, dass ich endlich meine Hormonwerte bestimmen lassen konnte. Ich habe sie mit einem neuen Arzt geteilt, und wir haben die Daten genutzt, um meinen Behandlungsplan anzupassen. Allein dafür hat sich die Erfahrung gelohnt.



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Ihr habt die besten Produkte der IFA 2025 gewählt



Die IFA hat während der Messe ihre Bestenlisten veröffentlicht und wir haben uns gefragt: Was sagen eigentlich die, die es am meisten betrifft? Unsere Leser. Deshalb haben wir unseren Community´s Choice Award ins Leben gerufen und unsere wichtigsten Menschen befragt: Euch! Dabei war die Auswahl breit gefächert, und vom Staubsaugerroboter über KI-Haustiere bis zum Faltsmartphone gab es viel zu entdecken.

Und was kam heraus? Über 10.000 Teilnehmer, 21 Produkte, zwei Portale und eine Community: Der Community’s Choice Award ist jetzt beendet und die Besten der Besten sind gewählt. Doch wer konnte sich durchsetzen und wer sind die Top 3?

10.000 Stimmen und am Ende entscheiden 40

Lediglich 40 Stimmen trennen unsere Gewinner vom undankbaren 4. Platz, den sich Samsungs Micro RGB TV (MR95F) sichert. Er überzeugt unsere Community durch seine hervorragende Bildqualität und Benutzerfreundlichkeit und ist laut Hersteller der weltweit erste Micro-RGB-TV. Doch jetzt kommen wir zu Euren Top 3:

Samsung Galaxy Z Fold 7

Das Samsung Galaxy Z Fold 7 (Test) besticht natürlich durch seine weiter optimierte Falttechnik. Die gewohnte Samsung-Qualität und die Vielseitigkeit beeindruckten die Community, das besondere Highlight ist aber das außergewöhnlich schlanke Design. Davon konnten wir uns auch schon überzeugen: Im Test zeigte sich ein bärenstarkes Foldable, welches kaum noch dicker ist als ein reguläres Smartphone. 

LG SIGNATURE OLED T

Noch ein echter Dauerbrenner hat sich in die Top 3 gearbeitet. Der LG Signature OLED T. Der transparente TV macht sich auf Knopfdruck praktisch unsichtbar und bringt neue Möglichkeiten der Raumgestaltung in deutsche Wohnzimmer. Die Geschichte hinter ihm ist lang. Denn schon 2023 berichteten wir von der CES über einen Prototypen. Die offizielle Vorstellung erfolgte dann ein Jahr später. Preise und Modelle gab es dann wiederum ein Jahr später zu sehen und zur diesjährigen IFA 2025 ist er schlussendlich auch in Deutschland angekommen, wo er direkt unsere Community überzeugte.

Liebherr FNXa 522i

Die wohl größte Überraschung im Feld ist der Liebherr FNXa 522i. Dabei handelt es sich nicht um einen Betonmischer mit E-Antrieb oder einen riesigen Kran, sondern um einen Gefrierschrank. Er setzt auf eine spezielle Isolierung aus Lavagestein und Vakuum. Innovativ ist der Fokus auf Recyclebarkeit aller Komponenten bei gleichzeitig höchster Leistungs- und Effizienzklassifizierung.

Gewinnspiel: Apple iPhone kommt zum glücklichen Gewinner

Neben den drei Siegern des Community’s Choice Awards gibt es aber noch einen oder eine Gewinnerin. Jeder Teilnehmer, der uns seine E-Mail-Adresse hinterlassen hat, nimmt teil. Unsere Glücksfee zieht jetzt den oder die Glückliche, bei dem oder der wir uns in den kommenden Tagen melden. Wir sagen da schon einmal herzlichen Glückwunsch und bedanken uns natürlich bei jedem von Euch, der mitgestimmt hat. 



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Pro X Superlight 2c: Logitech G hat die Gaming-Maus Superlight 2 geschrumpft


Pro X Superlight 2c: Logitech G hat die Gaming-Maus Superlight 2 geschrumpft

Bild: Logitech

Logitech G hat die Gaming-Maus Superlight 2 geschrumpft, denn bei der neuen Logitech G Pro X Superlight 2c ist das „c“ im Namen Programm: Es handelt es sich um die kompakte („compact“) Variante der bekannten G Pro X Superlight 2. Sie kommt direkt mit allen Features, die die Basisversion mit Firmware-Updates erhalten hat.

Die neue Logitech G Pro X Superlight 2c

Die neue Logitech G Pro X Superlight 2c ist schnell umrissen. Es handelt sich um eine Maus mit der Technik der bekannten Logitech G Pro X Superlight 2 (Test) im etwas kompakteren und daher auch noch einmal leichteren Chassis. Laut Pressemitteilung hat Logitech von Modell 2 auf 2c den Mausrad-Dekordierer sowie die zwei seitlichen Buttons angepasst. Details dazu gibt es keine.

Die neue Logitech G Pro X Superlight 2c (Bild: Logitech)

Mit aktuellem Hero-2-Sensor

Die 2c bietet dabei direkt ab Start die Spezifikationen, die Logitech dem Hero-2-Sensor bei der Superlight 2 erst durch Firmware-Updates verpasst hat: 100 bis 44.000 DPI und 8.000 Hertz über den Lightspeed-Funkstandard.

Die Batterielaufzeit ist mit 95 h gleich geblieben, der Akku also höchstwahrscheinlich ebenfalls der gleiche. Auch die Kompatibilität zu Logitechs Powerplay-Mauspads (Test) ist weiterhin gegeben.

Das Gewicht sinkt mit der 2c-Version in Europa um 7 Gramm auf 53 Gramm. Außerhalb der Region EMEA sind es sogar nur 51 Gramm, weil Logitech den Akku nicht ummanteln muss. Das Volumen der 2c fällt um 5 Prozent geringer aus.

Zum Start deutlich teurer

Die neue Logitech G Pro X Superlight 2c ist ab dem 21. Oktober in den Farben Schwarz, Weiß und Magenta zum UVP von 169,99 Euro verfügbar. Die Logitech G Pro X Superlight 2 ist am Markt allerdings mittlerweile bereits ab 116 Euro zu bekommen.

Die neue Logitech G Pro X Superlight 2c in Weiß, Schwarz und Magenta (Bild: Logitech)

ComputerBase hat Informationen zu dieser Meldung von Logitech unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.



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Ein Extra macht fast sprachlos


Und ja, wir wissen, was Ihr denkt: „Noch ein Elektro-SUV aus China?“ Aber genau das macht es spannend. Denn der G9 ist nicht irgendein Exot, sondern ein Modell, das in Europa das Zeug hat, den Mart in der Groß-SUV-Liga ordentlich aufzumischen. Mit satten Leistungswerten, viel Komfort und einer 800-Volt-Schnellladetechnologie, die selbst gestandene Premium-Marken alt aussehen lässt, will Xpeng Euch zeigen, dass man sich vor Tesla, BMW oder Mercedes nicht verstecken muss. Und nach unserem Test können wir schon mal verraten: Dieses E-Auto ist kein Außenseiter, sondern ein ernst zu nehmender Konkurrent.

Xpeng G6 (2025): Design – wenn Futurismus auf Eleganz trifft

Gehen wir mal ums Auto herum: Der erste Eindruck zählt, und da punktet der Xpeng G9 (2025) sofort. Die Front wirkt klar, aufgeräumt und gleichzeitig futuristisch. Besonders auffällig ist die durchgehende LED-Lichtleiste, die das ganze Auto optisch breiter wirken lässt. Ein Signature-Move, den Xpeng bewusst gewählt hat, um Wiedererkennungswert zu schaffen. Dazu kommen rahmenlose Türen, versenkte Türgriffe und aerodynamische Räder in 20 oder 21 Zoll.

Xpeng G9 (2025) Seitenansicht.
Groß! Der Xpeng G9 (2025) ist ein SUV der wuchtigeren Form. / © Hayo Lücke / nextpit

Stellt Euch vor, Ihr fahrt mit dem G9 durch die Innenstadt – die Blicke sind Euch schon allein wegen der enormen Abmessungen des Autos sicher. Das Design wirkt aber nicht protzig, sondern modern und selbstbewusst. Fast fünf Meter Länge lassen den SUV imposant erscheinen, aber durch die fließenden Linien wirkt er gleichzeitig eleganter als viele klobige Konkurrenten. Ein bisschen wie eine Mischung aus Tesla Model X und Mercedes EQE SUV – nur eigenständiger.

Innenraum – digitale Lounge statt klassischer Fahrerkabine

Im Interieur wird’s spannend: Öffnet Ihr die Türen, merkt Ihr sofort, dass Xpeng nicht nur beim Design, sondern auch beim Innenraum etwas Besonderes bieten will. Das Motto lautet ganz klar: Digital trifft Premium.

Ihr werdet begrüßt von einer riesigen Display-Landschaft, die den Innenraum fast schon wie ein futuristisches Wohnzimmer wirken lässt. Zwei 15-Zoll-Touchscreens dominieren die Mittelkonsole, ergänzt durch ein volldigitales Kombiinstrument hinter dem Lenkrad. Der Beifahrer bekommt hier einen eigenen Screen – perfekt für Netflix, YouTube oder einfach, um sich während der Fahrt die Zeit zu vertreiben. Für den Fahrer bleibt das, was sich der Beifahrer ansieht, aber unsichtbar. Er schaut auf einen für ihn schwarzen Monitor.

Das Raumgefühl ist enorm. Der G9 ist knapp 4,90 Meter lang und bietet dadurch Platz in Hülle und Fülle. Vorne habt Ihr richtig viel Bewegungsfreiheit, die Mittelkonsole ist aber vielleicht etwas hoch ausgefallen; was die Beinfreiheit einschränkt. Hinten wird’s dann richtig luxuriös – fast drei Meter Radstand sorgen für Beinfreiheit, die Ihr sonst nur in Oberklasse-Limousinen findet. Die Sitze lassen sich elektrisch verstellen, die Lehnen kippen bis zu zehn Grad nach hinten. So entsteht auf der Rückbank fast Wohnzimmer-Atmosphäre.

Ihr wollt lange Reisen mit der Familie machen? Kein Problem. Ihr wollt als Geschäftsmensch entspannt auf dem Rücksitz sitzen, während ein Fahrer lenkt? Auch kein Problem. Der Xpeng G9 will beides sein: Familien-SUV und Business-Lounge.

Xpeng G9 (2025) Kofferraum
Platz satt auch im Kofferraum des Xpeng G9 (2025): 660 Liter lassen sich auf bis zu 1.576 Liter erweitern. / © Hayo Lücke / nextpit

Komfort – mehr als nur Sitzheizung

Natürlich gibt’s die Standards, die man von einem Premium-SUV erwartet: Sitzheizung, Sitzbelüftung, Memory-Funktion, Panorama-Glasdach mit UV-Schutz. Aber Xpeng geht noch einen Schritt weiter. Gegen Aufpreis gibt’s Massagesitze – und zwar nicht nur vorne, sondern sogar hinten. Dazu Nappaleder, einen Dachhimmel in Wildlederoptik und ein High-End-Soundsystem von Dynaudio, das Euch richtig in den Sitz drückt. Sogar ein Lautsprecher ist dann im Fahrersitz verbaut, sodass Ihr Musik förmlich spürt.

Einziger Nachteil: Der Sonnenschutz des Glasdachs ist nicht optimal gelöst. Das Glas ist zwar stark getönt und schützt vor UV-Strahlung, aber ein zusätzlicher Rollo fehlt. Gerade im Hochsommer könnte das für einige von Euch ein Minuspunkt sein.

Varianten, Leistung & Reichweite – für jeden der passende G9

Xpeng macht es Euch leicht, den passenden G9 zu finden, denn es gibt drei klare Varianten:

  1. Standard Range (RWD): 351 PS, 502 km WLTP-Reichweite.
  2. Long Range (RWD): 351 PS, 585 km WLTP-Reichweite – perfekt für Vielfahrer.
  3. Performance (AWD): 575 PS, 540 km Reichweite, 0–100 km/h in 4,2 Sekunden.

Alle Versionen sind bei 200 km/h abgeregelt. Klingt vielleicht nach Limitierung, ist aber im Alltag völlig ausreichend. Auf deutschen Autobahnen könnt Ihr damit locker mitschwimmen – und Überholmanöver sind, gerade mit der Performance-Variante, mehr als souverän.

Xpeng G9 (2025) in der Heckansicht.
Das Heck des Xpeng G9 (2025) dominiert ein durchgehendes LED-Lichtband. / © Hayo Lücke / nextpit

Fahreindruck – entspannt cruisen oder Raketenstart

Beim Fahren merkt Ihr sofort, dass der G9 nicht nur auf dem Papier glänzen will. Im Stadtverkehr ist das große SUV überraschend leichtfüßig. Dank Kamerasystemen und guter Rundumsicht fühlt er sich nicht wie ein 5-Meter-Schiff an.

Auf der Autobahn überzeugt der G9 mit:

  • sehr guter Geräuschdämmung,
  • stabilem Fahrwerk,
  • sattem Durchzug auch bei höheren Geschwindigkeiten.

Und wenn Ihr richtig Spaß haben wollt, aktiviert Ihr den Sportmodus. Dann wird der G9 zur Rakete. Tretet Ihr unter Zuhilfenahme des sogenannten Launch-Modes aufs Strompedal, katapultiert der Wagen Euch in 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dann spürt ihr einen Punch, der Euch und Eure Mitfahrer kräftig in die Sitze presst.

Klar, das Gewicht von rund 2,3 Tonnen merkt man in Kurven, aber das ist in dieser Fahrzeugklasse völlig normal. Dafür gibt’s bei der Performance-Version eine Luftfederung, die sich in fünf Stufen einstellen lässt. So könnt Ihr den SUV nach Belieben höher oder tiefer legen – praktisch für Offroad oder sportliche Fahrten.

Reichweite – was im Alltag wirklich drin ist

WLTP-Werte sind schön, aber uns interessiert die Praxis. Und da zeigt der G9 solide Ergebnisse:

  • In der Stadt schafft die Long-Range-Version locker über 500 km, weil die Rekuperation viel Energie zurückholt.
  • Auf der Autobahn bei 130 km/h pendelt Ihr Euch bei etwa 400–450 km ein.
  • Im Winter mit Heizung und kalten Temperaturen sinkt die Reichweite auf 300–350 km.

Das ist kein Nachteil des G9, sondern betrifft praktisch alle Elektro-SUVs dieser Größe. Positiv: Eine Wärmepumpe ist serienmäßig dabei und sorgt für bessere Effizienz bei Kälte.

Laden – der große Trumpf des Xpeng G9

Einer der größten Pluspunkte des neuen Xpeng G9 (2025): das Laden. Der Xpeng G9 (2025) hat ein 800-Volt-System und kann mit bis zu 525 kW (!) laden. Das ist Wahnsinn und aktuell absolute Spitzenklasse. Zum Vergleich: Tesla Model Y kommt auf 250 kW, Mercedes EQE SUV auf etwa 170 kW. Was bedeutet das für Euch in der Praxis?

  • Von 10 auf 80 % in nur 12 Minuten – wenn Ihr eine passende Schnellladesäule erwischt.
  • Selbst die Standard-Range-Version lädt mit 445 kW noch schneller als viele Premium-Konkurrenten.

Damit wird der G9 zum perfekten Langstreckenauto. Kurze Kaffeepause, und schon seid Ihr wieder bei fast voller Batterie.

Xpeng G9 (2025) an einer Ladesäule.
Ladeleistung satt: der Xpeng G9 (2025) ist ein echter Lade-Champion der Gegenwart. / © Hayo Lücke / inside digital

Zu Hause ladet Ihr mit 11 kW – das reicht völlig aus, um über Nacht wieder voll zu sein. Vehicle-to-Load (V2L) gibt’s auch, Ihr könnt also über Adapter Eure Kaffeemaschine, Werkzeuge oder Campinggeräte direkt am Auto betreiben.

Technik & Ausstattung – viel Serie, wenig Aufpreis

Auch hinsichtlich der Ausstattung für hohe Sicherheit zeigt sich, dass Xpeng verstanden hat, was Ihr wollt. Viele Features, die bei deutschen Herstellern mehrere Tausend Euro Aufpreis kosten, sind hier schon drin:

  • Spurhalte- und Abstandsassistent,
  • Verkehrszeichenerkennung,
  • Totwinkelwarner,
  • Parkassistent mit 360-Grad-Kameras,
  • Over-the-Air-Updates,
  • Sprachsteuerung und App-Anbindung.

Praktisch: Ihr könnt das Auto per Smartphone vorheizen, fernparken oder überprüfen, ob die Türen verriegelt sind.

Xpeng G9 (2025) Blick vom Fahrersitz nach hinten
Eine breite C-Säule schränkt im Xpeng G9 (2025) den Blick nach hinten ein. Macht aber nichts! Es gibt eine 360-Grad-Kamera serienmäßig. / © Hayo Lücke / nextpit

Preis & Konkurrenz – Premium, aber günstiger

Und der Preis? Der Xpeng G9 (2025) startet in Deutschland bei 59.600 Euro. Klar, kein Schnäppchen, aber im Vergleich ziemlich attraktiv. Ein Mercedes EQE SUV oder ein BMW iX3 liegen teils deutlich höher. Tesla Model Y Performance kostet minimal mehr, bietet aber deutlich weniger Ladeleistung. Farboptionen kosten Aufpreis (1.000–1.500 Euro), ebenso wie die Black Edition mit sportlichen Details. Aber selbst voll ausgestattet bleibt der G9 oft günstiger als die Konkurrenz.

Fazit – Der Xpeng G9 (2025) liefert ab

Der neue Xpeng G9 ist ein Elektro-SUV für alle, die viel Platz, Komfort und Technik wollen, ohne gleich 80.000 oder 90.000 Euro auszugeben. Ideal für Familien, Vielfahrer, Technik-Fans und alle, die einfach Lust haben, etwas Neues auszuprobieren. Weniger geeignet, wenn Ihr ein kleines Stadtauto sucht oder permanent mit Vollgas über die Autobahn wollt.

Aber eines ist klar: Der Xpeng G9 (2025) ist kein Exot, sondern ein ernst zu nehmender Player im Premium-Segment. Mit seiner Reichweite, seiner Ladegeschwindigkeit und seinem Preis-Leistungs-Verhältnis ist er eine echte Alternative zu Tesla, Mercedes und BMW – und zeigt eindrucksvoll, dass chinesische Hersteller den europäischen Markt nicht nur angreifen, sondern auch bereichern können.



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