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Datenschutz & Sicherheit

Zwei EU-Agenturen sollen bei der Drohnenabwehr helfen


Beim Treffen einiger EU-Innen- und Justizminister*innen in München kündigte der EU-Migrationskommissar Magnus Brunner Anfang Oktober an, dass Frontex künftig eine Rolle in der Drohnenabwehr übernehmen könnte. Die Aussage fiel aus aktuellem Anlass: Das Treffen fand statt, während der Münchner Flughafen wegen mutmaßlicher Drohnensichtungen zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden den Betrieb einstellen musste. Es war nur einer von inzwischen Dutzenden Vorfällen, bei denen sogenannte kritische Infrastrukturen in Europa durch Drohnenüberflüge unbekannten Ursprungs gestört wurden.

Neu sind die Anti-Drohnen-Aktivitäten von Frontex nicht. Die Grenzagentur testet seit Jahren Technologien, um unerwünschte Drohnen an den EU-Außengrenzen zu erkennen. Ziel ist es etwa, Schmuggel und unerlaubte Überwachung zu verhindern. Die Frontex-Systeme könnten aber in Amtshilfe für andere Behörden zur Strafverfolgung eingesetzt werden. Ein weiteres Szenario ist es, die entdeckten Fluggeräte anschließend mit verschiedener Technik zu „neutralisieren“.

Im Sommer hat die EU-Grenzagentur in Estland dazu einen „Counter-Unmanned Aircraft Systems (C-UAS) Prize Contest“ gestartet. In die zweite Phase des Wettbewerbs schafften es die Firmen Adevex Soluciones, Dat-Con, Hertz Systems, MBDA France und Nordic Air Defence. Sie wurden bereits mit jeweils 20.000 Euro prämiert. Insgesamt gibt Frontex für den Wettbewerb 480.000 Euro aus.

Wettbewerb ohne Öffentlichkeit

Das Finale mit „Live-Tests“ der Systeme sollte im Oktober in Lissabon stattfinden. Öffentlichkeit wollte Frontex nicht dabei haben. Auf Anfragen von netzpolitik.org zu Termin und Ort des „Wettbewerbs“ und Bedingungen für eine journalistische Beobachtung antwortete die Grenzagentur wochenlang nicht – beziehungsweise erst, nachdem die Veranstaltung auf einem Militärgelände in Portugal bereits stattgefunden hatte.

„Vielen Dank für Ihre Geduld. Ich freue mich, Ihnen nun die Informationen über den Abschluss der Testphase für den Counter-UAS-Preiswettbewerb mitteilen zu können“, hieß es in einer E-Mail. Da es sich um sensible Technologie handele, hätten Details bis zum Abschluss dieser Phase geheim gehalten werden müssen. Eine ungewöhnliche Maßnahme, denn Frontex ist kein Geheimdienst, sondern eine Grenzpolizei, die parlamentarisch und durch Öffentlichkeit kontrolliert werden soll.

Auf Ebene des Rates diskutieren die EU-Mitgliedstaaten derzeit, wie Frontex bei Luftraumverletzungen durch Drohnen stärker unterstützen kann. Voraussetzung wäre der Antrag eines Mitgliedstaats. Migrationskommissar Brunner kündigte an, dass weitere 250 Millionen Euro aus dem Grenzschutzfonds „speziell für Drohnen“ ausgegeben werden sollen. Das Geld könne für Überwachungssysteme, Anti-Drohnen-Verteidigung und grenzüberschreitende Koordination verwendet werden. Offen blieb, ob diese Gelder auch an Mitgliedstaaten fließen sollen.

Ein Kommissionssprecher präzisierte, dass es bei den Drohnenplänen für Frontex „um Grenzüberwachung“ gehe, „also darum, Dinge zu entdecken und zu finden, die zum Beispiel auf See passieren“. Unter anderem soll der Flughafenschutz „definitiv Teil des künftigen Aufgabenbereichs von Frontex sein“, sagte Brunner. Allerdings bräuchte die Agentur für die „Neutralisierung“ der entdeckten Fluggeräte eine Erlaubnis. Die Kommission arbeitet dazu an einem Reformvorschlag für das Frontex-Mandat, der bis Ende 2026 vorgelegt werden soll.

Neue EU-Strukturen für Drohnenabwehr

Aus einem Ratsdokument, das die britische Bürgerrechtsorganisation Statewatch vergangene Woche veröffentlicht hat, geht hervor, wie die EU ein institutionelles Fundament für den Umgang mit Drohnenbedrohungen aufbaut. Die Kommission hat dazu eine „Counter-Drone Expert Group“ eingerichtet, in der Innen- und Verteidigungsministerien, Strafverfolgungsbehörden und nationale Geheimdienste vertreten sind. Die Runde soll operative Erfahrungen bündeln und strategische Empfehlungen vorbereiten. Außerdem prüft die Kommission die Harmonisierung der Regeln für den Einsatz von Abwehrtechnik mit dem Ziel, ein einheitliches EU-Regelwerk vorzulegen.



Unter Horizon Europe gibt es weitere Forschungsprogramme zu Anti-Drohnen-Technologien. Ab 2028 könnten zusätzliche Mittel aus dem geplanten European Competitiveness Fund bereitstehen. Die Kommission erwägt zudem, die Mitgliedstaaten über den Grenzverwaltungsfonds bei Beschaffungen im Umfang von bis zu 250 Millionen Euro zu unterstützen, etwa durch gemeinsame Ausschreibungen.

Polizeiagentur kündigt Bericht an

Die EU-Polizeiagentur Europol will noch dieses Jahr einen umfangreichen Bericht Bedrohungen zu durch unbemannte Systeme vorlegen. Viele Inhalte sind bereits bekannt – andere sickern durch. Seit 2022 will Europol etwa beobachtet haben, dass Drohnen in allen Einsatzumgebungen zum Standardrepertoire organisierter Kriminalität, terroristischer Gruppen und staatlicher Akteure gehören. Sorgen bereitet Europol, dass neue Geräte über größere Reichweiten verfügen, autonomer agieren und zunehmend koordiniert einsetzbar sind.

Als technologische Haupttreiber für Drohnen-Bedrohungen sieht Europol künstliche Intelligenz, das Wachstum der Robotikindustrie und militärische Innovationen. Die Agentur empfiehlt daher, ein europäisches Kompetenzzentrum für unbemannte Systeme zu schaffen sowie einheitliche Standards, Zertifizierungen und Beschaffungsprozesse für Anlagen zur Detektion und Abwehr. Ebenso soll eine europaweite Datenbasis zum kriminellen Einsatz von Drohnen aufgebaut werden, um forensische Analysen und Abwehrmaßnahmen zu verbessern.

Eine Tabelle mit Ländern und den zugehörigen Regelungen, ob drohnen abgeschossen werden dürfen.
In einigen EU-Staaten dürfen Polizeien Drohnen abschießen, andere bereiten dies vor. – Alle Rechte vorbehalten Frontex

Zudem rät Europol zu gemeinsamen Testumgebungen, sogenannten physischen Sandboxes, und erweiterten Trainingsprogrammen für Polizei und Sicherheitsbehörden. Dazu will die Kommission ein Drohnen-„Living Lab“ an einem der Standorte des EU-Forschungszentrums einrichten. Vorgesehen sind standardisierte Testverfahren sowie Schulungen für Einsatzkräfte und Betreiber kritischer Infrastrukturen. Hinzu kommt der Ausbau gemeinsamer Kapazitäten in den spezialisierten Polizeinetzwerken, darunter ATLAS, in dem Europol Spezialeinheiten aus europäischen Ländern koordiniert. Diese könnten die unerwünschten Drohnen dann abschießen – sofern die jeweiligen nationalen Polizeigesetze dies erlauben.



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Datenschutz & Sicherheit

Schweiz: Palantir-Software hat verheerende Risiken


Der Chef von Palantir, Alex Karp, residiert auch in einem Anwesen in der Schweiz. Der US-Tech-Konzern expandiert sein Geschäft mit Analysesoftware schon mehrere Jahre nach Europa. Was liegt da näher, als auch den Eidgenossen die Palantir-Systeme anzudienen? Genau das versuchte das militärnahe Unternehmen über Jahre – aber biss sich die Zähne aus.

Das berichtet das Magazin „Republik“ aus der Schweiz. Die Journalisten haben mit Hilfe von 59 Anfragen nach dem Öffentlichkeits­gesetz in einer lesenswerten Analyse nachvollzogen, wie sich der Konzern an öffentliche Stellen ranwanzte, um seine Software bei den Schweizer Bundes­behörden und beim Militär an den Mann zu bringen. Der Palantir-CEO und Milliardär Karp gab sich höchstselbst die Ehre und empfing den damaligen Bundeskanzler Walter Thurnherr.

Die Analyse enthält auch einen 20-seitigen internen Evaluationsbericht der Armee. Darin werden Vorzüge, aber auch Risiken eines Palantir-Einsatzes beschrieben, die letztlich zur Ablehnung einer Kooperation mit dem Konzern führten. Die Militärexperten kommen zu dem Schluss, dass ein Abfluss von Daten aus den Palantir-Systemen technisch nicht verhindert werden könne.

Das jedoch lässt die von polizeilichen Palantir-Nutzern in Deutschland gebetsmühlenartig wiederholte Behauptung, ein Abfluss der polizeiinternen Daten sei technisch gar nicht möglich, unglaubwürdig erscheinen. Sie dürfte sich eher auf bloße Zusicherungen des US-Konzerns, nicht aber auf technische Fakten stützen. Denn die Software ist proprietär, weswegen technische Einblicke darin nur begrenzt möglich sind.

Die vier deutschen Landespolizeien und deren Innenminister, die Verträge mit Palantir eingegangen sind, wirken einmal mehr ignorant gegenüber diesen ernsten Risiken, die eine Kooperation mit dem Konzern mit sich bringen: Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und nun auch Baden-Württemberg.

Palantir

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Daumen runter für Palantir

Palantir-Software, wie sie auch von deutschen Polizeien eingesetzt wird, verbindet heterogene Datenbanken und analysiert Verbindungen von Datenpunkten oder Mustern darin. Zuvor fragmentierte Daten werden also zusammengeführt. Damit werden beispielsweise Verbindungen von Menschen sichtbar oder geographische Bewegungen verfolgbar.

Im Evaluationsbericht heißt es zu den Risiken für die in die Palantir-Systeme eingepflegten Daten:

Palantir ist ein Unternehmen mit Sitz in den USA, bei dem die Möglichkeit besteht, dass sensible Daten durch die amerikanische Regierung und Geheim­dienste eingesehen werden können.

Die Risikoeinschätzung der Militärs weist auf weitere Problemfelder, die von den polizeilichen Palantir-Vertragspartnern in Deutschland auch gern wegdiskutiert werden. Die Palantir-Software führe zu einer Abhängigkeit vom US-Anbieter, insbesondere „von externem hochqualifizierten Personal“. Ob „für die Implementierung, den Betrieb und die Wartung der Systeme dauerhaft technisches Fachpersonal von Palantir vor Ort benötigt wird“, sei unklar.

Auch drohe der Verlust der Daten­hoheit und der „nationalen Souveränität“. Das Kostenrisiko sei außerdem schwer abzuschätzen, da es keine Preislisten gebe. Das betrifft die Implementierung und Anpassung der Software und die Datenmigration, aber auch Lizenzgebühren und Wartungskosten. Man könne „genaue Beträge nur durch direkte Verhandlungen“ ermitteln.

Zudem werden die starken Eingriffe in die Privatsphäre in dem Bericht problematisiert, die durch die umfassende Daten­sammlung und -analyse entstehe. Auch die Diskriminierung spielt dabei eine Rolle, denn es könne dazu kommen, „dass bestimmte Personen aufgrund statistischer Zusammen­hänge ungewollt ins Visier geraten“.

Das Schweizer Bundesamt für Rüstung prüfte den Einsatz von Palantir-Software für ein bestimmtes Softwaresystem, das „Informatiksystem Militärischer Nachrichtendienst“. Dafür lagen vorgegebene Kriterien der Ausschreibung vor. Eines davon erfüllt das Palantir-Angebot nicht. Das Amt gibt den Journalisten aber keine Auskunft, um welches Kriterium es sich handelte. Das dazu veröffentlichte Schreiben besteht fast nur aus Schwärzungen.

Das Problem heißt nicht nur Palantir

Nimmt Dobrindt die Risiken in Kauf?

Die Eidgenossen entschieden sich gegen den Einsatz von Palantir-Produkten. Es war ihnen ein zu großes Risiko. Die Empfehlung lautet knapp: „Die Schweizer Armee sollte Alternativen zu Palantir in Betracht ziehen.“

Der Bericht stammt von Anfang Dezember 2024. Seither hat der 2003 gegründete US-Anbieter seine überaus engen Verbindungen zur Trump-Regierung noch intensiviert und durch Karp-Interviews medial begleitet. Die Software wird zwar in Kriegsgebieten von US-Geheimdiensten und -Militärs schon jahrelang intensiv genutzt. Doch seit dem Börsengang im Jahr 2020 wuchs Palantir zu einem der größten US-Tech-Konzerne heran.

Wenn die Risiken der Zusammenarbeit in Fragen der Datenhoheit und gar dauerhaften Abhängigkeit, der digitalen Souveränität, des Datenabflusses und bei den Grundrechtseingriffen von den Schweizern als so erheblich eingeschätzt werden, drängt sich die Frage auf, warum die deutschen Landespolizeien und Landesinnenminister zu einer anderen Einschätzung kommen. Es bleibt ihr Geheimnis.

Der deutsche Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) weigert sich bisher, diese Fakten anzuerkennen. Denn er schließt nicht aus, Palantir-Produkte bei den Polizeien des Bundes einzuführen. Sein geplantes „Sicherheitspaket“ umfasst auch die sog. automatisierte Datenanalyse, so dass auch die Polizeien des Bundes ihre Datenbanken automatisiert erschließen und auswerten könnten.

Wenn er für die polizeiliche Datenanalyse­software mit dem US-Konzern kooperieren wollte, würden Millionen Datensätze, auch von völlig unverdächtigen Menschen, diesen nun hinlänglich bekannten Risiken ausgesetzt. Aber eigentlich müsste Palantir als möglicher Vertragspartner schon wegfallen, weil er mit der vielgepriesenen „digitalen Souveränität“ nicht kompatibel ist. Denn selbst bei lockerer Auslegung von „digital souverän“ kann die proprietäre Softwarelösung des US-Konzerns nicht akzeptabel sein.



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Syncthing‑Fork unter fremder Kontrolle? Community schluckt das nicht


Kontroverse rund um Syncthing-Fork: Das GitHub-Repository des Projekts, einer beliebten Android-Variante der Dateisynchronisations-Software Syncthing, war erst nicht mehr verfügbar und tauchte dann unter zweifelhaften Umständen wieder auf. Wie Nutzer im offiziellen Syncthing-Forum berichten, verschwand das Projekt des Entwicklers Catfriend1 plötzlich. Der Maintainer selbst ist seitdem nicht erreichbar und hat sein Profil auf privat gestellt.

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Syncthing ermöglicht die dezentrale Synchronisation von Dateien zwischen verschiedenen Geräten ohne Cloud-Anbieter. Da die Anwendung vollen Zugriff auf das Dateisystem hat, sorgt das plötzliche Verschwinden des Repositorys in der Community für erhebliche Verunsicherung.

Laut Aussagen im Forum handelt es sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art. Ein Nutzer berichtet, dass es 2025 bereits dreimal zu Repository-Resets gekommen sei. Syncthing-Mitbegründer Jakob Borg erklärte im Forum, dass es im Juli einen ähnlichen Ausfall gab, bei dem die Repository-History neu geschrieben wurde, um unangemessene Inhalte zu entfernen. Das Repository sei damals korrekt zurückgekehrt.

Jetzt ist die Situation jedoch anders: Ein neuer GitHub-Account namens researchxxl hat das Projekt offenbar übernommen. Es gibt jedoch keine öffentlich nachvollziehbare, verifizierbare Übergabe durch Catfriend1 – in bekannten Kanälen ist zumindest nichts dergleichen zu finden. Und das, obwohl der neue Maintainer theoretisch nun beliebigen Code unter der bisherigen Signatur auf eine große Zahl von Geräten bringen könnte. In der Community wird die Kommunikation des neuen Projektverantwortlichen wenigstens als ausweichend, beschwichtigend und wenig transparent wahrgenommen. Konkrete Fragen nach der Übergabe und nach mehr Offenlegung bleiben weitgehend unbeantwortet oder werden heruntergespielt.

Technisch wurden die bisherigen Änderungen von einigen Leuten geprüft und es wurden keine offensichtlichen bösartigen Modifikationen gefunden; F‑Droid baut die App zudem reproduzierbar und verifiziert, ob der veröffentlichte Code zu den Binaries passt. Dass „bisher nichts Böses gefunden“ wurde, ist aber explizit kein langfristiger Vertrauensbeweis – zum Beispiel könnten zukünftige Commits nach dem Abflauen der Kontroverse weniger genau kontrolliert werden und der neue Schlüsselhalter hat dauerhaft weitreichende Rechte.

In einem GitHub-Issue lassen sich die organisatorischen Fragen, etwa zur Einrichtung von Build-Prozessen, zur Freigabe über F-Droid und zur möglichen Umbenennung des Projekts, öffentlich nachvollziehen. Dabei meldet sich auch der bereits bekannte Entwickler und Play‑Store‑Verwalter nel0x, der bei der Weiterentwicklung helfen will – mehrere Syncthing‑Entwickler und Teile der Community erklären, dass sie eher seinen Builds vertrauen und hoffen, dass zum Beispiel F‑Droid künftig dorthin umzieht.

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Aus Sicherheitssicht besonders problematisch: Unklar ist, ob der neue Account Zugang zu den Signierschlüsseln der ursprünglichen App hat – diese Frage wird in der Community intensiv diskutiert. Allein die Möglichkeit wirft jedoch Fragen zur Sicherheit der App auf, da unklar ist, wie diese Schlüssel in die Hände des neuen Maintainers gelangt sind. Ohne offizielle Stellungnahme von Catfriend1 lässt sich nicht ausschließen, dass das Entwicklerkonto kompromittiert wurde. Hier werden böse Erinnerungen an die xz-Lücke 2024 wach.

Die Community diskutiert intensiv über die Situation. Einige Nutzer hoffen auf eine Rückkehr des ursprünglichen Repositorys wie bei früheren Vorfällen, andere zeigen sich besorgt über die fehlende Transparenz. Hinzu kommt ein uraltes Problem freier Software: Borg wies im Forumsbeitrag darauf hin, dass die Wartung von Open-Source-Projekten eine weitgehend undankbare Aufgabe sei und jemand anderes die Gelegenheit nutzen könnte, einen Mirror anzubieten.

Für Nutzer der App bedeutet die Situation Unsicherheit: Updates könnten ausbleiben, und die Vertrauenswürdigkeit künftiger Versionen ist fraglich. Wer Syncthing-Fork installiert hat, sollte die Entwicklungen genau beobachten und sich gegebenenfalls mit Alternativen vertraut machen. Die zu finden, ist für Android-Nutzer derzeit schwierig, da die offizielle Syncthing-Android-App im Dezember 2024 eingestellt und das Repository archiviert wurde. Als mögliche Lösung hat nel0x angekündigt, seine Version weiterzuentwickeln – die Community hofft, dass F-Droid künftig auf diese Version umsteigt.


(fo)



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Neuer DDoS-Spitzenwert: 29,7 Terabit pro Sekunde


Cloudflare hat den Bedrohungsbericht zum dritten Quartal 2025 veröffentlicht. Darin meldet das Unternehmen unter anderem einen neuen Spitzenwert bei einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service), also einem Überlastungsangriff auf Server im Internet. Der hat eine Stärke von 29,7 Terabit pro Sekunde erreicht.

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Wie Cloudflare im Blog-Beitrag dazu schreibt, ging dieser Angriff vom Aisuru-Botnetz aus. Das besteht aus geschätzten ein bis vier Millionen infizierten Geräten weltweit und zeichnete etwa im Mai für einen DDoS-Angriff auf die Webseite des IT-Sicherheitsjournalisten Brian Krebs verantwortlich. Routinemäßig entfessele Aisuru großvolumige DDoS-Angriffe, die die Stärke von 1 Terabit je Sekunde und 1 Milliarde Pakete pro Sekunde überschreiten, schreiben die IT-Forscher von Cloudflare. Hierbei haben sie eine Zunahme von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorquartal beobachtet, im Schnitt 14 derart hochvolumige Angriffe am Tag. Den Höhepunkt markierte besagte Attacke, mit 29,7 TBit/s und 14,1 Milliarden Pakete je Sekunde. Es handelte sich um eine „UDP-Teppich-Bomben-Attacke“, die pro Sekunde auf 15.000 Zielports gerichtet war.

Einige weitere Höhepunkte sind laut Cloudflare die deutlich gestiegenen Angriffe gegen KI-Unternehmen. Gegenüber den Vormonaten sah das Unternehmen eine Zunahme von rund 350 Prozent im September 2025. Zudem sei ein signifikanter Anstieg bei Angriffen gegen Unternehmen aus Bergbau, Mineralien- und Metallgewinnung zu beobachten gewesen – zeitlich zusammentreffend mit den Spannungen zwischen EU und China bezüglich seltener Erden und Zöllen auf Elektroauto-Importe.

Insgesamt habe Cloudflare mit seinen automatischen Systemen 8,3 Millionen DDoS-Attacken im dritten Quartal 2025 abgewehrt. Das entspricht 3780 DDoS-Angriffen in jeder einzelnen Stunde. Im Quartalsvergleich stieg die Zahl der Angriffe um 15 Prozent – im Jahresvergleich hingegen sogar um 40 Prozent an.

Cloudflare erörtert auch die Verteilung auf die unterschiedlichen DDoS-Angriffswege. Die meisten sind vergleichsweise kurz und endeten nach etwa 10 Minuten. UDP-DDoS-Angriffe stiegen zum Vorquartal um 231 Prozent an und machten damit den Hauptanteil an Angriffen auf Netzwerkebene aus. An zweiter Stelle standen DNS-Floods, an dritter SYN-Floods sowie auf Platz vier ICMP-Floods. Über das gesamte Jahr 2025 gab es 10,3 Millionen HTTP-DDoS-Angriffe sowie 25,9 L3/L4-DDoS-Attacken, also jene auf Netzwerkebene, die Cloudflare mit seinen Systemen beobachten konnte.

Die bekannten Rekordwerte bei DDoS-Angriffen meldete zuvor Mitte November Microsoft mit 15,7 TBit/s und 3,64 Milliarden Paketen in der Sekunde. Nur wenige Monate vorher, im September, lag der Spitzenwert noch bei 11,5 TBit/s mit 5,1 Milliarden Paketen pro Sekunde.

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(dmk)



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