Künstliche Intelligenz
171-Zoll-Display für die Nase: Xreal One Pro ab sofort erhältlich
Mit der One Pro bringt Xreal ein technisches Upgrade seiner Display-Brille nach Europa. Die neue Version bietet erstmals natives 3DoF-Tracking ohne Zusatzgerät, ein größeres Sichtfeld und ein schlankeres, leichteres Design. Wer das optionale Kameramodul Xreal Eye kauft, kann die Brille auch für Raum-Tracking (6DoF) nutzen.
Xreal Eye erkennt räumliche Tiefe
Herzstück der One Pro ist der neue X1-Chip, der erstmals internes 3DoF-Tracking ohne das optionale Zubehör „Xreal Beam“ erlaubt. Mit dem optionalen Xreal Eye-Modul kann die Brille auf 6DoF erweitert werden, wodurch sich die virtuellen Inhalte im Raum verankern lassen. Vollwertige Augmented Reality, wie sie etwa Snaps Specs oder Metas Prototyp Orion bieten wollen, sollte man aber nicht erwarten.
Die optionale Kamera Xreal Eye wird einfach zwischen die Gläser gesteckt.
(Bild: Xreal)
Stattdessen ermöglicht Xreal Eye etwa das Vor- und Zurücklehnen, ohne dass das virtuelle Bild einem folgt. Bei bisherigen Modellen war es nicht möglich, sich näher an die Leinwand zu bewegen, da diese immer im gleichen Abstand im Blickfeld des Nutzers schwebte. Das rund 1,5 Gramm leichte Kameramodul wird zwischen den Linsen eingesetzt und kostet etwa 120 Euro. Fotos und Videos zeichnet es mit bis zu 12 Megapixeln auf.
Neues Display und größere Sichtfläche
Laut Hersteller entspricht das angezeigte Bild der One Pro etwa einem 171-Zoll-Display aus sechs Metern Entfernung. Inhalte und Strom kommen über USB-C vom Smartphone, PC, Handheld oder Konsole. Allerdings sind nicht alle Geräte automatisch kompatibel: Die Nintendo Switch 2 benötigt etwa eine Adapterlösung, da sie ein eigenes USB-C-Videosignal verwendet. Die originale Switch und das Steam Deck funktionieren in der Regel problemlos.
Für die Anzeige sorgen zwei Micro-OLED-Panels von Sony mit Full-HD-Auflösung, 120 Hz und bis zu 5.000 Nits Helligkeit. Das Sichtfeld wurde im Vergleich zum Vorgänger um 7 Grad auf 57 Grad erweitert. Möglich macht das die neue „Flat-Prism-Optik“, die weniger Reflexionen und Lichtverlust verspricht.
Durch eine kompaktere Bauweise benötigen die optischen Elemente auch weniger Platz in der Brille, was zu einem schmaleren Gehäuse führt. Die Gläser lassen sich in drei Stufen abdunkeln, um sich unterschiedlichen Lichtverhältnissen anzupassen, und der Augenabstand (IPD) ist in zwei Bereichen justierbar: 57–66 mm oder 66–75 mm.
Nach einer längeren Vorbestellungsphase ist die One Pro seit dem 1. Juli 2025 offiziell für 689 Euro erhältlich. Die günstigere Xreal One ohne erweitertes Sichtfeld gibt es bereits seit Ende 2024 für 549 Euro.
(joe)