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30 Milliarden vom Staat: Kann der Deutschlandfonds Investoren locken?
Verena Pausder begrüßt den Deutschlandfonds des Wirtschafts- und Finanzministeriums, von dem auch Startups und Scaleups profitieren sollen – sagt aber auch, was noch fehlt.
Die Bundesregierung will stockende, private Investitionen in Deutschland ankurbeln und hat dafür den Deutschlandfonds beschlossen. In erster Linie sind das staatlichen Garantien, Bürgschaften und günstigen Kredite, mit denen Anlegern Lust gemacht werden soll, privates Kapital in Zukunftstechnologien zu stecken. Der Bund stellt dafür 30 Milliarden Euro bereit, mit denen nach Angaben von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) Investitionen von rund 130 Milliarden Euro angeregt werden sollen.
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) sagte dazu: Entscheidend sei es, privates Kapital dorthin zu lenken, wo Innovation entsteht und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland gesichert werde.
Staat will Angst vorm Risiko nehmen
Der Deutschlandfonds ist kein klassischer Staatsfonds, sondern ein Instrument zur Risikoabsicherung. Ziel ist es, Investitionen schmackhafter zu machen, die bislang als zu unsicher galten. Unternehmen sollen etwa bessere Kreditkonditionen erhalten, während die staatliche Förderbank KfW unter anderem als Co-Investor auftreten kann – insbesondere bei Startups und jungen Wachstumsunternehmen.
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Gefördert werden sollen Investitionen in neue Produktionsanlagen, erneuerbare Energien, Strom- und Wärmenetze, die Rohstoffgewinnung sowie Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Biotechnologie und Verteidigung.
Im ersten Schritt: Startup-Investments
Der Aufbau des Fonds ist stufenweise geplant: Erste Instrumente für Geothermie sowie für Startups und Scaleups sollen sofort starten. Der Startup-Verband bewertet das natürlich grundsätzlich positiv. Genug sei das aber noch nicht, allenfalls ein erster Schritt: „Der Fokus auf die Wachstumsphase ist richtig“, so Verbandsvorsitzende Verena Pausder in einer Stellungnahme zum Launch des Deutschlandfonds.
Sie verwies jedoch auf weiterhin große Finanzierungslücken bei deutschen Startups und Scaleups. Zwar sei Deutschland in der Frühphase mit vielen Neugründungen stark, doch beim internationalen Hochskalieren erfolgreicher Unternehmen verliere der Standort regelmäßig den Anschluss. „Wir bauen die Rampe – und andere Länder ernten den Erfolg“, so Pausder.
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Ein Blick auf internationale Vergleichszahlen unterstreicht die Kritik: Während in den USA 2024 rund 510 Euro pro Kopf in Startups investiert wurden, waren es in Frankreich 108 Euro und in Deutschland lediglich 90 Euro. Gemessen an der Wirtschaftsleistung liegt Deutschland damit international nur im Mittelfeld.
Aber nicht nur privates Geld, bitte!
Der Startup-Verband fordert daher eine stärkere Mobilisierung institutioneller Investoren und verweist auf die WIN-Initiative, mit der bis 2030 bis zu 25 Milliarden Euro privates Kapital für Startups und Scaleups aktiviert werden sollen.
Positiv hebt der Verband hervor, dass der Deutschlandfonds gezielt Instrumente für die Wachstumsphase vorsieht, darunter Programme wie „Scaleup Direct“ sowie sogenannte First-of-a-Kind-Finanzierungen (FOAK) für Deep-Tech-Unternehmen. Diese seien entscheidend, um neue Technologien erstmals in die industrielle Anwendung zu bringen.
Jetzt käme es darauf an, heißt es in der Stellungnahme weiter, ob der Deutschlandfonds konsequent weiterentwickelt und mit zusätzlichen Maßnahmen flankiert werde – damit innovative Unternehmen nicht nur in Deutschland gegründet, sondern auch hier groß werden.
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Was aus unseren Startup-Prognosen für 2025 geworden ist

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Kommen 2026 die ersten KI-Roboter in der Praxis an?
2026 wird das Jahr, in dem die Künstliche Intelligenz die Bildschirme verlassen und in der echten Welt wirken wird, sagen viele. „Physical AI“ gilt als ein Megatrend der näheren Zukunft. Sie verbindet Künstliche Intelligenz und Verkörperung, oder wie man in der Branche sagt: Embodiment.
Die neue Art der KI sitzt also in einem Körper, einer Maschine und verbindet Wahrnehmung, beispielsweise per Kamera, Lidar, Sensoren oder Mikrofon, mit autonomen Entscheidungen, mittels Machine oder Deep Learning, und darauffolgende Aktionen. Greifen, fahren, lenken.
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Anders als reine Software-KI in Form von beispielsweise Chatbots interagiert Physical AI direkt mit der realen Welt.
Bislang waren die Maschinen immer neu programmiert
Nicht, dass es das noch gar nicht gäbe – nur in Deutschland kommt uns das neuer vor als anderswo. Physical AI steckt bereits in Humanoiden oder in Industrie-Robotern, in unbemannten Drohnen und in autonom fahrenden Autos. „Wenn man in San Francisco oder in Beijing ein Taxi ruft, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass da kein Fahrer mehr drin sitzt und es auch nicht ferngesteuert ist.“ Und schon habe man es hautnah mit Physical AI zu tun.
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Louis-Vuitton-Milliardär Arnault investiert in deutsches Startup
Neue Top-Investoren steigen in einer 1,2-Milliarden-Euro Secondary-Runde bei Trade Republic ein. Das Fintech wächst weiter und bleibt profitabel.
Trade Republic wird nach einer Secondary-Transaktion mit 12,5 Milliarden Euro bewertet. Das gab das Unternehmen diesen Mittwoch bekannt. Im Zuge des Verkaufs bestehender Anteile in Höhe von 1,2 Milliarden Euro steigt der Berliner Neobroker damit zum wertvollsten deutschen Startup auf. Neue Investoren wie Wellington, Fidelity und der Staatsfonds GIC beteiligen sich, während bestehende Geldgeber ihre Anteile ausbauen.
Bewertungssprung auf 12,5 Milliarden Euro
Mit der Bewertung liegt Trade Republic nun knapp vor der Münchner KI-Firma Helsing, die zuletzt mit rund zwölf Milliarden Euro bewertet worden war. Gegenüber der letzten großen Finanzierungsrunde im Sommer 2022, als das Unternehmen noch auf etwa fünf Milliarden Euro kam, hat sich der Unternehmenswert demnach mehr als verdoppelt.
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Im Zuge der Secondary-Transaktion wechseln Anteile aus der Frühphase den Besitzer. Bestehende Investoren wie Founders Fund, Sequoia, Accel, TCV und Thrive Capital bauen ihre Positionen aus. Neu hinzu kommen mehrere langfristig ausgerichtete Kapitalgeber, darunter Wellington Management, Fidelity Management & Research Company und Khosla Ventures.
Ergänzt haben den Investorenkreis die europäischen Beteiligungsgesellschaften Aglaé und Lingotto Innovation. Aglaé gehört zur Familie Arnault, die auch hinter Louis Vuitton steckt. Lingotto ist Teil des Netzwerks der italienischen Agnelli-Dynastie, die unter anderem Anteile an Ferrari hält.
Trade Republic selbst erhält im Rahmen der Transaktion kein neues Kapital.
Wachstum ohne frisches Kapital
Nach eigenen Angaben ist Trade Republic seit drei Jahren profitabel und sieht aktuell keinen Bedarf für zusätzliches Wachstumskapital. Die Secondary-Runde ermöglicht frühen Investoren einen teilweisen Ausstieg und verschafft dem Unternehmen zugleich mehr zeitlichen Spielraum mit Blick auf einen möglichen Börsengang. Mitgründer Christian Hecker hatte zuletzt betont, Trade Republic wolle vorerst privat weiterwachsen.
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Operativ wächst der Neobroker weiter stark. In den vergangenen 18 Monaten hat Trade Republic seine Kundenzahl auf über zehn Millionen verdoppelt, das verwaltete Vermögen liegt bei rund 150 Milliarden Euro. Rund 70 Prozent der Nutzer investieren laut Unternehmen erstmals am Kapitalmarkt. Seit Ende 2023 verfügt Trade Republic über eine Vollbanklizenz und hat sein Angebot zuletzt unter anderem um Girokonten, eine Bezahlkarte sowie neue Anlageklassen erweitert.
Wachstum bringt auch Reibung
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Das schnelle Wachstum bringt allerdings auch Herausforderungen mit sich. Zuletzt waren die Beschwerden von Kunden bei Verbraucherzentralen und der Finanzaufsicht BaFin gestiegen, insbesondere mit Blick auf den Kundenservice. Das Startup kündigte an, diesen in den kommenden Monaten weiter auszubauen. Branchenbeobachter rechnen derzeit nicht mit regulatorischen Einschränkungen, wie etwa beim Wettbewerber N26 in der Vergangenheit.
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