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62 Millionen für Q.ant: Stuttgarter Startup will Energieprobleme der KI lösen


Das Startup will mit photonischen Chips die Energieprobleme der Ära der Künstlichen Intelligenz lösen. Mit dem frischen Kapital soll unter anderem das Team ausgeweitet werden.

Dr. Michael Förtsch, Gründer und CEO von Q.ant.
Q.ant

Es geht um Schnelligkeit – und zwar in jedweder Hinsicht: Das Stuttgarter Startup Q.ant hat 62 Millionen Euro in einer Series-A Finanzierungsrunde eingesammelt, um seine photonischen Prozessoren schneller auf den Markt bringen zu können. Die Finanzierungsrunde gilt als größte europäische Investmentrunde im Bereich photonisches Computing ever.

Licht statt Strom

Die Technologie könnte eine Antwort auf die wachsenden Energieprobleme der Künstlichen Intelligenz sein. Während herkömmliche Chips mit Elektronen arbeiten, nutzen die Q.ant-Prozessoren Licht für die Datenverarbeitung. Das Unternehmen verspricht dadurch eine bis zu 30-fach höhere Energieeffizienz und eine 50-fach bessere Leistung.

Kurz: Computer könnten damit viel, viel schneller werden. Gleichzeitig soll die Kapazität von Rechenzentren um das 100-fache steigen.

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Das ist nötig, weil Experten befürchten: Wenn wir weiterhin so große Fortschritte in Sachen KI Machen, könnte der Strom dafür irgendwann nicht mehr ausreichen. Die traditionelle Chip-Technologie stoße an physikalische Grenzen. Die Internationale Energieagentur, dass der Energieverbrauch von Rechenzentren bis 2026 den gesamten jährlichen Stromverbrauch Japans übersteigen könnte. Chips einfach nur kleiner zu machen, funktioniert nicht – irgendwann geht es nicht mehr kleiner. Q.ant löst dieses Problem mit dem Ansatz: Rechnen mit Licht statt mit Strom.

Konkurrenz in China und Kanada

Die Finanzierungsrunde wurde von Cherry Ventures, UVC Partners und imec.xpand angeführt. Weitere Investoren sind unter anderem die L-Bank, Verve Ventures, Grazia Equity, EXF Alpha der Venionaire Capital, LEA Partners, Onsight Ventures und der Maschinenbaukonzern Trumpf, aus dem Q.ant 2018 als Ausgründung hervorging. Nach der Finanzierungsrunde hält Trumpf nur noch rund ein Fünftel der Anteile, bleibt aber größter Einzelaktionär.

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Schnell muss es nun auch mit dem Wachstum der Firma gehen. Denn Q.ant tritt gegen gut finanzierte Konkurrenten an, wie etwa die amerikanischen und kanadischen Unicorns Psiquantum und Xanadu. Immerhin: In nur fünf Jahren hat Q.ant es zur Marktreife gebracht.

Q.ant wolle, so das Unternehmen, das frische Kapital nutzen, um die Produktion der Prozessoren zu skalieren, das Team zu vergrößern und in die USA sowie nach Asien zu expandieren.

Deep-Tech made in Germany

In Deutschland arbeitet auch das Aachener Startup Black Semiconductor an einer Lösung des Problems mit dem zunehmenden Bedarf an Rechnerleistung: Die Gründer vn der RWTH Aachen haben Halbleiter entwickelt, die auf der Integration von Graphen und Photonik basieren.

Graphen ist Kohlenstoff – aber superultradünn, eine Atomlage dick nur. Damit ließen sich mehrere Chips miteinander verbinden, was ebenfalls das Problem lösen könnte, dass Chips sich irgendwann einfach nicht weiter verkleinern lassen. Black Semiconductor hat sich im JuniIm 2024 eine Finanzierung in Höhe von 254,4 Millionen Euro gesichert.

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