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AI-Suchmaschinen: Google AI vs. ChatGPT, Perplexity & Copilot


Was Google mit dem AI Mode präsentiert, ist ein Paradigmenwechsel: Die herkömmliche Suche tritt immer mehr in den Hintergrund, AI übernimmt. Wie zuverlässig die KI-Suchen Perplexity, Copilot Search, ChatGPT Search und der AI Overview mittlerweile arbeiten, analysiert ComputerBase.

Von einem Plattformwandel hin zu KI sprach Google-CEO Sundar Pichai bei der Entwicklerkonferenz I/O – eine alltägliche Phrase im AI-Marketing, doch Google macht dieses Mal ernst. Der Startschuss fiel bereits letztes Jahr mit dem AI Overview, der Auftakt war für Google aber ein Desaster. Statt hilfreicher Zusammenfassungen generierte der Suchassistent zu oft hanebüchene Antworten, viral gingen Tipps wie ein Pizza-Rezept mit Klebstoff und Ernährungsratgeber für Steine. Enshittification – also der dauerhafte Abstieg – war wieder ein Stichwort.

Hintergrund-Berichte: Warum wird die Google-Suche immer schlechter?

Der neue AI Mode übertrifft den AI Overview nun nochmals, die KI-Suche entspricht damit eher Diensten wie Perplexity oder ChatGPT Search. Was diese Modi von den normalen AI-Chatbots unterscheidet: Der Fokus liegt auf aktuellen Daten, die über Suchdienste erfasst werden. Die Antworten erhalten zudem Quellen, je nach Anfrage auch Produktempfehlungen und mehr weitergehende Fragen – man will also den Suchprozess optimieren, die Nutzer im Dienst halten.

Perplexity war so etwas wie das Role Model für diese Dienste, bei denen zwar immer noch Quellen und Link-Listen existieren, die generierten Antworten aber wesentlich mehr Raum einnehmen. Die Frage ist nur: Wie zuverlässig laufen die Dienste mittlerweile?

Logo
Logo (Bild: Google)

Leicht zu erfassen ist Qualität nicht. Eine vielzitierte Studie des Columbia Journalism Review vom März 2025 zeigte, dass KI-Suchen damit kämpfen, Zitate einer Quelle zuzuordnen. In 60 Prozent der Fälle komme es zu Fehlern, lauteten die Schlagzeilen. Die Frage bei dieser Vorgehensweise ist aber: Wie oft sucht man anhand von Zitaten nach konkreten Medienartikeln? Vermutlich eher selten.

Vertrauenswürdig sind die generierten Antworten deswegen aber auch nicht. „Diese KI-generierten Zusammenfassungen sind oft unzuverlässig können komplett falsche oder irreführende Informationen beinhalten“, sagte AdGuard-Mitgründer Andrey Meshkov im Februar der Huffington Post. Er verwies dabei etwa auf medizinische Fragestellungen, also ein Bereich, in dem Fehler besonders dramatisch sind. Auch darüber hinaus muss man immer mit den typischen AI-Fehlern rechnen:

  • Die Antworten sind komplett falsch und irreführend, präsentieren die Ergebnisse aber mit großer Selbstsicherheit.
  • Fast noch schlimmer: Generell sind die Antworten korrekt, es hakt aber an einigen Details.
  • Kleinere Fehler und Ungereimtheiten, die sich aber ohne Fachwissen kaum entdecken lassen.

Der Haken beim Bewerten: Allein aufgrund der schieren Menge an Suchanfragen lässt sich kaum quantifizieren, wie viele Antworten stimmen. Selbst wenn Experten sich äußern, ist es daher vor allem anekdotische Evidenz. Aus einem Sammelsurium an Einzelfällen entwickelt sich ein Gefühl, wie adäquat die Ergebnisse sind.

Unterscheiden kann sich die Qualität der generierten Antworten zudem von Bereich zu Bereich. Wie die Qualität im Tech-Bereich ausfällt, analysiert ComputerBase.

Test: KI-Suchen im Tech-Alltag

Um einen Überblick zu bieten, werden typische Suchanfragen abgehandelt. Die Liste umfasst aktuelle Nachrichten samt Zahlen, Grafikkarten-Kaufberatung, Fehlersuche, Wissen, Spieleempfehlung – und Bundesliga-Ergebnisse. Inhaltlich ein Ausreißer, in der Vergangenheit hatten sich diese aber schon als erstaunliche Fehlerquelle offenbart.

Der Test umfasst die vier generative KI-Suchen:

  • ChatGPT Search: Der Marktführer, getestet wird mit der kostenfreien Variante des Chatbots, die GPT-4o mit aktivierten Suchmodus verwendet.
  • Perplexity: Wegbereiter der KI-Suchen. Getestet wird in der kostenlosen Variante, die allerdings auch einige Pro-Suchen pro Tag zulässt – bei diesen kommt dann ebenfalls GPT-4o zum Einsatz.
  • Copilot Search: Neuste Ausbaustufe für Microsofts KI-Suche in Bing, die zum 50-jährigen Jubiläum im April präsentiert wurde. Microsoft verwendet ebenfalls die OpenAI-Modelle.
  • AI Overview: Googles KI-Update für die reguläre Suche ergänzt das Testfeld, basiert technisch auf den Gemini-Modellen.

Von den Standard-Chatbots wie ChatGPT und Gemini unterscheiden sich die KI-Suchen durch den Zugriff auf Suchmaschinen-Daten, die jeweils die Grundlage für die generierten Antworten sind. Nutzer bleiben aber in einer Chat-Oberfläche und haben daher etwa die Möglichkeit, Folgefragen zu stellen.

Der AI Overview hebt sich von den vollständigen KI-Suchen ab, weil die generierten Antworten im Kern nur die herkömmlichen Suchergebnisse ergänzen. Wer eine neue Anfrage stellt, startet also eine neue Suche. Mit dem AI Mode – der bislang nur in den USA verfügbar ist – bringt auch Google eine vollständige KI-Suche. Ausgehend von SmiliarWeb-Daten laufen bislang aber nur ein Prozent der Google-Anfragen über den AI Mode, erklärt der SEO-Analyst Barry Adams. AI-Overview-Antworten sind also die relevantesten, weil sämtliche Google-Nutzer diese zu Gesicht bekommen.

Zum Vorgehen: Es wurden bewusst einfache Prompt-Eingaben verwendet, um alltägliches Suchen zu simulieren. Der Test 1 wurde am 4. Juni durchgeführt, die übrigen Testläufe fanden am 1. Juni statt, Test 6 bereits am 27. April.

Test 1: Was ist das wertvollste Unternehmen der Welt?

Prompt: Was ist aktuell das wertvollste Unternehmen der Welt und welchen Börsenwert hat es?

Eine aktuelle News-Suche zum Auftakt, denn am 3. Juni 2025 übernahm Nvidia von Microsoft, den ersten Platz im Ranking der wertvollsten Unternehmen der Welt. Der Test wurde am 4. Juni gegen 10 Uhr durchgeführt, der Marktwert von Nvidia lag zu diesem Zeitpunkt laut Companies Market Cap bei 3,44 Billionen US-Dollar.

Von den KI-Suchen war nun ChatGPT Search die einzige, die die korrekte Antwort lieferte. Googles AI Overview nennt Nvidia und einen Börsenwert von 3,3 Billionen US-Dollar, verweist in den Quellen aber auf einen Tagesschau-Artikel vom Juni 2024 (!). Microsofts Copilot Search schafft es zwar, eine aktuelle Quelle zu finden, nutzt diese aber nicht. Stattdessen setzt man Apple auf Rang 1, die Zahlen stammen offenbar aus dem August 2024. Perplexity scheitert ebenfalls. Obwohl der Juni 2025 als Zeitraum genannt wird, Microsoft liegt mit einem Marktwert von 2,6 Billionen auf Rang 1. Dieser Wert scheint aus dem April oder Anfang Mai zu stammen, als die Börsenkurse aufgrund von Trumps Zollpolitik auf dem Tiefpunkt waren.

Test 1: Perplexity
Test 1: Perplexity
Test 1: AI Overview
Test 1: AI Overview
Test 1: Copilot Search
Test 1: Copilot Search
Test 1: ChatGPT Search
Test 1: ChatGPT Search

Kurzum: Bis auf die Antwort von ChatGPT Search sind die Ergebnisse falsch. Offenbar schaffen es die KI-Suchen nicht, die Antwort ausschließlich auf aktuelle Nachrichten zu beziehen.

Erwähnenswert ist aber: Wie die Antworten ausfallen, hängt maßgeblich vom Prompt ab. Fragt man nach dem wertvollsten Unternehmen der Welt samt Börsenkurs, ist die Antwort von Perplexity falsch. Fragt man hingegen nur „Was ist das wertvollste Unternehmen der Welt“, ist die Antwort korrekt.

Noch sind die Systeme fragil, aktuelle Zahlen und Informationen können immer wieder zu Bruchlandungen führen. Beobachten lässt sich das bei allen Anbietern, generell scheint ChatGPT Search der KI-Dienst zu sein, der am robustesten im Umgang mit Prompt-Eingaben ist.

Test 2: Wie sinnvoll ist eine Grafikkarte mit 8 GB Grafikspeicher für Gamer?

Prompt 1: Wie sinnvoll ist momentan eine Grafikkarte mit 8 GB Grafikspeicher für Gamer?
Prompt 2: Welche Grafikkarte ist aktuell empfehlenswert, wenn ich auf Zukunftssicherheit und Leistung bei höheren Auflösungen oder anspruchsvolleren Spielen Wert lege?

Wie viel Grafikspeicher nötig ist, ist auch bei ComputerBase eines der großen Diskussionsthemen. Vor allem Nvidias GeForce 5060 mit 8 GB steht für die mangelnde VRAM-Ausstattung in der Kritik, selbst in Full HD kann es damit heute schon zu Problemen kommen. Dasselbe gilt für die AMD Radeon RX 9600 XT (Test), die erschien aber erst, nachdem die KI-Suchen getestet worden sind.

Test 2a: Perplexity
Test 2a: Perplexity
Test 2a: AI Overview
Test 2a: AI Overview
Test 2a: Copilot Search
Test 2a: Copilot Search
Test 2a: ChatGPT Search
Test 2a: ChatGPT Search

Dass diese Menge an VRAM kritisch ist, ordnen alle KI-Suchen ordentlich ein. Der Tenor: Für Full HD und Gelegenheitsspieler mag es derzeit noch ausreichen, mehr wäre indes besser. So weit sind die Ergebnisse also passabel. Wilder wird es indes bei der Folgefrage nach einer Grafikkarten-Empfehlung, die zukunftssicher ist.

Ein Problem ergibt sich zunächst aus der Suchanfrage, die generell viel zu allgemein ist. Im Kontext mit der vorausgehenden Frage nach den 8 GB VRAM sollte aber naheliegend sein, dass man das Preisleistungsverhältnis im Blick hat. Sinnvoll wäre daher vor allem eine Antwort, die auf aktuelle Ranglisten wie die von ComputerBase verweist.

Test 2b: Perplexity
Test 2b: Perplexity
Test 2b: Copilot Search
Test 2b: Copilot Search
Test 2b: ChatGPT Search
Test 2b: ChatGPT Search

Das machen die KI-Suchen aber nicht. Stattdessen versuchen diese, einzelne Modelle zu empfehlen. Nur sind diese Empfehlungen in der Regel schlicht Top-Modelle oder Mittelklasse-Modelle, bei denen die Auswahl relativ zufällig wirkt. Auch bei den Preisen wirkt es bisweilen konfus. So empfiehlt ChatGPT Search etwa eine Zotac GeForce RTX 5080 Solid OC für 1.139 Euro, in der verlinkten Quellen-Liste findet sich konkret dieser Preis aber nicht. Immerhin: Der Marktpreis passt in etwa. Copilot Search hat eine Radeon RX 7800 XT für rund 470 Euro in der Liste, was sich mit den Ergebnissen von Geizhals deckt. Die GeForce RTX 5070 wurde aber mit rund 100 Euro zu günstig bepreist.

Anmerkung: AI Overview wurde nicht erfasst, weil dort ohne Chatbot-Interface keine Folgefragen möglich sind. Und einen Maßstab für Grafikkarten-Empfehlungen liefert etwa der Ratgeber Der Ideale Gaming-PC.

Konkret und einordnend sind die KI-Tipps jedoch nicht. Nachfragen ist aber immer möglich, was generell einer der Vorteile ist. Man kann sich etwa schnell eine tabellarische Übersicht von allen Grafikkarten mit 16 GB VRAM samt Preis erstellen lassen. Angesichts der Probleme mit Preisen und Zahlen mangelt es bei solchen Ergebnissen aber an der Qualität – ein Link auf Preisvergleich-Suchmaschinen wäre hier die adäquate Antwort.

Test 3: IT-Fehler – wie lässt sich eine BitLocker-Schleife erkennen?

Prompt: Ich nutze Windows 11 24H2 und habe gerade ein Windows-Update installiert. Wenn ich den Rechner starte, lande ich jetzt im BitLocker-Recovery-Menü. Egal was ich mache, der Rechner bleibt hängen. Was kann ich tun?

Die Anfrage zielt auf den BitLocker-Fehler, bei dem sich Windows-11-Rechner aufgrund eines Bugs im Mai-Update in einer Recovery-Schleife aufhängen konnten. Für betroffene Systeme gab es einen Workaround, man musste die Virtualisierungsfunktion TXT im BIOS vorübergehend deaktivieren. Mittlerweile steht ein Update bereit.

Test 3: Perplexity
Test 3: Perplexity
Test 3: AI Overview
Test 3: AI Overview
Test 3: Copilot Search
Test 3: Copilot Search
Test 3: ChatGPT Search
Test 3: ChatGPT Search

Korrekt beantwortet wurde die Anfrage nur von ChatGPT Search, verwiesen wird sowohl auf den konkreten Bug als auch die Möglichkeiten, um diesen zu umgehen. Copilot Search bleibt allgemeiner, verweist aber ebenfalls auf das Mai-Update und den Workaround. Bei Perplexity geht es allgemein um BitLocker-Probleme, das Mai-Update erscheint nur als Hinweis im Kleingedruckten. Und beim AI Overview tauchen die aktuellen Probleme überhaupt nicht auf, obwohl der erste Artikel in den Suchergebnissen die passende Antwort liefert – nur eben nicht an erster Stelle auf der Webseite, sondern erst nach der generierten Antwort.

Test 4: Warum hat Windows 11 höhere Hardware-Anforderungen?

Prompt: Warum sind die Hardware-Anforderungen von Windows 11 so viel höher, dass ich nicht von meinem alten Windows-10-PC wechseln kann?

Eine klassische Wissensfrage, bei der die KI-Suchen ihre Stärken ausspielen können. Alle erklären, höhere Sicherheitsanforderungen wie TPM 2.0 und Secure Boot führen dazu, dass ältere CPU-Generationen nicht mehr unterstützt werden; zusätzlich liefern diese noch weitere Hinweise. Dass es bei den vollständigen KI-Suchen möglich ist, Folgefragen zu stellen, ist in diesem Fall ein enormer Vorteil – die wenigsten Nutzer werden sich im Alltag mit Aspekten wie TPM befasst haben und ihren Prozessor einer bestimmten Generation zuordnen können.

Test 4: Perplexity
Test 4: Perplexity
Test 4: AI Overview
Test 4: AI Overview
Test 4: Copilot Search
Test 4: Copilot Search
Test 4: ChatGPT Search
Test 4: ChatGPT Search

Test 5: Welches Strategiespiel ist empfehlenswert?

Prompt: Ich möchte ein Strategiespiel zocken. Welches ist gerade empfehlenswert?

Erneut eine vage Anfrage, die KI-Suchen sollen also eine Übersicht liefern. Das klappt mal besser und mal schlechter. Während AI Overview als erstes Civilization VI sowie StarCraft II nennt und bei der Antwort generell keine gute Figur macht, gibt ChatGPT Search konkrete Tipps, unterteilt nach Genres. Was erstaunt: Mal sind Spiele bereits erschienen, mal handelt es sich um Titel, die erst im Laufe des Jahres veröffentlicht werden. Generell ist die Auswahl aber solide. Dasselbe gilt für die Übersicht von Copilot Search.

Test 5: Perplexity
Test 5: Perplexity
Test 5: AI Overview
Test 5: AI Overview
Test 5: Copilot Search
Test 5: Copilot Search
Test 5: ChatGPT Search
Test 5: ChatGPT Search

Perplexity fällt hingegen zurück. Die ersten Tipps sind Civilization VI, Age of Empires 4 und Warhammer 3 – viel uninspirierter geht es kaum. Weitere Empfehlungen wie Times of Progress sind hingegen Nischentitel. Separat werden noch Browser- und Mobil-Spiele genannt, was grundsätzlich zwar ein Pluspunkt ist, jedoch schwächelt die KI-Suche in diesem Bereich ebenfalls bei der Auswahl. Einer von drei Tipps ist Strategic Conquest – ein Spiel aus den 1980ern, das sich mittlerweile über den Browser spielen lässt. Generell scheiterte Perplexity wieder daran, passende Quellen zu wählen.

Test 6: Wie lauten die aktuellen Bundesligaergebnisse?

Prompt: Wie lauten die Ergebnisse vom aktuellen Bundesligaspieltag?

Die Bundesligaergebnisse wurden bereits am 31. Spieltag abgefragt, der Zeitpunkt war der 27. April (Sonntag) gegen 13 Uhr. Die Freitag- und Samstagspiele haben also schon stattgefunden, die Sonntagspiele standen noch aus. Es ist ein ähnliches Testszenario wie bei der Anfrage zum DFB-Pokal im Dezember 2024, als ChatGPT Search Ergebnisse erfand – und zwar sogar von Spielen, die noch nicht stattgefunden haben.

Test 6: Perplexity
Test 6: Perplexity
Test 6: AI Overview
Test 6: AI Overview
Test 6: Copilot Search
Test 6: Copilot Search
Test 6: ChatGPT Search
Test 6: ChatGPT Search

OpenAI scheint die Probleme mittlerweile im Griff zu haben, ChatGPT Search liefert ebenso wie Perplexity die korrekten Ergebnisse. Google generierte bei dieser Anfrage keine AI-Overview-Antwort, Aussetzer hatte hingegen Copilot Search. Falsche Ergebnisse, falsche Paarungen, erfundene Ergebnisse – Microsofts KI-Suche scheiterte bei dieser Anfrage voll und ganz.

Fazit: Wo es noch hakt

Selbst wenn es nur ein kleiner Testlauf in Tech-relevanten Themen ist, verraten die Ergebnisse schon etwas: KI-Suchen haben unbestreitbare Vorteile. Wer in ein Thema einsteigen will, kann sich wesentlich leichter einen Überblick verschaffen, weil man direkt eine Antwort auf spezifische Fragen erhält. Insbesondere bei Wissensfragen klappt es auch gut. Doch Schwächen sind noch da und diese sind nach wie vor erstaunlich:

  • Je aktueller das abgefragte Wissen ist, desto eher kann es zu Problemen kommen. Dass nur ein Dienst das aktuell wertvollste Unternehmen korrekt benennen konnte, ist dafür symptomatisch.
  • Zahlen bleiben ein Problem, das zeigte sich etwa schon beim Test von OpenAIs Recherche-Tools Deep Research. Im Fall der KI-Suche gilt das etwa für Produkt-Preise.
  • Je konkreter man nach einem Produkt fragt, desto besser ist die Einordnung. Allgemeine Übersichten gelingen noch nicht, die Ergebnisse wirken oftmals wie ausgewürfelt oder sind uninspiriert.
  • Typische KI-Probleme: Irreführende Antworten und kleine Fehler sind nur schwer zu erkennen – vor allem, wenn man selbst nicht tief in der Materie steckt.

Wie gut die KI-Suche abschneidet, hängt auch vom Anbieter ab. ChatGPT Search macht mittlerweile den ausgereiftesten Eindruck, Perplexity zeigt Licht und Schatten, Copilot Search wirkt bisweilen erstaunlich unfertig. Beim AI Overview bemerkt man die Zwischenlösung, das System generiert kürzere Antworten und man landet als Nutzer eher noch bei den herkömmlichen Suchergebnissen – ein Aspekt, der nicht unbedingt ein Kritikpunkt ist.

Unbefriedigend bleiben die Antworten generell, wenn es um allgemeine Empfehlungen wie zukunftsfähige Grafikkarten oder aktuelle Strategiespiele geht. Eine adäquate Antwort wäre, wenn die Suchmaschine in diesem Fall auf aktuelle Ranglisten verweisen würden, die Fachmedien bereitstellen. Das passiert eher nicht, die Quellenauswahl ist bisweilen wild.

Zu viel Einfluss hat auch noch die Prompt-Formulierung. Wie schon seit Jahrzehnten bei der Google-Suche gibt es auch bei den AI-Chatbots zahlreiche Ratgeber, die erklären, wie man mit den richtigen Eingaben die Antworten optimiert. Und wie schon seit Jahrzehnten bei der Google-Suche kann man davon ausgehen, dass Menschen in der Regel einfach direkt eine Anfrage stellen, ohne auf spezifische Vorgaben zu achten. Daher müssen die Dienste auch mit solchen Eingaben umgehen können. Dass insbesondere Perplexity immer wieder Probleme hat, wenn der Prompt nicht passt, ist ernüchternd.

Die neuen KI-Suchen verändern nicht nur die Art, wie man im Internet nach Informationen sucht, sondern haben massiven Einfluss auf das Ökosystem. Wie dieser sich auswirkt, beschreibt ComputerBase in einer separaten Analyse.

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MediaMarkt und Saturn: JD.com aus China übernimmt Europas größten Einzelhändler


Ceconomy, der Konzern hinter MediaMarkt und Saturn, hat eine Investorenvereinbarung mit dem E-Commerce-Riesen JD.com aus China unterzeichnet. Die Gerüchte der letzten Tage zu einer Übernahme zu einem Preis von 4,60 Euro je Aktie bewahrheiten sich. JD.com ist nach eigenen Angaben mit 57,1 Prozent bereits Hauptanteilseigner.

JD.com hat wie erwartet angekündigt, ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle Ceconomy-Aktien zu einem Angebotspreis von 4,60 Euro pro Aktie in bar zu unterbreiten. Ceconomy kommt zu diesem Preis auf eine Bewertung von rund 2,2 Milliarden Euro. JD.com hat bereits verbindliche Zusagen für rund 32 Prozent des Aktienkapitals erhalten, darunter von den Aktionären Haniel, Beisheim, Freenet und Convergenta, die zusammen 27,9 Prozent der Anteile an der MediaMarktSaturn-Mutter halten. Convergenta, die Beteiligungsgesellschaft der
Gründerfamilie Kellerhals, wird nach dem öffentlichen Übernahmeangebot einen Anteil
von rund 25,4 Prozent behalten – sie bleibt somit ein wichtiger Aktionär und gibt nur 3,81 Prozent ihrer Anteile ab.

Schnelleres Wachstum durch Expertise von JD.com

JD.com wird nach eigenen Angaben „seine fortschrittliche Technologie, seine führende Omnichannel-Handelsexpertise sowie seine internationalen Lieferketten-, Logistik- und Lagerkapazitäten einbringen“. So sollen „Wachstumsopportunitäten in einem sich dynamisch verändernden Marktumfeld vollumfänglich“ genutzt werden.

Mit JD.com soll die Digitalisierung des Kerngeschäfts von Ceconomy vorangetrieben, die Technologieplattform weiterentwickelt und die Logistiknetzwerke und das Lieferkettenmanagement verbessert werden, um das Wachstum im digitalen Bereich voranzutreiben. Die IT-Systeme und der Technologiestack von Ceconomy sollen strikt unabhängig bleiben.

Dr. Kai-Ulrich Deissner, CEO von Ceconomy, sagt, dass das Unternehmen mit den Qualitäten und Expertisen von JD.com den „erfolgreichen Wachstumskurs nochmal forcieren und über unsere aktuellen strategischen Ziele hinauswachsen“ könne. „Wir gehen eine Partnerschaft mit JD.com ein, um den europäischen Handel zu stärken“, so Dr. Deissner weiter.

Kurzfristig soll es keine Unternehmensänderungen geben

JD.com hat sich auch dazu verpflichtet, eng mit dem derzeitigen Vorstand von Ceconomy zusammenzuarbeiten, der weiterhin für die Umsetzung der Unternehmensstrategie und das Tagesgeschäft verantwortlich bleibt. JD.com plant auch keine wesentlichen Änderungen an der Unternehmensstruktur, der Organisation oder, für einen Zeitraum von fünf Jahren nach Angebotsvollzug, der Markenarchitektur von Ceconomy – die Marken MediaMarkt und Saturn bleiben somit erst einmal erhalten. Ceconomy mit Zentrale in Düsseldorf bleibt ein unabhängiges Unternehmen. Für einen Zeitraum von drei Jahren nach Angebotsvollzug gibt es darüber hinaus
keinerlei Pläne für den Abschluss einer Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvereinbarung.

Mitarbeiter sind 3 Jahre geschützt

Das chinesische Unternehmen JD.com wird zudem für mindestens drei Jahre keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen und außerdem die bestehenden Betriebsvereinbarungen, Tarifverträge und die bestehende Unternehmensmitbestimmung im
Aufsichtsrat wahren.

Größter Einzelhändler Europas

Mit den Konzerntöchtern MediaMarkt und Saturn ist Ceconomy Europas größter Einzelhändler für Consumer Electronics und verfügt über mehr als 1.000 stationäre Märkte in 11 europäischen Ländern. Das Unternehmen kommt auf rund 50.000 Beschäftigte und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 22,4 Milliarden Euro. Das Online-Geschäft trug hierzu 5,1 Milliarden Euro bei.

Die Übernahme soll im ersten Halbjahr 2026 abgeschlossen sein. Kartellrechtliche Hürden sehen die Unternehmen nicht.



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Quartalszahlen: Meta übertrifft Erwartungen und schickt Aktie auf Höhenflug


Meta überrascht die Börse mit ausgesprochen guten Quartalszahlen und schickt die Aktie auf Höhenflug. Das Unternehmen hat seinen Umsatz um 22 Prozent steigern können, den Nettogewinn gar um 36 Prozent. Dazu beigetragen hat in erster Linie das Werbegeschäft. Metas Ausgaben für KI-Infrastruktur fallen abermals immens aus.

Der Mutterkonzern hinter Facebook, Instagram, Facebook Messenger und WhatsApp hat im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2025, das am 30. Juni endete, 47,52 Milliarden US-Dollar eingenommen, was einem Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das operative Einkommen abzüglich Kosten lag bei 20,44 Milliarden US-Dollar, 38 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2024. Bei einem effektiven Steuersatz von 11 Prozent kam Meta auf einen Nettogewinn von 18,34 Milliarden US-Dollar, was 36 Prozent mehr als 2024 entspricht. Der bereinigte Gewinn pro Aktie beträgt 7,14 US-Dollar (+38 Prozent).

Nettogewinn
Nettogewinn (Bild: Meta)
Gewinn pro Aktie
Gewinn pro Aktie (Bild: Meta)

Mehr Nutzer und Einnahmen pro Nutzer

Die Anzahl der Family Daily Active People (DAP), also der täglich aktiven Nutzer innerhalb der Meta-Apps, lag im zweiten Quartal bei 3,48 Milliarden, vor einem Jahr waren es noch 3,27 Milliarden. Den Nutzern wird Werbung ausgespielt, die Metas primäre Einnahmequelle darstellt und vor Kosten 46,56 Milliarden US-Dollar in die Kassen spülte – 98 Prozent des gesamten Umsatzes. Bei 13,65 US-Dollar lag der Family Average Revenue per Person (ARPP), also der Umsatz pro Benutzer im Meta-Ökosystem.

Die Anzahl der Ad Impressions, also der Aufrufe von Werbemitteln von einem Ad-Server, konnte über die verschiedenen Meta-Apps verteilt um 11 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2024 gesteigert werden. Darüber hinaus ließ sich für jede Werbung ein um 9 Prozent höherer Preis gegenüber dem Vorjahr aufrufen.

Reality Labs mit hohem operativen Verlust

Die Reality Labs mit den Produkten rund um die Quest und das Metaverse erzielten einen Umsatz von 370 Millionen US-Dollar – weit entfernt vom Werbegeschäft oder dem saisonalen Hoch zur Weihnachtszeit, aber immerhin ein Plus von knapp 5 Prozent zum zweiten Quartal 2024. Die Sparte verbucht allerdings weiterhin hohe operative Verluste, diesmal lag der Verlust bei 4,53 Milliarden US-Dollar und damit knapp 1 Prozent höher als im Vorjahr. Die Einnahmen decken nicht die Betriebskosten des Metaverse.

Umsatz nach Segment
Umsatz nach Segment (Bild: Meta)

Meta will noch mehr investieren

Zum Abschluss des Fiskaljahres 2024 hatte Meta Ausgaben von bis zu 119 Milliarden US-Dollar für das nächste Jahr in Aussicht gestellt, zuletzt waren die Ausgaben auf 113 bis 118 Milliarden US-Dollar eingegrenzt worden, im aktuellen Quartalsbericht auf 114 bis 118 Milliarden US-Dollar. Getrieben werden die hohen Ausgaben in erster Linie von KI-Infrastrukturinvestitionen, aber auch vom zweitgrößten Posten der Personalkosten. In diesem Zusammenhang kursierten zuletzt immer wieder wahnwitzige Millionensummen für neues Spitzenpersonal durch die Medien.

Infrastruktur rund um KI ist ein signifikanter Kostentreiber für Meta. Das Unternehmen will die Investitionen von zuletzt angegebenen 64 bis 72 Milliarden US-Dollar auf dieses Jahr 66 bis 72 Milliarden US-Dollar und somit am unteren Ende steigern. 30,7 Milliarden US-Dollar hat das Unternehmen seit Anfang des Jahres investiert, für das zweite Halbjahr steht demnach ein noch höherer Betrag an.

Investitionsausgaben
Investitionsausgaben (Bild: Meta)

Die Börse erfreute sich auch an dem über den Erwartungen liegenden Ausblick auf das dritte Quartal, für das Meta einen Umsatz von 47,5 bis 50,5 Milliarden US-Dollar erwartet – es könnte ein neuer Rekord noch über dem traditionell stärksten vierten Quartal werden, das zuletzt auf 48,4 Milliarden US-Dollar kam. Im Handel hat Metas Aktie aktuell um rund 12 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs zugelegt.



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Kindle 5.18.4: Update bringt Lesehilfe für weitere Nutzer


Amazon hat mit der Verteilung des Juli-Updates für seine Kindle-Reader der 11. und 12. Generation begonnen, das neben essenziellen Sicherheitspatches für zahlreiche Nutzer auch die neue Lesehilfe mitbringt, eine Weiterentwicklung der Text-to-Speech-Funktion.

Neue Seitenansicht für alle Leser

Trotz zahlreicher negativer Rückmeldungen nach der teilweisen Einführung der neuen Seiteneinblendung in der vorherigen Software-Version hat Amazon diese mit dem Firmware-Update auf Version 5.18.4 nun für weitere Nutzer verpflichtend eingeführt. Über diese Funktion ist es möglich, innerhalb eines E-Books gezielt bestimmte Textstellen zu durchblättern, ohne die aktuelle Leseposition zu verlassen. Wurde dies bislang über ein zusätzliches Overlay realisiert, ist die Anzeige der zusätzlichen Seiten nun im selben Fenster integriert.

„Darüber hinaus wurde die Bedienung der Kindle-Geräte hinsichtlich der Barrierefreiheit verbessert. Künftig lässt sich auch die Textgröße für Menüs und Anzeigen festlegen. Hierfür wurde im Abschnitt „Barrierefreiheit“ der Einstellungen der neue Punkt „Anzeige- und Textgröße“ eingeführt, über den die Darstellung angepasst werden kann. Im Gegensatz zu anderen Herstellern von E-Book-Readern, die eine nahezu stufenlose Änderung wie bei der Textdarstellung innerhalb von Büchern erlauben, bietet Amazon nur die Wahl zwischen „Standard“ und „Groß“ – wobei Letzteres tatsächlich deutlich größer ausfällt. Diese neue Option richtet sich somit an Personen mit erheblichen Sehbeeinträchtigungen und nicht an solche, die ihren Reader lediglich ohne Brille nutzen möchten.

Lesehilfe für weitere, aber nach wie vor nicht alle Leser

Die bedeutendste Neuerung stellt wohl die breitere Einführung der Lesehilfe dar, mit der Amazon die bestehende Text-to-Speech-Funktion um zusätzliche Optionen erweitert, um das Vorlesen von E-Books komfortabler zu gestalten. Wird die Funktion aktiviert, erscheinen in der Seitenübersicht unten rechts entsprechende Schaltflächen, über die sich die Wiedergabe starten und pausieren sowie die Vorlesegeschwindigkeit anpassen lässt. Sollte ein Wort nicht verstanden worden sein, kann über eine weitere Schaltfläche 30 Sekunden zurückgesprungen werden. Die neue Funktion eignet sich durch das gleichzeitige Unterstreichen des jeweils vorgelesenen Wortes insbesondere für das Erlernen von Fremdsprachen und steht aktuell in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch zur Verfügung.

Dennoch scheint Amazon die Funktion nur schrittweise freizuschalten: Ein Kindle Colorsoft in der Redaktion hat die Lesehilfe mit dem aktuellen Update erhalten, während ein ebenfalls aktueller Paperwhite sie bislang nicht bietet – obwohl andere Nutzer desselben Modells berichten, die neue Funktion bereits nutzen zu können.

Schwere Sicherheitslücke geschlossen

Neben den funktionalen Neuerungen wurden auch Sicherheitslücken geschlossen, von denen mindestens eine als besonders schwerwiegend einzustufen ist. Einem Eintrag auf Reddit zufolge soll diese Schwachstelle von den Entwicklern des WinterBreaks-Mods entdeckt worden sein, mit dem sich auf zahlreichen Kindle-Geräten ein Jailbreak durchführen lässt. Die Sicherheitslücke ermöglichte es offenbar bis einschließlich Version 5.18.3, diesen Ausbruch zu vollziehen. Gleichzeitig konnte die Schwachstelle aber auch zum unautorisierten Zugriff auf die Nutzerkonten ausgenutzt werden. Aufgrund der Schwere des Problems entschieden sich die Entwickler dazu, Amazon über die Entdeckung in Kenntnis zu setzen – auch wenn dadurch die Möglichkeiten eines Jailbreaks mit der neuen Firmware 5.18.4 erheblich eingeschränkt werden.

Das Update steht derzeit für alle Kindle-Reader der 11. und 12. Generation sowie für die Kindle Scribes zur Verfügung und kann wahlweise über die integrierte Update-Funktion oder über die Firmware-Seite von Amazon heruntergeladen und manuell installiert werden. Die Modelle der 10. Generation verbleiben weiterhin bei Version 5.18.2 aus dem April beziehungsweise 5.18.1 vom März 2025, obwohl sie sich noch innerhalb des offiziellen Support-Zeitraums befinden.

Update



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