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Künstliche Intelligenz

Bayern und Wien bewerben sich als Standorte für EU-geförderte KI-Gigafabriken


Das deutsche Bundesland Bayern und die österreichische Hauptstadt Wien haben sich bei der EU-Kommission um die Errichtung europäischer Gigafabriken für Künstliche Intelligenz (KI) beworben. Die EU will diese KI-Gigafactories mit bis zu 20 Milliarden Euro fördern, wobei die Privatwirtschaft diese Rechenzentren zu fast zwei Dritteln mitfinanzieren soll. Entsprechend haben sowohl Bayern als auch Wien in kurzer Zeit entsprechende Konsortien mit dort ansässigen Unternehmen gebildet.

Die EU plant, durch die Subventionen für neue KI-Gigafactories in Europa gegenüber anderen KI-Standorten auf der Welt aufzuholen, etwa den Vereinigten Staaten oder China. Dazu steht ein neuer europäischer Fonds mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro zur Verfügung, der den Aufbau von vier oder fünf KI-Gigafabriken finanzieren soll, die ab 2026 entstehen sollen. Diese Rechenzentren werden mit jeweils etwa 100.000 KI-Chips der neuesten Generation ausgestattet, etwa viermal mehr als in aktuellen KI-Fabriken wie dem Supercomputer „Jupiter“ in Jülich.

Nachdem das Milliardenprojekt einer gemeinsamen KI-Gigafabrik fünf deutscher Tech-Firmen gescheitert ist, gibt es nun verschiedene Initiativen, an denen Bayern und Wien beteiligt sind. Zunächst erwartet die EU nur Interessenbekundungen, aber auch diese werden bewertet und sortiert. Für das vierte Quartal 2025 ist ein vertiefter Auswahl- und Bewerbungsprozess vorgesehen, die KI-Gigafabriken sollen laut EU-Planungen 2028 den Betrieb aufnehmen.

Bayern hat bereits einen Namen für die eigene KI-Gigafactory: „Blue Swan“. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder verweist in der Mitteilung auf die Erfahrungen des Freistaats in der KI-Forschung und mit „Blue Lion“, Bayerns Supercomputer mit der nächsten Nvidia-Generation. „Auch die europäische Gigafactory für Künstliche Intelligenz ‚Blue Swan‘ soll deshalb ein Zuhause in Bayern bekommen“, so Söder.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume fügte hinzu, dass sie „bereits jetzt zum Zeitpunkt der Einreichung eine Vielzahl an Letters of Intent späterer Nutzer“ haben. Bayern verweist auch auf die bestehende Infrastruktur und andere dort ansässige KI-Einrichtungen. Zudem gehört mit der Investa Gruppe eine Immobilienfirma zum Konsortium, die „seit über 25 Jahren Rechenzentren in Europa entwickelt, baut und sichert“. Sie hat die Expertise für die Errichtung einer solchen Gigafabrik sowie deren komplexe Energieversorgung. Allerdings gilt Bayern in der Branche als nicht ideal für solch große Rechenzentren aufgrund des hohen Industriestrompreises und struktureller Engpässe im Stromnetz.

In Wien betont die Bewerbung um eine KI-Gigafactory ein „umwelt- und klimagerechtes Nachhaltigkeitskonzept“, eine „sozial gerechte Form der Technologienutzung“ sowie die „Drehscheibenfunktion Wiens innerhalb Europas“. Zudem „genießt Wien weltweit einen hervorragenden Ruf für seine leistungsfähige Infrastruktur, hohe Lebensqualität und Innovationskraft“, erklärt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Die Investitionen für das KI-Rechenzentrum schätzt Wien auf bis zu 5 Milliarden Euro, wobei die Stadt den Vorgaben der EU folgt und mindestens 65 Prozent von der Privatwirtschaft getragen werden. Öffentliche Mittel sollen bis zu 35 Prozent eingesetzt werden.

Die österreichischen Beteiligten verweisen auch auf das für die KI-Gigafactory gemeinsam mit dem lokalen Stromversorgungsunternehmen „Wien Energie“ erarbeitete Energiekonzept. Die Abwärme der Server des Rechenzentrums soll „direkt in das bestehende Fernwärmenetz eingespeist und zur Beheizung von Wiener Haushalten genutzt“ werden. Das zeigt laut Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling „wie Digitalisierung und Dekarbonisierung Hand in Hand gehen“.

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(fds)



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Künstliche Intelligenz

Datenschutzgutachten zum Praxisregister Schmerz offenbart fragwürdige Praktiken


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Gesundheitsdaten gelten als sehr wertvoll. Zunehmend werden Ärzten unter anderem Geld oder andere Vorteile im Tausch gegen Gesundheitsdaten angeboten. Erneut übt das Netzwerk Datenschutzexpertise in einem Gutachten scharfe Kritik an dieser Praxis – dieses Mal am Praxisregister Schmerz. Das Register wird von der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) und der Firma O.Meany betrieben. Es sammelt seit 2014 mithilfe von Fragebögen und Arztinformationen umfangreiche Gesundheitsdaten von Schmerzpatientinnen und -patienten. Nach Einschätzung des Netzwerks werden dabei Datenschutzrechte missachtet und mit sensiblen Patientendaten erhebliche Gewinne erzielt.

Die Daten würden unter dem Vorwand der Gemeinnützigkeit und mit wissenschaftlich fragwürdigen Auswertungen vor allem für die Pharmaindustrie vermarktet. „Mit intransparenten Informationen und rechtlich unwirksamen Einwilligungserklärungen beschaffen sich die Betreiber bei Patienten und Heilberufen mit dem Ziel einer guten Behandlung von den Patienten sensitive Gesundheitsdaten, die dann unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit mit aus wissenschaftlicher Sicht fragwürdigen Auswertungen für die Pharmaindustrie zu Geld gemacht werden. Eine Offenlegung der Praktiken wird verweigert“, heißt es in dem Gutachten (PDF).

Die Information an die Patienten und Ärzte über die tatsächliche Verwendung der Daten sei intransparent. Eine Offenlegung der genauen Praktiken wird von den Verantwortlichen verweigert. Auf Fragen von heise online, etwa, an wen und unter welchen Umständen die Daten verkauft werden, hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin bisher nicht reagiert.

Die Dokumentation erfolge über die Online-Plattform iDocLive, die als Ergänzung zum Praxisverwaltungssystemen eingesetzt werde. Die im Register gespeicherten Daten dienen nicht nur der Behandlung und Abrechnung, sondern würden auch für Forschungszwecke genutzt. Hinter dem Handel mit den Daten steht Privatdozent Michael A. Überall, der in mehreren Funktionen an zentraler Stelle eingebunden ist. Das hatte der Spiegel im März offengelegt.

Aus den Recherchen ging hervor, dass Überall mit seiner Firma O.Meany eine Software namens iDocLive betreibt, die für die Verwaltung der Patientendaten dient. Die Patienten müssen für das Praxisregister Schmerz die Schmerz-Fragebögen und das Schmerz-Tagebuch ausfüllen. Den Interessenkonflikt fand die ehemalige DSG-Vorständin Astrid Gendolla fragwürdig. Kritische Nachfragen wurden abgetan. „Das ganze System dient vor allem dem Wohle desjenigen, der die Daten besitzt und damit Geld verdient. Das sind weder die Patienten noch die Ärzte“, sagte Gendolla gegenüber dem Spiegel.

„Gemäß der Darstellung des Spiegelberichts besteht eine zentrale Funktion des Praxisregisters darin, durch die Auswertung der gesammelten Daten der DGS mbH (20 Prozent) und der O.Meany (80 Prozent) lukrative Einnahmen zu generieren, ohne dass dies den die Daten liefernden Patienten und Ärzten bewusst ist“, steht dazu im Gutachten. Laut Spiegel werden die Daten unter anderem von Pharmaunternehmen genutzt, um die Wirksamkeit bestimmter Arzneimittel gegen Schmerzen zu belegen. Die Ergebnisse fielen im Beispiel des Schmerzmittels Tapentadol von der Pharmafirma Grünenthal positiv aus. Überall habe zudem zahlreiche Zuwendungen und Aufträge von Grünenthal und ähnlichen Unternehmen erhalten. Die Wissenschaftlichkeit der Ergebnisse wird infrage gestellt.


(mack)



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Künstliche Intelligenz

Xbench: Chinesischer KI-Benchmark prüft Modelle auf Alltagstauglichkeit


Beim Testen eines KI-Modells ist es schwer zu sagen, ob es tatsächlich selbstständig Schlussfolgerungen ziehen kann oder nur Antworten aus seinen Trainingsdaten wiedergibt. Xbench, ein neues Benchmarksystem, das von der chinesischen Risikokapitalfirma HSG (steht für HongShan Capital Group) entwickelt wurde, könnte dabei helfen, dieses Problem zu lösen. Das liegt daran, dass die Modelle von der Software nicht nur anhand ihrer Fähigkeit bewertet werden, willkürliche Tests zu bestehen, wie dies bei den meisten anderen Benchmarks der Fall ist. Stattdessen werden auch ihre Fähigkeiten, reale Aufgaben auszuführen, überprüft – was bis dato eher ungewöhnlich ist. Xbench wird zudem regelmäßig aktualisiert, um ihn auf dem neuesten Stand zu halten, was dabei hilft, zu vermeiden, dass KI-Firmen sich einfach an ihn anpassen und somit schummeln.

Ein Teil des in dem neuen Benchmark enthaltenen Fragenkatalogs wurde jetzt quelloffen zur Verfügung gestellt, sodass jeder das vorhandene System kostenlos nutzen kann. Das Team hat außerdem eine Rangliste veröffentlicht, in der die gängigen KI-Modelle im Vergleich zueinander bewertet werden, wenn sie mit Xbench überprüft werden. ChatGPT o3 belegte in allen Kategorien den ersten Platz, aber auch Doubao von ByteDance, Gemini 2.5 Pro und Grok von X.ai schnitten recht gut ab – ebenso wie Claude Sonnet von Anthropic.

Die Entwicklung des Benchmarks von HSG begann bereits 2022 nach dem Durchbruch von ChatGPT. Damals war es noch als internes Werkzeug zur Bewertung neuer Modelle gedacht, um herauszufinden, ob sich Investitionen lohnen. Seitdem hat das Team unter der Leitung von Gong Yuan das System stetig erweitert und externe Forschende und Fachleute hinzugezogen, um es zu verfeinern. Als das Projekt immer komplexer wurde, beschlossen sie, es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Xbench geht das Problem, die Leistungsfähigkeit neuer Modelle zu ermitteln, mit zwei verschiedenen Ansätzen an. Der erste ähnelt dem traditionellen Benchmarking: ein akademischer Test, der die Eignung eines Modells für verschiedene Themen misst. Der zweite ähnelt eher einem Vorstellungsgespräch für eine technische Stellung. Dabei wird bewertet, welchen wirtschaftlichen Nutzen ein Modell in der Praxis liefern könnte.

Die Methoden von Xbench zur Bewertung der rohen Intelligenz umfassen derzeit zwei Komponenten: Xbench-ScienceQA und Xbench-DeepResearch. ScienceQA unterscheidet sich nicht grundlegend von bestehenden Prüfungen für Postgraduierte im MINT-Bereich wie GPQA und SuperGPQA. Es umfasst Fragen aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen – von Biochemie bis Orbitalmechanik –, die von Doktoranden verfasst und von Professoren doppelt überprüft wurden. Bewertet werden nicht nur die richtigen Antworten, sondern auch die Lösungswege, die zu ihnen führen.

Xbench DeepResearch hingegen konzentriert sich auf die Fähigkeit eines Modells, sich im chinesischsprachigen Internet zurechtzufinden. Zehn Fachexperten haben 100 Fragen zu den Themen Musik, Geschichte, Finanzen und Literatur erstellt – Fragen, die nicht einfach ergoogelt werden können, sondern umfangreiche Recherchen erfordern.

Bei der Bewertung werden die Breite der verwendeten Quellen, die faktische Konsistenz der Antworten und die Bereitschaft eines Modells, zuzugeben, wenn nicht genügend Daten vorhanden sind, positiv bewertet. Eine Frage aus der von HSG veröffentlichten Sammlung lautet etwa: „Wie viele chinesische Städte in den drei nordwestlichen Provinzen grenzen an ein anderes Land?“ (Die Antwort lautet 12, und nur 33 Prozent der getesteten Modelle antworteten richtig.)

Auf der Website von HSG gaben die Forschenden an, dass sie ihren Benchmark um weitere Dimensionen erweitern möchten, beispielsweise um Aspekte wie die Kreativität eines Modells bei der Problemlösung, seine Kooperationsfähigkeit bei der Zusammenarbeit mit anderen Modellen (falls das technisch inkludiert ist) und seine Zuverlässigkeit. Das Team hat sich dabei verpflichtet, die Testfragen einmal pro Quartal zu aktualisieren und einen halb öffentlichen, halb privaten Datensatz zu pflegen. Damit sollte es Modellanbietern nicht möglich sein, ihr System auf Xbench zu trainieren.

Um die Praxistauglichkeit und den wirtschaftlichen Wert eines Modells zu bewerten, hat das Team in Zusammenarbeit mit externen Experten weiterhin Aufgaben entwickelt, die auf tatsächlichen Arbeitsabläufen basieren. Zunächst betrifft dies die Bereiche Personalbeschaffung und Marketing, später sollen weitere hinzukommen.

Bei einer der Aufgaben soll ein Modell beispielsweise fünf qualifizierte Kandidaten für eine Stelle als Ingenieur in einem Batteriewerk finden und die Auswahl ausführlich begründen. In einer anderen Aufgabe soll es wiederum Werbekunden mit geeigneten Kurzvideo-Erstellern aus einem Pool von über 800 Influencern zusammenbringen.

HSG kündigt für Xbench auch weitere Kategorien an, darunter Finanzen, Recht, Buchhaltung und Design. Die Fragenkataloge für diese Kategorien sind noch nicht öffentlich zugänglich. Bei den bereits bekannten belegte ChatGPT o3 erneut den ersten Platz in beiden Berufskategorien. Bei der Personalbeschaffung im Bereich Batterietechnik belegen Perplexity Search und Claude 3.5 Sonnet den zweiten und dritten Platz.

Im Bereich Marketing schneiden Claude, Grok und Gemini alle gut ab. „Es ist wirklich schwierig, Dinge, die so schwer zu quantifizieren sind, in Benchmarks einzubeziehen“, kommentiert Zihan Zheng vom konkurrierenden Benchmarkprojekt LiveCodeBench Pro mit Forschungserfahrung an der New York University. „Aber Xbench ist ein vielversprechender Anfang.“

Dieser Beitrag ist zuerst bei t3n.de erschienen.


(jle)



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software-architektur.tv: Architektur gilt als komplex – Warum ist das so?


Anspruchsvoll und komplex – vielen gilt Software-Architektur als eine besonders herausfordernde Disziplin. Doch woran liegt das eigentlich? Was ist die zentrale Herausforderung in der Software-Architektur?

Auf der Suche nach Antworten hat Eberhard Wolff in den sozialen Netzwerken Mastodon, BlueSky und LinkedIn einmal nachgefragt. In dieser Episode wirft er einen Blick auf die Antworten und diskutiert, worin die Komplexität liegt und was die Software-Architektur so herausfordernd macht.

Lisa Marie Schäfer malt dieses Mal keine Sketchnotes. Eberhard Wolff bestreitet die Folge alleine.

Die Ausstrahlung findet live am Freitag, 27. Juni 2025, zwischen 13 und 14 Uhr statt. Die Folge steht im Anschluss als Aufzeichnung bereit. Während des Livestreams können Interessierte Fragen via Twitch-Chat, YouTube-Chat, Bluesky, Mastodon, Slack-Workspace oder anonym über das Formular auf der Videocast-Seite einbringen.

software-architektur.tv ist ein Videocast von Eberhard Wolff, Blogger sowie Podcaster auf iX und bekannter Softwarearchitekt, der als Head of Architecture bei SWAGLab arbeitet. Seit Juni 2020 sind über 250 Folgen entstanden, die unterschiedliche Bereiche der Softwarearchitektur beleuchten – mal mit Gästen, mal Wolff solo. Seit mittlerweile mehr als zwei Jahren bindet iX (heise Developer) die über YouTube gestreamten Episoden im Online-Channel ein, sodass Zuschauer dem Videocast aus den Heise Medien heraus folgen können.

Weitere Informationen zur Folge finden sich auf der Videocast-Seite.


(map)



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