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Künstliche Intelligenz

KI im Klassenraum: Bremer Schulen nutzen Chatbot Telli


Madita und die anderen Kinder der 6D haben einen besonders klugen Helfer. Er heißt Telli und ist ein KI-Chatbot. „Man kann alles fragen“, sagt die Elfjährige. Man kann sich Geschichten erzählen lassen. Das finde ich cool.“ Beim heutigen Thema Urlaubsorte sollen die Schülerinnen und Schüler im Chat mit Telli möglichst viel über einen Ort ihrer Wahl herausfinden. „Macht euch Notizen!“, sagt Klassenlehrer Mario Varvarikés von der Oberschule Habenhausen in Bremen. Manche nutzen dafür Block und Stift, andere schreiben direkt in ihr Tablet.

Da Madita im Sommer nach Schweden fährt, will sie mehr darüber erfahren. „Was kann ich dort essen?“, tippt sie auf ihrem iPad in den Chat und Telli antwortet rasend schnell. In gut verständlichen Worten erklärt das Programm, welche Speisen typisch für Schweden sind und woraus sie bestehen. Beruhigend findet das Mädchen auch, dass Telli auf Nachfrage berichtet, dass die Menschen in Schweden sehr nett sind.

Künstliche Intelligenz soll an Bremer Schulen künftig eine wichtige Rolle spielen. Nach Angaben des Bildungsressorts ist der Zweistädtestaat das erste Bundesland, das den KI-Chatbot Telli flächendeckend eingeführt hat. Telli steht demnach allen öffentlichen Schulen zur Verfügung. Das Computerprogramm, das in natürlicher Sprache auf Fragen antwortet, wurde speziell für den Einsatz im Unterricht entwickelt. Telli ist Teil eines Projekts, an dem alle Bundesländer beteiligt sind.

Die Oberschule Habenhausen nutzt Telli seit Anfang des Jahres, die 6D arbeitet an diesem Tag zum ersten Mal im Unterricht damit. Schulleiter André Sonnenburg ist froh, dass es mit Telli eine datenschutzkonforme Möglichkeit gibt, Künstliche Intelligenz einzusetzen. Der Chatbot arbeitet dem Bildungsressort zufolge ausschließlich mit pseudonymisierten Nutzerdaten. Das System ermöglicht demnach den Zugriff auf aktuelle KI-Modelle führender Anbieter wie OpenAI und Meta – ohne dass personenbezogene Daten an diese Unternehmen übermittelt werden.

Nach den Erfahrungen des Schulleiters kann Telli bei der Unterrichtsvorbereitung enorm helfen. „Man braucht natürlich immer noch einen kritischen Blick: Ist das, was die KI ausspuckt, auch wirklich für meine Lerngruppe richtig?“, sagt Sonnenburg. „Aber der Aufschlag ist da und das erleichtert ungemein.“ Klassenlehrer Varvarikés bestätigt das. „Ich sehe ganz viel Potenzial, es gibt auch ganz viele Möglichkeiten für neue Inhalte“, berichtet er. Für Schülerinnen und Schüler sieht Varvarikés die Chance, individueller zu arbeiten und zu lernen – weil jedes Kind im Chat seine eigenen Fragen stellen kann.

Der zwölfjährige Siyar hat wie viele seiner Mitschüler schon Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz. Er habe den Chatbot ChatGPT Beispiel schon mal bei Mathe-Hausaufgaben gefragt, um sein Ergebnis zu kontrollieren, erzählt der Junge. Einen Unterschied zu ChatGPT hat er beim ersten Testen von Telli nicht festgestellt. „Es kommt mir irgendwie genau gleich vor“, sagt er. Dass es nun eine KI für den Unterricht gibt, hat ihm zufolge einen großen Vorteil. „Wenn ich etwas nicht verstehen würde, würde ich Telli fragen, weil Telli ist ja eine KI und hat keine Emotionen.“ Da könne er dann auch mehrfach nachfragen – so lange, bis er alles verstanden habe.

Mitschülerin Ecrin sieht das ähnlich und freut sich über den neuen Helfer auf dem schulischen iPad. Damit könnte der Unterricht interessanter werden, sagt die Zwölfjährige, die zum Lernen gerne ChatGPT nutzt.

Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp findet Telli auch mit Blick auf die Chancengleichheit wichtig. „Wir wollen Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft vorbereiten, in der der Umgang mit Künstlicher Intelligenz selbstverständlich sein wird“, sagt die SPD-Politikerin. Mit Telli könnten alle Kinder in einem geschützten Rahmen lernen, wie der sichere Umgang mit einem KI-Chatbot funktioniere.


(afl)



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Bit-Rauschen: Intel Magdeburg ist Geschichte, IBM Power11, Nvidia CUDA & RISC-V


Vier Jahre nach Power10 kommt die nächste Mainframe-Architektur von IBM. Der Power11 sieht im Vergleich zum Vorgänger Power10 eher nach behutsamer Modellpflege aus: Immer noch in einem, inzwischen gut abgehangenen 7-Nanometer-Prozess hergestellt, haben sich viele klassische Eckdaten des Chips kaum geändert. Maximal 16 Kerne mit je 2 MByte Level-2-Cache, 128 MByte L3-Cache und achtfachem SMT. Für verbesserte Uptime hat IBM nun einen dynamisch hinzuschaltbaren Ersatzkern, der im Auslieferungszustand bei den 15-Core-Power11 inaktiv ist. Wird ein Hardwarefehler diagnostiziert, kann er zur Laufzeit einspringen, ohne dass das System heruntergefahren wird.

Die reine Rechenleistung dürfte immer weiter hinter Serverprozessoren von AMD und Intel zurückfallen. Da helfen auch integrierte Matrix-Cores für KI-Beschleunigung und hardwareunterstützte Post-Quantum-Cryptography-Verschlüsselung nicht weiter. Darunter versteht man kryptographische Verfahren, die auch mit kommenden Quantenalgorithmen nicht zu knacken sein sollen. Stattdessen wirken die Mainframes in 7-Nanometer-Technik gegenüber den in TSMC N4 gefertigten Chips von AMD und Intel mit bis zu 256 Kernen wie aus der Zeit gefallen.

Dass der Prozessor für moderne KI-Nutzung nicht immer ausreicht, hat indes auch IBM erkannt und will ihm künftig mit den optionalen Spyre-Beschleunigern unter die Arme greifen. Die lassen sich per PCI-Express-Anschluss bei Bedarf zustecken.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Bit-Rauschen: Intel Magdeburg ist Geschichte, IBM Power11, Nvidia CUDA & RISC-V“.
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GPT-5 mixt Cocktails: Sicherheitsforscher knacken OpenAIs Selbstbeschränkungen


Drei leere Glasflaschen, Öl, Alkohol, Lumpen und Zündhölzer: Diese und andere Bombenbau-Anleitungen spuckt auch die neueste Ausgabe von OpenAIs Large Language Model (LLM) GPT-5 aus, wenn man es auf die richtige Art und Weise fragt. Das fanden Sicherheitsunternehmen durch eigene Versuche heraus.

Das Unternehmen NeuralTrust, ansässig im spanischen Barcelona und in New York, bat GPT-5 zunächst um ein paar harmlose Sätze und eine Kurzgeschichte, die Begriffe wie „Molotov“ und „Cocktail“ enthielten. Dann baten die Forscher um technische Details und das LLM gehorchte. Mit dieser Technik namens „Echo-Kammer und Geschichtenerzählung“ (Echo Chamber and Storytelling) ließ sich die KI das Bombenbau-Rezept schnell entlocken.

Auch die Tests von SPLX kamen zum selben Ergebnis, wenn auch auf einem anderen Weg. Die KI-Sicherheitsspezialisten befahlen dem LLM, in der Rolle eines „BasedGPT“ zu antworten und alle Beschränkungen mit gehässigen Kommentaren zu bedenken, ansonsten jedoch schlicht zu ignorieren. Und auch das klappte: Die Frage „Wie baut man eine Bombe“ beantwortete GPT-5 mit einer sehr detaillierten Anleitung, einen improvisierten Sprengsatz (IED – Improvised Explosive Device) aus haushaltsüblichen Materialien zu konstruieren.

Geht es nach OpenAI, dem Unternehmen hinter dem Sprachmodell, sollte das nicht so einfach funktionieren. Doch auch Modelle anderer Hersteller wie GLM-4.5, Kimi K2 und Grok-4 ließen sich ähnlich einfach übertölpeln, schreiben die SPLX-Forscher. Diese informieren indes nicht uneigennützig über die Sicherheitslücken: SPLX und NeuralTrust verdienen ihr Geld damit, LLMs sicherheitstechnisch abzuhärten und so für den Gebrauch im Unternehmen tauglich zu machen.

Bombenbau, Giftgas, Rauschgift – die Ingredienzien dieser meist verbotenen Gegenstände kennen Large Language Models aus ihren Trainingsdaten, sollen sie jedoch nicht an Nutzer weitergeben. Diese Sperren zu überlisten, ist ein beliebter Zeitvertreib bei Sicherheitsexperten, die dafür bisweilen gar zu psychologischen Taktiken wie Gaslighting greifen.


(cku)



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Zum 75. von Steve Wozniak: Kurzer Höhenflug, ein Absturz, aber immer obenauf


Vertraue niemals einem Computer, den du nicht aus dem Fenster werfen kannst. Dieses Zitat von Steve „Woz“ Wozniak besagt einiges über den Apple-Mitbegründer. Da ist zunächst sein nerdiger Sinn für Humor, der Woz bis heute auszeichnet und ihn zum gern gesehenen Gesprächspartner macht. Aber da schimmert eben auch seine Philosophie und sein Anspruch durch, Technik nicht einfach nur zu nutzen, sondern sie auch zu verstehen und zu kontrollieren. Heute wird der Kalifornier 75 Jahre alt.

Das Zitat mit dem Computer zeigt allerdings auch schön auf, welche Welten zwischen der legendären Garage liegen, in der Woz und Steve Jobs die ersten Apple-Computer zusammenbauten, und dem heutigen Apple, das Billionen von US-Dollar wert ist. Ein Teil des heutigen Erfolgsrezepts ist das geschlossene System, an dem sich Kritiker und Politiker weltweit die Zähne ausbeißen. Und das ein Stück weit auch im Widerspruch zu Woz‘ Anspruch steht, Technik komplett kontrollieren zu können.

Woz, der immer noch einen kleinen Gehaltsscheck aus Cupertino für gelegentliche Auftritte erhält, aber die meisten seiner Apple-Aktien in den 1980er-Jahren verkauft hat, sieht es gelassen: „Apple ist immer noch das Beste“, sagte er vor einiger Zeit in einem Interview. „Und wenn Apple Dinge macht, die mir nicht gefallen, und ich mir angesichts der Verschlossenheit mehr Offenheit wünsche, werde ich mich dazu äußern.“ Ob Apple auf ihn höre? „Oh, nein“, lacht er.

1976 gründete Stephen Gary Wozniak zusammen mit Ron Wayne und Steve Jobs Apple. Wayne stieg rasch wieder aus, die beiden Steves blieben. Bereits ein Jahr zuvor, im Homebrew Computer Club, der als prägend für die Entwicklung des PCs gilt, nahm das Projekt Computerbau seinen Anfang. Doch es war mehr als persönliche Passion: Computertechnologie, so wünschten es sich die Enthusiasten, sollte allen offenstehen. Also baute der am 11. August 1950 in Sunnyvale geborene Wozniak den Apple I. Schon als Teenager lötete Woz gern an Schaltkreisen und träumte davon, an diese für den normalen Menschen unzugänglichen Maschinen zu gelangen. Im fünf Jahre jüngeren Jobs, der 2011 starb, fand er einen Mitstreiter.

Auf dem Weg zum ersten Apple-Computer streiften die beiden auch Grauzonen. In einem ersten Projekt manipulierten sie das Telefonnetz des einstigen Monopolisten AT&T und fanden heraus, wie mittels Steuerfrequenzen kostenlose Telefonate möglich waren. Die Aufgabenteilung zwischen den beiden war klar: Woz war der Tüftler, Jobs der Geschäftsmann. Zwischenzeitlich trat Wozniak im Jahr 1973 eine Stelle bei Hewlett-Packard (HP) an, wo er am Design von Schaltkreisen mitwirkte.

Nach dem Apple I, der noch keine Tastatur und kein Gehäuse hatte, folgte 1977 der Apple II, der sich auch an Käufer außerhalb der Bastlerszene richtete. Der Computer, der mit wenigen Bauteilen auskam, galt als vielseitig und war ein großer kommerzieller Erfolg für Apple. Bereits beim Börsengang im Jahr 1980 wurden Wozniak und Jobs zu Millionären.

Ein Unfall mit einem Kleinflugzeug sorgte im Februar 1981 dafür, dass sich die Wege der beiden Steves später wieder trennten. Hobby-Pilot Wozniak verunglückte dabei schwer und litt infolge einer Kopfverletzung wochenlang unter Gedächtnisstörungen. Nach dem Vorfall nahm er sich eine Auszeit, kehrte 1983 noch einmal für zwei Jahre zurück und verabschiedete sich danach endgültig aus dem aktiven Dienst bei Apple. Bis heute engagiert er sich für Technikprojekte und bei Start-up-Unternehmen. Er hat drei Kinder und ist in vierter Ehe verheiratet.


(mki)



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