Künstliche Intelligenz
Chatbot für Schulen: Bremen macht den Anfang
Künstliche Intelligenz im Bildungsbereich – das klingt nach einem heißen Eisen. Besonders der unstillbare Datenhunger der großen LLM-Anbieter nach Trainingsmaterial steht dem Gebrauch der großen bekannten Modelle in Schulen auf dem ersten Blick im Wege. Ein eigener KI-Chatbot namens „Telli“ soll es jetzt aber richten. Bremen führt diesen als erstes Bundesland in Deutschland ein, wie die Senatorin für Kinder und Bildung mitteilte. Später einmal soll er in Schulen bundesweit zum Einsatz kommen.
Der Chatbot ist Teil des länderübergreifenden Projekts „Adaptives Intelligentes System“ (AIS) und soll Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern einen geschützten Zugang zu generativer KI ermöglichen. Telli unterscheidet sich dabei von kommerziellen KI-Diensten durch seinen Datenschutzansatz. Das System arbeite ausschließlich mit pseudonymisierten Nutzerdaten und werde vollständig innerhalb der Europäischen Union gehostet, heißt es seitens der zuständigen Behörden. Dadurch sollen keine personenbezogenen Daten an US-amerikanische oder andere Unternehmen aus dem KI-Sektor übermittelt werden. Die eingegebenen Daten fließen auch nicht in das Training der zugrundeliegenden Modelle ein.
Schüler sollen Umgang mit KI erlernen
„Wir wollen Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft vorbereiten, in der der Umgang mit Künstlicher Intelligenz selbstverständlich sein wird“, erklärt Sascha Aulepp, Bremens Senatorin für Kinder und Bildung. „Dafür brauchen sie Orientierung, Kompetenz – und Räume, in denen sie KI verantwortungsvoll erproben können.“ Der Chatbot steht künftig an allen öffentlichen Schulen im Bundesland zur Verfügung.
Technisch basiert Telli auf einer Open-Source-Architektur, die seit November 2024 entwickelt wird. Die Plattform fungiert als Zwischenschicht zwischen verschiedenen Large Language Models (LLMs), darunter auch Modelle von OpenAI und Meta, und den Endnutzern. Lehrkräfte können eigene Dokumente hochladen, um kontextspezifische Antworten zu erhalten, und fachdidaktische Lernszenarien erstellen, die sich per QR-Code oder Link mit Schülerinnen und Schülern teilen lassen.
Zur Vorbereitung und im Unterricht
Telli wurde speziell für den Einsatz im Unterricht entwickelt. Lehrkräfte können den KI-Chatbot sowohl zur Unterrichtsvorbereitung als auch im Unterricht selbst nutzen. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, Telli für ihre Schülerinnen und Schüler freizugeben.
Die Anbindung an das schulische Identity-Management-System VIDIS (Vernetzungsinfrastruktur Digitale Identitäten für Schulen) ermöglicht eine nahtlose Integration in die bestehende IT-Infrastruktur der Schulen. Nutzer können sich ohne zusätzliche Registrierung anmelden.
Das Telli-Projekt ist eingebettet in das größere AIS-Vorhaben, das vom FWU (Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht) koordiniert wird. Alle 16 Bundesländer sind an dem Projekt beteiligt.
Umfassende Lernumgebung geplant
Das AIS-System soll künftig eine umfassende digitale Lernumgebung bereitstellen, die weit über den Chatbot hinausgeht. Geplant sind adaptive Lernmaterialien, ein intelligentes Empfehlungssystem und Tutorfunktionen, die Schüler individuell unterstützen und Lehrkräfte entlasten sollen. Das System wird auch kommerzielle Bildungsmedien-Anbieter einbinden können – ein „Marktplatz“ für lizenzpflichtige Inhalte ist vorgesehen.
Die technische Umsetzung berücksichtigt die unterschiedlichen Anforderungen der Länder. Konfigurationsmöglichkeiten sollen es ermöglichen, dass Bundesländer eigene oder selbst beschaffte LLMs nutzen können. Schulträger und Länder können den Code einsehen und bei Bedarf anpassen. Dies soll unter anderem die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern reduzieren.
(mki)
Künstliche Intelligenz
Elektroautos: Weltweiter Bestand wächst auf 56 Millionen
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Fahrzeuge, die einen elektrifizierten Antrieb haben, weltweit auf 55,8 Millionen Stück. Das vermeldet das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). China dominiert in diesem Segment sowohl im Bestand als auch bei den Neuzulassungen. Global betrachtet liegen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor noch immer überwältigend weit vorn. Der Verband der Automobilindustrie ging von einem weltweiten Pkw-Bestand von mehr als 1,3 Mrd. für das vergangenen Jahr aus – Tendenz weiter steigend.
Batterieelektrische Antriebe, PHEV und Range Extender
Zu den Fahrzeugen mit elektrifiziertem Antrieb zählt das ZSW Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, die einen batterieelektrischen Antrieb, einen Plug-in-Hybriden oder einen Range Extender haben. Diese Einordnung ist wichtig, denn es geht in dieser Zusammenstellung ausdrücklich nicht allein um Fahrzeuge, die ausschließlich einen E-Antrieb haben. Von diesen Fahrzeugen mit elektrifiziertem Antrieb wurden weltweit im vergangenen Jahr 17,4 Millionen erstmals zugelassen. Das entspricht einem Plus von 17 Prozent. Allein in China machen Modelle mit einem dieser Antriebe inzwischen mit rund 11 Millionen mehr als ein Drittel aller Neuzulassungen aus.
Andere Regionen können prozentual mithalten, nicht aber bei den Stückzahlen. In Deutschland hatten 2024 gut 2,6 Millionen Autos im Bestand einen batterieelektrischen Antrieb, einen Plug-in-Hybriden oder einen Range Extender. 572.000 davon wurden 2024 erstmals zugelassen, von denen laut Kraftfahrtbundesamt 381.000 batterieelektrische Antriebe hatten. Ende 2024 waren in Deutschland damit etwas mehr als 1,7 Millionen Elektroautos zugelassen. Der gesamte Pkw-Bestand erreichte in Deutschland mit mehr als 49 Millionen einen neuen Höchststand.
Drei deutsche Hersteller vorn mit dabei
Deutsche Hersteller sind auf dem internationalen Markt im Bereich der Elektromobilität durchaus erfolgreich. Beim Absatz von Elektroautos lagen VW, BMW und Mercedes 2024 in den Top 10. Volkswagen belegt mit 4,3 Millionen Elektroautos den dritten Rang, weit abgeschlagen allerdings hinter Marktführer BYD (10 Millionen verkaufte E-Autos) und Tesla (7,3 Mio.). Das Umfeld wird allerdings immer härter umkämpft, und China baut seine Spitzenposition auch unter den Herstellern aus. Unter den zehn erfolgreichsten E-Autoherstellern stammen sechs aus China, heißt es in der Analyse des ZSW.
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(mfz)
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Apple-Marketingboss: EU-Digitalregeln haben „irrsinnige Auswirkungen“
Im Vorfeld der neuen DMA-Regelungen, die Apple in der EU umsetzen will (beziehungsweise muss), hat der weltweite Marketingchef des Konzerns, Greg „Joz“ Joswiak, massive Kritik an der aktuellen Regulierung geübt. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte er, die Entscheidungen der EU hätten „irrsinnige Auswirkungen auf Apple und unsere europäischen Nutzer“. Damit meint Joswiak die erzwungene Öffnung der Plattformen sogenannter Gatekeeper (Torwächter), Apple wurde hierzu beim iPhone und iPad erklärt und ist damit scharfer Regulierung unterworfen.
Funktionen nicht in der EU
Joswiak sagte, es gehe dabei um eine „gigantische Bedrohung der Privatsphäre und Sicherheit“. Damit meint der Konzern unter anderem, dass Apple seine Benachrichtigungen unter iOS auch auf Geräte externer Anbieter weiterleiten soll. Auch sollen iPhones sich genauso gut mit fremden Computeruhren verbinden wie mit der Apple Watch. Apple fürchtet dabei um die Datensicherheit. Zudem sieht der Konzern einen enormen technischen Aufwand.
Die Vorgaben der EU hält Joswiak laut FAZ für innovationsfeindlich. Apple habe etwa lange und hart daran gearbeitet, dass etwa seine Kopfhörer so gut mit seinen anderen Geräten funktionierten – künftig müsse der Konzern in der EU sicherstellen, dass das genauso für die Produkte seiner Wettbewerber gelte, sagte er der Zeitung. Das sei technisch eine große Herausforderung, weil „wir die technischen Details der Konkurrenzprodukte nicht so gut kennen wie die unserer eigenen“.
„Deutlich zeitverzögert“
Joswiak sagte, dies benötige „zusätzliche Zeit“. Innovationen könnten dadurch „erst deutlich zeitverzögert“ in die EU kommen. Womöglich würden einige künftig gar nicht mehr den Weg in die EU finden, sagte er der FAZ. Neu ist das übrigens nicht: Schon das populäre iPhone-Mirroring kam bislang nicht in die Europäische Union – laut Apple auch aus Regulierungsproblemen.
Der Apple-Manager kritisierte zudem, dass Google von diesen Dingen nicht so stark betroffen ist. „Apple ist das einzige Unternehmen, das diesen Interoperabilitätsanforderungen unterliegt“, so Joswiak zur FAZ. Das sei „verrückt“, schließlich sei das Betriebssystem Android in Europa deutlich verbreiteter.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Günstige PV-Module per Gebrauchtmarkt: Perfekt für Bastler, riskant für Dächer
Fahrräder, Kinderkleidung, Autos: Bei vielen Dingen ist es längst üblich, sie aus zweiter Hand zu kaufen. Das ist günstiger und schont Ressourcen. Bei Photovoltaik-Modulen denkt daran kaum jemand. Dabei gibt es bereits Plattformen, über die man an gebrauchte Solarpanels herankommt.
Hier findet man dann etwa Komplett-Gebrauchtangebote für Balkonkraftwerke oder für den Camper. Der Markt steht noch am Anfang, denn er hat ein paar Spezialitäten zu bieten, die den Gebrauchtkauf nicht unbedingt zum Selbstläufer machen.
- Günstige Neupreise behindern den Gebrauchtmarkt für Photovoltaik-Module.
- Vorzeitiges Repowering und Versicherungsfälle sind häufige Quellen für junge Gebrauchtmodule, häufig gibt es hier aber versteckte Fehler.
- End-of-Life-Module eignen sich vor allem für DIY-Projekte, sind aber in größeren Anlagen wegen geringer Effizienz und hoher Montagekosten unpraktisch.
- Fehlende Standards und der Graumarkt behindern Recycling- und Wiederverwendungsinitiativen und gefährden die Kreislaufwirtschaft.
Wann er aber für Privatpersonen interessant sein kann und wo die großen Herausforderungen liegen, zeigt der Artikel auf. Das Thema ist relevant, weil das Aufkommen von gebrauchten Modulen in den kommenden Jahren beständig wachsen dürfte. Nach aktuellem Stand fallen in Deutschland jährlich etwa 16.000 Tonnen Altmodule an.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Günstige PV-Module per Gebrauchtmarkt: Perfekt für Bastler, riskant für Dächer“.
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