Künstliche Intelligenz
Drei Fragen und Antworten: Ist generative KI eine Klimasau?
Generative KI braucht nicht nur gewaltige Datenmengen, sondern auch reichlich Strom. Je nach Energiequelle kommen dazu dann noch CO₂-Emissionen. Manche Branchengrößen wie der OpenAI-Chef Sam Altman sehen das überaus entspannt – laut ihm steht der Menschheit ab 2030 ohnehin unbegrenzt Energie zur Verfügung. Ein KI-nutzendes Unternehmen, das schon heute über seine Umweltbilanz Rechenschaft ablegen muss, kann sich aber schlecht auf solche Prophezeiungen berufen. Boris Ruf, Titelautor der neuen iX 7/2025, erklärt die Lage und worauf man achten kann.
Boris Ruf ist Data Scientist bei AXA und Experte für nachhaltige KI.
KI gilt derzeit als die Zukunftstechnologie schlechthin. Setzen wir unsere Hoffnung damit auf einen stromfressenden Klimakiller?
Generative KI ist tatsächlich eine sehr energieintensive Technologie. Zum einen benötigt das Erstellen der KI-Modelle viel Rechenleistung, aber auch ihr Betrieb verbraucht große Mengen an Strom. Marktbeobachter wie die Internationale Energieagentur rechnen deshalb für diese Branche mit massiv steigendem Energiebedarf.
Die Umweltauswirkungen dieser Entwicklung hängen natürlich davon ab, wie der zusätzlich benötigte Strom gewonnen wird. Die großen IT-Konzerne unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energien, indem sie in zahlreiche neue Energieprojekte in diesem Bereich investieren. Allerdings ist der Energiebedarf von Rechenzentren bereits heute hoch, und sie benötigen Versorgungssicherheit rund um die Uhr. Wind- und Sonnenenergie stehen jedoch nicht permanent zur Verfügung, und die Batterietechnologie ist noch nicht ausgereift genug, um entsprechende Flauten zu überbrücken. Es wird daher eine große Herausforderung sein, die Auswirkungen des KI-Booms auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.
Was hat den größeren Stromhunger und CO₂-Fußabdruck: Inferenz oder Modell-Training?
Anfangs lag der Fokus vor allem auf dem Training von KI-Modellen. Dafür werden gigantische Datenmengen über Wochen hinweg in Rechenclustern verarbeitet, was einen erheblichen Ressourcenaufwand erfordert.
Mittlerweile ist aber der Energiebedarf der KI während des Betriebs ins Zentrum gerückt. Bei jeder Anfrage an ein KI-Modell werden Milliarden an Parametern aktiviert. Im Vergleich zu einer klassischen Datenbankabfrage ist das ein sehr rechenintensiver Vorgang. Angesichts des hohen Anfragevolumens – nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Integration von KI in unterschiedlichste Prozesse – summiert sich der Energieaufwand beträchtlich.
Die großen Anbieter der proprietären KI-Modelle präsentieren sich ja eher als Blackbox, auch bei Fragen des Energieverbrauchs und der Umweltauswirkungen. Was soll man als Unternehmen machen, wenn man trotzdem Zahlen für sein Nachhaltigkeits-Reporting braucht? Und welche Tools gibt es für die quelloffenen Modelle?
Was den Energieverbrauch und die Emissionen von proprietären Modellen betrifft, ist die offizielle Datenlage tatsächlich leider sehr dünn. Trotzdem sollte man versuchen, die Umweltauswirkungen der eigenen KI-Projekte wenigstens zu überschlagen. Wir haben für diverse KI-Modelle entsprechende CO₂-Schätzungen modelliert und einen Online-Rechner zu diesem Thema veröffentlicht. Das Projekt EcoLogits stellt ebenfalls Tools zur Verfügung, mit denen sich der geschätzte CO₂-Fußabdruck proprietärer KI-Modelle loggen lässt.
Wer offene KI-Modelle nutzt, hat bei der Erfassung der Klimabilanz bessere Karten. Zum einen gibt es Benchmarks wie das Projekt AI Energy Score von Salesforce. Durch systematische Messung des jeweiligen Stromverbrauchs lassen sich hiermit eine Reihe frei verfügbarer KI-Modelle effektiv vergleichen. Läuft die KI in der eigenen Infrastruktur, kann man mit einem Tool wie CodeCarbon den Stromverbrauch sogar direkt selbst ermitteln.
Boris, vielen Dank für die Antworten! Einen Überblick zum KI-Energiehunger gibt es in der neuen iX. Außerdem zeigen wir, was der Einsatz großer KI-Modelle kostet und wie sich die CO₂-Bilanz von KI-Projekten ermitteln lässt. All das und viele weitere Themen finden Leser im Juli-Heft, das ab sofort im heise Shop oder am Kiosk erhältlich ist.
In der Serie „Drei Fragen und Antworten“ will die iX die heutigen Herausforderungen der IT auf den Punkt bringen – egal ob es sich um den Blick des Anwenders vorm PC, die Sicht des Managers oder den Alltag eines Administrators handelt. Haben Sie Anregungen aus Ihrer tagtäglichen Praxis oder der Ihrer Nutzer? Wessen Tipps zu welchem Thema würden Sie gerne kurz und knackig lesen? Dann schreiben Sie uns gerne oder hinterlassen Sie einen Kommentar im Forum.
(axk)
Künstliche Intelligenz
Konsortium kauft Electronic Arts für 55 Milliarden US-Dollar
Der kriselnde US-Spielepublisher Electronic Arts wird gekauft und von der Börse genommen. Das teilte EA am Montagnachmittag gemeinsam mit dem Käuferkonsortium mit. Die Kosten liegen demnach bei 55 Milliarden US-Dollar.
Bei den Käufern handelt es sich um den saudi-arabischen Staatsfonds (Public Investment Fund, PIF) sowie Silver Lake und die Investmentfirma, Affinity Partners, die von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gegründet wurde. Die Transaktion soll zu Beginn des Fiskaljahrs 2027 abgeschlossen werden, erklärten die Firmen. Die Summe von 55 Milliarden US-Dollar teilt sich auf in ein Eigenkapital-Investment von 36 Milliarden US-Dollar und einen Schuldenanteil von 20 Milliarden US-Dollar.
Im Rahmen der fremdfinanzierten Übernahme wird Electronic Arts privatisiert. Der US-Publisher hinter der Fußballreihe „EA FC“ (früher „FIFA“) soll weiterhin in Redwood City ansässig bleiben. Auch CEO Andrew Wilson bleibt im Amt, teilten die Firmen mit. Ob diese Jobgarantie auch für die Angestellten gilt, blieb zunächst offen. Erst vor wenigen Monaten hat EA ein „Black Panther“-Spiel eingestampft und Angestellte entlassen. Zuvor hatte EA bereits Angestellte von Codemasters gefeuert und Mitarbeiter von traditionsreichen Studios wie Bioware abgezogen, um an den finanziell erfolgreichen Sportsimulationen im eigenen Portfolio zu arbeiten.
Zweitgrößter Deal der Spielebranche
Der Deal könnte hinter dem Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft für 69 Milliarden US-Dollar zur zweitgrößten Übernahme in der Geschichte der Spielebranche werden. Er unterliegt aber noch der Freigabe von Aufsichtsbehörden und EA-Aktionären. Die dürften zufrieden sein: Nachdem bereits am Sonntag mehrere US-Wirtschaftszeitungen über den bevorstehenden Deal berichtet hatten, stieg der EA-Aktienkurs um über 15 Prozent.
Der saudi-arabische Investmentfonds PIF gehört mit einem Anteil von rund zehn Prozent bereits zu den größten Anteilseignern von Electronic Arts. Die 1982 gegründete US-Firma zählt zu den zehn umsatzstärksten Spielefirmen der Welt. Erfolgsgaranten sind vor allem Sportspiele wie „EA FC“ und „Madden“, die sich maßgeblich über den Verkauf von Lootboxen finanzieren. Zum Portfolio von EA gehören aber auch Spielereihen wie „Mass Effect“, „Battlefield“, „F1“ und „Die Sims“.
(dahe)
Künstliche Intelligenz
Drohnenfotografie: Leitfaden für Einsteiger und rechtliche Grundlagen
Fotografieren mit einer Drohne ist mehr als ein technischer Trend – es erschließt faszinierende und bisher unzugängliche Perspektiven. Landschaften aus der Luft, beeindruckende Küstenlinien oder Stadtansichten aus ungewöhnlichen Winkeln: Drohnen haben die visuelle Sprache der Fotografie revolutioniert. Dank kompakter Modelle mit hochwertigen, stabilisierten Kameras und intuitiver Steuerung ist der Einstieg heute leichter als je zuvor.
Bevor jedoch die ersten Aufnahmen aus der Luft entstehen können, ist eine Auseinandersetzung mit den rechtlichen Rahmenbedingungen unerlässlich. Seit Einführung der EU-Drohnenverordnung gelten auch für Hobbypiloten klare Vorschriften:
Die österreichische Fotografin Sonja Jordan begeistern die Natur, das Reisen an die verschiedensten Orte dieser Welt und das damit verbundene Abenteuer. Ihre Bilder erscheinen in Magazinen und Kalendern.
Seit dem 1. Januar 2021 hat die Europäische Union mit ihrer neuen Drohnenverordnung (EU 2019/947 und EU 2019/945) einen europaweit einheitlichen Rechtsrahmen geschaffen. Für uns als Luftbildschaffende bedeutet das: mehr Klarheit, aber auch neue Pflichten.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Drohnenfotografie: Leitfaden für Einsteiger und rechtliche Grundlagen“.
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Künstliche Intelligenz
Fritzboxen & Co.: Fritz eröffnet im Oktober eigenen Onlineshop
Wer eine Fritzbox oder andere Produkte von Fritz (früher AVM) kaufen möchte, kann das ab dem 1. Oktober 2025 auch direkt beim Hersteller machen. Fritz eröffnet da einen eigenen Onlineshop mit Direktvertrieb als Alternative zu unabhängigen Händlern. In Eigenschreibweise heißt er „FRITZ! Shop“.
In einer Mitteilung schreibt der Hersteller: „Der FRITZ! Shop ist Teil der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens, welche die Markenpräsenz im heimischen und europäischen Markt stärken und neue Wachstumschancen erschließen soll.“
Ausbau der europäischen Präsenz
Bisher sind Fritzboxen vor allem in Deutschland verbreitet. Seit der Übernahme durch einen Investor aus Luxemburg strebt Fritz die Internationalisierung in Europa an. Dazu wechselte der Hersteller bereits seinen Onlineauftritt von avm.de auf fritz.com – samt einhergehender Namensänderung der GmbH.
Zunächst beliefert Fritz die folgenden Länder: Deutschland, Österreich, Italien, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Polen und Spanien.
Fritz will all seine Produkte zum Verkauf anbieten, neben Fritzboxen also etwa Repeater und DECT-Telefone. In Deutschland könnte der Fritz-Shop vor allem dann eine Alternative darstellen, wenn Einzelhändler ein Produkt nicht auf Lager haben. Preisvorteile sind nicht zu erwarten, da sich Händler meistens an die unverbindlichen Preisempfehlungen halten oder diese unterbieten.
Fritz verspricht derweil auf Wunsch eine telefonische Kaufberatung sowie „einen schnellen Versand und umfangreichen Support“. In Support-Fällen ist Fritz beim Kauf über den eigenen Shop neben der Herstellergarantie auch für die gesetzliche Gewährleistung verantwortlich.
(mma)
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