Künstliche Intelligenz
Freitag: Metas aufdringliche KI-Chatbots, Aus für Amazons Freevee-App
Bald könnten KI-Chatbots auf die Nutzer von Messenger, WhatsApp und Instagram zugehen, um Konversationen anzuregen. Das sollen interne Dokumente zeigen. Damit will der Plattform-Betreiber Meta die Kundenbindung vertiefen, was gleichzeitig die Anzahl der Werbeeinblendungen erhöhen soll. Derweil verschwindet Amazons Freevee-App langsam aus den App-Stores, denn die App für werbefinanzierte Streams funktioniert nur noch bis August. Bis dahin sollen Freevee-Nutzer auf Prime Video umsteigen, wo neben kostenlosen Streams vorwiegend kostenpflichtige Videos angeboten werden. Dagegen fehlt Freevee ein solches Upsell-Potenzial. In Europa drängen Airbus, ASML, Lufthansa, Mistral, United Internet und andere Branchengrößen die EU in einem offenen Brief darauf, die KI-Verordnung für zwei Jahre auszusetzen. Demnach gefährden die Vorschriften des AI Act Europas KI-Ambitionen, da nicht nur die Entwicklung europäischer Champions unterlaufen werde. Es gehe dabei um alle Branchen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Chatbots werden mittlerweile von unzähligen Firmen genutzt, um Fragen menschlicher Personen zu beantworten. Doch Meta Platforms will KI-Chatbots offenbar bald auch selbst aktiv werden lassen, um die Nutzer seiner Dienste proaktiv anzusprechen. Das geht aus internen Dokumenten einer für Meta arbeitenden KI-Firma hervor. So sollen KI-Bots Nutzer im Messenger, in WhatsApp oder auf Instagram von sich aus etwa auf Filme ansprechen und entsprechende Empfehlungen anbieten. Durch diese Aktionen sollen die Nutzer an Metas Plattformen gebunden werden, was Werbeeinnahmen generiert: Meta plant offenbar proaktive KI-Chatbots, die ungefragt Nutzer ansprechen.
Amazon.com stellt Freevee (fv), seine App für werbefinanzierte und gebührenfreie Unterhaltungsstreams, im August ein. Darauf weist eine Einblendung in der App selbst hin. Der Konzern empfiehlt Nutzern den Umstieg auf seine App für Prime Video. Die bisher bei Freevee verfügbaren Streams mit Werbeunterbrechungen sollen auch bei Prime Video abrufbar sein. Allerdings ändert sich das konkrete Angebot laufend. Die Prime-Video-App hat einen großen Vorteil für Amazon: Es kann Zuschauern ohne Abonnement dort weitere Streams andienen, die nicht gebührenfrei sind. Diese Upsell-Möglichkeit fehlt konzeptbedingt innerhalb der Freevee-App: Amazon stellt Freevee-App ein.
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Auch in der europäischen Wirtschaft wird der Ruf nach einem Moratorium bei der Anwendung der KI-Verordnung der EU lauter. Bisher betrieben vor allem große Tech-Unternehmen aus den USA Lobbying gegen das umfassende Regelwerk für Künstliche Intelligenz. Jetzt machen die Chefs von 46 großen europäischen Unternehmen, Foren und Verbänden gegen die Vorgaben mobil. In einem offenen Brief vom Donnerstag fordern sie die EU-Kommission nachdrücklich auf, den AI Act zwei Jahre lang auszusetzen, „bevor die wichtigsten Verpflichtungen in Kraft treten“. Sie beklagen „unklare, sich überschneidende und zunehmend komplexe EU-Vorschriften“ beim AI Act: Fast 50 europäische Firmenchefs fordern Pause bei der AI-Act-Umsetzung.
Microsoft hat neue Probleme mit den jüngsten Updates für Windows 11 eingeräumt. Auch die Update-Vorschau hat unerwünschte Nebeneffekte. Nach Installation davon protokolliert Windows Firewall-Fehler, zudem starten bestimmte Rechner nach dem Update nicht mehr. Microsoft hat eingeräumt, dass die Update-Vorschau vom Freitag der vergangenen Woche dazu führen kann, dass in den Sicherheitsprotokollen Fehlerereignisse der Firewall landen. Allerdings „spiegelt es kein Problem mit der Windows-Firewall wider und kann daher ignoriert werden“, so Microsoft. Derweil haben die regulären Windows-Sicherheitsupdates zum Microsoft-Patchday im Juni zu Startproblemen von Fujitsu-PCs geführt, doch dies hat der Konzern bislang nicht bestätigt: Unerwünschte Nebenwirkungen nach Windows-Updates aufgetreten.
Wer mehr über den eigenen Stromverbrauch erfahren möchte und diesen flexibel an die jeweils aktuellen Strompreise anpassen kann, braucht ein Smart Meter. Solche vernetzten Messstellen erfassen den Verbrauch im Viertelstundentakt und übermitteln die Daten zum Messstellenbetreiber, der sie an den örtlichen Netzbetreiber und der wiederum an den Stromanbieter weiterreicht. Zwar haben Kunden seit diesem Jahr Anspruch auf ein intelligentes Messsystem, das binnen vier Monaten eingebaut wird, doch die involvierten Betriebe kommen oft nicht mit Installation, Einbindung ins Netzwerk und Anmeldung hinterher. Zudem gibt es Sicherheitsbedenken. Im c’t-Verbraucherschutz-Podcast klären wir die gesetzliche Regelungen für Smart Meter und wie die sichere Kommunikation der persönlichen Daten sichergestellt wird: Vorsicht, Kunde! – Problematische Smart-Meter-Installation.
Auch noch wichtig:
(fds)
Künstliche Intelligenz
KI-Bilder generieren: Warum kurze Textbausteine besser sind als Mega-Prompts
Auf der Suche nach mehr Kontrolle über KI-Bilderstellung stößt man schnell auf komplexe Master-Prompts – fertige, aber starre Vorlagen, die oft schwer nachvollziehbar, überfrachtet und stark vom KI-Modell abhängig sind.
Die Snippet-Methode geht einen anderen Weg: Sie kombinieren kurze, modulare Textbausteine, die jeweils eine spezifische Bildeigenschaft steuern.
Mit diesem Ansatz entwickeln sie ein tieferes Verständnis dafür, wie ihre Prompts wirken, bauen eine persönliche Bibliothek wiederverwendbarer Bausteine auf und behalten die Kontrolle über ihre visuellen Ergebnisse – auch wenn sich die KI-Tools weiterentwickeln.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „KI-Bilder generieren: Warum kurze Textbausteine besser sind als Mega-Prompts“.
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Künstliche Intelligenz
US-Staatsanwalt untersucht KI-Chatbots von Meta und Character.ai
Weil die KI-Chatbots von Meta und Character.ai potenziell gefährlich sein können, hat der US-Staatsanwalt Ken Paxton eine Untersuchung eingeleitet. Konkret geht es um die Sicherheit von Heranwachsenden und vermeintliche Gesundheitstipps, die KI-Modelle geben. Paxton ist bekannt dafür, KI und Social Media kritisch gegenüberzustehen.
Es hat bereits Berichte gegeben, in denen Kinder und Jugendliche seltsame bis gefährliche Tipps von Chatbots bekommen haben. In den USA wird Character.ai von mehreren Eltern verklagt. Die KI-Personas des Unternehmens sollen Kinder in die Isolation getrieben haben, eine Mutter behauptet, die KI habe maßgeblich zum Suizid ihres 14-jährigen Sohnes beigetragen. Character.ai hat wegen dieser Vorwürfe bereits angekündigt, weitere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört, dass Eltern die Möglichkeit bekommen, die Konten der Kinder zu überwachen.
Nun heißt es in einer Pressemitteilung des Generalstaatsanwaltes: Man habe eine Untersuchung gegen Chatbot-Plattformen eingeleitet, „da diese möglicherweise irreführende Geschäftspraktiken anwenden und sich in ihrer Vermarktung fälschlicherweise als Tools für die psychische Gesundheit darstellen.“ KI-Chatbots ahmen laut Paxton Berufsträger aus dem Bereich Gesundheitsvorsorge nach und können fatale Tipps geben. Zudem sieht der Staatsanwalt ein Problem darin, dass Nutzer sensible Informationen preisgeben würden und diese zum Teil von den Anbietern für andere Zwecke genutzt würden – etwa für das Ausspielen von personalisierter Werbung, aber auch um Algorithmen zu entwickeln.
Die Untersuchung soll nun klären, ob die Unternehmen damit gegen das Verbraucherschutzrecht des Bundesstaates Texas verstoßen. Dieses verbietet etwa betrügerische Behauptungen und falsche Angaben zum Datenschutz – was bedeutet, Paxton geht davon aus, dass die Unternehmen falsche Angaben machen. Informationen aus Meta AI, also dem Chatbot von Meta, sollten etwa laut Meta nicht für Werbezwecke genutzt werden.
Silicon Hills Austin und Big-Tech
Paxton schreibt: „Indem sie sich als Quelle emotionaler Unterstützung ausgeben, können KI-Plattformen schutzbedürftige Nutzer, insbesondere Kinder, dazu verleiten, zu glauben, dass sie legitime psychologische Betreuung erhalten.“ Dabei würden ihnen allgemeine Antworten präsentiert, „die auf Grundlage gesammelter personenbezogener Daten erstellt und als therapeutische Ratschläge getarnt sind.“
Zahlreiche Tech-Unternehmen sind zuletzt aus Kalifornien und vor allem dem Silicon Valley nach Texas gezogen. Meta hatte erst kürzlich die Moderationsabteilung der USA nach Texas verlegt. Mark Zuckerberg sprach davon, zurück zu den Wurzeln der Redefreiheit zu kehren, was demnach nach texanischem Recht einfacher ist als in Kalifornien. Faktenchecker hat er zugleich gekündigt. Auch X, Apple, Amazon und Google haben große Büros in Texas. Tesla hat dort sein Headquarter eingerichtet, Elon Musk holte nach der Übernahme von Twitter auch X in den Bundesstaat. Die Hauptstadt Austin trägt inzwischen den Beinamen Silicon Hills. Doch der dortige Generalstaatsanwalt empfängt die Unternehmen offenbar mit nicht ganz so weit ausgebreiteten Armen.
Meta sieht sich zudem einer Klage aus Missouri entgegen. Da geht es ebenfalls um die Richtlinien für Gespräche zwischen KI-Chatbots und Minderjährigen. Ein geleaktes Dokument zeigt, Flirten und sogar Andeutungen von sexuellem Interesse sind erlaubt, nur die Beschreibung expliziter sexueller Handlungen nicht.
(emw)
Künstliche Intelligenz
Portugal erteilt Lizenz für Betrieb eines Raketenstartplatzes auf den Azoren
Portugals Telekommunikationsbehörde hat eine erste Lizenz für den Betrieb eines Weltraumbahnhofs auf dem eigenen Staatsgebiet erteilt, errichtet werden soll der auf der südlichsten Azoreninsel Santa Maria. Das hat die portugiesische Weltraumagentur Agência Espacial Portuguesa jetzt mitgeteilt, die an dem Prozess beteiligt war. Die erklärt, dass die Erlaubnis an das Atlantic Spaceport Consortium (ASC) vergeben wurde und für fünf Jahre gilt. Das privatwirtschaftliche Konsortium will den Raketenstartplatz auf der südlichsten Spitze von Santa Maria errichten, erste suborbitale Starts könnten bereits im kommenden Jahr erfolgen. Dafür braucht es aber eigene Genehmigungen. Im vergangenen Jahr hat eine dort gezündete atmosphärische Rakete eine Höhe von etwa fünfeinhalb Kilometern erreicht.
Günstige Lage der Azoren nutzen
Die Erteilung der Lizenz sei Teil eines Aktionsprogramms, das Flüge aus Portugal in den Weltraum fördern und dafür die geografisch günstige Lage der Azoren nutzen soll, erklärt die Weltraumagentur. Man schaffe damit die Grundlage, damit das südwesteuropäische Land eine wichtige Rolle in der sich entwickelnden Weltraumbranche Europas spielen kann, ergänzt Agenturchef Ricardo Conde. Die zuständigen Gremien vor Ort seien angehört worden und hätten sich positiv geäußert. Die Weltraumagentur arbeitet demnach parallel auch daran, auf den Azoren Infrastruktur zu errichten, um Landungen des geplanten wiederverwendbaren Raumfahrzeugs Space Rider der Europäischen Weltraumagentur ESA zu ermöglichen.
Die Entscheidung aus Portugal unterstreicht, dass in Europa an immer mehr Standorten Startplätze für Raketen errichtet werden, um am erwarteten Boom der Raumfahrtbranche teilhaben zu können. So wurde der norwegische Raketenstartplatz Andøya für Flüge ins All umgebaut, der Einweihungsflug einer deutschen Spectrum-Rakete von Isar Aerospace dauerte aber lediglich 30 Sekunden. Auch in Schottland wird ein Startplatz errichtet, von Schottland aus soll laut lokalen Medienberichten in wenigen Monaten eine erste Rakete abheben. Die Bundesregierung unterstützt derweil den Plan für eine mobile Plattform in der Nordsee zum Start von Weltraumraketen. Europas etablierter Weltraumbahnhof für große Trägerraketen liegt derweil in Französisch-Guayana auf dem südamerikanischen Kontinent.
(mho)
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