Künstliche Intelligenz
Top 10: Das beste Ladegerät fürs Handy bis 65 Watt – billig lädt schneller
Um Handys zu laden, benötigt man kein teures Ladegerät. Wir haben über zehn USB-Netzteile unter 65 Watt auf ihre Leistung getestet und zeigen die besten.
Die Hersteller haben einen neuen Weg gefunden, bei ihren Smartphones Geld zu sparen: Sie legen kein Ladegerät mehr bei. Apple hat es 2021 bei seiner iPhone-12-Reihe vorgemacht, Samsung und Google zogen nach und legen den meisten Smartphones ebenfalls kein Netzteil mehr bei. Offiziell geht es nicht um Kostenreduktion, sondern um Nachhaltigkeit. Schließlich hat so ziemlich jeder mindestens ein funktionierendes Ladegerät zu Hause herumliegen. Das mag stimmen, allerdings unterstützen die alten Netzteile häufig keine aktuellen Standards und laden das Handy deshalb weniger schnell auf.
Wir haben uns für diesen Vergleichstest einzeln erhältliche USB-C-Netzteile unter 65 Watt angeschaut und sie getestet. Die Geräte decken ein breites Spektrum aus beliebten Marken und verschiedenen Schnellladetechniken ab. Der Testsieger kommt von Ikea und bietet 30 Watt zum aktuellen Preis von 8 Euro.
Was ist das beste Ladegerät fürs Handy?
Um ein Smartphone laden zu können, genügt in der Regel ein günstiges Ladegerät unter 65 Watt. Es gibt wenige Smartphones, die schneller laden können, aber meist auf eigene Schnellladestandards setzen. Dazu erklären wir mehr im Rat-gebenden Teil unter der Top 10. Viele Handys sind aber nach wie vor mit nur 30 Watt oder noch weniger unterwegs. So lädt etwa das iPhone 15 Pro Max nur mit 20 Watt, ein Pixel 8 Pro (Testbericht) schafft bei einem Ladegerät mit der richtigen PPS-Range immerhin 30 Watt. Ein Ladegerät dieser Leistungsklasse ist zwar sehr günstig sowie kompakt, allerdings nur für Handys und nicht für Laptops oder leistungsstarke Tablets geeignet, da diese einen höheren Ladestrom benötigen.
Alle Ladegeräte in dieser Bestenliste setzen auf USB-C und liegen unter 65 Watt. Micro-USB spielt keine Rolle mehr, USB-A ist manchmal mit an Bord. Wegen des preislichen Ausrufezeichens küren wir das Ikea Sjöss 30W zum Testsieger. Viel Ausstattung für wenig Geld bietet auch das Iniu I623 45W GaN II.
Die Platzierungen der Top 10 im Überblick setzen sich wie folgt zusammen:
- Ikea Sjöss 30W für 8 Euro
- Baseus PicoGo 45W für 26 Euro
- Nohon 35W Mini PD-Charger (NX-CD029) für 11 Euro
- Iniu I623 45W GaN II für 22 Euro
- Ugreen Nexode 30W für 15 Euro
- Anker 511 Charger für 19 Euro
- Baseus 35W Gan5 Ladestation für 27 Euro (30-Prozent-Coupon anwählen)
- Ugreen Nexode 45W für 33 Euro (Bestpreis-Link)
- Google Pixel Charger 30W für 18 Euro
- Apple 30W USB-C Power Adapter für 30 Euro
Schnellladetechnik
Zu den wichtigsten und am weitesten verbreiteten Ladetechniken gehört Quick Charge (QC) und Power Delivery (PD). Während Quick Charge Android-Smartphones mit Qualcomm SoC unterstützt, nutzt unter anderem Apple den Power-Delivery-Standard.
Bei den Schnellladetechniken handeln Lader und Endgerät die Kombination aus Spannung und Strom aus. Üblicherweise bietet das Netzteil verschiedene Kombinationen an, aus denen sich das Endgerät die passende heraussucht. Das geschieht über den Control Channel (CC) des USB-C-Steckers. Auch deswegen ist es wichtig, das richtige Kabel zu wählen. Arbeitet der Chip im Kabel nicht korrekt, überträgt es maximal drei Ampere.
Dabei ist USB Power Delivery 3.0 der erste Standard, der Qualcomms Quick Charge und Apple Lightning ersetzen kann. Mit USB-PD 3.0 werden die bisherigen Power-Profile mit der festen Zuordnung von Spannung und Maximalstrom durch flexible Power Rules abgelöst. Dabei gilt, je höher die Nennleistung, desto mehr Kombinationen sind möglich. Deswegen laden USB-Ladegeräte mit USB-PD 3.0 auch kompatible Geräte über den Schnellladestandard Quick Charge.
Wer mehr über Power Delivery erfahren möchte, dem empfehlen wir den Heise-Beitrag Passt irgendwie.
Im folgenden Preisvergleich zeigen wir die günstigsten USB-C-Ladegeräte mit der Schnellladetechnik USB Power Delivery 3.0.
Proprietäre Schnelllade-Funktionen
Immer mehr Hersteller setzen jedoch auf eigene Schnellladestandards, was die Bemühungen von Power Delivery wieder zur Makulatur macht. Denn geht ein Hersteller beim Schnellladen seinen eigenen Weg, lassen sich diese Smartphones ausschließlich mit den herstellereigenen Netzteilen schnell aufladen. An fremden Ladegeräten fallen sie auf Ladegeschwindigkeiten von teils unter 20 Watt zurück, wodurch ein Ladevorgang enorm lang dauert.
Bei vergangenen Tests hat sich das bei unseren Versuchs-Smartphones Honor Magic 5 Pro (Testbericht) und Xiaomi Redmi Note 12 Pro+ (Testbericht), die beide über 60 Watt laden können, als großes Problem herausgestellt. Keines der getesteten Ladegeräte hat die beiden Handys auch nur ansatzweise mit ihrer maximal möglichen Ladeleistung versorgt. Die Werte betrugen unter 10 Watt und wichen bis auf einzelne Ausreißer kaum mehr als 3 Watt voneinander ab, was Laden zur Geduldsprobe macht.
Was ist PPS und wofür benötigt man es?
In unserer Praxiserfahrung und vielen Smartphone-Tests hat sich zudem gezeigt, dass diese Besonderheit teils von Smartphone zu Smartphone unterschiedlich auftritt. Während das eine problemfrei lädt, verweigert ein anderes die Schnellladung. Eine Spielart, die dahinterstecken kann, ist die PD-Erweiterung PPS (Programmable Power Supply) – eigentlich dazu da, um Spannung und Strom automatisch in Echtzeit dynamisch ändern zu können.
Dadurch soll jederzeit die maximal mögliche Ladeleistung nutzbar sein. Doch diese Technologie kann dafür sorgen, dass Ladegeräte, die nicht auf die exakt gleiche Spannung einsetzen, auf die nächst niedrigere, mit Ladegerät und Endgerät kompatible Spannung zurückfallen (Einblicke im Artikel von heise online).
Das ist gerade dann ärgerlich, wenn man grundsätzlich schnell laden könnte, aber Kabel und Lader nicht zum Standard des Endgeräts passen. Hier muss man also auf die Leistungsdaten im Detail schauen oder bei den Herstellerladegeräten bleiben. Wir geben entsprechend dazu die Angaben der Hersteller zu PPS an und prüfen die Anschluss-Spezifikationen mit einem PD-Listener.
Testverfahren
Zur Leistungsermittlung nutzen wir das Messgerät F-nirsi FNB58 & die Powerbank Anker Prime 20.000 mAh TechStage.de
Zur Vergleichbarkeit machen wir eine Auswertung der Effizienz der Ladegeräte, beantworten also die Frage, wie groß die Abweichung zwischen aus dem Hausnetz bezogener und beim Endgerät ankommender Leistung ist. Dieser Wert zeigt, welche Ladegeräte auf die effizienteste Elektronik setzen und welche nicht. Außerdem achten wir auf Verarbeitung, Optik und weitere Auffälligkeiten, wie störende Dauerbeleuchtung oder Fiepgeräusche der Elektronik.
Zur Ermittlung von Effizienz & Leistung nutzen wir das Messgerät F-nirsi FNB58, das uns Banggood zur Verfügung gestellt hat, und hängen es zwischen USB-C-Stecker und Smartphone. Es gibt über ein integriertes LCD unter anderem die Leistung in Watt aus. Zudem zeigt es an, auf welche Schnellladetechnik sich das Netzteil und das Mobilgerät geeinigt haben. Den eigenen Energiebedarf stillt es über das angeschlossene USB-C-Kabel. Dieser ist jedoch so gering, dass wir ihn in unserer Messung ignorieren. Eine Dokumentation gibt es nicht. Das Messgerät verfügt außerdem über eine Funktion zum Lauschen am Power-Delivery-Protokoll und gibt dessen Spezifikationen an.
Zudem verwenden wir ein haushaltsübliches Strommessgerät vor dem Lader, um dessen Stromverbrauch zu erkennen. Je höher der Wirkungsgrad, desto effizienter ist ein Netzteil. Je niedriger, desto mehr Energie wird in Wärmeenergie umgewandelt. Bei all diesen Messmethoden kann es allerdings zu Messungenauigkeiten kommen, weshalb dieser Wirkungsgrad nur als ungefährer Vergleichswert zu verstehen ist.
Im Test lädt jedes Gerät etwa fünf Minuten, protokolliert wird von uns ein gerundeter Mittelwert. Als Vergleichsgerät nutzen wir unsere Powerbank Anker Prime 20.000 mAh. Um keine Verfälschungen zu haben, befindet sich der Akkustand immer zwischen 30 und 70 Prozent. Verwendet wurde ein hochwertiges USB-C-auf-USB-C-Kabel, das 240 Watt übertragen kann – also genug für Ladegeräte bis 65 Watt. Was ein gutes USB-C-Kabel ausmacht, zeigen wir in der Kaufberatung USB-C-Kabel: Nicht jedes kann alles.
Aus Vergleichszwecken haben wir auch ältere USB-A-Ladegeräte getestet, deren Ergebnisse finden sich weiter unten in der Tabelle.
Auch wenn ein Netzteil mehrere USB-C-Ports und/oder einen USB-A-Port bietet, haben wir zwecks der Vergleichbarkeit immer nur ein einzelnes Gerät über einen USB-C-Port gemessen. Die Lader, die nur einen USB-A-Port bieten, testen wir darüber.
Platzierung | Produktname | Angaben | laut | Hersteller | Google Pixel 8 Pro | Google Pixel Tablet | Anker Powerbank Prime 20.000 mAh | Samsung S22 | iPhone 13 Mini | Wirkungsgrad | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Watt | QC | PD | Watt | Watt | Watt | Watt | Watt | Prozent | |||
1 | Ikea Sjöss 30W | 30 | ✖ | ✔ | 18,74 | 16,09 | 29,37 | ✖ | ✖ | 87 | |
2 | Baseus PicoGo 45W | 45 | ✖ | ✔ | 90 | ||||||
3 | Nohon 35W Mini PD-Charger (NX-CD029) | 35 | ✔ | ✔ | 89,41 | ||||||
4 | Iniu 45W USB-C-Ladegerät GaN II | 45 | ✖ | ✔ | 19,22 | 16,5 | 43,31 | 20,21 | 14,82 | 88,5 | |
5 | Ugreen Nexode 30W | 30 | ✖ | ✔ | 21,59 | 19,2 | 29,2 | 19,65 | 14,03 | 87 | |
6 | Anker 511 Charger | 30 | ✖ | ✔ | 15,7 | 18,4 | 29,06 | ✖ | ✖ | 89 | |
7 | Baseus 35W GaN5 | 35 | ✖ | ✔ | 17,02 | 15,67 | 28,6 | ✖ | ✖ | 84 | |
8 | Ugreen Nexode 45W | 45 | ✖ | ✔ | 19,23 | 16,7 | 44,03 | 14,37 | 13,73 | 85 | |
9 | Google Pixel Ladegerät | 30 | ✖ | ✔ | 24,76 | 18,9 | 28,9 | ✖ | ✖ | 86 | |
10 | Apple 30W Netzteil | 30 | ✖ | ✔ | 18,82 | ✖ | 28,3 | 14,35 | 14,15 | 84 | |
✖ | Belkin Boostcharge 20W | 20 | ✖ | ✔ | ✖ | ✖ | ✖ | 14,05 | 13,97 | 84 | |
✖ | Hama Charger 42W | 42 | ✔ | ✔ | 19,55 | ✖ | ✖ | 14,68 | 12,41 | 85 | |
✖ | Spigen Steadiboost 27W | 27 | ✖ | ✔ | 18,89 | ✖ | ✖ | 14,70 | 14,39 | 85 | |
✖ | Google G1000-EU | 18 | ✖ | ✔ | 17,88 | ✖ | ✖ | 14,76 | 7,5 | 86 | |
✖ | USB-A: Xiaomi Power Adapter MDY-10-EF | 18 | ✖ | ✖ | 7,22 | ✖ | ✖ | 8,74 | 4,82 | 84 | |
✖ | USB-A: Samsung Travel Adapter | 10 | ✖ | ✖ | 7,78 | ✖ | ✖ | 9,47 | 5,29 | 82 |
Standardladegeräte
Um zu zeigen, dass sich der Umstieg auf ein Schnellladegerät mit USB-C lohnt, testen wir auch ältere Lader. Mit dabei ist als einziges USB-C-Ladegerät der Google-Charger G1000-EU. Die Netzteile von Xiaomi, Samsung und Oneplus verfügen über einen gewöhnlichen USB-A-Anschluss. Der Google-Charger bietet als Schnellladetechnik Quick Charge, nicht jedoch Power Delivery 3.0. Damit lädt er zwar die Smartphones von Samsung, Google und Oneplus schnell, nicht jedoch das iPhone 13 Mini. Die Netzteile von Xiaomi und Samsung laden alle getesteten Smartphones deutlich langsamer als die hier gezeigten USB-C-Ladegeräte.
Eine Ausnahme bildet der Oneplus Warp Charger in Verbindung mit dem Oneplus 7T Pro. Diese kommunizieren über einen eigenen, proprietären Schnellladestandard und erreichen so ausgezeichnete 25 Watt. Bei den Smartphones von Samsung und Apple erreicht es gute normale Werte, beim Google Pixel 7 fällt es jedoch durch.
Wireless-Charger: Qi oder Magsafe
Neben den kabelgebundenen Lademöglichkeiten kann man je nach Handy auch kabellos laden. Beim iPhone gelingt das per Magsafe, Android-Smartphones verwenden Qi – wobei sich die Techniken neben dem verwendeten Ladeprotokoll im Wesentlichen dadurch unterscheiden, dass Magsafe das iPhone magnetisch festhält. Legt man allerdings ein Qi-fähiges Smartphone ohne Magneten auf ein Magsafe-Pad, beginnt der Ladevorgang dennoch. So sind die Geräte zwar kompatibel, das Magsafe-Protokoll kann ein offizielles Magsafe-Handy allerdings schneller laden.
Fazit
Der Vergleichstest zeigt, dass USB-C-Ladegeräte mit Schnellladetechniken die Smartphones teilweise bis zu doppelt so schnell laden wie alte Netzteile mit USB-A-Port. Überdies verdeutlicht der Test, dass ein Schnellladegerät mit 20 Watt für das Laden eines einzelnen Handys ausreicht. Das sind gute Nachrichten, schließlich kosten die Ladegeräte mit geringerer Leistung in Watt auch deutlich weniger Geld. Die höhere Leistung ist nur nötig, wenn entweder mehrere Geräte gleichzeitig geladen werden sollen oder ein Notebook oder Macbook mit am Ladegerät hängt.
Als Vergleichssieger küren wir das Ikea Sjöss 30W. Es ist mit 7,99 Euro sehr günstig, lädt alle Geräte schnell und bietet einen kleinen Formfaktor. Doch nicht nur dieses Netzteil ist preiswert. Bei diesem Update der Bestenliste hatten wir eine Flut an Hammerpreisen, es scheint Ladegerät-Saison zu sein. Im Gegensatz dazu ist das Google Pixel Ladegerät mit 20 Euro oder das Apple Ladegerät mit 30 Watt für fast 30 Euro geradezu teuer. Trotzdem sind beides keine schlechten Netzteile, letzteres richtet sich vor allem an Apple-Geräte.
Insgesamt zeigt unser Vergleich, dass man für ein gutes Ladegerät für Smartphone, Tablet oder Zubehör nicht mehr über 25 Euro ausgeben muss. Modelle für nur ein Gerät kosten inzwischen sogar weniger als 15 Euro und bieten teilweise noch Extras, wie Steckeraufsätze. Solche Reiseadapter und was man dazu wissen sollte, stellen wir auch in unserem Ratgeber Reiseadapter und Multistecker fürs Ausland: Überall Steckdosen nutzen ab 7 Euro vor.
Folgende Artikel sind außerdem relevant:
Künstliche Intelligenz
Münchner Flughafen: Betrieb nach Drohnen-Alarm entspannt sich
Nach den Störungen wegen Drohnen-Überflügen läuft der Betrieb am Münchner Flughafen wieder weitgehend normal. Der Flugbetrieb sei pünktlich gestartet, teilte der Airport am Sonntag mit, in Einzelfällen könne es jedoch noch zu Nachwirkungen kommen. Passagiere sollten sich daher weiterhin vor der Anfahrt zum Flughafen über den Status ihres Fluges informieren. Derweil geht die politische Debatte über den Umgang mit Drohnen weiter.
Am Münchner Flughafen waren am Donnerstag und am Freitag jeweils abends Drohnen gesichtet worden, daraufhin wurde der Flugbetrieb an beiden Tagen vorübergehend eingestellt. Etliche Flüge wurden umgeleitet oder gestrichen. Nahezu 10.000 Reisende waren betroffen.
Dobrindt für Drohnenabwehrzentrum
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sprach am Samstag über seine Pläne für eine bessere Abwehr der Fluggeräte. Eine Grundgesetzänderung sei nicht nötig, damit die Bundeswehr wie von ihm geplant Amtshilfe leisten könne, sagte der CSU-Politiker in München bei einem Treffen mit europäischen Amtskollegen.
Dobrindt will ein gemeinsames Drohnenabwehrzentrum schaffen, das Kompetenzen bei Bundespolizei, Zoll, Bundeskriminalamt und Länderbehörden bündelt und bessere Analysen ermöglicht. Er sprach von einem „Wettrüsten“ zwischen Drohnenbedrohung und -abwehr.
Amtshilfe der Bundeswehr nötig?
Je nach Art der Drohnen, um die es gehe, könne Amtshilfe der Bundeswehr nötig werden, sagte Dobrindt. Dafür müssten die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Drohnen, die auf Baumwipfel-Höhe flögen, könnten zum Beispiel gestört werden, das könne die Polizei, sagte Dobrindt. „Wir haben aber auch Drohnen in sehr hohen Höhen.“ Man könne sich militärische Drohnen vorstellen, wie man sie in anderen Ländern wie Polen schon gesehen habe.
Dobrindt betonte aber auch, nicht jede Drohne sei eine Bedrohung: „Auch vieles davon, selbst wenn es von ausländischen Mächten initiiert und gesteuert ist, ist Teil einer gezielten Provokation, nicht automatisch immer eine Bedrohung.“
Pistorius sieht Dobrindts Pläne skeptisch
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sieht Dobrindts Pläne skeptisch. Das machte er in einem Interview des „Handelsblatts“ deutlich, das bereits vor den Drohnensichtungen am Münchner Flughafen geführt wurde.
„Dieses Zentrum wäre dann nur für eine potenzielle Bedrohung durch Drohnen zuständig. Wir müssen aber damit rechnen, dass es multiple Gefährdungsszenarien geben könnte“, so Pistorius. „Daher brauchen wir in erster Linie ein gemeinsames 24/7-360-Grad-Lagebild.“
Wo laufen Daten zur Sicherheitslage zusammen?
Als Beispiel nannte der Verteidigungsminister den Fall, dass in Deutschland an verschiedenen Stellen gleichzeitig Waldbrände oder Stromausfälle aufträten. „Alle relevanten Daten zur Einordnung der Sicherheitslage Deutschlands sollten an einem Punkt zusammenlaufen. Nur so kann man erkennen, ob es bei den scheinbaren Solitärereignissen womöglich einen Zusammenhang und einen gemeinsamen Verursacher gibt“, sagte Pistorius.
Deutschland hole bei der Drohnenabwehr gewaltig auf, erklärte Pistorius. Zugleich dämpfte er aber die Erwartungen an die Bundeswehr. „Die Bundeswehr kann nicht überall in Deutschland, wo Drohnen auftauchen, zur Stelle sein und sie vom Himmel holen“, sagte er. „Viel entscheidender ist, dass die Polizeien der Länder und des Bundes die Fähigkeiten aufbauen, die sie brauchen, um bis zu einer bestimmten Höhe agieren zu können.“
Lesen Sie auch
Pistorius: Russland will provozieren
Zugleich rief Pistorius zur Besonnenheit auf. Er verstehe die Verunsicherung, eine solche Debatte habe es bisher noch nicht gegeben. „Deswegen ist es umso wichtiger, die Lage nüchtern und ruhig zu betrachten: Bislang ging von den beobachteten Drohnen keine konkrete Bedrohung aus.“
Aus Sicht von Pistorius zielt Russland mit Luftraumverletzungen und Drohnenüberflügen grundsätzlich darauf ab, Verunsicherung zu schüren. „Es geht darum, zu provozieren, Angst zu machen, kontroverse Debatten auszulösen.“ Kremlchef Wladimir Putin kenne Deutschland sehr, sehr gut, wie wir alle wüssten. „Er kennt auch die deutschen Instinkte und Reflexe.“
Erst vergangene Woche waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden. Die Behörden prüfen den Verdacht, wonach die Drohnen über kritische Infrastruktur geflogen sind. Mehrfach hatten Drohnen in der vergangenen Woche auch den Luftverkehr in Dänemark gestört und für Verunsicherung und Chaos gesorgt.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Jetzt auch Google: Konzern geht gegen ICE-Tracking-Apps vor
Nach Apple jetzt auch Google: Das Unternehmen hat eine App aus seinem Play Store entfernt, die dazu diente, Aufenthaltsorte von Beamten der US-Einwanderungs- und Zollbehörde „Immigration and Customs Enforcement“ (ICE) zu melden und will das auch bei ähnlich gelagerten Fällen tun. Bereits zuvor hatte Apple die App „ICEBlock“ auf Druck der US-Regierung aus seinem App-Store entfernt. Damit können Nutzer verdächtigte ICE-Aktivitäten und -Standorte in ihrer Umgebung anonym melden und gegenseitig Warnungen austauschen. Google hat nach eigenen Angaben aber keine solche Aufforderung der Regierung erhalten, sondern beruft sich auf seine eigenen Richtlinien.
Im Falle von Google ging es nicht um „ICEBlock“, sondern um eine ähnliche App namens „Red Dot“. Das hat das Unternehmen gegenüber 404 Media bestätigt. Demnach seien auch Apps entfernt worden, welche „den Aufenthaltsort vulnerabler Gruppen preisgeben, nachdem es im Zusammenhang mit solchen Apps zu gewalttätigen Übergriffen gegen diese Gruppen kam“, wie Google ausführt.
„Red Dot“ fliegt auch bei Apple raus
„Red Dot“ soll ganz ähnlich wie „ICEBlock“ funktionieren. Letztere ermöglicht es Nutzern, Sichtungen von ICE-Beamten in einem Radius von acht Kilometern zu melden und auf einer Karte einzusehen. Die Plattform zählte vor ihrer Entfernung aus dem App Store über 1,1 Millionen Nutzer, auch nach einem Hype aufgrund von Regierungskritik.
Erst am Donnerstag hatte Apple die „ICEBlock“ aus seinem App Store und laut dem Tech-Magazin „TheVerge“ auch „Red Dot“ entfernt, offiziell wegen eines Verstoßes gegen die Richtlinien zu anstößigen Inhalten. Der Entwickler der App wies diese Vorwürfe als haltlos zurück und will sich gegen den Schritt wehren. Auf der Webseite von „ICEBlock“ stellt das Team klar, dass die App zurzeit allgemein nicht zum Download verfügbar sei.
Google: Kein Druck von US-Regierung
Dass die Initiative nicht nur von Apple selbst kam, machte US-Generalstaatsanwältin Pam Bondi deutlich. Sie bestätigte gegenüber einem US-Fernsehsender, dass das US-Justizministerium Apple direkt zur Entfernung der App aufgefordert habe – mit Erfolg. Bondi bezeichnete die Anwendung als ein gefährliches Werkzeug, das die Arbeit der ICE-Beamten gezielt behindere.
Zuvor hatte bereits die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem die App laut als eine Form der Justizbehinderung kritisiert. Sie vertrat sogar die Ansicht, dass ICEBlock nicht unter den Schutz der Meinungsfreiheit des ersten Verfassungszusatzes falle.
Google beteuert indes gegenüber 404 Media, keinen Druck vom Justizministerium erhalten zu haben. Apps mit hohem Missbrauchsrisiko würden grundsätzlich gesperrt. Apps mit nutzergenerierten Inhalten müssten zudem bestimmte Anforderungen an Content-Moderation erfüllen, was bei „Red Dot“ nicht der Fall gewesen sei. „ICEBlock war nie bei Google Play verfügbar, aber wir haben ähnliche Apps wegen Verstößen gegen unsere Richtlinien entfernt“ heißt es von Google demnach weiter.
Auch die Macher von „Red Dot“ haben auf die Entwicklungen reagiert. Auf der Webseite der App stellen sie klar, dass die App nicht dazu dient, ICE-Beamte in Echtzeit zu verfolgen oder persönliche Daten zu speichern und zu verarbeiten. Weiter heißt es: „Wir lehnen Belästigungen oder Gewalt gegen Menschen kategorisch ab und handeln in voller Übereinstimmung mit lokalen, staatlichen und bundesstaatlichen Gesetzen.“
Update
05.10.2025,
18:14
Uhr
Kristi Noem ist seit diesem Jahr US-Heimatschutzministerin und nicht mehr Gouverneurin von South Dakota. Wir haben ihr Amt im Artikel korrigiert und bitten den Fehler zu entschuldigen.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Top 5: Die besten Multiroom-Lautsprecher von Sonos, Teufel, Yamaha & Co. im Test
Denon Home 350
Denon liefert mit dem Home 350 eine vergleichsweise große Multiroom-Anlage mit zahlreichen Anschlüssen und gutem Sound.
- guter Klang
- viele Anschlüsse
- Heos bietet große Produktauswahl
- benutzerfreundliche App
Denon Home 350 im Test: Multiroom mit Hifi-Sound
Denon liefert mit dem Home 350 eine vergleichsweise große Multiroom-Anlage mit zahlreichen Anschlüssen und gutem Sound.
Eine Alternative zur Konkurrenz wie Sonos – das will Denon mit dem Heos-System Home 350 liefern. Im Test zu Heos (Testbericht) gefiel uns vor allem die Flexibilität. Es gibt eine riesige Produktauswahl und, anders als bei Sonos, kann man bestehende Systeme über einen neuen Verstärker einbinden. Wir haben den Multiroom-Speaker getestet.
Design
Selbst mit abgerundeten Kanten und dezentem, grauem Stoffbezug ist der Denon Home 350 mit 380 x 225 x 180 mm und 6,3 kg Masse nicht zu übersehen und zu überhören. Auf einer schwarzen, wahlweise weißen, spiegelnden Oberseite sind die Bedienelemente Lauter/Leiser, Start/Stopp sowie sechs Programmtasten eingelassen. Sie werden sichtbar, sobald man eine Hand über den Lautsprecher bewegt und sind so auch bei schwacher Beleuchtung gut erkennbar.
Der Bezug ist laut dem Hersteller wasser- und schmutzabweisend und der Lautsprecher soll damit auch für Küche und Bad geeignet sein. Tatsächlich wird sich dort vermutlich gar nicht genug Platz für das gute Stück finden. Auch auf dem Nachttisch findet er nur Platz, wenn man etwas in der Größe eines mittelgroßen Radios dort unterbringen kann. Am Schreibtisch wiederum sollte er aus akustischen Gründen in der Mitte stehen, wo sich aber normalerweise bereits der Monitor befindet.
Ausstattung, Installation und Betrieb
Auf der Unterseite präsentiert sich ein Gewinde zur Aufhängung, auf der Rückseite Anschlüsse für 230 V, Analog in, einen USB-Stick, zwei Knöpfe, um Bluetooth- oder WLAN-Koppelung anzustoßen, sowie ein Ethernet-Anschluss. Damit kann der Lautsprecher ohne das eingebaute 2,4- und 5-GHz-WLAN für Streaming und Internet-Radio genutzt werden.
Die meisten Funktionen werden über die Heos-App gesteuert, Spotify und Analogeingang sind ebenso wie die Programmtasten auch ohne Smartphone und App zugänglich. Zur Einrichtung wird ebenso die App genutzt, allerdings muss man am Lautsprecher den richtigen Knopf, nämlich den zur WLAN-Kopplung, drücken. Zur Nutzung des LAN sind sehr detaillierte Einstellungen möglich, damit das auch klappt. Die Schnellstartanleitung hilft hier allerdings nicht weiter und die ausführliche Anleitung, die jedoch auch nicht alles verrät, ist online als Webversion zu laden – der PDF-Download funktionierte zum Testzeitpunkt allerdings nicht.
Zunächst ist ein Firmware-Update des Lautsprechers fällig, währenddessen, wie üblich, Lautsprecher und App unbedienbar sind. Da dies etwas dauern kann, wird angeboten, das auf die Nachtstunden zu verschieben.
Danach übernimmt die App nicht nur das Streamen von Radiosendern über Tune-In oder von Musikdiensten wie Tidal, sondern auch das Streamen von Musikservern, USB-Port oder Analogeingang. So ist auch hier Multiroom-Betrieb möglich. Dazu müssen nur in der App die zu koppelnden Lautsprecher aufeinander geschoben werden – allerdings sollte man dies zuerst machen und erst dann die Musikwiedergabe starten, wenn es wichtig ist, dass die Musik auf allen Lautsprechern synchron spielt.
Spotify wird zwar über die App bedient, greift dann aber direkt auf den Lautsprecher zu. Qobuz kann auf Android-Geräten derzeit ohne externe Hilfsmittel wie den Musikserver Roon nicht im Multiroom-Betrieb gestreamt werden, sondern nur einzeln über Bluetooth. Für die Android-Version gilt dies auch für Apple Music, was aber eher auf Apple-Geräten genutzt wird, bei denen dann Apple Airplay zur Verfügung steht. Auch Podcast-Software kann nur über Bluetooth genutzt werden.
Die Folge der Integration in die Heos-App ist, dass bei Tune-In eine eigene Bedienoberfläche genutzt wird, die etwa bei der Suche nach Radio Caroline zuerst einige Fake-Stationen listet sowie Podcasts über Radio Caroline. Man kann dann aber den Sender, wenn man ihn erfolgreich gefunden hat, in einer Favoritenliste ablegen – und auf den Programmtasten am Lautsprecher selbst.
Die Sender sind dann direkt über Programmtasten zugänglich, wie bei einem „richtigen“ Radio und dies fast ebenso schnell: Während die meisten Geräte und Apps Internetstationen erst mit deutlicher Verzögerung abspielen, um einige Sekunden Stream zu puffern, und dann dank Tune-in oft noch zwei Werbeblöcke vorschalten, die man spätestens beim dritten Programmwechsel auswendig kennt, wechselt das Programm hier mit nur geringer Umschaltpause und nur gelegentlicher Werbe-Pre-Roll. Das ist klasse, denn man kann dadurch schnell umschalten, wenn einem ein Musikstück missfällt. Will man Taste 1 wie ab Werk eingestellt zur Auswahl des Analog-Eingangs verwenden, bleiben immerhin „Stationstasten“.
In der App lassen sich alle Programmquellen ausblenden. Praktisch, wenn es um Musikdienste geht, bei denen man ohnehin keinen Account hat, aber ungeschickt, wenn man aus Versehen das eigene Smartphone, Musikserver, USB-Port oder Analogeingang ausblendet und sich dann wundert, wo die Musikdateien abgeblieben sind.
Klang: Ausgewogene Klein-Stereoanlage
Im Denon Home 350 sind zwei Dreiwege-Lautsprechersysteme integriert, was zumindest auf kürzere Entfernung für sauberen Stereoklang sorgt. Eingebaut sind zwei 165-mm-Tieftöner, zwei 51-mm-Mitteltöner und zwei 19-mm-Hochtöner. Der Denon Home 350 liefert damit deutliche Bässe mit den bassreflex-typischen Überhöhungen, die hier jedoch dezent ausfallen, zumal in der App eingestellt werden kann, ob der Lautsprecher frei stehend platziert ist (also beim Bass voll hereinhauen darf), in einem Regal steht (wo dies schon weniger angebracht ist) oder gar in einer Ecke (wo es fürchterlich dröhnt, wenn die Bässe nicht reduziert werden).
Sollte es nicht genug rumsen, kann der Lautsprecher auch mit Subwoofern und Soundbars aus demselben Sortiment kombiniert werden. Dabei sind auch Stereo- und Mehrkanal-Kopplung möglich, man kann also auch zwei Denon Home 350 als Stereo-Paar betreiben, um eine größere Stereo-Basis zu erzielen.
Die Mitten sind klar, nur die Höhen sind je nach Programmquelle noch eingeschränkt: Bei Bluetooth fehlt für Android-Nutzer auch hier leider wieder einmal der aptX-Codec. Eine Ausgangsleistung gibt Denon auch auf Nachfrage nicht an, nur die elektrische Eingangsleistung mit maximal 25 W für alle Lautsprechersysteme zusammen. Für brüllende Party-Lautstärke ist die Box also nicht konstruiert, aber auch zu schade.
Preis
Die UVP des Denon Home 350 liegt bei 629 Euro. Aktuell kostet der Multiroom-Speaker rund 421 Euro. In begrenzter Stückzahl ist er sogar für 390 Euro auf Ebay erhältlich.
Fazit
Der Denon Home 350 liegt mit 421 Euro im oberen Preissegment, enthält dafür aber zwei komplette Lautsprechersysteme zur Stereowiedergabe. Hat man einen geeigneten Aufstellungsplatz mit wenig Abstand zum Hörenden, ist er damit nur geringfügig teurer als zwei einzelne, dann aber deutlich kleinere Denon Home 150 und bietet die doppelte Anzahl Programmtasten. Wer bereit ist, den hohen Preis zu zahlen, macht mit dem Denon Home 350 wenig falsch.
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Monat
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Social Mediavor 2 Monaten
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
Entwicklung & Codevor 2 Monaten
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Entwicklung & Codevor 1 Monat
EventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events
-
UX/UI & Webdesignvor 3 Wochen
Fake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 2 Monaten
Firefox-Update 141.0: KI-gestützte Tab‑Gruppen und Einheitenumrechner kommen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Monaten
So baut Googles NotebookLM aus deinen Notizen KI‑Diashows