Künstliche Intelligenz
„Sprach-KI“: Corti und Dedalus kooperieren für Dokumentation in Kliniken
Das dänische HealthTech-Unternehmen Corti und der Softwareanbieter Dedalus haben eine Partnerschaft für die medizinische Dokumentation in Krankenhäusern mittels Spracheingabe und KI angekündigt. Die KI-Infrastruktur von Corti soll in den neuen Orbis Speech Assistant von Dedalus integriert werden und stellt eine Alternative zu bestehenden Lösungen großer US-Anbieter wie Microsoft dar. Der Speech Assistent ist nach Informationen der Unternehmen bereits in mehreren Krankenhäusern im Einsatz.
Die klinische Software soll medizinisches Personal entlasten, indem sie gesprochene Inhalte aus Patientengesprächen in Echtzeit analysiert, automatisch strukturiert und als klinisch relevante Dokumentation bereitstellt. Die Hoffnung ist, administrative Aufwände deutlich zu reduzieren und die Qualität der Dokumentation zu erhöhen. Geplant ist, typische Fehlerquellen wie ungenaue oder zu umfangreiche Texte zu vermeiden, wie sie bei generischen KI-Systemen oft noch auftreten. Mit der Integration des KI-Modells in den Orbis Speech Assistant will das Unternehmen, laut Jan Rusch, dem Leiter für Integrierte Technologien bei Dedalus, einen neuen „Standard für die klinische Dokumentation [setzen]“.
Inzwischen gibt es eine Vielzahl medizinischer Softwareanbieter, die Arzt-Patientengespräche mittels KI-Spracherkennung weiterverarbeiten. Seit Januar 2025 ist am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) auch die KI-Spracherkennung Aureon im Einsatz, die von UKE-Tochter IDM gGmbH entwickelt wurde. Aureon soll in Zukunft auch als Cloud-Lösung in weiteren Kliniken zur Verfügung stehen. „Im deutschen Gesundheitswesen erhobene Daten sollten unserer Meinung nach primär auch unseren Patient:innen und Kolleg:innen hier in Deutschland helfen, noch bessere, sichere und effizientere Medizin zu leisten. In Deutschland entwickelte Modelle machen das deutsche Gesundheitswesen unabhängiger von außereuropäischen Anbietern“, so der IDM-Geschäftsführer Dr. Julius Obergassel.
Auch das Start-Up „Voize“ hat eine Künstliche Intelligenz für Spracherkennung und die Dokumentation entwickelt, die die Eingaben strukturiert und automatisch die passenden Dokumentationseinträge erstellt. Die Dienste werden zunehmend auch von Pflegepersonal genutzt. Dabei können Pflegekräfte ihre Dokumentation über eine App via Spracheingabe vornehmen. Die KI verarbeitet Spracheingaben lokal auf dem Smartphone.
LLMs haben Grenzen
ID Berlin biete beispielsweise ebenfalls Dienste für die Verarbeitung natürlicher Sprache an – ob in Schrift oder Sprache als Input. Dort liegt der Fokus auf der automatisierten Verarbeitung der Texte, um Abrechnungsprozesse effizienter zu gestalten. Dafür kommen seit Jahrzehnten sowohl regelbasierte Systeme als auch Machine-Learning-Ansätze (ML) zum Einsatz, wie Dr. André Sander gegenüber heise online auf Nachfrage erklärt. „Durch die Verfügbarkeit von LLMs konnten Teilaspekte der Textverarbeitung erheblich verbessert werden, aber bestimmte Elemente der Verarbeitungskette (zum Beispiel die medizinische, nachvollziehbare Plausibilisierung oder das transparente Reasoning) werden nach wie vor über Ontologien abgebildet. Das sind keinesfalls Relikte aus der ‚Prä-LLM-Zeit‘, sondern hochmoderne Strukturen, die weltweit von einer aktiven Community weiterentwickelt werden“, so Sander. Dabei verweist er auch auf die Grenzen der LLMs und eine kürzlich von Apples ML-Forschungsgruppe veröffentlichte Studie, nach welcher es sich beim „Denken“ von Large Reasoning Models zumindest teilweise um eine Illusion handeln könne.
Das passt zu den Wünschen, die auf dem Deutschen Ärztetag getätigt wurden. Dort wurde unter anderem betont, wie wichtig digitale Souveränität im Gesundheitswesen ist. Sie wünschten sich, europäische KI-Modelle entwickeln und trainieren zu können, damit sensible medizinische Daten nicht an große Technologiekonzerne weitergegeben werden, die diese Daten wiederum für die Entwicklung oder Verbesserung ihrer Produkte verwenden.
(mack)
Künstliche Intelligenz
VW-Kombis im Vergleich: Was ID.7 Tourer und Passat tatsächlich kosten
Ein großer Kofferraum, ausreichend Platz für fünf Personen, Langstreckenkomfort – und all das verpackt in einen Mittelklasse-Kombi: VW bietet das im Sommer 2025 gleich zweimal an. Der ID.7 Tourer Pro zielt auf die Kundschaft, die einen rein elektrischen Antrieb wünscht. Der Passat-Käufer hat die Wahl zwischen Benziner, Diesel oder Plug-in-Hybrid. Wir zeigen, welche Auswirkungen die Motorisierung auf die monatlichen Kosten für Privatkäufer und Dienstwagenfahrer hat.
VWs ID.7 und Passat sind klassische Firmenwagen. Zwischen Januar und Mai 2025 wurden in Deutschland 20.127 Passat erstmalig zugelassen, davon 91 Prozent gewerblich. Für den ID.7 nennt das Kraftfahrtbundesamt 15.615 Erstzulassungen, davon 88 Prozent gewerblich.
- VW koppelt beim Passat die unterschiedlichen Motoren an bestimmte Ausstattungslinien. Das treibt im Zweifelsfall den Listenpreis – und damit den Wertverlust – nach oben.
- Käufer eines VW ID.7 Tourer Pro sollten an die ab 2030 fällig werdende Kfz-Steuern denken.
- Für den ID.7 Tourer Pro und Passat bietet VW Wartungspakete an, deren Kosten höher als die ADAC-Prognosen ausfallen.
Für den Kostenvergleich stellen wir dem VW ID.7 Tourer Pro (Test des VW ID.7 Tourer Pro S) vier Varianten des VW Passat gegenüber. Dabei handelt es sich um das Basismodell Passat 1.5 eTSI, den Passat 2.0 TDI Elegance 4Motion sowie die beiden Ausführungen des mit Plug-in-Hybrid-Antrieb (PHEV) ausgestatteten Passat 1.5 eHybrid Elegance (Test). Die Berechnung der monatlichen Kosten umfasst den Wertverlust sowie die Ausgaben für Wartung, erwarteten Verschleiß, Versicherung und Fahrenergie. Wir kalkulieren dabei vier Szenarien: drei Jahre Nutzungsdauer mit insgesamt 30.000 und 45.000 km Laufleistung sowie fünf Jahre mit 50.000 und 75.000 km.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „VW-Kombis im Vergleich: Was ID.7 Tourer und Passat tatsächlich kosten „.
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Die Hupe: Elektrosportwagen, E-Roller-Fail, Touratechfahrer
Elektroantriebe in PKW funktionieren grundsätzlich gut. Der Sportbetrieb stellt jedoch ganz andere Anforderungen an Batterie, Thermomanagement und vor allem das Abwägen Masse gegen Energiegehalt der Batterie. Es ist ja auch ein Unterschied, ob ein Mensch 15 m zum Autositz geht oder 1000 m in unter 4 Minuten rennt. Wir analysieren, was elektrische Sportwagen heute leisten und was nicht. 1000 PS können sich auf dem Papier oft besser lesen, als sie sich auf der Landstraße anfühlen. E-Sportwagen können in manchen Disziplinen mehr als vergleichbare Verbrenner, zum Beispiel bei Drehmomentdosierung. Bei der Gewichtsfrage dagegen wird es schwierig für die batterieelektrischen Autos, und das Thermomanagement muss im Sportbetrieb auch ganz andere Dimensionen bewältigen als im PKW-Alltag.
Wir nehmen uns die aktuelle Generation elektrischer Supersportler zur Brust: vom Porsche Taycan Turbo GT über den Rimac Nevera bis zum Hyundai Ioniq 5 N. Dabei geht’s nicht nur um Leistungswerte, sondern um die Grundsatzfrage: Warum bleibt bei trotz heftigster Beschleunigung oft das Gefühl auf der Strecke? Eine Folge für alle, die über die Viertelmeile hinausdenken.
Die Hupe Folge 63
In eigener Sache noch: Jetzt haben wir angegeben, wie ein Sack Mücken mit unserem geplanten regelmäßigen Veröffentlichungstermin, aber die Urlaubssaison vergessen. Also: Aufgrund mehrfachen Urlaubs wird die nächste Folge sich um anderthalb Wochen verschieben auf Donnerstag, den 14. August.
Was dazu sagen? Sprechen Sie auf unseren Whatsapp-Anrufbeantworter: +49 2694 3190211
Das Touratech Travel Event
Sebastian hat Touratechs Travel Event in Niedereschach besucht. Dort gibt es nicht nur die neuesten Touren-Premium-Zusatzgewichte zu bestaunen, sondern auch eine riesige Auswahl aktueller Motorräder auszuprobieren. Das nutzte Sebastian aus. Endlich saß er auf seiner ersehnten Moto Guzzi V100 Mandello, wenn auch nur viel zu kurz. Außerdem fuhr er die knackige Aprilia Tuono 660 Factory, die aktualisierte Triumph Scrambler 1200 und die charmant-rohe Royal Enfield Bear 650.

Sebastian Bauer
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Zu schlecht zum Testen: Hilfe, E-Roller!
Clemens bewegte die Frage, wie er mit dem gegebenen Niveau von E-Großrollern umgehen sollte. Zwei Teststellungen waren nun so schlecht, dass wir in Absprache mit dem Hersteller den Test ausfallen ließen. Das Niveau ist kein Einzelfall. Uns würde daher interessieren: Was sind Ihre Erfahrungen mit E-Großrollern, die mindestens 100 km/h fahren? Welchen Kontext haben Sie dazu, welche anderen Modelle kennen Sie noch? Schreiben Sie uns das gern unter cgl@heise.de oder sprechen Sie (z. B. vom Autositz aus) auf den Whatsapp-Anrufbeantworter: +49 2694 3190211
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(cgl)
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Polizeivideos gehen auf Tiktok viral
Ein Polizist rennt neben einem Auto her, greift mit seiner Hand durch das offene Fenster und knöpft dem telefonierenden Fahrer sein Handy ab. Der guckt verdutzt. „Kein Handy während der Fahrt“, sagt der Polizist in die Kamera. Botschaft übermittelt. Erst dann folgt die Auflösung – die Szene in dem Video ist gestellt. Eine Polizistin wedelt hinter der Scheibe sogar fleißig mit einem Ast, damit die Fahrt täuschend echt aussieht.
Viele Videos wie diese hat die Polizei in Sachsen-Anhalt schon auf der Videoplattform TikTok veröffentlicht. Oft geht es um die Sicherheit im Straßenverkehr, Verkehrskontrollen oder die Arbeit bei der Polizei – die Clips sind meist sehr kurz, überraschend und durchaus auch mal mit Selbstironie versehen.
„Durch die Videos wird oft eine Debatte angestoßen. Viele sprechen dann in den Kommentaren über ihre Erfahrungen mit der Polizei. Genau diesen Austausch wollen wir“, sagt Polizeimeister Arthur Gamm. Er ist einer der beiden Hauptakteure in den Videos.
Verkehrskontrolle in 15 Sekunden
Vor gut eineinhalb Jahren hat die Polizei den Kanal auf TikTok eingerichtet. Die Plattform spricht besonders junge Nutzerinnen und Nutzer an. Ziel war es am Anfang, nach der gestiegenen Jugendkriminalität in Halle Zugang zu dieser Zielgruppe zu finden und die Prävention zu stärken. Inzwischen erscheinen regelmäßig Videos auf dem Kanal, manche wurden millionenfach aufgerufen – wie etwa ein nur 15 Sekunden kurzes Video zu einer Verkehrskontrolle.
„Die optimale Videolänge ist zwischen 10 und 15 Sekunden. Innerhalb der ersten zwei bis drei Sekunden müssen wir die Nutzer bekommen, damit sie das Video anschauen“, sagt Gamm. „Es fällt uns nicht schwer, in die Lebenswelt der Schüler reinzugehen. Wir sind auch voll drin in der Sprache, weil wir täglich auf TikTok sind.“
Meiste Zeit geht für Ideenfindung drauf
Auch auf YouTube und X ist die Polizei aktiv, doch die größte Reichweite erzielt sie bei TikTok. Für Gamm (32) und Polizeihauptkommissar Sebastian Schultzik (36) bot sich so die Chance, privates Interesse an Videos und sozialen Medien mit dem Beruf zu verbinden – auch wenn sie bei der Polizei noch andere Aufgaben übernehmen. „Die meiste Zeit geht für die Ideenfindung drauf. Wir fragen uns: Wie können wir ein Thema interessant rüberbringen?“, erzählt Schultzik.
Das ist manchmal gar nicht so einfach, weil man auch schnell missverstanden werden kann. „Wir betrachten die Videos aus vielen Blickwinkeln. Es sollen keine Subbotschaften enthalten sein, die wir nicht senden wollen“, erklärt Schultzik. Nicht jede Idee führt zu einem verwendbaren Clip. „Manchmal haben wir nach einem Dreh kein gutes Bauchgefühl. Einige Dinge verwerfen wir auch wieder“, sagt Arthur Gamm.
Polizei will Prävention betreiben
TikTok ist nicht unumstritten. Der Medien-Experte Jonas Schützeneder sagt, dass die Plattform einen Zugang zu einer sehr jungen Zielgruppe bietet, die auf anderen Wegen eher nicht erreicht wird. Allerdings betont der Professor der Universität der Bundeswehr München: „Der Algorithmus fördert wie auch auf anderen Plattformen populistische und aggressive Inhalte und sorgt letztlich vor allem für Unterhaltung und Emotionalisierung.“
Polizist Sebastian Schultzik erklärt: „Wir versuchen, alle datenschutzrechtlichen Belange zu beachten. Für uns geht es auf TikTok darum, unsere polizeilichen Botschaften zu platzieren und Prävention zu betreiben.“ Das geht aus seiner Sicht auf. „Klar gibt es bei der großen Reichweite auch mal negative Reaktionen, aber die meisten sind positiv.“ Auch innerhalb der Polizei sei das so. „Bei uns sind alle sehr offen, die Kolleginnen und Kollegen erkennen den Nutzen der Plattform. Dadurch haben wir relativ freie Hand.“
Anzeigen werden auf dem TikTok-Kanal nicht entgegengenommen, doch die Kommentare unter den Videos werden alle gelesen. Zudem geben die beiden Polizisten in Schulen Tipps zum Umgang mit sozialen Medien und zum Thema Prävention. Einige Schüler kennen ihr Gesicht dann bereits. „Manchmal werden wir draußen wiedererkannt, und einige fragen dann auch nach einem gemeinsamen Foto“, sagt Schultzik.
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