Künstliche Intelligenz
Zwischen Brennpunkt und Brennweite: Click Boom Flash # 41 „Jugend dokumentieren“
Toby Binder dokumentiert das Leben junger Menschen in prekären Lebenswelten – ohne Voyeurismus, aber mit viel Nähe. In seiner Langzeitserie über Jugendliche in Belfast zeigt er, wie stark Geschichte, Herkunft und Umfeld noch immer den Alltag prägen. Mit seiner analogen Mittelformatkamera fängt er Momente ein, in denen nichts passiert – und sagt: Genau darin liegt die Wahrheit.
Dieses Gespräch und weitere Interviews mit Persönlichkeiten aus der Fotowelt hören Sie in unserem Foto-Podcast Click Boom Flash. Jeden zweiten Sonntag neu und auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
Perspektive auf Augenhöhe
Die Kamera hält nicht aus der Ferne drauf, sondern begleitet – über Jahre, mit Respekt und Vertrauen. So öffnen sich die Jugendlichen, teilen ihre Realität zwischen Abhängen, Konflikten und Zusammenhalt. Binder zeigt, wie soziale Trennlinien bis heute den Alltag prägen – etwa, wenn katholische und protestantische Kinder in Nordirland getrennte Schulen besuchen. Dabei entstehen Bilder, die nicht nur erzählen, sondern auch verbinden.
Ungestört – zwei Jugendliche auf einem Dach in Großbritannien aus der Serie „Youth of the UK“
(Bild: Toby Binder)
Vom Bild zum Dialog
Was auf den ersten Blick düster wirkt, entfaltet beim zweiten Hinsehen eine stille Menschlichkeit. Binder bringt seinen Protagonisten nicht nur Abzüge mit, sondern auch Perspektive – etwa, wenn ein Junge zum ersten Mal ein Bild aus dem „anderen Viertel“ sieht, das er aus Angst vor Konflikten nie betreten hat. Für den Fotografen ist das Projekt kein Abbild von Trennung, sondern ein Impuls zur Verständigung. „Die da drüben haben eigentlich genau das gleiche Leben wie ihr.“
Zwischen Belfast, Duisburg und dem Irak
Neben Nordirland dokumentiert Binder auch, wie junge Menschen in Duisburg und in Flüchtlingslagern im Nordirak aufwachsen. Er beobachtet, wie Jugendliche ohne Rückzugsräume auf der Straße zusammenwachsen – oft verbunden durch alltägliche Hoffnungslosigkeit, aber auch durch gegenseitige Loyalität. Für neue Projekte zieht es ihn in die USA, doch seine Langzeitserien begleiten ihn weiter. Warum er gerade dann nicht abdrückt, wenn es zu viel wird – und wie seine Bilder Jugendlichen neue Sichtweisen eröffnen, erzählt er in dieser Folge.
Jeden zweiten Sonntag um 9:00 Uhr erscheint eine neue Folge von CLICK BOOM FLASH, dem Podcast des Magazins c’t Fotografie. Sie finden ihn in allen großen Podcast-Verzeichnissen. Hören Sie jetzt rein, mit Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music oder als in der Podcast-App Ihrer Wahl.
Hören Sie auch
(hoh)
Künstliche Intelligenz
Atomwaffen einfach erklärt: Von Urananreicherung bis zur Bombe
Der Krieg zwischen Israel und dem Iran sowie die militärischen Angriffe der USA auf die iranischen Atomanlagen Ende Juni 2025 haben ein hierzulande bis vor Kurzem vergessenes Problem wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt: die immer noch zunehmende Anzahl von Staaten, die eigene Atombomben entwickeln.
Aus den Nachrichtenmeldungen über den Krieg geht hervor, dass Urananreicherungsanlagen bei solchen Plänen eine kritische Rolle zu spielen scheinen. Aber warum eigentlich?
In unserer FAQ beantworten wir die wichtigsten technischen und wissenschaftlichen Fragen zum Thema Atombombe.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Atomwaffen einfach erklärt: Von Urananreicherung bis zur Bombe“.
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Künstliche Intelligenz
Halbe Milliarde Euro: Apple wehrt sich gegen „beispiellose“ DMA-Strafe
Apple will die insgesamt 500 Millionen Euro, die die EU-Kommission dem Konzern im April wegen angeblicher Verstöße gegen den Digital Markets Act (DMA) aufgebrummt hatte, nicht bezahlen. Der Konzern legte nun offiziell Berufung beim Gericht der Europäischen Union (EuG) ein, weil „wir glauben, dass die Entscheidung der Europäischen Kommission – und ihre beispiellose Strafe – weit über das hinausgeht, was das Gesetz verlangt“.
Apple: EU-Kommission steuert App Store
Der iPhone-Konzern hat die Hoffnung, mit der Berufung zu zeigen, dass die Kommission versuche, die Arbeitsweise des App Store per Anordnung zu kontrollieren und „[uns] Geschäftsbedingungen aufzwingt, die verwirrend für Entwickler und schlecht für Nutzer sind“. Apple habe die Vorgaben implementiert, um tägliche Strafzahlungen zu vermeiden. „Wir werden mit dem Gericht die Tatsachen teilen.“
Die Frage ist nun, welche Chancen Apple in dem Verfahren hat, dass sich über Jahre ziehen könnte. In der Vergangenheit hatte der Konzern vor den europäischen Gerichten bereits einmal verloren und musste eine hohe Nachzahlung wegen seines irischen Steuersparmodells entrichten. Es ist also gut möglich, dass die EU-Institutionen Apple nicht recht geben. Durch die Berufung vor Gericht ist zudem der politischen Seite das Heft des Handelns genommen. Bei Apple scheint man (auch) zu hoffen, dass die Trump-Administration weiter Druck auf die EU-Kommission ausübt, genauso wie dies in Kanada bei einer Digitalsteuer erfolgt war.
Verwirrende neue Regelungen
Apple hatte zuletzt seine App-Store-Regeln in der EU erneut verändert und dabei vor allem für massive Verwirrung unter Entwicklern gesorgt, die nun mit verschiedenen, teils unbrauchbaren „Tiers“ konfrontiert sind. Apple teilte mit, damit DMA-Vorgaben umzusetzen. Gegner wie Epic-Games-Boss Tim Sweeney halten dies für „malicious compliance“, also böswillige Anpassungen ans Recht.
Apple soll unter anderem das sogenannte Steering unterlassen und es App-Anbietern erlauben, eigene Bezahlwege zu nutzen. Dafür will Apple aber dennoch Geld sehen, da der Konzern die Nutzung seiner Plattform an sich für gebührenpflichtig hält. Mit dem neuen Modell sollen die Kosten auf 20 Prozent statt der aktuell 30 Prozent sinken, allerdings nur unter bestimmten Umständen. Das ganze Modell ist äußerst konfus. Wie die EU-Kommission auf Apples Berufung reagiert, ist noch unklar. Die nun eingelegte Berufung ist nicht mit einer anderen vor dem EuG zu verwechseln, die Anfang Juni eingereicht worden war. Hier ging es Apple um EU-Verpflichtungen, seine Plattform kompatibler zu Drittanbietern zu machen respektive deren Geräten Zugriff auf mehr Inhalte zu geben.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Die Produktwerker: Vom Projekt- zum Produktmodus
In dieser Folge spricht Sebastian Borggrewe mit Tim Klein über den Wechsel vom Projektmodus zum Produktmodus – ein Schritt, den viele Organisationen gehen wollen, aber nicht konsequent schaffen. Es geht darum, wie Unternehmen aus der Logik individueller Aufträge, kurzfristiger Deadlines und kundenspezifischer Roadmaps heraus finden – und stattdessen lernen, kontinuierlich an einem echten Produkt zu arbeiten.
Sebastian Borggrewe bringt dabei nicht nur Erfahrungen aus seiner Arbeit als CTO und Coach ein, sondern auch Impulse aus seinem neuen Buch „From Project to Product Mode„, geschrieben von ihm und Thomas Hartmann, das genau diesen Übergang praktisch greifbar macht.
(Bild: deagreez/123rf.com)
So geht Produktmanagement: Auf der Online-Konferenz Product Owner Day von dpunkt.verlag und iX am 13. November 2025 können Product Owner, Produktmanagerinnen und Service Request Manager ihren Methodenkoffer erweitern, sich vernetzen und von den Good Practices anderer Unternehmen inspirieren lassen.
Outcome, Zielgruppen und Roadmaps im Fokus
Im Projektmodus ist vieles planbar, aber wenig nachhaltig. Anforderungen werden von außen hereingetragen, Erfolg wird in Terminen gemessen, technische Komplexität wird ignoriert – solange das nächste Kundenfeature fertig wird. Doch je mehr Features ausgeliefert werden, desto instabiler wird das Produkt. Die Codequalität sinkt, die Produktverantwortung bleibt diffus, eine Product Discovery findet kaum statt. Organisationen reagieren, statt zu gestalten. Und genau hier beginnt der Unterschied zum Produktmodus.
Im Produktmodus wird anders gedacht:
- Es geht um Wirkung (Outcome) statt nur um Lieferung (Output) und
- um Zielgruppen statt um Projektauftraggeber sowie
- um Roadmaps, die Hypothesen abbilden – statt um Auftragslisten.
Diese Umstellung betrifft nicht nur Produkt und Entwicklung, sondern auch Sales, Marketing, Pricing und Führung. Denn solange das Angebot verspricht, alles für jeden bauen zu können, wird sich am Modus nichts ändern. Sebastian macht aber auch deutlich, wie wichtig es ist, diesen Wechsel nicht als reines Prozess- oder Methodenproblem zu sehen. Wer wirklich vom Projektmodus zum Produktmodus kommen will, muss systemisch denken.
Veränderung trotz typischer Blockaden
Rollen verändern sich, Verantwortlichkeiten müssen klarer werden, alte Glaubenssätze müssen hinterfragt werden. Der Weg ist selten geradlinig – aber notwendig, wenn Organisationen langfristig wirksame Produkte entwickeln wollen. Sebastian beschreibt typische Blockaden: Feature-Commitments aus dem Vertrieb, fehlende Segmentierung, Tech-Schulden durch Einzellösungen, Produktteams ohne echte Entscheidungsmacht.
Und er zeigt, wie Veränderung in kleinen Schritten möglich wird. Indem Teams beginnen, Wirkung zu messen. Indem Discovery ernst genommen wird: indem Roadmaps nicht nur abbilden, was versprochen wurde – sondern was gelernt wurde.
Wer sich aktuell fragt, warum die eigene Produktorganisation nicht vom Fleck kommt, obwohl alle anpacken: Diese Folge bietet Klarheit. Nicht als Lösung von außen, sondern als Einladung, die richtigen Fragen zu stellen – und eigene Antworten zu entwickeln.
Weiterführende Links
Genannte Quellen:
Passende Folgen zu dieser Episode:
Wer mit Sebastian direkt in Kontakt treten möchte oder weitere Fragen an ihn hat, kontaktiert ihn am besten über sein LinkedIn-Profil.
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: „Vom Projekt- zum Produktmodus„.
(mai)
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