Künstliche Intelligenz
Steuerstreit mit EU: Apple hat irischen Staat ausbezahlt
Im mehrjährigen Steuer- und Subventionsstreit zwischen Apple und der Europäischen Kommission wurde nun die letzte Zahlung geleistet. Laut dem Finanzministerium der Republik Irland ging die Summe in Höhe von über 13 Milliarden Euro nun von einem Treuhandkonto ein. Einen „kleinen“ Investmentgewinn gab es obendrauf, sodass die Endsumme bei 14,25 Milliarden Euro lag. Die letzte an die irische Regierung geleistete Zahlung in Höhe von 1,567 Milliarden ging am 9. Mai 2025 ein, am 13. Mai wurde das Konto offiziell geschlossen, so das Finanzministerium. Als „Zwischenlager“ diente die Londoner Filiale der Bank of New York Mellon. Während das Geld in Treuhand genommen war, kümmerten sich drei Investmentmanager von den Firmen Amundi (Frankreich), Blackrock (USA, Filiale Niederlande) und Goldman Sachs (USA, Filiale London) um dessen Vermehrung.
Langjährige Affäre um ein Steuersparmodell, das Irland guthieß
Die Europäische Kommission in Form des Wettbewerbskommissariats hatte Apple bereits 2016 dazu verdonnert, für den Zeitraum von 1991 und 2014 seiner Ansicht nach illegal durch die irische Regierung gewährte Steuervorteile zurückzuzahlen. Für die EU waren das ungenehmigte Subventionen, während Apple betonte, alle steuerrechtlichen Vorgaben eingehalten zu haben. Der iPhone-Hersteller klagte dann gegen die EU, gewann zunächst vor dem EU-Gericht im Jahr 2020, verlor dann aber endgültig im September 2024 vor dem EuGH.
Die irische Regierung war sich weder eigener noch Apples Schuld bewusst. Apple betonte, bereits seit den Siebzigern in Irland tätig zu sein und viel Geld investiert sowie viele Arbeitsplätze geschaffen zu haben. In dem Streit ging es vor allem um zwei in dem Land ansässige Gesellschaften namens Apple Sales International (ASI) und Apple Operations Europe (AOE) sowie die von ihnen gehaltenen Lizenzen geistigen Eigentums. Mit diesem Konstrukt soll Apple seine Steuerlast deutlich gedrückt haben.
In den USA hat Apple fast 40 Milliarden US-Dollar gezahlt
Zwischenzeitlich hatte Apple dann Milliardengewinne, die zwischenzeitlich nicht repatriiert wurden, in den USA versteuert: Nach einer Steuerreform der ersten Regierung Trump verbrachte Apple seine immensen Auslandsmilliarden in die Heimat und zahlte dafür knapp 38 Milliarden US-Dollar Steuern.
Mit der Abwicklung des Treuhandkontos endet die Steueraffäre nun. Apple hatte die Milliarden rechtzeitig zurückgelegt, die negative Entscheidung des EuGH kratzte im vergangenen Jahr die Wall Street kaum. Nicht gelöst sind hingegen zahlreiche andere Konfliktpunkte zwischen Apple und der EU im Rahmen des Digital Market Act: Hierbei geht es um den App Store und die Interoperabilität von iPhone und iPad als sogenannte Gatekeeper.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Fußballschauen in Mixed Reality: Spielerei oder echter Mehrwert?
Wie kann Mixed Reality das Fußballschauen bereichern? Dieser Frage gingen Meta und DAZN diesen Sommer nach, indem sie den FIFA Club World Cup 2025 auf die Meta Quest streamten und das Erlebnis um immersive Inhalte und Funktionen erweiterten.
Nutzer können die Matches auf einem großformatigen digitalen Bildschirm betrachten, Live-Statistiken für Teams und einzelne Spieler einblenden und eine interaktive 3D-Spielfeldprojektion aktivieren. Einige Finalspiele wurden zudem live in 180-Grad gestreamt für ein immersives Fußballerlebnis.
Auch wenn das Turnier mittlerweile vorbei ist, sind alle 63 Matches samt digitaler Funktionen weiterhin in der App mit dem sperrigen Namen „DAZN: FIFA Club World Cup XR Experience“ abrufbar.
Eine wesentliche Einschränkung bleibt bestehen: Die App ist derzeit ausschließlich für Quest-Nutzer in den USA verfügbar, wo auch das Turnier stattfand. Wir haben sie mithilfe eines VPNs ausprobiert, um herauszufinden, ob und was hiesige Fußballfans verpassen.
Vom Live-Stream zur 3D-Spielanalyse
Die Fußball-App nutzt Passthrough, um die reale Umgebung einzublenden. Das Sporterlebnis findet also stets in den eigenen vier Wänden statt. Auf virtuelle Umgebungen oder Stadionkulissen wurde verzichtet.
Der digitale Bildschirm mit der klassischen Center-Pitch-Perspektive schwebt frei im Raum und lässt sich beliebig positionieren, jedoch weder vergrößern noch verkleinern. Die Bildqualität des Streams ist gut und entspricht schätzungsweise einem 1080p-Stream.
Auf Wunsch lässt sich ein zusätzlicher Bildschirm aktivieren, der wahlweise die Ansicht der Spotlight- oder Sky-Cam zeigt. Ebenfalls optional sind die seitlichen Informationsfenster, die Live-Statistiken für beide Teams und einzelne Spielern anzeigen. Links erscheinen Teamstatistiken wie Ballbesitz, Torschüsse, Abseits und Fouls. Rechts wird die Aufstellung angezeigt, mit abrufbaren Spielerwerten wie Toren, Assists, Pässen und Fouls.
So sieht das Mixed-Reality-Fußballerlebnis aus. Die Tabletop-Ansicht ist hier deaktiviert.
(Bild: DAZN / Meta)
Das eigentliche Highlight der Mixed-Reality-App ist die sogenannte Tabletop-Ansicht. Wer sie aktiviert, sieht eine miniaturhafte 3D-Repräsentation des Spielfelds samt Spielern direkt vor sich im Raum. Die digitalen Mini-Kicker spiegeln die Bewegungen ihrer echten Vorbilder erstaunlich genau und sind exakt mit dem Spielgeschehen auf dem Bildschirm synchronisiert. Die Simulation geht nicht so weit, dass man einzelne Spieler optisch unterscheiden könnte. Alle Figuren sehen gleich aus, der Name des ballführenden Spielers wird jedoch automatisch eingeblendet, ebenso wie mögliche Passoptionen zu nahe stehenden Mitspielern.
Immersive Inhalte in gewohnt schwacher Qualität
Die Tabletop-Ansicht steht erst nachträglich und nicht schon während des Live-Streams zur Verfügung. Sie richtet sich also an taktisch interessierte Fußball-Enthusiasten, die Partien im Nachhinein analysieren möchten.
In dieser Übersicht lassen sich das Positionsspiel einzelner Spieler nachvollziehen, Fehlerketten identifizieren und erkennen, wie hoch die Abwehrlinie steht. Abgesehen davon macht es einfach Spaß, sich über das virtuelle Spielfeld zu beugen und dem Geschehen auf dem Platz aus der Vogelperspektive zuzusehen. Bedeutende Spielereignisse wie Torschüsse, Fouls und Einwürfe sind mit Markern hervorgehoben, sodass man gezielt zu den entsprechenden Szenen springen kann.
Enttäuschend fallen dagegen die immersiven Inhalte im 180- und 360-Grad-Format aus. Die 360-Grad-Mitschnitte zeigen unter anderem die Ankunft der Mannschaftsbusse, kurze Szenen vom Spielfeldrand, Einblicke in die Fantribünen sowie Ausschnitte aus der Schlusszeremonie. Immersion kommt dabei allerdings nicht auf, dafür ist das Bild zu niedrig aufgelöst. Ähnliches gilt für den 180-Grad-Videofeed der Finalspiele. Die wechselnden, nicht steuerbaren Perspektiven, etwa aus dem Torraum, sind an sich reizvoll, doch die schwache Bildqualität lädt nicht zum längeren Zuschauen ein. Beide Formate verzichten auf Stereoskopie und damit auf den für die Immersion entscheidenden 3D-Effekt.
Fazit: (Noch) eher was für Technik-Begeisterte
Die App gibt einen Ausblick auf die Zukunft des immersiven Sportstreamings. Die zentrale Frage ist: Bietet Mixed Reality genug Mehrwert, um sich dafür eine VR-Brille aufzusetzen oder genügen ähnliche Funktionen auf Smartphone und Tablet? Nach unserem Test tendieren wir eher zu Letzterem. Für technikaffine Fußballfans kann die App aber dennoch lohnenswert sein.
Zum echten Game Changer dürften VR-Brillen erst werden, wenn sie Sportfans in überzeugender Qualität und Tiefe virtuell ins Stadion versetzen können. Und bequemer werden. Die Partnerschaft zwischen DAZN und Meta kommt wohl nicht von ungefähr: Laut Berichten arbeitet Meta an einer ultrakompakten MR-Brille, die speziell für Sportübertragungen und Medienkonsum ausgelegt ist und 2026 auf den Markt kommen könnte.
Wer die Mixed-Reality-App ausprobieren möchte, muss ein paar technische Hürden nehmen, die nachfolgend beschrieben sind.
Zunächst muss man per Sideloading einen VPN-Dienst auf der Meta Quest installieren. Ist dieser auf einen US-Standort eingestellt, lässt sich die App im Horizon Store herunterladen. Beim ersten Start wird man aufgefordert, ein DAZN-Konto anzulegen. Dabei ist es wichtig, die USA als Standort anzugeben. Zwar fordert die App anschließend zur Einrichtung eines kostenpflichtigen Abos auf, dieses Fenster kann man jedoch ignorieren. Nach der Bestätigung des Kontos per E-Mail sollte der Zugriff auf sämtliche Inhalte der App freigeschaltet sein. Wichtig: Der VPN-Dienst muss auch während der Nutzung der App aktiv bleiben.
(tobe)
Künstliche Intelligenz
Nach dem „200-Millionen-Job“: Meta AI wirbt weitere Apple-KI-Mitarbeiter ab
Facebook-Betreiber Meta ist es gelungen, weitere Mitarbeiter aus Apples KI-Abteilung abzuwerben. Nach der spektakulären Übernahme des Grundmodellverantwortlichen für angeblich bis zu 200 Millionen US-Dollar (zu zahlen über mehrere Jahre und vor allem in Meta-Aktien) wären dies nun Apple-Angestellter Nummer zwei und drei, die Meta anlocken konnte.
„Superintelligenz“ von Meta
Laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg handelt es sich um direkte Mitarbeiter von Ruoming Pang, den Leiter der Apple-Sprachmodelle, den Meta Anfang des Monats für besagte 200 Millionen Dollar übernommen hatte. Mark Lee und Tom Gunter sollen nun auch im „Superintelligence Lab“ von Meta arbeiten, das CEO Mark Zuckerberg hatte einrichten lassen, um eine allgemeine künstliche Intelligenz bauen zu lassen, eine „Superintelligenz“.
Lee soll bereits bei Meta angefangen haben, Gunter folge „in naher Zukunft“, sagen informierte Kreise. Beide Ex-Apple-Angestellten sollen eng mit Pang gearbeitet haben. Lee war offenbar Pangs erster Mitarbeiter bei Apple, den er selbst angestellt hatte, während Gunter ein „Distinguished Engineer“ bei Apple war, der zu den hochrangigen Experten im Team zählte.
Verunsicherung bei Apple
Gunter kam offenbar über einen Umweg zu Meta: Nach Beendigung seines Postens bei Apple ging er noch zu einer anderen KI-Firma, bevor es nun zu Meta geht. In Apples KI-Abteilung, die für Apple Intelligence verantwortlich ist, sorgen die Abwerbeerfolge von Meta offenbar für Verunsicherung. Alle drei Mitarbeiter waren im sogenannten Apple-Foundation-Model-Team, das Apples hauseigene Large Language Models (große Sprachmodelle) vorantreiben soll – ein Bereich, wo Apple laut Brancheneinschätzungen hinter der Konkurrenz liegt. Die Technik soll auch endlich die Sprachassistentin Siri besser machen.
Laut Bloomberg erwägt Apple immer mehr, sich auf Grundmodelle anderer Anbieter zu verlassen. ChatGPT lässt sich in Apple Intelligence auf Wunsch bereits (mit)nutzen, doch Apple interessiert sich offenbar auch für Claude von Anthropic. Der iPhone-Hersteller soll begonnen haben, seinem KI-Team die Löhne (beziehungsweise Aktienzuteilungen) zu erhöhen, damit diese bleiben. Dort arbeiten aktuell noch rund 100 Personen, hieß es. Wie viel Geld Gunter und Lee von Meta erhalten, ist nicht durchgesickert. Berichten zufolge will Meta Hunderte Milliarden in „Superintelligenz“ stecken. Die wichtigen KI-Mitarbeiter haben demnach ihren Schreibtisch ganz in der Nähe von Zuckerberg. Der will laut eigenen Angaben ein „Elite-Team mit der höchsten Talentdichte in der Branche“ schaffen.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Neu in .NET 9.0 [30]: Unsicherheitsfaktor binäre Serialisierung entfernt
Die binäre Serialisierung mit der Klasse BinaryFormatter
gibt es bereits seit .NET Framework 1.0 und auch in dem aktuellen .NET Framework 4.8.1. In .NET Core 1.0 war er nicht enthalten, wurde dann aber mit .NET Core 2.0 auf Kundendruck auch in das moderne .NET integriert.
Dr. Holger Schwichtenberg ist technischer Leiter des Expertennetzwerks www.IT-Visions.de, das mit 53 renommierten Experten zahlreiche mittlere und große Unternehmen durch Beratungen und Schulungen sowie bei der Softwareentwicklung unterstützt. Durch seine Auftritte auf zahlreichen nationalen und internationalen Fachkonferenzen sowie mehr als 90 Fachbücher und mehr als 1500 Fachartikel gehört Holger Schwichtenberg zu den bekanntesten Experten für .NET und Webtechniken in Deutschland.
(Bild: coffeemill/123rf.com)
Verbesserte Klassen in .NET 10.0, Native AOT mit Entity Framework Core 10.0 und mehr: Darüber informieren Dr. Holger Schwichtenberg und weitere Speaker der Online-Konferenz betterCode() .NET 10.0 am 18. November 2025. Nachgelagert gibt es sechs ganztägige Workshops zu Themen wie C# 14.0, KI-Einsatz und Web-APIs.
Seit .NET 5.0 ist er als „obsolet“ markiert und erzeugt eine Warnung. Seit .NET 8.0 wurde schon ein Compiler-Fehler für den BinaryFormatter
erzeugt, der sich aber unterdrücken ließ.
Der Einsatz der Klasse BinaryFormatter erzeugt einen Compiler-Fehler.
Grund dafür sind die bereits im Jahr 2012 auf der Black-Hat-Konferenz gezeigten Sicherheitslücken in dieser Serialisierungsart.
Microsoft hat im Februar 2024 auf GitHub angekündigt, die binäre Serialisierung mit der Klasse BinaryFormatter
in .NET 9.0 zu entfernen. Die Klasse ist in .NET 9.0 zwar weiterhin vorhanden und der Compiler-Fehler lässt sich weiterhin unterdrücken, aber jegliche Nutzung führt zum Laufzeitfehler „Platform not supported“.
Microsoft hat einen BinaryFormatter Migration Guide veröffentlicht, in dem das Unternehmen eine Migration zu anderen Serialisierungsformaten wie XML, Message Pack und ProtoBuf empfiehlt.
Microsoft sagte auf der .NET Conf 2024 ganz deutlich: „Stop using it!“
(Bild: Microsoft)
Eine besondere Herausforderung entsteht im Zusammenspiel mit Windows Forms und Windows Presentation Foundation (WPF), da in beiden GUI-Frameworks die binäre Serialisierung bisher für die Zwischenablage, Drag-and-Drop sowie zum Speichern von Werten zur Entwicklungszeit im Windows-Forms-Designer und dem WPF-Navigationsjournal zum Einsatz kam. Während Microsoft dort für einige Basistypen bereits die Serialisierung geändert hat, müssen Entwicklerinnen und Entwickler bei anderen Typen mit Migrationsaufwand rechnen.
Wer vorhandenen Programmcode nicht migrieren möchte, kann das NuGet-Paket System.Runtime.Serialization.Formatters
einbinden und die binäre Serialisierung weiterhin verwenden. Dazu muss man Folgendes in der Projektdatei setzen:
true
Achtung: Microsoft betont neben der mangelnden Sicherheit, dass es für die Klasse BinaryFormatter
nun keinerlei Hilfe mehr beim Microsoft-Support gibt.
Alternativ zum NuGet-Paket System.Runtime.Serialization.Formatters
bietet Microsoft noch ein Paket System.Formats.Nrbf
mit der Klasse NrbfDecoder
an, um binär serialisierte Daten sicher zu lesen. Dieses Paket unterliegt aber zahlreichen Einschränkungen.
Das Kompilieren von Programmcode, der den BinaryFormatter verwendet, ist in .NET 9.0 nicht mehr ohne Weiteres möglich.
(rme)
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