UX/UI & Webdesign
Neues Packaging für dm-Eigenmarke Denkmit
Denkmit, eine Eigenmarke der Drogeriemarktkette dm, vollzieht derzeit ein Rebranding. Alle Verpackungen werden sukzessive auf ein neues Design umgestellt. Auch das Logo wurde modifiziert.
Denkmit ist die Haushalts- und Reinigungsmarke von dm. Eingeführt wurde die Marke Denkmit Mitte der 1980er-Jahre, als die Drogeriemarktkette dm damit begann Produkte unter eigenem Namen zu vertreiben. Ebenso wie andere Eigenmarken, etwa Balea und Alverde, werden Produkte der Marke Denkmit ausschließlich im eigenen Vertriebs- und Filialnetz verkauft.
Vor kurzem wurde im Onlineshop von dm das Denkmit-Logo gegen eine neue Version ausgetauscht. Die Umstellung der Verpackungen auf eine neue Gestaltung, wie beispielsweise bei Denkmit Colorwaschmittel (Abb. unten), vollzieht sich bereits seit einigen Wochen.

Die Verpackungen wurden vergleichsweise umfassend neugestaltet. Neben einem neuem Logo kommen vielfach auch neue Schriften zum Einsatz. Auch bei den Fotos bzw. Produktvisualisierungen wurde Hand angelegt. Bei manchen Produkten, wie im Fall WC-Duftstein Zitronen-frische, greift zudem ein anderes Farbschema, wodurch die Wiedererkennbarkeit zunächst einmal nicht mehr gegeben ist.
Der Aufwand beim Packaging Design von Handelsmarken / Eigenmarken ist heutzutage wesentlich aufwendiger als früher. Vergleichbar im Aufwand, wie er für Herstellermarken betrieben wird. Anfang/Mitte der 1980er-Jahre, als die ersten Handelsmarken im Markt eingeführt wurden, war das Verpackungsdesign vieler Handelsmarken extrem einfach, rudimentär, roh. Ob Tütenmilch, Kartoffelchips oder Klopapier – bei Handelsmarken wie Rewe ja! sahen alle Produkte irgendwie gleich aus, aufgrund des einheitlichen weißen Grunddesigns.
Den Posten für Packaging Design wollte man seinerzeit so klein wie nur eben möglich halten, dem ursprünglichen Erfolgsdreisatz der Eigenmarken im Preiseinstieg folgend (Preis, Qualität und Verfügbarkeit). Mittlerweile ist das Verpackungsdesign von Handelsmarken produktspezifisch, sind Verpackungen aufwendig gestaltet, selbst jene von Eigenmarken im sogenannten Preiseinstiegssegment (z.B. Edeka Gut & Günstig, Kaufland K-Classic, real Tip).
Dass Händler heutzutage zunehmend in ihre Eigenmarken investieren, dürfte auch daran liegen, dass „viele Konsumenten Handelsmarken inzwischen mit etablierten Marken gleichsetzen“, wie das Marktforschungsunternehmen GfK im Rahmen einer Untersuchung schon im Jahr 2019 ermittelt hat (PDF).
Mediengalerie
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Wie du von KI gefunden wirst – der praxisnahe Guide
Ki verändert vieles. Auch das Verhalten wie Menschen im Internet suchen. „Googlen“ ist nicht mehr bloß auf blaue Links klicken. KI-Antworten sind die Zukunft. Erfahre in diesem Artikel, wie du dich darauf vorbereiten kannst.
Deine nächste große Kundenanfrage kommt nicht über die klassische Google-Suche – sondern, weil eine KI deine Website als ideale Lösung für ein konkretes Problem vorschlägt. Der Kunde kommt also auf dich nicht durch einen Klick auf einen Link, sondern direkt in der Antwort.
Klingt nach Zukunftsmusik?
Ist längst Realität. Und genau darauf solltest du dich jetzt vorbereiten.
Wir leben im Zeitalter der KI-Sichtbarkeit.
GEO und LLMO sind die neuen Kürzel, die SEO vielleicht nicht ablösen, aber doch entscheidend erweitern.
Früher war SEO ein kalkulierbares Spiel:
Keywords platzieren, Technik optimieren, ein paar Backlinks aufbauen – fertig war die Ranking-Strategie. Das funktioniert immer noch, aber es reicht nicht mehr aus.
Heute geht es nicht mehr nur darum, für einen Klick gelistet zu werden. Du willst in der Antwort einer KI auftauchen.
Systeme wie Googles AI Overviews oder Tools wie ChatGPT, Perplexity oder Gemini liefern nicht bloß Linklisten. Sie geben direkt eine Zusammenfassung – basierend auf den besten Informationen aus vielen Quellen.

Dein Ziel ist es also von diesen Systemen als relevant, vertrauenswürdig und fachlich kompetent eingestuft zu werden.
Nur dann erscheinen deine Inhalte in den Antworten. Das ist das neue Ranking. Und es funktioniert nicht mehr nur über Menschen, sondern über Maschinen, die deinen Content bewerten.
Die Suche hat sich verändert.

Nutzer wollen schnelle, präzise Antworten.
KIs liefern genau das – und brauchen dafür Inhalte, die sie einordnen und verwerten können. Klassisches SEO bleibt die Basis, doch um sichtbar zu werden, musst du eine Ebene tiefer gehen:
Kontext liefern, Bedeutung klarmachen, maschinenlesbar sein.
In diesem Guide zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du das für deine Projekte und Kunden umsetzen kannst.
Das neue Spielfeld:
Wie KIs deine Website nutzen
Wenn du in der neuen Welt der Suche sichtbar bleiben willst, musst du verstehen, wie diese Systeme funktionieren – und woher sie ihre Informationen beziehen. Viele glauben noch, dass alle KIs gleich auf das Web zugreifen. Das stimmt nicht. Und genau das ist entscheidend für deine Strategie.
Wie denkt eine KI-Suche?
Stell dir eine klassische Suchmaschine wie einen riesigen Katalog vor. Du gibst ein Stichwort ein und bekommst eine Liste mit passenden Websites.
Eine KI-Suche funktioniert anders.
Sie ist eher wie ein guter Bibliothekar:
Du stellst eine Frage, und du bekommst eine direkte Antwort – zusammengetragen aus vielen Quellen, sinnvoll verdichtet.
Dafür durchsucht die KI nicht nur nach Schlagworten. Sie versteht Zusammenhänge.
Wenn du Begriffe wie „Webdesign für Anwälte“, „juristische Website“ oder „Homepage für Kanzleien“ verwendest, erkennt sie: Das gehört zusammen. Es geht also nicht mehr nur um einzelne Keywords. Du musst ganze Themenfelder gut erklären – inhaltlich und sprachlich.

Google Suche, AI Overviews, ChatGPT – wo ist der Unterschied?
Drei Systeme, drei Wege, wie deine Inhalte gefunden und verarbeitet werden:
Google Suche:
Die klassische Variante – die bekannten zehn blauen Links. Das Ranking folgt festen Regeln: Keywords, Backlinks, Technik, Nutzerverhalten. Diese Suche ist immer noch die Grundlage für viele Besucher.
Google AI Overviews (AIOs):
Das ist Googles neues Antwortformat. Die KI erstellt direkt über den Suchergebnissen eine Zusammenfassung. Dafür zieht sie Inhalte aus gut platzierten Seiten im Google-Index. Nur wer dort schon als vertrauenswürdig gilt, hat überhaupt eine Chance, in diesen Antworten erwähnt zu werden.
ChatGPT (mit Browsing):
Hier kommt eine Besonderheit: Wenn ChatGPT auf aktuelle Daten zugreift, nutzt es nicht Google, sondern Bing. Es sucht live im Netz und zeigt oft die Quellen direkt mit Link. Das heißt für dich: Wer nur für Google optimiert, wird hier womöglich übersehen. Deine Präsenz bei Bing spielt also eine viel größere Rolle, als viele denken.
Was sich bei der KI-gestützten Suche grundlegend verändert hat:
Semantik statt Keywords
Moderne Suchsysteme verstehen nicht nur Wörter, sondern deren Bedeutung. Sie erkennen Zusammenhänge, Themenfelder und Absichten – und liefern dadurch präzisere Antworten.
Kontext statt Einzelfrage
KI-Suchen denken mit. Viele Systeme behalten den Gesprächsverlauf im Blick und bauen Folgeantworten logisch auf vorherigen Anfragen auf.
Mehr als nur Text
Plattformen wie Gemini kombinieren verschiedene Inhaltstypen – Texte, Bilder, Videos – und liefern so umfassendere, oft visuell angereicherte Antworten.

SEO war gestern – heute geht es um LLMO
Klassische SEO setzt auf Keywords, Backlinks und Meta-Tags. Das funktioniert auch heute noch – aber nicht mehr allein. Wer in den Antworten von KIs auftauchen will, muss anders denken.
Die Lösung heißt: Large Language Model Optimization, kurz LLMO.
LLMO bedeutet: Du optimierst deine Inhalte nicht mehr nur für Suchmaschinen, sondern dafür, wie Sprachmodelle Inhalte lesen, verstehen und zusammenfassen. In der Branche kursieren Begriffe wie GEO (Generative Engine Optimization), AISO (AI Search Optimization) oder AEO (Answer Engine Optimization) – aber LLMO bringt den Kern auf den Punkt:
Inhalte so aufbereiten, dass KIs sie sofort als relevant einstufen.
Wenn du LMO-Strategien in deine Content-Planung integrierst, sicherst du dir Sichtbarkeit in KI-generierten Antworten – und bleibst wettbewerbsfähig in einer Suchwelt, die sich rasant verändert.
Phase | Beschreibung |
---|---|
Klassisches SEO (bis 2022) | Fokus auf Suchmaschinen-Optimierung mit On-Page-Maßnahmen, Backlinks und Keywords. Ziel: bei Google auf Seite 1 landen. |
KI & Content-Flut (ab 2023) | Immer mehr Nutzer fragen direkt Chatbots. Klassisches SEO reicht nicht mehr. Wer Inhalte nicht KI-gerecht strukturiert, bleibt unsichtbar. |
LLM Visibility (ab 2024) | Sichtbarkeit entsteht durch Generative Engine Optimization (GEO). Inhalte müssen so aufgebaut sein, dass KI-Modelle sie verstehen, bewerten und weitergeben können. |

Unterschiede zwischen klassischer SEO und LLMO
Klassische SEO | LLMO (Language Model Optimization) |
---|---|
Keywords, Backlinks, Meta-Tags | Kontext, semantische Relevanz, strukturierte Daten |
Ranking in Suchergebnisseiten | Sichtbarkeit in KI-generierten Antworten |
Seitenaufrufe, Klickrate, Verweildauer | Erwähnungen in KI-Antworten, Kontextualisierung |
On-Page und Off-Page SEO | Strukturierte Inhalte, semantische Klarheit, E-E-A-T |
Die vier Grundprinzipien von LLMO
1. Sprich wie ein Mensch, nicht wie ein SEO-Tool
KI bevorzugt Inhalte, die klingen wie echte Gespräche. Direkte, klar formulierte Antworten, kein Keyword-Bingo.
2. Werde zitierwürdig
Hochwertige Quellen, fundierte Aussagen, klare Belege – alles, was Vertrauen schafft, wird von KIs bevorzugt. Zeig, dass du weißt, wovon du sprichst.
3. Strukturiere langen Content
Tiefe Inhalte sind willkommen – aber nur, wenn sie gut gegliedert sind. Überschriften, Bullet Points und kurze Zusammenfassungen helfen der KI, schnell das Wesentliche zu erfassen.
4. Versteh die Frage hinter der Frage
LLMO geht über Keywords hinaus. Es geht darum, die Absicht hinter der Suchanfrage zu erkennen – und Inhalte zu liefern, die genau das treffen.
Welche Daten nutzt eine KI?
Um zu verstehen, warum eine KI eine bestimmte Antwort gibt, musst du wissen, womit sie arbeitet. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Datenquellen:
1. Trainingsdaten – das gespeicherte Wissen
Große Sprachmodelle wie GPT-4 wurden mit riesigen Datenmengen trainiert:
Bücher, Wikipedia, Fachartikel, Nachrichten. Der Haken: Diese Daten haben einen festen Stand – meist einige Monate oder Jahre alt. Für zeitlose Fragen reichen sie aus. Für aktuelle Themen aber nicht.
2. Live-Daten – die Echtzeit-Recherche
Wenn du eine Frage zu einem aktuellen Thema stellst oder die KI ausdrücklich darum bittest, aktiviert sie ihre Browsing-Funktion. Dabei kommen spezielle Crawler zum Einsatz – wie etwa der „OAI-SearchBot“ von OpenAI.
Diese Crawler ticken anders als der klassische Google-Bot. Sie analysieren nicht nur, was auf der Seite steht, sondern auch, wie gut sie Inhalte erklärt, ob sie sinnvoll gegliedert ist und ob sie zur Beantwortung einer Frage taugt.
Als Betreiber kannst du übrigens selbst festlegen, ob solche Crawler auf deine Seite zugreifen dürfen – über die Datei robots.txt
.
Strukturierte Daten – Gold für Maschinen
Neben Texten lieben KIs strukturierte Informationen.
Datenbanken wie Wikidata oder Plattformen wie Google Maps liefern Inhalte in klarer, maschinenlesbarer Form. Das macht es für die KI einfach, Fakten einzuordnen und zu verwerten.
Für dich heißt das:
Du solltest nicht nur deine Inhalte gut schreiben, sondern sie auch technisch so aufbereiten, dass sie für Maschinen verständlich sind.

Fazit für Webdesigner & Content Creator
Du brauchst eine neue Perspektive. Wer bisher nur auf Google optimiert hat, verschenkt Potenzial. Pflege dein Profil in den Bing Webmaster Tools. Reiche deine Sitemap dort regelmäßig ein. Und schau dir an, wie du auch für Bing sichtbar wirst – sonst wirst du bei vielen KI-Anfragen gar nicht erst berücksichtigt.
Was für Inhalte braucht KI? Und wie schreibst du sie?
In der neuen Suchwelt geht es nicht mehr nur um Keywords.
Es geht um Inhalte, die eine Frage wirklich beantworten. KIs lesen nicht einfach, sie wollen verstehen – und weiterverarbeiten. Deine Aufgabe:
Mach es ihnen leicht.
Antworten statt Schlagworte
KI-Systeme wie ChatGPT oder Google AIOs sind darauf ausgelegt, Antworten zu liefern.
Kein Blabla, keine Worthülsen. Sie scannen Texte auf präzise, verständliche Erklärungen.
Wenn du Inhalte erstellst, dann so, dass sie direkt auf eine konkrete Frage reagieren. Die „Nutzer fragen auch“-Box bei Google ist eine gute Inspirationsquelle dafür. Jede dieser Fragen kann der Startpunkt für einen eigenen Absatz oder Artikel sein.
Struktur schlägt Stil
Damit KIs deine Inhalte erfassen können, brauchst du eine klare Struktur:
- Überschriften-Hierarchie:
Nutzefür den Haupttitel,
für Abschnitte und
- Kurze Absätze:
Zwei bis vier Sätze reichen. Das hilft nicht nur Menschen beim Lesen, sondern auch KIs beim Analysieren. - Listen und Tabellen:
Nummerierungen, Bullet Points und HTML-Tabellen sind ideal. Sie liefern strukturierte Daten direkt mit. - Natürliche Sprache:
Schreib so, wie du sprichst. Fachsprache ist okay – aber nur, wenn sie nötig ist. Vermeide gestelztes Marketing-Deutsch oder Keyword-Overload.
Long-Tail statt Buzzwords
Längere, präzise Formulierungen wie „Website für Zahnarztpraxis in Stuttgart optimieren“ sind Gold wert.
Sie spiegeln echte Suchanfragen wider – und lassen sich für KIs leichter einordnen als generische Begriffe wie „Webdesign“.
Die wichtigsten KI-Systeme – und was sie jeweils brauchen
Nicht jede KI sucht gleich. Damit deine Inhalte gefunden werden, musst du verstehen, wie die großen Systeme ticken – und was sie bevorzugen.
ChatGPT (OpenAI)
Antwortet auf Basis von Trainingsdaten. Biete aktuelle, klar strukturierte Inhalte, die typische Nutzerfragen abdecken.
Perplexity
Liebt Quellenangaben. Sei in zitierfähigen Fachquellen präsent und beteilige dich an Diskussionen, die mit Verweisen arbeiten.
Gemini (Google AIOs)
Verlängert die Google-Suche. Deine Inhalte sollten faktenbasiert, sauber strukturiert und hochwertig sein – wie gemacht für AI Overviews.
Claude (Anthropic)
Fokussiert auf verantwortungsvolle Antworten. Gut strukturierte, sachlich fundierte und ethisch einwandfreie Inhalte werden bevorzugt.
Wie du Websites so aufbereitest, dass es auch Maschinen überzeugt
Nehmen wir als Beispiel dein Portfolio. Es ist nicht mehr nur eine Galerie schöner Bilder. Es ist eine Sammlung von Beweisen. Für deine Arbeit, dein Denken, deine Wirkung. Und genau das musst du sichtbar machen – nicht nur für Menschen, sondern auch für KIs.
Der Schlüssel: Behandle jedes Projekt wie eine Mini-Fallstudie.
Statt nur einem Titel wie:
„Website für Café ‚Bohne & Seele‘“
besser so:
H3: Webdesign & Online-Shop für das Café „Bohne & Seele“
Kunde: Café Bohne & Seele, Hamburg
Ziel: Mehr Sichtbarkeit vor Ort und ein funktionierender Online-Shop für die eigenen Kaffeebohnen
Unsere Leistungen:
- Konzept & Screendesign
- WooCommerce-Integration
- Lokales SEO
- Produktfotografie
Ergebnis:
Top-3-Ranking für „Kaffeerösterei Hamburg“
25 % des Umsatzes läuft inzwischen über den Shop
Warum das funktioniert
KIs brauchen keine langen Texte. Sie brauchen Struktur. Wenn du klar benennst, worum es ging, was du gemacht hast und was dabei herauskam, kann die KI das einordnen und zitieren. Ganz nebenbei hilft dir das auch in Gesprächen mit echten Kundinnen und Kunden.
Auch hier gilt:
Gute Überschriften-Hierarchie, klare Bullet Points, prägnante Ergebnisse. Das ist nicht nur gutes UX – das ist auch gutes Training für Maschinen.
Das ist exakt die Art von Zusammenfassung, die du später in AI Overviews oder Chatbot-Antworten wiederfindest.
Der Code hinter deiner Sichtbarkeit: Strukturierte Daten
Wenn du willst, dass eine KI deine Inhalte versteht, musst du ihr den Kontext liefern. Dazu gibt es eine gemeinsame Sprache: strukturierte Daten. Das wichtigste „Vokabular“ dafür ist Schema.org.
Warum sind strukturierte Daten so wichtig?
Stell dir deine Website wie einen Roman vor. Ohne Markierungen muss die KI mühsam herausfinden, wer die Hauptfigur ist, wo die Handlung spielt und was wichtig ist. Mit Schema.org gibst du ihr ein klares Inhaltsverzeichnis und erklärst, welche Teile deiner Website welche Bedeutung haben.
Suchmaschinen und KIs lieben diese Art der Klarheit. Sie müssen nichts mehr erraten, sondern können deine Infos direkt verwenden.
Welche Schema-Typen sind für dich relevant?
Es gibt über 800 verschiedene Schema-Typen, aber meistens reichen ein paar wenige:
- Person – definiert dich als Einzelperson: Name, Jobtitel, Wissen, Social-Links
- Organization – beschreibt deine Agentur: Name, Logo, Kontaktinfos
- Service – beschreibt deine Dienstleistungen: Art des Service, Zielregion
- CreativeWork – steht für Projekte oder Arbeiten: Titel, Beschreibung, Keywords
- Review – macht Kundenbewertungen maschinenlesbar: Bewertung, Autor, Text
- Product – liefert mehr Informationen über ein Produkt, bspw. in Online-Shops
So implementierst du Schema.org
Der einfachste Weg ist JSON-LD – ein Code-Schnipsel, den du in den deiner Seite einfügst. Google empfiehlt dieses Format ausdrücklich.
Beispiel: „Über mich“-Seite (Freelancer):
{
"@context": "https://schema.org",
"@type": "Person",
"name": "Dein Name",
"url": "https://www.deine-domain.de/ueber-mich",
"jobTitle": "Webdesigner & UX-Konzepter",
"sameAs": [
"https://www.linkedin.com/in/deinprofil",
"https://www.behance.net/deinprofil"
],
"image": "https://www.deine-domain.de/bilder/profilfoto.jpg"
}
Beispiel: Portfolio-Projekt:
{
"@context": "https://schema.org",
"@type": "CreativeWork",
"name": "Website Relaunch für Kanzlei Dr. Richter & Partner",
"author": {
"@type": "Person",
"name": "Dein Name"
},
"description": "Relaunch der Kanzlei-Website mit modernem Design, Mobile-Optimierung und Lead-Generierung.",
"url": "https://www.deine-domain.de/portfolio/kanzlei-richter"
}
Tools, die dir helfen
KI-Crawler zulassen – oder lieber blockieren?
Mit dem Aufstieg der KI-Suche stehen viele Website-Betreiber vor einer strategischen Entscheidung:
Soll ich KI-Bots erlauben, meine Inhalte zu crawlen?
Diese Bots analysieren Websites, um große Sprachmodelle zu trainieren oder direkte Antworten zu generieren. Das kann deine Sichtbarkeit steigern – bringt aber auch Risiken mit sich, etwa fehlende Kontrolle über die Verwendung deiner Inhalte.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Mehr Sichtbarkeit Inhalte können in KI-Antworten erscheinen und deine Reichweite erhöhen. |
Fehlende Attribution Manche KIs zitieren nicht oder nur unklar – deine Inhalte erscheinen ohne klare Quellenangabe. |
Potenzial für Referral-Traffic Wenn Quellen verlinkt werden, kann das zu neuen Besuchern führen. |
Rechts- und Datenschutzfragen Sensible Inhalte könnten ohne Zustimmung für das KI-Training genutzt werden. |
Markenautorität stärken Die Erwähnung in KI-Antworten kann deine Reputation als Fachquelle verbessern. |
Technische Limitierungen KI-Crawler haben oft Probleme mit dynamischen Inhalten – wichtige Infos bleiben unter Umständen unberücksichtigt. |
Ob du KI-Crawler zulässt, hängt von deiner Strategie ab. Wenn du Sichtbarkeit über KI-Kanäle aufbauen willst, ist es sinnvoll, ihnen den Zugang zu gewähren – aber bewusst, gezielt und am besten mit klar geregeltem Umgang über robots.txt
. Bei sensiblen oder proprietären Inhalten solltest du dagegen genau abwägen, was du freigibst.
Wie du als Experte sichtbar wirst:
E-E-A-T verständlich gemacht
Wenn du willst, dass Suchmaschinen und KIs deine Inhalte ernst nehmen, brauchst du mehr als nur Fachwissen.
Du musst es beweisen.
Google bewertet Inhalte nach vier klaren Kriterien: E-E-A-T – das steht für Experience, Expertise, Authoritativeness und Trust. KIs nutzen diese Signale ebenfalls.
Experience – hast du’s selbst gemacht?
Zeig, dass du nicht nur theoretisch über Webdesign redest, sondern praktisch arbeitest:
- Detaillierte Fallstudien mit echten Projektdaten
- Einblicke hinter die Kulissen: Warum hast du welche Entscheidung getroffen?
- Eigene Screenshots statt Stockfotos
Expertise – kennst du dich aus?
- Zeig Zertifikate, Fortbildungen, Auszeichnungen
- Erwähne Vorträge, Veröffentlichungen, Gastbeiträge
- Mach auf deiner „Über mich“-Seite klar, was du kannst und worin du spezialisiert bist
Authoritativeness – wirst du von anderen als Experte gesehen?
- Qualitativ hochwertige Backlinks
- Erwähnungen in Fachartikeln, Interviews oder Podcasts – auch ohne Link
- Bewertungen auf externen Plattformen wie Google Business
Trust – wirkst du vertrauenswürdig?
- Impressum, Datenschutz, klare Kontaktmöglichkeiten
- HTTPS-Verschlüsselung
- Transparenz bei Preisen, Leistungen und Quellen
Kurzcheck für deine Inhalte
Bevor du etwas veröffentlichst, stell dir drei Fragen:
- Wer hat das geschrieben? Zeig klar, wer du bist – mit Bild und Bio.
- Wie wurde es erstellt? Beschreib den Prozess, nenn Daten oder Tools.
- Warum gibt es diesen Inhalt? Hilft er wirklich, oder ist er nur für SEO da?
Wenn du diese Punkte erfüllst, baust du Stück für Stück ein glaubwürdiges, belastbares Profil auf – das auch Maschinen erkennen.
Wo du sichtbar wirst:
Plattformen, die dein Ranking stärken
Nicht nur deine eigene Website zählt. KIs und Suchmaschinen schauen auf deinen gesamten digitalen Auftritt. Sie prüfen, wie oft und wo du erwähnt wirst – und ob du als vertrauenswürdige Quelle giltst.
Diese Plattformen helfen dir beim Vertrauensaufbau
Fachportale und Branchenseiten
Ein Gastbeitrag bei Smashing Magazine oder eine Erwähnung auf t3n wiegt mehr als hundert irrelevante Backlinks.
LinkedIn
Pflege dein Profil. Teile deine Projekte, schreibe über deinen Prozess, veröffentliche Fachbeiträge. LinkedIn ist oft die erste Anlaufstelle – auch für Maschinen.
Wikipedia / Wikidata
Schwierig zu bekommen, aber extrem starkes Signal. Wenn du oder deine Agentur es auf Wikidata schaffen, sehen dich KIs sofort als Autorität.
Podcasts & YouTube
Interviews oder Gastauftritte werden häufig transkribiert. Diese Texte landen im Netz – und damit im KI-Futtertrog. Je klarer du dort auftrittst, desto besser.
Google Business & Bewertungsplattformen
Gerade für lokale Sichtbarkeit unverzichtbar. Gute Bewertungen auf Google stärken dein Profil – und tauchen auch in KI-Antworten auf.
Diese Signale ergeben zusammen ein Gesamtbild. Je konsistenter du online auftrittst, desto eher wirst du als verlässliche Quelle eingestuft – von Menschen wie von Maschinen.
Wie du erkennst, ob dich KIs finden:
Neue Metriken für Sichtbarkeit
Du hast deine Inhalte strukturiert, Expertise sichtbar gemacht und dein Portfolio aufpoliert. Aber wie findest du heraus, ob es wirkt? Klassische Kennzahlen wie Rankings oder Klicks erzählen nicht mehr die ganze Geschichte.
Diese Metriken brauchst du jetzt
1. Impressionen in KI-Antworten
Wie oft tauchst du in AI Overviews oder Chatbot-Antworten als Quelle auf – auch wenn niemand klickt?
2. Zitate und Erwähnungen
Wirst du namentlich genannt? Mit Link oder ohne? Auch das zählt. Je öfter du in einer Antwort vorkommst, desto besser dein Relevanzsignal.
3. AI Share of Voice
Wie groß ist dein Anteil an den Antworten zu einem bestimmten Thema? Bist du bei 1 von 10, oder bei 5 von 10 Antworten vertreten?
4. Position in der Antwort
Wirst du in einer KI-Antwort ganz oben gelistet oder irgendwo mittendrin? Auch das beeinflusst deine Sichtbarkeit – unabhängig vom Google-Ranking.

Selbst testen mit Prompts
Die einfachste Methode: Frag die KI selbst.
Beispiele:
- Ego-Check:
„Wer ist [dein Name] und worauf ist er spezialisiert?“ - Kunden-Perspektive:
„Ich bin Zahnarzt in Köln. Wer macht gutes Webdesign für Praxen?“ - Vergleich:
„Was unterscheidet [deine Agentur] von [Wettbewerber] im Bereich Barrierefreiheit?“ - Content-Check:
„Fasse die wichtigsten Webdesign-Trends 2025 zusammen – mit Quellen.“
Mach Screenshots. Prüfe, ob du auftauchst. Wenn nicht, analysiere, wer stattdessen genannt wird – und warum.
Mit diesen Tools misst du deine KI-Sichtbarkeit
Selbst testen ist gut. Aber für eine skalierbare Strategie brauchst du Werkzeuge, die dir die Arbeit abnehmen – oder zumindest systematisch unterstützen. Hier sind die wichtigsten Tools, geordnet nach Anspruch:
Google Search Console – die Basis
Die GSC ist kostenlos und liefert erste Hinweise. Zwar zeigt sie dir nicht direkt, ob du in einem AI Overview erscheinst, aber es gibt einen Trick:
So gehst du vor:
- Öffne den Leistungsbericht
- Filtere Suchanfragen, bei denen du im Schnitt auf Position 1 stehst
- Sortiere diese nach Klickrate – von niedrig nach hoch
Wenn du ganz oben stehst, aber kaum Klicks bekommst, ist das ein möglicher Hinweis: Deine Antwort wurde vielleicht schon im AI Overview gezeigt – und niemand musste mehr klicken.
Semrush & Ahrefs – der Profi-Standard
Beide Tools bieten inzwischen Filter für Keywords, bei denen AI Overviews ausgespielt werden. Du kannst sehen:
- Für welche Keywords du oder deine Mitbewerber rankst
- Wo du noch fehlst – und mit neuen Inhalten punkten könntest
- Welche Seiten am stärksten zitiert oder erwähnt werden
Ahrefs bietet zusätzlich gute Auswertungen zu Markenerwähnungen – auch ohne Backlink. Ein starkes Signal für Autorität im KI-Kontext.
Spezialisierte GEO-Tools – der Blick nach vorn
Die neue Tool-Generation misst direkt in den Antworten der KIs – egal ob ChatGPT, Perplexity oder Gemini. Beispiele:
Diese Tools zeigen dir:
- Bei welchen Prompts du genannt wirst
- Wie oft du gegenüber anderen zitiert wirst
- Welche Inhalte von dir in KI-Antworten verwendet werden
Aktuell richten sich diese Tools noch eher an größere Unternehmen – aber sie zeigen, wohin die Reise geht.
Tool | Typ | Nutzen | Ideal für |
---|---|---|---|
Google Search Console | Kostenlose Basis | Indirekte Hinweise über CTR & Position | Alle Website-Betreiber |
Semrush / Ahrefs | SEO-Suiten | Keywords mit AIOs, Brand Mentions, Lückenanalyse | SEO-affine Freelancer & Agenturen |
Profound / Otterly AI / Goodie AI | GEO-Tracking Tools | Direktes KI-Monitoring & Share-of-Voice | Ambitionierte Agenturen |
GEO & LLMO: Sichtbarkeit in der KI-Ära ist machbar – aber anders
Die Suche verändert sich grundlegend. Was früher ein Spiel aus Keywords, Technik und Links war, wird heute ergänzt durch Kontext, Struktur und Vertrauen. Die gute Nachricht: Du musst keine Tricks kennen. Du musst nur zeigen, was du kannst – aber so, dass es auch Maschinen verstehen.
Es geht nicht mehr darum, am lautesten zu sein. Sondern darum, die beste Antwort zu liefern. KIs picken sich nicht den schönsten Text, sondern den klarsten, präzisesten, glaubwürdigsten. Du willst in der Antwort stehen – nicht nur in der Linkliste.
Dein neues Mantra:
Testen. Tracken. Anpassen.
- Teste, ob KIs dich kennen – mit gezielten Prompts.
- Tracke, wo du genannt wirst – mit GSC, Semrush oder GEO-Tools.
- Passe deine Inhalte an – klarer, strukturierter, glaubwürdiger.
Und denk dran: KI-Sichtbarkeit ist kein Extra. Sie ist der neue Standard. Wer jetzt beginnt, seine Inhalte für Maschinen lesbar zu machen, sichert sich langfristig einen Platz in den Antworten – und damit in den Köpfen potenzieller Kunden.
Im Schnelldurchlauf:
Websites für GEO & LLMO optimieren
Beachte folgende Punkte und du bist gut vorbereitet auf das Zeitalter der KI-Suche!
Wettbewerbsanalyse für die KI-Suche:
Was funktioniert – und warum?
Um in KI-Antworten aufzutauchen, musst du verstehen, welche Inhalte zitiert werden – und warum. Diese Strategien helfen dir dabei:
- Analysiere KI-Antworten und Textbelege, um zu sehen, wo und wie deine Konkurrenz erwähnt wird.
- Recherchiere in Foren, Fachportalen und Wissensdatenbanken, welche Quellen KIs besonders häufig nutzen.
- Beobachte die Google AI Overviews (Gemini), um typische Antwortstrukturen und zitierte Formate zu erkennen.
- Nutze „Verwandte Suchanfragen“ in der SERP, um thematische Zusammenhänge und Nutzerabsichten besser zu verstehen.
- Verfolge die Sichtbarkeit deiner Mitbewerber langfristig, um erfolgreiche GEO-Strategien zu erkennen.
- Verwende Tools wie Perplexity oder die KI-Folgefragen von Gemini, um Lücken im Content gezielt zu schließen.
Zielgerichtet auf Konversationsanfragen optimieren
Kurzbegriffe lösen selten AI Overviews aus. Natürliche Fragen dagegen schon.
Beispiel:
❌ „15-Minuten-Workout zuhause“
✅ „Was ist ein schnelles 15-Minuten-Workout, das ich zuhause ohne Geräte machen kann?“
Nutze Googles „Nutzer fragen auch“-Box, finde passende Fragen, baue sie als H2 ein und beantworte sie direkt.
Strukturiere Inhalte mit klaren Überschriften
Verwende dieses Format:
• Ein H1 mit klarer Themenbeschreibung
• H2s für zentrale Fragen oder Abschnitte
• H3s für unterstützende Punkte innerhalb der Abschnitte
Sei direkt und prägnant
KI-Modelle bevorzugen faktenbasiertes, leicht scannbares Schreiben.
Vage oder metaphorische Sprache wird ignoriert.
Beispiel:
❌ „Wenn die Hölle zufriert, fliegen vielleicht Schweine“
✅ „Wärmepumpen funktionieren im Winter genauso wie im Sommer“
Füge Zusammenfassungen ganz oben ein
Wähle entweder:
• Ein TL;DR mit 2–3 Sätzen
• Eine Bullet-Liste mit den wichtigsten Erkenntnissen
Platziere sie am Anfang des Artikels – so können KI-Modelle die Inhalte schnell erfassen.
Überwache deine Marke auf KI-Plattformen
Frage ChatGPT, Gemini oder Copilot:
• „Was kannst du mir über [deine Marke] sagen?“
• „Was macht [deine Marke]?“
Wenn die Antworten ungenau sind: Überarbeite die Über-uns-Seite, FAQs und Einträge auf Drittanbieter-Plattformen.
KI-Modelle greifen auf diese Quellen zurück, um dein Unternehmen zu beschreiben.
Zeige echte Expertise
Füge Vertrauenssignale hinzu:
• Experten-Bios mit Qualifikationen
• Fallstudien mit Daten
• Branchenzertifikate
• Zitate von anerkannten Websites
Hebe Bewertungen und Social Proof hervor
Auf einer Anwaltskanzlei-Website war das einzige Update: Google-Bewertungen anzeigen.
Das Ergebnis: bessere Rankings in klassischen und KI-Suchergebnissen.
Best Practices:
• Bewertungen sichtbar platzieren
• Auf alle Kommentare antworten – auch auf kritische
• In Foren & Social Media Fragen aktiv beantworten
UX/UI & Webdesign
5 Tipps, wie ihr Events effizient designt › PAGE online
Agiles Projektmanagement, effiziente Designsysteme und viel Empathie: Neben handfesten Tipps, zeigen wir euch an spannenden Beispielen, wie Kreative heute Brandings, Kampagnen und Raumkonzepte für Events gestalten
Gleichzeitig bringt die Gestaltung von Event-Identities sowie von Kommunikation und Räumen bereits von Haus aus einige besondere Herausforderungen mit sich: Sie muss flexibel genug sein, um über unterschiedlichste Medien hinweg zu funktionieren, und doch erkennbar bleiben. Zudem braucht es in puncto Projektplanung und -struktur einen effizienten Ansatz, um kurzfristige Planänderungen oder Verzögerungen in der Produktion abfangen zu können. Und nicht zuletzt gilt es, die Zielgruppe sowie Mitwirkende und Sponsoren emotional anzusprechen und zu begeistern. »Den Anforderungen eines modernen Events wird man nur mit einem holistischen Markensystem gerecht, das zugleich genügend Raum für Spontanität und Wachstum über mehrere Jahre hinweg lässt«, erklärt dazu der selbstständige Creative Director Davy Denduyver aus Brügge.
5 Tipps, wie ihr Events effizient designt und worauf ihr dabei achten solltet, findet ihr weiter unten im Artikel.


Alles beim Alten für Eventdesigner:innen?
Nicht ganz. Denn die neue Mentalität in der Veranstaltungsbranche betrifft auch die Kreativen. »Die verkürzten Planungszyklen sorgen dafür, dass wir um einiges agiler in Konzeption und Design sein müssen«, sagt Sonja Reddig, Creative Lead bei der Event- und Kommunkationsagentur Stagg & Friends aus Essen (siehe Interview, Seite 26 f.). So bleiben heute für Events, die vor der Pandemie rund ein Jahr im Voraus bereits eine feste Location gebucht hätten, heute wenige Monate, um einen Ort festzulegen, das Programm zu definieren und um die Gestaltung zu entwickeln und umzusetzen.
Dazu sind in Agenturteams neue Strukturen und Abläufe nötig, um den Designprozess so effizient wie möglich gestalten zu können. Und auch die Zusammenarbeit mit Kundinnen und Kunden intensiviert sich: Bei Stagg & Friends etwa bilden das Kundenmarketing und die Kreativen oft ein festes Team, das sich im Projektzeitraum in regelmäßigen Jours fixes austauscht und über Online-Kollaborationstools wie Figma eng zusammenarbeitet.
Events: Nachhaltigkeit, Inklusion und Diversität
Dieses enge Verhältnis und die intensive Kollaboration mit den Kund:innen bringt Kreativagenturen wie Stagg & Friends in eine besondere Position. Denn sie sind nicht nur für die Umsetzung verantwortlich, sondern wirken oft auch bei der Konzeption des Programms oder sogar bei der Auswahl der Speaker:innen oder der Organisation von Teilevents mit.
Immer mehr Kreative nehmen dabei auch eine beratende Rolle für Faktoren wie Nachhaltigkeit, Inklusion und Diversität ein. »Oftmals wissen unsere Kund:innen gar nicht, was Nachhaltigkeit und Inklusion konkret für ein Event bedeuten sollen, und briefen deshalb auch nicht im Hinblick darauf«, erläutert Sonja Reddig.
Die Agentur ist dann dafür zuständig, diese Begriffe im Rebriefing einzubringen und mit Leben zu füllen – angefangen bei der Auswahl einer mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbaren Location und Kollaborationen mit Verkehrsbetrieben über Acts und Speaker:innen mit diversem Hintergrund sowie Gebärdensprache auf der Bühne bis hin zu einer nachhaltigen Druckproduktion und möglichst ressourcenschonenden Materialien.


Event-Konzept: Change the game
Spannend wird es vor allem dann, wenn Kund:innen und Kreative gesellschaftliche oder ökologische Faktoren nicht nur miteinbeziehen, sondern sogar zur Prämisse für die Identity des Events erklären. So sollten die Olympischen Spiele und Paralympics 2024 in Paris erstmals eine gemeinsame Identity haben, die alle Nationen, Sportarten und Athlet:innen gleichermaßen repräsentiert.
Den Projektlead für den Look der Spiele übernahm die Pariser Agentur W&Cie, die unter anderem wegen ihres Schwerpunkts auf nachhaltiger und sozialer Kommunikation ausgewählt wurde. Die Paris 2024 Games waren für sie dennoch eine besondere Herausforderung, denn ihre Identity sollte gleichzeitig individualisierbar für verschiedene Sportverbände, Länder und Standorte sein und doch Frankreich als austragendes Land repräsentieren.
Besonders viel Arbeit floss in die Gestaltung der Piktogramme, die erstmals für die Paralympischen Spiele genauso gelten wie für die Olympischen Spiele. Dafür verzichteten die Kreativen auf die gewohnte Darstellung einer Figur bei der Ausübung der betreffenden Disziplin und setzten stattdessen auf ein Symbol, das diese Sportart selbst verkörpern sollte. »Inklusion ist jedoch nicht nur, eine Lösung zu finden, die für alle funktioniert«, betont Chloé Thomas, stellvertretende Geschäftsführerin des Brandingbereichs bei W&Cie. »Vielmehr geht es auch darum, zu sehen, wo das eigene Designsystem Grenzen hat und wo man Ausnahmen machen muss, um die Bedürfnisse der Teilnehmenden wirklich zu erfüllen.« Zum Beispiel wenn eine Sportart nur im Rollstuhl ausgeführt werden kann und dieser ein zentraler Bestandteil des Piktogramms sein muss, um die Athlet:innen zutreffend zu repräsentieren.
Event Design: Universell und emotional
Die Zielgruppen bei Events sind oftmals sehr unterschiedlich, und Kreative müssen mehrere Ebenen mitbedenken. So gilt es, nicht nur primär Besucher:innen anzusprechen, sondern auch Sponsor:innen und Acts zu begeistern. Seit einigen Jahren wird dabei ein Trend hin zu abstrakten Designs, geometrischen Formen und Illustration immer deutlicher. Kreative versuchen damit eine universelle Gestaltungssprache zu finden, die unterschiedliche Zielgruppen gleichermaßen emotionalisieren kann.
So bestehen die meisten Event-Identities aus einem System, das sich für unterschiedliche Medien und Formate leicht adaptieren lässt. Dabei gibt es in den meisten Fällen ein zentrales, häufig abstraktes Keyvisual, eine Infoschrift, einen Displayfont und ein distinktives Logo. Verstärkt sehen wir zudem Animationen, die simple Keyvisuals in bewegte Welten für Social Media und Bühnen übersetzen. Transportiert wird der tatsächliche Kern des Events allerdings auf einer übergreifenden Storytelling-Ebene, die das Design mit Emotionen auflädt.
Für die Sneakermania Convention 2023 in Brüssel definierte Freelance Designer Davy Denduyver beispielsweise neben einem Gestaltungs-Kit aus Logo, distinktiver Schriftmischung und abstrakt handgezeichnetem Keyvisual auch eine Kernbotschaft, die sich durch die gesamte Kommunikation zieht: Die Sneakermania ist keine reine Sneaker-Convention, sondern »A Celebration of Culture«. So eröffnete der Designer den Raum für verschiedenste Programmpunkte innerhalb der zweitägigen Convention und machte den Teilnehmenden und Sponsor:innen damit noch einmal klar, worum es auf der Sneakermania wirklich geht: die Community rund um den kultigen Schuh.


Event-Umsetzung: Effizienz und Multichannel
»Die Schwierigkeit bei Events liegt oft darin, die Identität in den virtuellen und realen Raum zu übertragen, ohne sich zu wiederholen«, sagt Mateusz Piątek, Co-Founder von Properly Studio in Warschau. »Je nach Event sind die Besucher:innen der Identity gleich für mehrere Tage ausgesetzt und langweilen sich schnell. Es braucht also viel visuelle Variation in den Touchpoints, um eine glaubwürdige, interessante Welt zu schaffen.«
Dazu ist allerdings eine Vielzahl von Visuals erforderlich, die zumeist zeitsensible Informationen enthalten. Kreativen bleibt also oft nur wenig Zeit, um in kleineren Sprints die Daten für die Kampagne, für die Elemente im Raum oder für die Website zu produzieren. Je systematischer man deshalb im Voraus die Identity aufsetzt, desto leichter hat man es später in der Umsetzung. Viele Kreative nutzen dafür mittlerweile Creative Coding und generative Gestaltung, um nach vordefinierten Parametern immer neue Visuals zu erzeugen. In den kommenden Monaten und Jahren wird dabei sicher auch Creative AI eine Rolle spielen, denn die damit generierbaren Bildwelten werden immer konsistenter und brandspezifischer.
Properly aus Warschau wählte für die ETHWarsaw Conference – ein Web3-Event – einen Ansatz, der es dem Studio erlaubte, einen aufwendigen Illustrationslook im großen Stil umzusetzen. Die Kreativen modellierten und animierten dazu einige Warschauer Gebäude in Cinema 4D und gaben ihnen eine futuristische Ästhetik. Beim Rendern mit einem Toon-Shader konnten sie so nicht nur das Keyvisual für das Event, sondern auch zahlreiche Stills aus unterschiedlichen Perspektiven generieren und mit animierten Clips auf Social Media, der ETHWarsaw-Website sowie in einem Eventtrailer für Aufmerksamkeit sorgen.

Event-Branding: Alles in Bewegung
Was im Event-Branding derzeit stark an Bedeutung gewinnt, ist Motiondesign. Gerade bei Musikfestivals, Kultur- und Lifestyle-Veranstaltungen, die stark auf Social-Media-Kampagnen setzen, kann eine eigene Motion-Sprache die Aufmerksamkeit für die Marke verstärken und abstrakten Visuals eine neue Emotionalität geben. So sind etwa die Identities, die das Studio des Designers Pol Solsona in Barcelona jedes Jahr für das Embassa’t Electronic Music Festival gestaltet, immer auch in Motion konzipiert.
Pol Solsona setzt dabei ebenfalls auf ein zentrales Keyvisual, dessen visuelle Grenzen er durch Animation erweitert und in verschiedenen Medien einsetzt. Die gleich zu Beginn definierte Motion-Sprache findet sich allerdings nicht nur in der Kommunikation und Kampagne, sondern zieht sich durch das gesamte Festival, spielt im Hintergrund auf der Bühne und umschmeichelt die verschiedenen Acts.
Die Herausforderung ist dabei, jedes Jahr wieder zu begeistern, ohne die Wiedererkennbarkeit des Festivals zu verlieren. Die Besucher:innen sollen schließlich immer wiederkommen und die Gestaltung überall erkennen. Das Geheimnis liegt laut Solsona darin, einzelne Elemente aus dem Vorjahr zu übernehmen und andere ganz neu zu denken. »Event-Identities sind meist nur kurz in der Öffentlichkeit sichtbar. Sie müssen nicht über mehrere Jahrzehnte exakt gleich aussehen, sondern sind eine großartige Gelegenheit, Regeln zu brechen, zu übertreiben und Neues auszuprobieren«, sagt der Designer. »Also fordert euch und eure Kund:innen heraus, eure Komfortzone zu verlassen.«
5 Tipps: Events effizient designen
Worauf ihr in den verschiedenen Projektphasen achten müsst:
- Projektplanung Zu Beginn des Projekts sollte ein detaillierter Zeitplan mit verschiedenen Paketen für Kommunikation, Design und Produktion erstellt werden, der sich interaktiv mit den Kundinnen und Kunden weiter aktualisieren lässt. Auf diese Weise können zeitliche Verschiebungen direkt im Kontext der gesamten Planung betrachtet und abgefangen werden.
- Teamaufstellung Das Team für ein Event besteht nicht nur aus Kreativen, sondern sollte auch mindestens ein festes Mitglied von Kundenseite integrieren, um schnelle Entscheidungen und klare Kommunikationswege zu gewährleisten. Darüber hinaus braucht es in einem Eventteam nicht nur Kommunikationsdesignerinnen und -designer, sondern auch Expertise aus den Bereichen Interior Design, Marketing und Produktion.
- Konzeption und Design Event-Identities sollten als holistisches System mit verschieenen Brand-Elementen gedacht werden, die sich über sämtliche Medien hinweg unterschiedlich zusammensetzen lassen. Dazu braucht es mindestens eine Informationsschrift, einen expressiveren Font, eine Farb- und Bildwelt, ein starkes und flexibles Keyvisual sowie je nach Bedarf eine leicht adaptierbare Motion-Sprache.
- Produktion Die Umsetzung sollte in mehreren Paketen geplant werden, die man zeitversetzt zueinander produzieren kann. So empfiehlt es sich, alle Kommunikationsmittel zum Start des Projekts zu realisieren, während beispielsweise die Animationen für Bühnenbilder ein späteres Paket sein können, das erst mit Auswahl der Location und der Acts im Programm wichtig wird.
- Dokumentation Während des gesamten Projektverlaufs empfiehlt es sich, alle Schritte zu dokumentieren und die Abläufe festzuhalten. Auf diese Weise kann man bei wiederkehrenden Events Fehler von Grund auf vermeiden und muss zudem die Planung nicht immer wieder komplett neu aufsetzen. Beim nächsten Event spart diese Vorgehensweise wertvolle Zeit bei Projektbeginn und schafft eine gute Grundlage für alle neu hinzugekommenen Projektpartner:innen.
Dieser Beitrag ist erstmals in PAGE 4.2024 erschienen:
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