Künstliche Intelligenz
Switch 2: USB-C-Geräte scheitern an Nintendos Geräte-Identifizierung
Weil Nintendo mit zahlreichen herstellerspezifischen Befehlen des aktuellen USB-Protokolls auf eine recht spezielle Weise umgeht, funktionieren viele USB-C-Docks nicht mit der Switch 2. Zu diesem Schluss kommt der YouTube-Kanal „Linus Tech Tips“, der sich mittels eines Protokoll-Analyzers angesehen hat, wie die Switch 2 mit Zubehör umgeht.
Dabei stießen die Tester sowohl auf übliche Nachrichten, mit denen USB-C-Geräte mit Power Delivery (USB-PD) Spannungen und Stromstärken aushandeln, sobald die Datenverbindung steht. Das ist nötig, damit die bis zu 20 Volt und 5 Ampere (USB-PD 1.x) oder gar 48 Volt und 5 Ampere (USB -PD 3.1, EPR) die angeschlossenen Geräte nicht grillen. Im letzteren Fall wären es, mit der „Extended Power Range“ (EPR) nämlich ganze 240 Watt. Vom Netzteil, über das Kabel, bis zum Verbraucher müssen bei modernen USB-Systemen alle Teile der Kette mitspielen und miteinander reden.
Das gilt auch für den „Alt-Mode“, der DisplayPort- oder HDMI-Signale zusammen mit der Stromversorgung per USB-C überträgt. Das ist der größte Reiz der üblichen Docks: Von ihnen führt nur ein Kabel zum Host-Gerät, in diesem Fall der Switch 2, über die dann Energie in die Konsole und Bilder und Ton aus ihr herauskommen.
Für den Alt-Mode handeln die Geräte die verfügbaren Auflösungen und Wiederholfrequenzen über herstellerspezifische Nachrichten über das USB-Protokoll aus, die „Vendor Defined Messages“, die als „VENDOR_DEFINED“ in Logs der Übertragungen auftauchen.
Nintendo fragt offenbar Hersteller-ID per USB ab
Nintendo hat sich das laut einem aktuellen Video und einem Blog-Artikel von LTT aber offenbar so zunutze gemacht, dass Nintendo-Geräte wie das für die Switch 2 vertriebene Dock des Herstellers auf jeden Fall erkannt werden. Bei anderen wird die Richtung der Kommunikation mehrfach umgedreht („DR_SWAP“) oder in Teilen neu gestartet („SOFT_RESET“) – irgendwann gibt das Fremdgerät einfach auf. Dazwischen, und auch beim Nintendo-Dock, gibt es immer wieder die Anfrage „DISCOVER_IDENTITY“. Darüber können USB-Geräte unter anderem den Namen ihres Herstellers ausgeben.
Im Falle des Nintendo-Docks lief nach der Meldung der Geräte-ID – welche LTT aber nicht veröffentlicht hat – alles nach dem oben beschriebenen Muster, die Geräte funktionierten. Schon bei einem einzelnen Monitor direkt am Dock-Port der Switch 2 begann aber das Hin und Her, und es wurde kein Bild angezeigt. Gleiches galt auch für Docks, die mit der ersten Switch funktionierten. Anhand dieser hatten schon kurz nach Erscheinen der neuen Konsole einige Zubehörhersteller gemeint, Nintendo würde eine eigene „Verschlüsselung“ für USB verwenden. Das scheint nach den Experimenten von LTT aber nicht der Fall zu sein.
„Taktische Faulheit“
Vielmehr wirft LTT Nintendo vor, es handle sich um einen Fall von „taktischer Faulheit“. Dabei soll der Konsolenhersteller nur sichergestellt haben, dass die üblichen Funktionen wie der Alt-Mode mit seinem Dock funktionieren. Und sich dann nicht mehr darum gekümmert haben, dass die Verhandlungen über die Features anderer Docks auch klappen. Ähnliches war auch schon bei manchen Firmware-Updates für die erste Switch zu beobachten, wo zuvor einwandfrei arbeitendes Zubehör von Drittherstellern plötzlich nicht mehr funktionierte.
Besonders seltsam ist diese Situation, weil sich trotz der vielen Funktionen von USB-C bei Nutzung mit PCs die Kompatibilitätsprobleme in den letzten Jahren häufig gebessert haben. Viele günstige Docks für unter 50 Euro mit Power Delivery, Ethernet, HDMI-Ausgang und einigen USB-Anschlüssen funktionieren an Notebooks problemlos.
Nintendos Dock mit eingebautem Lüfter, alias „Switch 2-Stationsset„, kostet 110 Euro. Da mit der Konsole eines geliefert wird, braucht man es vor allem, wenn man die Switch 2 an einen anderen Fernseher anschließen will, ohne alles neu zu verkabeln.
Nintendo hat keine eigene Lösung für unterwegs
Oder für unterwegs – da wäre eine kompaktere Ausgabe, wie die für Notebooks üblichen Docks, auch praktisch. Ein solches Geräte bietet Nintendo aber nicht einmal selbst an. LTT konnte immerhin ein Dock des Herstellers Antank finden, das mit der Switch 2 wie das Original funktioniert. Es scheint, als würden manche Anbieter das mutmaßliche Katz-und-Maus-Spiel mit Nintendos USB-Spezialitäten schon dankbar mitspielen. Einige haben für ihre älteren Geräte auch schon Firmware-Updates bereitgestellt.
(nie)
Künstliche Intelligenz
USA beenden Zollfreiheit für Pakete aus aller Welt
Die USA haben seit Freitag die Zollfreiheit für Warenimporte mit einem Wert unter 800 Dollar abgeschafft. Präsident Donald Trump hatte die Ausnahme zunächst für China aufgehoben – und Ende Juli auch das Ende der Zollfreiheit für Pakete aus aller Welt angeordnet. Internationale Postdienste hatten bereits in den vergangenen Wochen wegen des Mehraufwands vorsorglich Sendungen in die USA eingeschränkt. Das Weiße Haus will, dass sie stattdessen mehr Informationen zum Inhalt der Pakete erfassen.
Trump begründete den Schritt unter anderem damit, dass nach der sogenannten „De-Minimis“-Regelung in zollfreien Paketen in großem Stil gefährliche Drogen in die USA geschmuggelt worden seien. In den vergangenen Jahren waren zollfreie Paketlieferungen unter anderem dank Plattformen wie Temu und Shein stark gestiegen.
Weniger Pakete nach China-Stopp
Nachdem im Mai die Zollfreiheit für Pakete mit geringem Warenwert aus China abgeschafft wurde, sank die Zahl solcher Sendungen in die USA nach Regierungsangaben von vier Millionen täglich auf eine Million. Zudem seien seitdem Zölle in Höhe von 492 Millionen Dollar auf die Pakete erhoben worden.
Der US-Regierung zufolge suchen chinesische Versender aber Umwege über andere Länder. Das habe die Ausweitung der Maßnahme auf Pakete aus aller Welt notwendig gemacht. Nach seit Freitag geltenden Regeln müssen auf die Waren die geltenden US-Zölle für das Herkunftsland bezahlt werden – oder für eine Übergangsfrist von sechs Monaten alternativ eine Gebühr von 80 bis 200 Dollar. Eine Ausnahme gibt es für „echte“ Geschenke im Wert unter 100 Dollar.
Kritik an Postdiensten
Mehr als 90 Prozent der „De-Minimis“-Pakete werde von Express-Zustellern wie FedEx oder UPS befördert, hieß es aus der US-Regierung. Hier rechne man nicht mit Problemen beim Versand. Für reguläre Postdienste, die mit Blick auf die neue Regelung den Versand in die USA einschränkten, hat das Weiße Haus harsche Worte übrig. Sie sollten sich lieber darum kümmern, dass mehr Informationen über den Inhalt der Pakete gesammelt und mit US-Behörden geteilt würden, sagte ein ranghoher Regierungsbeamter in Washington. Wenn sie stattdessen den Versand in die USA aufgäben, würden Express-Anbieter einfach deren Geschäft übernehmen.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Paypal-Zahlungsblockaden wirken nach | heise online
Mitte der Woche wurde bekannt, dass deutsche Banken Paypal-Zahlungen aus Sicherheitsgründen blockiert haben – Systeme zur Filterung von betrügerischen Transaktionen waren ausgefallen, woraufhin Anti-Betrugssysteme der Banken ansprangen, die als Reaktion darauf alle Transaktionen von Paypal stoppten. Paypal spricht davon, dass die Probleme gelöst seien. Allerdings dauert die Auflösung noch an. Nicht alle Unternehmen nehmen schon wieder Transaktionen von Paypal an.
In einer Stellungnahme vom Freitag entschuldigt sich der Zahlungsdienstleister „für die Unannehmlichkeiten, die durch die aktuellen Ereignisse entstanden sind“. Paypal erklärt weiter: „Wenn Probleme auftreten, werden Verbraucher:innen sowie Händler:innen durch unseren Käufer- und Verkäuferschutz unterstützt. Die Störung ist inzwischen behoben und wir arbeiten eng mit unseren Bankpartnern zusammen, um eventuelle Unstimmigkeiten auf den Konten der Kundinnen und Kunden zu klären. Alle rechtmäßigen Transaktionen der Händler:innen werden vollständig erstattet.“
Jedoch ist die Lage noch immer nicht geklärt. Laut Focus setzt etwa der Handelskonzern Otto derzeit Zahlungen über Paypal aus. Der Zahlungsabwickler Helaba für die Sparkassengruppe erörterte, dass zur Vermeidung von Doppelbuchungen einzelne Zahlungen manuell geprüft würden – das kann aufgrund des Transaktionsvolumens offenbar dauern. Laut EHI Retail Institute haben Paypal-Zahlungen einen Anteil von nahezu 30 Prozent am deutschen E-Commerce-Umsatz und stehen an erster Stelle der Liste. Händler bekämen ihre Beträge nicht automatisch erstattet, erörterte zudem der E-Commerce-Verband BEVH demnach.
Politiker fordern Aufbau von Alternativen
Die Zeit berichtet aktuell, dass Politiker mit Inhaltsschwerpunkt Verbraucherschutz über Parteigrenzen hinweg den Aufbau europäischer Alternativen fordern. Rufe nach europäischer Unabhängigkeit von der US-Dominanz im Digitalen werden laut. Mit dem europäischen Zahlungsdienst Wero ist zumindest eine allerdings bereits verfügbar. Möglicherweise verhilft der massive Paypal-Zwischenfall dem Dienst nun zum Durchbruch.
Paypal versucht, die aufgetretenen Probleme im Partner- und Kundensinne zu lösen. Im Hintergrundgespräch mit heise online bekräftigte das Unternehmen, mit Hochdruck an der Auflösung der Folgen des Vorfalls zu arbeiten. Eine Stellungnahme dazu, was mit der Erhebung von angedrohten Bankgebühren für abgelehnte Zahlungen geschieht, konnte das Unternehmen jedoch noch nicht geben. Auch dazu, ob Händler aktiv werden müssen oder automatisch ausstehende Zahlungen erhalten, konnte Paypal noch nicht konkret beantworten. Inzwischen hat Paypal sich dazu geäußert: „Sollten Kund:innen durch die aktuellen Ereignisse zu Unrecht eine Gebühr bezahlt haben, sollten sie PayPal kontaktieren, um eine Erstattung zu erhalten.“
Einige Finanzinstitute warnen vor Paypal-Störungen.
(Bild: Sparkasse Gütersloh)
Einige Finanzinstitute warnen derweil vor den Paypal-Störungen. Bei abgelehnten Zahlungen sollten sich Verbraucher an den Kundenservice von Paypal wenden, heißt es dort. Außerdem könne es sein, dass es zu unberechtigten Abbuchungen durch Paypal gekommen ist. Händler und Kunden sind daher gut beraten, ihre Konten auf potenziell unberechtigte Abbuchungen über Paypal zu prüfen.
Etwa die Sparkassen erwähnen, dass die Aufsichtsbehörden über den Vorfall informiert seien. Gegenüber heise online erklärte die deutsche Bankenaufsicht: „Der Vorfall ist der BaFin bekannt. Wir stehen hierzu mit den Instituten in engem Austausch.“ Da Paypal in Europa von Luxemburg aus operiert, ist die dortige Aufsichtsbehörde zuständig. Die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) sagte heise online, dass sie unter anderem zur Aufgabe habe, „Betriebsunterbrechungen zu minimieren sowie die Finanzstabilität, die Marktintegrität und den Verbraucherschutz zu gewährleisten“. Es lägen keine größeren Störungen vor, die ein Eingreifen der CSSF zur Erreichung dieser Ziele erforderlich machten, erklärte die Behörde weiter.
Update
29.08.2025,
16:09
Uhr
Im Meldungstext die Aussage Paypals zu möglicherweise fälschlich eingezogenen Bankgebühren ergänzt.
(dmk)
Künstliche Intelligenz
Vivaldi will keine KI-Agenten im Browser
Alle gängigen Browseranbieter stellen KI-Agenten zur Verfügung. Manche KI-Unternehmen entwickeln Browser, die auf den KI-Agenten basieren. Nur Vivaldi nicht. Das norwegische Unternehmen, das den gleichnamigen Browser entwickelt, stellt sich gegen diesen Trend.
„Wir wollen nicht, dass du auf einen passiven Zuschauer reduziert wirst“, heißt es in einem verschickten Statement von CEO Jon von Tetzchner. Darin erklärt der, dass Browsen den Menschen helfen solle, etwas zu entdecken, Ideen auszutüfteln und eigene Entscheidungen zu treffen. Sobald jedoch KI-Assistenten zwischen Nutzer und Web sitzen, entscheiden die Anbieter – in der Regel Big Tech –, was man sieht und was nicht. „Deine Entscheidung wird ausgelagert.“
Vivaldi meint, KI im Browser sei ein Hype. Man entscheide sich für Menschen statt für Hype. Das Internet werde deutlich weniger spannend, wenn es keine Entdeckungen mehr gibt. Und Vivaldi betont immer wieder, man kämpfe für ein besseres Web.
Klassische KI-Probleme: Urheberrecht, Jailbreaks und Datenschutz
Schon vor einem Jahr hatte Vivaldi erklärt, keine Large Language Models in den Browser integrieren zu wollen – quasi die Vorgänger der KI-Agenten. Damals war von Plagiarismus, Urheberrechtsverletzungen und Verletzungen der Privatsphäre von Menschen die Rede und davon, dass LLMs nicht geeignet seien als Gesprächspartner. LLMs generieren plausibel klingende Lügen, schrieb Vivaldi. Seither hat sich der Output zahlreicher KI-Modelle deutlich verbessert, dennoch bleibt es freilich dabei, dass ganze Antworten oder Teile von Antworten eines KI-Chatbots oder Agenten auch schlicht falsch sein können.
In der Tat hatte etwa auch OpenAIs CEO Sam Altman kürzlich gesagt, man solle den ChatGPT Agent nur bedingt nutzen – denn er mache Fehler, für die es bislang auch keine Lösung gäbe. Es sei nur eine Chance, die Zukunft auszuprobieren, aber offenbar noch nicht fertig. Konkret warnt Altman allerdings nicht vor Halluzinationen, also falschen Informationen, sondern davor, dass böswillige Akteure versuchen könnten, den KI-Agenten auszutricksen – und damit beispielsweise an Informationen bis hin zu Mails, Kontodaten und mehr gelangen.
Von potenziellen Angriffen etwa mittels Prompt Injections sind alle KI-Dienste betroffen. Anthropic hat zudem gerade erst einen Bericht herausgegeben, wie Cyberkriminelle den KI-Chatbot Claude missbrauchen.
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(emw)
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