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Montag: Switch 2 beschränkt Docks per USB, Windows 11 25H2 in den Startlöchern


Viele USB-C-Docks mit Display-Ausgang funktionieren nicht mit der Switch 2. Nun scheint die Ursache gefunden. Offenbar fragt Nintendo die Hersteller-ID per USB ab, sodass Fremdhersteller eigener Docks diesem Anspruch nicht genügen und keine Verbindung zur Spielkonsole herstellen können. Es gibt aber bereits eine Ausnahme. Derweil soll das 25H2-Update für Windows 11 noch in diesem Kalenderjahr erscheinen. Windows-Insider können die Vorschauversion jetzt herunterladen und testen. Das 25H2-Update ist im Release Preview Channel zu finden, was üblicherweise den letzten Schritt vor der Veröffentlichung größerer Updates für alle darstellt. Ein großes Update auf der Hardware-Ebene plant dagegen Intel mit einer Technik namens „Software-defined Supercores“. Diese schaltet mehrere kompaktere CPU-Kerne für höhere Rechenleistung zusammen, sodass auch kleine Kerne für eine höhere Singlethreading-Performance genutzt werden können. Das ist eine prinzipiell bekannte, aber neu umgesetzte Idee – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Weil Nintendo mit zahlreichen herstellerspezifischen Befehlen des aktuellen USB-Protokolls auf eine recht spezielle Weise umgeht, funktionieren viele USB-C-Docks nicht mit der Switch 2. Tester haben sich mittels eines Protokoll-Analyzers angesehen, wie die Switch 2 mit Zubehör umgeht, und sind dabei auf übliche Nachrichten gestoßen, mit denen USB-C-Geräte mit Power Delivery (USB-PD) Spannungen und Stromstärken aushandeln, sobald die Datenverbindung steht. Vom Netzteil, über das Kabel, bis zum Verbraucher müssen bei modernen USB-Systemen alle Teile der Kette mitspielen und miteinander reden. Das nutzt Nintendo offenbar, um das eigene Dock zu erkennen. Fremdhersteller von Docks waren darauf aber nicht vorbereitet: Warum die Switch 2 wohl mit kaum einem Fremd-Dock funktioniert.

Microsoft hat das nächste größere Update für Windows 11 im Release Preview Channel zur Verfügung gestellt. Teilnehmer dieses Programms können die Vorschauversion von Windows 11 25H2 damit jetzt herunterladen und ausprobieren. Das ist üblicherweise der letzte Schritt jedes Windows-Updates, bevor es für die Öffentlichkeit freigegeben wird. Wann genau 25H2 für alle verfügbar sein wird, ist zwar unklar, aber Microsoft verspricht das Update für dieses Jahr. Offenbar handelt es sich bei 25H2 um ein eher stilles und kleines Update. Einige zuvor bereits abgekündigte Teile wie PowerShell und WMIC wurden entfernt, aber es kommen wohl ein paar neue Funktionen hinzu: Windows 11 25H2 macht den letzten Schritt vor der Freigabe für alle.

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Ein größeres Update hat dagegen Intel im Sinn, denn der Prozessorhersteller hat in mehreren Ländern „Software-defined Supercores“ (SDC) zum Patent angemeldet. Dabei kooperieren mehrere schlanke CPU-Kerne bei Bedarf für höhere Singlethreading-Performance. Das soll offenbar ein bekanntes Dilemma für CPU-Entwickler lösen: Für höchste Singlethreading-Performance benötigt ein CPU-Kern möglichst viele parallel nutzbare Rechenwerke. Ein solcher „breiter“ Kern belegt jedoch viel Siliziumfläche und zieht bei hohen Taktfrequenzen viel Strom. Für hohe Multithreading-Rechenleistung hingegen können viele kompakte Kerne günstiger sein. Mit SDC könnten zwei solcher Kerne einen einzelnen Thread schneller verarbeiten: Intel plant virtuelle „Super-Prozessorkerne“.

Sofortige Updates verteilt Meta derzeit für diverse WhatsApp-Clients, weil es Angreifern möglich war, ohne Zutun der Nutzer Code einzuschleusen. Die Sicherheitslücke im Messenger nutzt einen Fehler bei der Autorisierung bestimmter iPhones, iPads und macOS-Computer aus, wenn Nachrichten automatisch mit den Geräten synchronisiert werden sollen. Sie ist als hohes Risiko eingestuft und kann in Verbindung mit Lücken in den Betriebssystemen der Geräte ausgenutzt werden, um über eine URL eine Spyware zu installieren. Per Klick oder Tipp bestätigen müssen die Nutzer der Apple-Geräte dies nicht. WhatsApp sollte auf iOS und Mac umgehend aktualisiert werden, denn laut einem Sicherheitsforscher wird die Lücke schon aktiv ausgenutzt: Zero-Click-Angriff auf Apple-Geräte via WhatsApp.

Wie kann ein Angreifer einen Mitarbeiter einer großen Firma dazu bewegen, ihm freiwillig geheime Informationen oder Zugang zum Computernetzwerk zu geben? Er ruft in der Firma an, erzählt eine Geschichte und bittet um Hilfe. Ja, genauso einfach funktioniert das. Man behauptet, im IT-Support zu arbeiten und dringend Informationen über das eingesetzte VPN zu benötigen, um ein Problem im Netzwerk zu debuggen. Ein solcher Betrug heißt dann Vishing (von Voice Phishing), und die Geschichte ist der sogenannte Pretext. Das ist der Hintergrund der Vishing Competition der Hackerkonferenz Def Con in Las Vegas. Dort konnte man die Crème de la Crème der Social-Engineering-Consultants bei der Arbeit beobachten und die Telefonate live mithören: So gelingt der Vishing-Angriff per Telefon selbst auf Großunternehmen.

Auch noch wichtig:

  • Die schwedische Band Sabaton rockte erneut die Gamescom. Bassist Pär Sundström beschreibt Onlinebetrug mit Fake-Profilen der Band im Interview mit Missing Link: „Die Plattformen müssen mal aufwachen!“ – Interview mit Sabaton.
  • Die neue Hasselblad ist günstiger als ihr Vorgänger, Nikons Standard-Zoom nicht annähernd. Außerdem gibt es ein großes Update für die Z6III. Das sind die Fotonews der Woche 36/2025: Nikons Luxus-Zoom und getunte Hasselblad.
  • Lange führte an Paypal, Google und ChatGPT kein Weg vorbei. Doch langsam werden europäische Produkte wie Wero und Mistral AI zu einer attraktiven Alternative: Verbraucher suchen Alternativen zu US-Tech-Produkten.
  • Bcachefs bleibt nach Zank jetzt wohl im Kernel, wird aber nicht weiterentwickelt. Das ermöglicht störungsfreie Updates, solange Nutzer nicht fremdgehen: Dateisystem Bcachefs bleibt Teil des Linux-Kernels.
  • Neben Chat-Interfaces gibt es weitere Interaktionsmöglichkeiten mit LLMs, die Developer in ihre Anwendungen integrieren und so Mehrwert für User bieten können. Sie gehen über den Chat hinaus: Mit LLMs echte Nutzerprobleme lösen.
  • Am 30. September 2025 schließt der Tizen-Store von Samsung endgültig. Installation von Apps auf den Smartwatches ist dann nicht mehr möglich: Support für Samsung-Smartwatches mit Tizen endet in vier Wochen.
  • Ein Jugendschutzgesetz wird zum Marktaufseher. Kleine Onlinedienste müssen aufgeben, weil die vorgeschriebene Altersprüfung zu aufwendig ist. Das ist das Ergebnis von Jugendschutz gegen Onlinedienste: Altersprüfung bei Mastodon „unmöglich“.
  • Bei digitalen Produkten sollte man auch darauf achten, was der Anbieter mit Blick auf Sicherheitsvorfälle bereitstellt, rät das BSI: BSI warnt vor Ausfällen – und meint offenbar Paypal.
  • Nach massiver Kritik an plötzlicher Funkstille will o2 Telefónica die Mobilfunkversorgung in Bad Wildbad mit einer mobilen Antenne zeitnah wiederherstellen: o2 Telefónica will mit neuem Mast riesiges Funkloch in Bad Wildbad rasch schließen.
  • Intel, Samsung und SK Hynix betreiben Chip-Werke in China. Dorthin dürfen sie keine Maschinen aus den USA mehr liefern, Ausnahmegenehmigungen sind widerrufen: Keine US-Exporte mehr für chinesische Fabs von Intel, Samsung und SK Hynix.
  • Von stillen Momenten im Wald bis zu detailreichen Makroaufnahmen zeigen die Fotos dieser Woche, wie vielfältig sich Stimmung und Form in Szene setzen lassen. Das sind die Bilder der Woche 35: Zwischen Schatten, Tropfen und Porträts.


(fds)



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Von LibreOffice bis Linux: Schleswig-Holstein setzt konsequent auf OSS


Die Landesregierung Schleswig-Holsteins verabschiedet sich zunehmend von proprietären Softwarelösungen und setzt stattdessen auf Open-Source-Alternativen wie LibreOffice und Linux. Ziel ist nicht nur, Kosten zu sparen, sondern vor allem digitale Souveränität zu gewinnen.

Während andere Bundesländer weiter auf langfristige Verträge mit privatwirtschaftlichen Anbietern setzen, legt Schleswig-Holstein den Fokus auf Transparenz und Kontrolle über eigene Daten und Prozesse. Erste Pilotprojekte zum „digital souveränen Arbeitsplatz“ sind bereits angelaufen, wie Schleswig-Holsteins Digitalminister Dirk Schrödter (CDU) Anfang des Jahres im Interview mit c’t betonte.

Wie sich diese Strategie aktuell in der Praxis entwickelt und welche Erfahrungen dabei gemacht wurden, haben wir mit Jan Kürschner (Bündnis 90/Die Grünen) besprochen. Er ist Landtagsabgeordneter, Sprecher für Innen, Recht, Medien, Datenschutz und Open Data sowie Vorsitzender des Innen- und Rechtsausschusses – und setzt sich seit vielen Jahren für Open Source ein.


Jan Kürschner

Jan Kürschner

Jan Kürschner ist Fachanwalt für Strafrecht in Kiel, Vorsitzender des Innen- und Rechtsausschusses im Schleswig-Holsteinischen Landtag.

heise online: Schleswig-Holstein stellt seine IT-Infrastruktur umfassend auf Open Source um. Können Sie uns kurz schildern, was die Motivation hinter diesem Schritt ist?

Kürschner: Der wichtigste Punkt ist Transparenz und Souveränität: Mit Open-Source-Software wissen wir genau, was die Programme tun, wohin die Daten fließen und wo sie gespeichert sind. Das ist ein klarer Unterschied zu kommerzieller Software wie Microsoft Teams. Die Landesregierung spricht dabei ausdrücklich von „digitaler Souveränität“ – also Unabhängigkeit von internationalen Konzernen und besserer Kontrolle über die eigenen Daten und Prozesse.

Spielt dabei also vor allem Datenschutz eine Rolle?

Ja, Datenschutz und IT-Sicherheit sind zentrale Aspekte. Aber auch finanzielle Überlegungen: Open Source entlastet langfristig den Landeshaushalt. Zwar entstehen zunächst Ausgaben für Migration, Pflege oder externe IT-Dienstleistungen, aber Lizenzkosten für Microsoft-Produkte entfallen. Das zahlt sich auch bereits positiv aus. Schleswig-Holstein hat entschieden, bestehende Microsoft-Verträge nur noch bis 2029 laufen zu lassen. Damit verzichten wir bewusst auf die nächste Vertragsrunde mit Microsoft.

Welche Strategie verfolgt das Land bei der Einführung von Open Source?

Schleswig-Holstein verfolgt eine „Upstream-only-Strategie“, das heißt: Entwicklungen fließen direkt in die internationalen Projekte zurück. Das Land will keine eigenen Forks pflegen, sondern alle Verbesserungen direkt in die Hauptprojekte geben und auf diese Weise zur Entwicklung für die Allgemeinheit beitragen. Dieses Prinzip wurde schon bei Nextcloud erprobt.

Wie läuft die Umstellung praktisch ab?

Schrittweise. Der Start erfolgte schon im Jahr 2024 mit der Einführung von LibreOffice, die vollständige Migration der Verwaltung dauert noch zwei bis drei Jahre. Erste Pilotbehörden arbeiten schon mit Phoenix-Komponenten, ohne Datenverluste oder größere Sicherheitsprobleme. Herausforderungen gibt es vor allem bei Schulungen der Mitarbeitenden.

Gibt es schon Synergien mit Projekten auf Bundesebene?

Ja. Schleswig-Holstein nutzt zum Beispiel einen auf dem Matrix-Protokoll basierenden Messenger, genau wie der Bund. Schon heute können Kommunen, Unis oder Feuerwehren damit arbeiten.

Es heißt, Open Source sei nicht unbedingt günstiger, da auch Entwicklungsaufwand anfällt.

Das stimmt, es braucht Investitionen. Doch das Geld fließt in eigene Strukturen, in die Weiterentwicklung von Nextcloud, LibreOffice & Co, statt in proprietäre Systeme. Mit der bereits erwähnten Upstream-only-Strategie kann etwas zurückgegeben werden. Ein Beispiel ist die Arbeit an der Phoenix Suite von Dataport – einem Open-Source-Arbeitsplatz auf Basis von Nextcloud, Collabora Office, Open-Xchange und Matrix. Damit wird die Software nicht nur für Schleswig-Holstein, sondern für alle öffentlich nutzbar.

Was braucht es für nachhaltige Finanzierung?

Vor allem ein verlässliches, langfristiges IT-Budget. Open-Source-Strategie darf nicht durch kurzfristige Sparzwänge ausgebremst werden. In Schleswig-Holstein wurde politisch vereinbart, dass das Land nicht „draufzahlen“ soll, sondern durch die Umstellung langfristig gleich viel oder weniger ausgibt – zugleich aber mehr Unabhängigkeit und Sicherheit gewinnt.

Zu Beginn dürften die Betriebskosten einschließlich der Umstellungskosten zum Digital Souveränen Arbeitsplatz (DSAP) noch annähernd gleich hoch wie der Betrieb einer vergleichbaren proprietären Infrastruktur mit entsprechenden Lizenzkosten sein. Die Projektkosten zur Umstellung auf die Komponenten des DSAP werden aktuell mit zehn Millionen Euro veranschlagt. Langfristig wird aber eine haushaltswirksame Einsparung von fünf Millionen Euro jährlich durch den Einsatz des DSAP erwartet. Das nenne ich vorausschauende Politik.

Es darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, dass auch eine Fortschreibung proprietärer Infrastrukturen erhebliche Projektkosten verursachen würde. Insbesondere durch die Abkündigung von Betriebssystemen, neue Versionen der Office-Produkte oder entfallende Funktionalitäten sowie steigende Lizenzkosten wäre ohne die Umstellung auf Open Source der Landtag gefordert, im Landeshaushalt erneut finanzielle Mittel in ganz erheblicher Höhe für geschlossene Geschäftsmodelle und Lizenzierungen bereitzustellen.

Neben Kosten und Datenschutz: Gibt es weitere politische Ziele?

Ja, wir wollen ein digitales Ökosystem schaffen, wie es Estland vorgemacht hat. Dort nutzt nicht nur der Staat Open Source, auch die Wirtschaft baut darauf auf. Je stärker Verwaltung und Ministerien OSS einsetzen, desto eher folgen auch lokale IT-Unternehmen und Zivilgesellschaft.

Welche Rückmeldungen haben Sie aus den Pilotbehörden erhalten – eher Skepsis oder Zuspruch?

Es gibt Kritik an der Nutzerfreundlichkeit. Die Anwender müssen sich erst einmal umgewöhnen, das ruckelt am Anfang einfach.

Wie reagieren Ihre Kolleginnen und Kollegen in der Politik?

In Schleswig-Holstein gibt es wenig Widerstand. Schon in der Jamaika-Koalition bis 2022 bestand Konsens, seit der schwarz-grünen Koalition 2022 wurde der Kurs weitergeführt. Auch die CDU unterstützt die OSS-Strategie. Kritik kommt eher von externen Dienstleistern, die stark auf Microsoft spezialisiert sind.

In manchen Kommunen scheint es Widerstände zu geben?

Ja. Viele kommunale IT-Dienstleister hängen aus Gewohnheit oder durch günstige Konditionen an Microsoft & Co. Dazu kommt: Schleswig-Holstein hat über 1.100 Kommunen, jede mit eigener IT. Manche setzen noch Software aus den 90ern ein.

Mängel bei der Cybersicherheit sind bei den Kommunen auch ein Thema. Was könnte da helfen?

Es ist an sich nicht verkehrt, dass es eine kommunale Ebene gibt, wo Land und Bund nicht ohne Weiteres hineinregieren können. Allerdings kommt damit auch ein Flickenteppich und das können wir uns im IT-Sicherheitsbereich eigentlich nicht leisten.

In den Kommunen werden verschiedene Programme eingesetzt, teilweise irgendetwas Selbstgebautes. Das ist in der Cyberabwehr schwierig. Die Kommunen in Schleswig-Holstein sind teilweise richtig kleine Einheiten. Da macht dann der Datenschutzbeauftragte quasi in Personalunion die IT-Verteidigung. Es ist nicht möglich, dass sie sich mit den Ressourcen erfolgreich gegen ernsthafte Angriffe verteidigen. Das können die Kommunen nicht schaffen, sie müssen freiwillig einheitlich werden. Eine einheitliche, transparente Infrastruktur erhöht die Cyber-Resilienz.

Wir können den Status quo auf keinen Fall so lassen – sonst kommt es dann eben zu solchen Fällen wie in Anhalt-Bitterfeld, wo nichts mehr ging. Dabei geht es nicht nur darum, dass eine Baugenehmigung fehlt. Es geht auch um Sozialleistungen. In solchen Fällen wäre es vollkommen unsinnig, dass etwa Familien mit kleinen Kindern ihren Lebensunterhalt aus dem Rathaus abholen können, schon gar nicht in großen Städten.

Es ist keine Frage, ob etwas passiert, sondern nur, wann. Ich verstehe nicht, warum man da so schnarchnasig ist.

Betrifft das auch die Schulen?

Ja. Die Schulausstattung liegt bei den Kommunen. Manche kaufen massenhaft iPads ein. Sie sind attraktiv, aber führen in Apples Cloud-Ökosystem und damit in eine neue Abhängigkeit. Schleswig-Holstein stellt deshalb Alternativen bereit – etwa auf Basis von iServ oder der Phoenix-Suite, die auch für Schulen nutzbar ist. Bereits heute nutzen viele Bildungseinrichtungen die landeseigene Nextcloud.

Was sagen Sie zur aktuellen Debatte um die Einführung von Palantir in verschiedenen Bundesländern. Gibt es keine Alternativen?

Das ist Quatsch, es gibt einsetzbare Alternativen. Gäbe es sie nicht, müsste man diese selbst entwickeln. Ich halte es für gefährlich, gerade in so sensiblen Bereichen Software aus Staaten einzusetzen, bei denen man das Entstehen einer weiteren Abhängigkeit fürchten muss. Europa muss in diesem Bereich eigenständig werden, das ist unausweichlich.

Wir wissen außerdem nicht, was eine solche Software genau tut und ob der Anbieter stets zuverlässig Updates zur Verfügung stellen würde. Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, dass wir „predictive policing” ablehnen, bei dem die KI das Gesamtverhalten der Polizei insgesamt steuert. In Schleswig-Holstein heißt es also: „Peter Thiel, Du kommst nicht vorbei!” Das Land Schleswig-Holstein hat mit „@rtus“ eine eigene leistungsfähige Polizeisoftware, auf die auch die Bundespolizei, Bremen und Sachsen-Anhalt setzen. Darauf sollten wir aufbauen und den in Deutschland bestehenden Flickenteppich der Polizeisoftware endlich entsorgen. Der Austausch von Festplatten auf Autobahnraststätten an den Grenzen von Bundesländern durch unterschiedliche Polizeibehörden gehört nicht ins 21. Jahrhundert.


(mack)



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Jeder Dritte ist schon auf Fake News hereingefallen


Jeder dritte Bürger ist einer Umfrage zufolge schon einmal auf Falschnachrichten im politischen Raum hereingefallen. Etwa jeder Siebte davon gab in der repräsentativen Befragung der IU Internationale Hochschule in Erfurt an, auf der Basis von sogenannten Fake News eine fehlgeleitete Wahlentscheidung getroffen zu haben. Und rund jeder Fünfte hat sich demnach deswegen schon einmal mit anderen gestritten.

Die Dunkelziffer könnte noch höher liegen: Etwa ein Viertel des Befragten gab an, dass sie sich nicht sicher seien, ob sie schon einmal auf Fake News hereingefallen sind, die sich später als solche herausgestellt haben.

„Wir haben in den letzten Monaten gesehen, dass es viele Versuche auch von Staaten gab, massiv mit Hilfe von Fake News einzugreifen“, sagte die Professorin für Medienmanagement an der IU, Nele Hansen. Gerade mit der Zunahme von generativer KI werde die Geschwindigkeit weiter zunehmen. „Das ist eine große Gefahr.“ Rund drei Viertel der Befragten gaben an, dass ihr Vertrauen in Medien durch Fake News allgemein gesunken sei.

Der Umfrage zufolge berichteten vor allem Menschen unter 30 Jahren davon, schon einmal Falschnachrichten auf den Leim gegangen zu sein. Hansen sagte dazu: „Das hängt zum einen damit zusammen, dass sie durch eine stärkere Social Media Nutzung auch mehr mit Fake News in Berührung kommen.“ Die ältere Generation habe aber auch eine größere Skepsis.

Etwa jeder Zweite gab an, Informationen zum aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Geschehen immer oder häufig auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Aus ihrer Sicht seien auch die Schulen und Hochschulen in der Pflicht, ein grundlegendes Bewusstsein zu schaffen, sagte Hansen. „Aber auch die Politik und die großen Tech-Unternehmen sind gefragt zu regulieren.“

Sogenannte Deepfakes, also teils per KI erstellte Fotos oder Videos, seien immer schwerer zu erkennen, sagte Hansen weiter. Es gebe KI-Detektoren, die Hilfestellung geben könnten. Die Deepfakes würden aber immer besser und nicht immer zuverlässig erkannt. „Ich denke, eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte wäre wichtig.“


(dmk)



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Kritiker sehen Google-Urteil als nicht ausreichend und haben Datenschutzbedenken


„Google darf sein Monopol weiterhin nutzen, um Konkurrenten auszubremsen, auch bei der KI-Suche.“ So sieht einer der Wettbewerber auf dem Markt für Suchmaschinen das jüngste Urteil im Kartellverfahren gegen Google. Denn der Datenkonzern war trotz anerkannter Monopolstellung einer Aufspaltung entgangen und ist mit Auflagen davongekommen. Neben Kritik an einem gemeinhin als zu mild bezeichneten Urteil gibt es jetzt auch Rufe nach strengeren Gesetzen, die den Wettbewerb in der Technologiebranche verbessern und absichern sollen.

Bereits letztes Jahr hatte ein US-Bundesgericht entschieden, dass Googles Suchmaschinen-Geschäfte illegal sind, und diese Woche verkündete Richter Amit Mehta die daraus entstandenen Sanktionen. Demnach darf Google Chrome und Android behalten, muss aber Suchdaten mit der Konkurrenz teilen. Die Kläger, das US-Justizministerium und eine Reihe von US-Bundesstaaten, hatten allerdings eine Aufspaltung des Datenkonzerns gefordert, um Googles marktbeherrschende Stellung einzudämmen.

Dass es dazu nicht gekommen ist, wird jetzt vielfach kritisiert. So erklärt Gabriel Weinberg, CEO der DuckDuckGo-Suchmaschine, dass „die vom Gericht angeordneten Auflagen die notwendigen Änderungen erzwingen werden, um dem illegalen Verhalten von Google angemessen zu begegnen.“ Er fordert deshalb den US-Kongress zum Einschreiten auf, um Google zu mehr Wettbewerb zu zwingen.

Die US-amerikanische „News/Media Alliance“, die frühere „Newspaper Association of America“, kritisiert dagegen, dass Google weiterhin Online-Inhalte abgreifen und für die eigenen KI-Produkte nutzen kann. „Google zwingt Content-Ersteller, ihre Inhalte für die Nutzung durch seine KI-Angebote freizugeben, um in der Google-Suche zu bleiben“, schreibt Danielle Coffey, Präsidentin und CEO der News/Media Alliance. „Dies ist ein aussichtsloses Szenario, das Verlagen, die in hochwertige, journalistische und kreative Inhalte investieren, weiterhin schaden wird. Die Möglichkeit für Verlage, sich von Googles KI abzumelden, ist entscheidend, um ein offenes Internet ohne wettbewerbsschädigendes Verhalten zu erhalten und faire Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen verschiedener Branchen zu gewährleisten.“

Die Leiterin vom „Tech Oversight Project“ schlägt in dieselbe Kerbe. „Zwar blockiert Richter Amit Mehtas Entscheidung einige der räuberischen Praktiken Googles, doch sie wird diesem historischen Moment nicht gerecht“, erklärt Sacha Haworth. „Sie zeigt, dass seine Entscheidung auf spekulativen Argumenten über generative KI beruhte, in der Google aufgrund seiner Monopolverflechtung und seines Vertriebsvorteils bereits ein dominanter Akteur ist. Die Suchmaschine ist einer der wichtigsten Kanäle für zukünftige KI-Abfragen, und es ist völlig klar, dass Richter Mehta, anstatt den harten Weg zu gehen, viel lieber Google das Internet und unsere Wirtschaft weiterhin seinem Willen unterwerfen ließ, als das Gesetz durchzusetzen, das gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen soll, die der amerikanischen Bevölkerung und innovativen, neuen Unternehmen zugutekommen.“

Zudem gibt es Bedenken wegen der vom Richter erteilten Auflage, dass Google Suchdaten und -ergebnisse mit „qualifizierten Wettbewerbern“ teilen muss. So erklärt Matt Schruers, Präsident und CEO der „Computer and Communications Industry Association“, eine Interessenvertretung der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche: „Für Verbraucher bedeutet das Urteil, dass Google gezwungen sein wird, Suchanfragen und andere Daten mit bestimmten Wettbewerbern zu teilen, was erhebliche Auswirkungen auf die Privatsphäre und die nationale Sicherheit haben könnte.“

Das Competitive Enterprise Institute fragt sich dagegen, wer als „qualifizierter Wettbewerber“ gelten könnte und ob dies den Verbrauchern oder nur den Google-Konkurrenten zugutekommt. Der US-amerikanische, politisch konservative, libertäre Thinktank sieht Google im Recht, die Entscheidung wegen der ursprünglichen Begründung anzufechten.

Bislang hat der Datenkonzern aber nicht über Rechtsmittel entschieden. „Wir haben Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieser Anforderungen auf unsere Nutzer und deren Privatsphäre und prüfen die Entscheidung sorgfältig“, schreibt Google in einer Stellungnahme zu dem jüngsten Urteil.

Auch das US-Justizministerium erwägt, das Urteil anzufechten. Abigail Slater, stellvertretende Generalstaatsanwältin der Kartellabteilung des Ministeriums, bezeichnet das Urteil zwar als „wichtigen Schritt in einem wichtigen Kartellverfahren“, aber das Ziel sei, „den Wettbewerb auf dem lange Zeit monopolisierten Suchmarkt wiederherstellen“. Deshalb schreibt sie bei X: „Wir wägen nun unsere Optionen ab und überlegen, ob die angeordneten Auflagen ausreichen, um dieses Ziel zu erreichen.“


(fds)



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