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Datenschutz & Sicherheit

Google warnt: Anmeldetoken von Salesloft Drift für Datendiebstahl missbraucht


Googles Threat Intelligence Group (GTIG) warnt vor einer groß angelegten Kampagne zu Datendiebstahl der kriminellen Gruppe UNC6395. Zunächst schienen die Angriffe mit Salesloft Drift verbundene Salesforce-Instanzen zu betreffen. Neue Analysen zeigen jedoch, dass auch andere mit Salesloft Drift verbundene Systeme gefährdet sind. Alle mit der Drift-Plattform verbundene Authentifizierungstoken müssen als kompromittiert betrachtet werden.

Das schreibt Google in einer aktualisierten Analyse. Zunächst wurde bekannt, dass zwischen dem 8. und mindestens 18. August 2025 die Mitglieder der nicht näher bekannten Gruppe UNC6395 „systematisch große Datenmengen aus Salesforce-Instanzen“ von Unternehmen kopiert haben. Dazu haben sie sich mit kompromittierten OAuth-Token Zugriff verschafft, die aus der KI-Plattform Salesloft Drift stammen. Die Google-IT-Forscher gehen davon aus, dass das Ziel der Angreifer ist, weitere Zugangsdaten zu erlangen.

Die IT-Sicherheitsforscher haben beobachtet, wie die Angreifer nach der Datenausleitung diese nach Informationen durchsucht haben, die sich zur Kompromittierung der Umgebungen der Opfer nutzen lassen. Dazu gehören etwa Anmeldeinformationen zu den Amazon Web Services (AWS), im Speziellen die Zugriffsschlüssel (AKIA, für Langzeit-Zugriffe), Passwörter oder Zugriffstoken mit Snowflake-Bezug. Die Angreifer versuchten, durch Löschen der Anfragen ihr Spuren zu verwischen, allerdings haben sie die Logdateien nicht angefasst – Organisationen können die Protokolle noch nach relevanten Spuren für Datenabfluss durchsuchen.

Zunächst hatte Salesloft zusammen mit Salesforce die Zugriffstoken zurückgezogen. Zusätzlich hat das Unternehmen die Drift-App vorerst aus dem Salesforce AppExchange entfernt. Betroffene Organisationen seien von Google, Salesforce und Salesloft benachrichtigt worden. Allerdings ist das Problem weitreichender, wie Googles Threat Intelligence Group nun ergänzt. Nicht nur die Zugangstoken der Salesforce-Integration wurden kompromittiert, sondern potenziell alle Authentifizierungstoken, die von der Salesloft-Drift-Plattform gespeichert oder damit verbunden sind.

Ende vergangener Woche fanden die GTIG-Forscher heraus, dass auch OAuth-Token aus der „Drift Email“-Integration von der kriminellen Gruppierung missbraucht wurden, um Zugriff auf E-Mails in Google-Workspace-Zugängen zu erlangen. Zugriff war damit auf Workspace-Konten möglich, die die Salesloft-Drift-Integration genutzt haben, andere Konten hingegen nicht. Google hat daher die OAuth-Token verworfen, die der Drift-Email-App Zugriff gewähren. Zudem hat das Unternehmen die Integration von Salesloft Drift in Google Workspace deaktiviert, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. Alle Admins von betroffenen Google Workspaces wollen die IT-Sicherheitsforscher benachrichtigen.

Google empfiehlt IT-Verantwortlichen, umgehend alle Drittanbieter-Integrationen, die mit ihrer Salesloft-Drift-Instanz verbunden sind, zu überprüfen und die Zugangsdaten zu verwerfen und neue anzulegen. Sie sollten die verbundenen Systeme auf Anzeichen unberechtigter Zugriffe prüfen. Die Analyse enthält Anzeichen für Angriffe (Indicators of Compromise, IOCs), die Admins für die Prüfung heranziehen sollten.

Insbesondere die Kundenservice-Plattform Salesforce stößt derzeit auf starkes Interesse von Cyberkriminellen. Anfang Juni hatte Google bereits Angriffe auf Salesforce-Zugänge beobachtet. Dort haben die Angreifer jedoch mit Telefonanrufen ihre Opfer überzeugt (Vishing), bösartige „Connected“-Apps in Salesforce zu installieren, mit denen die Täter dann Daten im größeren Stil abgreifen und die Unternehmen damit erpressen konnten.


(dmk)



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Datenschutz & Sicherheit

„Passwort“ Folge 43: Oracle-Exploits, Post-Quanten-Kryptografie und andere News


Nach der extralangen Folge zu Phrack nähert sich der Podcast wieder seinem Normalzustand an – nicht nur in der Länge, sondern auch inhaltlich: Die Hosts ärgern sich über Oracle, freuen sich über Signal und wundern sich über Geheimdienste. Alles wenig überraschend, aber dahinter stecken dennoch interessante Nachrichten.

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Los geht es jedoch mit Leserfeedback und der Chatkontrolle. Die wurde zwar schon ausführlich in Folge 16 behandelt, aber die Politik lässt das Thema nun mal nicht los. Die Hosts iterieren – leicht verstimmt – warum die Chatkontrolle nach wie vor technisch unausgegoren ist, sowie unverhältnismäßig, gefährlich und vermutlich auch ineffektiv wäre.

Danach wird die Laune leider nicht besser, denn Christopher erzählt von Angriffen auf Oracles E-Business-Suite und vor allem von Oracles Verhalten dazu. Das mutet weder professionell noch kundenfreundlich an. Beileibe nicht der problematischste, aber ein sehr illustrativer Aspekt daran ist, dass Oracle dem Angriff – der eine ganze Kaskade von ziemlich peinlichen Sicherheitslücken ausnutzt – nur eine einzelne CVE-Nummer zuordnet. Die Hosts halten nur mit Mühe die Contenance und vermuten weitere Fehler in der Software, die so mit Löchern gespickt scheint. Eine Annahme, die sich schon Stunden nach der Aufzeichnung bewahrheitete.

Nach so viel Frust können sich die Hosts zum Glück einem erfreulichen Thema zuwenden: Sylvester berichtet von Signals neuem Verschlüsselungsprotokoll SPQR, das auch vor zukünftigen Quantencomputern schützen soll. Die Hosts erörtern, welche Probleme Signal damit lösen möchte, warum die Lösung alles andere als trivial ist und welchen Aufwand der Messenger betreibt, damit das neue Protokoll korrekt und fehlerfrei funktioniert.

SPQR nehmen Christopher und Sylvester auch zum Anlass, etwas allgemeiner über „hybride“ Verschlüsselungen zu sprechen, was in diesem Kontext Systeme bezeichnet, die ein klassisches Verfahren mit einem Post-Quanten-Verfahren kombiniert. Erstere sind wohlbekannt und -erforscht, während letztere vor Angriffen mit Quantencomputern schützen. Deshalb empfehlen viele relevante Stellen und Experten solche Kombinationen. Anders sehen das die Geheimdienste NSA und GCHQ, allerdings mit Argumenten, die die Hosts kaum nachvollziehen können.

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Die neueste Folge von „Passwort – der heise security Podcast“ steht seit Mittwochmorgen auf allen Podcast-Plattformen zum Anhören bereit.


(syt)



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Datenschutz & Sicherheit

EU arbeitet an ausufernder Vorratsdatenspeicherung


Vor elf Jahren hat der Europäische Gerichtshof die Vorratsdatenspeicherung gekippt. Seitdem gibt es keine EU-weite Vorratsdatenspeicherung. Jetzt arbeiten die EU-Institutionen an einem neuen Gesetz.

Die EU-Kommission hat bis Juni eine Sondierung und bis September eine Konsultation durchgeführt. Es wird erwartet, dass die Kommission Anfang 2026 ein neues Gesetz vorschlägt.

Standortdaten und Over-the-Top

Die EU-Staaten machen ebenfalls Druck. Die dänische Ratspräsidentschaft hat vor kurzem eine Fragebogen verschickt. Wir veröffentlichen das Dokument. Die Antworten sollen der EU-Kommission beim Schreiben des Gesetzentwurfs helfen.

Die Fragen weisen weit über die in Deutschland diskutierte Vorratsdatenspeicherung von IP-Adressen bei Internet-Zugangs-Anbietern hinaus. Dänemark fragt, ob die EU auch Dienste-Anbieter wie „Over-the-Top“-Dienste verpflichten soll – also etwa Messenger, Videos und Spiele. Dänemark fragt auch nach Verkehrsdaten und Standortdaten – diese sind hochsensibel.

Darüber hinaus fragt Dänemark die EU-Staaten auch nach anlassbezogener Speicherung mit Quick Freeze, Speicher-Dauer, Zugangsregeln und Straftaten, für die Vorratsdaten genutzt werden sollen.

Messenger und Verschlüsselung

Die Vorratsdatenspeicherung ist nur ein Baustein im größeren Wunsch nach „Zugang zu Daten für eine wirksame Strafverfolgung“. Zu diesem Thema hatte eine einseitige Arbeitsgruppe getagt und Forderungen erstellt. Das Generalsekretariat des Rates hat jetzt einen aktuellen Stand verschickt. Wir veröffentlichen auch dieses Dokument.

Die Sicherheitsbehörden wünschen sich den Zugang zu verschiedenen Daten. An erster Stelle steht auch hier die Vorratsdatenspeicherung von Verbindungsdaten. Daneben wünschen sie eine Kommunikationsüberwachung auch bei „Messaging-Apps wie WhatsApp, Facebook Messenger und WeChat“. Und schließlich fordern sie den Zugang zu verschlüsselten Inhalten, auch bei „Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“.

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Die dänische Ratspräsidentschaft ruft die EU-Staaten dazu auf, ihre Forderungen in diese Debatte einzubringen.

Ausweis für Mobilfunk

Die EU-Staaten diskutieren außerdem den Ausweis-Zwang für Mobilfunk-Anschlüsse. Noch 2013 sagte die EU-Kommission, dass „es keine Beweise für die Wirksamkeit dieser Maßnahme für die Strafverfolgung gibt“. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat die „Verwendung von Prepaid-Karten zur Anonymisierung“ sogar empfohlen.

Trotzdem hat unter anderem Deutschland 2016 anonyme Prepaid-Karten verboten. Behörden fragen diese Daten jede Sekunde ab.

Staaten wie Polen wünschen sich EU-weite Vorschriften zur Registrierung von SIM-Karten. Anfang des Jahres hat die polnische Polizei einen Vortrag dazu gehalten. Wir veröffentlichen die Präsentation.

Dafür haben sie die Regeln von 37 europäischen Staaten untersucht. 16 Staaten haben eine Registrierungspflicht, darunter Deutschland und Italien. 13 Staaten haben keine Registrierungspflicht, darunter Großbritannien und die Niederlande. Für acht Staaten hat Polen keine Daten gefunden.

Polen schließt daraus, dass es eine EU-weite Registrierungspflicht braucht. Bekämpfen wollen sie damit unter anderem falsche Bomben-Drohungen und Betrug an älteren Menschen. Es ist möglich, dass ein neues EU-Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung auch diese Speicherpflicht enthält.



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Amerikanische Abschiebebehörde will Soziale Medien überwachen



Die US-Polizeibehörde ICE will künftig auch in Sozialen Medien nach Menschen suchen, die sie abschieben kann. Das geht aus einer Suche der US-Regierung nach entsprechender Monitoring-Software hervor. Das neue Programm, über das zuerst das US-Medium WIRED berichtete, soll unterschiedliche Informationsquellen wie etwa Social-Media-Plattformen auswerten.

Die umstrittene Behörde, mit vollem Namen Immigration and Customs Enforcement (ICE), untersteht dem US-Heimatschutzministerium. Sie ist für Grenzschutz, Zollkontrollen und Migration zuständig und setzt den rücksichtslosen Abschiebekurs von US-Präsident Donald Trump um. Anfang Oktober veröffentlichte sie auf einer Regierungswebsite eine sogenannte Request for Information (RFI). Das Dokument ist noch keine Ausschreibung für mögliche Auftragnehmer, sondern dient zunächst der Bestandsaufnahme möglicher Dienstleister und Produkte.

In der RFI werden Soziale Medien ausdrücklich als mögliche Quelle für die zu sammelnden Daten genannt. Die Software soll diese dann mit Daten aus anderen Quellen wie etwa Regierungsdatenbanken zusammenführen und auswerten. So will die Behörde Anhaltspunkte zum Aufenthaltsort von Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung generieren. Unter diese Anhaltspunkte fallen Adressen, Fortbewegungsmittel, Arbeitsplatz, Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Änderungen von Telefonnummern, Usernames, Sozialversicherungsnummer und mehr.

Massiver Ausbau

Die Migrationsbehörde steht bereits seit geraumer Zeit in der Kritik, da Beamte bei Einsätzen teils nicht zu identifizieren sind und demokratische Kontrollinstanzen ausgeschaltet werden. US-Präsident Donald Trump baut die Kapazitäten der Behörde immer weiter aus. Erst in diesem Sommer wurde ihr Etat von acht auf 28 Milliarden Dollar erhöht, das Dreifache des FBI-Budgets.

Auch technisch rüstet Trumps Abschiebebehörde massiv auf. Im April gab ICE rund 30 Millionen US-Dollar für eine neue Software von Palantir aus. Das umstrittene Big-Data-Unternehmen soll ICE mit einem System namens „ImmigrationOS“ ausstatten, das Visa-Überzüge trackt und dabei helfen soll, die Abschiebungen von „gewalttätigen Kriminellen“ zu priorisieren.

Vollkommen unklar ist dabei, anhand welcher Kriterien ImmigrationOS gewalttätige Kriminelle erkennen will, kritisiert etwa der American Immigration Counsel. Gleiches gilt auch für geplante Software zum Durchforsten der Sozialen Medien.



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