Künstliche Intelligenz
Mini-PC Chuwi Aubox mit AMD Ryzen 7 8745HS, HDMI, Displayport & 2x USB-C im Test
Die Chuwi Aubox 8745HS ist ein schicker und flacher Mini-PC mit Ryzen 7 und zahlreichen Anschlüssen. Für einen fairen Preis verspricht sie viel zu bieten.
Das Preisfeld zwischen 400 und 600 Euro ist unter den Mini-PCs stark umkämpft. Zu einem noch vergleichsweise niedrigen Preis gegenüber den Premium-Modellen um 1000 Euro tummeln sich zahlreiche Systeme mit neueren Ryzen-7-Prozessoren, die in Full-HD bereits Gaming-tauglich sind. Ein solcher Rechner ist auch die Chuwi Aubox 8745HS, die auf einen Ryzen 7 der achten Generation setzt, gepaart mit 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und einer 512 GB großen SSD. Dazu gibt es ein schickes Aluminiumgehäuse und viele Anschlüsse. Eigentlich perfekt, oder? Doch wie gut ist dieser Mini-PC in der Praxis wirklich? Wir haben die Chuwi Aubox 8745HS getestet und zeigen Highlights und Schwachstellen.
Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Ausstattung: Welche Hardware bietet die Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS setzt auf den namensgebenden Prozessor Ryzen 7 8745HS, den AMD im Juli 2024 vorgestellt hat. Dieser Chip basiert auf der Zen-4-Architektur (Codename Hawk Point) mit 4 nm, ist mit einer TDP (thermische Verlustleistung) von 35 W spezifiziert und bietet 8 Kerne bei 16 Threads. Im Unterschied zum Ryzen 7 8845HS fehlt diesem SoC eine NPU (Neural Processing Unit) für KI-Anwendungen. Der CPU-Takt liegt zwischen 3,8 GHz und 4,9 GHz. Wie die vorherige 7000er-Generation setzt auch der 8745HS auf die Radeon 780M (2600 MHz) als integrierte Grafik.
Beim RAM kommt nur ein einzelnes 16 GB großes SO-DIMMs-DDR5-Modul von TWSC mit 5600 MT/s zum Einsatz. Der zweite RAM-Slot ist frei, sodass man direkt ein weiteres Modul einfügen kann. Der Single-Channel-Betrieb des RAMs halbiert die Bandbreite beim Zugriff auf den Arbeitsspeicher, was sich auch in den Benchmarkwerten ausdrückt (siehe unten). Die SSD stammt von Airdisk und ist 512 GB groß. Dabei handelt es sich um eine M.2-2280-SSD mit PCIe 3.0. Ausweislich Crystaldiskmark schreibt sie mit 2710 MB/s und liest mit 3271 MB/s.
Ansonsten bietet der PC zahlreiche Anschlüsse für Geräte, etwa 2x 2,5-GBits-LAN, HDMI 2.1, Displayport 1.4 und 2x USB-C (davon 1x USB4, 1x USB 3.2 Gen2), wobei der USB4-Port auch die Stromversorgung sicherstellen kann. Ansonsten erfolgt diese über das mitgelieferte 120-W-Netzteil per DC-Rundhohlstecker. Daneben gibt es vier USB-A-Buchsen (2x USB 3.2, 2x USB 2.0).
Drahtlos ist der PC mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.1 zwar veraltet, aber schneller unterwegs als manche Konkurrenten. Als Netzwerkkarte kommt die klassische Realtek 8852BE zum Einsatz.
Performance: Wie schnell ist die Chuwi Aubox 8745HS?
Mit ihrem Ryzen 7 8745HS ist die Chuwi Aubox eigentlich gut aufgestellt und sollte eher höhere Benchmark-Ergebnisse produzieren. Allerdings bleibt sie unter unseren Erwartungen, etwa in PCmark 10, wo sie mit durchschnittlich 6661 Punkten abschneidet, mit Spitzen bei 6678 und 6641 Punkten. Hier hätten wir mit über 7500 Punkten gerechnet. Auch in 3Dmark Time Spy setzt sich ebendieses Bild fort. Dort erreicht das System insgesamt 1908 Punkte, zusammengesetzt aus 1678 GPU-Punkten und 8670 CPU-Punkten. Insbesondere die Grafik ist deutlich unter der Erwartung, hier hatten wir schon fast 3000 Punkte bei anderen Modellen.
Weiter geht es mit Cinebench 2024, wo der Ryzen 7 im Single-Core mit 102 Punkten und im Multi-Core mit 872 Punkten abschneidet. Im Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 sind es 2481 Punkte (Single-Core) und 9762 Punkte (Multi-Core). Der OpenCL-Grafikbenchmark endet mit 24.680 Punkten. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Aubox in den klassischen Benchmarks schlechter abgeschnitten hat als ähnlich ausgestattete Systeme mit Dual-Channel-RAM-Anbindung.
Chuwi Aubox 8745HS – Bilderstrecke
Auch Spiele haben wir aufgrund der üblicherweise sehr starken iGPU Radeon 780M versucht. Titel wie Counter Strike 2, Anno 1800 oder The Witcher 3: Wild Hunt sind allesamt in Full-HD spielbar. Anno 1800 ist auch ohne die Upsampling-Technologie FSR (Fidelity FX Super Resolution) mit über 25 FPS in mittleren Optionen spielbar. Mit FSR auf Leistung bekommen wir in der Spitze sogar 42 FPS, meist sind es aber etwa 35 FPS. The Witcher 3 läuft recht stabil auf niedrigen Optionen mit 30 FPS, Counter Strike läuft in hohen Einstellungen bei etwa 50 FPS. Cities Skylines 2 hingegen ist nicht spielbar und läuft extrem ruckelig bei 12 bis 14 FPS – mit FSR und niedrigsten Grafikoptionen holen wir maximal 18 bis 22 FPS heraus.
Lüfter: Wie laut ist die Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS gehört nicht zu den leisen Mini-PCs. Zwar steht der Lüfter im Idle ohne offene Anwendungen still, dreht aber direkt beim Öffnen des Browsers auf – mit 29 bis 31 dB(A) jedoch noch nicht zu stark. Bei aktiver, aber nicht allzu auslastenden Anwendungen sind es zwischen 34 und 36 dB(A). Setzen wir das System mittels Stresstest von Aida64 unter Volllast, steigt die Lautstärke auf bis zu 41 dB(A) an, was sehr laut ist. Vergleichbare Systeme, welche zudem im Benchmark besser abschneiden, sind hier weniger geräuschintensiv. Die Temperatur der CPU steigt maximal auf 84 Grad an, der Takt verweilt derweil bei 4,0 GHz, mit kleinen Schwankungen zwischen 3,8 und 4,1 GHz.
Chuwi Aubox 8745HS – Wärmeverteilung
Der Stromverbrauch des PCs liegt im Idle bei 11 W, beim Browsen zwischen 25 und 40 W und unter Volllast bei bis zu 98 W. Bei Spielen, wie Counter Strike 2, sind es dann etwa 64 W.
Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet die Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS kommt mit Windows 11 Pro in der Version 22H2. Das Update auf die neueste Version 24H2 nimmt einige Zeit in Anspruch. Bloatware findet sich nicht auf dem System, ein vollständiger Virentest mit Windows Defender findet keine Auffälligkeiten.
Bauform: Wie ist die Verarbeitung der Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS kommt in einem schicken, silbergrauen Metallgehäuse mit schwarzer Kunststoffunterseite. Auffällig sind die hohen Gummifüße, die den PC geradezu aufbocken. In ihnen befinden sich die leider sehr tief versenkten Schrauben, die so nur mit speziellen, langen Bits erreichbar sind. Wir nutzen hierfür einen elektrischen Präzisionsschraubendreher (Bestenliste), der einen passenden Aufsatz mitliefert.
Die Verarbeitung des etwa 740 g schweren, 154 × 152 × 45 mm messenden Rechners ist absolut hochwertig. Die Kanten sind im Diamantschliff fein poliert, nichts knarzt und alles sitzt hervorragend. Die Aufteilung der Anschlüsse ist etwas ungewöhnlich gelöst. So findet sich ein Teil der Ports, wie 2x USB-A und 1x USB-C auf der rechten Seite, wohingegen die übrigen Ports wie gewohnt auf der Rückseite sind. Dadurch kann es zu abstehenden Kabeln an der Seite kommen, was unschön wirken kann.
Bis auf die Schrauben ist das Erreichen des Gehäuseinneren problemlos möglich. Einzig muss man sich beim Austauschen vom RAM mit der wärmeleitenden Folie herumschlagen, die aufgeklebt ist. Bei der SSD ist diese nicht verklebt, nur übergeschoben. Zur Wartung entnimmt man nach dem Abschrauben direkt die ganze Unterseite mit der daran angeschraubten, gesamten Hauptplatine aus dem Gehäuse. So hat man Zugriff zu RAM, WLAN-Chipsatz und den beiden SSD-Slots.
Preis: Was kostet die Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS ist unserer Ausstattung für 513 Euro zu haben bei Aliexpress.
Fazit
Die Chuwi Aubox 8745HS ist grundsätzlich ein sehr ansprechender, hochwertiger und fair bepreister Mini-PC. Auch wenn die Performance in der Standardkonfiguration mit nur einer einkanaligen RAM-Anbindung etwas leidet, ist sie dennoch nicht schlecht. Die Verarbeitung kann sich absolut sehen lassen und die Anschlussausstattung lässt wenig Wünsche offen, zumal ein vollwertiger USB-C-Port mitsamt Eingangsstromversorgung an Bord ist. Das an sich ist bereits eine Seltenheit bei Mini-PCs, die sonst ausschließlich per Rundhohlstecker laden können. So aber kann man neben dem mitgelieferten Netzteil auch andere Ladestecker nutzen. Der Preis von unter 550 Euro ist dafür absolut fair. Viel negativer als die für die CPU unterdurchschnittliche Performance sehen wir die hohe Lautstärke unter Last. Mit bis zu 41 dB(A) ist das System deutlich hörbar und lauter als viele Konkurrenten.
Ansonsten aber handelt es sich um ein vielseitiges und gutes System. Damit richtet sich die Aubox 8745HS vordergründig an genügsame Sparer, die mit den genannten Defiziten leben können.
Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt in vielen Fällen weniger. Allerdings besteht im Gewährleistungs- oder Garantiefall die Gefahr eines schlechteren Service. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) mit Hürden versehen oder nicht möglich. Wir verlinken hier Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.
Künstliche Intelligenz
Google präsentiert neuen Quantenalgorithmus „Quantum Echoes“
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Ein Forschungsteam von Google Quantum AI hat einen neuen Quantenalgorithmus entwickelt, der einen verifizierbaren Quantenvorteil gegenüber herkömmlicher Hardware ermöglichen soll. Der Algorithmus trägt den Spitznamen Quantum Echoes und soll auf Googles Quantenchip Willow 13.000-mal schneller laufen als der beste bekannte klassische Algorithmus auf den schnellsten Supercomputern.
Die Ergebnisse präsentiert die Gruppe in einer Publikation im Fachmagazin Nature. Ein zur gleichen Zeit erschienenes Manuskript auf dem Preprint-Server arXiv soll die erfolgreiche Anwendung von Quantum Echoes im Bereich der NMR demonstrieren.
Rezepte für Quantencomputer
Quantencomputer versprechen bei bestimmten Aufgaben einen enormen Rechenvorteil im Vergleich zu herkömmlichen oder auch Supercomputern. Damit die Quantenrechner aber einen Vorteil liefern, benötigen sie spezielle Quantenalgorithmen, die Quanteneffekte geschickt ausnutzen, um ein Problem effizient zu lösen. Verbreitet ist der Shor-Algorithmus, der das mathematische Problem löst, auf dem ein Großteil der heute etablierten Verschlüsselungsverfahren basiert. Damit könnte es Quantencomputern also eines Tages gelingen, in kürzester Zeit komplexe Verschlüsselung zu knacken.
Vergangenes Jahr präsentierte Google seinen neuesten Quantenchip „Willow“. Mit seinen aktuellen Ergebnissen demonstriert die Forschungsgruppe, dass sie nicht nur Quanten-Hardware, sondern auch Software weiterentwickelt.
(Bild: Google Quantum AI)
Das sogenannte Random Circuit Sampling (RCS) ist ein weiterer Quantenalgorithmus, den Unternehmen wie Google häufig nutzen, um die Leistungsfähigkeit ihrer Quantenchips zu demonstrieren. RCS wurde allerdings speziell dafür konstruiert, die Leistungsfähigkeit von Quantencomputern zu testen. Somit ist RCS als reiner Benchmark zu verstehen, da der Algorithmus kein Problem löst, das für reale Anwendungen nützlich wäre.
Nicht so Googles neuer Quantenalgorithmus Quantum Echoes. Dieser testet nicht einfach nur die Komplexität, sondern auch die Präzision einer Quantenrechnung. Das Team verkündet, dieser Algorithmus könne bei der Lösung von realen Problemen helfen, die etwa in der Medikamenten- oder Fusionsforschung eine Rolle spielen.
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Quantum Echoes soll außerdem einen verifizierbaren Quantenvorteil liefern. Das bedeutet, dass andere Forschungsgruppen den Algorithmus auf ihren eigenen Quantenrechnern ausführen, das Ergebnis des Willow-Prozessors reproduzieren und so bestätigen können. Eigenen Angaben zufolge hat Google ein unabhängiges Team beauftragt, Schwachstellen in ihrem Algorithmus zu finden, um so die Performance zu bestätigen.
So funktioniert Quantum Echoes
Der technische Name von Quantum Echoes lautet eigentlich „Out-of-order Time Correlator (OTOC) Algorithm“. Vereinfacht gesagt ist Quantum Echoes ein Algorithmus, um die Zeit zurückzudrehen und so die Eigenschaften von Quantencomputern besser zu verstehen, Störungen nachzuverfolgen oder umzukehren.
Dafür führen die Wissenschaftler zuerst eine Reihe von Operationen auf dem Quantenchip aus. Dann stören sie eines der Qubits und diese Störung breitet sich im Quantencomputer aus. Anschließend kehren sie die Operationen um, sie führen also die Operationen aus dem ersten Schritt rückwärts in umgekehrter Reihenfolge durch – wie bei einem Echo, daher der Name des Algorithmus. Zuletzt lesen sie die Informationen aus.
Das Ergebnis verrät den Forschern, wie sich Quanteninformation und klassisches Rauschen im Quantencomputer ausbreiten. Üblicherweise sind diese beiden Effekte schwierig auseinanderzuhalten, weil alle Elemente des Quantencomputers miteinander verknüpft sind und sich verschiedene Effekte überlagern. Ihr Algorithmus verrät den Forschern, wie sich Quanteninformation in komplexen Systemen mit vielen Teilchen ausbreitet.
So können die Forscher Einblicke in mikroskopische Eigenschaften des Quantensystems gewinnen, die ein klassischer Computer nicht berechnen kann. Darin sieht das Team einen möglichen Baustein für künftige Beweise eines echten Quantenvorteils. Der Algorithmus selbst zeigt in der Nature-Publikation jedoch keinen Quantenvorteil und löst kein reales Problem.
Erste Anwendungen in der NMR
Eine tatsächliche Anwendung schlägt das Team in einem begleitenden Manuskript auf arXiv vor. Die Arbeit basiert auf einer Kollaboration mit Forschungsgruppen aus den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada und Australien. Die Anwendung stammt aus dem Bereich der Kernspinresonanz (NMR, für Nuclear Magnetic Resonance). NMR ist die Grundlage für die Magnetresonanztomografie (MRT), sowie viele weitere Präzisionsmessmethoden in der Chemie, Medizin oder Geophysik.
Im betrachteten Beispiel könne Quantum Echoes als „molekulares Lineal“ dienen, um Abstände sehr präzise zu messen und Informationen über chemische Strukturen zu gewinnen. Das Team untersuchte in ihrer Arbeit zwei Moleküle mit 15 beziehungsweise 28 Atomen. Die Berechnungen mit Googles Willow stimmten mit den Vorhersagen der klassischen NMR überein. Quantum Echo liefere jedoch zusätzliche Informationen, die NMR allein nicht liefern könne.
Bessere NMR ist für viele Bereiche relevant, wie die Pharmaforschung oder Materialentwicklung, um die molekulare Struktur in Medikamenten oder Baustoffen besser und schneller zu verstehen. Die Ergebnisse des arXiv-Manuskripts wurden noch nicht von unabhängigen Experten geprüft.
„Diese neue Arbeit präsentiert den Quantencomputer als Tool, um molekulare Strukturen aufzudecken, nicht nur in der NMR, sondern in der Zukunft vielleicht auch in der Quantensensorik“, sagt Michel Devoret während einer Vorab-Präsentation der Ergebnisse. Das Team nutzt den Begriff „Quantum-Scope“, um die Weiterentwicklung von Teleskopen und Mikroskopen anzudeuten.
Devoret gewann kürzlich den Physik-Nobelpreis für die physikalischen Grundlagenexperimente, die heute die Basis für supraleitende Qubits bilden. Dies sind die Bausteine, aus denen Unternehmen wie Google oder auch IBM und das europäische IQM Quantencomputer konstruieren. Devoret ist leitender Wissenschaftler für Quantenhardware bei Google Quantum AI.
Ein echter Quantenvorteil?
Bereits 2019 verkündete ein Forscherteam von Google, mit ihrem damaligen Quantenchip Sycamore einen Quantenvorteil demonstriert zu haben. Der Chip soll ein Problem in wenigen Minuten gelöst haben, für das ein herkömmlicher Supercomputer 10.000 Jahre gebraucht hätte. Kurz darauf wurde dieser Erfolg relativiert, als Forscher einen Weg fanden, die gleiche Rechnung mit einem effizienteren Algorithmus in wenigen Minuten auf einem herkömmlichen Computer zu lösen.
„Dieses Rennen zwischen klassischem und Quantencomputing ist ganz normal. All diese Geschwindigkeits-Vorhersagen sind Momentaufnahmen. Wir haben schon damals erwartet, dass Entwickler klassische Algorithmen beschleunigen“, sagt Hartmut Neven. „Wir erwarten, dass das auch in diesem Fall passieren wird. Aber auch die Quantentechnologie entwickelt sich weiter und die Leistungsfähigkeit von Quantencomputern wird weiter steigen.“
Ausblick
Google zeigt sich optimistisch, innerhalb von fünf Jahren relevante Probleme mithilfe Quantencomputern lösen zu können, die kein klassischer Computer lösen könne. Mit der Entwicklung größerer, fehlerkorrigierter Quantenrechner erwartet das Unternehmen auch, dass mehr reale Anwendungen für Quantencomputer entdeckt werden. Aktuell fokussiere sich das Team darauf, seinen dritten Meilenstein zu erreichen: ein langlebiges, logisches Qubit.
(spa)
Künstliche Intelligenz
Richard Stallman: „Chatbots sind Bullshit-Generatoren“
Bei einem Auftritt an der TU München wirbt Richard Stallman dafür, freie Entscheidungen nicht auf dem Altar möglicher digitaler Bequemlichkeiten zu opfern. Vor rund 400 Zuschauern fordert der Gründer der Free Software Foundation (FSF) Studentinnen und Studenten auf, nur freie Software einzusetzen und zu entwickeln.
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Staaten könnten es sich gar nicht leisten, ihre Souveränität an große Konzerne abzugeben, betont Stallman vor einem vollen Hörsaal. „Das sollten wir bekämpfen. Wir sollten dafür sorgen, dass unsere staatlichen Institutionen souverän bleiben.“ Die Stadt München werde mit der Abkehr vom freien LiMux ihrer Verantwortung für die Unabhängigkeit der Verwaltung nicht gerecht.
Der 72-Jährige, der mit dem freien Texteditor GNU Emacs und den für die „vier Freiheiten“ des Programmierens essenziellen Lizenzmodellen den Weg für GNU/Linux ebnete, tourt aktuell durch Europa. In München gastierte er an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Technischen Universität, wo zwar viel freie Software für den Eigenbedarf entsteht, zugleich aber auch proprietäre Programme wie Microsoft 365 weiter gefördert werden.
Kompromisslosigkeit, bitte!
„Vielleicht werden Sie von Ihrer Universität aufgefordert, nicht-freie Software zu nutzen. Lehnen Sie das ab“, forderte Stallman in der ihm eigenen radikalen Art. Wo proprietäre Software für Prüfungen notwendig sei, sollten die Universitäten gefordert werden, eigene Systeme anzubieten.
Bei proprietären Konferenzsystemen solle man sich um Proxying- oder Gateway-Lösungen bemühen. „Finden Sie jemanden, der Sie über seine Verbindung mit in die Konferenz holt“, meint Stallman.
„Nicht-freie Software erzeugt Monopole und sorgt dafür, dass Millionen von Nutzern nicht von einem Wettbewerb profitieren können“, mahnt Stallman. Die Free Software Foundation, die die Freiheit für den User – den ganz normalen und den Entwickler – hochhalte, sei kapitalistisch im besten Sinn: „Sozialismus sowjetischer Machart finden Sie bei den Big-Tech-Unternehmen.“
Libre Phone, Libre LLM?
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Stallman gibt sich vorsichtig optimistisch, was freie Alternativen etwa für Mobilbetriebssysteme oder Large-Language-Modelle (LLMs) anbetrifft. Das kürzlich angekündigte Projekt Libre Phone soll allerdings wie schon sein Vorgänger Replicant auf der Codebasis von „teilfreien“ Android-Derivaten aufbauen. „Wir hoffen, mit Libre Phone Replicant zum Fliegen zu verhelfen“, sagt Stallman.
Googles angekündigte Identifizierungspflicht für App-Entwickler geißelt Stallman als Todesurteil für freie Apps in der App-Store-Alternative F-Droid. Offenbar traut Stallman den Beteuerungen von Google nicht, dass Sideloading für Apps erhalten bleibe.
Auch bei Künstlicher Intelligenz (KI) will die FSF-Community Kriterien für freie Alternativen entwickeln. Man stehe kurz vor einer Veröffentlichung, kündigt Stallman an. Zugleich appelliert er an das Münchner-Publikum, klar zu differenzieren zwischen Machine Learning und Chatbots.
Bullshit-Generatoren
Auf Machine Learning fußende Programme könnten intelligent sein, in einem beschränkten Bereich, und bestimmte Aufgaben so gut wie Menschen erledigen. Chatbots seien dagegen lediglich „Bullshit-Generatoren“, die künstlich „Äußerungen bar jeglicher Achtung für die Wahrheit“ erzeugten.
Mehrfach wurde der FSF-Gründer auf Münchens Rückkehr in die Arme von Microsoft angesprochen. Stallman äußerte dazu die Vermutung, die Stadt habe sich korrumpieren lassen durch Microsofts Zusagen, sein Entwicklungszentrum in der Stadt anzusiedeln. Langfristig gedacht sei das wegen entstehender Abhängigkeiten nicht, meint der Entwickler.
Eher einen Negativtrend konstatiert Stallman bei der Idee, auch die Designs für freie Hardware zu schaffen. Eigene Designs für freie CPU-Boards seien durchaus machbar, selbst designte, freie Chips aber eben viel zu teuer. Damit bleiben die Chips als proprietäre Schranke: „Wir können nicht mal einen freien Compiler für Nvidia-GPUs schreiben, weil wir ihren Befehlssatz nicht kennen.“
Hier gibt es eine Aufzeichnung des Vortrags bei der TU München.
(vbr)
Künstliche Intelligenz
AWS-Ausfall machte vernetzte Matratzen unbrauchbar
Montagmorgen kam es in einem Amazon-Rechenzentrum im US-Staat Virginia zu einer Störung. Schuld waren Probleme mit dem Domain Name System (DNS). Die Auswirkungen der „erhöhten Fehlerraten und Latenzen bei den AWS Services in der US-EAST-1-Region“ waren weltweit zu spüren. Zahlreiche Internet-Dienste ließen sich zeitweise nur eingeschränkt oder gar nicht nutzen. Darunter auch Matratzen.
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Das belegen Beschwerden diverser Kunden der New Yorker Firma Eight Sleep. Sie verkauft unter der Bezeichnung „Pod“ vernetzte Matratzen, die irreführend als „smart“ bezeichnet werden. Diese Schlafunterlagen zeichnen sich durch ihren hohen Preis aus. In Deutschland geht es bei 2.849 Euro für die Matratze los, zuzüglich mindestens 17 Euro für das monatliche „Autopilot“-Abonnement, gerne nimmt Eight Sleep auch 33 Euro monatlich. Dafür erhält der Schläfer statistische Auswertungen, eingebaute Heizung und Kühlung, sowie einen Motor, der bestimmte Bereiche der Matratze verformen kann. Damit können Bettbenutzer im Bett beispielsweise besser sitzen.
Was im Preis bislang nicht inbegriffen ist, ist ein Offline-Modus der Matratze. Als das AWS-Rechenzentrum in Virginia ausfiel, betraf das auch die Matratzen-Server Eight Sleeps. Damit wurde die Steuerapplikation der Matratzen funktionslos. Wer seine Matratze aufgerichtet hatte, konnte sie und damit sich selbst nicht mehr flachlegen. Auch die Kühlung konnte nicht aktiviert werden, womit manchen Müden die Nacht zu heiß wurde.
Gleichermaßen blieb die etwaig aktivierte Matratzenheizung auf dem eingestellten Heizniveau stecken, was ebenfalls Beschwerdepostings in Sozialen Netzen zur Folge hatte. Warum die überhitzten Schlafwilligen ihrer Matratze nicht einfach den Stecker gezogen haben, erklären sie nicht.
Dafür erklärt der Chef der Firma Eight Sleep sein Bedauern und verspricht, rund um die Uhr an einem Offline-Modus arbeiten zu lassen. Die Matratzen-Innovation kennt kein Ende!
(ds)
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