Künstliche Intelligenz
KI-Update kompakt: Grok, ChatGPT, Mistral, DeepL
KI-Chatbot Grok wird nach Musks Eingriffen konservativer
Der KI-Chatbot Grok von xAI wird nach jedem öffentlichen Einwand seines Eigentümers Elon Musk konservativer. Die New York Times stellte 41 standardisierte Fragen und verglich die Antworten über mehrere Monate. Bei wirtschaftlichen und staatsbürgerlichen Themen rückten die Antworten nach rechts, bei sozialen Themen gleichzeitig nach links. Der auffälligste Eingriff erfolgte im Juli, nachdem Grok kurzzeitig Adolf Hitler lobte und den Holocaust verteidigte. Nach dem Update wurde der Chatbot zunächst linker, dann korrigierte xAI erneut in die konservative Richtung.
Die Analyse zeigt: Gezielte Manipulation von Chatbots ist möglich, aber nicht präzise steuerbar. Jede Anpassung nach Musks Kritik veränderte die Antwortrichtung messbar, allerdings nicht immer wie beabsichtigt.
ChatGPT erhält Sicherheitsfunktionen für psychische Krisen
OpenAI stattet ChatGPT mit neuen Schutzfunktionen für Menschen in psychischen Krisen aus. Ein automatisches System erkennt Anzeichen akuter Belastung und leitet Gespräche an spezielle „Reasoning Models“ wie GPT-5-thinking weiter. Diese Modelle wurden mit „Deliberative Alignment“ trainiert: Sie denken länger nach und befolgen Sicherheitsrichtlinien konsistenter.
Eltern können ihre Konten mit denen ihrer Kinder verknüpfen, altersgerechte Regeln festlegen und Benachrichtigungen bei erkannter Belastung erhalten. Die Funktionen kommen innerhalb eines Monats. OpenAI reagiert damit auf mehrere Todesfälle: In Kalifornien nahm sich ein 16-Jähriger das Leben, nachdem ChatGPT in seine Suizidgedanken involviert war. Ein anderer Mann tötete seine Mutter und sich selbst, nachdem der Chatbot seine paranoiden Wahnvorstellungen bestätigt hatte. Über 90 Ärzte aus 30 Ländern beraten OpenAI bei der Entwicklung.
Mistral stattet Le Chat mit Tool-Anbindungen und Gedächtnis aus
Der französische KI-Anbieter Mistral erweitert seine Plattform Le Chat um externe Tool-Anbindungen und eine Gedächtnisfunktion. Über das Model Context Protocol können Nutzer auf mehr als 20 Plattformen zugreifen, darunter Databricks, GitHub, Notion und Jira. Die Schnittstelle ermöglicht komplexe Arbeitsabläufe: Kundenbewertungen in Databricks analysieren, daraus Aufgaben in Asana generieren und Ergebnisse in Box speichern.
Die neue Memory-Funktion speichert relevante Informationen aus vergangenen Chats. Das System merkt sich Präferenzen und berücksichtigt frühere Entscheidungen. Mistral verspricht, nur wichtige Inhalte dauerhaft zu speichern, flüchtige oder sensible Informationen bleiben außen vor. Nutzer können gespeicherte Einträge jederzeit bearbeiten oder löschen. Beide Funktionen stehen allen Le Chat-Nutzern kostenfrei zur Verfügung.
KI identifiziert über 1000 fragwürdige Wissenschaftsmagazine
Informatiker der University of Colorado Boulder haben mit KI-Technik mehr als 1000 problematische Wissenschaftsmagazine aufgespürt. Diese „Raubjournale“ werben gezielt um Forschende außerhalb der USA und Europas und versprechen Veröffentlichung gegen Bezahlung. Die zugesagte Peer-Review findet nicht statt, stattdessen werden PDF-Dateien online gestellt.
Das Team um Daniel Acuña trainierte eine KI anhand geprüfter Fachmagazine und ließ 15.200 Titel untersuchen. Von anfangs 1400 potenziell problematischen Titeln blieben nach manueller Prüfung über 1000 als „zweifelhaft“ eingestufte Magazine übrig. Unter dem Publikationsdruck nehmen Forschende solche Angebote manchmal an. Das Team will sein Prüfwerkzeug für die Forschung freigeben.
DeepL bringt KI-Agenten für Unternehmensaufgaben
DeepL, ein Kölner Übersetzungsanbieter, stellt einen KI-Agenten für Unternehmen vor. Er automatisiert repetitive Aufgaben wie Rechnungsbearbeitung oder Zusammenfassung von Vertriebserkenntnissen. Der Agent arbeitet autonom innerhalb der digitalen Umgebung des Nutzers und lernt aus bisherigen Aufgaben.
Gründer Jaroslaw Kutylowski sieht Vorteile durch DeepLs Sprachkompetenz: KI-Agenten müssen sprachliche Anweisungen exakt umsetzen. Das Unternehmen entwickelt alles im eigenen Haus mit über 1000 Mitarbeitern weltweit. Die Beta-Version ist zunächst für ausgewählte Partner verfügbar, soll aber bald frei zugänglich sein.
Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Studie zeigt: Coding-Agenten scheitern an komplexen Aufgaben
KI-Agenten können noch nicht wie menschliche Entwickler arbeiten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Cornell University, des MIT, Stanford und UC Berkeley. Die Tools bieten zwar echten Mehrwert, scheitern aber an komplexen Coding-Aufgaben.
Probleme bereiten das Verständnis umfangreicher Codebasen, höhere logische Komplexität und langfristige Codequalität. Die Lösung liegt in besserer Kommunikation: KI-Systeme sollten bei unklaren Anweisungen proaktiv nachfragen. So könnten sie Unsicherheiten vermeiden und die Absichten der Entwickler besser erfassen.
ElevenLabs verlängert KI-Soundeffekte auf 30 Sekunden
ElevenLabs, ein KI-Unternehmen zur Sprachgenerierung, hat Version 2 seines Soundeffekt-Modells veröffentlicht. Es erzeugt Geräusche per Textanweisung, die jetzt bis zu 30 Sekunden dauern und sich nahtlos wiederholen können. Nutzer steuern das Modell über die Benutzeroberfläche oder eine API. Die wiederholbaren Effekte sind direkt im hauseigenen Audio-Editor ElevenLabs Studio verfügbar.
(igr)
Künstliche Intelligenz
AI Act: Was im KI-Verhaltenskodex der EU für Anbieter steht
Die europäische KI-Verordnung (KI-VO, englisch AI Act) nimmt nicht nur verbotene und Hochrisiko-KI-Systeme in den Blick, sondern auch Anbieter sogenannter General-Purpose-AI-Modelle (GPAI). Die Pflichten für GPAI gelten seit dem 2. August 2025.
- Der KI-Verhaltenskodex der EU soll die Anforderungen der KI-Verordnung für General-Purpose-AI-Modelle konkretisieren und so den betroffenen Unternehmen die Umsetzung einfacher machen.
- Der Kodex behandelt die drei relevantesten Themen Transparenz, Urheberrechte sowie Sicherheit und Gefahrenabwehr und liefert einige Details zur Umsetzung.
- Neben den Konkretisierungen der Anforderungen enthält die Veröffentlichung auch Hinweise für GPAI-Modelle, insbesondere zum Geltungsbereich der Vorschriften.
- Zwar liefert der Verhaltenskodex konkrete technische Hilfestellungen, in einigen wichtigen Punkten, beispielsweise der Transparenz bei Trainingsdaten, bleibt er jedoch zu vage.
- Das Thema Sanktionen bleibt vollständig ausgespart.
Um die bislang teils vagen Vorgaben des AI Act zu GPAI zu konkretisieren, hat die EU-Kommission pünktlich vor dem Geltungsbeginn der neuen Vorgaben des AI Act einen „General-Purpose AI Code of Practice“ veröffentlicht und ihn am 1. August genehmigt. Dieser Verhaltenskodex soll der Industrie als Orientierungshilfe dienen, um die Anforderungen des AI Act praxisnah umzusetzen.
Christina Kiefer ist Rechtsanwältin und Senior Associate in der Digital Business Unit bei reuschlaw.
Moritz Schneider ist Rechtsanwalt und Associate bei reuschlaw in Saarbrücken. Dort berät er in der Digital Business Unit Unternehmen zu Datenschutz, Cybersicherheit und IT-Recht.
Der Kodex besteht aus konkretisierenden Kapiteln zu den neuen Anforderungen zu Transparenz, Urheberrecht, Sicherheit und Risikomanagement. Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „AI Act: Was im KI-Verhaltenskodex der EU für Anbieter steht“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.
Künstliche Intelligenz
Verbände: 6-GHz-Band muss für WLAN frei sein, um digitale Zukunft zu sichern
Branchenverbände aus der Breitband-, Energie- und Kommunalwirtschaft appellieren an die EU-Kommission und ihr Frequenz-Beratungsgremium, die Radio Spectrum Policy Group (RSPG), das gesamte obere 6-GHz-Band (6425 – 7125 MHz) für die lizenzfreie Nutzung insbesondere durch WLAN freizugeben. Sie betonen, dass dieser Schritt entscheidend sei, um die Vorteile von Glasfasernetzen in vollem Umfang nutzen zu können und die Ziele der EU-Digitalstrategie zu erreichen.
Nur die Zuweisung des gesamten oberen 6-GHz-Bands ermögliche moderne Wi-Fi-Technologien wie Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7, schreiben Breko, BDEW und VKU in einem gemeinsamem Papier zum Entwurf der für eine langfristige Vision für das begehrte Spektrum. Für die volle Leistungsfähigkeit von Wi-Fi 7 seien mindestens ein, idealerweise aber mehrere zusammenhängende 320-MHz-Kanäle erforderlich. Das gesamte 1200-MHz-Spektrum des 6-GHz-Bands (5925 – 7125 MHz) biete die notwendige Bandbreite für diese leistungsstarken, nicht überlappenden Kanäle, geht aus der Position hervor. Eine Fragmentierung des Bands oder eine eingeschränkte Zuweisung würde die Leistung dieser Technologien erheblich beeinträchtigen und den Nutzen von Glasfasernetzen mindern.
Der Datenverbrauch in Deutschland steige jährlich um durchschnittlich 21 Prozent, heißt es weiter. Bereits 2023 seien 98 Prozent des Datenverkehrs über Festnetze übertragen worden. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung stabiler und leistungsfähiger WLAN-Verbindungen. Der Mobilfunk trage dagegen nur zwei Prozent des Datenverkehrs hierzulande, betonen die Verbände in einer Mitteilung. Trotzdem wollten sich große Mobilfunkanbieter sich das wertvolle obere 6-GHz-Band exklusiv für 5G & Co. sichern. Das wäre „unsinnig“: das von dem „handfesten Frequenzstreit“ betroffene Spektrum sei durch seine geringe Reichweite, hohe Übertragungsraten und geringe Gebäudedurchdringung für den Mobilfunk denkbar ungeeignet – für WLAN hingegen umso mehr.
USA, Japan & Co. sind vorgeprescht
Der uneingeschränkte Zugang zum oberen 6-GHz-Band würde laut der Eingabe den infrastrukturbasierten Wettbewerb mit der Deutschen Telekom stärken und Innovationen fördern, ohne zusätzliche regulatorische oder finanzielle Belastungen zu verursachen. Es gehe darum, einen vielfältigen Breitbandmarkt zu fördern. Führende Digitalnationen wie die USA, Japan, Südkorea und Kanada hätten bereits das gesamte 6-GHz-Band für die lizenzfreie Nutzung freigegeben. Die EU riskiere so, bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität zurückzufallen, wenn sie diesem Beispiel nicht folge.
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen und technologischen Vorteilen betonen die Verbände, dass Wi-Fi im Vergleich zu Mobilfunknetzen erhebliche Vorteile für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit biete. Die Förderung von WLAN durch den Zugang zu lizenzfreiem Spektrum würde den Energieverbrauch digitaler Infrastrukturen senken und auch zum Erreichen der Klima- und Umweltziele der EU beitragen.
Schon 2023 ermahnte ein breites Bündnis aus Netzbetreibern, Hardwareherstellern und Verbänden die EU-Staaten im Vorfeld der damaligen Weltfunkkonferenz in Dubai, das gesamte 6-GHz-Band nicht für den Mobilfunk zu reservieren und stattdessen frei für WLAN verfügbar zu machen. Der Netzwerkausrüster Lancom untermauerte diesen Ruf wenig später. Um das volle Potenzial des drahtlosen Internets freizusetzen und global Schritt zu halten, müsse die EU handeln. 2021 ebnete die Kommission bereits den Weg für die lizenzfreie Nutzung des unteren 6-GHz-Bands durch schnelles drahtloses Internet. Dabei handelt es sich um den Bereich zwischen 5945 und 6425 MHz.
(mki)
Künstliche Intelligenz
iPad mit Faltung könnte 2028 erscheinen
Für manchen Nutzer wäre es ein Traum: ein faltbares iPad, das gleichzeitig ein Mac ist. Diese Idee scheint Apple schon seit längerem zu verfolgen, Gerüchte gibt es bereits seit Jahren. Doch nun sieht es danach aus, dass es noch bis mindestens 2028 dauert. Diese Nachricht kommt vom üblicherweise gut informierten Analysten Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Investmenthaus TF International Securities. In einer in dieser Woche erschienenen Notiz an Investoren schreibt er, mit dem Gerät sei im Jahr 2028 zu rechnen.
Ein möglicher Lieferant ist schon bekannt
Einer der Lieferanten von Komponenten ist demnach General Interface Solution (GIS), wo man auch schon an der Vision Pro mitgearbeitet hatte. Sogenanntes Ultra-Thin Glass (UTG) wird die Firma aus Taiwan angeblich in Zusammenarbeit mit Apples Stammlieferanten Corning bauen – wobei GIS für Kantenbehandlung, Zuschnitt, Inspektion und Packaging zuständig sein soll. Kuo bestätigte in seiner Notiz den Termin eines iPhone Foldable für 2026. Es wird zusammen mit dem iPhone 18 im Herbst erwartet, sollte nicht noch etwas dazwischenkommen.
In Sachen iPad Foldable ist Kuo aber wie erwähnt pessimistischer. Zuletzt hatte ein anderer als zuverlässig geltender Analyst, Jeff Pu von GF Securities aus Hongkong, behauptet, Apple werde 2027 damit herauskommen. Schon das war eine Verschiebung, nachdem einige Gerüchteköche gar gehofft hatten, faltbares iPad und faltbares iPhone könnten im Herbst 2026 erscheinen. Auch ein anderer Apple-Beobachter, Mark Gurman von Bloomberg, tippt eher auf 2028 statt auf 2027. Eine Art „gigantisches iPad“, das so groß wie zwei iPad-Pro-Modelle nebeneinander sei, werde geplant.
Kitzlige Glas-Angelegenheit
Laut Kuo bereitet sich GIS darauf vor, sein Backend-Processing für das ultradünne iPad-Foldable-Glas vorzubereiten. Damit könne dann zwischen Ende 2027 und Anfang 2028 geliefert werden. Die Firma spielt eine wichtige Rolle, da UTG sehr bruchanfällig für Mikrorisse ist. Im Gegensatz zu gewöhnlichem Smartphone-Glas ist es bis zu viermal teurer. Sinn ist offensichtlich, das iPad Foldable besonders haltbar zu machen. Erste faltbare Smartphones hatten anfangs mit großen Haltbarkeitsschwierigkeiten gekämpft. Bei einem großen iPad ist das noch ein größeres Thema.
Ob es sich bei dem Gerät nun wirklich um ein iPad oder ein MacBook mit Falt-Bildschirm handelt, bleibt ungewiss. Apple betont stets, beide Produktlinien auseinanderhalten zu wollen, nähert das Design von macOS und iPadOS einander allerdings immer mehr an.
(bsc)
-
Datenschutz & Sicherheitvor 3 Monaten
Geschichten aus dem DSC-Beirat: Einreisebeschränkungen und Zugriffsschranken
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Wochen
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Metal Gear Solid Δ: Snake Eater: Ein Multiplayer-Modus für Fans von Versteckenspielen
-
Online Marketing & SEOvor 3 Monaten
TikTok trackt CO₂ von Ads – und Mitarbeitende intern mit Ratings
-
Social Mediavor 2 Wochen
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
UX/UI & Webdesignvor 6 Tagen
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Entwicklung & Codevor 2 Wochen
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Digital Business & Startupsvor 2 Monaten
10.000 Euro Tickets? Kann man machen – aber nur mit diesem Trick