Digital Business & Startups
Projektmanagement als Profitmotor in Startups
#Gastbeitrag
Projektmanagement ist nicht bloße Kür, sondern eine Grundlage für gesundes und nachhaltiges Wachstum. Wer Projektmanagement richtig denkt und umsetzt, vermeidet nicht nur Chaos, sondern schafft eine robuste Basis für Skalierbarkeit. Ein Gastbeitrag von Dieter Zibert.

In der dynamischen Welt der Startups herrscht oft die Vorstellung, dass Agilität und Geschwindigkeit durch eine gewisse Form des “organisierten Chaos” am besten erreicht werden. Starre Strukturen und bürokratische Prozesse werden gemieden, um Flexibilität zu wahren. Doch diese Denkweise kann trügerisch sein. Professionelles Projektmanagement wird dabei oft als unnötiger Kostenfaktor oder als Bremsklotz für Innovation missverstanden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Projektmanagement ist in Startups kein Kostentreiber, sondern ein Profitmotor, der echten wirtschaftlichen Mehrwert schafft – gerade wegen begrenzter Ressourcen.
Dieser Fachartikel richtet sich an Gründer, Startup-Teams und Investoren, um aufzuzeigen, wie strategisches Projektmanagement nicht nur Ordnung, sondern nachhaltigen Profit und Skalierbarkeit in Startups fördert.
1. Die Illusion vom “organisierten Chaos”: Warum Projektmanagement für Startups oft unterschätzt wird
Viele Startups starten mit einer enormen Energie und einer Fülle an Ideen. Die Anfangsphase ist geprägt von schnellen Entscheidungen, häufigen Kurskorrekturen und dem Gefühl, dass man sich jederzeit an neue Gegebenheiten anpassen muss. In diesem Umfeld scheint ein detailliertes Projektmanagement auf den ersten Blick überflüssig, ja sogar hinderlich. Man verlässt sich auf die Eigeninitiative der Teammitglieder, auf informelle Kommunikation und auf die Annahme, dass “schon alles irgendwie funktioniert”.
Diese Illusion vom “organisierten Chaos” führt jedoch oft dazu, dass wertvolle Ressourcen verschwendet werden, Projekte sich verzögern und die Skalierbarkeit des Unternehmens leidet. Das Problem ist nicht das Chaos an sich, sondern das Fehlen einer Struktur, die es ermöglicht, aus dem Chaos zielgerichtete Ergebnisse zu generieren.
Dabei muss Projektmanagement keineswegs bürokratisch sein. Es geht nicht darum, jedes Detail zu planen oder starren Regeln zu folgen. Vielmehr geht es darum, klare Leitplanken zu setzen, den Fokus zu schärfen und die Kommunikation zu verbessern, um die knappen Ressourcen optimal zu nutzen und die Umsetzung von Ideen in greifbare Ergebnisse zu beschleunigen. Es ist ein Werkzeug, das Teams dabei unterstützt, trotz Unsicherheiten und dynamischer Anforderungen effektiv zu arbeiten.
2. Typische Herausforderungen in Startups ohne PM-Struktur
Ohne eine funktionierende PM-Struktur stehen Startups vor einer Reihe wiederkehrender Herausforderungen, die ihre Wachstumschancen erheblich beeinträchtigen können:
- Zu viele Ideen, zu wenig Umsetzung: Startups sind Brutstätten für Innovationen. Doch ohne eine klare Priorisierung und Strukturierung der Projekte verpuffen viele gute Ideen im Nichts. Man verzettelt sich in zu vielen Initiativen gleichzeitig, ohne eine davon wirklich zu Ende zu bringen.
- Ressourcen- und Zeitverschwendung: Wenn Verantwortlichkeiten unklar sind und Projekte ohne klare Ziele starten, führt dies zu Redundanzen, Doppelarbeit und unnötigen Schleifen. Wertvolle Arbeitszeit und finanzielle Mittel werden für Projekte aufgewendet, die entweder nicht zum Kernziel beitragen oder nie abgeschlossen werden.
- Fehlender Fokus auf das Wesentliche: In einem Umfeld ohne PM fällt es schwer, sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben zu konzentrieren. Dringendes überlagert Wichtiges, und strategische Projekte geraten ins Hintertreffen, während operative Feuer gelöscht werden.
- Hohe Abhängigkeit von Einzelpersonen: Fehlt eine klare Projektstruktur, hängt der Erfolg oft von einzelnen Schlüsselpersonen ab, die das Wissen und die Fäden in der Hand halten. Fällt eine Person aus, geraten Projekte ins Stocken, und das Unternehmen ist anfällig für Ausfälle.
- Schlechte Skalierbarkeit bei Wachstum oder Investment: Mit zunehmender Mitarbeiterzahl und Komplexität der Projekte stößt das informelle Chaos an seine Grenzen. Investoren sehen in fehlenden Strukturen ein hohes Risiko, da ein skalierbares Geschäftsmodell auch skalierbare Prozesse benötigt. Ohne PM sind Startups nicht in der Lage, ihr Wachstum zu managen.
3. Was ein profitorientiertes Projektmanagement im Startup leisten kann
Ein profitorientiertes Projektmanagement im Startup ist weit mehr als nur die Einhaltung von Zeitplänen. Es ist ein strategisches Instrument, das direkt auf den Unternehmenserfolg einzahlt:
- Klarer Fokus auf wertschöpfende Projekte: Durch systematisches PM werden Projekte nach ihrem potenziellen Wert für das Unternehmen bewertet und priorisiert. Ressourcen fließen in die Initiativen, die den größten Einfluss auf Umsatz, Kundenzufriedenheit oder Marktdurchdringung haben.
- Effizienter Einsatz begrenzter Ressourcen: Jedes Startup kämpft mit knappen Ressourcen – sei es Zeit, Personal oder Budget. PM sorgt dafür, dass diese Ressourcen maximal effizient eingesetzt werden, indem unnötige Aufgaben eliminiert und Prozesse optimiert werden. Das spart Kosten und beschleunigt die Ergebnisse.
- Transparenz für Investoren und Stakeholder: Investoren wollen nicht nur gute Ideen sehen, sondern auch, wie diese umgesetzt werden. Eine transparente Projektübersicht zeigt Fortschritte, Risiken und den effektiven Einsatz von Kapital auf, was das Vertrauen stärkt und zukünftige Finanzierungsrunden erleichtert.
- Schnellere Time-to-Market durch klare Prozesse: Klare Rollen, definierte Arbeitsabläufe und ein strukturiertes Vorgehen beschleunigen die Produktentwicklung und Markteinführung. Weniger Missverständnisse und effizientere Entscheidungswege führen dazu, dass Produkte und Dienstleistungen schneller beim Kunden ankommen.
- Bessere Entscheidungsfindung durch Daten und Struktur: PM liefert datenbasierte Einblicke in den Projektfortschritt, die Ressourcenauslastung und potenzielle Risiken. Diese Informationen ermöglichen es dem Management, fundierte und strategische Entscheidungen zu treffen, statt sich auf Bauchgefühl zu verlassen.
4. Praktische Prinzipien für schlankes, wirkungsvolles PM in Startups
Um diese Vorteile zu nutzen, bedarf es eines schlanken und wirkungsvollen Projektmanagements, das speziell auf die Bedürfnisse von Startups zugeschnitten ist:
- Start lean: Kleine, skalierbare Strukturen statt Overengineering: Beginnen Sie mit einfachen Tools und Prozessen. Überladen Sie Ihr PM nicht mit zu vielen Methoden oder komplexer Software. Wichtig ist, dass die Struktur mit dem Unternehmen mitwachsen kann, ohne zur Last zu werden. Ein Kanban-Board, wöchentliche Stand-ups und klare Verantwortlichkeiten können am Anfang ausreichen.
- Nutzen vor Methodendogma: Was wirklich hilft, bleibt: Es gibt unzählige PM-Methoden (Agile, Scrum, Kanban, Wasserfall etc.). Das Ziel ist nicht, eine Methode perfekt anzuwenden, sondern die Elemente zu finden, die den größten Nutzen für Ihr Startup stiften. Seien Sie pragmatisch und passen Sie die Ansätze an Ihre spezifischen Anforderungen an.
- Fokus auf Tempo, Transparenz und klare Prioritäten: Geschwindigkeit ist entscheidend im Startup. PM sollte Prozesse beschleunigen, nicht verlangsamen. Transparenz über Fortschritte, Herausforderungen und Entscheidungen schafft Vertrauen und ermöglicht schnelle Anpassungen. Klare Prioritäten stellen sicher, dass sich das Team auf die wirklich wichtigen Aufgaben konzentriert.
- Engpassbasiertes Denken aus dem TEMPO-Modell: Ein Kernelement eines profitorientierten PM ist die Identifikation und Beseitigung von Engpässen. Das aus dem Buch “Profitmaschine Projektmanagement” bekannte TEMPO-Modell (Transparenz, Engpass, Modellierung, Planung der Kapazitäten, Optimierung) legt den Fokus darauf, stets den größten Engpass zu identifizieren und zu lösen, der das Projekt oder Unternehmen am stärksten bremst. Dies maximiert den Durchsatz und die Effizienz.
5. Umsetzung: Erste Schritte zu einem profitablen Projektmanagement
Der Einstieg in ein strukturiertes Projektmanagement muss keine Mammutaufgabe sein. Beginnen Sie mit kleinen, wirkungsvollen Schritten:
- Analyse: Wo stehen wir? Was fehlt? Beginnen Sie mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme. Welche Projekte laufen gerade? Wer ist wofür verantwortlich? Wo gibt es Reibungsverluste, Verzögerungen oder Missverständnisse? Identifizieren Sie die größten Schmerzpunkte.
- Quick Wins: Einfache Maßnahmen mit großer Hebelwirkung: Suchen Sie nach Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden können und sofortige Verbesserungen bringen. Das kann die Einführung eines gemeinsamen Tools zur Aufgabenverwaltung sein, wöchentliche Projekt-Updates oder die Einführung eines einfachen Projekt-Kick-off-Meetings.
- Verantwortung klären: Wer entscheidet was? Einer der häufigsten Gründe für Ineffizienz ist unklare Verantwortlichkeit. Definieren Sie für jedes Projekt und jede wichtige Aufgabe eine klare Verantwortlichkeit (z.B. nach dem RACI-Modell: Responsible, Accountable, Consulted, Informed).
- Projektportfolios aufstellen und priorisieren: Sammeln Sie alle laufenden und geplanten Initiativen in einem zentralen Projektportfolio. Bewerten Sie diese Projekte nach strategischer Relevanz, Aufwand und potenzieller Wirkung. Priorisieren Sie die wichtigsten Projekte und setzen Sie den Fokus des Teams darauf.
- Rollen klären: Projektverantwortung statt “jeder macht alles”: Auch in kleinen Teams ist es hilfreich, klare Rollen und Verantwortlichkeiten für Projekte zu definieren. Wer ist der Projektleiter oder die Projektverantwortliche? Wer sind die Stakeholder? Wer muss informiert werden? Dies vermeidet Verwechslungen und stellt sicher, dass sich jemand um den Fortschritt kümmert.
6. Fazit: Projektmanagement als Frühindikator für Erfolg
Projektmanagement ist im Startup nicht bloße Kür, sondern eine Grundlage für gesundes und nachhaltiges Wachstum. Wer Projektmanagement im Startup richtig denkt und umsetzt, vermeidet nicht nur Chaos, sondern schafft eine robuste Basis für Skalierbarkeit, steigert die Effizienz und maximiert letztendlich den Profit. Es ist ein Frühindikator für Erfolg, denn ein Startup, das seine Projekte effektiv managen kann, zeigt, dass es in der Lage ist, seine Vision in die Realität umzusetzen.
Für alle, die einen systematischen und pragmatischen Ansatz zur Umsetzung eines profitorientierten Projektmanagements suchen, bietet das Buch “Profitmaschine Projektmanagement” eine pragmatische Anleitung und praktische Werkzeuge, insbesondere das TEMPO-Modell, das speziell darauf ausgelegt ist, Projektmanagement als echten Werttreiber im Unternehmen zu etablieren. Es zeigt, wie man von der Vision zur profitablen Umsetzung gelangt – Schritt für Schritt.
Über den Autor
Dieter Zibert ist erfahrener Projektmanagement-Experte, Buchautor und Unternehmensberater. Mit seiner langjährigen Praxis unterstützt er Unternehmen dabei, Projekte effizienter zu planen, zu steuern und profitabler umzusetzen. Er zeigt auf, wie professionelles Projektmanagement – insbesondere im Kontext eines funktionierenden Multiprojektmanagements nicht nur effizient, sondern auch gewinnbringend umgesetzt werden kann. Weitere Informationen finden Sie unter www.projektmanagementbuch.de
WELCOME TO STARTUPLAND
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OnlyFans: Die 5 größten Meilensteine der Plattform
OnlyFans-Erfolgsgeschichte: Wie 5 Meilensteine die Creator Economy veränderten – und warum jetzt ein 8-Milliarden-Dollar-Exit bevorstehen könnte.

Ein Gastbeitrag von Pauline Schmiechen. Sie berät Unternehmen aus der Adult- Gambling- und Legal-High-Branche. Die ehemalige Softwareentwicklerin betreibt heute die Agentur Kotti Konsulting.
Meine Karriere in der spicy Creator-Economy hat fast zeitgleich mit dem Aufstieg von OnlyFans (kurz: OF) angefangen. Ich habe 2020 selbst eine Creator-Plattform in dieser hochspannenden und hochregulierten „Nische” gegründet – als Female Founder auf Führungsebene und heute auch als Beraterin.
Mich beeindruckte sofort, wie OF genau dort ansetzte, wo traditionelle Plattformen bisher oft versagten. Creator sind mit ihrer Brand, ihrem Community-Building und ihrem Gesicht und Körper unverzichtbares Element für den Erfolg der Produktionen – und haben trotzdem oft den geringsten Anteil verdient.

Hohe Einnahmen für Creator
OF hat dieses Ungleichgewicht mutig auf den Kopf gestellt: 80 Prozent der Einnahmen bleiben laut OF bei den Creatoren und Creatorinnen, die restlichen 20 Prozent behält die Plattform. Dafür müssen sich die Creator allerdings auch ganz alleine um Marketing und Brandbuilding kümmern. OF liefert lediglich das technologische Fundament.
Diese klare, Creator-First Arbeitsteilung hat dem Webseitenbetreiber gereicht, um seit der Gründung 2016 schnell schwarze Zahlen zu schreiben und seitdem komplett ohne Venture Capital auszukommen. Schnell in die Gewinnzone zu kommen, ist in unserer Branche überlebenswichtig, denn open-minded Investoren gibt es immer noch so selten wie Unicorns.
OnlyFans in Zahlen
2024 verzeichnete OF nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von 7,2 Milliarden Dollar (6,6 Milliarden Dollar im Vorjahr) – und das bei einem kleinen Team aus nur 42 Vollzeitmitarbeitern. Von den Einnahmen seien 5,8 Milliarden Dollar an die Creator gegangen.
Und auch auf diese Zahlen lohnt sich ein Blick. Die Valuation Data Platform namens Multiples zeigt: Im Jahr 2024 hat OF mit 37,6 Millionen Dollar Revenue pro Mitarbeiter selbst die großen Tech-Giganten um NVIDIA (3,6 Millionen Dollar Revenue pro Mitarbeiter), Apple (2,4 Millionen Dollar Revenue pro Mitarbeiter) und Meta (2,2 Millionen Dollar Revenue pro Mitarbeiter) weit hinter sich gelassen.
Kein Wunder also, dass derzeit ein möglicher 8‑Milliarden-Dollar-Exit im Raum steht.
5 Meilensteine von OnlyFans
Mit diesem Innovativen und beispiellos erfolgreichen Ansatz ist OF zu einem wegweisenden Präzedenzfall für die Creator Economy geworden – weil die Platform Mainstream- und Erwachsenenunterhaltung, Intimität und Technologie so klug und vor allem so fair wie noch nie kombiniert.
Hier sind 5 Meilensteine, die aus meiner Sicht die Geschichte dieses einzigartigen, europäischen Unicorns am stärksten geprägt haben:
1. Leonid Radvinsky setzt strategische Standards
Ende 2018 wurden etwa 75 Prozent der Anteile an OF durch Leonid Radvinsky übernommen. Heute is OF fest als professionelle, skalierbare Plattform der Creator Economy verankert. Der ukrainische Milliardär war davor nur Insidern bekannt, vor allem durch seine internationale Creator Plattform, die Webcamseite “MyFreeCams”.
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Nach der Übernahme von OF legte er einen noch stärkeren Fokus auf die konsequente Monetarisierung von Erwachseneninhalten. Zuletzt erhielt Radvinsky eine dreistellige Dividende in Höhe von 701 Millionen Dollar ausgezahlt.
2. Popkultur‑Turbo: Beyoncé & Lockdown
Im April 2020, während der Corona-Lockdowns und kurz nach der Übernahme, explodierten die Nutzerzahlen: Ein Plus von 75 Prozent zwischen März und April, befeuert unter anderem durch den Satz in Megan Thee Stallions’ „Savage Remix“ von Beyoncé:
„On that Demon Time, she might start an OF.“
Binnen 24 Stunden hatte der Traffic laut dem CEO von OF noch einmal ein Plus von 15 Prozent hingelegt – ein lehrbuchartiger Fall von Popkultur und Viralität.
3. Rekorde & Regulierung durch Bella Thorne und Bhad Bhabie
August 2020: Bella Thorne verdient 1 Million Dollar innerhalb von 24 Stunden nach Launch ihres OF Channels. Sie versprach Nudes für 200 Dollar, Fans bekamen jedoch Fotos in Unterwäsche. Dieses Verhalten wurde von vielen Fans als Täuschung wahrgenommen und führte zu massiven Retouren, sogenannten Chargebacks, dessen Rückabwicklung über die Zahlungsdienstanbieter für Plattformen schnell sehr teuer werden können.
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OF reagierte darauf und führte Limits hinsichtlich Pay-Per-View-Inhalten ein von maximal 50 Dollar und Spenden von maximal 100 Dollar ein.
Ein Jahr später wurde dieser astronomische Rekord auch mit den neuen Limits wieder gebrochen. Im April 2021 verdiente die amerikanische Social-Media Persönlichkeit und Rapperin, Bhad Bhabie, 1 Million Dollar in nur sechs Stunden. Inzwischen soll sie sogar insgesamt 75 Millionen Dollar über OF eingenommen haben.
4. Kurrzeitverbot von expliziten Inhalten und das Machtspiel der Community
Am 19. August 2021 kündigte OF ein Verbot expliziter sexueller Inhalte an – laut eigener Aussage wegen Banken- und Zahlungsdienstleister-Druck (dies ist ein durchaus gängiges Problem). Andere direkte Wettbewerber, wie zum Beispiel Fansly verzeichneten daraufhin bis zu 1000 Prozent mehr Anmeldungen und ließ deren Server unter dem Ansturm deshalb sogar kurzzeitig zusammenbrachen. Nach lediglich sechs Tagen mit viel öffentlicher Gegenwehr wurde die Entscheidung zurückgenommen. Der Vertrauensverlust war aber so groß, dass er die perfekte Grundlage für den anhaltenden Erfolg der vielen Nachahmer bildete (u.a Fansly, LoyalFans, Fanvue).
5. Erfolg durch Female Leadership
Ab Dezember 2021, also kurz nach dem Kurzzeitverbot von expliziten Inhalten, wurde Amrapali Gan zum CEO ernannt, gefolgt von Keily Blair im Juli 2023. Sie ist promovierte Juristin und erfahrene Führungskraft. Beide machten OF mit Mut und Weitsicht zur globalen Weltmarke, setzten auf neue Standards bei Compliance, Diversität und langfristige Skalierung in enger Zusammenarbeit mit den Zahlungsdienstanbietern und Content Creatorn.
Die Plattform wächst also weiter, während der 8-Milliarden-Dollar‑Exit an eine amerikanische Investorengruppe rund um die kalifornische “Forest Road Company” seit Mitte dieses Jahres im Raum steht.
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Digital Business & Startups
5 millionenschwere Investments, die Lust auf mehr machen
#DealMonitor
Magerere Investment-Bilanz für den August: Im vergangenen Monat zählten wir gerade einmal 5 zweistellige bzw. dreistellige Millioneninvestments bei denen rund 315 Millionen Euro bewegt wurden. Darunter Ortivity, Stark und Plancraft.

Unser Investmentrückblick auf den August 2025: Auch im vergangenen Monat konnten einige Startups, Scaleups und Grownups wieder üppige Millionenbeträge einsammeln. Manche dieser Unternehmen kennt in der Startup-Szene quasi jeder, andere wiederum fliegen trotz bekannter Investoren und millionenschwerer Investmentbeträge weiter unter dem Szene-Radar. Hier die größten Finanzierungsrunden der vergangenen Wochen, es geht dabei um rund 315 Millionen Euro.
Ortivity
+++ Der Schweizer Private-Equity-Investor Unigestion “sowie ausgewählte neue Apheon-Investoren” investieren 200 Millionen Euro in Ortivity. Mehr über Ortivity
Stark
+++ Sequoia Capital und Co. investieren 62 Millionen US-Dollar in Stark Defense. Die Bewertung liegt bei rund 500 Millionen Dollar. Mehr über Stark
Plancraft
+++ Der bekannte Investor Headline sowie die Altinvestoren Creandum, High-Tech Gründerfonds (HTGF) und xdeck investieren im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde 38 Millionen Euro in Plancraft. Mehr über Plancraft
Tanso
+++ Der niederländische B2B-Software-Investor henQ und Fortino Capital aus Belgien sowie die Altinvestoren Capnamic und UVC Partners investieren 12 Millionen Euro in Tanso. Mehr über Tanso
NorcSi
+++ Millennium Venture Capital, bmp Ventures und European Battery Research Institute investieren 10,7 Millionen Euro in NorcSi. Mehr über NorcSi
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Revolut ist jetzt 75 Milliarden Dollar wert – 30 Milliarden mehr als 2024
Das wertvollste Fintech Großbritanniens erlaubt Angestellten, bis zu 20 Prozent ihrer Anteile zu verkaufen – zu einem satten Wert.

Mitarbeiter der britischen Neobank Revolut stehen vor einem satten Zahltag: Das wertvollste Fintech Großbritanniens erlaubt Angestellten, bis zu 20 Prozent ihrer Anteile zu verkaufen – und zwar auf Basis einer Firmenbewertung von 75 Milliarden Dollar (64 Milliarden Euro). Das berichtet die Financial Times.
Damit reagiert Revolut auf starkes Investoreninteresse – mit dem Verkauf soll Platz geschaffen werden. Schon im Sommer war bekannt geworden, dass das Fintech frisches Kapital zu einer sogenannten „blended valuation“ von 65 Milliarden Dollar (etwa 55 Milliarden Euro) einsammelt – ein höherer Wert für neue Investoren, ein niedrigerer für Altaktionäre.
Von 33 auf 75 Milliarden in vier Jahren
Der neue Schritt zeigt, wie stark Revolut gewachsen ist:
- 2021 lag die Bewertung nach einer Runde mit SoftBank und Tiger Global noch bei 33 Milliarden Dollar (ca. 28 Milliarden Euro).
- 2024 konnten Angestellte ihre Anteile bereits zu 45 Milliarden Dollar (ca. 38 Milliarden Euro) verkaufen.
- Nun folgt der nächste Sprung auf 75 Milliarden Dollar (ca. 64 Milliarden Euro).
Expansion in den USA im Blick
Das Fintech, das weltweit über 50 Millionen Kunden zählt, will mit dem frischen Kapital vor allem seine internationale Expansion beschleunigen, schreibt die Financial Times. Revolut prüfe derzeit den Kauf einer nationalen Bank in den USA.
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