Künstliche Intelligenz
Nuki Smart Lock Pro 5.0 im Test: schnell, kompakt und mit Matter
Das neue Nuki Smart Lock Pro hat einen schnellen Motor, Matter über Thread, WLAN, einen integrierten Akku und ein neues Design. Reicht das gegen Tedee und Co.?
Alles neu: Das Nuki Smart Lock Pro 5.0 setzt im Vergleich zum Vorgänger Pro 4.0 (Testbericht) auf einen komplett neuen bürstenlosen Motor, ein viel kompakteres Design und einen fest eingebauten Akku. Es integriert sich per Matter über Thread ins Smart Home, außerdem per WLAN – jetzt direkt ohne Bridge. Drei Geschwindigkeitsmodi sollen die Wahl zwischen Tempo und leisem Betrieb erlauben. Über eine App ist alles übersichtlich steuerbar. Hinzu kommt neues Zubehör wie das Keypad 2 mit Fingerabdrucksensor. Alternativ funktioniert auch das bekannte Equipment wie Door Sensor oder das Keypad 1 ohne Fingerabdrucksensor weiter. Und es geht sogar noch kompakter, nämlich mit dem Smart Lock Ultra. Das verlangt dafür aber auch zwingend einen neuen Zylinder, was beim Nuki Smart Lock Pro 5.0 nicht nötig ist.
Design und Verarbeitung
Die Gehäuse von Smart Lock Pro 5.0 und Ultra sind abgesehen von der Länge identisch: gebürstetes Aluminium statt Kunststoff vorn, LED-Ring auf der Front und schmale, wechselbare Adapterringe in Schwarz und Weiß hinten. Damit können Nutzer das clevere Schloss zumindest teilweise an die Farbe ihrer Tür anpassen. Der Druckknopf im Zentrum bietet haptisches Feedback, der LED-Ring ist stylish. Optisch sind Smart Lock Pro und Ultra echte Hingucker, Materialwahl und Design schick und edel. Fingerabdrücke fallen durch die gebürstete Oberfläche kaum auf, und die Verarbeitung ist hervorragend. Das Nuki Smart Lock Pro 5.0 wirkt „rocksolid“, wie man auf Neudeutsch zu sagen pflegt.
Einziger optischer Unterschied der beiden Nuki-Modelle. Beide haben zwar einen Durchmesser von 57 mm. In der Länge misst das Ultra aber 58 statt 70 mm und ist damit rund 12 mm kürzer als das Pro. Dafür kommt das Ultra zwingend mit einem neuen modularen, nach SKG-3-zertifizierten Sicherheitszylinder. Das ist toll, wenn man kein Problem mit dem Wechsel des Zylinders hat, aber unpraktisch bei kompletten Schließanlagen. Hier kommt das Pro-Modell ins Spiel. Denn das ist als Retrofit, also zum Nachrüsten, konstruiert und erlaubt die Weiternutzung des bestehenden Schließzylinders. Dabei umschließt es den vorhandenen Wohnungsschlüssel innen auf der Tür. Bei Bedarf dreht der Motor des Schlosses den Schlüssel zum Öffnen oder Schließen in die gewünschte Position.
In jedem Fall sind beide Schlösser im Vergleich zur alten, deutlich größeren Bauform, die auch das aktuelle Nuki Go nutzt, geradezu grazil. Denn der große Kasten, der zuvor unter dem runden Drehmechanismus an der Oberseite hing, entfällt jetzt ganz. Grund ist der jetzt in den Knauf integrierte, nicht mehr ohne Weiteres wechselbare Akku. Das macht auch Konkurrent Tedee so. Das Tedee Go 2 ist bei ähnlicher Größe wie das Nuki Pro allerdings schlichter und setzt standardmäßig auf Kunststoff. Die Variante aus Aluminium ist etwas teurer. Das Tedee Pro ist im Durchmesser noch kleiner und sogar etwas kürzer als sein Gegenstück Nuki Ultra. Es setzt ebenfalls auf viel Metall und wirkt ähnlich hochwertig.
Installation und App
Die Montage des Pro 5.0 erfolgt ohne Bohren auf der Innenseite der Tür. Das Schloss kann entsprechend rückstandslos zurückgebaut werden und eignet sich daher auch für Mietwohnungen. Nuki legt zwei Montageplatten bei: Eine verfügt über ein Klebe-Pad für Türen ohne ausreichenden Zylinderüberstand, die andere wird an Zylindern verschraubt, die mindestens 3 mm aus dem Türblatt herausstehen. Wir haben frühere Modelle geklebt und selbst nach Jahren keine Probleme mit der Haltbarkeit dieser Installation gehabt. Das neue Modell haben wir stattdessen per Schraubmethode eingerichtet. Dabei wird die Montageplatte mit drei winzigen Inbus-Schrauben am Zylinder befestigt. Ein passendes Werkzeug liegt bei. Tipp: Wer im Notfall immer noch von außen mit einem Schlüssel aufsperren können will, sollte darauf achten, einen Zylinder mit Not- und Gefahrenfunktion zu verwenden. Andernfalls ist das Schloss gegen Aufsperren von außen blockiert.
Die App ist optisch schlicht gehalten, aber dadurch wirkt sie edel und ist übersichtlich. Einen Account oder gar die Preisgabe persönlicher Daten verlangt Nuki nicht. Die Software führt in Einzelschritten durch Installation und Kalibrierung und bietet auch später unzählige Einstellungsmöglichkeiten. Der Nutzer hat so etwa die Wahl zwischen drei Geschwindigkeitsstufen: Gentle, Standard und Insane. Zudem lassen sich Zugriffsrechte für bis zu 200 Personen vergeben, zeitlich begrenzen und wieder entziehen. Ein Aktivitätenprotokoll dokumentiert jeden Öffnungs- oder Schließvorgang und führt die entsprechenden Nutzer auf. Es gibt außerdem einen Nachtmodus, Zeitsteuerung, Auto-Lock und Auto-Unlock und noch einiges an weiteren Features.
Das Smart Lock Pro 5.0 bindet sich auf Wunsch per Matter über Thread in gängige Smart-Home-Plattformen ein und besitzt darüber hinaus integriertes WLAN. Damit ist jetzt Fernzugriff ohne die früher benötigte separate Bridge möglich. Neben Google Home, Apple Home und Amazon Alexa unterstützt es auch MQTT, etwa für den Home Assistant (Testbericht). Das Ultra bietet dieselbe Protokollvielfalt. Bei Tedee verbinden sich die Schlösser aktuell zunächst über Bluetooth, Fernzugriff und Integrationen erfordern die separat angebotene Bridge. Eine native Matter-Unterstützung nennt der Hersteller für Go beziehungsweise Go 2 nicht, Apple Home wird beim Go 2 explizit verneint.
Im Alltag
Nuki Smart Lock Pro 5.0 und Ultra verwenden einen neuen bürstenlosen Motor. Damit öffnen und schließen die Schlösser nicht nur schneller, sondern sind auch kräftiger. Gerade bei älteren Türen oder solchen mit zusätzlichen Sicherheits-Schließmechanismen kann das wichtig werden. Ältere Modelle waren hier gern zu schwach. Das Pro 5.0 bietet drei Modi. „Insane“ priorisiert Tempo, „Standard“ soll einen Kompromiss aus Geschwindigkeit und Lautstärke darstellen und ist voreingestellt, „Gentle“ reduziert die Lautstärke. Das Problem: Laut sind alle drei Einstellungen. Bei gleichem Abstand und Winkel konnten wir Maximalausschläge auf schnellster Einstellung von 60 Dezibel messen, 58 Dezibel in der mittleren und 57 Dezibel in der „Gentle“-Einstellung. Dafür sind Nuki Pro und Ultra aber auch schneller als alle anderen aktuellen Smart Locks auf dem Markt.
An unserer Testtür benötigte das Pro kaum mehr als eine Sekunde, um im „Insane“-Modus eine doppelt verschlossene Tür zu öffnen. „Standard“ liegt bei unter zwei Sekunden, „Gentle“ bei rund 3,5 Sekunden. Selbst das ist schneller als die Konkurrenz. Der subjektive Geräuscheindruck ist dabei allerdings fast identisch, das kratzige Geräusch des Motors bleibt deutlich hörbar. Selbst der „Gentle“-Modus, der im Nachtmodus automatisch aktiviert wird, ist immer noch recht laut und benötigt noch dazu deutlich länger. Zudem ist das Aufreißen der Türfalle („Aufziehen“ wäre eine Untertreibung) im Anschluss an die Öffnung noch einmal deutlich durch ein lautes „Klack-Geräusch“ zu hören. Das Ultra verhält sich praktisch identisch. Die Lautstärke kann gerade in Mehrfamilienhäusern grenzwertig sein, weil diese Geräuschkulisse in chronisch hallenden Gemeinschaftsfluren gefühlt noch verstärkt werden dürfte.
Die Zuverlässigkeit stellte das Nuki Smart Lock Pro 5.0 eindrucksvoll unter Beweis. Fehler gab es während des Betriebs nicht, sogar Auto-Unlock per Geofencing funktionierte mehrere Wochen verlässlich. Tendenziell wird die Tür sogar etwas zu früh aufgeschlossen, allerdings kann es auch an zu vielen unterschiedlichen Annäherungsmethoden (Auto, Rad, zu Fuß) während der Lernphase gelegen haben. Für unseren Geschmack gilt hier aber: Lieber einige Sekunden zu früh, als vor der Haustür mit vollen Händen warten zu müssen. Außerhalb der Bluetooth-Reichweite des Smartphones wird Auto-Unlock übrigens nicht ausgelöst, eine gewisse Nähe zur Tür ist also Voraussetzung. Die Tür kann also nicht aus Versehen aufgesperrt werden, wenn sich der Nutzer am anderen Ende der Stadt aufhält. Außerdem praktisch: Diese Funktion lässt sich zeitlich einschränken, wird im Nachtmodus automatisch deaktiviert und kann pro Nutzer definiert werden.
Das Ereignisprotokoll hilft bei der Nachverfolgung, wer wann geöffnet hat. Temporäre Zugänge für Handwerker oder Gäste lassen sich minutengenau definieren. Ultra und Pro 5.0 liefern hier dieselbe Funktionstiefe. Tipp: In der App gibt es den Menüpunkt „Sperrweg optimieren“. Damit kann man das Schloss dazu bringen, überflüssige Drehungen nach dem Abschließen zu unterlassen, und so noch mehr Geschwindigkeit und weniger Stromverbrauch erreichen.
In die Smarthome-Praxis fügt sich das Pro ohne Zusatz-Hardware ein. Matter über Thread reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Ökosystemen und spart Energie, MQTT vereinfacht Automationen in Eigenregie. Wer Home Assistant nutzt, kann das Pro wahlweise per Matter, lokaler WLAN-API oder MQTT integrieren. Damit ist das Pro 5.0 flexibler als die meisten Retrofit-Modelle. Tedee Go deckt mit Bridge gängige Plattformen ab, die Tiefe der lokalen Integrationen reicht jedoch nicht an MQTT-Set-ups heran.
Akku
Das Nuki Smart Lock Pro 5.0 nutzt einen fest eingebauten Akku, der direkt an der Tür über ein magnetisches Kabel geladen werden kann. Dabei setzt der Hersteller auf einen proprietären, runden Anschluss. Die magnetische Auslegung ist klasse, da so Schloss und Kabel beim Laden nicht beschädigt werden können, sollte aus Versehen die Tür währenddessen benutzt werden. Stattdessen löst sich dann einfach die Magnetverbindung. Schade nur, dass Nuki hier nicht auf einen Standardstecker setzt. Tedee bietet etwa für den Magnetanschluss einen Adapter von USB‑C im Schloss auf den eigenen, proprietären Anschluss an.
Eine Powerbank reicht zum Laden. Wer nicht direkt an der Tür laden kann oder möchte, entfernt das Schloss mit nur einem Handgriff und lädt in der Nähe einer Steckdose mit einem einfachen Handy-Ladegerät. Nuki nennt eine durchschnittliche Ladezeit von etwa zwei Stunden von komplett leer auf voll. Die Laufzeit des eingebauten Akkus hängt von der verwendeten Funktechnik ab. Laut Hersteller soll eine Akkuladung ohne Fernzugriff für rund 7 bis 9 Monate reichen, mit Matter über Thread etwa 5 bis 7 Monate und über WLAN etwa 4 bis 6 Monate. Das Ultra setzt ebenfalls auf einen integrierten Akku mit identischer Ladelogik und vergleichbaren Laufzeiten.
Der Grund für die unterschiedlichen Angaben ist klar: Eine instabile WLAN-Verbindung weckt das Schloss häufiger zur Neuverbindung auf und verkürzt so die Laufzeit. Thread ist effizienter als WLAN und daher in vielen Set-ups die bessere Wahl. Die App informiert, wenn die Restladung unter 20 Prozent fällt.
Preis: Was kostet das Nuki Smart Lock Pro 5.0?
Die unverbindliche Preisempfehlung für das Nuki Smart Lock Pro 5.0 in Deutschland liegt bei 269 Euro. Das entspricht nahezu dem Straßenpreis laut Geizhals.de (Stand: 09.2025). Das Smart Lock Ultra liegt bei 349 Euro in der UVP und ist ebenfalls kaum günstiger zu bekommen. Aktuell bietet Tink das Nuki Smart Lock Pro 5.0 inklusive Keypad 2.0 für 359 Euro an.
Beim Tedee Go 2 nennt der Hersteller 149 Euro für die Variante mit Plastikabdeckung und 169 Euro für das Alu-Modell, das Tedee Pro kostet 399 Euro in der UVP. Bei Drittanbietern liegen die beiden Tedee-Modelle mit 124 und 280 Euro deutlich niedriger. Im Bundle mit Bridge und Keypad bietet Tink das Tedee Go 2 in Aluminium für 300 Euro an und die Plastik-Variante gibt es für 270 Euro. Wer eine Smart-Home-Anbindung nicht benötigt, kann auch zum Set mit Tedee Go 2 und Keypad Pro für 220 Euro greifen, knapp 140 Euro günstiger als das Nuki Smart Lock Pro 5.0.
Fazit
Das Nuki Smart Lock Pro 5.0 ist – zusammen mit dem Ultra – das aktuell schnellste Smart Lock auf dem Markt. Zudem ist es top-schick, hochwertig verarbeitet, zuverlässig und bietet eine tolle App-Steuerung. Eine zusätzliche Bridge ist weder für die WLAN- noch für die Matter-Einbindung nötig, und das Pro erlaubt darüber hinaus die Weiterverwendung des eigenen Schließzylinders – perfekt bei Nutzung eines Schließsystems, etwa in einer Eigentumswohnanlage. Der Akku ist zudem je nach Nutzungsart und Häufigkeit ausdauernd genug, um nicht ständig Angst haben zu müssen, vor verschlossener Tür stehenzubleiben.
Das größte Problem ist wie bei älteren Nuki-Modellen die hohe Lautstärke. Keine der drei Geschwindigkeiten ist wirklich leise. Sind Schlaf- oder Kinderzimmer zu nah an der Tür, könnte das Probleme bereiten und vielleicht sogar ein Dealbreaker sein. Gleiches gilt für eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, in der sich Nachbarn gestört fühlen könnten. Deutlich leiser sind die Schlösser von Tedee, dafür aber auch etwas langsamer.
Künstliche Intelligenz
KYAML: Kubernetes 1.34 bekommt neues Datenformat
Version 1.34 des Container-Orchestrators Kubernetes ist erschienen. Die am heißesten diskutierte Neuerung trägt den Namen KYAML, eine Wortneuschöpfung aus Kubernetes und YAML.
KYAML ist ein neuer Dialekt des Datenformats YAML, in dem Kubernetes-Objekte üblicherweise beschrieben werden. KYAML soll Probleme mit YAML abstellen, ohne komplett bei null anzufangen. Weniger Fehler bei vollständiger Abwärtskompatibilität, so das Ziel.
In klassischem YAML nutzt man Einrückungen, um die Ebenen verschachtelter Objekte zu kennzeichnen, und der Standard verzichtet zugunsten einfacher Lesbarkeit auf verpflichtende Anführungszeichen rund um Strings – mit teils unerwarteten Folgen. Eine solche Folge ist als Norway-Bug in die Geschichte eingegangen: Eine Webentwicklungsfirma musste mit einer abgestürzten Anwendung kämpfen, nachdem sie auf den norwegischen Markt expandiert war.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „KYAML: Kubernetes 1.34 bekommt neues Datenformat“.
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Künstliche Intelligenz
KI-Update DeepDive: DeepLs Erfolgsrezept gegen KI-Giganten
Der fokussierte Mittelweg
Der Übersetzungsdienst DeepL ist für viele Nutzer seit Jahren ein fester Bestandteil des digitalen Alltags, lange bevor generative KI durch ChatGPT in den Fokus rückte. Das Kölner Unternehmen hat sich dabei eine eigene Nische im Wettbewerb mit den großen Technologiekonzernen erarbeitet. Stefan Mesken, Chief Scientist bei DeepL, erläutert die Strategie des Unternehmens.
Während einige Firmen KI-Produkte auf bestehender Technologie anderer Anbieter aufbauen und andere wie OpenAI „mit Einsatz aller erdenklichen Ressourcen versuchen, die Technologie so schnell und so breit wie möglich voranzupuschen“, wählt DeepL einen Mittelweg, sagt Mesken. „Es erlaubt uns, mit einem Bruchteil des Einsatzes von Ressourcen, klassenbeste Resultate zu erzielen – allerdings spezialisiert auf die tatsächlichen Anwendungen, die wir uns auf die Fahnen schreiben.“
Dieser Ansatz bedeutet, nicht nach einer allgemeinen künstlichen Intelligenz (AGI) zu streben, sondern sich auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer zu konzentrieren. „Das Ziel von DeepL ist nicht unbedingt eine AGI, nein“, bestätigt Mesken. Vielmehr gehe es darum, Produkte zu entwickeln, die ein konkretes Problem lösen. Und ganz offenbar kann man damit auch sehr gut als KI-Unternehmen aus Deutschland bestehen.
Vertikal integriert und nah am Nutzer
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von DeepL ist laut Mesken die Verzahnung von Forschung und Produktentwicklung sowie die Kontrolle über die eigene Technologie. „Wir sind tatsächlich vertikal integriert. Das heißt, von den Daten über die Modelle bis zur Produktentwicklung findet alles bei DeepL statt“, erklärt der Chefwissenschaftler. Die Modelle, die in den Produkten wie dem Übersetzer oder dem Schreibassistenten DeepL Write zum Einsatz kommen, seien reine Eigenentwicklungen.
Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Mehr als 1000 Personen arbeiten inzwischen weltweit bei DeepL, 400 davon etwa in der Forschung. „Wir wollen die besten Köpfe der Welt an Problemen arbeiten lassen, die für unsere Nutzer heute, in einem Jahr und in fünf Jahren den größten möglichen Unterschied machen“, sagt Mesken. Freilich sei die Konkurrenz groß, KI-Experten sind derzeit enorm gefragt. Intern geht es dann immer wieder um die Frage, sind es die kleinen Stellschrauben, an denen man arbeitet oder soll es „der ganz große Wurf sein, für den man ein Prozedere komplett über den Haufen werfen muss“. Die Entscheidung dazu falle unentwegt, immer mit Blick darauf, welches Problem gelöst werden soll.
Feinheiten der Sprache statt starrer Regeln
„Der Versuch, die Welt in Regeln zu fassen, wurde oft unternommen und ist ausnahmslos gescheitert“, stellt Mesken fest. Aktuelle KI-Modelle lernen deshalb anders. Bei DeepL geht es auch nicht darum, Sprache einfach zu übersetzen. Es geht auch um menschliche Vorlieben in einem bestimmten Kontext. „Bevorzugen Menschen die eine Art, etwas zu übersetzen, oder die andere Art? Sollten wir eher mit kurzen, sehr prägnanten Sätzen arbeiten? Ist das Ganze eher etwas ausgeschmückt und indirekter?“
Diese Feinheiten zu verstehen und für den Nutzer steuerbar zu machen, sei eine der großen Herausforderungen. Der Entwicklungsprozess sei dabei nie vollständig planbar. „Am Ende des Tages baut man das beste Modell, das man mit dem Wissen, das man zu dem Zeitpunkt hat, bauen kann, bringt es an möglichst viele Nutzer, sammelt Feedback ein, sowohl intern als auch extern, um herauszufinden, was gut funktioniert und was nicht funktioniert und leitet daraus dann die Forschungsagenda für die nächste Iteration ab.“
Als nächste große Aufgabe sieht Mesken die Übersetzung von gesprochener Sprache. Hier gebe es noch viele Hürden, etwa die Echtzeit-Verarbeitung und die Tatsache, dass man einen einmal begonnenen Satz nicht einfach editieren kann. Gesprochene Sprache sei etwas völlig anderes, als niedergeschriebene Sprache. Sein persönliches Ziel sei es, eine Technologie mitzugestalten, die es ihm ermöglicht, überall in der Welt einfach auf lokalen Märkten mit den Händlern sprechen und sogar verhandeln zu können. Ein Ziel, von dem er glaubt, es erreichen zu können.
(emw)
Künstliche Intelligenz
Tag des offenen Rechenzentrums am 7. November 2025
Unter der seltsamen Abkürzung TdoRZ rief die German Datacenter Association (GDA) 2023 erstmals den Tag des offenen Rechenzentrums aus. 2024 öffneten bereits 26 Rechenzentren in 16 deutschen Städten ihre Türen für Besucher.
Welche Rechenzentren in diesem Jahr dabei sein werden, ist noch nicht bekannt. Wer hinter die Kulissen blicken möchte, sollte sich aber Freitag, 7. November vormerken und in den kommenden Wochen häufiger auf der Website TdoRZ.de vorbeischauen.
2024 waren gleich 11 Rechenzentren am oder beim wichtigsten deutschen Standort Frankfurt dabei, außerdem welche in Berlin, Hamburg, München, Hannover, Augsburg, Mannheim, Heidelberg und Saarwellingen.
Der Eintritt ist zwar kostenlos, allerdings müssen die begrenzten Teilnehmerplätze vorher gebucht werden. Einige Rechenzentren haben hohe Sicherheitsauflagen und verlangen daher eine Registrierung mit Namen und Adresse sowie die Vorlage des Personalausweises.
(ciw)
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