Künstliche Intelligenz
KI-Leak: Apple will 2026 angeblich eine Antwort auf alles haben
Wie gut wird die neue KI-gestützte Siri? Die Antwort auf diese Frage ist Apple trotz der bereits ins Jahr 2024 zurückreichenden Ankündigung bislang schuldig geblieben. Für das längere Warten sollen Nutzer im Frühjahr 2026 allerdings nicht nur mit einer Antwort, sondern ganz vielen entschädigt werden.
World Knowledge Answers – unter diesem Oberbegriff entwickelt Apple angeblich eine KI-gestützte Web-Suchfunktion, berichtet der Bloomberg-Reporter Mark Gurman unter Berufung auf ungenannte Quellen im Unternehmen. Dieses Weltwissen soll sich aus dem Netz und eigenen KI-Funktionen speisen, könnte aber wohl zum Teil auch Ergebnis einer neuen Zusammenarbeit mit Google sein. Neben Siri sei auch eine Integration im Webbrowser Safari und der Systemsuchfunktion Spotlight im Gespräch. Nutzer können Anfragen stellen und bekämen diese dann von der KI zusammengefasst. Das Ganze funktioniere mit Text, Fotos, Videos und lokalen Informationen, heißt es.
Codename „Linwood“
Die „Answer Engine“ sei angeblich ursprünglich in dem Umfang gar nicht geplant gewesen. Apple habe seine Pläne erweitert. Die gesamte Siri-Überarbeitung laufe intern unter den Codenamen „Linwood“ und „LLM Siri“.
Google soll wohl aufgrund besserer Konditionen in den Fokus von Apple gerückt sein. Lange Zeit wurde darüber spekuliert, dass der iPhone-Hersteller den Schulterschluss mit Anthropic suchen könnte, dessen Large Language Model Claude kürzlich erst in einer Beta von Apples Entwicklungsumgebung Xcode 26 Einzug hielt. Aber Anthropic habe seinen Favoritenstatus verloren, weil es mit jährlich 1,5 Milliarden US-Dollar zu viel Geld von Apple wollte, will Gurman erfahren haben.
Perplexity-Kauf vom Tisch
Interessant ist an den neuen Gerüchten auch, dass sie Apple nunmehr als künftigen Wettbewerber von OpenAI und Perplexity darstellen. Mit OpenAI unterhält Apple eine enge Kooperation: Wenn Siri nicht weiterweiß, kann sie Anfragen an ChatGPT weitergeben. Und auch in Apples Bild-KI Image Playground hilft mit den neuen Betriebssystemversionen im Herbst wahlweise OpenAI weiter. Mit Blick auf Perplexity war gar längere Zeit von einer möglichen Übernahme durch Apple die Rede. Google würde freilich durch die Kooperation in Kauf nehmen müssen, dass Apple seinen AI Overviews auch ein wenig Konkurrenz macht.
Apples Bemühungen, im KI-Geschäft besser dazustehen, dürften intern wie extern eine Signalwirkung haben. Extern ist es die Kritik von Nutzern und Rezensenten, dass Apple beim KI-Trend hinterherhinke, die für Unruhe sorgt und im schlimmsten Falle auch Anleger verunsichern könnte. Intern häufen sich die Berichte von Abgängen aus Apples KI-Abteilung. Hier dürften die gezahlten Gehälter zweifellos eine große Rolle spielen. Dennoch versprechen Wettbewerber momentan iauch mehr Renommee und Arbeit an Projekten, die viel weiter sind als Apples.
(mki)
Künstliche Intelligenz
Auf dem Petersplatz: Heiligsprechung von „Gottes Influencer“ am Sonntag
Etwas mehr als 15 Monate nachdem Papst Franziskus dafür die Weichen gestellt hat, wird Papst Leo XIV. am Sonntag mit Carlo Acutis den ersten Menschen der Generation Internet heiligsprechen.
Acutis wurde nur 15 Jahre alt. Er hatte vor seinem Tod im Jahr 2006 eine Website zur Katalogisierung von Wundern der katholischen Kirche erstellt. Als ihm voriges Jahr ein zweites Wunder zugesprochen wurde, war der Weg frei für den zweiten Heiligen, der in diesem Jahrtausend gestorben und denjenigen, der mit Abstand am spätesten geboren ist. Der Sohn aus einer reichen Mailänder Familie wird damit auch der erste Heilige aus der Generation der Millennials – also derer, die zwischen 1980 und 1999 geboren wurden.
„Influencer Gottes“ und „Cyber-Apostel“
Acutis wurde 1991 in London geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend aber in Italien. Schon in jungen Jahren hat er für seine Kirchengemeinde Internetseiten erstellt. Bekannt wurde er aber erst für eine Website zur Dokumentation aller bekannten sogenannten Hostienwunder. Diese ging nur Tage vor seinem Tod online, inzwischen ist sie in mehrere Sprachen übersetzt und umfasst auch andere Inhalte zur katholischen Glaubenslehre.
Anfang Oktober 2006 war Acutis erkrankt, wenige Tage später wurde bei ihm Leukämie festgestellt und nur vier Tage später ist er in Mailand verstorben. Begraben wurde er in Assisi. Seitdem rufen seine Angehörigen dazu auf, zu ihm zu beten, wenn Hilfe benötigt wird.
Zur Heiligsprechung am Sonntag – zusammen mit dem 1925 verstorbenen italienischen Dominikaner Pier Giorgio Frassati – werden auf dem Petersplatz im Vatikan über 100.000 Menschen erwartet. Eigentlich war die Zeremonie bereits für den Sonntag nach Ostern angesetzt. Durch den Tod von Papst Franziskus am Ostermontag dieses Jahres wurden die Termine abgesagt. Jetzt holt sein Nachfolger die Erhebung nach: Der Vatikan legt darauf offensichtlich großen Wert. Die Entscheidung an sich wird dort von niemandem infrage gestellt. In den Verlautbarungen liest sich Acutis‘ Leben wie gemacht dafür, um jüngere Leute wieder an den katholischen Glauben heranzuführen: Die Rede ist von einem „kleinen Computergenie“, einem „Influencer Gottes“, einem „Cyber-Apostel“ und einem „Heiligen unserer Zeit“.
Die sterblichen Überreste des Teenagers liegen in der Wallfahrtskirche Santa Maria Maggiore in Assisi in einem Sarkophag mit Glasscheibe, durch die man hineinschauen kann. Vergangenes Jahr kamen eine Million Menschen dorthin, auch viele Schulklassen. Der tote Junge trägt Jeans und Turnschuhe. In die Hände hat man ihm einen Rosenkranz gelegt. Gesicht und Hände wurden mit Silikon nachmodelliert. Gegenüber steht eine steinerne Bank für Besucher, die länger bleiben wollen. Aber die meisten gehen doch eher schnell vorbei. Fotografieren ist verboten. In den Souvenirgeschäften draußen ist so gut wie alles im Angebot: Jutebeutel, T-Shirts, Medaillons, Anhänger, Rosenkränze, sogar Kühlschrankmagneten. Der Preis für eine Figur in Standardgröße: um die 45 Euro.
Zweifel vom Schulfreund
Selig- und Heiligsprechungen laufen nach einem komplizierten, mehrstufigen Verfahren ab. Dafür wird das Leben der Kandidaten durchleuchtet. Einst begann das frühestens 50 Jahre nach dem Tod. Heute kann es aber sehr viel schneller gehen. In der Regel ist erforderlich, dass dem potenziellen Heiligen ein Wunder zugeschrieben werden kann. Bei Acutis wertete die zuständige Behörde im Vatikan die Heilung eines Kindes aus Brasilien und einer jungen Frau aus Costa Rica in diesem Sinne. Läuft alles nachPlan,n ist Acutis ab Sonntag neben Papst Johannes Paul II. der einzige Heilige der katholischen Kirche, der im 21. Jahrhundert gestorben ist. Zudem ist er dann der einzige, der nach 1926 geboren wurde.
Manchen geht die Heiligwerdung deshalb auch zu schnell. Zudem gibt es bei Acutis Zweifel, ob er tatsächlich so fromm war. Einer seiner besten Schulfreunde, Federico Oldani, erzählte der Wochenzeitung The Economist, dass er mit Carlo kein einziges Mal über Jesus gesprochen habe. Auch den Satz „Die Eucharistie ist meine Autobahn in den Himmel“, der seinem toten Freund nun überall zugeschrieben wird, hörte Oldani nach eigener Aussage nie. Das ändert aber nichts daran, dass viele in Assisi mit Devotionalien zu Acutis längst gutes Geld verdienen, an manchen Tagen sogar mehr als mit solchen zum Heilige Franz von Assisi, der den kleinen Ort weltberühmt gemacht hat.
(mho)
Künstliche Intelligenz
KYAML: Kubernetes 1.34 bekommt neues Datenformat
Version 1.34 des Container-Orchestrators Kubernetes ist erschienen. Die am heißesten diskutierte Neuerung trägt den Namen KYAML, eine Wortneuschöpfung aus Kubernetes und YAML.
KYAML ist ein neuer Dialekt des Datenformats YAML, in dem Kubernetes-Objekte üblicherweise beschrieben werden. KYAML soll Probleme mit YAML abstellen, ohne komplett bei null anzufangen. Weniger Fehler bei vollständiger Abwärtskompatibilität, so das Ziel.
In klassischem YAML nutzt man Einrückungen, um die Ebenen verschachtelter Objekte zu kennzeichnen, und der Standard verzichtet zugunsten einfacher Lesbarkeit auf verpflichtende Anführungszeichen rund um Strings – mit teils unerwarteten Folgen. Eine solche Folge ist als Norway-Bug in die Geschichte eingegangen: Eine Webentwicklungsfirma musste mit einer abgestürzten Anwendung kämpfen, nachdem sie auf den norwegischen Markt expandiert war.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „KYAML: Kubernetes 1.34 bekommt neues Datenformat“.
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Künstliche Intelligenz
KI-Update DeepDive: DeepLs Erfolgsrezept gegen KI-Giganten
Der fokussierte Mittelweg
Der Übersetzungsdienst DeepL ist für viele Nutzer seit Jahren ein fester Bestandteil des digitalen Alltags, lange bevor generative KI durch ChatGPT in den Fokus rückte. Das Kölner Unternehmen hat sich dabei eine eigene Nische im Wettbewerb mit den großen Technologiekonzernen erarbeitet. Stefan Mesken, Chief Scientist bei DeepL, erläutert die Strategie des Unternehmens.
Während einige Firmen KI-Produkte auf bestehender Technologie anderer Anbieter aufbauen und andere wie OpenAI „mit Einsatz aller erdenklichen Ressourcen versuchen, die Technologie so schnell und so breit wie möglich voranzupuschen“, wählt DeepL einen Mittelweg, sagt Mesken. „Es erlaubt uns, mit einem Bruchteil des Einsatzes von Ressourcen, klassenbeste Resultate zu erzielen – allerdings spezialisiert auf die tatsächlichen Anwendungen, die wir uns auf die Fahnen schreiben.“
Dieser Ansatz bedeutet, nicht nach einer allgemeinen künstlichen Intelligenz (AGI) zu streben, sondern sich auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer zu konzentrieren. „Das Ziel von DeepL ist nicht unbedingt eine AGI, nein“, bestätigt Mesken. Vielmehr gehe es darum, Produkte zu entwickeln, die ein konkretes Problem lösen. Und ganz offenbar kann man damit auch sehr gut als KI-Unternehmen aus Deutschland bestehen.
Vertikal integriert und nah am Nutzer
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von DeepL ist laut Mesken die Verzahnung von Forschung und Produktentwicklung sowie die Kontrolle über die eigene Technologie. „Wir sind tatsächlich vertikal integriert. Das heißt, von den Daten über die Modelle bis zur Produktentwicklung findet alles bei DeepL statt“, erklärt der Chefwissenschaftler. Die Modelle, die in den Produkten wie dem Übersetzer oder dem Schreibassistenten DeepL Write zum Einsatz kommen, seien reine Eigenentwicklungen.
Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Mehr als 1000 Personen arbeiten inzwischen weltweit bei DeepL, 400 davon etwa in der Forschung. „Wir wollen die besten Köpfe der Welt an Problemen arbeiten lassen, die für unsere Nutzer heute, in einem Jahr und in fünf Jahren den größten möglichen Unterschied machen“, sagt Mesken. Freilich sei die Konkurrenz groß, KI-Experten sind derzeit enorm gefragt. Intern geht es dann immer wieder um die Frage, sind es die kleinen Stellschrauben, an denen man arbeitet oder soll es „der ganz große Wurf sein, für den man ein Prozedere komplett über den Haufen werfen muss“. Die Entscheidung dazu falle unentwegt, immer mit Blick darauf, welches Problem gelöst werden soll.
Feinheiten der Sprache statt starrer Regeln
„Der Versuch, die Welt in Regeln zu fassen, wurde oft unternommen und ist ausnahmslos gescheitert“, stellt Mesken fest. Aktuelle KI-Modelle lernen deshalb anders. Bei DeepL geht es auch nicht darum, Sprache einfach zu übersetzen. Es geht auch um menschliche Vorlieben in einem bestimmten Kontext. „Bevorzugen Menschen die eine Art, etwas zu übersetzen, oder die andere Art? Sollten wir eher mit kurzen, sehr prägnanten Sätzen arbeiten? Ist das Ganze eher etwas ausgeschmückt und indirekter?“
Diese Feinheiten zu verstehen und für den Nutzer steuerbar zu machen, sei eine der großen Herausforderungen. Der Entwicklungsprozess sei dabei nie vollständig planbar. „Am Ende des Tages baut man das beste Modell, das man mit dem Wissen, das man zu dem Zeitpunkt hat, bauen kann, bringt es an möglichst viele Nutzer, sammelt Feedback ein, sowohl intern als auch extern, um herauszufinden, was gut funktioniert und was nicht funktioniert und leitet daraus dann die Forschungsagenda für die nächste Iteration ab.“
Als nächste große Aufgabe sieht Mesken die Übersetzung von gesprochener Sprache. Hier gebe es noch viele Hürden, etwa die Echtzeit-Verarbeitung und die Tatsache, dass man einen einmal begonnenen Satz nicht einfach editieren kann. Gesprochene Sprache sei etwas völlig anderes, als niedergeschriebene Sprache. Sein persönliches Ziel sei es, eine Technologie mitzugestalten, die es ihm ermöglicht, überall in der Welt einfach auf lokalen Märkten mit den Händlern sprechen und sogar verhandeln zu können. Ein Ziel, von dem er glaubt, es erreichen zu können.
(emw)
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