Künstliche Intelligenz
USA testen moderneres „Doomsday“-Flugzeug Boeing E4-C
Der Rüstungskonzern Sierra Nevada Corporation (SNC) hat im August damit begonnen, erste Testflüge mit dem Nachfolger der fliegenden US-Kommandozentrale E4-B bei nuklearen Auseinandersetzungen durchzuführen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das aktuelle „Doomsday“-Flugzeug Boeing E4-B Nightwatch basiert auf dem Passagierjet Boeing 747-200 und soll im Falle eines Nuklearkriegs die militärische Führung sowie den Einsatz von Nuklearwaffen von theoretisch überall auf der Welt sicherstellen – sofern bodengestützte Kommandostrukturen bereits vernichtet worden sind. Die bisherige Flotte der U.S. Air Force aus vier dieser Flugzeuge stammt noch aus den 70er-Jahren und ist trotz kontinuierlicher Modernisierungsmaßnahmen nicht mehr auf dem neuesten Stand zu halten.
Abgelöst werden soll die Boeing E4-B durch die E4-C. Als Basis für das neue „Doomsday“-Flugzeug dient eine Boeing 747-8, eine verlängerte Version eines herkömmlichen Passagierjets, der bis 2023 von Boeing hergestellt worden ist. Boeing selbst führt den sicherheitssensiblen Umbau gemäß der vom Pentagon gewünschten militärischen Spezifikationen aber nicht aus. Der Luftfahrtkonzern war 2024 aus dem Ausschreibungsverfahren des US-Verteidigungsministeriums wegen Unstimmigkeiten mit der Air Force ausgestiegen. Damit blieb nur noch SNC im Verfahren und erhielt den Zuschlag für den 13 Milliarden US-Dollar schweren Auftrag. Wie viele Flugzeuge umgerüstet werden sollen, verrät das Pentagon nicht. Wahrscheinlich ist, dass die Flottengröße weiterhin auf vier „Doomsday“-Flugzeuge beschränkt sein wird.
SNC hat sich bereits vier Passagierjets des Typs 747-8 gesichert. Hinzu kommen fünf gebrauchte Maschinen von Korean Air, die SNC nutzen will, um deren Flugzeugzellen zu modifizieren und sie als Ersatzteillieferanten zu verwenden. Die E-4C erhalten durchgängig neue Triebwerke von GE Aerospace. Die GEnx-2B von GE Aerospace sollen leistungsfähiger und zuverlässiger sein als die eingebauten Standardtriebwerke.
Erste Testflüge
Am 7. August seien erste Testflüge mit einer E-4C erfolgt. Genauere Angaben zu den Abläufen macht SNC nicht. Die Tests sollen zunächst zeigen, wie technische Risiken minimiert werden können. Zudem sollen Modifikationen validiert werden, um eine sichere technische Basis aufzubauen.
Bis 2026 sollen weitere Flugtests durchgeführt werden. Hinzu kommen Tests am Boden. Sie erfolgen an den Standorten in Dayton im US-Bundesstaat Ohio sowie in Wichita in Kansas. Sind die Umbauten und Tests erfolgreich, soll die finale Fertigung der Flugzeuge erfolgen. Geplant ist, dass bis 2036 alle neuen „Doomsday“-Flugzeuge ausgeliefert sind.
Die Erneuerung der E4-B-Flotte durch die E4-C ist nötig, um sie in das ebenfalls in der Modernisierung befindliche US-amerikanische nukleare Verteidigungsnetzwerk (NC3) einbinden zu können. Dazu gehören etwa moderne Kommunikationsanlagen, Satelliten, Bodenanlagen, U-Boote, Bomber sowie luftgestützte Kommandoposten.
Neben dem moderneren Aufbau des E4-C hat das Flugzeug noch weitere Vorzüge: Es verfügt über eine höhere Reichweite und kann mehr Nutzlast tragen, hat also mehr Platz für Personal, Ausrüstung und leistungsfähigere Kommunikationssysteme.
(olb)
Künstliche Intelligenz
AWS-Ausfall machte vernetzte Matratzen unbrauchbar
Montagmorgen kam es in einem Amazon-Rechenzentrum im US-Staat Virginia zu einer Störung. Schuld waren Probleme mit dem Domain Name System (DNS). Die Auswirkungen der „erhöhten Fehlerraten und Latenzen bei den AWS Services in der US-EAST-1-Region“ waren weltweit zu spüren. Zahlreiche Internet-Dienste ließen sich zeitweise nur eingeschränkt oder gar nicht nutzen. Darunter auch Matratzen.
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Das belegen Beschwerden diverser Kunden der New Yorker Firma Eight Sleep. Sie verkauft unter der Bezeichnung „Pod“ vernetzte Matratzen, die irreführend als „smart“ bezeichnet werden. Diese Schlafunterlagen zeichnen sich durch ihren hohen Preis aus. In Deutschland geht es bei 2.849 Euro für die Matratze los, zuzüglich mindestens 17 Euro für das monatliche „Autopilot“-Abonnement, gerne nimmt Eight Sleep auch 33 Euro monatlich. Dafür erhält der Schläfer statistische Auswertungen, eingebaute Heizung und Kühlung, sowie einen Motor, der bestimmte Bereiche der Matratze verformen kann. Damit können Bettbenutzer im Bett beispielsweise besser sitzen.
Was im Preis bislang nicht inbegriffen ist, ist ein Offline-Modus der Matratze. Als das AWS-Rechenzentrum in Virginia ausfiel, betraf das auch die Matratzen-Server Eight Sleeps. Damit wurde die Steuerapplikation der Matratzen funktionslos. Wer seine Matratze aufgerichtet hatte, konnte sie und damit sich selbst nicht mehr flachlegen. Auch die Kühlung konnte nicht aktiviert werden, womit manchen Müden die Nacht zu heiß wurde.
Gleichermaßen blieb die etwaig aktivierte Matratzenheizung auf dem eingestellten Heizniveau stecken, was ebenfalls Beschwerdepostings in Sozialen Netzen zur Folge hatte. Warum die überhitzten Schlafwilligen ihrer Matratze nicht einfach den Stecker gezogen haben, erklären sie nicht.
Dafür erklärt der Chef der Firma Eight Sleep sein Bedauern und verspricht, rund um die Uhr an einem Offline-Modus arbeiten zu lassen. Die Matratzen-Innovation kennt kein Ende!
(ds)
Künstliche Intelligenz
Meta Platforms kündigt 600 KI-Spezialisten
Meta Platforms streicht ungefähr 600 Arbeitsplätze in der KI-Abteilung. Dabei geht es aber offenbar weniger um Einsparungen, sondern mehr um Entschlackung. Wer bleibt, muss härter arbeiten. Seit etwa drei Jahren hat Meta für seine „Superintelligence Labs“ KI auf Teufel komm raus Personal eingestellt, in Summe laut Medienberichten rund 3.000 Menschen. Das Ergebnis ist nicht unbedingt effizient.
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„Indem wir die Größe unserer Mannschaft reduzieren, werden weniger Gespräche notwendig sein, um Entscheidungen zu treffen“, zitiert die New York Times aus einem internen Rundschreiben Meta Platforms‘ vom Mittwoch. „Jede Person wird mehr Last tragen, mehr Zuständigkeit und mehr Einfluss haben.“ Die vom Stellenabbau Betroffenen sind noch am Mittwoch verständigt worden. Laut dem Rundschreiben wird der Datenkonzern versuchen, ihnen andere Stellen im Unternehmen anzubieten.
Metas Superintelligence Labs haben vier Bereiche. In dreien wird Mitarbeitern gekündigt: bei der KI-Forschung (FAIR), bei der KI-Infrastruktur und bei der Produktentwicklung. Nicht betroffen von dem Stellenabbau ist laut dem Rundschreiben jene Sparte, die sich tatsächlich mit Superintelligence befasst und zudem Metas Große Sprachmodelle (LLMs) managt. Letztere treiben Chatbots bei Facebook, Messenger, Whatsapp, Instagram und Threads.
Wider die Bürokratie und die Konkurrenz
Der Einschnitt bei der KI-Belegschaft soll nicht als Rückzug oder Zurechtstutzung der teuren KI-Bemühungen Metas verstanden werden, haben Manager durchblicken lassen. Vielmehr soll Bürokratie abgebaut und so die KI-Weiterentwicklung beschleunigt werden.
Meta fürchtet, im Wettstreit mit anderen Datenkonzernen ins Hintertreffen zu gelangen. Dazu passt, dass Meta fremde Chatbots, darunter ChatGPT, aus Whatsapp verbannen wird. Diese Maßnahme soll im kommenden Jahr umgesetzt werden. Im Juni hat Meta 14,3 Milliarden Dollar für eine Minderheitsbeteiligung am Start-up Scale AI gezahlt.
(ds)
Künstliche Intelligenz
Urteile: Auch Aldi Nord und Edeka müssen Elektroschrott gratis zurücknehmen
Auf die Pflicht zur kostenlosen Rücknahme von Elektro-Altgeräten pochen neue Gerichtsentscheidungen in Deutschland. Das festigt die Auslegung der Reform des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG). So bestätigen zwei aktuelle Urteile von Landgerichten, dass Elektrogeräte verkaufende Einzelhändler ab einer gewissen Ladengröße ausgediente Elektrokleingeräte wieder annehmen müssen. Und das gebührenfrei.
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Konkret richtet sich eine entsprechende Entscheidung des Landgerichts Verden gegen Aldi Nord (Az. 9 O 25/25). Das Landgericht Würzburg wiederum hat einen Edeka-Verbrauchermarkt zur Rücknahme verdonnert (Az. 2 HK O 1330/25). Der Text der Entscheidungen ist bislang nicht veröffentlicht worden. In beiden Fällen ist die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegen die Händler vorgegangen. Testbesucher hatten Verstöße gegen die seit über drei Jahren geltende Rücknahmepflicht festgestellt.
Mit dem ElektroG werden Lebensmittelhändler, Supermärkte und Discounter mit einer Verkaufsfläche von mindestens 800 Quadratmetern dazu verpflichtet, elektronische Apparate wie Rasierer, Mobiltelefone oder Powerbanks kostenlos zurückzunehmen, wenn sie elektronische Geräte feilbieten. Bis zu einer Kantenlänge von 25 Zentimetern hängt das Rückgaberecht nicht davon ab, ob die Kunden ein neues Gerät kaufen.
Die aktuelle Rechtsprechung steht im Einklang mit früheren Entscheidungen, die die Reichweite des ElektroG und die Pflichten von Großvertreibern untermauern. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Urteil des Oberlandesgerichts Hamm vom 11. März, das die Rücknahmepflicht von Großhändlern – im konkreten Fall von Lidl – bestätigt. Diese Urteile verdeutlichen, dass die einschlägige Vorgabe auch für Lebensmittel- und Drogeriemärkte gilt und nicht auf reine Elektronikfachgeschäfte beschränkt ist. Verweise von Lidl auf das weniger weitgehende EU-Recht oder die potenzielle Verfassungswidrigkeit der Norm ließen die Hammer Richter nicht gelten.
Kritik an mangelhafter Umsetzung
Die Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz, betont, dass die fortlaufenden Klagen die unzureichende Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen durch den Handel aufzeigen würden. Sie sei ein wesentlicher Grund dafür, dass Deutschland die gesetzlich vorgeschriebene Sammelquote für Elektroaltgeräte von 65 Prozent weit verfehle und lediglich auf 29,5 Prozent komme.
Metz fordert die Händler, insbesondere Supermärkte und Drogerien, auf, ihrer Produktverantwortung nachzukommen. Schließlich generierten sie durch den Verkauf von Elektrogeräten auch Einnahmen. Die DUH appelliert an die Unternehmen, die Rücknahme offensiv zu bewerben und feuersichere Sammelbehälter bereitzustellen.
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Da die Behörden der Länder die Rücknahmepflicht nach Ansicht der DUH unzureichend kontrollieren, plant die Organisation weitere Testbesuche und gegebenenfalls Klagen. Die fachgerechte Sammlung und das Recycling von Elektroaltgeräten seien essenziell, um Ressourcen zu schonen, die Freisetzung von Schadstoffen zu verhindern und Brandrisiken der Akkus zu minimieren. Mit Probeläufen in 21 Supermärkten und Drogerien hat die DUH jüngst aufgedeckt, dass in knapp der Hälfte der Filialen kein Elektroschrott abgegeben werden konnte.
(ds)
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