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Künstliche Intelligenz

Kommentar: Reguliert endlich den Smart-Begriff!


Das smarte Home bleibt eine herstellerverursachte Hölle. Nichts deutet darauf hin, dass Kompatibilität über Einzelszenarien hinaus besser wird. Was Frickler und Fachbetriebe freut, ist für Menschen, die Technik vor allem nutzen wollen, ein Graus. Zeit für klare Regeln, was sich „Smart“ nennen darf!

Smart Home, das intelligente Heim, das ist eine Vision, die inzwischen schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Was anfing mit der Idee, nicht mehr im ganzen Haus selbst Rollläden steuern zu müssen, ist für viele Deutsche – und darunter sicher überproportional viele Leser von heise online – inzwischen zur modernen Alternative zur Modelleisenbahn geworden: Irgendwas lässt sich immer optimieren, und an neuen Modellen ist derzeit kein Mangel. Ergänzt wird das zudem von einer ganz anderen Entwicklung: dem Aufkommen von Solaranlagen, insbesondere kleineren solchen, bei denen jede eigenverbrauchte Wattstunde die Stromrechnung spürbar drückt. Wer würde da nicht versuchen, alles aufeinander abzustimmen?

Nur ein Bereich leistet bei den smarten Endgeräten bislang ganze Arbeit: die Marketingabteilungen. Elektrogeräten in jeder Form und Farbe, vom smarten Leuchtmittel über smarte Waschmaschinen bis zur Heizungs- und Stromsteuerung, Rollläden, Fernseher, Stecker, Uhren, Brillen, immer mehr Küchengeräte: Alles wird als smart gelabelt, sobald es einen Account in der Herstellercloud benötigt. Und das nicht mehr nur zur IFA in Berlin, wo die Branche traditionell ihre Neuerungen präsentiert. Und wo auch in diesem Jahr bis zur Fritteuse alles möglichst smart, vernetzt und intelligent sein soll. So schlau, dass der Mensch mit seinen beschränkten Fähigkeiten und daraus resultierenden Bequemlichkeitswünschen daneben schon sehr schlicht wirkt.

In der Theorie wirkt dabei (Lichtstimmung: Party) alles schön: Balkonkraftwerk kaufen, anschließen, Strom ernten. Und damit das auch so richtig rund läuft und spart, lässt man bestimmte Geräte hinter smarten Steckdosen laufen. Und genau hier beginnt der harte Aufprall des Durchschnittsbürgers auf die technische Realität: Wolkige Versprechen, welche die meisten „smarten“ Geräte nicht im Ansatz halten (Lichtstimmung: Kalt). Das fängt mit einer banalen Grundfrage an: Wie soll zwischen den Geräten kommuniziert werden? Bluetooth-LE, DECT-ULE, ZigBee, WLAN, Matter oder etwas ganz anderes, proprietäres? Und wenn per WLAN, das Hausnetz, oder ein dafür eingerichtetes zweites Netz? Oder gar ein Insel-Access-Point, wie ihn etwa manche Wechselrichter dauerhaft aufspannen? Mit welcher Lösung soll dieser Zoo anschließend zentral gesteuert werden? App-basiert, per Cloudservice? Vom NAS aus? Welche Geräte sind überhaupt mit welcher Software über welchen Standard ansprechbar? Und wie lassen sich diese dann miteinander verknüpfen? Es ist das pure Chaos.

Tatsächlich haben die Elektro- und Elektronikgerätehersteller vor allem eines geschafft: Die Lust an der Schlauerwerdung der eigenen vier Wände kräftig auszutreiben (Lichtstimmung: Grim, im Hintergrund beginnt die Waschmaschine zu rotieren). Denn wer sich wochenlang mit der Frage beschäftigen muss, welches Gerät überhaupt mit welchem sprechen kann, wenn die Herstellerangaben bei Geräten im besten Fall unvollständig, im schlechtesten Fall irreführend sind. Oder die mit Versprechungen werben, etwa der schon zur IFA 2023 angekündigten Unterstützung des Matter-Standards durch die Fritz-Produkte (Die Connect-Leuchte schaltet auf Dauerrot).

Zwei Jahre später kann immer noch nur ein Bruchteil der Geräte des Herstellers den gemeinsamen Standard, bei dem sich auch andere Anbieter weiterhin schwertun. Die einzige Frage, die sich bei so etwas dann wirklich stellt: Was soll das? (Der Rauchmelder versucht, aufgrund des Autoren-Schnaubens Qualm zu detektieren, die Dunstabzugshaube schaltet auf Höchstleistung).

Und so müssen sich die Nutzer weiterhin die Frage stellen: Über welche Bridge spricht welches Gerät mit welchem anderen? Wie kann ich die Glühbirne und den Wäschetrockner mit dem Stromspeicher und dem Bewegungssensor koordinieren lassen? Wie den Heizthermostat mit dem Fenstersensor? Was für den einen oder anderen heise-Leser, DIY-Freund, Kommandozeilenelektriker und selbstbewussten Maker primär eine sportliche Herausforderung sein mag, ist für die Nutzbarkeit durch breite Massen eine absolute Katastrophe.

Es ist daher höchste Zeit, dass Politik das tut, wofür sie nur selten geliebt wird: klare Regeln vorschreiben. Hier wäre das im Sinne aller Verbraucher. Denn so wie die EU nach Jahren mit den Vorgaben für USB-C-Anschlüsse das Steckerchaos und die Sonderwege zugunsten der Verbraucher beendet hat, ohne dass seitdem die Welt untergegangen ist, so wie die EU mit den Roamingvorschriften das Chaos für Reisende in Europa abgeschafft hat, wäre es jetzt an der Zeit, den Herstellern per Gesetz vorzuschreiben: Wenn ihr ein Gerät als Smart benennen wollt, dann müsst ihr dafür bestimmte Standards erfüllen.

Das kann auch ein Verweis auf technische Normen sein, welche die Branche selbst weiterentwickeln kann. Dann können Verbraucher sich darauf verlassen, dass „Smart“ nicht „Insellösung eines Herstellers der auf keinen Fall interoperabel sein will“ heißt. Und ganz nebenbei noch ein paar Vorgaben zum Thema Cloud-Unabhängigkeit mit auf den Weg geben. Wer Geräte als „Smart“ labeln will, sollte Mindeststandards bei Bedienbarkeit und Interoperabilität wahren müssen. Was spräche etwa gegen die Verpflichtung, die Konfiguration über eine lokal per Browser erreichbare Oberfläche verpflichtend zu machen? Und nicht nur über eine proprietäre App, die vielleicht noch einen Account beim Hersteller voraussetzt?

Der bisherige Wildwuchs, dass alles sich Smart nennt und in Wahrheit kaum etwas miteinander kompatibel ist, führt nur zu zwei Dingen: Frust und jeder Menge vermeidbarem Elektroschrott. Schluss damit! Dann hellt sich die Lichtstimmung in der Verbraucher-Smart-Welt auch wieder auf.


Ein Kommentar von Falk Steiner

Ein Kommentar von Falk Steiner

Falk Steiner ist Journalist in Berlin. Er ist als Autor für heise online, Tageszeitungen, Fachnewsletter sowie Magazine tätig und berichtet unter anderem über die Digitalpolitik im Bund und der EU.


(nen)



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Wetterglück und Wolkenfronten – das war die Mondfinsternis 2025


Am Abend hat es über Deutschland ein Spektakel gegeben, das so nur alle paar Jahre zu sehen ist: eine totale Mondfinsternis. Und das zu einer Uhrzeit, zu der die meisten Menschen noch wach waren. Die Eklipse begann gegen 19.30 Uhr und endete kurz vor 21 Uhr. Danach lag der Mond nur noch partiell im Erdschatten.


Ein roter Mond

Ein roter Mond

Aufnahme der Mondfinsternis aus Melbourne

(Bild: RyanZ225 PC, CC BY-SA 4.0)

Eine Mondfinsternis kann es nur bei Vollmond geben. Die von der Sonne angestrahlte Erde wirft wie ein Sonnenschirm einen Schatten in den Weltraum. Wenn der Mond durch diesen Schatten läuft, sieht man eine Mondfinsternis. Steht der Trabant im vollen Umfang in diesem Schatten, spricht man von einer totalen Finsternis.

Einen Haken hatte diese Mondfinsternis aber: Über Deutschland stand der Erdtrabant erst, als er schon komplett im Sonnenschatten war, wie Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg vorab erläutert hatte. Da er derzeit kein außergewöhnlich großer „Supermond“ ist, war es schwieriger, ihn am Horizont zu erkennen. „Es ist sogar möglich, dass man ihn erst sehen kann, wenn er schon aus der totalen Finsternis raus ist“, hatte Liefke erklärt.

Ungewöhnlich mag erschienen sein, dass der Mond zu keiner Zeit so verdunkelt war, wie man das etwa von einer Sonnenfinsternis kennt. Er schimmerte während der Finsternis rötlich, da die Strahlen der Sonne in der Atmosphäre der Erde gebrochen werden.

Ganz lange, rote Sonnenstrahlen werden dabei in die Schattenzone hineingestreut und beleuchten den Mond dadurch rot. Wie intensiv dies wirkte, war abhängig unter anderem vom Smog in der Luft.

Auf dem 60 Meter hohen Olympiaberg fanden sich am Sonntagabend rund 300 Menschen ein, um zunächst über eine Stunde lang eine graue Wolkenwand im Osten anzustarren. Die Wenigsten bemerkten den gegenüber stattfindenden, wunderschönen Sonnenuntergang zwischen Olympiastadion und der neuen Eventarena SAP Garden. Erst ganz kurz vor dem Ende der Totalität, um 20:50 Uhr, stieg der Mond über die Wolken. Für Fotos mit imposantem Vordergrund stand er da schon viel zu hoch am Himmel, aber für einige Minuten waren noch Bilder der kupferroten Scheibe möglich.



Das eigentlich bessere Motiv an diesem Abend: Der Olympiapark mit Blick nach Westen kurz nach Sonnenuntergang.

(Bild: Nico Ernst)

Da die Luft über der Stadt schon den ganzen Tag diesig war, gab es keine ganz klaren Motive für die rund 20 Fotografen. Und auch nicht für den einen Hobby-Astronomen, der per Sackkarre und großem Rucksack ein kleines Spiegelteleskop samt Stativ auf den Hügel befördert hatte. Die schönsten Bilder ergaben sich wetterbedingt, als der Mond knapp aus dem Kernschatten austrat und schon wieder einen hellen Fleck links unten zeigte. Es dauerte dann keine fünf Minuten, bis das Rot wieder von den hellen Reflektionen überstrahlt wurde. Dabei konnte man dann auch einem zunehmenden Mond zusehen, bei dem die Sichel falsch herum ist: links statt rechts.

Wer das Ereignis verpasst hat, könnte am 3. März 2026 Urlaub in Amerika oder Asien einplanen. In Deutschland gibt es die nächste Chance erst am 31. Dezember 2028.


(nie)



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Digitale Souveränität: ASML will angeblich groß bei Mistral einsteigen


ASML will sich mit 1,3 Milliarden Euro an dem französischen KI-Unternehmen Mistral AI beteiligen und zum größten Anteilseigner werden, sogar einen Sitz im Aufsichtsrat soll der niederländische Hersteller von Lithografie-Systemen für die Halbleiterherstellung bekommen. Das zumindest berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eingeweihte Personen. Der Schritt würde die digitale Souveränität Europas stärken und dafür sorgen, dass Mistral AI zur wertvollsten KI-Firma Europas wird, heißt es weiter. Mit dem Vorhaben würden zwei führende europäische Tech-Konzerne aneinander gebunden. Weder Mistral AI noch ASML haben den Bericht demnach aber kommentieren wollen.

Wie Reuters ausführt, soll der Einstieg von ASML im Rahmen der nächsten Finanzierungsrunde von Mistral geschehen. Das KI-Unternehmen will demnach 1,7 Milliarden Euro einsammeln und würde in der Folge einen Gesamtwert von 10 Milliarden Euro erreichen. Der Großteil der Summe würde demnach von ASML kommen. Erst vorige Woche hat Bloomberg berichtet, dass Mistral sogar daran arbeitet, über Finanzierungen von außen auf eine Gesamtbewertung von 12 Milliarden Euro zu kommen. Das Unternehmen wurde erst 2023 gegründet, bei der jüngsten Finanzierungsrunde im vergangenen Jahr war es mit fast 6 Milliarden Euro bewertet worden.

ASML stellt Lithografie-Systeme zur Herstellung von Halbleitern her, zur Kundschaft gehören alle namhaften Chiphersteller wie TSMC, Samsung, Intel, Globalfoundries und UMC, aber auch chinesische Fertiger wie SMIC. Die niederländische Firma stellt als weltweit einzige Gerätschaften her, die extrem-ultraviolette (EUV-)Belichtung verwenden, auch deshalb ist sie zu einem der wertvollsten und strategisch wichtigsten Konzerne Europas geworden. Zu den Hintergründen des angeblich geplanten Einstiegs bei Mistral schreibt Reuters nicht mehr. Die Nachrichtenagentur ergänzt nur noch, dass der niederländische Konzern dabei von der Bank of America beraten wurde und mit KI-Werkzeugen effizienter werden könnte.


(mho)



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IFA: Projektoren für Gaming und Filme


XGIMIs Horizon-20-Serie hat Zuwachs bekommen: Zum Horizon 20, 20 S und 20 Pro gesellt sich nun der Horizon 20 Max. Alle vier beherrschen die HDR-Formate Dolby Vision und HDR10+ und bieten als Bildpresets den Filmmaker Mode sowie IMAX Enhanced. In den Gaming-Modi erreichen sie geringe Latenzen, außerdem haben alle Horizon-Modelle ein Objektiv mit großzügigem Lens-Shift, optischem Zoom und Autofocus.

Das Max-Topmodell liefert laut Hersteller mit RGB-Lasertechnik eine Spitzenhelligkeit von 5700 Lumen. Damit sollte er auch in helleren Umgebungen bestehen und dank der Laser-LEDs satte Farben bieten. Zudem kann der Horizon 20 Max seine Bildwiederholfrequenz dynamisch an die Eingangssignale anpassen (Variable Refresh Rate, VRR), er nimmt bis zu 240 Bilder pro Sekunde entgegen und reduziert die Latenz automatisch auf 1 Millisekunde bei 1080p/240 Hz-Zuspielung und 3 Millisekunden bei 4K/60 Hz.



Der Horizon 20 Max besticht durch kurze Latenz, schnelle 240-Hz-Wiedergabe, kräftige Farben und hohe Kontraste.

(Bild: Ulrike Kuhlmann, c’t / heise medien)

Xgimi bewirbt den Projektor dementsprechend für Gaming-Enthusiasten. Auf der IFA zeigte der Projektor im Gaming-Einsatz eine saubere, farb- und kontraststarke Darstellung. Man kann den smarten Beamer aber auch fürs Videostreaming nutzen. Dafür hält er unter seiner Google-TV-Oberfläche die gängigen Streaming-Apps von Netflix & Co. bereit. Die elegante Front, die sich auf Knopfdruck elektrisch vor die Linse schiebt, hat das neue Modell leider nicht mehr.

Neu im Programm ist XGIMI Titan-Modell. Der DLP-Projektor beeindruckt mit seiner großen vertikalen und horizontalen Objektivverschiebung von ±100 Prozent respektive ±40 Prozent. Hinzu kommt ein großer optischer Zoombereich (Projektionsverhältnis 1,2 bis 1,8:1). Damit sollte sich das projizierte Bild auch unter erschwerten Bedingungen in die Leinwand einpassen lassen. Ein von XGIMI programmierte Chip (FPGA) soll dabei für einen verzerrungsfreie, saubere Wiedergabe sorgen.



Mit dem 4K-Laserprojektor Titan begibt sich XGIMI erstmals ins Profi-Segment.

(Bild: Ulrike Kuhlmann/c’t, heise medien)

Der Hersteller hat den Titan nach eigenen Angaben für Veranstaltungsräume, AV-Installationen und Unternehmensumgebungen entwickelt. Mit seinen Eigenschaften empfiehlt sich der Titan aber auch fürs anspruchsvolle Heimkino. Als Signaleingang stehen zwei HDMI bereit, einer davon mit Audiorückkanal eARC. Außerdem finden sich zwei USB-Ports, einer als USB 2.0, der zweite mit USB 3.0 für höhere Bandbreiten.

Seine 4K-Auflösung erzielt der Beamer mit einem großen 0,78-Zoll-Spiegelchip (Digital Mirror Device, DMD) per Pixelshift. Die doppelt ausgelegte (Dual-Laser-)Lichtquelle aus roter und blauer Laser-LED und grünen Phosphor-LEDs soll für einen Lichtstrom von 5000 Lumen sorgen und ein dynamisches Kontrastverhältnis von 5.000.000:1 erzielen. Außerdem soll sie das für Laser-Beamer übliche Flirren in der Projektion, das sogenannte Laser-Speckle, minimieren. Der Regenbogeneffekt des DLP-Beamers war dagegen von dafür empfindlichen Betrachtern zu sehen.

Am IFA-Stand verdeutlichte XGIMI die flexible Aufstellmöglichkeit des Titan, indem die Projektion auf einer großen Leinwand automatisiert verschoben wurde; das Bild blieb dabei jederzeit scharf, der projizierte Erdball rund. Der Titan soll Ende des Jahres in den Handel kommen, einen Preis nennt der Hersteller bisher nicht.


(uk)



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