Apps & Mobile Entwicklung
Open-Source-FPGA-Handheld: Crowdfunding-Kampagne für den Game Bub gestartet
Der Game Bub stellt das weltweit erste quelloffene FPGA-Retro-Handheld dar und ist zu Originalmodulen des Game Boy, des Game Boy Color und des Game Boy Advance kompatibel. Dabei wird Nintendos Hardware nicht emuliert, sondern nachgebildet. Die dazugehörige Crowdfunding-Kampagne zeigt sich bisher als sehr erfolgreich.
Hardware statt Software-Emulation
Das Grundgerüst des von Second Bedroom initiierten Handhelds bildet ein XC7A100T des im Jahr 2022 von AMD übernommenen Herstellers Xilinx, der über 101.400 Logikschaltkreise sowie über 607,5 KB Block-RAM verfügt. Ein Mikrocontroller vom Typ ESP32-S3 soll zusätzliche Aufgaben übernehmen, ergänzt werden diese Komponenten durch 32 MB SDRAM und 512 KB SRAM. Zusammengenommen soll die Hardware Spiele der entsprechenden Konsolen originalgetreu wiedergegeben können. Über eine PMOD-Schnittstelle lässt sich die Hardware zudem um weitere Peripherie erweitern, WLAN im 2,4-GHz-Band und Bluetooth LE gehören ebenfalls zur Ausstattung. Für ein entsprechendes Feedback während des Spielens ist zudem ein Vibrationsmotor integriert.

In dem aus transparentem Kunststoff gefertigten Gehäuse ist ein 4 Zoll großes IPS-Display verbaut, das eine Auflösung von 720 × 480 Pixeln bietet. Stereo-Lautsprecher sowie ein Kopfhöreranschluss sorgen für die Audio-Ausgabe. Die Stromversorgung übernimmt ein Akku mit einer Kapazität von 3.000 mAh, der über den USB-C-Port geladen wird und das Handheld bis zu 14 Stunden mit Energie versorgen können soll. Bei einer Größe von 85 × 174 × 19 mm bringt der Game Bub rund 250 g auf die Waage.

Auch als Konsole nutzbar
Separat soll auch ein Game-Bub-Dock erscheinen, mit dem sich das Handheld an einen Monitor oder einen Fernseher anschließen lässt. Dafür wird ein Preis von 59 US-Dollar angestrebt, die mögliche Auflösung ist bislang nicht bekannt. Das Dock soll Unterstützung für kompatible Bluetooth-Controller wie die der Xbox, DualShock/DualSense, Switch Pro, 8BitDo sowie weitere Xbox-kompatible Modelle bieten. Kabelgebundene Controller können über USB-Anschlüsse an der Rückseite angeschlossen werden. Darüber hinaus stellen die Entwickler in Aussicht, mit künftigen Software-Updates weitere Controller zu unterstützen.

Quelloffenheit soll zur Modifikation einladen
Neben der Nachbildung der Schaltkreise des Originals dürfte besonders der Open-Source-Ansatz für Aufmerksamkeit sorgen. Laut Beschreibung auf der Crowdfunding-Seite sollen Hardware, Firmware und Gateware unter der GPLv3 (Software) und CC BY-SA 4.0 (Hardware) lizenziert sein. Damit wollen die Entwickler sicherstellen, dass Änderungen auch an die Community zurückgegeben werden – auch weil der Game Bub ohne die langjährige Arbeit der Gemeinschaft nicht möglich gewesen wäre. Sämtliche Erkenntnisse rund um das Projekt sollen künftig in Quellcode und Dokumentationen veröffentlicht werden. Das Handheld bleibt offen für Modifikationen und lässt sich den Entwicklern zufolge als portable und leistungsstarke FPGA-Entwicklungsplattform nutzen. Laut Second Bedroom würde der FPGA-Kern des Game Boy Advance bei entsprechender Nutzung lediglich weniger als ein Drittel seiner logischen Ressourcen nutzen.

Dabei ist der Game Bub nicht nur auf Originalmodule beschränkt, sondern kann über eine microSD-Speicherkarte auch ROMs einlesen, wodurch die Homebrew- und Romhack-Szene einbezogen werden soll. Darüber hinaus soll eine integrierte Funktion das Sichern und Wiederherstellen von Modulen ermöglichen. Auch wiederbeschreibbare Module möchten die Entwickler mit dem Handheld unterstützten.
Über die ebenfalls quelloffene Software FlashGBX soll der Game Bub Speicherstände von Game-Boy-, Game-Boy-Color- und Game-Boy-Advance-Modulen sichern und wiederherstellen können.
Fertigung in Europa
Das Repository soll ein detailliertes Architekturdokument enthalten, weitere Unterlagen einschließlich eines vollständigen Benutzerhandbuchs sollen zur Auslieferung bereitgestellt werden. Für die Massenfertigung ist Soldered Electronics aus Kroatien vorgesehen, ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung in der Entwicklung und Markteinführung von Open-Source-Hardware. Auch frühere Projekte, die über Crowdfunding realisiert wurden, gehören zum Portfolio des Herstellers. Nicht zuletzt um mögliche Preisschwankungen durch Zölle zu vermeiden, haben sich die Initiatoren für die Produktion in Europa entschieden. Dennoch weisen sie darauf hin, dass sich Engpässe bei der Versorgung mit Bauteilen nicht ausschließen lassen, selbst wenn breit verfügbare Komponenten genutzt werden.
Hard- und Software dank Vorplanung bereits stabil
Der Game Bub befindet sich seit mehr als drei Jahren in Entwicklung und Prototypen sollen bereits Hunderte von Stunden getestet worden sein. Die Software wird laut Entwicklern als stabil und im Wesentlichen vollständig beschrieben. Gleiches gilt für die Emulationskerne, die eine hohe Kompatibilität bieten sollen. Dennoch weisen die Entwickler darauf hin, dass Inkompatibilitäten und Ungenauigkeiten auftreten können, die in künftigen Software-Updates behoben werden sollen.

Auslieferung Anfang nächsten Jahres
Der Game Bub wird in zwei Varianten angeboten: Die Standardversion mit transparentem Gehäuse kostet 249 US-Dollar, während eine exklusive, nur in der Kampagne erhältliche lilafarbene Variante 299 US-Dollar kostet. Die Auslieferung an die Unterstützer ist für Anfang Februar 2026 geplant.
Bisher erfolgreiche Kampagne
Die Crowdfunding-Kampagne zum Game Bub ist bereits vor einiger Zeit auf Crowd Supply angelaufen, zum Gipfelfest wurden mehr als 66.000 US-Dollar der benötigten 100.000 US-Dollar eingesammelt. Da die Finanzierungsrunde noch bis zum 2. Oktober 2025 läuft, stehen die Chancen gut, dass das Projekt sein Ziel erreichen und in die Produktion gehen wird.
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Intel-Neuaufstellung: Mit Ronak Singhal geht der nächste große CPU-Architekt
Intel verzeichnet den nächsten ganz großen Abgang in der CPU-Architektur-Sparte: Ronak Singhal wird das Unternehmen verlassen. Er war zuletzt für die Umsetzung in der Xeon-Produktsparte verantwortlich, hatte zuvor aber viele Architektur-Errungenschaften vorangetrieben, von denen Intel Jahrzehnte profitierte.
[h2]Gewichtiger x86-Architekt/h2]
Nicht nur CRN zitiert ehemalige Intel-Angestellte mit einhelligem Tenor, demzufolge Singhal einer der klügsten Köpfe im Bereich der x86-Architektur sei und mehr für diese getan habe, als nach außen hin bekannt ist. Auch ComputerBase ist mit dem Namen seit rund 15 Jahren vertraut und hörte in dieser Zeit häufig ähnliche Aussagen.
Das kommt nicht von ungefähr, schließlich waren vor allem die Profi-Architekturen Nehalem, Westmere, Haswell und Broadwell quasi seine Entwicklungen, mit denen Intel im Server-Bereich zu einem Höhenflug ansetzte.
Danach wurde Singhal kontinuierlich befördert, kümmerte sich um die CPU-Kerne, nun aber auch nicht mehr nur Xeon und Core, sondern auch Atom. In der Zeit fing jedoch das Stolpern bei Intel bereits an. Nicht so sehr wegen der CPU-Kerne, die weiterhin als sehr leistungsfähig gelten, sondern primär wegen der Fertigung, die ausschließlich für Intels CPUs vorgesehen war. Geplante Lösungen konnten letztlich nicht mehr wie ursprünglich vorgesehen umgesetzt werden. Offiziell bekleidete Singhal zuletzt die Position „Intel Senior Fellow und Chief Architect for the Xeon Roadmap & Technology Leadership“.
In den knapp 28 Jahren bei Intel wurden ihm über 30 Patente zugesprochen, einige weitere sind noch ausstehend. Auch gewann er zahlreiche Auszeichnungen und veröffentlichte Publikationen.
Aderlass bei Intel
Intel CEO Lip-Bu Tan will nun jedoch eine Neuaufstellung – und die trifft jeden Bereich. Nachdem zuletzt die Chefin für Produkte, Michelle Johnston Holthaus, ihren Abschied verkündet hatte, trifft es nun auch die direkt darunter sitzende Führungsebene.
Singhal war zusammen mit Sailesh Kottapalli nach außen hin die Xeon-Speerspitze, er ging bereits vor acht Monaten – zu Qualcomm. Auch Glenn Hinton, weiteres Intel-Urgestein in der CPU-Entwicklung und vor viereinhalb Jahren erst zurück aus dem Ruhestand geholt, verkündete vor zwei Monaten seinen Abschied. Hinton erklärte, er wollte eigentlich nur eineinhalb Jahre bleiben, doch daraus wurden fast fünf Jahre.
Ihre Entwicklungen werden Intel letztlich noch mindestens drei, vier oder gar fünf Jahre begleiten, denn CPU-Architekturen erfinden sich nicht über Nacht. Abzuwarten bleibt, wo Singhal in Kürze wieder auftaucht.
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Retro-Handheld: Details für Anbernics RG476H offiziell enthüllt
Anbernic hat in einem YouTube-Video offiziell die Spezifikationen seines neuen Handhelds RG476H vorgestellt, das ausreichend Leistung für gängige Retro-Systeme bieten und darüber hinaus mit 5G-Mobilfunk ausgestattet sein wird.
Die neue Retro-Konsole, die in drei verschiedenen Farbvarianten auf den Markt kommen wird, ist mit einem 4,7 Zoll großen LTPS-Display ausgestattet, das mit 1.280 × 960 Pixeln zwar nicht die höchste Auflösung unter vergleichbaren Geräten bietet, dafür jedoch eine Bildrate von bis zu 120 Hz ermöglicht.
Drei Jahre alter SoC als Grundlage
Angetrieben wird das Handheld von einem im 6-nm-EUV-Verfahren gefertigten, aktiv gekühlten Unisoc T820, der acht Kerne umfasst, die in drei Cluster gegliedert sind: Ein einzelner Cortex-A76-Performance-Kern erreicht Taktraten von bis zu 2,7 GHz, drei weitere Cortex-A76-Kerne lassen sich mit bis zu 2,3 GHz betreiben. Für eine stromsparende Nutzung des Systems sollen vier Cortex-A55-Kerne sorgen, deren maximale Taktrate bei 2,1 GHz liegt. Eine Grafikeinheit vom Typ Mali G57 MP4 soll für eine flüssige Darstellung der Inhalte sorgen.
Dem SoC stehen 8 GB LPDDR4X als Arbeitsspeicher zur Seite, während der interne Massenspeicher eine Kapazität von 128 GB aufweist – allerdings nur per UFS-2.2 angebunden ist. Zusätzlich unterstützt das RG476H TF-Karten mit einer Größe von bis zu 2 TB.
Zwar gehört etwas überraschend 5G-Mobilfunk ebenfalls zur Ausstattung, bei den weiteren drahtlosen Schnittstellen beschränkt sich das Gerät hingegen auf die älteren Standards WiFi 5 und Bluetooth 5.0. Über den integrierten USB-C-Anschluss lässt sich das Handheld nicht nur aufladen, sondern auch an einen Monitor oder ein Fernsehgerät anschließen, wo Inhalte mit einer Auflösung von bis zu 1080p wiedergegeben werden können. Auch eine Dual-Screen-Ausgabe wird dabei unterstützt. Ein klassischer Kopfhöreranschluss ist ebenfalls vorhanden.
Der fest verbaute und mit einer Kapazität von 5.000 mAh versehene Akku soll laut Herstellerangaben eine Spielzeit von bis zu sechs Stunden ermöglichen. Die Steuerung erfolgt über die bekannten digitalen Steuertasten und das übliche Steuerkreuz, bei den analogen Eingabemöglichkeiten setzt Anbernic auf zwei beleuchtete 3D-Hall-Joysticks. Zudem ist das RG476H mit einem sechsachsigen Gyroskop-Sensor ausgestattet.
Eine Vielzahl an unterstützten Systemen
In Kombination mit dem nicht mehr aktuellen Android 13 soll die Hardware ausreichend Leistung bieten, um Spiele zahlreicher Klassiker aus der Welt der Konsolen und Handhelds wiedergeben zu können. Unterstützt werden dabei unter anderem mehrere Generationen des Gameboys sowie das 3DS, ebenso wie Titel des N64, der PlayStation Portable, des Sega Mega Drive bis hin zu PlayStation 2 und der Wii.
Rabatte zum bisher noch unbekannten Verkaufsstart
Mit einem Preis von 164,99 US-Dollar positioniert sich das RG476H unterhalb des RG477M aus gleichem Hause, das zwar mehr Leistung und Speicher bietet, mit 279,99 US-Dollar Käufer aber ebenso deutlich mehr zur Kasse bittet. Ein konkreter Veröffentlichungstermin für die neue Retro-Konsole ist bislang nicht bekannt. Interessierte sollten dennoch aufmerksam bleiben, denn laut Anbernic soll das Gerät in den ersten 72 Stunden nach dem Marktstart für 149,99 US-Dollar erhältlich sein.
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HBM4 mit 11 Gbps: Nvidia will von Partnern immer schnelleren AI-Speicher
Die Taktraten für erste HBM4-Chips sind aktuell weiter fließend. Nvidia will stetig höhere sehen, Partner arbeiten daran sie zu liefern. Wo der Takt am Ende final landen wird, scheint derzeit noch nicht absehbar. Und dann kann es trotzdem auch noch einmal zurückgehen.
Wo liegt das Maximum beim Takt?
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Festlegung eines bestimmten Takts bei HBM gar keine einfache Angelegenheit ist. Selbst Nvidia als Abnehmer, der vorher qualifiziert, hatte schon einmal ein Produkt mit höherem Takt beworben, musste einige Monate später jedoch Anpassungen vornehmen und den Takt wieder etwas zurückschrauben.
Denn für mehr Takt immer weiter die Spannung zu erhöhen, hat einen Nachteil: Abwärme in Folge des steigenden Verbrauchs. In diesem Punkt soll Samsung mit den HBM3e-Chips für Nvidia weiterhin Probleme haben, bis heute hat Nvidia sie deshalb nicht abgenommen.
Nvidia will schnelleren HBM4
Neue Gerüchte zu HBM4 besagen nun, dass Nvidia Partnern abermals hohe Ziele gesetzt hat. Die drei großen Speicherhersteller sollen inzwischen 11 Gbps anpeilen, zuvor wurde die Marke bereits einmal von 9 auf 10 Gbps angehoben.
Dies könnte über Spannungserhöhungen funktionieren, wird SK Hynix nachgesagt, während Samsung wiederum wohl erklärt, dass dies per se „kein Problem sei“. Doch das Thema Samsung und der schnellste HBM ist bekanntlich geprägt von Fehlschlägen, diese Aussagen sind deshalb aktuell mit großer Vorsicht zu genießen. Samsung selbst sprach vor einem halben Jahr noch von bis zu 9,2 Gbps, mit Anpassungen könnten daraus durchaus 10 Gbps werden.

Interessant ist dazu nämlich auf der anderen Seite, dass Micron angeblich erklärte, dass eine Umsetzung von 11 Gbps derzeit unmöglich sei. Zusammen mit der Einschätzung von SK Hynix, dies nur über Spannungserhöhungen realisieren zu können, wird klar, dass hier der aktuelle Grenzwert erst einmal erreicht zu sein scheint.
Die ersten Samples von HBM4 liefern die Hersteller wie Micron und SK Hynix aktuell aus. Alle werben mit 2 TByte pro Sekunde, die ein Stack erreichen kann. Das wiederum entspricht 8 Gbps – bis 11 Gbps ist es noch ein weiter Weg.

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