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Komplett abschalten fällt mir schwer


#Interview

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? „Der Tag beginnt klassisch mit einem Kaffee – dann folgt direkt der Blick in die Inbox. Im juristischen Alltag zählt oft jede Minute, da sich Fristen kurzfristig ergeben können“, sagt Katharina Larverseder, Gründerin von Larfirm.

“Komplett abschalten fällt mir schwer”

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Katharina Larverseder, Gründerin von Larfirm. Das Startup aus München bietet digitale Rechtsberatung.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Der Tag beginnt klassisch mit einem Kaffee – dann folgt direkt der Blick in die Inbox. Im juristischen Alltag zählt oft jede Minute, da sich neue Mandate oder Fristen kurzfristig ergeben können. Deshalb priorisiere ich am Morgen sehr genau: Was ist dringend, was strategisch? Diese Klarheit gibt mir Struktur für den restlichen Tag.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Ganz ehrlich: Komplett abschalten fällt mir schwer – als Selbstständige begleitet mich die Verantwortung oft bis in den Feierabend. Wenn ich aber im “Mama-Modus” bin, gelingt es mir am besten, gedanklich loszulassen. Diese Zeit mit meiner Tochter ist bewusst unverhandelbar – sie gibt mir Ruhe und neue Energie.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Da ich in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen bin – meine Eltern führen eine eigene Firma – hatte ich nie eine romantisierte Vorstellung vom Gründen. Ich wusste ziemlich genau, worauf ich mich einlasse.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Die ersten Jahre nach der Gründung waren finanziell herausfordernd, besonders durch meine Schwangerschaft und die anschließende Elternzeit. Diese Zwangspause trat relativ kurz nach der Gründung ein – am Ende des zweiten bzw. Anfang des dritten Jahres meiner Selbstständigkeit. Der Wiedereinstieg danach fühlte sich wie eine zweite Gründung an. Eine Gründung mit einer unmittelbaren Pause innerhalb der ersten drei Jahre kann ich nicht empfehlen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
In der Anfangszeit habe ich oft auf Vertrauensbasis gearbeitet, mit der Hoffnung, dass das schon funktionieren würde. Leider musste ich lernen, dass das gerade im Anwaltsbereich oft nicht honoriert wird. Heute arbeite ich grundsätzlich nur noch gegen Vorschuss, um Klarheit für beide Seiten zu schaffen. Eine faire Vergütung ist essenziell, damit Beratung auch langfristig möglich bleibt.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Geeignete Mitarbeitende zu finden, ist eine Herausforderung. In meiner Kanzlei war ich damit erfolgreich, indem ich gezielt in meinem eigenen Netzwerk, insbesondere unter Jurist:innen aus Studium und Referendariat gesucht habe. Ich bin aktiv auf passende Personen zugegangen, anstatt auf Bewerbungen zu warten. Es war eher eine Art Werbung in eigener Sache.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Man sollte nicht zu lange nachdenken, sondern einfach loslegen. Es ist außerdem sinnvoll, sich frühzeitig Hilfe bei Themen wie Steuern, Buchhaltung und Co. zu holen. Wichtig ist, Ressourcen und Nerven gezielt und effizient einzusetzen.

Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Seit dem ersten Tag arbeite ich mit einer komplett digitalen Mandantenakte. Ohne diese digitalen Abläufe wäre der Alltag in der Kanzlei kaum noch zu bewältigen. Ein Papierarchiv gibt es bei uns nicht, dadurch herrscht kein Chaos, sondern volle Flexibilität.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
In der Kanzlei setzen wir auf flache Hierarchien. Wir arbeiten wirklich als Team zusammen. Trotz Home-Office legen wir großen Wert auf regelmäßigen persönlichen Austausch. Außerdem gibt es Raum für Privates, nicht nur für Berufliches. Das stärkt den Zusammenhalt und die Stimmung im Team.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Definitiv die Interaktionen mit dem Finanzamt – überraschende Rückfragen, abenteuerliche Anforderungen. Aber auch vor Gericht gibt es manchmal Szenen, die so kurios sind, dass man sie kaum glauben würde. Der juristische Alltag ist oft leiser, aber nicht weniger spannend als die klassische Startup-Welt.

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Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Larfirm



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Neural Concept sammelt 100 Millionen ein – HSG investiert in Elephant Power


#DealMonitor

+++ #DealMonitor +++ Neural Concept sammelt 100 Millionen ein +++ HSG investiert in Elephant Power +++ Finanzspritze für Jurafuchs +++ Christ Capital setzt auf DYNO +++ Nomady und like2camp fusionieren +++

Neural Concept sammelt 100 Millionen ein – HSG investiert in Elephant Power

Im #DealMonitor für den 19. Dezember werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.

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INVESTMENTS

Neural Concept
+++ Growth Equity at Goldman Sachs Alternatives, Forestay Capital, Alven, D.E. Shaw Ventures, Aster Capital und High-Tech Gründerfonds (HTGF) investieren in der Series C 100 Millionen US-Dollar in Neural Concept. „The team will use the funding to accelerate product development, including unveiling a breakthrough generative CAD capability in early 2026, expand global GTM teams and strengthen its position as the intelligence layer across engineering systems, deepening partnerships with industry leaders such as Nvidia, Siemens, Ansys, Microsoft and AWS“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Schweizer Software-Startup, 2018 von Pierre Baqué gegründet, kümmert sich um die Entwicklung eines Deep-Learning-Systems für computergestützte Konstruktion und Design (CAD). Forestay Capital, D. E. Shaw group, Alven, CNB Capital, High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Aster Group investierten zuletzt 27 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. Insgesamt flossen nun schon rund 138 Millionen in Neural Concept. Mehr über Neural Concept

Elephant Power
+++ Der chinesische Investor HSG (HongShan Capital Group), früher als Sequoia Capital China bekannt, investiert eine siebenstellige Summe in Elephant Power. Das Stuttgarter GreenTech, 2025 von Alexander Cordes, Danijel Sistov und Jack Wang gegründet, entwickelt „außen aufstellbare Wärmepumpen- und Batteriesysteme inklusive Energy-Management-System (EMS), um Installation, Betrieb und Skalierung im Gebäudebestand deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen“. Mehr über Elephant Power

Jurafuchs
+++ Der Berliner Geldgeber IBB Ventures und einige Business Angels investieren weitere 500.000 Euro in Jurafuchs. Insgesamt sammelte das Unternehmen bisher rund 2 Millionen ein. Das profitable EdTech aus Berlin, 2018 von Christian Leupold-Wendling, Steffen Schebesta und Wendelin Neubert gegründet, positioniert sich als juristische Lernplattform. „Die App vermittelt prüfungsrelevantes Wissen und juristische Fähigkeiten für das gesamte Jurastudium, das Rechtsreferendariat und darüber hinaus“, teilt das Team mit. Das frischen Kapital soll „in die Weiterentwicklung der Plattform, insbesondere in die hauseigene KI-Lösung Foxxy AI“ fließen. Nach eigenen Angaben erreicht das Unternehmen derzeit „monatlich mehr als 20.000 aktive Nutzerinnen und Nutzer“. Mehr über Jurafuchs

DYNO
+++ Christ Capital, die Beteiligungsgesellschaft des Berliner Unternehmers Harald Christ, und Altinvestoren wie LEA Partners, Haufe Group Ventures, Mätch VC und 468 Capital investieren eine ungenannte Summe in Dyno. Beim Offenburger InsurTech, das 2021 von Marc Karkossa, Luis Weber und Peter Sutter gegründet wurde, dreht sich alles um Altersvorsorge. Das Unternehmen positioniert sich dabei als „unabhängige All-in-One Lösung für die Abwicklung der betrieblichen Vorsorge in Unternehmen“. In den vergangenen Jahren flossen rund 2,5 Millionen Euro in DYNO. Mehr über DYNO

MERGERS & ACQUISITIONS

Nomady like2camp
+++ Die 2019 gegründete Schweizer Camping-Plattform Nomady und like2camp aus Österreich (2023 gegründet), die beide auf naturnahe Campingplätze setzen, schließen sich zusammen. „Die Fusion vereint Nomadys starke Reichweite mit like2camps regionaler Verankerung und touristischer Expertise in Österreich – und bringt so zwei Welten zusammen, die seit jeher dieselben Werte teilen“, heißt es zur Fusion. Verena Sowa, Gründerin von like2camp, übernimmt ab sofort „die operative Leitung bei Nomady und wird gemeinsam mit dem Nomady Team das Produkt weiterentwickeln“.

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Foto (oben): azrael74



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Diese Startups lieferten 2025 ab


Diese Startups lieferten 2025 ab

Jedes Jahr wagt die Gründerszene-Redaktion einen Blick in die Glaskugel: Was ist aus den Startups geworden, denen wir Großes vorausgesagt haben?
Generative Illustration: Dominik Schmitt/Business Insider

Vor genau einem Jahr wagte die Gründerszene-Redaktion einen Blick in die Glaskugel: Wer werden die Startups sein, von denen wir 2025 große Nachrichten hören werden? Heute zeigen wir euch, wie es für diese Unternehmen lief und ob wir mit unserer Prognose richtig lagen. Spoiler: Wir hatten einen guten Riecher!

Taktiles bisher größte Finanzierunsgrunde

Das 2020 gegründete Saas-Startup Taktile startete exakt so ins Jahr 2025, wie von uns vermutet: mit einer großen Finanzierungsrunde. Im Februar sammelte Taktile in einer Series‑B‑Finanzierungsrunde rund 51,5 Millionen Euro ein. Investiert haben viele große Namen: Angeführt wurde die Runde von Balderton Capital, Beteiligungen kamen zudem von bestehenden Investoren wie Index Ventures, Tiger Global, Y Combinator, Prosus Ventures, Visionaries Club sowie Larry Summers, ehemaliger US‑Finanzminister. 

Das Gründerduo Maximilian Eber und Maik Taro Wehmeyer.

Das Gründerduo Maximilian Eber und Maik Taro Wehmeyer.
Taktile

Taktile setzt damit seine bisherige Erfolgsgeschichte fort. Die Firma von Maik Taro Wehmeyer und Maximilian Eber hat ein Werkzeug entwickelt, das Versicherungen und Banken bei Entscheidungsprozessen unterstützt. 2024 hatte Taktile seine Kundenbasis vervierfacht und den Annual Recurring Revenue (ARR) um mehr als das 3,5‑Fache gesteigert.

Rekordjahr für Helsing

Viele Startups aus dem Bereich Defense-Tech hatten ein erfolgreiches Jahr 2025 – darunter auch Helsing. Das Unternehmen, 2021 von Gundbert Scherf, Niklas Köhler und Torsten Reil gegründet, entwickelt KI-gestützte Software für militärische Anwendungen – von Kampfdrohnen über Panzer bis zu Kampfjets.

Präsentation der Helsing Germany GmbH auf dem Flughafengelände von GROB Aircraft in Tussenhausen.

Präsentation der Helsing Germany GmbH auf dem Flughafengelände von GROB Aircraft in Tussenhausen.
picture alliance/CHROMORANGE/Michael Bihlmayer

2025 wurde zum Rekordjahr für Helsing. Im Juni schloss das Startup eine Series-D-Finanzierung über 600 Millionen Euro ab, angeführt von Prima Materia (Spotify-Gründer Daniel Ek). Mit der Runde verdoppelte sich die Bewertung von fünf auf zwölf Milliarden Euro – Helsing löste damit Celonis als Deutschlands wertvollstes Startup ab. Insgesamt sammelte das Unternehmen seit Gründung 1,37 Milliarden Euro ein.

Operativ expandierte Helsing aggressiv: Im Juni erfolgte die Übernahme des bayerischen Flugzeugherstellers Grob Aircraft mit 275 Mitarbeitern, um autonome Kampfdrohnen selbst zu produzieren. Die im Dezember 2024 vorgestellte Kamikaze-Drohne HX-2 wird seit 2025 in „Resilienzfabriken“ gefertigt.

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Der strategische Coup folgte im Dezember: Helsing kündigte gemeinsam mit Kongsberg Defence & Aerospace, Hensoldt und Isar Aerospace eine europäische Satellitenkonstellation für Intelligence, Surveillance und Targeting an. Bis 2029 soll ein souveränes, weltraumgestütztes IST-System mit Kommunikationsebene entstehen. Kongsberg liefert die Satelliten, Helsing die KI-Software zur Fusion von SAR-, elektro-optischen und Radiofrequenz-Daten. Hensoldt steuert Sensortechnologie bei, Isar Aerospace übernimmt den Launch vom norwegischen Andøya Space. Die Initiative sei eine direkte Antwort auf Lehren aus dem Ukraine-Krieg: „Die verlässlichste Zielerfassung beginnt im Weltraum“, so Scherf.

Trotzdem lief 2025 nicht alles rund für Helsing: Im April berichtete die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ über Vorwürfe zu überteuerten Drohnen und fehlerhafter Software. Die HF-1-Drohne koste 16.700 Euro bei einem geschätzten Herstellungswert von 2.200 Euro, kritisierten ukrainische Soldaten. Helsing wies die Kritik zurück und verwies auf „äußerst positives“ Feedback aus über hundert Einsätzen.

Zudem wurde Anfang 2025 bekannt, dass eine geplante Partnerschaft mit Rheinmetall gescheitert ist. Rheinmetall und Helsing hatten im September 2022 eine strategische Kooperation „für die nächste Generation von Streitkräften“ geschlossen. Vorgesehen war, Helsings KI‑ und Softwareprodukte in Rheinmetall‑Landplattformen und ‑Waffensysteme zu integrieren, sowohl für Neuentwicklungen als auch für die Nachrüstung bestehender Fahrzeuge. Warum die Partnerschaft beendet wurde, ist nicht bekannt.​

Greenlyte Carbon Technologies erreicht gleich mehrere Meilensteine

Die drei Gründer Florian Hildebrand, Peter Behr und Niklas Friedrichsen haben eine Art CO2-Staubsauger entwickelt, der 20-mal schneller Kohlenstoffdioxid aus der Luft filtern soll als bisherige Verfahren.

Das Greenlyte-Führungsteam: Martin Schmickler, Florian Hildebrand, Peter Behr und Niklas Friederichsen (v.l.n.r.)

Das Greenlyte-Führungsteam: Martin Schmickler, Florian Hildebrand, Peter Behr und Niklas Friederichsen (v.l.n.r.)
Greenlyte

In den vergangenen Monaten erreichte das Startup dafür einige wichtige Meilensteine: Im März bekam Greenlyte die Zusage zu einer mehrstelligen Millionenförderung von EU und NRW im Programm „Produktives.NRW“ für den Bau einer Anlage im Chemiepark Marl, die bis zu 1.400 Tonnen CO₂ jährlich aus der Luft absaugen soll. Im April gewann Greenlyte gewann zusammen mit dem Max Planck Institut für Chemische Energiekonversion und Evonik Industries öffentliche Förderung für eine Vorstudie zur Integration von Greenlytes DAC- und Wasserstoff-Technologie mit Methanol-Synthese.

Ein Methanol-Reaktor im Labormaßstab soll an Greenlytes Anlage angeschlossen werden. Und im November eröffnete das Unternehmen die weltweit erste LiquidSolar SNG-Anlage in Duisburg. Die Anlage produziert fünf Tonnen synthetisches Erdgas pro Jahr und hat eine CO₂-Abscheidungskapazität von 40 Tonnen jährlich. Bis 2027 ist eine skalierte eMethanol-Anlage in Marl geplant.

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Greenlyte hat nach eigenen Angaben inzwischen über 45 Millionen Dollar eingesammelt und mehr als 70 Mitarbeiter.

Baller League expandiert nach UK

Die Baller League, 2024 von Felix Starck gemeinsam mit Lukas Podolski und Mats Hummels gegründet, hat sich als Indoor-Kleinfeld-Fußballformat (6-gegen-6) mit Entertainment-Fokus etabliert. Die Liga kombiniert Ex-Profis mit Influencern und setzt auf modifizierte Spielregeln sowie kostenlose Streams auf Twitch und Youtube. Zielgruppe: die unter 34-Jährigen.

2025 wurde zum Expansionsjahr. Ende 2024 sicherte sich die Liga eine Series-A-Finanzierung über 25 Millionen US-Dollar vom schwedischen Tech-Investor EQT Ventures, wodurch die Gesamtfinanzierung auf über 33 Millionen Dollar kletterte. Im Januar folgten weitere prominente Investoren: Die Sportinvestmentfirma Apex brachte Premier-League-Stars wie Mason Mount, Diogo Jota und Diogo Dalot an Bord. Im März investierte zudem Courtside Ventures – eine Firma mit NBA-Legende Michael Jordan als Anteilseigner.

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Mit diesem Kapital startete die UK-Expansion erfolgreich: Sky Sports sicherte sich die Broadcasting-Rechte, die Finals im Juni 2025 fanden in der Londoner O2 Arena statt. Parallel verlagerte die Liga ihre deutsche Season 3 nach Berlin in den Hangar 7 am Flughafen Tempelhof. Als kommerzieller Partner konnte TEAM Marketing gewonnen werden – die Agentur hinter der UEFA Champions League.

Die US-Expansion ist für 2026 geplant, mit YouTube-Star IShowSpeed als Präsident. CEO Starck positioniert die Baller League ambitioniert als „UFC of Football“ und will damit Konkurrent Kings League ausstechen.

Durchbruch bei Proxima Fusion

Proxima Fusion, 2023 als erstes Spin-out des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) gegründet, entwickelt Fusionskraftwerke auf Basis von Stellarator-Technologie. Kernfusion könnte uns quasi unbegrenzt Energie liefern, die keine CO₂-Emissionen erzeugt. Und anders als bei der Atomkraft, gibt es bei der Kernfusion keine unkontrollierten Kettenrektionen. Zudem wird kein Uran benötigt, was den entstehenden radioaktiven Abfall deutlich reduziert.

Francesco Sciortino ist CEO, gehört zu den Gründern und ist das Gesicht von Proxima Fusion. Das Startup arbeitet an einem Fusionskraftwerk auf Basis eines Stellarators (s. Bild).

Francesco Sciortino ist CEO, gehört zu den Gründern und ist das Gesicht von Proxima Fusion. Das Startup arbeitet an einem Fusionskraftwerk auf Basis eines Stellarators (s. Bild).
Proxima Fusion / Collage: Gründerszene

Das Münchner Deep-Tech-Startup Proxima Fusion kombiniert dafür Hochtemperatur-Supraleiter mit der quasi-isodynamischen Stellarator-Technologie und baut auf den Rekordergebnissen des Wendelstein 7-X-Experiments auf.

2025 wurde zu einem Durchbruchsjahr für das Unternehmen. Im Juni schloss Proxima eine Series-A-Finanzierung über 130 Millionen Euro ab – die größte private Fusionsfinanzierung in Europa. Co-Lead-Investoren waren Cherry Ventures und Balderton Capital, begleitet von UVC Partners, DeepTech & Climate Fonds, Plural und weiteren europäischen VCs.

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Bereits im Februar veröffentlichte Proxima gemeinsam mit dem IPP das „Stellaris“-Konzept in der Fachzeitschrift „Fusion Engineering and Design“ – das weltweit erste integrierte Konzept für ein kommerzielles Fusionskraftwerk mit kontinuierlichem Betrieb. Ein wissenschaftlicher Meilenstein, der Stellaratoren als vielversprechendsten Weg zur kommerziellen Fusion positioniert.

Im September folgte eine Series-A-Extension über weitere 15 Millionen Euro von strategisch wichtigen Investoren: CDP Venture Capital (Italiens staatlicher VC-Fonds), dem European Innovation Council Fund und Brevan Howard. Die Gesamtfinanzierung stieg damit auf 200 Millionen Euro (230 Millionen Dollar), wobei CEO Francesco Sciortino die Investition explizit als Bekenntnis zur „europäischen Energiesouveränität“ einordnet.

Mit inzwischen mehr als 100 Mitarbeitern aus Institutionen wie MIT, Harvard, SpaceX und Tesla verfolgt Proxima einen ambitionierten Zeitplan: Das Stellarator Model Coil (SMC) soll 2027 fertiggestellt werden, der Demonstrations-Stellarator „Alpha“ 2031 erstmals netto-positive Fusionsenergie erzeugen. Kommerzieller Netzbetrieb ist für die 2030er Jahre geplant.

Trade Republic verzichtet auf IPO

Trade Republic, 2015 von Christian Hecker, Thomas Pischke und Marco Cancellieri gegründet, hat sich als Deutschlands führender Neobroker etabliert. Das Berliner Fintech bietet kommissionsfreien Wertpapierhandel über eine mobile App mit minimalistischem Ansatz: ein Euro Fremdkostenpauschale pro Trade, zwei Prozent Zinsen auf Guthaben.

Trade Republic-Chef Christian Hecker.

Trade Republic-Chef Christian Hecker.
Trade Republic

2025 brachte vor allem Wachstum: Im Januar meldete Trade Republic acht Millionen Kunden – eine Verdopplung innerhalb eines Jahres. Das verwaltete Vermögen (Assets under Management) verdreifachte sich auf 100 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die 30 Jahre alte Comdirect zählt drei Millionen Kunden bei 135 Milliarden Euro Asset under Management (AuM).

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Produktseitig expandierte Trade Republic aggressiv: Im Mai erhielt das Unternehmen eine BaFin-Lizenz für Krypto-Dienstleistungen, im September folgte die Integration von Private-Equity-Investments – eine Premiere für deutsche Neobroker.

Die Kehrseite: Das Frühjahr 2025 brachte IT-Probleme bei hoher Marktvolatilität – Nutzer kamen teils über Tage nicht an ihre Positionen. Zudem droht 2026 das Verbot von „Payment for Order Flow“ (PFOF), das ein Drittel der Einnahmen ausmacht. Hecker zeigt sich jedoch zuversichtlich, die Lücke durch alternative Erlösquellen zu schließen.

Der IPO blieb – anders als von uns erwartet – jedoch aus. Trotz der starken Performance und einer Bewertung von 5,3 Milliarden Dollar (Stand 2022) plant Trade Republic explizit keinen Börsengang. „Weder kurzfristig noch mittelfristig“, wie Hecker der „Financial Times“ im Januar sagte. Der Großteil der bisher eingesammelten 1,3 Milliarden Dollar sei noch nicht ausgegeben – weiteres Wachstum ohne zusätzliche Finanzierungsrunden sei daher möglich.



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+++ Stark Defence +++ Seriengründer +++ SoSafe +++ TNT Ventures +++ Solaris +++ IndustrialTech +++


#StartupTicker

+++ #StartupTicker +++ Stark Defence: Berliner Tech-Bros führen das Kommando +++ Erfolg in Serie? 7 Gründer, die es erneut versuchen +++ SoSafe-Gründer starten Venture Studio TNT Ventures +++ Stühlerücken bei Solaris +++ IndustrialTech = Marathon mit Hürdenlauf +++

+++ Stark Defence +++ Seriengründer +++ SoSafe +++ TNT Ventures +++ Solaris +++ IndustrialTech +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Freitag, 19. Dezember).

#STARTUPLAND: SAVE THE DATE


The next unicorn? You’ll meet it at STARTUPLAND
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#STARTUPTICKER

Stark Defence
+++ Starke Berliner Tech-Seilschaft! Das umtriebige DefenseTech Stark Defence wird immer mehr zum Sammelbecken von altgedienten Startup-Machern. Zur Erinnerung: Das Unternehmen wird vom Project A-General Partner und DefenseTech-Experten Uwe Horstmann geführt. Zuvor heuerte bereits der bekannte Szenekopf und Investor Johannes Schaback (zuletzt Sumup) als Technikchef des Unternehmens an. Robert Maier, der mit Schaback einst Ladenzeile gründete, wirkt inzwischen als Aufsichtsratschef von Stark. Neu im Reigen ist Martin Rost als Chief Operating Officer (COO), der zuletzt 16 Jahre bei Zalando arbeitete. „Als COO bei Stark soll Rost ab sofort die Massenproduktion der Drohnensysteme hochfahren und das operative Geschäft skalieren“, berichtet WiWo. Stark-CFO Andre Schneider (Razor Group, Home24) stammt ebenfalls aus der Berliner Startup-Szene. Zudem heuerte nun auch Jan-Patrick Helmsen, zuletzt bei Rheinmetall tätig, als Chief Sales Officer (CSO) bei Stark an. „Bis auf Rheinmetall-Manager Helmsen besteht der Stark-Vorstand aus bekannten Namen der Berliner Tech-Szene, die seit Jahrzehnten miteinander vernetzt sind. In der zweiten Führungsebene sitzen währenddessen fast ausschließlich ehemalige Soldaten“, lautet das Fazit in der WiWo. Eine spannende Seilschaft! Das junge DefenseTech, 2024 vom Quantum Systems-Gründer Florian Seibel und Sven Kruck gegründet, setzt auf Kampfdrohnen (Loitering Munition System). Das DefenseTech, bei dem Seibel keine aktive Rolle inne hat, wird nach mehreren Medienberichten bereits mit 500 Millionen Euro bewertet. Zu den Investoren zählen Project A, Sequoia und der Nato Innovation Fonds. Mehr als 350 Mitarbeitende arbeiten derzeit für Stark. (WiWo) Mehr über Stark

Seriengründer
+++ Neustart hoch fünf! Die Zahl der Wiederholungstäterinnen und vor allem -täter nimmt weiter zu. So startet Grover-Gründer Michael Cassau derzeit mit NexDash wieder durch. Das Berliner Startup positioniert sich als Neo-Carrier. Die Firma übernimmt dabei „bestehende Diesel-Flottenbetreiber, elektrifiziert deren Fahrzeuge und entwickelt gemeinsam mit Partnern Lade und Dateninfrastruktur der nächsten Generation“. Flink-Gründer Oliver Merkel baut gemeinsam mit Andreas Schroeter (Joonko, wywy, bab.la) Blocks auf. Das Startup aus Berlin bzw. Potsdam entwickelt eine „digitale Plattform zur Optimierung von Cloud-Kosten für Unternehmen“. wefox-Gründer Fabian Wesemann startete kürzlich das deutsch-spanische InsurTech Afori (Barcelona, Berlin). Seriengründer Erik Heinelt (askCharlie, Tirendo) setzt nun auf Forgent. Das Startup aus Berlin unterstützt Unternehmen bei der Suche, dem Abschluss und der Durchführung von Verträgen im öffentlichen Sektor. Luca-App-Gründer Marcus Trojan, der jahrelang das Weekend in Berlin betrieben hat, gründete zuletzt mit multibin einen „zweigeteilten Recycling-Müllbeutel, der Fehlwürfe reduzieren“ soll. Lilium-Gründer Daniel Wiegand gründet zudem das Drohnen Unternehmen Protea (München). Mehr über Seriengründer

TNT Ventures
+++ Zurück zu den Wurzeln! Die beiden SoSafe-Gründer Felix Schürholz und Lukas Schaefer verlassen ihr 2018 gegründetes Unternehmen und starten TNT Ventures. „SoSafe is in great hands with the awesome leadership team around my co-founder Niklas Hellemann, and I’m super excited to see where we take it from here“, schreibt Schaefer auf Linkedin. Mitstreiter Schürholz ergänzt: „I’ll keep supporting SoSafe as a shareholder and board observer, and I’m sure the company will continue to grow and thrive“. Das millionenschwere Kölner Cyber-Security-Startup SoSafe sammelte in den vergangenen Jahren rund 60 Millionen von Investoren ein. Bei potenziellen weiteren Investmentrunden stehen Schürholz und Schaefer nun nur noch an der Seitenlinie des umtriebigen Unternehmens. Das Duo möchte stattdessen wieder ganz vor vorne anfangen. „Going forward now, it’s back-to-the-roots time. I will be focusing on what I’ve always enjoyed most: starting something out of nothing. Together with Felix, I will be launching new projects in a type of venture studio: TNT Ventures“, teilt Schaefer weiter mit. (Linkedin, Linkedin) Mehr über SoSafe

Solaris
+++ Erwarteter Abgang! Firmenchef Carsten Höltkemeyer verlässt das kriselnde Berliner FinTech Solaris. Auch Risikovorstand Ansgar Finken tritt ab. Nachfolger von Höltkemeyer soll wohl Ex-Flatexdegiro-Macher Steffen Jentsch werden. Der japanische Solaris-Mehrheitseigner SBI Group (80 %) suchte bereits seit einigen Monaten einen neuen Chef für die gebeutelte Banking-Firma. (Handelsblatt) Mehr über Solaris

IndustrialTech
+++ „Made in Germany“ hat immer noch einen Wert – aber der Weg dorthin muss neu gedacht werden. Wer heute ein Industrie-Startup gründet, steht vor vielen Herausforderungen – aber auch vor einer riesigen Chance. Mehr im Gastbeitrag von Alexander Pöhler

Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3



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