Künstliche Intelligenz
Brille, Smart Speaker mehr: OpenAI wirbt um Zulieferer und Personal von Apple
Die Pläne für erste OpenAI-Hardwareprodukte nehmen Gestalt an – und damit auch die Suche nach geeignetem Personal und Zulieferern. Aus beiden Kategorien gibt es bereits Überläufer. Eines der Produkte, über dessen Herstellung OpenAI mit Zulieferern gesprochen hat, ähnelt laut dem Nachrichtenportal The Information einem Smart Speaker ohne Display. OpenAI hat demnach auch die Entwicklung einer Brille, eines digitalen Diktiergeräts und eines tragbaren Pins in Betracht gezogen und will erste Geräte Ende 2026 oder Anfang 2027 auf den Markt bringen.
Luxshare, ein chinesischer Hersteller für elektrische Komponenten, hat sich laut den Quellen von The Information bereits einen Vertrag über die Montage mindestens eines Geräts von OpenAI gesichert. Luxshare baut auch iPhones und AirPods. OpenAI hat sich demnach auch an Goertek gewandt. Das Unternehmen baut in Apples Auftrag AirPods, HomePods und Apple Watches. Goertek könnte OpenAI zukünftig mit Komponenten wie Lautsprechermodulen beliefern.
Griff nach Apple-Beschäftigten
Aber nicht nur Zulieferer, auch wichtiges Know-how am Arbeitsmarkt muss sich OpenAI für den Sprung in den Hardwaremarkt sichern. Das passiert bereits. Um Jobwechsel von Apple-Personal zu OpenAI nachzuvollziehen, hat das Portal The Information LinkedIn-Profile analysiert und mit Personen aus dem Apple-Umfeld gesprochen. In diesem Jahr wurden demnach mehr als zwei Dutzend Mitarbeiter von Apple eingestellt, die zuvor im Bereich Verbraucherhardware tätig waren. Im Vorjahr waren es demnach etwa 10 Mitarbeiter und 2023 „praktisch keine“, wie The Information schreibt. Zu diesen neuen Mitarbeitern zählen Hardware-Ingenieure und -designer, die bei Apple unter anderem für Benutzeroberflächen, Wearables, Kameras und Audiotechnik zuständig waren.
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Ein Wechsel zu OpenAI ist für viele Apple-Beschäftigte zum einen finanziell attraktiv, das Unternehmen bot in der Vergangenheit Apple-Beschäftigten zum Teil Aktienpakete im Wert von über eine Million Euro an, wie The Information erfahren haben will. Es gibt demnach aber noch einen weiteren Grund: Viele Apple-Beschäftigte aus den entsprechenden Bereichen sollen zunehmend über ausufernde Bürokratie bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber frustriert sein.
Von Apple kamen auch die Gründer von io Products, einem Startup, das OpenAI im Mai kaufte: Jony Ive und Tang Tan waren vorher jahrzehntelang bei Apple, Tang ist jetzt OpenAIs Chief Hardware Officer. Viele ehemalige Kollegen sehen in einem Wechsel zu OpenAI die Möglichkeit, wieder mit ihren alten Kollegen zusammenzuarbeiten. Ive war bei Apple zuletzt als Designchef tätig. Er gilt als einer der einflussreichsten Produktdesigner der Tech-Geschichte.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Top 10: Die zehn meist gelesenen Developer-Artikel im Jahr 2025
Das Jahr 2025 neigt sich allmählich dem Ende zu. Daher ist es an der Zeit, dass wir als Redaktion die beliebtesten Artikel des Jahres auf heise developer in einem Beitrag zusammenfassen. Dieses Jahr findet sich in den Top 10 eine bunte Mischung von Angular Signals, KI-Agenten, Tools und Entwurfsmuster.
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Die Liste klammert bewusst die News aus. Die Top-Themen des Jahres in den Meldungen auf heise Developer erscheinen in den kommenden Tagen in einem separaten Beitrag.
Die regelmäßigen Blogbeiträge haben wir ebenfalls nicht in die Aufzählung aufgenommen. Bei den Blogs haben vor allem die Themen rund um die Verwendung bestimmter Programmiersprachen, Softwareentwicklung und den Arbeitsalltag als Softwarearchitekt das Interesse geweckt. Allen voran „Wie niedlich: Du programmierst ernsthaft in dieser Programmiersprache?“, „Ein Tag im Leben eines Softwarearchitekten – Überleben im Unternehmensdschungel“ und „Warum objektive Schätzungen in der Softwareentwicklung nicht funktionieren“.
Platz 10: Angular Signals: Elegante Reaktivität als Architekturfalle

(Bild: KI/iX)
Auf Platz 10 der meistgelesenen heise-Developer-Artikel 2025 steht Nicolai Wolkos Analyse von Angular Signals. Er gibt an, dass die mit Angular 17 eingeführten Signals im UI zwar elegante Reaktivität ermöglichen, in der Applikationslogik aber zur Architekturfalle werden können. Grund ist, dass effect() unkoordiniert auf jede Mutation reagiert, implizite Kopplungen erzeugt und asynchrone Abläufe schwer kontrollierbar macht. Wolko empfiehlt daher, Signals auf UI-nahe Zustände und nebenwirkungsfreie Ableitungen zu beschränken und komplexe Geschäftslogik klar getrennt und architektonisch sauber zu modellieren.
Platz 9: CodeCharta: Software-Qualität sichtbar machen durch Stadtvisualisierung

(Bild: dibrova/Shutterstock.com)
Andreas Blunk erläutert, wie das Open-Source-Tool CodeCharta Softwarequalität sichtbar macht, indem es Codebasen als Stadtlandschaften visualisiert. Dateien werden zu Gebäuden, deren Grundfläche Codezeilen, deren Höhe Komplexität und deren Farbe die Testabdeckung repräsentieren. Am Beispiel eines Sanierungsprojekts der Deutschen Bahn wird sichtbar, wie sich wenige hohe, rote Blöcke schrittweise in eine fein granulare, überwiegend grüne Stadt mit geringerer Komplexität verwandeln – inklusive markierter „Wolkenkratzer“ als verbleibende technische Schulden.
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Platz 8: Warum viele Teams mit Monolithen besser fahren als mit Micro-Frontends

(Bild: Daniel Prudek / Shutterstock)
Nicolai Wolko belegt auch Platz 8 des Rankings und macht deutlich, warum der Hype um Micro-Frontends abflaut und viele kleinere Teams mit modularen Monolithen besser fahren. Er plädiert mit Umfragedaten, Praxisberichten und Code-Audits für Einfachheit und warnt davor, ohne echte Gründe überall Micro-Architekturen einzuführen, weil sonst nur ein „verteilter Monolith“ mit hohem Infrastrukturballast entsteht. Als pragmatischen Standard empfiehlt er den Modulith mit klar getrennten Modulen, gemeinsamem Deployment, guter Performance und niedrigeren Betriebskosten.
Platz 7: GPT-5 im Vergleich: Softwareentwicklung sehr gut, Kreativität nur ausreichend

(Bild: Besjunior/Shutterstock.com)
Christian Winkler zeichnet GPT‑5 als leistungsfähiges, aber weitgehend intransparentes Routing-Modell, das je nach Anfrage ein Reasoning-Modell zuschaltet, Wissens- und Programmieraufgaben meist souverän löst, in Einzelfällen aber weiterhin logische und Rechenfehler produziert. Er ordnet erste Praxiserfahrungen und Community-Stimmen ein. Viele loben die deutlich verbesserten Fähigkeiten in der Softwareentwicklung und vermuten spezialisierte Coding-Modelle im Hintergrund, kritisieren aber gleichzeitig eine im Vergleich zu GPT‑4 spürbar geringere Kreativität, was teils auf das Routing zu einfacheren Submodellen zurückzuführen sein dürfte.
Platz 6: KI-Agenten, Teil 1: Revolution in der digitalen Produktentwicklung

(Bild: maxuser/Shutterstock.com)
Platz 6 belegt der erste Teil der Artikelreihe zu KI-Agenten von Thomas Immich. Er skizziert KI-Agenten als nächste Evolutionsstufe der Softwareentwicklung: Statt dass Menschen Code per Prompt erzeugen und integrieren, planen und programmieren autonome Agenten mit Gedächtnis und Zielen selbstständig und committen wie Entwickler.
Vor diesem Hintergrund – befeuert durch Aussagen von Tech-CEOs, die das Ende des Mid-Level Engineers prognostizieren – fordert der Artikel, klassische Prozesse und Rollen in der digitalen Produktentwicklung neu zu denken. Ferner zeigt er mit Multi-Agenten-Frameworks, wie ganze virtuelle Produktteams aus spezialisierten KI-Rollen gemeinsam Software konzipieren und umsetzen.
Künstliche Intelligenz
Die Farbe Blau: Bringen Sie Ihre Favoriten im c’t-Foto-Wettbewerb nach vorn
Die Weihnachtszeit lässt uns idealerweise zur Ruhe kommen und schöne Momente genießen. Für Fotografen gehören dazu selbstverständlich auch gute Bilder. Nutzen Sie daher die freien Tage und klicken Sie sich durch die Einreichungen unseres aktuellen c’t Fotografie Fotowettbewerbs „Die Farbe Blau“. Viele kreative und spannende Ergebnisbilder warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
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Die Aufnahmen reichen von minimalistischen, fast Gemälde-ähnlichen Meeresszenen über Architektur, entdeckte Gegenstände und gespiegelte Lichter bis ins arktische Eis und zu leuchtend blauen Meereslebewesen. Die Bandbreite ist groß! Nun liegt es an den Nutzern der heise-Fotogalerie, die Sieger zu küren!
Die Bewertungsphase läuft noch bis zum 5. Januar 2026 um 12.00 Uhr. Am Wettbewerb und an der Bewertung können alle registrierten User der Galerie teilnehmen. Die zehn bestplatzierten Bilder stellen wir in der Ausgabe 02/26 vor. Sie haben noch keinen Galerie-Account? Hier können Sie sich kostenlos anmelden.
(cbr)
Künstliche Intelligenz
Trotz Irreführung: Elon Musk erhält aberkannte Tesla-Aktien zurück
Tesla-CEO Elon Musk erhält ein weiteres Paket an Tesla-Wertpapieren, das rund 140 Milliarden US-Dollar wert ist. Es handelt sich um ein Bonusprogramm, das Musk 2018 quasi selbst diktiert hat, obwohl er damals weniger als 22 Prozent der Tesla-Aktien hielt. Die Zuteilung wurde zwar von Teslas Aktionären genehmigt, jedoch auf Grundlage irreführender Angaben des Verwaltungsrates. Daher hob ein Gericht des US-Staates Delaware voriges Jahr die Milliardenzuteilung an Musk auf. Dagegen hat Tesla berufen – mit Erfolg.
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Denn am Freitag hat der Supreme Court Delawares die ursprüngliche Entscheidung des Delaware Court of Chancery (Az. 2018-0408) abgeändert. An der grundlegenden Feststellung, dass das Zustandekommen des Bonusprogrammes nicht rechtens war, ändert der Supreme Court nichts. Doch sei die vom untergeordneten Gericht ausgesprochene Annullierung des Optionenpakets nicht die passende Maßnahme, um diesem Übelstand abzuhelfen.
Entgegen der Annahme des untergeordneten Gerichts führe die Annullierung nämlich nicht dazu, alle Beteiligten wieder in den Stand vor Auflage des Bonusprogramms für Musk zu setzen. Zwar könnte Tesla dadurch 2,3 Milliarden US-Dollar rückbuchen, und die Anteile anderer Aktionäre würden doch nicht verwässert, aber Musk stehe dann ohne Entlohnung für sechs Jahre Arbeit in den Diensten Teslas dar. Dass Musk durch die Wertsteigerung seiner anderen Tesla-Aktien dutzende Milliarden verdient habe und zusätzlich durch ein anderes, von 2012 bis 2022 laufendes Bonusprogramm fürstlich entlohnt wurde, tue nichts zur Sache.
Der Court of Chancery hätte eine andere Maßnahme finden müssen – beispielsweise eine teilweise Annullierung des Bonusprogramms (auch ohne Antrag einer Verfahrenspartei) oder Schadenersatz für die Aktionäre auf Antrag des Sammelklägers. Da der Kläger aber keinen Schadenersatz beantragt hat, spricht ihm der Supreme Court lediglich einen symbolischen Dollar zu.
Pyrrhussieg der Aktionäre
Damit hat Tesla das Verfahren juristisch gesehen verloren, Elon Musk wirtschaftlich gesehen gewonnen. Die übrigen Aktionäre gehen leer aus. Musk kann nun 303.960.630 Tesla-Aktien zum Vorzugspreis von 23,33 Dollar kaufen. Der Schlusskurs vom Donnerstag waren 483.37 Dollar. Die Differenz von insgesamt rund 140 Milliarden Dollar ist Musks rechnerischer Profit.
Tatsächlich verkaufen darf er die Aktien erst nach fünf Jahren, wird das aber vielleicht nie tun: Eine Eigenart des US-Steuersystems macht es für Multimilliardäre häufig günstiger, Aktien als Sicherheit für Kredite zu nutzen und bis zum Tod auf Pump zu leben. Damit werden die Gewinne nie realisiert, was die Einkommenssteuer vermeidet.
Auswirkungen auf das erst im November zugesprochene Vergütungspaket, das noch viel größer ist, hat das keine. Es bleibt bestehen und könnte Musk, der schon jetzt der reichste Mensch der Welt ist, rund eine Billion Dollar bescheren.
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Tesla muss neben dem einen Dollar Schadenersatz die Anwälte der „obsiegenden“Gegenseite bezahlen. Der Autohersteller hat selbst vorgeschlagen, den Juristen den vierfachen Gebührensatz zu geben, was der Supreme Court Delawares akzeptiert. Die genaue Summe ist noch nicht bekannt, aber jedenfalls ein Bruchteil der nun ebenfalls aufgehobenen Erfolgsprämie, die ihnen das Erstgericht zugesprochen hätte: 15 Prozent jener 2,3 Milliarden Dollar, die sich Tesla bei Annullierung des Aktienpakets erspart hätte, also 345 Millionen Dollar.
Als die Tesla-Aktionäre 2018 über das Bonusprogramm für Elon Musk abstimmten, wurden ihnen jene Verwaltungsratsmitglieder, die das Programm aufgelegt hatten, als von Elon Musk unabhängig dargestellt. Das waren sie nicht. Wie die Tesla-Funktionäre vor Gericht ausgesagt haben, gab es gar keine echten Verhandlungen über Musks Entlohnung. Vielmehr gab der Mann selbst Zeitplan und Bedingungen vor.
Nicht einmal die Verpflichtung, bestimmte Leistungen oder Arbeitszeit zu erbringen, enthält das exklusiv für Musk aufgesetzte Optionenprogramm. In der Tat verbrachte Musk später den Löwenanteil seiner Zeit mit dem Management eines Sozialen Netzes, nicht mit Tesla-Aufgaben.
Zudem wurden die für die Zuteilung der Optionen zu erreichenden Kennzahlen gegenüber den entscheidungsbefugten Aktionären als schwierig zu erreichende Ziele dargestellt. Dabei lagen sie unter den internen Vorhersagen, mit denen Tesla damals bei Banken hausieren ging. Ein Aktionär fühlte sich über den Tisch gezogen und erhob Sammelklage gegen Musk sowie sechs Mitglieder des Tesla-Verwaltungsrats. Nicht zuletzt verwässerte die Ausgabe der Aktienoptionen an Musk die Anteile anderer Aktionäre nach damaliger Berechnung um acht Prozent.
Stand 16. Oktober 2025 waren 3.325.819-167 Tesla-Aktien in Umlauf. Jene 303.960.630 Aktien, die für Musk neu gedruckt werden, sobald er seine zurückgewonnenen Optionen ausübt, entsprechen mehr als neun Prozent davon.
(ds)
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