Künstliche Intelligenz
Totgeglaubter Internet Explorer wird zur Sicherheitslücke: Microsoft reagiert
Der Internet Explorer ist noch immer nicht tot. Jedenfalls nicht richtig. Angreifer nutzen seit August 2025 aktiv Zero-Day-Schwachstellen in der veralteten Chakra-JavaScript-Engine aus. Jetzt hat Microsoft reagiert und den IE-Kompatibilitätsmodus in Edge grundlegend umgebaut. Wie das Edge-Sicherheitsteam mitteilt, kombinierten die Angreifer Social Engineering mit einer Exploit-Kette, um vollständige Kontrolle über Zielsysteme zu erlangen.
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Der IE-Modus ermöglicht es Edge-Nutzern, Webseiten in der alten Internet-Explorer-Umgebung zu laden – gedacht für Legacy-Anwendungen, die auf veraltete Technologien wie ActiveX oder Flash angewiesen sind. Obwohl der Internet Explorer am 15. Juni 2022 offiziell sein Lebensende erreichte, bleibt der Kompatibilitätsmodus für Unternehmensanwendungen und Behördenportale verfügbar. Es ist nicht das erste Mal, dass Überreste des als Sicherheitsrisiko verrufenen Microsoft-Browsers zum Sicherheitsproblem werden.
In drei Schritten zur Systemübernahme
Die aktuelle Angriffskette begann mit gefälschten Webseiten, die legitime Dienste imitierten. Über ein Flyout-Element forderten die Angreifer ihre Opfer auf, die Seite im IE-Modus neu zu laden. Dort nutzten sie zunächst eine ungepatchte Schwachstelle in der Chakra-Engine für das Einschleusen und Ausführen von Schadcode (Remote Code Execution). Ein zweiter Exploit ermöglichte anschließend den Ausbruch aus dem Browser heraus, um das gesamte System zu kompromittieren (Privilege Escalation).
Microsoft hat dazu weder CVE-Nummern veröffentlicht noch einen expliziten Patch für die Chakra-Lücke bereitgestellt. Stattdessen entfernte das Unternehmen als Antwort auf die Angriffe kurzerhand alle einfachen Zugangswege zum IE-Modus: Die dedizierte Toolbar-Schaltfläche, der Kontextmenü-Eintrag und die Option im sogenannten Hamburger-Menü sind verschwunden. Ob das im September veröffentlichte Kumulative Update für IE die Sicherheitslücken selbst beseitigt, ist somit weiterhin unklar.
Umständlicher Weg als Sicherheitsmaßnahme
Wer den IE-Modus künftig nutzen möchte, muss ihn explizit in den Edge-Einstellungen unter edge://settings/defaultBrowser
aktivieren und jede einzelne URL manuell zu einer Allowlist hinzufügen. Erst nach einem Browser-Neustart können die gelisteten Seiten im IE-Modus geladen werden. Microsoft setzt darauf, dass dieser umständliche Prozess Nutzern mehr Zeit gibt, gefälschte URLs zu erkennen und die Entscheidung bewusster zu treffen.
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Für Unternehmenskunden mit zentral verwalteten IE-Modus-Richtlinien ändert sich nichts – sie können den Kompatibilitätsmodus weiterhin per Group Policy konfigurieren. Microsoft betont jedoch erneut, dass Organisationen ihre Migration von Legacy-Technologien beschleunigen sollten, um von den Sicherheitsarchitekturen moderner Browser zu profitieren. Wer Wert auf Sicherheit legt, lässt den IE abgeschaltet.
Die Entscheidung, als Reaktion auf akute Angriffe anstelle dezidierter Patches den Zugang zu beschränken, ist bemerkenswert. Offenbar hält selbst Microsoft Internet Explorer für nicht mehr wartbar und das Risiko weiterer Zero-Days für zu hoch. Dass ein offiziell seit fast drei Jahren totes Produkt noch immer als Angriffsvektor dient, illustriert das Dilemma der Abwärtskompatibilität: Was als Brücke für den Übergang gedacht war, wird zur dauerhaften Sollbruchstelle. Unternehmen, die 2025 noch auf ActiveX-Steuerelemente angewiesen sind, sollten diese Warnung als letzten Weckruf verstehen.
(ju)
Künstliche Intelligenz
InfoDays: Software-Architektur – Fachkonferenz für moderne Softwareentwicklung
Die InfoDays: Software-Architektur präsentieren sich am 28. und 29. Oktober als fokussierte Fachkonferenz unter dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ und bieten eine Plattform für Architekten, Entwickler und strategische Rollen.
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Eine Konferenz für das gesamte Team
Die von den ehemaligen Veranstaltern der Software Architecture Alliance ins Leben gerufene Veranstaltung versteht Software-Architektur nicht als theoretisches Konzept, sondern als zentrales Element erfolgreicher Softwareentwicklung. Laut ihnen richtet sich das Programm bewusst an verschiedene Rollen im Entwicklungsprozess, da sich viele Herausforderungen in Projekten ähneln und das Event so die Möglichkeit bietet, voneinander zu lernen und gemeinsam Lösungsansätze zu diskutieren.
Die Konferenz ermöglicht eine bequeme Online-Teilnahme. Teilnehmende erhalten ein Jahr lang Zugang zu allen Vortragsvideos und Materialien und können den Expertinnen und Experten während der Veranstaltung Fragen via Sprachchat oder in Textform stellen.
Vielfältiges Vortragsprogramm zu aktuellen Themen
Das Programm der InfoDays deckt ein breites Themenspektrum ab und ist in verschiedene Tracks gegliedert: Fast Lane für Kurzvorträge, Scenic Route für tiefgreifendere Talks sowie eine methodische, technische und konzeptionelle Themenaufteilung mit zusätzlichen Vorträgen, die über den Tellerrand blicken.
Die Vorträge behandeln praxisnahe Herausforderungen wie die Integration von Architekturkonzepten in agile Entwicklung, Green Coding für Startups und die Modernisierung von Legacy-Systemen. Technologisch werden unter anderem Cloud-native Anwendungen, Azure Container Apps für Microservices und die Transformation von Java durch Quarkus thematisiert.
Neben rein technischen Aspekten widmet sich die Konferenz auch den oft unterschätzten Soft Skills: Ein Vortrag behandelt beispielsweise die Psychologie von Feedback in technischen Teams, während ein anderer zeigt, wie Architekt:innen erfolgreich im Team kommunizieren und interagieren können.
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Rechtliche Aspekte und KI als wichtige Zukunftsthemen
Die Closing Keynote befasst sich mit rechtlichen Themen, die für Entwickler heute entscheidend sind – vom Urheberrecht über Datenschutz bis hin zu IT-Sicherheitsrecht und kommenden Regularien wie der (eigentlich überfälligen) NIS2-Richtlinie und dem Cyber Resilience Act.
Auch Künstliche Intelligenz spielt eine wichtige Rolle im Programm: Ein Vortrag thematisiert beispielsweise die Herausforderung, wie Unternehmen KI-Lösungen in großem Maßstab erstellen und bereitstellen können, während in einem weiteren Talk die Spannung zwischen sorgfältiger Architekturarbeit und schnell generierten KI-Lösungen beleuchtet wird.
Tickets mit heise-Preisvorteil
Tickets für die Konferenz sind für 599 Euro erhältlich. Mit dem Rabattcode heise10 gibt es zusätzlich 10 % Rabatt bei der Buchung.
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Künstliche Intelligenz
„Home Hub“ und Tischroboter: Apple findet offenbar Fertiger – nicht in China
Apples Projekt einer neuen Steuerzentrale fürs smarte Heim läuft bereits seit mehreren Jahren – und soll aufgrund äußerer Umstände mehrfach verschoben worden sein. Zuletzt scheiterte ein Release des „Home Hub“ Berichten zufolge im Juni 2025 und auch im Oktober, weil die Verbesserungen für die Sprachassistentin Siri von Apple auf (voraussichtlich) kommendes Frühjahr verschoben werden mussten. Doch nun scheinen zumindest erste Produktionsdetails für das Gerät zu stehen, sowie für einen möglichen direkten Nachfolger. Das schreibt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.
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Nicht China oder Indien, sondern Vietnam
Demnach kommt der „Home Hub“ weder aus der Volksrepublik China noch aus Apples zunehmend wichtigem Zweitstandort Indien, sondern aus der Sozialistischen Republik Vietnam. Das passt recht gut, nutzt Apple das Land doch mittlerweile häufiger für Zubehörprodukte, beispielsweise AirPods, HomePods und Apple Watch. Aber auch einige Mac-Modelle und iPads werden dort endmontiert.
Besonderheit wäre dieses Mal, dass Apple mit dem Home Hub direkt nach Vietnam geht und nicht eine Erstproduktion in China abwartet. Normalerweise werden Produkte erst in der Volksrepublik gefertigt, um möglichen Problemen an anderen Standorten aus dem Weg zu gehen. Ganz raus aus der Fertigung ist die Volksrepublik allerdings nicht: BYD, der chinesische Batterie- und Elektroautoriese, soll die lokale Führung der Produktion in Vietnam übernehmen, so Bloomberg. Die Firma sei für die drei Schritte Endmontage, Qualitätsprüfung und Verpackung zuständig. BYD soll weiterhin helfen, die vietnamesische iPad-Produktion zu erweitern, hieß es.
Details zum „Home Hub“ und dem Tischroboter
Bloomberg schreibt weiter, dass Apple zwei Versionen des „Home Hub“ plant. Eine mit dem Codenamen J490 besteht aus einem Bildschirm, der auf einer Lautsprecherbasis montiert ist. Die zweite Variante, Codename J491, ist dafür vorgesehen, an die Wand gehängt zu werden. Offenbar handelt es sich bei den Bildschirmen jeweils um ein quadratisches Modell, das eher klein ausfällt (aber größer als ein iPhone). Beide Geräte kommen mit FaceTime-Kamera für Videochats und haben ein neuartiges Interface, das sich an den Nutzer anpassen soll. Apps sind offenbar anfangs nicht geplant. Das neue Betriebssystem könnte „homeOS“ heißen.
Noch deutlich spannender ist das nächste Projekt: ein „Tabletop Robot“, also ein Tischroboter. Apple hatte ein solches Gerät bereits in einem Forschungspapier gezeigt. Die Idee ist ein motorisierter Arm, der sich am Nutzer ausrichten kann. Apple sucht angeblich noch nach passenden KI-Anwendungen für die Hardware, die mehrere Hundert Dollar (wenn nicht mehr) kosten soll. Angeblich ist ein Release für 2027 vorgesehen.
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(bsc)
Künstliche Intelligenz
eSIM für 160 Länder: Holafly legt globale Datentarife auf
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Das spanische Start-up Holafly möchte mit einem neuen eSIM-Angebot insbesondere Geschäftskunden und Globetrotter ansprechen. Neben dem etablierten Angebot von vorübergehend gültigen eSIMs für einzelne Reiseländer gibt es bei Holafly nun auch eSIMs mit Datenvolumen, das einen Monat lang in über 160 Reisezielen eingesetzt werden kann.
Ab sofort erhältlich ist der Tarif „Light“, der für knapp 50 Euro monatlich 25 GB Datenvolumen enthält. Das kann man in den rund 160 Ländern nutzen, in denen Holafly Netzpartner hat. In naher Zukunft soll zudem ein „globaler Unlimited-Tarif“ folgen, der für knapp 65 Euro monatlich unbegrenzte Datennutzung enthält. Die Tarife verlängern sich automatisch um jeweils einen Monat, sofern sie nicht gekündigt werden.
Zielgruppe sind Menschen, die viel unterwegs sind. Holafly hat dabei vor allem Geschäftsreisende im Blick. Zwar führen nur etwa drei Prozent der Geschäftsreisen von Deutschland ins außereuropäische Ausland, rechnet der Anbieter vor. Doch verursachten diese überproportional hohe Roamingkosten für die Unternehmen.
Marktbeobachter erwarten, dass die Wirtschaftlichkeit der klassischen Roaming-Abkommen zwischen Netzbetreibern unter Druck gerät, wenn immer mehr Kunden dank der eSIM nicht mehr an die physische SIM-Karte und die Roamingpartner ihres Netzbetreibers gebunden sind. Die derzeit noch wachsenden Umsätze im internationalen Roaming werden in den nächsten Jahren zurückgehen, während der Datenhunger der Anwender zunimmt.
„Roaming wird es nicht mehr geben“
„Roaming wie wir es heute kennen wird es nicht mehr geben“, ist Holafly-CEO Pablo Gómez überzeugt. „Das stammt aus einer Zeit, als es weniger internationale Reisen und geringere Datennutzung gab.“
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Die Marktforscher von Juniper Research rechnen damit, dass der Umsatz mit Reise-eSIMs weltweit 2025 von rund 990 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 1,8 Milliarden US-Dollar wächst. Bis 2030 sollen es 8,7 Milliarden US-Dollar sein. Die eSIMs sind nicht nur für Unternehmen eine attraktive Alternative für die – außerhalb der EU – oft teuren traditionellen Roaming-Tarife.
Die Marktforscher erwarten, das mit steigender Popularität der eSIM auch die Netzbetreiber auf den Markt drängen, um den Umsatz nicht vollständig an die Konkurrenz abzugeben. Hierzulande hat Vodafone bereits ein eSIM-Angebot aufgelegt. Aber auch andere Branchen wie die Neobanken wie N26 und Revolut vermarkten eSIMs als Bestandteil ihrer Konto-Tarife.
Reine Datentarife
Die Holafly-Tarife sind reine Datentarife, Telefongespräche sind nicht Teil des Pakets. Die Erfahrung mit den Kunden zeige, dass sie ohnehin lieber Messenger wie Whatsapp für Anrufe nutzen, sagt Gómez. „Aber wir arbeiten immer an der Verbesserung unserer Produkte.“ Neben der eSIM will Holafly seinen Geschäftskunden auch eine Plattform für die Verwaltung und Zuteilung von eSIMs an Mitarbeiter bereitstellen.
Die eSIMs verbinden sich mit Netzen an zunächst rund 160 Reisezielen. Holafly arbeitet mit verschiedenen lokalen Netzbetreibern und Providern zusammen. In der Regel steht im Ausland mehr als nur ein Netz zur Verfügung. Einen Einfluss auf die Netzwahl haben Nutzer jedoch nicht, Holafly wählt das am Standort jeweils stärkste Netz automatisch aus. Als Netzbetreiber wird auf dem Mobiltelefon stets Holafly identifiziert. Nutzer haben so nicht ohne Weiteres die Möglichkeit, das gerade genutzte Netz zu erkennen.
Gómez und seine Geschäftspartnerin Yingyan Hu haben Holafly als eSIM-Provider für Reisende 2017 im spanischen Murcia gegründet. Inzwischen befindet sich der Unternehmenssitz in der irischen Hauptstadt Dublin. Holafly hat nach eigenen Angaben bisher rund 12 Millionen eSIMs ausgespielt. Dabei steht das Unternehmen im Wettbewerb mit einer wachsenden Anzahl von eSIM-Anbietern, darunter Airalo, Saily oder Travsim.
(vbr)
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