Digital Business & Startups
Diese Deals sind im Nachgang geplatzt
DHDL Staffel 18: 40 Startups, acht Folgen – und einige Löwen-Deals, die nach der Show platzten. Wer enttäuscht wurde und wer weiterhin auf sein Investment hoffen darf.

In der 18. Staffel von „Die Höhle der Löwen“ zeigten Gründerinnen und Gründer wieder jede Menge Mut, Kreativität und Unternehmergeist. In acht Folgen traten insgesamt 40 Startups vor die Löwen, präsentierten ihre Ideen und hofften auf ein Investment.
Bei jedem erfolgreichen Deal gab es große Freude, manchmal Tränen und fast immer die Hoffnung, dass das Startup von der Unterstützung der Investoren profitieren würde.
Doch nicht jeder Deal, der in der Show zustande kam, überstand die anschließenden Verhandlungen. Für manche Gründer platzte der Löwen-Deal nach der Aufzeichnung und mit ihm der große Traum vom Löwen-Investment. Andere befinden sich hingegen noch immer in Verhandlungen, obwohl ein Großteil der Aufzeichnungen bereits Anfang des Jahres oder spätestens im Sommer stattfand.
Lest hier, welcher Löwe die höchste Rate an geplatzten Deals hat und welche Gründerinnen und Gründer weiterhin um ihr Investment bangen.
Maschmeyer und Ensthaler: Mega-Deal geplatzt
Der spektakulärste Fall dieser Staffel betrifft Carsten Maschmeyer und Janna Ensthaler. Gemeinsam wollten sie jeweils 500.000 Euro in Fyta, einen KI-gestützter Fitnesstracker für Pflanzen, investieren – insgesamt also eine Million Euro für 10 Prozent. Nach der Show gab es zwischen Gründerin Claudia Nasif und den zwei Investoren jedoch keine Einigung.
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Für Maschmeyer, der meist in Tech-Startups investiert, und Ensthaler, die stark im Food- und Greentech-Segment aktiv ist, wäre das einer der größten Deals in der DHDL-Geschichte geworden.
Gründerin Nasif sagte im Gespräch zu Gründerszene: „Wir waren sehr offen miteinander. Aber nach der finalen Entscheidung war klar: Zum aktuellen Zeitpunkt finden wir nicht zueinander.“ Einen weiteren Versuch zur Nachverhandlung habe es nicht gegeben.

Judith Williams: Geplatzter Deal trotz Royalty-Modell
Auch bei Judith Williams platzt in dieser Staffel ein Deal nach der Aufzeichnung. Das Startup Kniti wollte eine nachhaltige Windel auf den Markt bringen. Williams hatte sich auf 400.000 Euro für 15 Prozent inklusive Royalty-Modell eingelassen, doch auch dieser Deal platze im Nachgang der Aufzeichnungen.
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Letztlich habe man unterschiedliche Vorstellungen gehabt, hieß es von den Gründerinnen. Und auf Nachfrage: „Nach intensiven Gesprächen haben wir gemeinsam entschieden, den in der Sendung vereinbarten Deal nicht weiterzuverfolgen. Im Laufe des Austauschs wurde deutlich, dass unsere strategische Ausrichtung nicht ausreichend übereinstimmt.“

Ralf Dümmel: Drei Deals noch offen, einer geplatzt
Ralf Dümmel ist bekannt dafür, viele Deals abzuschließen – doch auch er hat dieses Mal Nachholbedarf. Eines der Startups, das noch auf einen Deal mit ihm wartet, ist Little Biker, eines, das Fahrrad-Lernweste für Kinder anbietet.

Seit dem Dreh der Sendung bis zur Ausstrahlung sind bereits mehr acht Monate vergangen.
Die Gründer berichten Ende September, dass sie weiterhin im Austausch mit Dümmel stünden. Ein unterschriebener Deal liege noch nicht vor. „Die Ereignisse haben sich überschlagen“, erklärt Gründer Jan Hass. In den vergangenen Monaten habe der Fokus darauf gelegen, das Produkt erfolgreich im Fachhandel zu platzieren – mit großem Erfolg: Lucky Bike, eines der größten deutschen Fahrrad-Einzelhandelsunternehmen, will die Westen nicht nur in seinem Onlineshop, sondern deutschlandweit in allen Filialen vertreiben.
Aktuell kommt das Startup kaum hinterher, die Bestellungen der einzelnen Niederlassungen zu erfüllen. Deshalb wurde die Zusammenarbeit mit Ralf Dümmel vorerst nach hinten verschoben.

Auch das Startup Aerostiletto, das sich in der ersten Pitch-Duell-Staffel durchsetzte, wartet noch auf seinen finalen Deal. Gründerin Jessica Pallentin hat selbstklebende Komfort-Pads für High Heels entwickelt.
Auf Nachfrage von Gründerszene Ende August erklärte Pallentin, dass es nach der Sendung zu Gesprächen mit Investor Ralf Dümmel gekommen sei: „Ich stehe mit dem gesamten Team in engem Austausch, wir sprechen über die strategische Ausrichtung und weitere Schritte. Die Verhandlungen dauern derzeit noch an.“
Auf eine aktuelle Nachfrage Mitte Oktober reagierte die Gründerin nicht.
Und auch bei der Gehstock-Abstellhilfe Steets gibt es nach wie vor keine Einigung. Das bestätigte Gründer Phil Janßen Anfang Oktober. Zuletzt erklärte er Gründerszene gegenüber: „Wir befinden uns aktuell in der Due-Diligence-Phase und in laufenden Vertragsgesprächen, Details bleiben vertraulich, der Austausch ist aber konstruktiv.“

Der eine geplatzte Deal im Team-Dümmel
Ein Deal ist auch in Team-Dümmel geplatzt. Und zwar auf die aller letzten Meter. Der selbst ernannte Seifen-Kaiser Alexander Kraml ergatterte bei seinem ersten DHDL-Auftritt 2015 bereits einen Deal mit Jochen Schweizer. Dieser platzte jedoch im Nachgang und Kraml musste nach eigenen Versuchen sein Startup zu retten, schließlich Privat-Insolvenz anmelden.
Zehn Jahre später versuchte er es wieder mit seinem Startup „Chrambl“, ein Mehrfach-Waschwürfel. Nach Verhandlungen schlug Handelskönig Ralf Dümmel ein. Der Deal: 125.000 Euro für 20 Prozent. Doch leider hat Kraml erneut Pech. Der Deal platzt im Nachgang der Show.
Ralf Dümmel äußert sich zum Scheitern des Deals wie folgt: „Auch wenn wir dieses Mal keinen Deal umsetzen konnten, weil unsere strategischen Wege derzeit unterschiedlich verlaufen, bleibt für mich eines ganz klar: Alexander ist ein außergewöhnlicher Gründer mit einer beeindruckenden Vision.“
Und weiter: „Ich bin sehr dankbar für den spannenden Dialog und freue mich riesig, den weiteren Weg von Chrambl zu verfolgen. Für mich ist Alexander ein Gewinner!“
Wie Gründer Alexander Kraml sich zum geplatzten Deal äußert, lest ihr hier.
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Frank Thelen: Geduld gefragt
Frank Thelen ist in dieser Staffel in zwei Startups eingestiegen: Kosmetik-Startup Tallow und Food-Startup Miss Mineva. Zumindest auf dem Papier.
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Während der Deal mit Tallow stattfand, ist bei Miss Mineva noch Geduld gefragt. 200.000 Euro für 30 Prozent, boten Judith Williams und Frank Thelen zusammen. Die Gründerin aus Bielefeld wollte ursprünglich nur 10 Prozent für die gleiche Summe abgeben und schlug stattdessen eine Umsatzbeteiligung vor. Doch Thelen lehnte entschieden ab. Man müsse seine Hausaufgaben machen, sonst gäbe es keinen Deal.
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Schließlich nahm die Gründerin das Angebot an. Seit der Show sind die Gespräche jedoch noch nicht abgeschlossen, der Deal bleibt offen. Auf Rückfrage Mitte Oktober reagierte die Gründerin nicht.

Wer verliert die meisten Deals?
Wenn es um die Höhe der geplatzten Verträge geht, führen Maschmeyer und Williams das Ranking an:
- Maschmeyer & Ensthaler: Fyta (1 Million Euro für zehn Prozent, beide jeweils 500.000 Euro für fünf Prozent, geplatzt).
- Judith Williams: Kniti (400.000 Euro für 15 Prozent, geplatzt).
Einzige Investorin, die in der gesamten Staffel keinen Deal abgeschlossen hat, ist Dagmar Wöhrl. Damit ist sie die einzige Löwin in Staffel 18, die ohne Deal ausgeht. Wie sich das auf ihre Teilnahme in der nächsten Staffel auswirkt, wird sich erst noch zeigen.
Digital Business & Startups
+++ Impect +++ Scalable Capital +++ Trade Republic +++ Auxmoney +++ fonio.ai +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ STARTUPLAND: Bei uns pitchen auch VCs +++ Exit: Impect geht für 78 Millionen über den Tisch +++ Scalable Capital träumt vom IPO +++ Trade Republic wächst rasant +++ Endlich mal Zahlen von Auxmoney +++ fonio.ai fährt schon 200.000 Euro Umsatz ein +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Dienstag, 21. Oktober).
#STARTUPLAND (Nur noch 15 Tage!)
Founders. VCs. Visionaries. One place.
+++ Der Countdown läuft! Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Ein Highlight ist unsere Pitch Stage, auf der 21 Gründerinnen bzw. Gründer ihr Startup vorstellen. Zudem bitten wir wieder 15 VCs für einen Reverse Pitch auf die Bühne. Sichere Dir jetzt Dein Ticket
#STARTUPTICKER
Catapult Sports – Impect
+++ Ex-Fußball-Profis legen Millionenexit hin! Das australische SportsTech-Unternehmen Catapult Sports übernimmt die Fußball-Datenanalysefirma Impect. Das Kölner Unternehmen, 2014 von den ehemaligen Bundesliga-Profis Stefan Reinartz und Jens Hegeler sowie Lukas Keppler und Matthias Sienz gegründet, wurde vor allem für den Begriff Packing bekannt. Neben dem Gründerteam war ansonsten nur Athletia Invest am Unternehmen beteiligt. Catapult Sports legt nun imposante 78 Millionen Euro für Impect auf den Tisch. 40 Millionen davon fließen sofort, weitere 38 Millionen in den kommenden vier Jahren. 10 Millionen dabei sind erfolgsabhängig. “Impect’s scalable, technology-first, cloud-based SaaS business model generates deep tactical insights for scouting from almost 150 global soccer leagues and 40,000 matches, in 25 countries and growing, every year”, heißt es zur Übernahme. Ein gigantischer Erfolg für das Kölner Team! Mehr über Impect
Scalable Capital
+++ IPO-Träume! Das Münchner FinTech Scalable Capital, das gerade erst Hauptsponsor beim FC Viktoria Berlin geworden und zur Vollbank aufgestiegen ist, denkt nach längerer Zeit mal wieder öffentlich über einen IPO nach. “An initial public offering in Europe would be the ‘ideal scenario’ for Munich-based wealthtech Scalable Capital, co-CEO Erik Podzuweit tells Sifted, as it weighs up potential exit options after securing a €1.5bn valuation this summer”, berichtet das Tech-Magazin Sifted. Eilig haben es die Bajuwaren mit ihrem Börsengang aber nicht. Der Zeithorizont beträgt wohl eher drei bis fünf Jahre. “It’s not like next year we’ll see an IPO because typically you have to start preparing 12 to 24 months before that”, sagt Podzuweit. Scalable Capital, 2014 gegründet, sammelte in den vergangenen Jahren rund 500 Millionen Euro ein. Im Sommer 2021 stieg das Unternehmen zum Unicorn auf. (Sifted) Mehr über Scalable Capital
Trade Republic – Auxmoney
+++ Lesenswert: Der Berliner Neobroker Trade Republic fährt 2024 Erträge in Höhe von 340 Millionen ein. “Davon entfielen allein 316 Mio. Euro auf Provisionen, verglichen mit dem Vorjahr eine Steigerung um drei Viertel” – berichtet Finanz-Szene. Hier ein Mini-Auszug aus dem Jahresabschluss (1.10.2023 bis 30.09.2024): “Im Geschäftsjahr wurde ein positives Ergebnis nach Steuern von TEUR 34.804 erwirtschaftet”. Zudem gibt es endlich auch mal Zahlen des Düsseldorfer Kredit-Marktplatzes Auxmoney. Die Erträge lagen bei “mehr als 250 Mio. Euro” – wie ebenfalls Finanz-Szene berichtet. (Finanz-Szene, Finanz-Szene) Mehr über Trade Republic
fonio.ai
+++ Zahlencheck! Das Wiener Startup fonio.ai, ein KI-Telefonsystem, wächst innerhal von 12 Monaten auf 200.000 Euro Umsatz im Monat. “Bereits im Dezember 2024 erreichte das Unternehmen die Marke von 100 Kund:innen, im Frühjahr 2025 waren es über 1.000 und heute nutzen bereits 2.500 Unternehmen die Plattform – rund 90 % davon in Deutschland, der Rest in Österreich”, teilt das Team mit. Das Startup, von Daniel Keinrath und Matthias Gruber gegründet, “ermöglicht es, einen personalisierten KI-Telefonassistenten zu erstellen, der rund um die Uhr erreichbar ist und natürliche Gespräche führt”. Dabei können Unternehmen eine “spezifische Stimme festlegen” und Verhaltensregeln vorgeben. Mehr über fonio.ai
Optimeleon
+++ Hinter Optimeleon verbirgt sich eine KI-Plattform für dynamische Webseiten-Optimierung. “Wir wollen unsere Kunden erfolgreich machen – mit einem messbaren Impact auf ihr Business und einer spürbaren Entlastung für die operativen Teams”, sagt Gründer Maximilian Kolb. Mehr über Optimeleon
#DEALMONITOR
Investments & Exits
+++ Enzo aus Heidelberg sammelt 4 Millionen ein +++ Recycling-Startup 2ndCycle erhält 1 Million +++ H&M Group investiert in ClimateTech reverse.fashion +++ Finanzspritze für revitalyze. Mehr im Deal-Monitor
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
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Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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Ich sehe Fehler als Lerngewinne
Die Hamburger Jungfirma CheckForPet, 2018 als Moonlight-Startup gestartet, positioniert sich als “unabhängige Empfehlungsplattform für Tierfutter”. “Wir bringen Struktur in einen unübersichtlichen Milliardenmarkt”, sagt Alexander Felde, der das PetTech gemeinsam mit Alexander Maretskiy und Vladimir Kusnezow gegründet hat. “Wir haben klassisch gestartet: zunächst mit Bootstrapping neben dem Beruf, dann folgten erste Investments aus dem Freundes- und Familienkreis”, führt Felde aus.
Business Angels wie Philip Bierbach (Gehalt.de), Michael Hurnaus (Tractive),Will Woodley (VetBox), Arndt Nietfeld (Rosengarten) und Wepa Ventures, ein Ableger des Familienunternehmens Wepa, investierten danach in das Unternehmen. Insgesamt flossen bereits 1,2 Millionen Euro in CheckForPet, das 2021 zum Nebenbei-Projekt zum “ordentlichen Startup” aufstieg. Derzeit wirken 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Hanseaten.
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht CheckForPet-Gründer Felde einmal ausführlich über den Stand der Dinge in seinem Unternehmen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter CheckForPet erklären?
“Oma, erinnerst du dich noch, wie ich damals wochenlang verzweifelt versucht habe, das richtige Hundefutter für Tyson zu finden? Ich bin durch rote und gelbe Läden gerannt, habe mich beraten lassen, eine Futterverkostung im Wohnzimmer organisiert – ich hab sogar selbst ein Nassfutter probiert. Und trotzdem: Nichts hat wirklich gepasst. Tyson hat es nicht angerührt. Und ich dachte nur: Wie kann das sein – bei all den Marken, Sorten, Versprechen? Heute weiß ich: Ich war nicht allein. In Deutschland leben über 25 Millionen Hunde und Katzen – weltweit sind es sogar rund 1,5 Milliarden Haustiere. Aber statt Klarheit gibt’s nur ein Überangebot: Mehr als 400 Marken, tausende Sorten, ständig neue Versprechen. Doch es fehlt an Transparenz. An echtem Feedback. Also kaufen die meisten nach Bauchgefühl – und hoffen einfach, dass das Tier es mag. Dabei verändert sich ständig etwas: Ein Welpe braucht anderes Futter als ein erwachsener Hund – und ein Senior wieder anderes als ein Adult. Plötzlich treten Unverträglichkeiten auf, weil sich Rezepturen ändern. Und weil unsere Tiere (noch!) nicht mit uns sprechen können – vielleicht bald, dank KI – bleibt vielen nur: kaufen, hoffen – und wieder von vorn anfangen. Genau das ändern wir mit CheckForPet – in drei einfachen Schritten. Erstens: Futtercheck: Wir fragen in wenigen Klicks alles ab, was wirklich zählt – Rasse, Alter, Aktivitätslevel, Vorlieben. Zweitens: Probenbox oder digitale Empfehlung: Unsere Probierbox hat sich längst zum beliebtesten Futterberater im eigenen Wohnzimmer entwickelt. Monatlich versenden wir knapp 10.000 Boxen an immer wieder neue Hunde- und Katzenhalter:innen in ganz Deutschland – oft als erste echte Orientierung im Futterdschungel. Das Beste: Drei von vier Tieren finden bereits mit der ersten Box ihr passendes Futter. Alternativ bieten wir eine rein digitale Empfehlung – inklusive einer Benchmark des aktuellen Futters. Unsere Grundlage? Über eine Million echte Bewertungen, und es kommen minütlich neue hinzu. Drittens: Passend kaufen: Was deinem Tier schmeckt, kannst du direkt über uns bestellen – einfach, schnell und ohne Umwege. Alles läuft über eine Plattform – von der Empfehlung bis zum Napf. Viele Tierhalter:innen bestellen danach regelmäßig bei uns – weil sie uns vertrauen, weil ihr Tier das Futter liebt und weil der Weg zum passenden Napf bei uns einfach funktioniert. CheckForPet ist die erste unabhängige Empfehlungsplattform für Tierfutter – datenbasiert, KI-gestützt, 100 % nutzerzentriert. Wir bringen Struktur in einen unübersichtlichen Milliardenmarkt. Und ich bin mir sicher: Du würdest sagen, Oma: „Da habt ihr was Gutes gebaut – da wär ich längst dabei.“ 85?% unserer Kund:innen sind Frauen – Menschen, die Verantwortung übernehmen, vergleichen, entscheiden. Sie vertrauen uns – und sie kommen wieder. Genau für sie machen wir das.
War dies von Anfang an Euer Konzept, oder hat sich Euer Modell seit dem Start verändert?
Nein – unser Modell hat sich klar weiterentwickelt. Ursprünglich starteten wir als reiner Lead-Generation-Service: Wir sammelten Tierdaten über unseren Futtercheck und empfahlen passende Proben, die direkt von den Marken an die Haustierhalter:innen verschickt wurden. Doch das Modell hatte zwei Schwächen: Die Proben kamen einzeln und oft unpraktisch an – teilweise in überfüllten Postfilialen – und die Marken trugen hohe Versandkosten, ohne Kontrolle über das Nutzererlebnis. Diese Herausforderungen führten zur Gründung von CheckForPet als Plattform. Wir übernahmen das Fulfillment für unsere Probenbox selbst – nicht als klassisches Lagergeschäft, sondern um den Mehrwert für Marken und Kund:innen erlebbar zu machen. Anschließend gingen wir mit unserem eigenen Checkout live. Heute kann jede Futtermarke – unabhängig vom bestehenden Shopsystem – innerhalb von einer Stunde an unser System andocken. Seitdem entwickeln wir uns konsequent weiter: vom reinen Empfehlungstool hin zu einem Vivino- oder Check24 für Tierfutter.
Das Segment PetTech boomt derzeit. Wie kommt dieser Boom bei Euch an?
Wir spüren den Boom sehr direkt – aber differenziert. Trotz Pandemie, Inflation und geopolitischer Unsicherheiten zeigt sich der Pet-Food-Markt als extrem resilient. Haustiere bekommen ihr Futter – oft bevor die Menschen an sich selbst denken. Das stärkt unsere Position und lässt unsere Futterberatungen täglich wachsen. Zugleich beobachten wir einen klaren Strukturwandel im Vertrieb: Immer mehr Marken suchen den direkten Draht zur Kundschaft – unabhängig vom klassischen Fachhandel. Viele ehemals stationäre Marken drängen jetzt in den eCommerce. Die Folge: steigender Wettbewerb, zunehmender Preisdruck – aber auch enorme Chancen. Futtermarken können E-Commerce – aber sie brauchen Reichweite, Relevanz und Vertrauen. Genau das liefern wir: CheckForPet bietet eine skalierbare Bühne für starke Marken und verbindet sie direkt mit der richtigen Zielgruppe. Ohne Umwege, ohne Streuverluste – und datenbasiert. Wir schlagen die Brücke zwischen Haustier und Futter – und helfen Marken, im digitalen Zeitalter genau dort stattzufinden, wo Entscheidungen wirklich getroffen werden: im Kopf und im Herzen der Halter:innen.
Wie hat sich CheckForPet seit der Gründung entwickelt?
Seit dem Launch unserer rein digitalen Recommendation Engine im Dezember 2024 verzeichnen wir im laufenden Jahr 2025 ein Wachstum von über 70 % im Vergleich zum Vorjahr. Unser Modell skaliert mit jedem weiteren Futtercheck, mit jeder Nutzerbewertung und mit jeder Marke, die sich unserer Plattform anschließt. Viele Futtermarken sind mit identischen Produkten in mehreren Ländern aktiv – genau das nutzen wir: Dank KI können wir unsere Bewertungen blitzschnell auf andere Märkte übertragen. So sprechen unsere Empfehlungen künftig nicht nur Dackelhalter:innen in Deutschland an, sondern auch Hunde- und Katzenbesitzer:innen in Frankreich oder Italien – personalisiert, kontextbezogen und in ihrer Sprache. Damit schaffen wir die Grundlage für unsere rein digitale Expansion in Europa. Unser Ziel: Von Hamburg aus das Tor zum passenden Futter weltweit zu öffnen.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist seit der Gründung so richtig schief gegangen?
Ich sehe Fehler als Lerngewinne. Wir müssen testen, scheitern, neu denken – denn nur so entsteht echte Produktinnovation. Ein gutes Beispiel: Zu Beginn waren wir zu vorsichtig mit Preisanpassungen. Heute wissen wir, dass Klarheit im Preis genauso wichtig ist wie Klarheit im Produkt. Ich bin überzeugt: Im Leben wie im Unternehmertum verläuft nichts linear. Es ist eine Spirale – mit Höhen und Tiefen. Entscheidend ist, dass wir sie als Bewegung nach vorn begreifen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Die wichtigste Entscheidung war, unseren eigenen Checkout aufzubauen – und damit die Kontrolle über den gesamten Verkaufsprozess zu übernehmen. Das hat uns erlaubt, Nutzerverhalten besser zu verstehen, Conversion-Strecken zu optimieren und unsere Plattform iterativ weiterzuentwickeln. Ebenso richtig war der Schritt, unseren Datenschatz aus Millionen von Bewertungen konsequent mit KI zu verknüpfen. So schaffen wir eine Empfehlungslogik, die nicht nur heute überzeugt – sondern auch in der Zukunft relevant bleibt.
Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Geht raus, bevor alles perfekt ist. Startet, testet, lernt – und habt keine Angst vor Fehlern. Es wird nie perfekt sein. Aber jede reale Erfahrung ist mehr wert als jede theoretisch durchgeplante Roadmap. Done is better than perfect.
Wo steht CheckForPet in einem Jahr?
In einem Jahr wird CheckForPet den Großteil der Nutzer:innen über die eigene App ansprechen und halten. Unsere Plattform ist dann in mehreren europäischen Märkten live – und unsere digitale Recommendation Engine etabliert sich als zentraler Einstiegspunkt für personalisierte Futterberatung: unabhängig, datenbasiert, skalierbar.
WELCOME TO STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
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Foto (oben): CheckForPet
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DHDL-Deal zwischen Dümmel und dem Seifen-Kaiser geplatzt

Der Auftritt von Alexander Kraml im Staffelfinale von Die Höhle der Löwen, ist es kein gewöhnlicher Pitch. Er ist der erste Gründer, der ein zweites Mal vor den Löwen pitchen darf.
Für den selbst ernannten österreichischen Seifen-Kaiser geht bei der Rückkehr in die Höhle ein Wunsch in Erfüllung: am Ende sitzt er selbst im Investorenstuhl, während einer der Löwen um einen Deal bangen muss.
Comeback des Seifenkaisers
Aber zurück zum Anfang. Schon 2015 stand der Österreicher mit seinem Seifen-Startup vor den Investoren und ergatterte damals einen Deal mit Jochen Schweizer. Doch der platzte im Nachgang, sein Startup ging in die Insolvenz. „Danach war ich erstmal Hausmann und in einer persönlichen und beruflichen Findungsphase“, erzählt Kraml später. „Dieser Prozess hat fast vier Jahre gedauert.“
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Nun, zehn Jahre später, wagt er mit seinem neuen Startup Chrambl den Neuanfang. Sein Produkt: das erste Mehrfachwaschmittel der Welt. Ein kleiner Würfel mit Wasch- und Weichspülmittel, der gleich fünf Waschgänge übersteht. Man packt ihn in einen Beutel und klemmt diesen in der Tür der Waschmaschine ein. Der Beutel dosiert das Waschmittel und sorgt dafür, dass der Würfel fünf Waschgänge hält. Der Würfel ist laut Kraml mikroplastikfrei, vegan und produziere 70 Prozent weniger Verpackungsmaterial als herkömmliche Waschmittel.
Der zweite Versuch
125.000 Euro für 15 Prozent – das war der Preis, den der Gründer für sein neues „Kaiserreich“ aufrief. Und wieder beeindruckte er die Löwen mit seiner Leidenschaft. „Ich habe meine Werte seit 2015 erkannt“, sagt er. „Nach der Insolvenz habe ich mich neu aufgestellt, Ahnenforschung betrieben, meine Eltern sind gestorben – das alles steckt in Chrambl.“

Carsten Maschmeyer lobte seine Resilienz, Christian Miele seine Erfahrung, Janna Ensthaler seine Persönlichkeit – doch Kritik gab es auch. „Du hättest das Produkt stärker verkaufen können“, meinte Ensthaler. Miele zweifelte an der Vermarktungskraft: „Du bist eine One-Man-Show.“
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Am Ende war es Ralf Dümmel, der ein Angebot machte: 125.000 Euro für 20 Prozent.
Bevor Kraml zusagte, bat er um einen symbolischen Moment: Er wolle sich auf Dümmels Stuhl setzen – dort, wo er sich selbst in zehn Jahren als Investor sehe.
Hoheitlich auf dem Stuhl sitzend überlegt er kurz und sagte dann: „Ralf, du bist mein Wunschlöwe, wir zwei werden das schaffen.“
Doch der Deal platzte nach der Show. Im Interview erzählt der Gründer, warum und was er sich jetzt von Ralf Dümmel wünscht.
„Ich lasse Ralf die Tür offen“ – Interview mit Alexander Kraml
Gründerszene: Alexander, du hast in deinem Pitch gesagt: „Scheitern ist der Beginn von etwas Neuem.“ Warum waren gerade die letzten zwölf Monate so herausfordernd für dich?
Alexander Kraml: Weil ich im Prinzip bei null angefangen habe. Als die Aufzeichnung stattfand, war Chrambl erst seit wenigen Wochen operativ tätig. Ich habe in den letzten zwölf Monaten alles allein aufgebaut – von der Rezeptur bis zur Verpackung. Es war auch ein persönliches Versprechen an meinen Vater, der kurz vor seinem Tod zu mir gesagt hat: „Mach was draus.“ Dieses Produkt ist mein Herzblut, meine ganze Geschichte in einem kleinen Würfel.
Der Deal mit Ralf Dümmel kam letztlich nicht zustande. Was ist passiert?
Ralf ist ein großartiger Mensch, ich mag ihn persönlich sehr. Wir standen nach der Aufzeichnung in Kontakt, aber irgendwann hat er mir abgesagt. Ich verstehe die Entscheidung, aber das hat mir kurz sehr weh getan.
Ich habe in der Zwischenzeit meine Strategie angepasst: Ich baue mir jetzt eine Community auf und vertreibe über meine Website und Amazon, statt direkt in den Handel zu gehen. Der Handel kommt, wenn die Zeit reif ist.
Christian Miele kritisierte, dass du eine One-Man-Show bist. Hat sich daran inzwischen was geändert?
Ich baue mein Unternehmen Schritt für Schritt auf – ohne Banken, weil ich nach der Privatinsolvenz in Österreich noch einen Eintrag beim Kreditschutzverband habe. Das läuft automatisch nach sieben Jahren aus.
Mit Ralf Dümmel hätte ich mit Sicherheit eine schnellere Entwicklung, aber es sollte jetzt nicht so sein. Dafür entwickele ich mich jetzt mit meiner eigenen Erfahrung und mit meiner ganzen Kraft.
Jetzt ist erstmal wichtig, dass ich in die Breite komme.
In der Sendung gab es Kritik am Verpackungsdesign. Du hast inzwischen nachgebessert, oder?
Ja, absolut. In der Höhle hatten wir noch eine Dummy-Verpackung, weil alles so frisch war. Ich habe danach alles überarbeitet: Farben, Schrift, Verpackungsmaterial. Ich habe mir die Kritik von Ralf zu Herzen genommen. Wer ein guter Unternehmer ist, muss auch ein guter Zuhörer sein.
Wie war der Moment, als du auf Ralf Dümmels Stuhl sitzen durftest?
Ein sehr besonderer Moment. Ich habe 2015 schon gesagt, dass ich in zehn Jahren selbst auf einem dieser Stühle sitzen will. Vielleicht gibt es die Höhle 2035 ja noch und vielleicht sitze ich dann wirklich dort. Die letzten zehn Jahre waren hart, aber ich glaube, die nächsten zehn werden für mich laufen.
Was sind deine nächsten Schritte mit Chrambl?
Am 20. Oktober – an meinem Geburtstag – feiert Chrambl offiziell seine Geburtsstunde und die Sendung wird im Fernsehen ausgestrahlt. Ich sehe das als Geschenk. Für mich ist das nicht das Ende, sondern der Anfang. Und wer weiß – vielleicht kommt Ralf irgendwann wieder auf mich zu. Ich lasse ihm die Tür offen. Und auch Herrn Miele hab ich nochmal auf Linkedin kontaktiert.
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Bist du denn noch im Austausch mit Ralf Dümmel und Christian Miele?
Ja, mit Ralf habe ich letzte Woche erst telefoniert. Ich habe zu ihm gesagt, lieber Ralf, ich habe einen Wunsch. Ich wünsche mir zu meinem Geburtstag, dass du, Ralf Dümmel, mir über Social Media eine Geburtstagsbotschaft schickst.
Miele hat mir leider noch nicht geantwortet.
Sehen wir dich in zehn Jahren wirklich als Löwen auf dem Investorenstuhl?
Vielleicht. Aber mein größtes Ziel ist nicht mehr Milliardär zu werden. Ich will einfach, dass meine Kinder ein gutes, stabiles Leben haben. Alles andere wird sich ergeben.
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